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B. 258. 24. Jahrgang. 5. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonntag, 3. November 1907.

Nr.

Zur Kommunalwahlbewegung.

Sur Jrreführung der Kommunalwähler!

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Die beiden Moffeblätter, Berliner Tageblatt" nebst Volkszeitung", haben am Sonnabendfrüh eine Liste der Kandidaten veröffentlicht, die für die Kommunalwahlen um die Stimme der Wähler werben. Diese Liste überrascht im ersten Augenblick durch die Unparteilichkeit, mit der sie zusammengestellt worden ist. Es sind nämlich in ihr für die Wahlbezirke dritter Abteilung nicht nur die Kandidaten der Freisinnigen und Kon­servativen aufgeführt, sondern neben diesen auch die Kandidaten der Sozialdemokratie genannt. Aber die Lifte hat leider den einen Mangel, daß die Angaben über die Kandidaten der Sozialdemokratie von Fehlern wimmeln.

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35.

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44. 45.

48.

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6. Kreis. Bezirks- Bureaus.

Dobrohlaw, Schliemannstr. 39. III. 2187. Sauer, Schönhauser Allee   134 a. III a. 4579. G. Hoffmann, Swinemünderftr. 47. III. 124.

G. Achilles, Wiclefftr. 24. II. 725.

Karl Bachstein, Salzwedelerstr. 16. II. 2791. Kerfin, Panfftr. 32 b. II. 2227. Zentral- Wahlbureau: Fahrow, Navenéftr. 6. III. 2137. Für Charlottenburg  

2

1. Voltshaus, Rosinenftr. 3( Sentral- Bureau).

3. Felsmann, Neuchlinstr. 6.

III.

2. Krull, Osnabrückerstr. 30.

IV.

1. Päpte, Kaifer Friedrichstr. 91.

2. Schulz, Wallstr. 90.

V. Linde, Sefenheimerstr. 11.

Hohlheit zutage treten. Unter Hinweis auf die Schmach des Drei­flaffenwahlsystems, durch das die Wähler aus der minderbemittelten Bevölkerung, die Wähler dritter Abteilung, entrechtet werden, be- 32. Bezirk: Rofin, Ruppinerstr. 42. III. 3914. zeichnete Genosse Singer es als selbstverständlich, daß in allen 34. Wahlbezirken dritter Abteilung nur die Kandi daten der Sozialdemokratie gewählt werden 36. müssen. In Moabit   sind unsere Kandidaten im 44. Wahlbezirk wieder der bisherige Vertreter Stadtverordneter Genoffe Theodor Glode, im 45. Wahlbezirk wieder der bisherige Vertreter Stadt­berordneter Genosse Dr. Karl Liebknecht  . Des Genossen Liebknecht, der jetzt fern vom Stampfplatz weilen muß, gedachte der Redner in herzlichen Worten, die in der Versammlung lebhafte Zustimmung fanden. Warum dürfen die Wähler dritter Abteilung nur Sozialdemo- befinden sich die Wahlbureaus am 6. November an folgenden Stellen traten als ihre Vertreter ins Rathaus entsenden? Genosse Singer Gruppe 1 Hennig, Nehringstr. 3a, Ecke Christstraße. zeigte, welche Biele die Sozialdemokratie mit ihrer II. Ehrhardt, Knobelsdorffstr. 60. Tätigkeit in der Gemeindeverwaltung berfolgt und was sie dort in nun ziemlich einem Viertel­Bisher war im Rathause vertreten der 10. Wahlbezirk jahrhundert hat durchseßen fönnen. Das Programm durch den Stadtverordneten Genossen Friz Zubeil, der 12. Wahl der sozialdemokratischen Partei Deutschlands   behandelt in seinem bezirk durch den Stadtverordneten Genossen Gottfried Schulz. halb der bürgerlichen Gesellschaft möglich ist. Da werden auch zweiten Teil die Forderungen, deren Berwirklichung schon inner­Beide haben diesmal ihre Bezirle getauscht, sodaß jest Zubeil im Aufgaben genannt, die für die Gemeindeverwaltung in Frage 12. Bezirt, Schulz im 10. Bezirk kandidiert. Das ist im Vor- kommen. Auf der diesjährigen Tagung des Vereins für Sozial­wärts" wiederholt mitgeteilt worden. Doch die Moffemänner politik hat der freisinnige Stadtrat Fischbeck unverfroren behauptet, ,, wissen es besser" und schmusen fröhlich darauf los, es fandidiere von positiver Mitarbeit der Sozialdemokratie in den Kommunen im 12. Wahlbezirk immer noch Schulz, im 10. Wahlbezirk aber sei wenig zu merken, und der freisinnige Stadtverordnete Gold­Schulze. Hier ist also für den 10. Bezirk der Name unseres Kan- schmidt hat in seiner Herzenseinfalt hinzugefügt, auch die Sozial­didaten falsch geschrieben( denn Genosse Gottfried Schulz schreibt demokratie würde weiter nichts als bürgerliche Sozialpolitif sich ohne e), für den 12. Bezirk aber ist sogar ein falscher Stan- treiben, wenn sie einmal die Mehrheit wäre. Singer würdigte in didat angegeben. Der richtige Kandidat des 12. Bezirks, Genosse Mundhelden nur einer furzen Erwähnung und wies dann an der der Versammlung vom Freitag die Perfönchen dieser beiden Frizz Zubeil, wird in der Liste der Mosseblätter nirgends als Hand eines reichhaltigen Tatsachenmaterials nachy, daß in der Ge­Kandidat genannt. Eine ähnliche Konfufion findet sich in den meindeverwaltung Berlins   die Sozialdemokraten sehr Angaben über den 32. Wahlbezirk und den 36. Wahl- viel mehr an positiver Tätigkeit geleistet haben, bezirt. Bisher war vertreten der 32. Wahlbezirk durch den als der freisinnigen Mehrheit lieb war. Stadtverordneten   Genossen Karl Leid, der 36. Bezirk durch den Singer fam zu dem Schluß, daß auf allen Gebieten der Stadtverordneten Genoffen Dr. Hermann Weyl  . Auch hier sind bemokratie sich als eine Notwendigkeit erwiesen Gemeindeverwaltung die Mitarbeit der Sozial­Diesmal die Bezirke ausgetauscht worden, sodas jetzt im 36. Bezirk hat. Er brandmarkte die shamlose Berlogenheit, mit der jest findet heute früh 8 Uhr in allen Bezirken Berlins   und der Eine Flugblattverbreitung Bezirkemofratie fich als eine Notwendigkeit erwiesen Leid und im 32. Bezirk Weyl tandidiert. Die Mossemänner wissen von Freisinnsführern im Kampf gegen die Sozialdemokratie ber- Vororte statt. Die Arbeiten zu den Kommunalwahlen werden es wiederum besser und führen beide Namen noch bei den bis- sucht wird, allbefannte Tatsachen in ihr Gegenteil umzufälschen. Vororte statt. Die Arbeiten zu den Kommunalwahlen werden herigen Bezirken auf. Ein Austausch ist diesmal auch vorgenommen Alles, was der Berliner   Kommunalfreifinn in den letzten beiden hierdurch nicht berührt.

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Genosse

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VI. Mertens, Krummestr. 43.

VII. Brill, Grolmannite. 59, Ede Goethestraße. VIII. Weisheit, Nettelbeckstr. 11.

Zentral- Wahlbureau: Volkshaus, Charlottenburg  , Rosinenstr. 3. Telephon: Amt Charlottenburg  , 1696.

Parteigenossen! Tretet and am Mittwoch, so früh als es Ench nur möglich ist, zur Wahlarbeit an. Jeder Genosse, auch muß seine Arbeitskraft in den Dienst der Gesamtheit stellen. aus den Bezirken, in denen am Mittwoch nicht gewählt wird Der Zentralvorstand.

Partei- Angelegenheiten.

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worden zwischen dem 35. Wahlbezirk und dem 48. Wahl- Jahrzehnten an sozialreformerischer Arbeit geleistet habe, das sei Charlottenburg  . Am Montag, den 4. November, abends bezirk. Stadtverordneter Genosse Emanuel Wurm   vertrat fchließlich immer wieder zurüdzuführen auf Anregungen der 19 Uhr, findet im großen Saale des Volkshauses, Rosinen­bisher den 35. Bezirt, tandidiert aber jetzt im 48. Bezirt, Stadt- Sozialdemokratie, die von demselben Kommunalfreifinn zunächst straße 3, eine Wolksversammlung statt, in welcher Schrift­verordneter Genoffe Wilhelm Pfannkuch   vertrat bisher den 48. Be- mit Hohn als undurchführbar zurückgewiesen worden waren. Die fteller Simon Kaßenstein in lestes Wort" an die sirt, tandidiert aber jetzt im 85. Bezirk. Wieder wissen die Mosse  - Wählerschaft dritter Abteilung handele mur in ihrem eigenjten wähler richten wird. Genossen, es ist die Pflicht eines jeden männer es besser. Sie lassen Wurm nicht nur in seinem fünftigen Intereffe, wenn sie so schloß Singer unter stürmischem Beifall einzelnen, in dieser Versammlung pünktlich zu erscheinen. der Zuhörer den Einfluß der Sozialdemokratie 48. Bezirt, sondern auch noch in seinem bisherigen 35. Bezirk auf die Gemeindeverwaltung immer weiter zu Lantwit.' Heute nachmittag 2 Uhr findet bei Ebel eine fandidiren. Dafür wird dann Pfannkuch bei feinem Bezirt als steigern suche und am 6. November überall Sozialdemokraten Boltsversammlung statt. Genosse Rechtsanwalt Dr. Herzfeld Kandidat genannt. Den interessantesten Fehler haben die Mosseblätter wähle. hält einen Vortrag über: Militarismus. Antimilitarismus und fich beim 45. Wahlbeziet geleistet, den bisher Stadtv. In der Diskussion sprach auch der Randidat des 44. Bezirks, der Hochberratsprozeß des Genossen Liebknecht". Genoffe Dr. Karl Liebknecht   vertrat. Liebknecht ist im 45. Bezirf Genoffe Glode. Er wies darauf hin, daß in den Moabiter Be- Treptow- Baumschulenweg. Dienstag, den 5. d. Mts., Mit­Tages­wiederum als Kandidat der Sozialdemokratie aufgestellt, aber die sirken die Konfervativen, die ja hier besonders als Gegner gliederversammlung bei Mohlau, Stiefholzstraße 35. für uns in Frage fommen, auch auf diejenigen Bevölkerungsordnung: 1. Vortrag. 2. Berichterstattung von der General­Mosseblätter nennen ihn nicht. schlichten rechnen, die sich sonst überhaupt nicht um das öffentliche versammlung Groß- Berlin. 3. Vereinsangelegenheiten. Um zahl­Leben fümmern. Selbst den polnischen Arbeitern fatholischen reiches und pünktliches Erscheinen ersucht Der Vorstand. Glaubens werde zugemutet, für die Stonfervativen zu stimmen. Zu der heute stattfindenden wichtigen Flugblattverbreitung m Schlußwort stellte Genosse Singer fest, daß zu derselben werden die Parteigenossen ersucht, sich recht zahlreich in den be­Beit, too diese imposante Versammlung tagte, in einem ffeinen fannten Lokalen einzufinden. Der Vorstand. Nebensaal desselben Lokals eine Versammlung liberaler Wähler Lichtenberg  . Die Flugblattverbreitung findet heute von den abgehalten wurde, zu der sich ganze 35 Männlein eingefunden bekannten Bezirkslokalen aus über ganz Lichtenberg   statt. Rege Der Vorstand. lassen. Der fechyfte Reichstagswahlkreis dürfe es nicht dahin 8 Uhr, im Lokale des Herrn Bartels( früher Gruhn). Hönowerwiefen­Untätigkeit der Gegner in wiegen Wahlverein Karlshorst  . Dienstag, den 5. November, abends tommen lassen, daß irgendein Wahlbezirk uns wieder entriffen werde. Mit einem Appell des Versammlungsleiters an die Ge- ordnung: 1. Vortrag über: Die Stügen der Regierung". Referent: weg, Ede Prinz Adalbertstraße, Mitgliederversammlung. Tages­nossen und mit Sochrufen auf die Sozialdemokratie fowie auf Reichstagsabgeordneter Robert Schmidt  . 2. Diskussion. 3. Ver­Singer und Liebknecht endete die Versammlung. Als die Teil­nehmer hinauszogen, stießen sie auf die Reste jener 35, die in insangelegenheiten. Das Erscheinen sämtlicher Mitglieder ist Ehren­Rebensaal beieinander gesessen hatten und eben nach Hause gehen wollten. Die Freisinnsmänner sahen finsteren Blides zu, wie die Arbeiterscharen an ihnen vorüberzogen.

Es ist ein Standat, daß diese beiden Freisinnsorgane eine Randidatenliste veröffentlichen, die für die Kandidaten der Sozial demokratie eine folche Fülle von Fehlern enthält! Warum find denn die Kandidaten der Liberalen richtig angegeben? Wenn Mosseblätter wie die Voltszeitung" und das Berliner Tageblatt" in ihrer Liste die Kandidaten der Sozialdemokratie mit aufzu

führen beabsichtigten, dann hätten sie zunächst mal die Nase in den hatten. Es folle aber niemand sich durch die bate Beteiligung erwartet

" Vorwärts" steden sollen, wo die Liste unserer Kandidaten oft genug veröffentlicht worden ist. Die Lifte, die in den Mosseblättern veröffentlicht worden ist, fann nur zur Frreführung der Kommunalwähler dienen. Der Kommunalfreifinn wird dem Berliner Tageblatt" samt Boltszeitung" dankbar sein.

Die sozialdemokratischen Kandidaten zur

Stadtverordnetenwahl.

Es tandidieren am 6. November im 4. Kommunal- Wahlbezirt: Stadtv.

9.

10.

11.

12.

32.

34.

35.

36.

41.

44.

45.

48.

Stadtv.

Dr. Alfred Bernstein.

Die Wahlbureaus

Dr. Alfred Bernstein. am Wahltage befinden sich an folgenden Stellen:

2. Kreis.

4. Kommunal- Wahlbezirk.

pflicht.

Der Vorstand.

Adlershof  . Die Genossen werden auf den vom Wahlverein arrangierten und am 9. November stattfindenden Unterhaltungs­abend aufmerksam gemacht. Um Störungen möglichst zu ver­meiden, wird ersucht, Kinder unter 12 Jahren nicht mitzubringen. Das Komitee.

Erfner. Die Genossen von Ertner und Umgegend werden auf die heute, Sonntag, nachmittags 4 Uhr, im Hotel zum Dampf­schiff stattfindende Voltsversammlung aufmertfam gemacht. Ge noffe Schütte- Berlin referiert über:" Die Zustände in Preußen". Diskussion: Verschiedenes. Genoffen, forgt für

I. Teil: Restaur. Schulz, Lüßowstr. 51, Ede Dörnbergstraße. VI. 6940. Wassenbesuch der Versammlung.

Bezien, Lützowftr. 77. VI. 810.

I. Teil: Restaur. Friedrich. Fidicinstr. 43. VI. 487.

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Maaß, Bergmannfir. 97. VI. 7241. Thomsen, Gneisenaustr. 30. IV. 1408. Betermann, 45. IV. 540.

Gottfried Schulz.

Emil Voigt.

Frit Znbeil.

Robert Wengels.

Emil Basuer.

II.

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Kaufmann Jonas Stahl.

9. Kommunal- Wahlbezirk.

Dr. Wenl.

Theodor Fischer  .

II.

III.

With. Pfannkuch.

IV.

Karl Leid.

Töpfer

Richard Babiel.

Stadtv.

Theodor Glocke.

II.

Dr. Karl Lebknecht. Emanuel Wurm  .

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III.

Grumbach, Schönleinstr. 6. IV. 1391. Straas, Dieffenbachstr. 38.

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IV.

Runge,

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3./4. Kreis( Südost).

11. Kommunal- Wahlbezirk.

Zum Kampf um die Moabiter   Bezirke.

Wenn man aus dem Verlauf einer Wählerversammlung auf Den Ausgang des bevorstehenden Wahlkampfes schließen darf, dann haben unsere Genossen in Moabit   allen Grund, dem 6. November boll Bubersicht entgegenzusehen. Am Freitag wurde für die dortigen Kommunalwahlbezirte 44 und 45 vom Wahl­verein des sechsten Reichstagswahlkreises eine öffentliche Stom­munalwählerversammlung veranstaltet. Sie war außer­erdentlich gut besucht aus dem Versammlungslokal, dem großen Saal des Artushof" in der Berlebergerstraße, mußten die Zische herausgeräumt werden, um allen Einlagbegehrenden Zutritt ge­währen zu lönnen und bei den Zeilnehmern hinterließ fie einen starten Einbrud. Das Referat war vom Stadtverordneten Genoffen Singer übernommen worden, er sprach über: Die positive Tätigkeit der Sozialdemokratie auf tom­munalem Gebiet."

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10. Kommunal- Wahlbezirk.

I. Teil: Reftate. Reim, Urbanftr. 29. IV. 4128.

59.

Spandan. Diejenigen Parteigenossen, welche sich an den Wahltagen, dem 5. und 6. November, einen halben oder ganzen Tag der Partei widmen können, werden ersucht, sich umgehend mündlich oder schriftlich unter Angabe der genauen Adresse fowie der Zeit, in welcher sie der Partei zur Verfügung stehen, an Ge­noffen öppen, Jagowstraße 9, zu wenden. Der Vorstand.

Berliner   Nachrichten.

Zentral- Wahlbureau: Restaur. Hemp, Urbanstr. 70. IV. 8979. Schulen ersucht uns um Abdruck folgender Aufforderung: In den

II.

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II.

III.

I. Teil: Reichenbergerstr. 10 bei Lange. Mariannenste. 48 bei Liebehenichel. 12. Stommanal- Wahlbezirk. I. Teil: Admiralstr. 5 bei Bismart. Mariannenstr. 30 bei turt. Reichenbergerstr. 145/146 bei Bedmann. Zentral- Wahlbureau: Manzey, Reichenbergerstr. 16. IV. 6771. 4. Kreis( Oft). 22. Kommunal- Wahlbezirk. I. Teil: Weberstr. 17 bei Voeter. Fürstenwalderstr. 17 bei Neumann. Friedrichsbergerstr. 11 bei Räster. 23. Kommunal- Wahlbezirk. I. Teil: Langeftr. 53 bei Slug. Rüdersdorferstr. 41 bei Büschel. Fruchtstr. 61 bei Lemke.

II.

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III.

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Die Deputation für die städtischen Fach- und Fortbildungs hiesigen städtischen Handwerker- und Fortbildungsschulen besinden fich eine größere Anzahl von Zeichenutensilien( Neißbretter, Reiß­ichienen, Wintel, Reißzeuge und dergleichen), die von ehemaligen Schülern dort zurücgelassen worden sind. Soweit die Adressen der Eigentümer hier bekannt waren, sind dieselben meist bereits fchriftlich erfucht worden, die betreffenden Gegenstände abzuholen. Wir fordern nunmehr die bekannten und unbekannten Eigentümer hiermit auf, die ihnen gehörigen Gegenstände binnen 14 Tagen abzuholen, andernfalls über die Sachen zugunsten armer Pflichte fortbildungsschüler verfügt werden wird.

Ein schweres Verbrechen ist vorgestern auf der Chaussee, die von Berlin   nach Freienwalde führt, verübt worden. Die Witwe Auguste Rüdiger var in Berlin   gewefen und hatte hier geschäft­liche Angelegenheiten erledigt. Auf der Heimfahrt lernte sie im Zuge einen jungen Menschen kennen, der angab, er sei aus dem= selben Ort, in dem sie wohne, aus Wriezen  . Die beiden machten fich nun zusammen auf den Weg. Als Frau R. ahnungslos neben ihrem Begleiter die Chaussee hinter Freienwalde   entlang ging, erhielt sie plöblich von hinten einen schweren Schlag gegen den Kopf und im nächsten Augenblick wurde sie gepackt und am Halse gewürgt. Der Begleiter hatte sich über die Frau hergestürzt und sie zu erwürgen versucht. Er berübte nun an feinem wehr­

Singer, der bei seinem Erscheinen mit lebhaftem Beifall be­grüßt wurde, gab zunächst ein Bild der politischen Situation, unter der die diesjährigen Kommunalwahlen sich vollziehen werden. Diese Wahlen stehen, so führte er aus, unter dem Zeichen des bürger­lichen Blods, der bei den Reichstagswahlen sich so sehr gegen die Sozialdemokratie bewährt" haben soll und von dem nun auch für Zentral- Wahlbureau: Merkowski, Andreasftr. 26. VII. 945 lofen Opfer ein fcheußliches Sittlichkeitsverbrechen. Als die Ueber­

II.

I

III.

( Nebenanschluß). 5./6. Kreis.

29. Kommunal- Wahlbezirk.

die Berliner   Kommunalwahlen das Heil" erwartet wird. Daß der Reichslügenverband fich gleichfalls wieder in den Dienst des Blocks gestellt hat, ist nicht zu bezweifeln, wenn er auch diesmal hinter den Kulissen bleibt. Aus dieser Lage ergibt sich für die organisierte Arbeiterflasie die Aufgabe, schon in der Haupt- Wohlfart, Rofenthalerstr. 57( of). III. 1296. wahl alles aufanbieten, um den Befisstand der Sozial- Wallburg, Kaiser Wilhelmstr. 18n. III. 1626. demokratie im toten Hause nicht nur zu erhalten, sondern ihn 41. Kommunal- Wahlbezirk. auch durch Eroberung neuer Bezirke noch zu vermehren; denn in Kürbis, Quifenstr. 26. III. 1040. etwaigen Stichwahlen würden ja alle bürgerlichen Parteien sich Wittchow, Eisafferstr. 68. III. 8965( Nebenanschluß). gegen die Sozialdemokratie zusammenschließen. Eine Probe auf Bortschad, Spenerst. 22. Die Leistungsfähigkeit des Blods foll am 6. November gemacht werden: in Berlin   hat er bei den Reichstagswahlen fich als fraftlos erwiesen, in Berlin   muß auch bei den Kommunalwahlen feine

Zentral- Wahlbnrcan: Wohlfart, Rosenthalerstr. 57( of). LII. 1296.

follene, der es glüdlich gelungen war, fich wieder frei zu machen, Hülferufe ausstieß, fiel der rohe Gefelle noch einmal über sie her und schlug fie nieder. Er raubte feinem Opfer jetzt das Porte­monnaie aus der Tasche und entfernte sich dann schleunigst. Vorüberkommende, Arbeiter fanden Frau N. später in bewußt­lofem Zustande auf der Chauffee liegend auf und schafften sie nach der Stadt. Der Täter tonnte noch vorgestern verhaftet werden. Es ist ein Gelegenheitsarbeiter mit Namen Artur Snop, der sich in der letzten Zeit in Berlin   aufgehalten hatte.

Eigentümliche Ansichten über seine Aufgaben scheint ein Schutz­mann zu haben, der am Freitag früh 4 Uhr an der Wrangel­und Mantenffetstraßen- Ede auf und аб patrouillierte. Um diefe Zeit wurde dieser Hüter der Ordnung von einer Zeitungsfrau