Br. 200. 24. Jahrgang 3. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt. Dounerstag, 12. Dezember 1907.
Wannsee . Sonnabend, den 14. d. M., abends 8 Uhr, im Fürstenhof": Mitgliederversammlung des Wahlvereins. Es ist
Vom Wert einer guten Jugendlektüre. Pflicht eines jeden Genoffen, pünktlich zu erscheinen. Der Vorſtand.
Aus Anlaß der diesjährigen Ausstellung empfehlens werter Jugendschriften und fünstlerischen Wandschmuckes, die im Gewerkschaftshaus( Engelufer 15) am Sonntag eröffnet worden ist und noch bis nächsten Sonntag unentgeltlich be= fichtigt werden kann, wurde am Dienstag im Gewerkschaftshaus cin Vortragsabend veranstaltet. Frau Wally 3epler sprach über das Thema:" Wa 3 geben wir unseren indern zu lesen?" Diese Frage wird ja durch die Ausstellung selber am besten beantwortet. Aber es ist deshalb doch nicht überflüssig, nebenher auch eine theoretische Begründung der praktischen Arbeit der Jugendschriftenſichtung zu geben, deren Ergebnis uns
durch die Ausstellung vorgelegt worden ist.
Weihnachten soll auch etwas mehr sein als ein Fest nur des Kaufens und Schenkens, des Verkaufens und Verdienens. In den Kirchen predigen sie in den Wochen vor Weihnachten die Ankunft. des„ Erlösers", und am Weihnachtsmorgen werden sie aufs neue ihr Friede auf Erden" verkünden. Aber gerade die Vorbereitungen zum Weihnachtsfest rüden uns den friedefeindlichen lassen. gegensatz vor Augen. Gerade in der Weihnachtszeit stellt neben all den glänzenden Lurus, den der Reiche für die Seinen kaufen Das Automobil wird in immer steigendem Maße in Anspruch darf, die nadte Armut sich, die um ihr bißchen Brot ringen muß. genommen. Eine große Industrie hat sich auf diesem Gebiete herausgebildet, und zahlreiche Fabriken wetteifern miteinander, die Der Weihnachtspaketverkehr hat schon jetzt ungewöhnlich besten Wagen herzustellen. Wie groß dieser Eifer ist, beweist schon lebhaft eingefeßt. Von Donnerstag, den 12. Dezember an allein ein Blick in die dieser Tage begonnene Automobilausstellung. rechnet die Post im ganzen Reiche den sogen. Vorverkehr, für Einer großen Beliebtheit erfreut sich das Automobil in den oberen den überall die notwendige Vermehrung der Beamten einWas sollen unsere Kinder lesen? Nur zu viele Eltern haben Streifen, in den Kreisen, deren Geldbeutel es zuläßt, fich ein Lurus getreten ist. Die Hauptmasse der Weihnachtspakete kommt sehr rasch eine Antwort hierauf, weil sie nicht wissen, wie schwer automobil zu leisten. In den Tezten Jahren hat sich auch freilich erst später. Vom 18. an schwillt die Flut höher und fie ist. Sie glauben, so führte die Vortragende aus, all' diejenige ein Automobilsport herausgebildet und nicht zum wenigsten höher an. Von diesem und dem folgenden Tage an verfehren Leftüre geben zu müssen, die die Kinder interessiert", die dem find es gerade die feudalen Herrschaften, die starten Phantasiebedürfnis des Kindes Genüge diefem deshalb Postsonderzüge, die ausschließlich zur Beförderung von tut. Da greift dann mancher Bater und manche Mutter forglos Sport huldigen. Dieser Sport hat sich aber in einer Weise ent- Paketen dienen. Sie laufen in diesem Jahre zwischen Berlin tut. Da greift dann mancher Vater und manche Mutter sorglos nach den Jugendschriften, die diesem Bedürfnis abfichtlich entgegen widelt, daß er manchmal recht beängstigende Formen angenommen einerseits und Frankfurt a. M., Dirschau , Breslau , Hamburg tommen und willig sich dem Geschmad der Kinder anpassen, nach hat. Eine wahre Raserei hebt an, wenn es sich darum handelt, feft- und Köln andererseits. Im eigenen Interesse der Schenker der üblichen Leſeware, die alljährlich in der Weihnachtszeit auf den zustellen, welche Kraftwagen am sichersten und am schnellsten an ihr wie der Bedachten liegt es, wenn die Weihnachtspakete mögJugendschriftenmarkt geworfen wird. Für die Knaben sind es die Biel komutten. Weite Strecken des Deutschen Reiches waren tagelang lichst früh abgeschickt werden und nicht in den Hauptansturm Striegsschilderungen, Heldengeschichten, Indianerbücher, für die der Schauplatz dieser wahnsinnigen Rennerei und die in der bekommen. Gute und sorgfältige Verpackung wie deutliche Mädchen die Lektüre nach Art des Töchteralbums". Solche Bücher treffenden Gegend wohnenden Menschen waren ihres Lebens nicht Adresse ist jetzt noch mehr als sonst geboten. Trotz aller wenden sich an die Phantasie der Kinder, aber sie ziehen sie herab, bei den Knaben ins Brutale und Rohe, bei den Mädchen ins Flache sinnige Fahren und wird auch noch täglich angerichtet. mehr sicher. Viel Unheil ist angerichtet worden durch dieses un Sorgfalt, die die Post den Weihnachtssendungen angedeihen und Banale. läßt, müssen sie doch aufeinander gestapelt, hin- und herZu der Lektüre, die dem Phantasiebedürfnis des Kindes am Dazu kommt, daß das Automobil auch als Verkehrsgetragen usw. werden. Hülle und Verschnürung muß deshalb angemessensten ist, rechnet die Vortragende die Boltsmärchen mittel immer mehr in Anspruch genommen wird. fest und dauerhaft sein. Insbesondere müssen sogen. Fahnen und die Voltssagen, daneben auch das Kunstmärchen( z. B. Die durch die Automobile verursachten Unglücksfälle stehen aber derartig angebracht werden, daß sie nicht verloren gehen. Bei Andersens Märchen). Aber auch hier müsse man den Eltern noch mit der steigenden Verwendung dieses Verkehrsmittels in einem Sendungen nach Berlin gebe man Himmetsrichtung, Nummer Vorsicht empfehlen. Geschäftige Verleger veranstalten von den vor großen Mißverhältnis. Das Kaiserlich Statistische Amt hat die des bestellenden Postamtes, Straße, Hausnummer, Stoc handenen Märchen und Sagen eigene Ausgaben, die in schlechtem Verlustlisten für die Zeit vom 1. April bis 30. September 1906 wert usw. genau an, die letzteren Angaben auch nach anderen Deutsch geschrieben find, finnlose Kürzungen und Auslassungen( also ein Halbjahr) für das Deutsche Reich veröffentlicht. In dieser großen Städten. aufweisen, mit unkünstlerischen Illustrationen ausgestattet sind, und so weiter. Eltern, die ihren Kindern Märchen- oder Sagen- Beit wurden 51 Menschen durch Automobile getötet. Diese Zahl bücher taufen wollen, sollten sich niemals eine erstbeste Ausgabe in stieg im Sommer 1907 auf 82. Für das ganze Reich wird die mehr doch noch zur Durchführung gelangen. Auf Grund einer Die Erweiterung des Vorortverkehrs bis Velten dürfte nun die Hände steden lassen. Die Ausstellung bietet hier eine Reihe Anzahl der durch Kraftfahrzeuge sofort getöteten Menschen rund 150 Verfügung des Eisenbahnministeriums werden unverzüglich Verempfehlenswerter Ausgaben, deren Verlag in dem Verzeichnis betragen. Die Todesfälle haben im Vergleich zum Vorjahre pro- handlungen mit den an der Strede der Kremmener Bahn belegenen ( das den. Besuchern gratis eingehändigt wird) genau angegeben ist. zentual stärker zugenommen als die Vermehrung der Kraftfahrzeuge. Vorortsgemeinden zwischen Tegel und Belten angeknüpft werden, Für eine spätere Altersstufe, auf der die Kinder meist nach stärkerer In dem angezogenen Zeitraume haben die Unfälle die Zahl von 2290 um einen Zuschuß zu den Bauten zu erlangen resp. wegen AbStoft berlangen, will Frau Zepler auch die Indianer erreicht, so daß man fürs ganze Jahr wohl 4000 Unfälle annehmen kann. tretung der für die Erweiterungsbauten erforderlichen Gelände zu geschichten nicht völlig ausschließen, wenigstens nicht die beſſeren, von denen das Verzeichnis einige aufführt. Doch warnte Eine recht genaue Aufstellung über die Opfer des Automobils in verhandeln. Bei dem regen Interesse, welches die beteiligten Gefie davor, das Verlangen nach solcher Lektüre überwuchern zu lassen. Berlin liefert eine Statistit des hiesigen Polizeipräsidiums. Danach meinden an dem Zustandekommen des Planes haben, ist zu erIm übrigen werde das Interesse der Kinder für Abenteuer, für befanden sich am 1. Januar 1907 in Berlin im ganzen 2408 Kraft Die Eisenbahndirektion hat in Aussicht genommen, eventuell sofort warten, daß die Unterhandlungen schnell gefördert werden können. leberwindung von Gefahren, für Vollbringung von Heldentaten fahrzeuge. Darunter 527 Motorräder, 432 Lastkraftfahrzeuge und mit den Vorarbeiten zu beginnen und falls die Verhandlungen besser als durch Indianergeschichten durch das Robinsonbuch 1449 Perfonenautomobile. Unter den letzteren waren 700 Droschten, günstig verlaufen, schon am 1. Mai, spätestens aber 1. November befriedigt oder durch Bücher, die Entbedungsfahrten und die Anfang November 1907 auf 531 zufammengeschmolzen waren. nächsten Jahres eine Erweiterung des Vorortverkehrs nach Velter Forschungsreisen( z. B. Nordpolerpeditionen) schildern. Die Frage der Jugendlektüre steht, so führte die Referentin 750 Luxusautomobile gegenüber. Im ganzen verursachten die 2408 Den 700 Autodroschten standen am 1. Januar 1907 also girta eintreten zu lassen. weiter aus, in engstem Zusammenhang mit der Frage der Jugend: Motorräder, Autodroschken, Luxus- und Lastautomobile in einem erziehung. Die Wirkung einer guten Jugendschrift reicht viel weiter, als es auf den ersten Blick scheint. Wer in der Jahre 650 Unglücksfälle, so daß in Berlin auf 100 Kraftfahrzeuge Jugend gewöhnt worden ist, gute Bücher zu lesen, der wird auch 27 schädigende Ereignisse treffen. Unter dieser Zahl der Unfälle als Erwachsener gern ein gutes Buch lesen wollen befanden Eine Preiserhöhung der auf den Linien der Berliner elek fich 112 schwere, von denen 20 fofort bezw. trischen Straßenbahnen A.-G.( Siemens u. Halske ) zur Ausgabe und wird dieses mächtigste Kulturmittel der modernen Zeit recht innerhalb 24 Stunden tödlich verliefen. Wieviel von den gelangenden Zeitkarten tritt mit Ablauf dieses Jahres ein. Der auf sich wirken lassen. Zu den guten Büchern, die dem heran- Schwerverletzten nach dieser Zeit noch starben, wachsenden Geschlecht in die Hände gegeben werden sollen, gehören noch starben, ist nicht Preis erhöht sich von 6 M. auf 6,50 M. für den Monat. Einschließ genau festgestellt. Wie der Verfasser der Schrift: Die lich des Zuschlages für die Besteuerung der Fahrkarten kostet nun nicht nur diejenigen, die Belehrung in gemeinverständlicher Form Opfer des Automobils"( Ingenier Stuhn), der wir diese Zahlen mehr eine Monatskarte 6,70 M., eine Jahreskarte 80 M. bielen, die naturivissenschaftlichen, tulturgeschichtlichen usw., sondern auch alle echten Dichtwerke, soweit sie dem Verständnis unserer entnehmen, von ärztlicher Seite erfahren haben will, sollen Die Wahlen in der Akademischen Lesehalle haben das Ergebnis Jungen und Mädel entsprechen. Die Ausstellung bietet eine reiche ungefähr 10-15 Proz. der in die chirurgischen Anstalten ein- gehabt, daß die Nationale Partei 6, die Freie Verwaltungspartei 2, Auswahl solcher Bücher und kann den Eltern manchen wichtigen gelieferten, durch Automobile schwer verletzten Personen innerhalb die Freie deutsche Partei 1, die Vereinigung jüdischer Korporaund dankenswerten Fingerzeig geben. Von einer Sonderung in 8-14 Tagen gestorben sein, so daß wir in Berlin mit mindestens tionen. 2 und die katholischen Verbindungen 1 Vertreter erhalten. Bücher für Knaben und Bücher für Mädchen will Frau 30 Toten im Jahre zu rechnen hätten. Bei den schweren Unfällen Bepler nichts hören. Diese bisher üblich gewefene Unterscheidung waren die Autoniobildroschken am meisten beteiligt. Nicht weniger Jahr weitere wichtige Aenderungen bebor. Jh den Erholungsstätten vom Roten Kreuz stehen für das nächste Bei Station Eichkamp erkläre sich nur daraus, daß bisher die Frau in den engen Kreis wie 88 ichwere Verlegungen, darunter 14 sofortige Tötungen, gehen wird, dank einer Schenkung des Geh. Kommerzienrat Koppel, eine der Häuslichkeit hineingebannt war, aus dem sie jetzt sich mehr und mehr herauszuarbeiten suche. auf das Konto. der Droschke, während das Lurusfahr- neue Erholungsstätte für Frauen errichtet. Da das Gelände der Frau Bepler legte auch dar, wie sie über die Tendenz in zeug 18 schwere Unfälle mit sechsmaligem tödlichen Ansgang fchloffen werden soll, ist eine Verlegung der Anstalt nötig. Sie soll Frauenerholungsstätte Spandauerberg demnächst der Bebauung erJugendschriften denkt. Die Sucht vieler Jugendschrift- und die anderen Straftfahrzeuge( Motordreirad und Lastautomobil) in die jezt für Männer bestimmte und für Winterbetrieb einsteller", in die Jugendlektüre überpatriotische oder frömmelnde nur sechs schwere Unfälle hervorgerufen haben. Tendenzen hineinzutragen, durch die oft den elendesten Machwerken gerichtete Louise Studt- Erholungsstätte bei Eichkamp verlegt werden, Diese Zahlen über die durch das Automobil hervorgerufenen für die Männer muß dann eine neue Anstalt gebaut werden. der Erfolg gesichert wurde, hat einst den Anstoß dazu gegeben, daß Unfälle in Berlin geben sehr zu denken. Gewiß werden auch durch im nächsten Sommer werden wir daher über sieben Erholungs die deutsche Lehrerschaft dem Elend der Jugendliteratur. zu wehren andere Verkehrsmittel Unglücksfälle herbeigeführt, und sie werden fich ſtätten vom Roten Kreuz verfügen, in denen im Laufe des suchte. Die Prüfungsausschüsse der Lehrerschaft entschloffen sich, in einer Stadt wie Berlin mit seinem Riesenverkehr faum ganz ver- Sommers über zweitausend Patienten verpflegt werden können. nur Jugendbücher zu empfehlen, die literarisch wertvoll find. In neuester Beit hat sich aber gezeigt, daß in diesen meiden lassen. Allein, die Zahl der Opfer des Automobils ist doch im vorigen Jahre betrug die Gesamtzahl der Verpflegungstage Prüfungsausschüssen wieder eine rüdläufige Strömung an Einfluß erschreckend, daß es in der Tat notwendig erscheint, auf Abhülfe zu zu gewinnen beginnt und aufs neue der„ religiösen, moralischen finnen. und patriotischen" Wirkung der Jugendschriften zu ihrem vermeintlichen Recht verholfen werden soll. Frau Bepler warnte davor, daß sozialistische Schriftsteller hierauf etwa mit Jugendschriften antworten, die in äußerlicher Weise den Sozialis vierzehn Tage, aber von einem Weihnachtsgeschäft ist bisher Bierzehn Tage noch, dann ist schon wieder Weihnachten. Nur musin die Kinder hineinpfropfen wollen. Sie gab die eigentlich wohl selbstverständliche Erklärung ab, daß jedes Buch noch nicht viel zu merken gewefen. So versichern wenigstens die, dieser Art zurüdzuweisen fei, daß aber jede Jugendschrift, die als die es wissen können, die Geschäftsleute. Alle Welt wartet darauf, ein aus sozialistischem Geist herausgeborenes daß die Weihnachtssaison in Gang kommt". Das Wetter soll echtes Dichtwert gelten dürfe, tveiteste Berbreitung unter den Kindern des Proletariats finden müsse.
Buchschmudes sowie des Wandschmudes gestreift. Die Von der Referentin wurde schließlich kurz noch die Frage des 3lluftrationen eines Buches und auch sein Aeußeres find nicht gleichgültig; fie sind wichtig für die Pflege des Schönheitssinnes. Und dasselbe gilt, für unsere Kinder wie für uns selber, von dem Bandschmud. Die farbigen Steinzeichnungen, die im Gewerkschaftshaus mit ausgestellt sind, liefern den Beweis, daß selbst zu verhältnismäßig billigem Preis ein künstlerisch vollendeter Wandschmud beschafft werden kann,
Weihnachtssaison.
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daran schuld gewesen sein, daß der ersehnte Strom der Käufer sich immer noch nicht in die Läden ergießen wollte. Aber vielleicht sonst das nötige Kleingeld fehlt. lag's auch daran, daß vielen Kauflustigen diesmal noch mehr als
die Tunnelentwürfe der Großen Berliner betreffend, hat die Große Eine Gegendenkschrift gegen die des Regierungsrats Dr. Kemann, Berliner Straßenbahn herausgegeben.
über 150 000.
Die gesprungene Domglode. Die mittlere Glode des Geläutes am fgl. Dom weist seit einiger Zeit einen etwa dreiviertel Meter langen Riß auf, so daß der Afford hd fis" nicht mehr rein ist. Was mit der gesprungenen Glocke geschehen soll, darüber ist man führt man auf den wohl allzu fräftigen elektrischen Antrieb zurüd. fich augenblicklich noch im Untlaren. Die Ursache des Sprunges Das Domgeläut ist eines der ältesten Berlins . Es geht dies aus folgender Inschrift hervor:" Gegossen bin ich 1685." Jakob Wenzel, Magdeburg ." Also zur Zeit des Großen Kurfürsten hat der Glockengießer Jakob Wenzel zu Magdeburg den Guß der bronzenen Gloden vollendet. Nur der Glockenstuhl ist beim Neubau des jebigen Doms neu errichtet und der Antrieb ist ein elektrischer mittels Motor geworden. An eine Reparatur der gesprunaber auch nicht zur Anschaffung einer neuen Glocke entschließen, da genen Glode ist wohl kaum zu denken, andererseits mag man sich. die alte historisch ist.
fahrkarten(§ 13 Nr. 1a ber Polizeiverordnung vom 12. Januar 1900) Für Radfahrer. Die feit dem Jahre 1908 ausgestellten Rads bleiben auch für das Jahr 1908 in Geltung, so daß es ihrer Erneuerung nicht bedarf. Die Pflicht der Erneuerung der Karten bleibt jedoch für den Fall bestehen, daß die ausgestellten Karten wegen Ünleserlichkeit, Abnutzung und nicht mehr zutreffenden Inhalts unbrauchbar geworden sind.
Gestern ist nun auch der Weihnachtsmarkt wieder aufgebaut worden. Wer die Budenstadt sehen will, der muß hinaus gehen in die Straßen der Außenviertel. Dorthin wurde der weihnachtliche Markttrubel vor anderthalb Jahrzehnten verwiesen, weil man fand, daß er in die Umgebung des Königsschlosses nicht mehr hineinpasse. Der 11. Dezember ist in Berlin der althergebrachte Der Vortrag schloß mit der Mahnung, die gegebenen An- Tag der Eröffnung des Weihnachtsmarktes, und ehedem galt dieses ragungen durch eingehende Prüfung der ausgestellten Bücher usw. Ereignis auch als der offizielle Beginn der Weihnachtssaison. Da zu ergänzen. Die Ausstellung ist bisher sehr rege besucht worden; sie bleibt noch bis Sonntag täglich von 4 Uhr nachmittags draußen aber ist von dem einstigen Glanz des Weihnachtsmarktes bis 10 Uhr abends geöffnet. Die Bücherauswahl, die dort geboten nicht viel mehr als nichts übrig geblieben, und vorbei ist die Zeit, wird, ist das sei hier noch einmal hervorgehoben umfang in der die Berliner Weihnachtssaison ihr Gepräge durch jenen reicher als die durch den Bildungsausschus empfohlene Ausibahl, Markttrubel erhielt deren Verzeichnis im Vorwärts" veröffentlicht wurde. Das VerDie Erbschaft, die der altmodische Weihnachtsmarkt hinterließ, Die Auswahl ist den strömt jetzt die Schar derer, die zeichnis der ausgestellten Bücher enthält doppelt so viel Nummern; ist dem modernen Warenhaus zugefallen. In die Warenhäuser Jugend- strömt schriftenausschuß, der im vorigen Jahr aus Genossen und Ge- faufen wollen, sondern auch an dem Anblick all der mehr oder reißen konnte, hatte sie sich in die Fluten hinabgestürzt. Es wurde nofsinnen Berlins zusammengetreten war.
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Partei- Angelegenheiten.
minder taufenswerten Herrlichkeiten sich weiden möchten. Jene fliegenden Händler aber, die dem Weihnachtsmarkttrubel seinen besonderen Reiz verliehen, sind über die ganze Stadt verftreut worden. Sie stehen in den verkehrsreichen Straßen, schreien ihren Weihnachtstram aus und quälen sich ab, durch alle möglichen und unmöglichen Späße die Aufmerksamkeit der Passanten auf fich zu lenken und sie zum Kauf zu animieren.
Großes Aufsehen rief gestern am Friedrich Karl- Ufer die Tat einer unbekannten lebensmüden Frauensperson hervor. Durch ihr seltsames aufgeregtes Wesen hatte sie die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich gelenkt, doch niemand ahnte, was sie vorhatte. Dicht an der Alfenbrücke kletterte sie plötzlich auf das Geländer und ehe ein Passant hinzuspringen und die Lebensmüde zurücklichen Bemühungen gelang es einem Schußmann und einigen sofort der Rettungstahn flott gemacht und nach längeren bergeb Männern, die Selbstmordfandidatin in das Fahrzeug zu ziehen. In bewußtlofem Zustand wurde die Unbekannte nach der Charité gebracht.
Lichtenberg . Heute abend 8 Uhr finden zwei große Bolls Ein Lehrling in den Tod gegangen? versammlungen statt und zwar in Lichtenberg - Dft im Brälaten", Eitelstr. 70/71, und im Schwarzen Adler"( Gebr. Arnhold), Frant Verschwunden ist seit Sonnabend der 15 Jahr alte Lehrling furter Chauffée. Referenten find die Genossen S. Schubert und in diesen Wochen vor Weihnachten sich uns zeigt. Die Weihnachts- paar, in der Dresdenerstraße 135, 1. Aufgang 3 Treppen, wohnte. Ein allgemeines Jagen. nach Verdienst, das ist das Bild, das Georg Becker, der bei seinen Pflegeeltern, dem Baginski'schen GheD. Stidien. Die Barteigenoffen werden ersucht, für zahlreichen faison foll nicht nur vielen Tausenden von Geschäftsleuten Geld Der fleine Bursche war im Betriebe der Guiremand'schen MetallBesuch beider Versammlungen Sorge zu tragen. Alt- Glienice. in die Kasse bringen. Auch das große Heer derjenigen, die nun warenfabrik in der Prinzessinnenstraße in der Lehre. Am SonnAm heutigen Donnerstag, abends 8 Uhr, findet schon wieder arbeitslos find, erwartet von dem Weihnachts - abend früh um 8 Uhr machte er sich auf den Weg, für die Arbeiter im Lokale des Herrn Franz Bohn, Grünauerstr. 53, eine Bolts markt die Gelegenheit, noch ein paar Groschen zu ver- des Betriebes Frühstück einzuholen, kam aber nicht mehr wieder. versammlung für Männer und Frauen statt. Tagesordnung: Die Arbeiterschaft im Kampfe gegen die Lebensmittelverteuerung. Freie dienen. Teures Brot, teure Kohlen und dabei keine Be- Es ist festgestellt, daß er die Waren, die er bei einem Gastwirt bes Aussprache. Berschiedenes. Die Genossen werden ersucht, für den schäftigung! Willkommen ist da jede Erwerbsmöglichkeit, die sich stellte, auch bezahlte, dann aber seinen Kasten stehen ließ und seit. Besuch derfelben Sorge tragen zu wollen, Idem verschwunden ist. An der Ritterbrüde ist später ein dem
bietet.
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