Lokales.
Zur Ueber
Abenteuer während einer Droschtenfahrt und fungirte als Be-| Ueberzeugung gekommen sein, daß der große Ausstand durchaus lastungszeuge u. A. auch der Fuhrherr S. Der Vertheidiger der gerechtfertigt ist. Durch die Lohnabzüge, durch die harten Bes Die Berliner Dienstmänner singen auch im neuen Jahr Die Berliner Dienstmänner singen auch im neuen Jahr wegen Diebstahls Angeklagten hob in seinem Plaidoyer hervor, ftimmungen der neuen Arbeitsordnung, überhaupt durch die ganze Das alte Klagelied von der Schmälerung ihres ohnehin knappen daß die Droschkenkutscher zu der ungebildetsten Klaffe gehören ihnen in der legten Zeit zu Theil gewordene Behandlung find Verdienstes durch die Bahnhofs- Gepäckträger. Sie empfinden es und daher dem Zeugen S. kein Glauben beizumeffen sei. Das die Bergarbeiter geradezu in den Streit getrieben worden. Wenn sehr schwer, wenn die Gepäckträger auf den Bahnhöfen das Ge- Organ des Vereins Berliner Droschkentutscher ist dem Herrn irgendwie, so haben daher jetzt die Arbeiter Deutschlands die päck der ankommenden Reisenden nach deren Wohnung oder nach Vertheidiger die Antwort auf diese seine Meinungsäußerung nicht Pflicht, ihr Solidaritätsgefühl in kräftigster Weise zu bethätigen. den Hotels befördern und schließlich auch oftmals noch als schuldig geblieben und schreibt nach dem Grundfake: Wie Du mir, so Kollegen! Auch wir haben daher zu zeigen, daß die Solidarität Fremdenführer dienen. Dadurch entgehen den Dienstleuten ganz ich Dir:" Wir wissen nicht, ob der Herr Vertheidiger diejenige Bildung, für uns keine leere Phrase ist. Möge daher ein jeder von uns beträchtliche Einnahmen. Dieselben haben auch schon an den welche der Besitz verleiht, oder die der Rechtschaffenheit und fein Scherflein zur Unterstützung der streitenden Bergarbeiter Eisenbahnminister Thielen petitionirt und um Abstellung dieses Wohlanständigkeit im Auge gehabt hat. Ist Ersteres der Fall, spenden und ebenfalls dafür agitiren, daß überall das SoliUebelstandes gebeten, zumal sie glaubten, daß die angestellten dann allerdings geben wir ihm Recht; trifft dagegen das Lehtere daritätsgefühl unsern kämpfenden Brüdern gegenüber gewedt Gepäckträger doch wohl von der Eisenbahnverwaltung austöminu, so laffen wir uns getrost auf einen Streit mit ihm ein und werde. Schnelle Hilfe ist hier doppelt nöthig. lich besoldet würden, also auf Nebenbeschäftigungen nicht an- behaupten schon heute, daß die Droschkentutscher mit jedem mittelung von Geldern an die streifenden Bergarbeiter bin ich gewiesen wären. Diese Petition hat aber feinen Erfolg gehabt. anderen Stande und auch mit demjenigen, welchem anzugehören gerne bereit. Die Eisenbahn- Direktion Berlin hat vielmehr geantwortet, der Vertheidiger sich sicherlich zur Ehre schäßt, in jeder Beziehung Mit kollegialischem Gruß „ daß eine Einschränkung oder ein Verbot der auf verschiedenen den Bergleich aushalten, nur mit dem Unterschiede, daß in dem Ph. Thomas, Verbandsvorsitzender der Steinmetzen Deutschlands , Berliner Bahnhöfen bestehenden Einrichtung, Reisegepäd durch die Stande der Droschkenkutscher dieselbe nicht immer so geGepäckträger auch nach den Wohnungen und Hotels bringen heitelt, gestriegelt und aalglatt ist, wie in dentbezw. von dort abholen zu lassen, im öffentlichen Verjenigen des Herrn Vertheidigers." Daß der Gerichtshof übrigens tehrsinteresse nicht angängig erscheint. Die Behauptungen nicht der Ansicht des Herrn Vertheidigers war, beweist der in der Beschwerde, daß von den Gepäckträgern den Neisenden Umstand, daß der Staatsanwalt ein Jahr Gefängniß beantragte oft abgerathen würde, einen Dienstmann anzunehmen, da die und der Gerichtshof auf 6 Monate Gefängniß gegen die AnGepäckträger den Transport billiger besorgten, und daß einzelne getlagte erkannte. Gepäckträger mit Hotels in Verbindung ständen zu dem Zwecke, den Reisenden die Benutzung des betreffenden Hotels zu empfehlen, wofür sie eine Provision bis zu 10 pet. bezögen, werden von den Gepäckträgern bestritten; auch sind derartige Fälle noch nicht zu unferer Kenntniß gelangt. Sofern dies nachgewiesen werden kann, stellen wir anheim, dem zuständigen föniglichen Eisenbahn- Betriebsamt hiervon Anzeige zu machen."
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Rigdorf- Berlin, Ziethenstr. 26.
Versammlungen.
Zu einer Steinmegversammlung, über welche in Nr. 256 Das Verfahren gegen den Amtsdiener Lippert in des Vorwärts" vom vorigen Jahre berichtet wurde, ist ein AnWeißensee, welches auf schivere Körperverlegung zielte, ist soeben trag angenommen worden, die dort zur Sprache gebrachten Aneingestellt worden. Lippert hat, wie seinerzeit mitgetheilt wurde, gelegenheiten des Herrn Jeschty einer Plagvertreter- Sigung am 30. November v. J. den Zuhälter, früheren Schlächter zur Prüfung zu überweisen. In dieser Sizung, die fürzlich stattgesellen Oskar Lubitz in der Wohnung der Protistuirten Barensti gefunden hat, wurde folgendes festgestellt: Herr Jeschky, der im Haufe Gustav- Adolphstraße 150 mit dem Revolver erschossen, nebenbei bemerkt früher zwei Jahre lang Verbandsvorsitzender weil sich derselbe seiner Verhaftung widersezte. Die gerichtlichen war, hat in seiner Eigenschaft als Polier bei dem SteinmekDer letztere Hinweis ist ja ganz schön und gut, aber das Ermittelungen haben ergeben, daß der Amtsdiener lediglich in meister Herrn Nodo ed im September vorigen Jahres einen Nachweisen" hat seinen Hafen. Weshalb, ist so leicht zu er der Nothwehr gehandelt hat. Steinmetz Namens Feßler in Arbeit genommen. Nachträglich gründen, daß wir uns hierbei nicht aufzuhalten brauchen. Nicht so recht einsehen aber fönnen wir, wieso das öffentliche Verkehrs- Infolge unglücklicher Liebe hat sich schon wieder ein arbeitete Herr Feßler noch bei Herrn Plöger. Dort theilte er interesse leiden sollte, wenn den Gepäckträgern untersagt würde, junger Mann das Leben genommen. In ein Hotel in der In- feinen Kollegen mit, daß er auf seiner vorigen Stelle nach furrenz zu machen. Den Reisenden kann es doch gleich bleiben, angelegenheiten nach Berlin führten. Als man gestern Morgen diente. Als dies in der Versammlung zur Sprache gebracht in Zukunft den Dienstleuten in der oben erwähnten Weise Kon- validenstraße kehrte ein junger Mann ein, den angeblich Geschäfts- einigen Wochen Feierabend gemacht hat, weil er dort nur 15 bis 18 Mark Lohn pro Woche, also unter dem Minimalsat verob ihre Gepäckstücke durch Gepäckträger oder durch Dienstleute um 9 Uhr noch kein Zeichen von ihn wahrgenommen hatte, auch diente. Als dies in der Versammlung zur Sprache gebracht befördert werden. Beides sind durchaus zuverlässige Leute. Das das Zimmer auf wiederholtes Ansuchen nicht geöffnet wurde, wurde, fand ein Antrag auf Untersuchung Annahme. Da Herr Verkehrsinteresse wird bei der Sache wohl am allerwenigsten, brang man gewaltsam ein und fand den Gast als Leiche in Feßler schon einige Tage nach Stattfinden der Versammlung abdagegen das der Eisenbahndirektion am meisten in Frage kommen. seinem Bette liegend vor. Wie sich jetzt herausgestellt hat, gereist war, zog sich die Angelegenheit in die Länge, bis dann Würden die Gepäckträger so bezahlt, daß fie auf Nebenverdienste handelt es sich um den 24 Jahre alten Juwelier Franz H., der schließlich die Playvertretung dahin übereinkam, die Genicht zu„ reisen" brauchten, dann würden sie sich nicht zu Ar aus Genthin stammt und sich aus Liebesgram wahrscheinlich laubniß vom Vertrauensmann und noch einem Kollegen schäftsbücher bei Herrn Nodoeck nach eingeholter Er. beiten drängen, die ganz außerhalb ihres Dienstes liegen. Wie durch den Genuß von Arsenik das Leben genommen hat. prüfen zu lassen. Sese Prüfung, zu welcher Herr Nodoek, sowie in so vielen Fällen, so ist auch hier die Sparsamkeit" der BahnEin Mann ohne Hut trieb sich gestern Vormittag zwischen Herr Jeschky ihre Einwilligung ertheilten, ergab als Resultat, verivaltung die erste und treibende Kraft. elf und zwölf Uhr in der Zimmer- und den benachbarten Straßen daß Herr Feßler in der ersten Arbeitswoche im Afford 27 M. And Cöpenick wird uns das folgende, fast unglaubliche Er- umher und hatte sich das allgemeine Mißfallen dadurch zugezogen, verdient hat. In der zweiten Woche erhielt er eine Abschlags= eigniß mitgetheilt: Am 12. Dezember v. J. fährt die 17 jährige daß er jeder ihm begegnenden Person entweder eine Shrfeige zahlung von 18 M. und in der dritten den Betrag von 44,71 M. Martha P. aus Glienicke bei Cöpenick nach Berlin , um Weih- verabreichte oder einen Stoß in das Genick versezte oder daß er als verdienten Arbeitslohn ausbezahlt. Wie eine Nachrechnung nachtseinkäufe zu machen. Auf Station Johannisthal gefellt sich sie vom Bürgersteige auf die Straße warf. Keiner hatte sich mit ergeben wird, hat Herr Feßler mithin noch drei Mark über den im Koupee ein von Ansehen anständiges Mädchen zu ihr. Die dem sonderbaren Mann eingelassen, bis er gegen zwölf Uhr, von hiesigen Minimallohn verdient. Die von Herrn Feßler derzeit beiden jungen Mädchen theilen sich gegenseitig die Veranlassung einer Menschenmenge gefolgt, einem Pofibeamten, der in der gegebenen Darstellungen sind mithin unrichtig. Im Falle wieber mit, weshalb sie nach Berlin fahren, und es stellt sich schließlich Thür des Hauses Zimmerstr. 27 stand, an den Kopf schlug, sodaß folche Unwahrheiten von einem Mitgliede erdichtet werden, so im Laufe des Gesprächs heraus, daß das fremde Mädchen die ihm die Mütze auf die Straße fiel. Dieser lief hinter dem Un hat dasselbe sämmtliche Kosten zu tragen, welche die Unterfelbe Absicht hätte, wie die P. Jedoch die Martha P. sollte bekannten her, der aber um sich schlug und erst mit Hilfe des suchung zc. mit sich bringt, und sich im übrigen auf den Ausbitter getäuscht werden. In Berlin angelangt, begaben sich beide Publikums überwältigt werden konnte. Da er sich zur Erde schluß aus dem Verband gefaßt zu machen. zunächst nach der Möckernstraße, um eine Tante der. zu be- warf, trugen ihn vier Personen zunächst nach einem Hausflur der Allgemeine Kranken- und Sterbekaffe der Metallarbeiter, E. S. suchen. Bevor sie jedoch dort anlangten, veranlaßte das fremde Charlottenstraße, von wo er nach dem 39. Polizeirevter über- Nr. 29 zu Samburg, Filiale Berlin 8. Mitgliederversammlung am SonnMädchen die P., in der Wartenbergstraße zu warten, da erstere geführt wurde. Hier ergab sich, daß es sich zweifellos um einen abend, den 14. d. M., Abends 8 Uhr, im total des Herrn Wilte, Neue Soch=" straße 32a. Tagesordnung: 1. Kassenbericht. 2. Wahl eines Revisors. dort Einkäufe machen wollte. Nach einiger Zeit ruft sie die P. Irrsinnigen handelt, der auf alle an ihn gerichtete Fragen nur 3. Berschiedenes. in den Laden und die Verkäuferin preist derselben Hemden an, die Antwort hatte: Ein höherer Geist hat mir eingegeben, die Geselliger Verein Süd- Os". Jeden Freitag Abend 9 Uhr im Lokal während das andere Mädchen den Laden verläßt. Wie nun die P. Menschen umzubringen." Die Persönlichkeit hat sich nicht gleich des Genossen Rachfall, Waldemarfir. 18. die Hemden bezahlt, fordert die Verkäuferin auch die Waare bezahlt, feststellen lassen. Der Krante dürfte als gemeingefährlich der welche das andere Mädchen gekauft habe. Diese habe sich als Charitee zugeführt werden. die Schwester der P. ausgegeben und gesagt, sie wolle WeihnachtsDiebstahl. In der Zionskirchstraße vor dem Hause Nr. 41 geschenke für diese taufen und ihre Schwester warte draußen, da ist am Donnerstag Morgen in der siebenten Stunde dem Fuhrfie die Geschenke nicht sehen solle; auch beabsichtige ihre Schwester werksbesitzer Ernst Bierke ein zweispänniges Arbeitsfuhrwerk noch Hemden zu kaufen und werde diese dann alles bezahlen. sammt Pferden( Schimmelſtute und brauner Wallach) gestohlen Selbstredend sträubte sich die P. und betheuerte ihre Unschuld, worden. Der Wagen ist gezeichnet:„ Ernst Bierke. 1250 Kilo." sie fenne das Mädchen weiter garnicht; die Verkäuferin war der Die Decken der Pferde waren ebenso gezeichnet. Vor Ankauf herrscht seit Beginn der Woche ein reger, vielfach sogar dringenKöln, 12. Januar. Wie die Kölnische Zeitung " meldet, Ansicht, sie habe es hier mit zwei Gaunerinnen zu thun, und wird gewarnt. ließ die P. verhaften. Auf der Polizeiwache wurde die P. nach der Begehr nach Kohlen; es macht sich eine allgemeine PreisNamen und Wohnung gefragt, und nachdem sie ohne nach irgend Die Arbeitslosen- Versammlung, welche zu gestern Mittag steigerung bemerkbar, welche sich auf 1 bis 12 M. pro Tonne etwas weiter gefragt zu werden zwei Stunden gewartet hatte, nach dem Saale der Schloßbrauerei zu Schöneberg einberufen beziffert. Die Zahl der Ausständigen auf den 31 vom Auswurde sie per grünen Wagen nach dem Alexanderplatz befördert. war, ist seitens der Polizei verboten worden. Den Genoffen stand betroffenen Bechen des Ruhrgebiets beläuft sich insgesammt Dort verblieb sie die Nacht, dann ging's am andern Morgen in zur Nachricht, daß zu Freitag Mittag 2 Uhr eine Versammlung auf 20 656. Gesellschaft verschiedener Halbweltsdamen nach Moabit . Bis aller gewertschaftlichen Arbeiter angemeldet ist. Versammlungsort Effen a. d. Ruhr, 12. Januar. Die, Rheinisch- Westfälische jezt war die P. nirgends verhört und wurde auch hier ohne Ver- ist ebenfalls die Schloßbrauerei. Zeitung" meldet über die Lage im Ober- Bergamtsbezirk Dorthör in eine Zelle abgeschoben, worin sie bis zum 29. Tezember ver- Arbeiter Sanitätskommission. mund, daß über 20 000 Mann sich im Ausstande befänden. blieb. Die P. bat nun verschiedene Mal doch vor den Unter- Eigenthümer des Hauses Rammlerstr. 20, erklären, daß die in suchungsrichter geführt zu werden, sie wurde jedoch von einem Nr. 8, 2. Beilage des„ Vorwärts" über ihr Grundstück gemachten Tage zum anderen vertröstet. Auch bat fie schon am 14. Dezember Angaben sämmtlich unzutreffend und wahrscheinlich nur der um Schreibutensilien, um ihre Mutter über ihren Verbleib zu Chitane eines Miethers entsprungen sind. benachrichtigeu, leider wurde ihr dies erst am ersten Weihnachts
B
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Gerichts- Beitung.
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Depeschen.
( Wolff's Telegraphen- Bureau.)
auf den meisten der von dem Streit betroffenen Zechen würde nur noch eine Schicht verfahren, da die Nachmittags- und Louise Tiefbau" bei Dortmund fei die ganze Belegschaft die Morgenschicht zusammengelegt feien. Auf der Zeche im Ausstande; die Bergleute von Zeche Neu- Iserlohn" der Harpener Gesellschaft seien heute Nachmittag in den Streit eingetreten.
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Gelsenkirchen , 12. Januar. Gegen 200 Bergleute der Grube Hibernia", welche brei Schichten gefeiert hatten, erhielten Nachmittags die Abkehr. Auf allen Zechen, auf denen seither gestreift wurde, ist eine fortdauernde Zunahme der Anfahrenden bemerkbar.
Dortmund , 12. Januar. Die„ Dortmunder Union" stellte laut Mittheilung der„ Rheinisch- Westfälischen Zeitung" den Betrieb ihres Bessemerwerkes und ihrer Räderfabrik wegen Kohlenmangels ein. Der Betrieb wird vorläufig bis Montag still stehen. ( Depeschen des Bureau Herold.)
Feiertag gewährt. Dieser Brief tam denn auch mit bekannter Polizeibericht. Am 11. d. M. Morgens fand in der Schnelligkeit schon am 29. Dezember in Glienicke an. Die Mutter Wohnung eines Difiziers, in der Voßstr. 18, eine Gasexplosion des Mädchens in Verzweiflung, wo ihre Tochter geblieben, hat statt, bei der ein Mädchen bedeutende Brandwunden im Gesicht durch die Polizei von Glienicke , Adlershof und Köpenick nach und an den Händen erlitt.- Abends wurde auf dem Flur des ihrer Tochter forschen lassen, jedoch trotz mehrmaliger Anfrage Hauses Yorkstr. 44 die Leiche eines neugeborenen Kindes auffeine Auskunft bekommen fönnen. Am 23. Dezember entschloß gefunden. Im Laufe des Tages und in der darauf folgenden fie sich auf Anrathen von Bekannten, in Moabit nachzufragen. Nacht fanden sechs Brände statt. Sie bekam auch ihre Tochter einen Augenblick zu sehen, jedoch durfte sie nicht mit ihr sprechen. Am 29. Dezember wurde die P. dem Schöffengericht vorgeführt, und der Staatsanwalt beantragte nach Anhörung ihrer Erlebnisse, und nachdem die als Zeugin geladene Verkäuferin ihr Zeugniß abgegeben, die Freisprechung, worauf auch erfannt wurde. Auf die Frage des Staatsanwalts, ob sie denn diese Angaben dem Untersuchungsrichter nicht schon mitEine Greisin, die ihr Alter auf 82 Jahre angab, schleppte getheilt habe, erklärte die P., daß sie bisher überhaupt noch gar sich gestern mühsam in den Gerichtssaal der 130. Abtheilung des nicht vernommen worden sei. Der Staatsanwalt wollte dies Schöffengerichts. Sie sollte Zeugniß ablegen gegen ihre Enfelin, nicht glauben und meinte, sie hätte sofort am anderen Tage ver- die 21jährige Nätherin Minna Schröder, von der fie aufs nommen werden müsse und es tönnte nur eine Nachlässigkeit der Empörendste mißhandelt sein sollte. Die Beweisaufnahme beBeamten vorliegen. Die angestellten Grfundigungen ergaben die stätigte den Inhalt der Antiage. Die Angeschuldigte hatte bei Richtigkeit der Angaben der P. Der Vorsigende stellte noch die der Großmutter gewohnt, die Beaufsichtigung war ihr aber läftig Frage, ob sie während der Haft etwas verdient hätte, und auf und eines Tages packte sie ihre Sachen, um sich von der Großdie Berneinung dieser Frage gab er ihr 3 M. mutter zu trennen. Die Lettere machte ihr Vorhaltungen, worauf Die ausständigen Bergarbeiter des Saarreviers haben eine Wie ist es in einem Rechtsstaate möglich, daß jemand bei- die Angeklagte dermaßen in Zorn gerieth, daß sie ein Stück Latte Petition an den Handelsminister gerichtet. In der nahe drei Wochen in Haft behalten werden kann, ohne ein einziges ergriff und damit die Greisin wiederholt über Kopf und Körper selben bitten sie um Abänderung des Arbeitslohnes und der Mal verhört zu werden?. So fragt nämlich der Einsender; schlug. Sie rief dabei wiederholt, daß sie die alte Frau„ talt ihnen nicht gefallenden Bestimmungen der Arbeitsordnung, sowie wir würden ihm gern eine Antwort geben, wenn wir nur eine machen" wolle. Nachbaren machten den Mißhandlungen ein Ende. um Anerkennung des Rechtsschutzvereins und Errichtung von wüßten. Der Gerichtshof fand sich nicht veranlaßt, der Angeklagten Gewerbegerichten. milderude Umstände zuzubilligen, sondern verurtheilte sie zu einer Gefängnißstrafe vou 2 Monaten 1 Woche.
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Soziale Leberlicht.
,, Moabiter Personal Nachrichten." Der Koppel Inecht Paul Schweinigel aus Weißensee i. E., welcher unter dem Verdacht stand, die Prostituirte Nitsche ermordet zu haben, und deshalb verhaftet wurde, ist bereits am Dienstag wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Er hat nicht allein sein Alibi nachgewiesen, sondern es ist auch festgestellt worden, daß er seiner damaligen Braut nur einen Ult vorgemacht hat, den diese erst ernst nahm, als er mit ihr gebrochen hatte. Es war also An die Mitglieder der Ortskaffe der Schuhmacher wieder einmal nichts, und diejenigen Sachverständigen scheinen Berlins . In der legten Generalversammlung hat sich bei der Recht zu behalten, welche von Anfang an behaupteten, daß nur Delegirtenwahl gezeigt, daß auch die Schuhmacher anfangen, sich ein medizinisch- akademisch gebildeter Mensch den Kunstschnitt an für das Wohl ihrer franten Kollegen zu interessiven. Jetzt, wo der Nitsche ausgeführt haben kann. wir wenigstens solche Delegirte gewählt haben, die gewillt sind,
Effen a. Ruhr, 12. Januar. Bis heute Abend streiken ca. 20 500. In dieser Zahl sind auch die Mittags- und die Nachtschicht der schon gestern Morgen Streifenden enthalten. Heute sind am Streik betheiligt: Louise Tiefbau"," Nordstern", Kaiser Friedrich"," Bickefeld" und" Dorstfeld". Eine Beleg schaftsversammlung der noch nicht ausstehenden Zeche Herfules" wurde aufgelöst und verlief refultatlos; verschiedene Redner sprachen unter Lärm gegen den Streit.
Briefkaffen der Redaktion. J. W., Berlin . Erklären Sie dem Postbeamten, daß Altenteffel im Regierungsbezirk Trier , Kreis Saarbrücken , liegt. Dann wird er sich nicht weigern können, Ihre Geldsendung für die Bergarbeiter anzunehmen.
er nur mit Ihrer Genehmigung. H. S. Jeden Tag. Aussehen lassen ohne Zahlung kann
Briefkaffen der Expedition. Wir ersuchen den Herrn Kassirer des Leseklubs" Mehr Licht"
Für die Bergarbeiter gingen ferner ein: M. H. d. 0,50.
Der Schriftsteller Dr. Bruno Mertelmeyer ihr Mandat gebührend auszuüben, müssen wir uns auch darüber ist am Donnerstag Nachmittag gegen drei Uhr aus dem flap werden, in wie weit wir Bestimmungen zu Gunsten der MitMoabiter Untersuchungsgefängniß entlassen worden, nachdem glieder einführen können. Zu diesem Zwecke ist zum 16. Januar, um genaue Angabe seiner Adresse. die verlangte Kaution von 10 000 Mart hinterlegt worden ist. Abends 8 Uhr, bei Boltz( früher Feuerstein), Alte Jakobstr. 75, Der Redakteur Dr. Berndt, welcher auf den Re- eine Versammlung einberufen worden, in welcher Herr Arbeiter der Werkstatt Krieger, Lühowstraße 14,-. Rauchklub dakteur Meyer geschossen hat, wurde bereits am Mittwoch Bor- Dr. Zadek über Das Wesen der Krankenkassen und die freie Viktoria 3,-. Schriftfezer bei Mosse 9,60. Durch die Streif mittag in das Moabiter Untersuchungsgefängniß eingeliefert. Die Aerztewahl" einen Vortrag halten wird. Es ist die Pflicht Kontrollkommission: Von der Geburtstagsfeier des Genossen Untersuchung führt Landgerichtsrath Baillieu. aller Kollegen, die Versammlung zu besuchen. Keiner darf fehlen. Fr. Zubeil 11,60, von der Stockfabrif Kalinowsky durch Hilde
brandt 6,-, von einer Arbeitgeber Versammlung bei Joël am 10. Januar 1895 9,20, vom Verband der Hausdiener, Packer und Berufsgenossen 50,-; Summa 76,80. Bereits quittirt 119,-. In Summa 222,90.
in öffentlicher Gerichtssigung zu nahe getreten worden und zwar in einer Strafsache, die am 4. d. Mt. vor hiesigem Schöffen- Kollegen! Wer aufmerksam die Berichte über den Streit der gericht verhandelt wurde. Es handelte sich um ein galantes Bergarbeiter im Saar- und Ruhrrevier verfolgt hat, wird zu der Verantwortlicher Redakteur: Wilhelm Schröder in Berlin . Druck und Verlag von Mag Bading in Berlin SW. Beuthstraße 2.