von Moltke zu schreiben. Er habe bei Gelegenheit anderer poli-, wenn sie das nur in der ersten Instanz im Privatklageverfahren 3um zweiten Punkt: tischer Grörterungen hier und da wieder eine Ede diesen beiden
normwidrigen Gefühlsregungen?
gefagt hätten.
,, Mehr Necht"
Herren gewidmet. Es vollziehen sich in der Seele eines Schrift. Dann würde ich nur den Gerichtshof zu bitten brauchen, fich führte der Festredner aus: Unter dem wirtschaftlichen Drua set stellers die Sachen doch nicht so, daß man sie später zu einem zurückzuziehen und zu entscheiden. So liegt die Sache aber nicht. Der sogenannte freie Arbeitsvertrag wertlos. Das patriarchalische Ganzen aufammenhaken kann. Bräf.: Was verstehen Sie unter Als ihm in der ersten Instanz gesagt wurde, er hätte den Grafen Berhältnis sei längst überholt. An Stelle des persönlichen ArbeitMoltke beleidigt, sagte der Angeflagte zwar erst: Ich habe es angell.: ormwidrig find nach meiner Auffassung alle die nicht getan, wenn es aber behauptet wird, dann will ich den geber sei vielfach das unpersönliche Stapital getreten. Wenn der Beweis der Wahrheit antreten. Gefühlsregungen, die dem widersprechen, was nicht Norm der den ganzen unerquidlichen Beweis aufgerellt. Deshalb muß ich punkt nicht gerecht. Mindestens sei der Standpunkt der Arbeiter Da hat Herr Harden Unternehmer Herr im Hause" bleiben wolle, so sei dieser StandMänner in diesen Dingen und Gepflogenheiten ist. Wenn Männer dagegen protestieren, wenn er jetzt fagt, ihm ist der Beweis auf mit dem Verlangen nach Gleichberechtigung bei Festsetzung sich so anschwärmen, in derartig inniger Weise ihr Leben aneinander fetten, so weit gehen, daß sie sich besondere Namen gezwungen worden. Wer den Ehescheidungsprozeß hineingebracht des Arbeitsvertrages ebenso berechtigt. Die Forderung nach: zulegen, wenn ihre Gefühle zueinander so stark sind, daß sie nach hat, ist Herr Harden. Die Erklärungen des Angeklagten und" Mehr Necht“ sei berechtigt, denn ein Zustand, der von dem ereiner kurzen Abwesenheit von einander ergriffen werden, wenn feiner Berteidiger sind ja sehr dankenswert, aber dann berwachsenen Arbeiter verlange, daß er sich stumm unter den Willen ihre Gefühle eine große Süße annehmen, so weicht dies von der it ehe ich nicht, warum die Herren so viele Zeugen eines andern Menschen füge, sei unerträglich. Ein Volk dürfe nicht zugeben, daß hier zunächst über die Vorfrage entschieden grundsätzlich nicht aus Herren und Untertänigen bestehen. In dem wird, ob Garden bas gesagt hat, was ihm zur Last gelegt wird. Stampf zwischen Arbeitern und Unternehmern bestehe zwischen Die Tatbestandsmerkmale hat allerdings der Staatsanwalt nach Sozialdemokraten und christlichen Gewerkschaften kein großer zuweisen. Deshalb werde ich beweisen, daß die behaupteten Tat- Unterschied. Im chriftlichen Lager verwerfe man zwar den Klaffenfachen nicht erweislich wahr sind. fampf, doch die Kampfesweise sei dieselbe. Auch die Sozialdemo= durch ihn aufs Spiel gesetzt werden und habe ein Herz für bater tratie sehe im Streit das lette Mittel, wisse, wieviel Eristenzen ländische Industrie Die Frage:
Norm der Männer ab, fo fann es schädlich werden, wenn es in die Politik übergreift. Präf.: Die breite Deffentlichkeit wird es doch kaum anders verstehen, als daß unter normwidriger Gefühlsregungen doch nur Homosexualität gemeint sein soll. Oder Sie hätten doch andernfalls sich so deutlich ausdrücken müssen, daß ein Mißverständnis unmöglich war.
Angeli.: Ich glaube, daß ich mich meinem Leferkreise gegen über nicht anders auszudrüden brauche. Wenn solche Massen suggestion aber dann Blah greift, wie es hier der Fall war, dann wird natürlich aus den Dingen ganz etwas anderes, als sie sich ursprünglich darstellen sollten. Mir gegenüber hat niemand eine folche andere Auffassung ausgedrückt, auch der Nebenkläger hat sie ja ursprünglich nicht gehabt. Ich habe hier gesagt, was ich mit meinen Artikeln bezwedt habe, ich bitte, es mir zu glauben und wenn ich mich geirrt haben sollte, so muß ich die Stonsequenzen tragen. Prüf.: Der 8wed der Artikel war doch,
die Herren zu beseitigen.
Angelf: Die Artikel haben doch einen ganz anderen Hintergrund. Von clipa 120 Seiten handelt kaum eine halbe Geite vom Grafen Moltke. Fürst Eulenburg follte be= Iämpft werben und seine Freunde, Graf Moltte ist nicht be. tämpft worden, es mag sein, daß er sich hier und da ein wenic geärgert haben mag. Bräf.: Saben Sie sich nicht gesagt, daß Die Artikel auch formell beleidigend sind, da sie den Grafen Molise verhöhnen, von dem Süßen" sprechen usw. Angekl.: Das habe ich mir durchaus nicht gesagt. Auch heute nicht. Sative ist doch noch erlaubt und wenn ein Wigblatt ein Bild bringen würde mit der Unterschrift Der Süße", so würde es deshalb gewiß nicht angetlagt werden. Hohn und Spott sind dor erlaubte Waffen im politischen Kampfe, Spott ist doch nicht gleich eine ehrverlegende Beleidigung. Ich habe nur das Grüppchen politijah bekämpft und nur hin und wieder ein Wort eingefügt, ivas auf Sexualempfindungen hindeutet.
Prüf.: Falls nun aber das Gericht dazu kommt, den Vorwurf bez Perversität in den Artikeln zu finden
wollen Sie dann den Wahrheitsbeweis antreten? Angefl: Nein, ich habe ganz und gar nicht die Absicht, etwas zu beweisen oder zu enthüllen. Ich stehe hier als ein Mensch, der bestimmte Artikel geschrieben hat, in welchen nichts davon steht, was die Anilage behauptet. Ich glaube dem Lande einen Dienst zu erweifen, wenn ich nicht darauf zurüdfomme. Dem Gerichtshofe liegen meine Artikel vor, er hat gehört, wie ich sie erkläre und er möge fein Urteil sprechen. Ich habe auch das erste Mal nicht den Wunsch gehabt, Beiweise beizubringen, der Gang der Dinge hat mir aber damals die Beweisführung aufgezwungen; wir haben alle darunter gelitten, Graf Moltfe wie auch ich. Ich habe das bestimmte Gefühl, daß ich den Grafen nicht beleidigt habe. Ich denke nicht daran den Beweis führen zu wollen, daß sich der Nebenkläger homosexuell betätigt hat ind ich habe gar kein Intereffe an irgend welchen Beweisen. Wollen Sie mich schuldig sprechen, so muß ich es über mich ergehen lassen. Oberstaatsanwalt Dr. Jfenbiel: Ich bitte nur eine einzige Frage möglichst präzise zu beantworten: Hat der Angell. mit all den Andeutungen in seinen Artikeln dem Grafen Moltke bie Gefühle feiner Hochachtung oder seiner Mißachtung zum Ausdruck bringen wollen?
Angell.: Diese Bointierung ist ganz ausgezeichnet. Ich habe aber feinen Grund, dem Grafen Moltte meine Hochachtung zu beweisen und von einer Mißachtung ist mir nichts bewußt. Ich habe eben politische Artifel geschrieben.
Prüf.: Die Wirkung der Artikel ist doch aber gewesen, daß Graf Moltfe
feinen bunten Rod ausgezogen hat. Angefl.: Meines Wissens ist Graf Moltte noch im Besize feiner Uniform.
Bräf.: Jedenfalls hat er aber sein Amt als Stadtkommandant niedergelegt.
Angell.: Ich habe noch eine larheit bekommen, aus welchen Gründen dies geschehen.
Bräf.: Die Gründe hängen jedenfalls mit ihren ArtiteIn zusammen.
Harben: Nach meiner Ansicht liegen für die Entlassung noch andere Gründe vor: Vorträge und Dissonanzen persönlicher Art, an denen ich nicht beteiligt bin. Ich sehe in meinen Artikeln fein
einziges Wort, das für Graf Moltte beleidigend ist.
Borf.: Man kann auch mit halben Worten beleidigen und das wird Ihnen zum Vorwurf gemacht.
geladen haben. Ich werde von meinem Standpunkt aus
ist; wenn meine Herren Berteidiger Zeugen geladen haben, so Harben: Ich habe gesagt, was mein Wunsch in der Sache hat sie ihr juristisches Gewissen dazu getrieben. entsprochen, mir über das, was die von ihnen geladenen Zeugen Justizrat Sello: Die Verteidiger haben meinem Wunsch nicht befunden sollen, Angaben zu machen. Ich werde deshalb einen umfangreichen Beweis antreten müssen, deffen ganze Wucht sich gegen die Frau v. Elbe
richten soll.
beantwortet Pfarrer Cordes unter folgenden Gesichtspunkten: Wer ,, Wie stehen wir als Christen zum Sozialismus" Sinn der großen sozialistischen Bewegung sei, man folle sich nicht als Gegner im Kampf ums Dasein zerfleischen, sondern als
Die Verhandlung wurde hierauf auf morgen, Freitag, 10 Uhr, Bruder gemeinsam die Errungenschaften der Kultur besitzen. Dahin bertagt.
Aus Induftrie und Dandel.
Preußens Ernte im Jahre 1907. Breußen hat in dem zu Ende gehenden Jahr eine im ganzen recht günstige Ernte gehabt, obgleich ein beträchtlicher Teil des Wintergetreides schlecht durch den Winter gekommen ist, so daß große Flächen umgepflügt werden mußten.
Berichte über den Saatenstand im Mai d. J. 84,03 Hundertteile verAm schwersten hat der Weizen gelitten, von dem nach dem nichtet wurden. Hauptsächlich betroffen waren die Provinzen Sachfen, Sannover und Ditpreußen.
Geerntet wurden im Jahre 1907 an Winter- Weizen, Spelz und Roggen zufammen 8640 Taufend Tonnen, an Sommer- Weizen, Roggen, Gerste und Hafer deren 8872, im ganzen also an Getreide 17 512 Taufend Tonnen. Die Ergiebigkeit dieser Ernte zeigt fich bei einer Vergleichung mit ben nachstehenden Ertragszahlen der Borjahre. Tausend Tonnen Winter Sommer getreide getreide
Getreide überhaupt
1899
8687
6278
14915
1900
8579
6485
15 064
1901
6765
7168
13 933
1902
9318
6800
16 118
1908
9017
7480
16 497
1904 1905
9812
6408
16 220
9225
6480
15 655
. 9482
7810
17 202
8855
6857
•
1906 Mittel aus 1899-1906.
15 712
Hiernach hat 1907 unter allen Jahren die größte Getreideernte, 11,5 Bros. mehr als im Mittel aus 1899-1906.
Die Kartoffelernte dieses Jahres übertrifft mit 81 086 Taufend Tonnen die vorjährige um 0,6 Proz. und das Mittel aus den acht Vorjahren( 29 485 000) um 5,6 Proz. Reichlicher war der Ertrag nur 1905 und 1901, welche 84 020 und 88 998 Tausend Tonnen brachten. Die Erkrankungsgiffer ist aber 1907 fehr hoch und zwar im Staatsburchschnitte 7,5 Bros. gegen 8,8 im Vorjahre. höchsten war fie in den Provinzen Ost- und Westpreußen mit 12,1 und 10,7, in Schleswig- Holstein , Bosen und Westfalen mit 8,7, 8,2 und 8,0 Broz.; aber auch Brandenburg und Bommern find mit 7,8 und 7,7 Broz. noch über dem Durchschnitte geblieben.
Am
Auch die Heuernte ist recht gut ausgefallen. Es wurden 5200 Tausend Zonnen Slee, 475 000 Luzern und 12 288 000 Wiefenheu, aufammen 17 918 Tausend Tonnen Heu eingebracht gegen 17 795 im Wittel. Allerdings wurden die Erträge der beiden legten Vorjahre 22 849 und 20 402 Tausend ebenso wie die der Jahre 1903 und 1902 mit 19 924 und 19 180 Tausend Zonnen nicht erreicht. Von den librigen Jahren brachte 1899: 16 510; 1900: 14 993; 1901: 14 327 unb 1904: 14 170 Taufend Tonnen.
gelangen könne die Menschheit auf dem Wege der Entwickelung. Auch die sozialistische Neuordnung werde nicht gleich das Paradies auf Erden schaffen, sondern die Neuerung nur als eine höhere Kulturstufe ansehen. Wenn von christlicher Seite eingewandt werde:" Die Menschen sind einmal auf Erden schlecht, es wird hier nicht besser", so teile er( Redner) diese Stimmung nicht. Armut und Elend zu allen Zeiten weiter bestehen. Aufwärts müsse Der Mensch müsse einem Jdeal nachstreben, es sei nicht nötig, daß Not unter den Brüdern weiter wachsen solle, sondern sein Wille die Menschheit streben, damit sich das Volt als ein Volf von Brüdern fühle. Auch Jesus habe nicht gewollt, daß Elend und war, daß die Menschen wie Brüder sein sollten. Auch in der radikalen Arbeiterbewegung fönne man dem Christentum berMillionen deutsche Arbeiter als eine Bande von Mordbrennern und wandtes finden. Unerträglich sei es zu hören, wenn man drei Baterfandsverrätern schmähe, obwohl sich bei ihnen ein sehr patriotischer Idealismus, der Glaube an die Zukunft des Volkes, zeige!
An diesen, vom Geist des wahren Christentums getragenen Ausführungen follten sich nicht nur die Stöderianer und Zentrumspfaffen, sondern auch viele Arbeiter eine nüßliche Lehre entnehmen. Cordes Darlegungen erinnern an die prächtigen Schrifter des Pastor Rutiner.
Gewerkschaftliches.
Eine absolute Notwendigkeit.
Die Geschäftsleitung der Freien Vereinigung der Maurer Deutschlands " veröffentlicht in der„ Einigkeit" die Einigungsbedingungen, die unter Vorsitz des Parteivorstandes zwischen der Bereinigung" und dem Sentralverband der Maurer" festgelegt find. Dabei erörtert die Geschäftsleitung auch die Gründe, welche sie veranlaßten- nein zwangen- ciner Einigung zuzustimmen.
Am bemerkenswertesten erscheint uns aus dieser Begründung der folgende Passus:
„ Das deutsche Unternehmertum, insbesondere das im Baugewerbe, hat burch seine Handlungen gegen die organisierten Maurer den Weg gewiesen, der bezüglich der Einigungsfrage zu gehen ist. Ein Zufammenfassen ber Kräfte der Arbeiter erschien uns demgegenüber als absolute Notwendigkeit.
Ein jeber Stollege, der die Entwvidelung der Unternehmerorganisation in den letzten Jahren beobachtet hat und die enorme Ausdehnung und Entfaltung ihrer Macht fennt, die nur gegen die Organisationen der Arbeiter im Baugewerbe Anwendung gefunden hat und auch fünftig in verstärktem Maße finden soll, der würde, nach unserer Meinung gelinde gefagt, teine gute Handlung bes gehen, wenn er angesichts solcher foalierten, zentralen Unternehmerberbände fich gegen eine angebotene Einigung stemmer würde."
Aftienbrauerei Friedrichshain, In der gestrigen General Bera Anläglich der kommenden Weihnachtsfeiertage machen wir die fammlung wurde bie Dividende für das abgelaufene schlechte" Kollegen barauf aufmerksam, daß laut§ 2 des Tarifvertrages am Geschäftsjahr festgesetzt. Der Entbehrungslohn für die Aktionäre belegten Arbeitstage vor Weihnachten die Arbeitszeit zwei trägt zu deren Leidwesen nur 4½ Broz. Stunden früher als wie sonst beendet werden muß.
群
Zur Lage des Eifenmarktes in Großbritannien . Wie dem Berl. Tageblatt" aus London gemeldet wird, sollen in Schottland zwölf Sochbfen ausgeblafen werden.
Soziales.
Juftigrat Bernstein: Herr Sarden steht auf dem Standpuntt, Den er heute präzisiert hat, daß er nämlich den Privattläger in den inkriminierten Artikeln nicht beleidigt hat. Herr Harden hat bis zum leberdruß schriftlich und mündlich erklärt, daß er den Grafen Moltke nicht beleidigen wollte. Darauf ist ihm immer feitens der Anklagebehörde gefagt worden: Das ist nicht richtig, Sozialdemokratiebie Religion der Armen." Sie haben schwer beleibigt! Dadurch ist sehr gegen unser Gm- Das Christentum, das der darbenden und leidenden Mensch pfinden und unseren Willen uns die Beweisführung, welche soviel heit Erlösung bringen follte, ist durch feine Ausleger ein Macht Mißempfinden erregt hat, aufgezwungen, aufgedrängt worden. Hätte man dem Wunsch, den Herr Harden als Ehrenmann und mittel der herrschenden Klasse geworden, das das Wort zum deanständiger Schriftsteller hegte, entsprechend seinen Versicherungen, mütigen Grtragen seiner Leiden, statt zum fratfvollen Zorn gegen daß er den Privattläger nicht beleidigen wollte, geglaubt, so wäre feine Unterbrüder und gur energischen Tat zur Veränderung zu einer Beweisaufnahme nicht der mindeste Anlaß gewesen. Durch seiner Gesellschaftsstellung erziehen soll. Um so erfreulicher wirkt Sie Nichterfüllung seines Wunsches ist Harden die Beweisführung es, iDenn einer unter der großen Schar der Verkünder des Christenaufgezwungen vorben. Unsere Absicht ist, basfelbe wieber tums soviel Menschenliebe offenbart, daß er der Religion der au tun, was in erster Instans geschehen ist, nur so weit mit der Belveisführung über die tatsächlichen Dinge zu gehen, als im von ber Stellung der Anklagebehörde und des Gerichts abhängen, Intereffe des Angeklagten notwendig ift. Gs virb alfo lebiglich wie weit er Beweise Au führen hat. Da wir uns jet im öffent lichen Verfahren befinden, so hat ja nicht mehr ber Angeklagte allein darüber zu entscheiden sondern das Gericht.
Borf.: Falls das Gericht bagu fommt, anzunehmen, daß die Aeußerungen in Ihren Artikeln dazu angetan sind, auf Grund des§ 186 Str.-G.-B. feine Bestrafung herbeizuführen, dann würden die Aeußerungen nur straflos werben, wenn der Belveis der Wahrheit erbracht wird. Goweit muß der Angeklagte den Beweis führen.
nach bie Ofenfrage von den Arbeitgebern geregelt werden muß. In Ferner vertveifen wir nochmals auf den§ 21 des Tarifs, woden Fällen, wo die Arbeitgeber diese tarifliche Bestimmung nich erfüllen, ersuchen wir um dementsprechende Mitteilung.
Deutscher Metallarbeiter Verband. Drtsvertvaltung Berlin . Wilmersdorf , Augustaftr. 66/67, dauert der Streit unverändert Achtung, Rohrleger und Helfer! Bei der Firma Nolte in fort. Die Firma ist für Rohrleger und Belfer bis auf weiteres gesperrt, ebenso der Bau Ballotstr. 8/9. Die Bauarbeiter werden ersucht, von diefer Sperre Notiz zu nehmen.
Deutscher Metallarbeiterverband. Ortsverwaltung Berlin . Die Marmorarbeiter nahmen in einer am Mittwoch abgehal tenen Bersammlung die Abrechnung von ihrem Streit entgegen. Derfelbe begann am 2. September und erftredte sich auf 10 Firmen. Reichen die Religion der Armen gegenüber stellt und das Chriften. 13 Firmen betvilligten die Forderungen ohne Streit. Am Streit tum der letteren gleichstellt. Gelegentlich einer Feier des Mörser waren 202 Arbeiter beteiligt, dazu fommen 45 Arbeitslose, so daß evangelischen Arbeitervereins hielt Pastor Cordes aus Hamburg hörten 233 dem Verbande an, 14 waren nicht organisiert. Von ben im ganzen 247 Kollegen zu unterstützen waren. Von diesen geeine Festrebe, in der er sich auch mit der Sozialdemokratie beschäf- Streifenden waren 186 verheiratet und 81 ledig. Anlaßlich bes tigte. Er bemerkte zunächst, daß viele Parteigenoffen, die der Streits ergingen vier polizeiliche Strafbefehle, gwei über 15 M. Kirche den Rücken gewandt hätten, dennoch keine Feinde ber Religion seien und behandelte dann die drei Fragen: Mehr Lohn; mehr Recht und: Wie stehen wir als Christen zum Sozialismus? Seine Antworten find wert wiedergegeben zu werden.
Zum ersten Punkt meinte Corbes, die Forderung. „ Mehr Lohn"
Justizrat Bernstein: Herr Sarden behauptet, daß die Artikel linge sehr nüchtern und enthalte anscheinend nichts Jbeales, die die Wirkung, die ihnen von ber Anklage zugeschrieben, erst das menschliche Begehrlichkeit scheine aus ihr zu sprechen. Jedoch das: durch erzielt hätten, daß aus ihnen etwas herausgelesen wurde, 8u wenig Lohn" bebeute Not und Glend, Zerstörung des Familienwas der Angeklagte gar nicht geschrieben hat. Justizrat Sleinhols: Der Angeklagte fagt, er habe nie be- glücks, schlechte Kindererziehung, tagtägliche Sorgen und im Hinter leidigen wollen, habe auch nicht das Bewußtsein gehabt, daß diese grunde lauere ber Alkoholismus . Gewiß feien in den letzten Artikel beleidigen könnten, infolgedessen erklärt er: Ich bin nicht Jahren die Löhne geftiegen, aber zugleich schneller und höher die der Beleidigung schuldig. Es ist ihm doch unmöglich, den Lebensmittelpreise und Mieten. 230 000 Mütter feien tagtäglich Wahrheitsbeweis für Beleidigungen zu führen, an die Maschine gefettet und ihre Kinder der Verwilderung preis. die er nach seiner Auffaffung gar nicht ausgegeben. Ueber 500 000 Stinder unter 14 Jahren müßten der Er. gesprochen hat. Das würde ihn in die unangenehme Lage werbsarbeit nachgehen und die Jugend verkümmere. Entschliches bringen, jebt erst mit Behauptungen vorzutreten, die er in den Glend fei Tausender Heimarbeiter Los. Bebente man als Christ Artikeln nicht ausgesprochen hat. Deshalb fträuben wir uns die Folgen dieses Glends und höre den Ruf nach mehr Bohn als gegen die Beweisaufnahme und wollen das vermeiden, was in der gegen die Beweisaufnahme und wollen das vermeiden, was in der ruhige, feste Forderung der organisierten Maffe, dann könne man vorigen Situng aufgerollt wurde. Oberstaatsanwalt Dr. Jfenbiel: Das wäre alles sehr schön fagen: Gott sei Dank! Das ist das einzige, was uns weiter und sehr gut, was die Herren da sagen,
helfen kann?
und avei über je 30 M. Im Laufe des Streits fanden sich 80 Streitbrecher. Die Kosten des Streits beliefen sich auf 10 445. Durch den Streit gingen 5400 Arbeitstage mit einem Arbeitsverdienst von 31 948 m. verloren. Bei den Firmen, die bor dem Streit in einem Vertragsverhältnis mit dem Verbande flanden, ist nichts erreicht, dagegen sind bei den anderen Firmen einem Teil der Firmen ist zurückzuführen einesteils auf die Bewesentliche Verbesserungen durchgesezt worden. Der Mißerfolg bei hindetung des Streitpostenstehens durch die Polizei, andererseits darauf, daß auswärtige Firnten die notwendigen Arbeiten an die vom Streit betroffenen Geschäfte lieferten. Eine günstige Position batten bie Unternehmer auch dadurch, daß die Verwendung von Maschinen, an denen ungelernte Arbeiter beschäftigt werden. in den letzten Jahren zugenommen hat.
Deutfches Reich.
Weihnachtsgeschenk für die Bergleute. Auf den Stinnesschen Gruben Baaker Mulde in Linden und Safenwinkel in Dahlhausen sind den Bergleuten Lohnreduktionen bon 10 bis 25 Prog. gemacht worden. Es wurden pro Wagen weise ganz genommen. Auch auf anderen Gruben find bereits Lohndurchschnitlich 10 bis 20 Bf. gebrochen, das Metergeld wurde teilreduzierungen angekündigt.