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treiben herbeigeführt worden. Die beiden Choriftinnen Charlotte Das Berbrechen auf dem Tempelhofer   Felbe. Kinderrettungsverein" bei der Waisenverwaltung angefragt? Und Remste, Linienstr. 25 und Lizi Wolff, Lothringerstr. 18 wohnhaft, hatten zur Heimfahrt vom Theater des Westens   eine Automobil. der frühere Steinfeger Richard Schmidt, Großbeerenstr, 45, ver- herrscht die Gepflogenheit, unbequeme Dinge durch vorsichtiges Unter dem Verdacht, die Frau Gläffer umgebracht zu haben, ist wann hat die Baifenverwaltung ihm geantwortet? Im Rathause Broschte benutzt. Als der Kraftwagen die Kreuzung des Kurfürsten  - haftet worden. Dazu werden folgende Einzelheiten gemeldet: Schweigen zu erledigen. Was wird diesmal die Waisen dammes und der Nürnbergerstraße passierte, vermochte der Chauffeur infolge des dichten Schneegestöbers nicht vor sich zu sehen. Infolgedessen fuhr er mit dem Automobil gegen einen Waft der Straßenbahn, und zwar mit solcher Gewalt, daß der Wagen teil­weise zertrümmert wurde. Die beiden jungen Mädchen wurden durch umherfliegende Glassplitter im Gesicht und an den Händen Zoologischen Garten gebracht werden, wo sie die ersten Notverbände erheblich verlegt. Sie mußten beide nach der Unfallstation am Ein Zusammenstoß zwischen zwei Fuhrwerten wurde aus der gleichen Ursache in der Gitschinerstraße herbeigeführt. Der Stutscher eines aus der Brandenburgstraße in die Gitschinerstraße cinbiegenden Kohlenwagens tonnte in dem Schneetreiben nicht be­obachten, daß von der anderen Seite eine Droschke in die Branden­burgstraße einbog. Es erfolgte nun ein heftiger Zusammenstoß, twobei der Droschtenkutscher Franz Bellermann aus der Brunnen­ftraße 34 vom Bod geschleudert wurde. Er erlitt schwere äußere Berlegungen sowie Quetschungen und wurde nach der Rettungs­wache gebracht.

wieder Modell stand, teilte eine Stube und Kammer mit dem Stein­Schmidt, der in der letzten Zeit wenig arbeitete und hin und verwaltung tun? feßer Hartmann, der mit Frau Gläffer ein Liebesverhältnis unter­Das erleuchtete" Berlin  . hielt. Diefen beiden führte die Ermordete eine Zeitlang die Wirtschaft. Infolge der Verbesserungen auf dem Gebiete der Gasbeleuchtung, Die beiden Männer plagte die Eifersucht. Seit dem 3. v. M. nun die fast größere Fortschritte aufweist, als die elektrische Beleuch­liegt Hartmann im Krantenhaus Am Urban. Jetzt glaubte Schmidt, ein tung, nimmt die Gasproduktion und der Gasverbrauch in Berlin  des Stranten unbeschränkt verfügen zu können. Schnapstrinker, der in der Trunkenheit tierisch roh ist, über die Geliebte dauernd zu. Die städtischen Gaswerke erzeugten im 3. Quartal

crhielten.

Ein bedeutender Garderobendiebstahl ist in dem Variété- Theater " Klosterſtübl" in der Königstraße verübt worden. Am vorgeftrigen Abend, während sich das auftretende Perfonal teils auf der Bühne befand, teils fich in Nebenräumen des Etablissements aufhielt, brangen mehrere Diebe, es müffen wenigstens zwei Personen ge­tvesen sein, in die im Augenblick unbeaufsichtigte Damengarderobe und stahlen dort den gefamten Inhalt an Mänteln, Jacketts und Belz­fachen, wie Muffen, Boas usw. Die Täter, die für zirka 400 Warf Garderobengegenstände erbeuteten, entfernten sich durch einen Neben eingang und entfamen unbemerkt. Der Besiger des Variétés hat auf die Ermittelung der Diebe resp. der gestohlenen Gegenstände eine Belohnung von 20 Mart ausgefeßt.

Er wollte sie auch

maten.

1907 nicht weniger als 47 Millionen Subikmeter Gas, d. auf die Straße schicken, damit sie ihm möglichst viel Geld verdiene, 11 Prozent mehr als im gleichen Zeitraume 1906. Abgegeben stieß aber mit diefem Verlangen auf hartnäckigen Widerstand. Die wurden 40% Millionen Kubikmeter oder 13% Proz. mehr. Qurdj Folge der Weigerung war, daß er Frau Gläffer oft schwer miß- sogenannte Münzgasmesser( Automaten) wurden allein 3% Mil handelte. Hausgenossen und der Pförtner bemerkten das wiederholt lionen Stubikmeter verbraucht. Die Steigerung betrug bei diesen und an anderen Stellen beklagte sich auch die Mißhandelte darüber: 27% Prozent. Im Gebrauch sind bereits 35 000 solcher Auto­die Eifersucht Schmidts erregte auch ein Töpfer, der den Ofen aus­gebessert hatte. Als der Mann am zweiten Weihnachtsfeiertag fam, Das Betriebsergebnis der Allgemeinen Berliner   Omnibus­um noch einmal nachzusehen, ob der Ofen auch brenne, traf ihn gesellschaft vom Jahre 1907 ist wegen der Tariffrage vei besonderem Schmidt, als er von einem Ausgang zurückkehrte. Dieser glaubte nicht Interesse. Der gesamte Verkehr hat auch im abgelaufenen Jahr an die Ansbesserung des Dfens, die in seiner Abwesenheit vorgenommen wieder eine wesentliche Steigerung erfahren. Es wurden insgesamt worden war, dachte vielmehr, daß der Töpfer nur Frau Gläffer 133 786 988 Personen befördert. Da im Vorjahr etwas über Der Durchbruch der Straßburger Straße über Lothringer und beiucht habe, die ihm auch über die Mißhandlungen ihr Leid geflagt 128% Millionen Personen befördert worden waren, so beträgt die Linienstraße nach dem Scheunenviertel hinüber ist nunmehr ebenfalls hatte. Schmidt schimpfte auf beide, würgte auch die Gläffer und Steigerung über 5% Millionen. Der Absah von Fahrscheinen zu in Angriff genommen worden. Gegenwärtig wird der Häuferblod warf fie endlich hinaus. Die Pförtnerfrau hatte noch gefehen, wie 5 Pf. war fast 3mal so groß wie der zu 10 Bf. geworden. Zu zwischen Lothringer und Linienstraße niedergelegt und bei diefer er sie wütend mit dem Schädel gegen die Wand geschleudert hatte 5 f. find ausgegeben worden 97 040 544 Fahrscheine, zu 10 Pf. Gelegenheit werden auch einige der sogenannten Eisblöde, alte, in und wie sie dann weinend nach der Kammer gegangen war. Die 34 348 298 Scheine. Von den Fahrscheinen zu 15 Pf., die bloß bei die Baufluchtlinie der Lothringer Straße hineinragende Schuppen ab- Mißhandelte, die ihren Korb mit einigen Kleidungsstücken zurück den Automobillinien ausgegeben wurden, find 2 398 148 Stüd ver­getragen. Jenseits der Linienstraße sind die für die Weiterführung gelaffen hatte, war nun obdachlos. Sie wurde bald aufgegriffen und tauft worden. Die Betriebseinnahmen haben 8 646 598,90 Pf. ge­Ser Straßburger Straße bis zu der projektierten neuen Amalien- nach der Strafanstalt gebracht. Davon wußte Schmidt nichts. Bei seinem bracht Gegen das Vorjahr bedeutet dies eine Steigerung von etwa straße in Betracht kommenden Häufer bereits abgerissen, so daß im Verhör sagte er nun zunächst, er habe Frau Glässer erst am Donnerstag 850 000 Mt. Der Ertrag wird natürlich auch durch die noch nicht tommenden Frühjahr mit der Regulierung des neuen Straßenzuges, voriger Woche hinausgewiesen. Erst als er von ihrer Strafe erfuhr. festgestellten Ausgaben bestimmt. für den bereits die Bezeichnung Koblantstraße festgelegt ist, begonnen gab er zu, daß es am zweiten Feiertag gewesen sei; er habe sich Omnibuslinien beträgt jest 193 840 Meter. Täglich laufen durch­Die gesamte Länge aller werden kann. Es wird hierdurch eine fast geradlinige Berbindung vorher geirrt. Von der Strafanstalt aus und auch nach ihrer am schnittlich 34 Automobilwagen und 577 Pferdewagen. Für die der Straßenzüge des historischen Windmühlenberges mit der Kaiser- 3. d. M. erfolgten Entlassung schrieb Frau Glässer an Hartmann, er Bespannung der letzteren ist ein Bestand von 4575 Pferden er­Wilhelm- Straße geschaffen. möge doch so bald wie möglich das Krankenhaus verlassen, sie vor forderlich. Die Gesellschaft beschäftigt jett 2827 Personen. arbeiten, wenn sie nur von Schmidt befreit wäre. Noch bis in die Schmidt schüßen und sie heiraten. Sie wolle gern Tag und Nacht Feuerwehrbericht. Wegen einer Benzinerplosion wurde in der legten Tage hinein beklagte sie sich bei den Schanfwirten Haber- letzten Nacht die Feuerwehr nach der Köpenider Straße 37 alarmiert. land und Milde in der Kreuzbergstraße, gegenüber dem Tempel- Der Gastwirt Emil Naz hatte durch Stichflammen Brandwunden hofer Felde, über Schmidts Noheiten und sagte, daß sie vor ihm an der rechten Hand und im Gesicht erlitten. Im Klosett war die Angst habe. Dede teilweise eingestürzt. Der Feuerwehr gelang es, weitere Alibi nachzuweisen, behauptete er erst dieses, dann jenes. Endlich einer Klischeefabrik Lindenstr. 69 Terpentin und Spiritus in Brand. Schmidt bestreitet jede Mißhandlung der Gläffer. Um fein Gefahren bald zu beseitigen. Gestern früh um 7 Uhr gerieten in fagte er, er fei den ganzen Montagabend von 5%, bis 11 Uhr bei Diefer blieb auf eine sogenannte Westammer beschränkt. Gleichzeitig der Heilsarmee   in der Koppenstraße gewefen. Von dieser habe er wurde die Wehr nach der Wilhelmstr 64 und Invalidenſtr. 183 fich fchon mehrfach befehren laffen, zulegt wieder im November gerufen, wo Gardinen brannten. In der Prenzlauer Allee 34 stand vorigen Jahres. Um Montagabend habe er bei der Heilsarmee   ein Fabrikschornstein in Flammen und in der Voltastr. 36 eine Küche. gegefien und sei dann bis 11 Uhr geblieben. Die Leute Gestern abend wurde die Feuerwehr mehrere Male in Anspruch der Heilsarmee können über seine Anwesenheit nichts Be- genommen, um Pferde aufzurichten, die infolge von Glatteis in den stimmtes fagen. Einige meinen, er fei dagewesen, andere Straßen gestürzt waren. leber polizeiliche Mizgriffe bringt die bündlerische Deutsche   wiffen es nicht. Ueber das Effen stimmen die Angaben auch nicht Tageszeitung einen Artikel, in dem sie auf die Erfchießung des überein. Schmidt sagt, neben jedem Teller habe eine Schrippe ge­Studenten Mofchel in München   durch einen Polizisten und die Fälle legen und nach der Brühe habe es Gänsebraten mit Schoten und brutaler Mißbandlung durch Schutzleute in Berlin   und Beuthen   hin- Karotten gegeben. Die Leute der Heilsarmee   dagegen befunden, weift. In Berlin   wurde bekanntlich ein Schuhmann wegen Miß es habe zum allgemeinen Gebrauche Brot auf dem Tische ge­handlung eines Referendars zu mehreren Monaten Gefängnis ver- standen und nicht Gänsebraten, sondern Hafenbraten gegeben. Nixdorf. urteilt, und in Beuthen   traf die gleiche Strafe einen Nach dem Essen wurden Lichtbilder gezeigt. Schmidt fagt zu- Wie schwer es manchmal ist, ärztliche Hülfe zu erhalten, hatten Polizisten, der ohne hinreichenden Grund zwei Bergarbeiter treffend, die Vorführung habe mit einer Parade begonnen, von wir vor furzer Zeit an einem Falle dargelegt, wonach ein Bewohner durch Säbelhiebe derartig verlegt hatte, daß fie nach langer einem anderen Bilde, einem Eisenbahnunfall, aber wußte er des Hauses Hermannstraße 76/77 stundenlang herumlaufen mußte, Krankheit dauernden Schaden an ihrer Gesundheit davon nichts. Er macht den Eindruck, als habe er sich über den Heils- ehe er einen Arzt zu seiner schwerkranken Mutter bekommen konnte. trugen. Das genannte Blatt weist darauf hin, daß man fich an- armeeabend von einem anderen etwas erzählen laffen. Dazu Wir hatten dabei auch mitgeteilt, daß in der in der Steinmetzstr. 6 gesichts der verschiedenen bedauerlichen Vorkomminiffe in letter fommt, daß die Pförtnerfrau in der Großbeerenstr. 45 mitteilt, fie gelegenen Unfallstation kein Arzt anzutreffen war. Zum Schluß Zeit des Gefühls nicht ganz erwehren könne, daß solche Aus- habe Schmidt am Montag noch um 8 Uhr in seiner Wohnung ge- bemerkten wir, daß uns zwar bekannt sei, daß Aerzte von Unfall­fchreitungen öfter vorkommen, als es auch bei forgfältiger Aus- fehen. Dort habe, wie sie von ihrer Kellerwohnung aus fab, eine stationen nur in ganz feltenen Fällen zu Kranten gehen, jedoch wahl und Anleitung des polizeilichen Perfonals unvermeidbar Lampe ohne Bylinder mit flackerndem Licht an der Baud gehangen. hätte mindestens ein Arzt anwesend sein müssen. erscheinen sollte. Befonders bedenklich müffe dabei noch der Schmidt habe mit den Händen in den Joppentaschen am Ofen ge­Unistand stimmen, daß wie bei der Mißhandlung des Berliner   standen. In dem Tag fönne fie sich nicht irren, weil fie nach dieser Referendars offenbare Ausschreitungen von Beamten durch Wahrnehmung wegen der plöglich eingetretenen Glätte noch den Bürger ihre Kameraden, die dazu in der Lage waren. nicht ber- steig habe streuen müssen. ber- steig habe streuen müssen. Schwer wiegt endlich der Umstand, daß hindert wurden. Die Deutsche Tageszeitung" bemerkt dann das Gebiß Schmidts zu den Eindrücken an den Brüften der Er wörtlich: Es scheint nach allem doch, daß in den unteren Polizei- mordeten paßt. Ein Abguß feines Gebisses zeigt genau auch die organen noch nicht überall das Empfinden genügend durchgebildet Lücke im linken Oberfiefer, die dem Bilde der Bißwunden entspricht. ist, daß die Polizei in erster Linie zum Schuß und zur Die betreffenden Teile find der Leiche entnommen worden. Sie Sülfe für das Publikum da ist; insbesondere sollten sich werden präpariert und mit dem Gebißabguß Schmidts noch einem unfere Bolizisten auch immer vor Augen halten, daß ihre Kame- Sachverständigen zur Prüfung vorgelegt werden. raden in einer Großstadt wie London   zum Beispiel ganz ohne fcharfe Waffen austommen, und daß der Gebrauch der Waffe jedenfalls auf Fälle wirklicher Gefahr beschränkt bleiben muß: cbenso auch, daß harmlose Egzeife" überhaupt ein polizeiliches Ein­schreiten in der Regel nicht nötig machen.

Der Polizei ins Stammbuch.

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Das ganze Belastungsmaterial ist so schwer, daß Schmidt unter dem dringenden Verdacht der Körperverlegung mit tödlichem Aus­gange gestern mittag dem Untersuchungsrichter vorgeführt wurde.

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Vorort- Nachrichten.

Das Kuratorium der Berliner   Unfallstationen vom Roten Kreuz sendet uns zu diesem Fall ein Schreiben, in welchem zunächst zugegeben wird, daß ein Arzt auf der Station nicht anivesend war. Das habe jedoch seinen Grund darin, daß der wachhabende Arzt zu einem eiligen Besuch außerhalb der Station abgerufen worden sei. wobei die nötige Hülfeleistung eine sehr lange Zeit in Anspruch genommen habe, so daß er auch noch nicht zurüdgekehrt war, als der Sohn der Erkrankten zum zweiten Male auf der Station erschienen sei. Dem Kuratorium der Berliner   Unfallstationen sei es leider nicht möglich, den Dienst in den Stationen doppelt zu besetzen, so daß in Fällen wie im vorliegenden entweder von der nächſt­gelegenen Hülfsstelle ein Arzt geholt, oder auf die Rückkehr des Arztes gewartet werden müsse. Zum Schluß wird in der Zuschrift betont, daß die in der betreffenden Notiz ausgesprochene Ansicht. Bummelet auch bei der Waisenverwaltung? In unseren Artikeln daß Aerzte der Unfallstationen nur in ganz feltenen Fällen zu über die standalöse Bummelei, durch die das Bureau des Kranken gehen, eine irrige sei. Die Aerzte feien angewiesen, jeder Kinderrettungsvereins" unter Verantwortung des Requisition sowohl außerhalb wie innerhalb der Station ohne Rüd­Pastors Pfeiffer einen Ehemann in den ihm sehr peinlichen, ficht auf die Zahlungsfähigkeit des Hülfesuchenden zu jeder Zeit bödig unbegründeten Verdacht gebracht hatte, der Vater eines von zu entsprechen. nebenber auch die Baifenverwaltung der Stadt Berlin   erwähnt. übrigens nicht zweimal, sondern dreimal auf der Unfallstation ge Herrn Pfeiffer bevormundeten unehelichen Kindes zu sein, wurde Wir haben hierzu zu bemerken, daß dem Hülfesuchenden, der Auf diesen befonderen Punkt kommen wir heute zurück, um zu wesen zu sein angab, von dem Wärter gesagt wurde, daß der Arzt zeigen, daß die Waisenverwaltung allen Grund hat, sich mit einem Kollegen weggegangen sei. Im übrigen ist die Mit­zu reinigen( wenn fie's tann) von einem Verdacht, teilung, daß Aerzte der Unfallstationen auch außerhalb der Station der vom Bureau des Vereins gegen fie rege gemacht und vom Bastor Hülfe zu leisten angewiesen sind, um so wertvoller, als dies in Pfeiffer in seinem durch Stöckers Blättchen wiedergegeben Ver- weiten Streifen noch nicht bekannt war. teidigungsverfuch noch verstärkt worden ist. Wir hatten erwartet, daß die Waisenverwaltung sofort darauf antworten und fich wehren Weisestraße fein Unwesen. Ein dreister Bursche treibt gegenwärtig in der Steinmeß- und Schon des öftern ist Kindern, die von werde, aber bis jept iſt ſie ſtill geblieben. Pastor Pfeiffer, der ihren Eltern weggeschickt wurden etwas zu holen, von einem Berufsvormund und Pfleger über mehr als tausend Stinder", hat in fremden Manne Geld und Ware abgenommen worden. Auch gestern feiner migglückten Selbstverteidigung, die eine schwere Selbſtanklage wurde einem Jungen, der in dem Stubstall, Steinmetzstraße, zwischen war, auch das zugeben müssen, daß er und seine Leute Monate und gegenwärtig innerhalb des Weichbildes hiesiger Residenz sich hindurch über den Verbleib jenes von ihm bevormundeten Kindes Hermann und Weisestraße belegen, Milch geholt hatte, von einem aufhalten, werden, soweit sie nicht von der persönlichen Gestellung indes der Mutter 15 M. zukommen lassen und schickte das Geld an betreffende ist nach Aussage von Kindern schlank und von podigem nicht unterrichtet waren. Am 14. Oftober wollte der Vater des Manne die Milchkanne und das Portemonnaie abgenommen.

Ob die Deutsche Tageszeitung" zu ihrer Ansicht über die Polizei auch gekommen wäre, wenn nicht gerade ein Student und ein Referendar, also Angehörige der besseren Kreise" von den polizeilichen Ausschreitungen betroffen worden wären, wollen wir einstweilen nicht entscheiden; immerhin verdient diese Auffassung regiftriert zu werden.

fannt:

Die Ersakkommission des Aushebungsbezirkes Berlin   macht be. Alle diejenigen jungen Männer, welche in einem der zum Deutschen Reiche gehörigen Staaten heimatsberechtigt und 1. in dem Zeitraum vom 1. Januar bis einschließlich 81. Dezember 1888 geboren find,

2. Dieses Alter bereits überschritten, aber sich noch nicht bei einer Erfaßbehörde zur Musterung gestellt,

8. fich zwar gestellt, über ihr Militärverhältnis aber noch feine endgültige Entscheidung erhalten haben,

in diesem Jahre entbunden sind, hierdurch auf Grund des§ 25 der Deutschen   Behrordnung angetviefen:

fich behufs ihrer Aufnahme in die Refrutierungsstammrolle in der Zeit vom 15. Januar bis 1. Februar d. J. bei dem töniglichen Bolizeileutnant ihres Reviers persönlich zu melden und ihre Geburts- oder Lofungsscheine und die etwaigen sonstigen Atteste, welche bereits ergangene Entscheidungen über ihr Militärverhältnis enthalten, mit zur Stelle zu bringen.

geftellt.

zu bewirken.

Geficht.

Wilmersdorf  .

Der

den Kinderrettungsverein", wie der es fich ausbedungen hatte. Aber erst am 10. Dezember friegte die Mutter vom Verein das Geld, nachdem fie durch den Vater Kenntnis von dieser Zahlung erhalten und selber Bezirks- oder Listenwahl. Wie wir vor einigen Tagen mite auf dem Vereinsbureau gewohnt hatte. Herr Pfeiffer hat nun die teilten, hatten die Freisinnigen dem Magiftrat und der Stadtver­Schuld an dieser Berzögerung zum Teil auf die Familie des Kindes, zum Teil auf die Waisenberwaltung zu wälzen ordneten- Versammlung zwei Anträge unterbreitet, in denen die versucht. In dem Bureau des Herrn Pastors und Massenvormundes Einführung der Bezirkswahl und eine günstigere Festsetzung der Die Geburtszeugnisse werden von den Standesämtern aus- fondern in Waisenpflege. Pfeiffer versichert, am 7. Oftober sei gum fammlung wurde über den Antrag, der die Bezirkseinteilung for­hatte man nämlich geglaubt, das Kind sei nicht bei der Mutter. Wahlzeit gefordert wird. In der letzten Stadtberordneten- Ver­Für diejenigen hiesigen Militärpflichtigen, welche zurzeit ab- erstenmal eine Helferin des Vereins in der Wohnung der Mutter dert, beraten. Begründet wurde derfelbe von dem Stadtverord­wefend find( auf der Reise begriffene Handlungsgehülfen, auf See gewesen, nachdem diese ihr Kind bereits seit dem 18. Juli bei fich neten Range. Redner verivies darauf, daß Wilmersdorf   bereits befindliche Seeleute usw.), haben die Eltern, Bormünder, Lehr-, hatte. Mutter und Kind waren nicht zu Hause. Die Helferin scheint 80 000 Einwohner habe. Bei der ersten Stadtverordnetenwahl sei Brot und Fabrikherren die Anmeldung in der vorbestimmten Art aus einem Gespräch mit der fast tauben Großmutter die Meinung die frühere Gemeindevertretung angegriffen worden, weil dieselbe gewonnen zu haben, das Kind sei in Waisenpflege gegeben. Wer die vorgeschriebene Anmeldung verfäumt, wird nach§ 38 Bastor Pfeiffer erzählt tvenigstens, so habe man's der Helferin nicht dafür Sorge getragen habe, daß die Wähler ihre Vertreter des Reichsmilitärgefeßes vom 2. Mai 1874 mit einer Geldstrafe bis gefagt. Das wurde dann seelenruhig als Tatsache hingenommen, nach Bzirken wählen konnten. Mit dem gegenwärtigen System zu 80 M. oder mit haft bis zu drei Tagen bestraft. und der Herr Pastor und Vormund scheint hiernach sich gegenüber müsse gebrochen werden. Gegen den Antrag wandte sich der Stadtv. Reklamationen( Anträge auf Zurückstellung bezw. Befreiung von diefem Kinde für ledig aller Pflicht gehalten zu haben. Als Mitte Busch, der zwar meinte, prinzipiell auf dem Boden der Bezirks­der Aushebung in Berücksichtigung bürgerlicher Verhältniße-Oktober das Geld vom Vater fam, legten fie's im Bureau des wahl zu stehen, dieselbe aber im gegenwärtigen Augenblick nicht § 82 2 a- g ber deutschen   Behrordnung-) find bezüglich aller Stinderrettungsvereins in den Kasten und fragten bei der empfehlen könne. Militärpflichtigen, auch der Einjährig- Freiwilligen, vor dem Musterungs  - aber nahm die Anfrage zu den aften und ließ sie die Sozialdemokratie ausgeschaltet sei. Waifenverwaltung an, was damit gefchehen solle; diese Die Listenwahl hätte immerhin das Gute in sich, daß dadurch geschäft, spätestens aber im Musterungstermine anzubringen; nach der Musterung angebrachte Reklamationen werden nur dann berüd- liegen. Oder war es anders? So muß man fich's wenigstens Stadtv. Dr. Wolff bemerkte, daß die Furcht vor der Sozial­zusammenreimen nach der nicht ganz flaren Darstellung, die fichtigt, wenn die Veranlassung zu denselben erst nach Beendigung der Pastor veröffentlicht hat. Erst als im Dezember die Mutter demokratie kein Grurd sein könne, fich eines falschen Wahl. des Musterungsgeschäfts entstanden ist. selber mahnte, ging Herrn Pfeiffers Leuten ein Licht auf, und mun modus zu bedienen. Der Gesetzgeber sei sicherlich von dem mahnten sie die Waisenverwaltung. War der Hergang so? Es ist Grundfaße ausgegangen, daß 3wed und Gerechtigkeit bei dringend zu wünschen, daß einwandfrei festgestellt wird, welcher der Bezirkswahl gewahrt würde. Nachdem noch die Stadtverord Weg durch die Aften des Kinderrettungsvereins" neten lettte und Dr. Steinis der Hoffnung Ausdruck ge­und der Waisenverwaltung und Kinderrettungsvereins" bon dem Geld zurückgelegt finden mögen, wurde der Antrag Lange und Genossen auf Ein­wieder des geben, daß die nächsten Wahlen die Einteilung der Bezirke vor werden mußte, ehe es vom 14. Oftober bis zum 10. Dezember aus den Händen des Vaters in die Hände der Mutter gelangte. In führung der Bezirkswahl mit 21 gegen 10 Stimmen ab. zwifchen hätte die Mutter samt dem sinde, trop Kinder- gelehnt. rettungsverein" und Waifenverwaltung, berhungern fönnen, Die Ablehnung des Antrages und die Ausführungen bes wenn sie nicht andere Gristenzmittel gehabt hätte. Wann hat der Stadtv. Busch zeigen nur allzu deutlich die Furcht vor der Sozial.

Alle Gesuche der in Berlin   wohnhaften Berfonen um Erteilung der Erlaubnis zum Angeln mit der Rute während der wöchentlichen Schonzeit sind unter Beifügung der für das Jahr 1908 gültigen Angelfarte direkt bei dem Polizei rebier anzubringen in dessen Bezirke der Antragsteller wohnt.

zwedklos.

Gesuche ohne Beifügung der Angelkarte für das Jahr 1908 find Nicht in Berlin   wohnende Personen haben ihre An­träge bei der Polizeibehörde ihres Wohnortes einzureichen.

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