entlang zogen, schlug ein Omnibusfutscher der Linie Kurfürstenstraße Stettiner Bahnhof auf den Zug mit der Peitsche ein, da sein Omnibus zu langsam vorwärts fam. Der Kutscher wurde darauf geschlagen und mußte nach der Unfallstation Eichendorffstraße gebracht werden. Der Omnibus wurde demoliert, zwei zuschauende Arbeitslose ( nicht Bugteilnehmer) wurden verhaftet. Beit 3-4 Uhr.
Bersammlungsbefuchern gefüllt war, wurde nicht nur der bielen, vielen Ueberzähligen nach beiden Seiten ab. Wo die in der Chausseestraße herausströmten und die Chauffeestraße Eingang zum Saal, sondern das ganze Schloßviertel polizeilich ab- Stoppenstraße in die Frankfurterstraße mündet, bot sich eine natürgesperrt. Die überall bereit gehaltenen Schußleute bildeten nicht liche Grenze. Ein Hin- und Herwogen auf der breiten Mittel Ketten, sondern Mauern. Leib an Leib standen fie quer über den promenade und den Seitentrottoirs., Gs ist ein Viertel nach Zwölf. Straßen. So waren alle Zugänge zum Schloß in weitem Umkreis Jeht taucht fern eine schwarze Mauer auf. Noch ists nicht zu erabgesperrt. Wer sich im Absperrungsbezirk befand, konnte hin- tennen was es ist. Es sind Arbeiter und Arbeiterinnen. Tausende aus, doch niemand wurde hinein gelassen. Bis gegen 1 Uhr im Sonntagsstaat. Und nun aus allen Nebenstraßen Zufluß auf war diese Gegend fast menschenleer. Dann aber tamen die Ver- Bufluß. Etwa um 1/5 Uhr war am Café Kaiserfrone( Starlstraße sammlungsbesucher, welche in anderen Sälen feinen Einlaß ge= Ein ganzes Arbeiterheer Friedrichstraßen- Ecke) die Friedrichstraße gesperrt. Am Café wurde funden hatten, von den Außenbezirken her und strebten dem FeenAuf der Promenade und zur Seite beider Dämme geht es recht eine Dame von einem Schuhmann niedergeschlagen. Die Frau palast zu. Die meisten, die sich dies Ziel gesteckt hatten, wurden ernst und ruhig vorwärts. Kellers Saal ist ja gesperrt. Drum flagte: aber ich fuche doch nur mein Kind. Sie wurde nach der schon weit vor ihrem Ziele durch die Polizei abgehalten. Nur läßt man lächelnd die Schuhmannstette an der Koppenstraße lints Unfallitation Tierarzneischule gebracht. ein kleiner Teil gelangte auf Umwegen bis in die Nähe des liegen. Am Strausbergerplah die erste Sperrtette. Durch neue Schwereres Unheil entstand an der Lothringerstraße und Feenpalastes, und dieser kleine Teil füllte bald als vieltausends Ströme aus anderen Straßen vermehrt sich die Menge. Die Schönhauser Allee . Ein Zug von einigen Tausend Arbeitern Töpfige Menge die Spandauer Straße, den Hackeschen Markt und Polizei organisiert einen Massenaufzug. Denn durch neue Sperr- bog in die Allee ein, als fich plöglich an der Spize des Zuges ein die umliegenden Straßen. Donnernde Hochrufe auf das allge- maßnahmen am Grünen Weg, an der Blumenstraße usw., die ruhig großes Gefchrei erhob. Eine Anzahl Polizisten warf meine Wahlrecht wurden ausgebracht. Arbeiterlieder erschallten beachtet werden, gibt sie dem Zuge eine bestimmie Richtung. sich der Menge entgegen und schlug mit der aus vielen Tausend Kehlen. Von der Kleinen Markusstraße tommt man in die Wallner- Waffe drein. Plöglich bog ein Zug von mehreren Tausend Demonstranten theaterstraße. Sie liegt in behäbiger spießerlicher Ruhe da. Ein Eine Banit entstand. Mehrere Männer wurden zur Erde gerissen Dasselbe geschah am Ende des Zuges. von der Niederwallstraße her nach den Linden zu. Reitende wogendes Meer von entrechteten Bürgern und Bürgerinnen füllt und getreten. Ein zuschauender Knabe von 12 Jahren erhielt eine Schußleute sprengten im Karriere heran und trieben die De- sie aus. Aus tausend und abertausend Kehlen erschallt plötzlich Wunde am Hinterkopf. monstranten in der Richtung nach dem Brandenburger Tor zu. donnernd die Arbeitermarseillaise. Die Attacke ist um so unbegreiflicher, als vorher die Menge durch Absperrungen gezwungen worden war, Alle Straßenbahnwagen und Omnibusje, welche den Lustgarten und den Schloßplas passieren, waren überfüllt. Innerhalb der diesen Weg einzuschlagen. ,, Das freie Wahlrecht ist das Zeichen!" Ein Zusammenstoß mit schlimmen Folgen ereignete sich auch am Hoch das allgemeine, gleiche direkte und geheime Wahlrecht! Brenzlauer Tor. Die Polizeimannschaften wollten durchaus Absperungslinie stiegen die meisten Fahrgäste ab. Als der obenerwähnte Zug der Demonstranten unter fortgesetzten weithin- Heraus mit dem Wahlrecht!" So donnerts in die Lüfte. Am Gin- und ohne weiteres ihre Wünsche großen Massen von Menschen schallenden Hochrufen auf das allgemeine Wahlrecht, von den schnitt des Grünen Wegs, nahe der Alexanderstraße, stürmt dem Schutzmannspferden gedrängt, die Linden entlang strömte, eilten Buge eine Schar Schußleute entgegen und bietet alt!„ Ruhig gegenüber durchsetzen und gingen sofort schroff vor. biele, die sich im Innern der Absperrungslinie angesammelt hatten, umtehren!" Arbeiter rufens. Und schon ergießt sich der Zug der dem Zuge entgegen. Ein in der Nähe der Neuen Wache postierter Nachbrängenden durch eine Seitengaffe nach der Holzmarktstraße Schußmann gab den Vorübergehenden den freundlichen" Rat, sich und diese hinunter zur Jannowihbrüde. Tausende, vom Südosten rechts, nach dem Kupfergraben hin, zu entfernen. Da so sagte wird man weiter fommen? Ja, es geht. Nicht lange und die und aus der Andreasstraße tommend, schließen sich wieder an. der Beamte, fönnten fie durch, aber da born gibt es bald Maffe zieht am Rathaus vorüber. spanische Wichse!
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An Zwanzigtausend
Tm Zentrum.
sonders in der Gegend des Schlosses, sondern weit hinaus, bis in Abgesperrt" hieß es nicht nur im Innern der Stadt, bes das Prenzlauer Bierte I. Und es war da draußen nicht etwa ein Gedränge, daß Sicherheitsmaßregeln irgendwelche Bea
Diese Verheißung ging zwar noch nicht in Erfüllung, doch fab finds geworden. Der brausende Gefang der Arbeitermarseillaise gründung finden konnten, denn weit und frei lag die sehr breite
mit Nachdruck gegen die Demonstranten vorzugehen, so aufgefaßt hatten, daß sie mit der größten Rüdsichtslosigkeit ihres Amtes zu walten hätten. Namentlich gilt das von den rei tenden Schußleuten. Sie sprengten in Karriere auf die Menschenmassen los und ritten mitten in sie hinein, und bald war Inzwischen gab die Polizei im Absperrungsgebiet die Barole aus: Alles rausbringen, was noch brin ist!" Größere Abteilungen von Schuhleuten rüdten an und trieben das Publikum über die Absperrungslinien hinaus. Die Omnibusse mußten andere Richtungen einschlagen, auch für Droschten und sonstige Fuhrwerke
dieser Zug zerstreut.
wurde das Gebiet gesperrt.
und anderer Arbeiterlieder will nicht enden. Dazwischen die Hochrufe aufs Wahlrecht. Bis zum Neuen Markt ist der Zusammenbang des Zuges erhalten. Jetzt wird's damit kritisch. Nach den inden zu alles gesperrt. In der Nähe des Neuen Markts eine Massen, die den Feenpalast hatten besuchen wollen, begrüßen mit Schuhmannstette über die andere. Hinter einer solchen gehaltene donnernden Hochs auf das geforderte Wahlrecht den anmarschierenweiter? Das Massiv des Lutherdenkmals verhindert eine rechte den endlosen Zug. Die Antwort klingt stürmisch hinüber. Wie Uebersicht. Es erfolgt eine Sprengung. Auf winfligem Wege gelangen geschlossen etwa 8000 Personen am Bahnhof Börse vor über bis zur Friedrichs- Brücke, wo die Polizei starke Wacht hält Gine sehr starke Polizeimacht hielt an der Kranzlerede, dort, bor diesem Bindenzugang an der Börse. Hochrufe auf das allwo die Friedrichstraße die Linden" treuzt. Hier herrschte ein start gemeine Wahlrecht! Der Sturmestlang der Freiheitslieder! Dann bewegtes Treiben. Nach und nach hatten trotz der Absperrungen in damm, Quisenstraße, Karlstraße, Friedrichstraße, Oranienburger Rehrt! Durch die Oranienburgerstraße, Friedrichstraße, Weidenden äußeren Bezirken viele Tausende von Demonstranten sich den Bugang zur Friedrichstraße gebahnt. Aus der Richtung vom Halle- straße, Große Hamburger, Elsasserstraße! Das waren aber nicht fchen Zor tam Zug auf Bug durch die Friedrichstraße nach den wuchs und wuchs die Masse. Ein imposantes Proletarierheer von mehr die Achttausend von der Friedrichsbrüde. Lawinenartig Um drei Uhr langte ein nach Tausenden zählender Bug unter 20 000 war wieder beisammen. Zu einem Orfan wurde der Gefang Gesang und Hochrufen auf das allgemeine Wahlrecht an der und Wahlrechtsrufe. Den Soldaten in der Friedrichstraße , die im Kranzlerede an. Die Demonstranten tourden von reitenden Schuß- Drillichanzug zum Fenster hinausblidten, rief man zu: Teuten in die Neustädtische Kirchstraße getrieben, und weiter über die Weidendammer Brücke.
Linden".
"
Gegen 4 Uhr bewegte fich noch einmal ein imposanter Bug von Demonstranten aus der Charlottenstraße über die Linden. Die Schußleute ritten, stießen und schlugen auf die Demonstranten cin, die auf diese Weise in die nördlich gelegenen Straßenzüge getrieben wurden. Nach und nach wurde es unter den Linden stiller, cin Teil der Schußmannschaft rüdte ab, und nach Eintritt der Dunkelheit sah man hier fast nur noch die gewöhnlichen Sonntagsbummler.
,, Guten Tag, Bruder Soldat!"
Um 24 Uhr füllt aufs Neue ein nach Tausenden zählender Bug den Neuen Markt. Der dort postierte Leutnant kommandiert feine Schuhleute:„ Schuppenketten herunter! Vorgehen!" Doch nur zwei seiner Untergebenen finden sich bereit, dem Befehl nachautommen, während 4-8 Mann ihrem Vorgesezten entgegnen: Herr Beutnant, das geht auch in Ruhe." Auf den Beutnant übte dieje Antwort eine besänftigende Wirkung aus. Ein zweiter Befehl erfolgte nicht.
Tm Morden
die zuerst auf wenig Widerstand von seiten der Polizeiposten stießen, bald aber ihren Weg nach dem Innern der Stadt durch lange Reihen von Schußleuten vollständig abgesperrt fanden. An der Meyertraße bildeten sich aus den aufgehaltenen kleinen Trupps bald Alleganderplak, der Sophienstraße zu, wo der fünfte Kreis größere 3üge, die auf Umwegen vorwärts strebten, dem eine Versammlung nach den Sophien fälen einberufen hatte. ein außerordentliches startes Polizeiaufgebot vorhanden. Man war In der Sophienstraße war schon am frühen Morgen offenbar entschlossen, keine Ansammlung in der Straße zu gestatten. Alls in langen losen Zügen bald nach 12 Uhr große Maffen heranzogen, wurden fie sofort weiter gedrängt; andere Züge ließ man überhaupt gar nicht erst bis zur Sophienstraße heran. Diese fuchten sich nun andere Wege, stießen mit kleineren Trupps zusammen und Linienstraße, später durch die Artillerie- und Ziegelstraße bildeten wuchsen immer mehr an. So zog eine zahlreiche Menge durch die 24 Polizisten eine dichte Sette und niemand wurde durchgelassen. Demonstranten heran, die die ganze Breite der Straße einnahmen Kaum war die Masse abgeschoben, so nahten schon neue Züge von und sich schon von fernher durch den mächtig ertönenden Gesang der Marseillaise ankündigten.
Aus allen Fenstern blickten die Leute, alle Türen waren befeht, jedermann wollte wissen, was das alles bedeutet und hörte als Antwort immer wieder den Ruf:
Da
Nieder mit dem Dreiklassenwahlrecht! Her mil dem freien Wahlrecht für Männer und Frauen!" waltiger Menschenstrom. Am Ausgang nach der Rosenthaler Bald nach 2 Uhr ergoß sich aus den Sophiensälen ein ge Straße bildeten sich nach dem Hackeschen Markt zu in kurzem Abstand zwei Stetten von Polizisten, so daß die Menge gezwungen ivar, nach der anderen Richtung au marschieren. Natürlich stieß Die Bluttat an der Gertraudtenbrücke. fie bald wieder auf Hindernisse, auf abgesperrte Straßen. So geschah es nicht selten, daß die Massen, von allen Seiten bot schon der frühe Sonntagsmorgen ein außergewöhnliches Bild. zurüdgetrieben, nicht aus noch ein wußten. An der Rosen. Fürchterlich hat eine Schußmannsschar gehauſt, die an der Aus den äußersten Bonen der nördlichen Stadt strömten immer traße, wo sich die Neue Friedrichstraße und die Gertraudtenbrüde poftiert war. Friedliche Demonstranten, die nichts dichter werdende Massen durch die großen Verkehrsstraßen, wie Straße An der Spandauer Brude treffen, entstand ein weiter taten, als was in der Nacht zum 25. Januar die Scharen Schönhauser Allee , Weinbergsweg, Chausseestraße, den bald über- fürchterliches Gedränge. Reihen von Schußleuten gingen mit der begeisterten Patrioten getan, sind dort wie Mordbrenner füllten Versammlungslokalen zu. Sehr bald war auch die Polizei größter Rüdsichtslosigkeit bor , um die Menge auszusammengehauen worden. Irgend ein noch fo geringer auf dem Plan erschienen. Im Hofe der Brauerei König- einanderzutreiben. Viele Personen flüchteten in die Häuser und Grund für das wütende Vorgehen der Polizei ist auch it a dt nahmen gegen 9 Uhr zirka 20 Schußleute Instruktion ent- wurden von Schuhleuten wieder herausgetrieben. mit bewaffnetem Auge nicht zu entdecken. Es hat sich gegen. Im Hause Schönhauser Allee 4( Ulrichs Gesellschaftsfäle) zwischen standen die Straßenbahnen eingeteilt, und die Polizei dort lediglich der besonders hochgefpannte Staatsrettungseifer eines war eine Polizeiwache eingerichtet. Genau 10 Uhr zogen girta wintte und rief den Fahrern zu, ihre Wagen wieder zu bewegen, Polizeihauptmanns in einer ganz unglaublichen Weise betätigt. 30 Schußleute nebst vier Leutnants durch den Vorhof des Lokales um die Maffen zu zerteilen. Die Fahrer versuchten zu gehorchen Männer und Frauen sind unter den schlägen und Fußtritten der Schußleute zufammengebrochen und besucher, die den sonderbaren Aufzug anstaunten, wurden barsch vor Säbelbieben, Faust Germania - Säle", Chausseestraße. Bereinzelte Versammlungs- aber vor der entrüsteten Menge schreckten sie bald zurüd. Proletarierblut Fat die Steine der Friedrichsgracht gefärbt. die Wahl gestellt, entweder in den Saal oder auf die Straße zu Von zahlreichen Augenzeugen wird uns über den unerhörten gehen. Ebenso bald war auch die Brauerei Moabit in der Vorgang berichtet: Turmstraße mit Bolizei befeht. Gegen 11 Uhr berdichteten sich be fonders in der Chausseestraße die aus den Bersammlungen aus gesperrten Massen zu einem gewaltigen auf und abwogenden Gebränge. Immer neue Massen füllten Sie Straßen vor den Versammlungslokal des Nordens. Aus dem ruhigen Auf- und Abfluten ent. widelte sich gegen 12 hr ein loser, unzählbare Teilnehmer umfassender Bug, der über die Elfaffer- die Nichtung nach der Friedrichstraße nahm. In gelassenem Tempo, öfters Hochrufe auf bas allgemeine Wahlrecht ausbringend, und in einzelnen Trupps Arbeiterlieder singend gelangte der Zug bis an die Weidendammer Brücke. Etwa 100 Schritte, bevor der Zug die Brücke erreichte, stürzten etwa 40 Schuhleute unter Anführung eines Offiziers aus dem Hause Friedrichstr. 105a, rasch in dichter Reihe die Brüde absperrend. Nicht in das Junere der Stadt!" war die Parole für die Polizei. Der Zug schwenkte rechts ab, den Schiffbauerdamm entlang.
Ein Zug von etwa 3000 Männern und Frauen, die in der Mehr zahl aus dem vierten Wahlkreis und aus Nummelsburg famen ( es war ihnen nicht gelungen Zugang zu Stellers Feftiälen zu finden, weshalb sie sich nach dem Feenpalast begeben wollten), tam durch die Fischerstraße auf den Mühlendamm zu. Hier gebot eine starke Schußmannstette Halt und Umfehr. Die Demonstranten brachten donneinde Hochrufe auf das Wahlrecht aus und zogen fich rubig durch die Fischerstraße zurüd. Sie bewegten sich darauf die Friedrichs: gracht entlang zur Gertraudtenstraße. Hier stießen sie wieder auf eine 40-50 Wann starte Schußmannskette, und abermals ertönte der Polizeibefehl:" Burück!" Ohne jedes Widerstreben wurde unter Hodirufen aufs Wahlrecht und dem Gefang der Marseillaise Folge geleistet und die Sache hätte hier denselben friedlichen Verlauf nehmen fönnen wie am Mühlendamm. Auf die bei der Enge der Friedrichsgracht naturgemäß nur langsam zurückgehende Masse schrie cin Bolizeioffizier! Sch fordere Sie auf Grund des Gesetzes auf, auss Alle nach der Stadt führenden Uebergänge sind besest, selbst einanderzugeben!" Und faft im selben Moment erfolgte auch schon die vor dem kleinen Treppenaufgang nach dem Bahnhof Friedrichstraße Schuhmannsattade auf die fich ruhig zurückziehende Menge, die steht ein Doppelposten. Am Starls- Ulfer glänzt die Kuppel des der bewaffneten Macht den Rücken zufehrte! Auf die Fliehenden Reichstagsgebäudes zu den Demonstranten herüber und weiter wurde eingehauen. In wenigen Augenblicken hatten zahl- unten begegnet der Blick der nicht unfernen Siegessäule, die daran reiche Perfonen tiefe Sieb- und Stichwunden davongetragen. Unter erinnert, daß die rechtlosen Söhne Preußens für das dem Ansturm der Schutzleute fielen ganze Reihen bon Waterland ihr Blut bergießen dürfen. Männern und Frauen zu Boden und auf die amt Boden Un der Molttebrüde staute sich die Menge. Die Polizei Liegenden hieben Wächter der Ordnung weiter ein! Gine tritt hier außerst energisch auf. Gewaltsam werden Genoisin, die sich unter diesen Opfern preußischen Bolizeimutes Passanten, die Omnibusse und Straßenbahnen bestiegen hatten, befand, teilte uns auf der Redaktion mit, daß fie. nachdem sie zu Boden, geworfen war. von einem Schugmann mit Fuß tritten, Säbelhieben und Faustschlägen traftiert wurde. Ein Genosse half ihr auf und rettete fie vor weiteren Miß handlungen, indem er sie hinter eine Haustür schleppte. Andere. die sich in anliegende Häufer geflüchtet hatten. wurden von Schuß Teuten herausgeholt und auf der Straße verprügelt.
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auf der Brüde heruntergezerrt. Wagenführer der Straßenbahnen erhalten von Polizeioffizieren den Befehl, rudsichtslos weiter zu fahren mit der Begründung, daß da keine
altestelle sei. In anderen Fällen mußten die Wagen ananhalten, der Herr Polizeioffigier fprang in eigener Person als erster auf die Plattform, was überzählig war, mußte herunter.
Ein tausendföpfiger Bug tam bie Rathenowerstraße entlang,
Die Darstellung der Polizei.
Das Wolfffche Bureau" verbreitet über die Demon ftration folgenden aus der Polizeiverwaltung stammenden Berid) t:
Jm allgemeinen zeigten sich zehn große Züge, von denen jeder Tausende von Berfonen zählte. Es haben an den Demonstrationen etwa 30 000 Berfonen inklusive der Versammlungsbesucher teilgenommen. Bei acht Zügen gelang es der Polizei ohne be fondere Mühe die Teilnehmer auseinander zu sprengen, ztvei befonders große Trupps dagegen, die ebenfalls dem föniglichen Schloffe zuftrebten, fonnten nur mit äußerster Anstrengung abgedrängt werden. An der Friedrichsgracht, nahe der Gertraudten brüde fam es sogar zu ernsten Zusammenstößen, bei denen es mehr fach blutige Köpfe gab. In der Friedrichstraße , zwischen Leipziger Straße und Unter den Pinden, zogen nachmittags große Trupps meist junger Leute umber, die laut johlten und Schmährufe auf Bülow ausstiegen und gegen 31 Uhr von der Polizei, beritten und zu Fuß, mit blankem Säbel mehrmals unuachsichtlich auss einandergetrieben wurden. Im Laufe des Nachmittags haben die Ansammlungen erheblich abgenommen. Insgesamt ist es etwa an fünf oder fechs Stellen zu Zusammenstößen gelommen, wobei einige Beamte und mehrere Demonstranten Berlegungen erlitten. Der Janhagel versuchte an verschiedenen Stellen ohne Erfolg den Omnibus und Straßenbabnverkehr aufzuhalten.
Am Abend war im allgemeinen Ruhe eingetreten, nur unter den Linden kam es gegen 7 Uhr 30 Minuten noch einmal zu lebhafteren Auftritten, die die Verhaftung einiger Perionen zur Folge hatten. Zu dem Zusammenstoß an der Friedrichsgracht am Nachmittage ist noch zu bemerken, daß dort atvei Schüsse gefallen sind, von denen der eine aus einem Hause, der andere aus der Menschenmenge gefallen ist. Bon seiten des Bolizeikommandos ist durch eine Revision der Revolver der dort im Dienst gewefenen Polizeibeamten festgestellt, daß aus feinem diefer Revolver ein Schuß abgegeben worden ist.
Am Dienstagabend, den 14. d. Mts., finden in Groß- Berlin in den bekannten Zusammenkunftslokalen
Daß ein derartiges Gebaren auch die Entrüstung der Alles dies Gräßliche gefchah, wie immer wieder betont werden ruhigsten Menschen hervorrufen muß, ist begreiflich. Ein der muß ohne daß der Polizei auch nur durch die leiseste Sundgebung, artig hervorgerufener Entrüstungssturm gab den Anlaß zum die auf eine Absicht zur Widerstandsleistung schließen laffen fonnte. Blantziehen. Im Augenblick, wo die Säbel aus der Scheide Anlaß zu ihrer Attacke gegebe i worden wäre. Wie sie gewirkt hat, flogen, fahen wir manchen Schußmann erbleichen. Die Situation bas zeigte ein nachträglicher Blick auf das Schlachtfeld die Straße erschien ernst, aber die Arbeitermassen, sie waren war rings bedeckt mit Hüten, darunter auch Frauenhüten, Schirmen, es, die ihrer Herr wurden! Niemand ließ sich Stöcken, Haarfämmen, Muffs , Gummischuhen und anderen Dingen. provozieren, und nach längerem Verteilen ging es weiter, Die Zahl der Verwundeten wird von unseren Gewährsmännern und teils auch wieder denselben Weg zurüd. auf mindestens 40 geschäßt. Vier Verlegte wurden unter Begleitung eines Genoffen zur Unfallitation Brüderstraße geführt. Alle er ward von einem Schußmannsaufgebot unter Führung eines hatten nach Aussage des Arztes 2-3 Zentimeter lange Stich- alten Hauptmannes abgefangen, um wie es schien, weiter geund Hiebwunden am Kopf davongetragen. Ein Mann war von leitet zu werden. Die Demonstranten genossen diesen Vorantritt der Straße herunter aufs Eis gedrängt worden. Er war durch der Polizei mit sichtlichem Behagen. Da plöblich machte der gange gebrochen und stedte bis an den Kopf im Wasser. Erst nach mehr als Bug wie auf Rommando fehrt und die Polizei befand sich im statt, da mit Sicherheit zu erwarten steht, daß ein Teil 10 Minuten wurde der Mann aus seiner gefährlichen Lage befreit. Hintergrunde und konnte ihm nachsehen. Zentrum und Often. Auch im Nordwesten war jeder Zugang nach dem Stadtinnern der gegnerischen Preffe die gestrigen Vorgänge in Berlin durch den Tiergarten usw. abgeschlossen. Die Demonstration des zu persiden Entstellungen und Angriffen auf die Arbeiter. Nordens beschränkte sich schließlich immer mehr auf die Friedrich- fchaft ausnuten wird, und es durchaus nötig erscheint, Jm Often war Kellers großer Festsaal in der Stoppenfiraße das stadt, wo sie sich mit der aus anderen Stadtteilen verschmola. Biel vieler Tausende. Schon vor 12 Uhr ward polizeilich abge- In der Chauffeestraße ereignete fich ein ärgerlicher Vorfall. Als diesen Angriffen sofort entgegenzutreten. Sperrt. Enggeschlossene Schußmannstetten brängten schnell Sie die Versammlungsteilnehmer aus den Germania Brachtfäten
Extra- Zahlahende