Br. 30. 25. Jahrgang 2. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt. Mitto, 5. Sebruar 1908.
Handlungsgehülfen!
Partei- Angelegenheiten.
Steglit. Heute abend 8 Uhr: Mitgliederversammlung des Wahlbereins bei Schellhase. Tagesordnung: 1. Vortrag des Genossen Paul Dupont über:" Liberale Sozialpolitik in der Gemeinde". 2. Stellung nahme zur Gemeindewahl. 3. Wahl mehrerer Delegierter zur Kreis- Generalversammlung. 4. Anträge. 5. Verschiedenes.
" Mehr Bolk".
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für die Kirche!
Was ist zu tun?" so lautet die bange Frage, die angesichts der anaufhaltsamen Zunahme der Austritte aus der Kirchengemeinschaft den verdugten Predigern des Gotteswortes sich aufdrängt.„ Was ist zu tun?" so fragten sie einander auf der Hauptversammlung des Berliner Pfarrervereins, die fürzlich abgehalten wurde und den Teilnehmern Gelegenheit gab, im Anschluß an ein Referat über die Austrittsbewegung die Mittel zur Gegenwehr zu erörtern.
Wählt am Sonntag, den 9. Februar: Liste III, Liste des Zentralverbandes der Handlungsgehülfen und Gehülfinnen Deutschlands .
Personen und der Abwanderung von 248 296 Personen der Wanderungsüberschuß 39 564 blieb.
Namen„ Vorwärts" abzulegen und den Namen„ Herold" anzunehmen. Diesen folgenschweren Schritt begründet der Vorstand in den Mit teilungen des Vereins folgendermaßen:
Was nun die Namensänderung unseres Vereins an betrifft, so war es eine große Notwendigteit, denn schon jahrelang geht der Vorstand mit dem Gedanken um, für den einst so schön gewesenen, jetzt durch die Sozial demokratie berpesteten Namen ,, Vorwärts" einen anderen Namen zu sehen, und werden es gewiß alle, die an dem Wohl und Weiterbestehen des Vereins Interesse haben, mit Freuden begrüßen und konnte unser Verein zum neuen Jahr nichts Besseres tun, als ein neues Kleid mit dem Namen. " Herold" anzulegen..
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Man sieht, daß im Jahre 1907 der Bevölkerungszuwachs nicht etwa durch Verminderung des Geburtenüberschusses so stark beeinträchtigt worden ist. Gegenüber dem Jahre 1906 hat allerdings die Geburtenzahl sich erheblich verringert. Da aber auch die Zahl der Sterbefälle etwas geringer geworden ist, so ist der Geburtenüberschuß nur wenig heruntergegangen; und gegenüber dem Jahr 1905 darf er sogar noch als sehr beträchtlich gelten. Gefehlt hat es in 1907 am Wanderungsüberschuß, und nur das hat zu einer so außerordentlichen Schmälerung des Bevölkerungszuwachses geführt. Gegenüber den Jahren 1906 und 1905 haben in 1907 die zuzüge sich erheblich gemindert, die Weg- tamen, daß der Name„ Vorwärts" durch die Sozialdemokratie ver Es hat etwas sehr lange gedauert, bis die Herren darauf züge sich erheblich gemehrt, so daß der Wanderungs- pestet ist. Unser Blatt trägt schon seit über 17 Jahren diesen überschuß nahezu gänzlich verschwunden ist. Aus dem Wande- Namen, und trägt ihn mit Stolz und auch mit Recht. Mit dem rungsüberschuß hatte die Bevölkerung Berlins , wie oben angegeben, Bürgerverein ist es aber immer abwärts gegangen; das wird auch in 1905 und 1906 noch 39 564 und 29 201 Personen gewonnen, in nicht beffer werden, wenn der Verein den Hochtönenden Namen 1907 aber stellte sich hier das ganze Plus auf nur noch 1833 Per Herold" führt. Uns ist es sogar ganz lieb, daß dieses Vereinchen sonen. Das ist ein Ergebnis, mit dem das Jahr 1907 schon recht den Namen" Vorwärts" abgelegt hat; es war doch nur unlauterer bedenklich an die Notjahre 1901 und 1902 er Wettbewerb. innert.
Um den Herren Pastoren den Ernst der Lage vor Augen zu führen, wurde ihnen mitgeteilt, daß allein in Berlin in Daß die Minderung der Zuzüge und die Mehrung der Wegdem Jahr 1907 etwa 4000 Personen aus der evan= gelischen Landeskirche ausgeschieden sind. Hierzu züge hauptsächlich durch den zurzeit herrschenden Beschäftigungswurde, wie wir einem Bericht des Pastorenblattes" Reich" ent mangel verursacht worden ist, daran ist gar nicht zu zweifeln. nehmen, erläuternd bemerkt, die Hauptursachen des plöglich so Diesen Umschwung der Zuzugs- und Wegzugsverhältnisse haben gewaltigen Anschwellens der Bewegung" seien die Arbeit der wir in Berlin schon öfter erlebt und zwar allemal dann, Sozialdemokratie und der Sekten sowie die Kirchensteuer, zu der wenn die Arbeitslosigkeit um sich griff und weite jezt nach genauerer Erhebung der Staatssteuer viele herangezogen reise der Arbeiterbevölkerung in Mitleidenwerden, die früher ganz steuerfrei blieben"." Es tritt( so heißt fchaft zog. Es ist sehr lehrreich, die oben durchgeführte Betrach es weiter in dem Bericht) flar hervor, wie erschredend lose tung der Zuwachsziffern durch eine Sonderun, in männliche und der Zusammenhang von Tausenden mit ihrer weibliche Personen zu vervollständigen. Kirche ist." Ja, haben denn die Herren das erst jetzt gemerkt? Ift ihnen erst durch die Austrittsbewegung ein Licht darüber auf1907 nahm zu gestedt worden, daß weite Kreise der Bevölkerung sich längst dem Einfluß der Kirche und ihrer Pastoren entzogen haben? Wenn einmal alle, die sich innerlich von der Kirche freigemacht haben, auch äußerlich den Bruch mit ihr vollzogen haben werden, dann werden den Pastoren die Augen übergehen. Mit Staunen und mit Grauen werden sie wahrnehmen, wie wenig die Kirche dem Bolt" bedeutete, und wehmütig werden sie flagen: Verlassen bin i, verlassen."
In den letzten drei Jahren 1905 die weibl. Bevölkerung um die männl.
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1906
+32 844+27 377,+17229 Berf.,
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An diesem Zuwachs war der Geburtenüberschuß beteiligt bei der weibl. Bevölkerung mit+7714,+9668,+9077 Bers., der männl. +7293,+9117,+9152
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1379
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aber der Wanderungsüberschuß war daran beteiligt bei der weibl. Bevölkerung mit+14 310,+10 809,+3212 Berf., der männl. +25 254,+18 392, Das heißt: im Jahre 1907 blieb der weiblichen Bevölkerung noch ein Wanderungsüberschuß von 3212, dagegen hatte die männliche Bevölkerung aus der Wanderung überhaupt feinen Ueberschuß mehr, sondern bereits ein Defizit bon 1379 Personen.
fühlbarer wird, die Erscheinung beobachtet werden, daß besonders bei der männlichen Bevölkerung die Zuzüge fich mindern und die Wegzüge fich mehren. Auch die Zahlen aus 1907 zeigen uns bereits wieder diese Gestaltung der Zuzugs- und Wegzugsverhält. niffe, die den Notjahren eigentümlich ist. 30
Es versteht sich von selber, daß die Pastoren sich nicht ohne Gegenwehr beiseite schieben lassen wollen. Wie kann man, so fragen sie sich, der Kirche das„ Wolf" zurüdgewinnen? Für die Kirche mehr Volt", das ist die Hauptsache! Denn andernfalls erschiene sie den Besitzenden als überflüssig und wäre auch ihnen nicht die Steuern wert, die sie dafür hergeben. Die Herren Bastoren versprechen sich Gewinn davon, daß die Einzelseelsorge Regelmäßig kann in Berlin , wenn der Beschäftigungsmangel noch treuer geübt, daß mit großer Weisheit auf die mannigfachen Beeinträchtigungen hingewiesen wird, die die Austretenden sich und ihrer Familie zufügen, daß die Gleichgültigen zum engeren Anschluß an die Gemeinde, besonders durch Mitarbeit von christlich gesinnten Laien, auch Arbeitern, veranlaßt werden, daß kleine, übersichtliche Gemeinden geschaffen werden usw." Der Hinweis auf die Beeinträchtigungen", die der Austritt bringt, wird mächtig imponieren. Wer ausgetreten ist, kann ja z. B. nicht die Ehre haben, nach seinem Tode von einem Pastor au Grabe geleitet zu werden. Ist im Ort ein Gemeindefriedhof, so darf die Kirche jogar verbieten, daß der Abtrünnige auf ihrem eigenen Friedhof beigefeht wird. Schrecklich, nicht wahr? In Berlin wird schon jetzt alljährlich in einer großen und ständig wachsenden Zahl von Fällen die Beerdigung auf dem Gemeindefriedhof vorgezogen. Selbst die Austaufsgebühr, die für verstorbene Kirchenmitglieder an die Kirche gezahlt werden muß, wenn die Leiche dem Friedhof der Kirche vorenthalten wird, vermag oft nicht zu verhindern, daß die Hinterbliebenen thren Toten auf dem Gemeindefriedhof aur Ruhe betten. Wer aus der Kirche ausgeschieden ist, der erspart seinen Hinterbliebenen die Auskaufsgebühr; denn für ihn braucht eine solche nicht mehr bezahlt zu werden.
Einen Wahlverein für den 9. Berliner Landtagswahlkreis haben die Freifinnigen gegründet. Reftor Kähler ist der Vorsitzende.
Acht Prozent Dividende will die Große Berliner auch in diesem Jahre wieder verteilen. Da versteht man den Widerspruch der zahlreichen Aktionäre, den sie gegen die Betreibung des Verkehrswesens durch die Stadt erhalten.
Das Opfer einer verhängnisvollen Verwechselung ist gestern morgen der Hausdiener Hermann Blüschte aus der Rügener der Swinemünder Straße aushülfsweise als Frühstücksausträger Straße 12 geivorden. B. war bei dem Bäckermeister Prusch in angestellt worden und hatte auch mehrere Häuser in der Gleim straße zu bedienen. Dort waren nun in der letzten Zeit fortgefeht Frühstücksbeutel von den Türen gestohlen worden, weshalb der in dem Hause Gleimstraße 54 wohnhafte Mechaniker Scholt sich bereits seit acht Tagen auf die Lauer gelegt hatte, um den Dieb endlich einmal abzufassen. Als gestern morgen B. in dem Hause erschien, wollte er versehentlich bei Sch., an dessen Korridors tür bereits der gefüllte Frühstücksbeutel hing, Brötchen abgeben. Sch. war jetzt der Meinung, B. wolle den Frühstücksbeutel„ abhängen", und schleunigst öffnete er die Tür und stürzte über den jungen Mann her. Er schlug nun erbarmungslos auf den vermeintlichen Dieb ein. Auf das Geschrei des Geschlagenen eilten Hausbewohner hinzu, die sich nun ebenfalls an dem Lynchgericht" beteiligten. Schließlich brach B. besinnungslos zusammen. Ein herbeigerufener Schuhmann brachte ihn zur Wache, wo er erst nach längerer Zeit wieder zum Bewußtsein tam. Der Mißhandelte hatte am Kopf, im Gesicht, an den Händen und am ganzen Körper werden. Erst nachdem B. durch seinen Arbeitgeber legitimiert Wunden erhalten und mußte nach der Rettungswache gebracht worden war, fonnte der Sachverhalt aufgeklärt werden.
Frauen. An der Ede der Kronen- und Charlottenstraße brach eine Auf der Straße vom Tode überrascht wurden vorgestern gwei etwa 45 Jahre alte Frau, den besseren Ständen angehörend, plötz lich zusammen und war auf der Stelle tot. Auf der Unfallstation in der Kronenstraße stellte der Arzt fest, daß der Tod durch HerzDie Deputation für die städtische Kanalisation und Riefelfelder schlag herbeigeführt war. Fast zur gleichen Zeit wurde vor dem erteilte in ihrer legten Sigung einer Reihe technischer Verbefferungen Hause Martin- Luther- Straße 3 eine etwa 60 Jahre alte unbekannte zur besseren Entwässerung der nördlichen Stadtteile die Genehmigung. Dame vom Tod überrascht. Auch in diesem Falle war die UnDann wurde beschlossen, dem Magistrat die Erwerbung eines bekannte durch einen Herzschlag jäh aus dem Leben gerissen Terrains von zirka zweitausend Morgen im Gebiete der nördlichen worden. Während die Leiche der ersteren unbekannten Toten nach Rieselfelder zu empfehlen. Die Deputation faßte diesen Beschluß dem Schauhause gebracht wurde, ließ man den Leichnam der einstimmig, obwohl das Land ziemlich entlegen ist, dafür aber fast Greifin nach der Friedhofshalle in der Marstraße überführen. nur den vierten Teil fostet, wie ein Teil nördlicher Vororte für ihre Riefelfelder gezahlt haben.
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Ein beklagenswerter Unfall hat sich Montag nachmittag in der Koloniestraße 120 zugetragen. Die Frau des Arbeiters Reblaff Die Stadt Lichtenberg besteht auf ihren fahweren Bedingungen hatte eine große Kanne mit kochendem Kaffee in der Wohnstube behufs Durchlegung eines Druckrohrs durch ihr Gebiet, obwohl das auf den Tisch gestellt, und als sie einen kurzen Augenblid nach Rohr auch einen Teil ihrer Abwässer abführt. Es wurde be- der Küche zurückkehrte, riß das einjährige Töchterchen die Kanne schloffen, nunmehr die Enteignung zu beantragen. Die Arbeiter- vom Tisch herunter und der ganze siedende Inhalt ergoß sich über ausschüsse der Kanalisation petitionieren: 1. Um Anrechnung der das Kind hinweg. Der Kopf, das Gesicht und der ganze Oberftaffelmäßigen Bulagen vom ersten Tage nach Ablauf des vorher törper wurden der Kleinen vollständig verbrüht. Das beUeberrascht hat uns die Idee, auch Arbeiter zur Mitarbeit" gehenden Dienstjahres ab. Diese Arbeiter haben vierzehntägige Lohn- dauernswerte Geschöpf befand sich in einer furchtbaren Verheranzuziehen. Arbeiter?! Ach, was Sie fagen! Jest mit einem zahlung, angeblich weil die achttägige Zahlung zu viel Arbeit macht. fassung. In fast hoffnungslosem Zustande wurde es nach dem Male fällt es Ihnen ein, daß Arbeiter anderen Beuten Wenn die Lohnzahlung auf den 14. fällt und es trifft sich, daß am Virchow- Krankenhause gebracht. gleichberechtigt sein sollen? Nun fehlt nur noch, daß die 15. oder 16. der Arbeiter fein 10jähriges Dienstalter erreicht, wo er Bastoren die ganze gottgewollte" Gesellschaftsordnung mit ihrem von 4,25 auf 4,50 m. pro Tag steigt, so erhält er doch erst nach Geburtstag. Nach einem uns vorliegenden Brogramm lautet der Recht sinnig begingen Beamte des 41. Polizeirebiers Raisers Unterschied von arm und reich preisgeben. Aber das würde den der nächsten Lohnzahlung die Erhöhung angerechnet, Zegt eines in demselben abgedruckten Liebes wie folgt: Besitzenden und Herrschenden nicht passen. Da wurde kürzlich vom büßt also gegebenenfalls also gegebenenfalls bis 3,25 M. ein. Der Antrag " Reichsboten" eine viel einfachere Idee vorgetragen. Dieses wurde abgelehnt. Es spiele spiele ja gar feine große Rolle Bastorenblatt jammerte, daß das Gesetz über den Austritt aus der und mache zu viel Schwierigkeiten. Also aus Bequemlichkeit für die Kirche geradezu die Tendenz habe, den Austritt zu erleichtern und Verwaltung sollen die Arbeiter ihrem Rechtsanspruch auf den erzu fördern. Die Staatsregierung sollte, so wurde gefordert, endlich höhten Lohn entsagen. mal das ganze Gesetz revidieren. Na, gewiß doch! Zwar werden Der zweite Bunkt der Betition bezieht sich auf die Bezahlung Ungläubige noch lange nicht zu Gläubigen, wenn man ihnen den der Ueberstunden". Der Referent beantragt auch hier Ablehnung. Austritt aus der Kirchengemeinschaft erschwert. Es wurde demselben aber nachgewiesen, daß dieses Nichtbezahlen Aber nach außen hin macht es doch einen besseren Eindruck, wenn dieser Ueberstunden nicht im Einklang mit den Beschlüssen der die Zahl der Austrittserklärungen möglichst niedrig gehalten wird. Deputation stehe; es wurde Absezung beantragt, um weitere AufUnd dann noch eins: wer durch Erschwerung tatsächlich davon ab- flärung vorzunehmen. gebracht wird, seinen Austritt zu erklären, der kann vielleicht der Stirche wenigstens als Steuerzahler nügen.
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3. Beschaffung wasserdichter Jacken. Mit Recht wurde dem Neferenten entgegengehalten, daß zwar Jacken vorhanden sind, die felben aber den Namen„ wasserdicht" nicht verdienen und eher eine Schädigung als einen Schutz für die Arbeiter darstellen. Die Jaden sollen einer Prüfung unterzogen werden.
Berlins Bevölkerungsmehrung im Notjahr 1907. Die Bevölkerungszahl Berlins stieg bis zum Schluß des Jahres. 1907, nach den jekt vorliegenden Berechnungen des Statistischen Amtes der Stadt, auf 2 111 361 Personen. Da für den Schluß des Jahres 1906 die Bevölkerungszahl 2091 299 berechnet worden war, so hat in 1907 der Zuwachs nur 20062 Personen jeder Inspektion anders aus. betragen. Die Bevölkerungszahl war in 1906 um 47 986 Personen gestiegen, in 1905 sogar um 54 571 Personen. Woraus haben wir es uns zu erklären, daß im Jahre 1907 der Zuwachs so sehr viel geringer gewesen ist als in den lettvorhergehenden Jahren?
Der Zuwachs feßt sich zusammen aus dem Ueberschuß der Geburten über die Sterbefälle und aus dem Ueberschuß der Zuwan dernden über die Abwandernden. Im Jahre 1907 wurden 52 494 Kinder geboren( Totgeborene mitgezählt), und es starben 34 265 Per
„ Es gibt sehr viel Ochsen bei uns auf der Welt, An Schafen und Eseln es auch nicht dran fehlt. Die Kazen ha'm Schwänze, der Fuchs schleicht sich ein, Auch gibt es satt Gänse und viele ha'm Schwein. Der Hahn träht früh morgens sein Lied auf dem Mist ' s Gigerl der Tiere' s Rhinozeros ist.
Der Spaß fängt die Fliege, die Kap' fängt die Maus, Der Bock liebt die Ziege, das Lied ist jetzt aus." Das flingt redyt patriotisch!
Ein Automobilbrand. Gestern mittag stand wieder eine Benzinautomobildroschte vor dem Haufe Boyenstr. 3 in Flammen. Um diese zu löschen, mußte der 16. Bug eine Schlauchleitung vornehmen. Natürlich war von der Droschke nicht viel zu retten.
Eine Reihe schwerer Unglücksfälle sind gestern nachmittag durch 4. Erteilung der Entscheidungen über Arbeiterausschußanträge Beim Beginn des Schneefalles hatte sich auf den Bürgersteigen eine den Schneefall im Berliner Straßenverkehr hervorgerufen worden. in Urschrift an den Dbmann der Arbeiterausschußmitglieder unter für die Bassanten recht gefährliche Glätte gebildet, und vielfach sah Beifügung einer Begründung. Diese Antworten werden von den man Personen stürzen. So kam in der Brückenstraße der Kaufmann zwischeninstanzen immer mündlich erteilt und fallen gewöhnlich in Riehmer aus der Aderstr. 43 zu Fall und zog sich einen schweren Das gibt natürlich zu Differenzen Unterschenkelbruch zu. In der Brunnenstraße stürzte eine ältere Dame über Gründe nicht abgestimmt werde, fönnen solche auch nicht an bruch. Ein schwerer Verkehrsunfall ereignete fich infolge der Glätte Anlaß. Der Antrag fand aber feine Gnade, denn fagte man: da auf dem Straßendamm zu Boden und erlitt einen doppelten Knöchelgegeben werden. Bedeutung der Arbeiterausschüsse herabsetzen. Auch eine Begründung! Ecke der Kaiserstraße war der wohnungs- und arbeitslose Mechaniker Die Antwort schriftlich zu geben würde die in der Alexanderstraße vor dem fönigl. Polizeipräsidium. An der präsidenten in sein Amt eingeführt worden und hat die Amts- auf dem glatten Asphalt niederſtürzte und unglücklicherweise inter Der neue Polizeipräsident Herr v. Stubenrauch ist vom Ober- Gromasch im Begriff gewesen, über den Fahrdamm zu gehen, als er geschäfte übernommen. einen vorüberkommenden Omnibus fiel. Die Räder gingen ihm über die Ein Haar gefunden hat der im fünften Kreise domizilierende Berunglückten nach dem Krankenhause am Friedrichshain , wo bei ihm Brust und über beide Unterschenkel hinweg. Ein Schüßmann brachte den Deutsche Bürgerverein in dem Namen„ Vorwärts". Diefer fonen( Totgeborene auch hier mitgezählt), mithin betrug der Ge-„ Bürgerverein" hat Herrn Brekel zum Vorsibenden, einen Mann, schwere innere Berlegungen und auch ein Schädelbruch festgestellt wurden. burtenüberschuß 18229. Als zugezogen sind 273 688 Per- der früher einmal im Roten Hause in der Königstraße die Ueber- Auf dem Lützowplay wurde durch die Glätte eine Karambolage fonen in Rechnung zu stellen, als weggezogen 271 855 Personen, bleibsel der Bürgerpartei repräsentierte. Er tat das in einer Automobile wurde beim Nehmen der Kurve zur Seite geschleudert mithin war der Wanderungsüberschuß, diesmal nur Weise, die zur Erheiterung der gesamten Mitglieder der Stadt1833. In 1906 waren 53 372 Kinder geboren worden und 34 587 verordneten- Versammlung beitrug. Herr Prezel ist aber aus und mit voller Gewalt stieß es gegen ein aus entgegengelegter Personen gestorben( Totgeborene immer mitgezählt), das gab einen dieser Versammlung herausgewählt worden; bei der vorletzten Wahl gefahrenen Strafiwagens wurde durch umherfliegende Glassplitter im Richtung kommendes Droichtenautomobil. Der Chauffeur des anGeburtenüberschuß von 18 785. Die Zuwanderung wurde mit fiel Herr Brekel durch. Er hat sich den Kopf hin und her zer- Gesicht und am Stopf erheblich verlegt. 291 459 Personen, die Abwanderung mit 262 258 Personen in Rech- brochen darüber, was wohl die Ursache hierzu gewesen sein mag. nung gestellt, so daß der Wanderungsüberschuß damals 29 201 PerUnd da ist er auf einen sonderbaren Gedanken gekommen. Die Pferdewurst. Bu dieser in der Nummer vom 26. Januar gefonen betrug. In 1905 ergab sich aus 51 300 Geburten und 36 293 Schuld wurde auf den Namen des Bürgervereins geschoben. Dieser brachten Notiz schreibt uns die Nahrungsmittelgesellschaft Union ": Werein trug bisher den stolzen Namen Vorwärts". Er verdiente„ Es ist unwahr, daß unsere Geschäftsbücher von der StaatsSterbefällen( immer einschließlich Totgeburten) ein Geburtenüber diesen Namen aber nicht, denn es ging mit dem Verein nicht vor- anwaltschaft beschlagnahmt worden sind. Der Sachverhalt ist viel schuß von nur 15 007, während aus der Zuwanderung von 287 860 märts, sondern rückwärts. Und so entschloß man sich dazu, den mehr folgender
Das eine der