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Nr. 46. 25. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Abgeordnetenbaus.

30. Gigung vom Sonnabend, den 22, Februar, bormittags 11 Uhr.

Am Ministertisch: Breitenbach, holle. Der Gejeßentwurf betreffend die Herstellung einer Eisen­bahn- Dampffähren Verbindung zwischen Saßnib und Trelleborg wird in dritter Rejung debattelos an Es folgt die Fortsetzung der zweiten Beratung des Kultus. etats. Die Beratung wird fortgesetzt beim Kapitel Kunst und Wissenschaft".

genommen.

Auf Anfrage des Abg. Henning( f.) erklärt Kultusminister Holle , daß beim Anlauf von Bildern für die National- Galerie in erster Linie deutsche Künstler berüdsichtigt würden. Bei dem beschränkten Raum sei es leider nicht möglich, jedes Bild so aufzuhängen, wie es von künstlerischen Gesichts­punkten aus wünschenswert sei.

Abg. Schiffer( natl.) und Abg. Arndt( ft.) wünschen eine Aus­gestaltung der Vereinigung für staatswissenschaftliche Fortbildung zu einer Akademie für Verwaltungsbeamte.

Kultusminister Holle dankt den Rednern für das rege Inter­effe dieser Vereinigung, meint aber, ein Anlaß, ihre Organi­fation zu ändern, liege nicht vor.

Abg. Wagner( ft.) verteidigt die Kunst- und Kunstgewerbe­schulen gegen die vom Abg. Hammer beim Etat für Handel und Gewerbe erhobenen Vorwürfe.

Für den Neubau der töniglichen Bibliothet, Universitäts­

bibliothek und Akademie der Wissenschaften werden im Etat als 6. Mat. 1 250 000 m. gefordert. Die Budgetkommission beantragt, 520 000 M. von dieser Forderung zu streichen, und als erste Rate für den Ankauf und die bauliche Ausgestaltung der Villa Bonaparte in Rom in den Etat einzusehen.

Dieser Antrag wird nach kurzer Debatte angenommen. Die weiteren Titel des Kapitels Kunst und Wissenschaft" werden debattelos genehmigt.

Es folgt das Kapitel Technisches Unterrichtswesen". Abg. Beumer( natl.) bringt die geradezu erschreckende Ab­fvanderung von Studierenden des Maschineningenieurfachs von der Berlin - Charlottenburger Technischen Hochschule zur Sprache; die Hauptschuld daran trage Prof. Richter, dessen einseitige Richtung in der Industrie Fiasko gemacht habe, und dessen Unfehlbarteits­dünfel nirgends weniger angebracht sei, als auf dem Gebiete der Technik.

Ein Regierungskommissar sagt zu, der Minister werde der An­gelegenheit näher treten; übrigens teile die Unterrichtsverwaltung die Auffassung nicht, daß die Fregenz der Maschinenbau- Abteilung an der Berlin - Charlottenburger Hochschule zu gering sei, eher sei fie auch jetzt noch für einen gedeihlichen Unterricht zu hoch.

nischen Hochschule empfiehlt sich nicht; dagegen wird den einzelnen Professoren gern gestattet, auch taufmännischen Unterricht zu erteilen.

Das Kapitel wird genehmigt.

Es folgt das Kapitel Medizinalwesen".

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Abg. Dr. Rügenberg( 3.) bittet, das Tempo der Umwandlung sämtlicher Kreisarztstellen in bollbesoldete zu beschleunigen.

Sonntag, 23. februar 1908.

I. Der gewerkschaftliche Kampf.

II. Die kapitalistische Produktion und das Proletariat. III. Die Sozialdemokratie und der Parlamentarismus. IV. Der Sozialismus und die soziale Revolution. V. Der Jdeenkampf gegen den Sozialismus.

VI. Tatsachen und Zahlen zum proletarischen Klassenkampf. Der Verfasser stellt sich zur Aufgabe, dem gewerkschaftlich wie Minister Dr. Holle: Die Zahl der vollbesoldeten Kreisärzte politisch organisierten Arbeiter die theoretischen Grundgedanken zu ist ständig vermehrt worden, im vorliegenden Etat find allein sechs geben, die notwendig sind, um sich ein selbständiges Urteil im neue Stellen vorgesehen, und es wird damit auch weiterhin fort- Tageskampf der Sozialdemokratie und der Gewerkschaften zu gefahren werden. Die Tätigkeit der Kreisärzte im Interesse der bilden. Jede Broschüre behandelt ein gesondertes Thema und kann Wolfsgesundheit erkennt die Verwaltung gern an.( Beifall.) ohne Zusammenhang mit den anderen gelesen werden; alle zu Abg. Dr. Heifig( 8.) fragt, welche Maßregeln in diesem Jahre sammen umfassen den gesamten Wirkungskreis des Proletariats, gegen die Einschleppung der schwarzen Boden in den Grenzbezirten alle seine Kämpfe, den Sozialismus und die soziale Nevolution. Oberschlesiens beabsichtigt seien. Weiter tritt Redner für die gesek- Bei der Behandlung der Gewerkschaftsbewegung( Broschüre I) liche Regelung des Hebammenwesens ein. wird besonders die Wirkung der Kapitalfonzentration und der Ein Regierungskommissar geht auf die Gesundheits- Unternehmerkoalitionen auf die Gewerkschaftskämpfe berücksichtigt. verhältnisse in Oberschlesien näher ein. Die ausländischen Ar- Broschüre II gibt neben der Klarlegung der Gesetze der kapita­beiter würden in bezug auf ihren Gesundheitszustand überwacht, listischen Produktionsentwickelung eine Darstellung der Entwicke und gegen die Verbreitung ansteckender Krankheiten würden stets lung des fapitalistischen Weltmarkts, seiner wirtschaftlichen und umfassende Maßregeln getroffen. fommerziellen Umwälzungen im 20. Jahrhundert. Die Broschüren III und IV zeigen die geschichtliche Entwickelung der Sozialdemo tratie, erörtern ihre Tattit, ihre Tätigkeit im Parlament, das sozialistische Programm, das Verhältnis des Proletariats zum Staat, den Kampf um das Endziel. Broschüre V würdigt die Ein­wände der wissenschaftlichen, politischen und literarischen Gegner des Sozialismus. Broschüre VI gibt in übersichtlicher Darstellung das einschlägige Tatsachenmaterial über die kapitalistische Gesell­schaft und das Schicksal des Proletariats in ihr.

Abg. Lüdide( ft.) bedauert, daß die vollbesoldeten Kreisärzte noch immer die Minderheit der Kreisärzte bilden, wünscht bessere Besoldung der Gerichtsärzte und fordert eine bessere Fürsorge für die Krüppel. Minister Dr. Holle erwidert, daß über das letztere Gebiet statistische Erhebungen angestellt seien. Das Material werde zur­zeit bearbeitet. Abg. Geisler( 3.) tritt für eine Vereinfachung der Kontrolle

über Nahrungs- und Genußmittel und über Gebrauchsgegen

stände ein.

Abg. Quehl( f.) lagt über die hohen Kosten der Nahrungs­mittelfontrolle, wobei er Bezug auf eine Verfügung der Breslauer Regierung nimmt. In kleineren Orten tämen bei weitem nicht so viel Nahrungsmittelverfälschungen bor, wie in großen Orten. Abg. Marg( 3.) schließt sich dem Wunsche auf eine schnellere Umwandlung der nicht voll besoldeten Kreisarztstellen in voll­besoldete an. Die Nahrungsmitteltontrolle müßte einheitlich durch staatliche Beamte ausgeübt werden, insbesondere müßte die Kellers kontrolle für den Wein mehr durchgeführt werden. Das sei vor Die allem in Orten wie Berlin und Hamburg notwendig. Die Nahrungsmittelfontrolle sei im Interesse der Bewohner des Landes und der fleinen Städte ebenso wichtig, wie in dem der Bewohner großer Städte.

Ein Regierungskommissar legt dar, daß die ein­heitliche Regelung der Nahrungsmittelfontrolle großen Schwierig­feiten unterliege. Würde der Staat die Ausübung dieser Kon­trolle übernehmen, so würde das dazu führen, daß er auch die Baupolizei übernehmen müßte. Hierauf bertagt das Haus die Weiterberatung auf Mon tag, 11 Uhr. Schluß 4% Uhr.

Aus der Partei.

Zur Wahlrechtsbewegung.

Abg. Münsterberg( frs. Vg.) betont, daß die wissenschaftliche Bedeutung der technischen Hochschulen derjenigen der Üniversitäten nicht nachstehen; um so bedauerlicher ist es, daß die Professoren an den technischen Hochschulen erheblich schlechter gestellt seien als die Universitäisprofessoren. Auch äußerlich komme das darin zum Ausdruck, daß die Universitäten das Recht der Präsentation zum Man schreibt uns aus dem Parteibureau: Wegen Herrenhause haben, die technischen Hochschulen nicht. Auch seien die Rektoren der Universitäten Räte 2. Klasse, die der technischen Hoch- eines Zusammengehens mit bürgerlichen Parteien sind in schulen mit Ausnahme des an der Charlottenburger Räte 3. Klasse. letzter Zeit verschiedene Anfragen an die Parteileitung ge­Stultusminister Holle erwidert, daß die Verhältnisse in den kommen, Der Parteivorstand und der geschäftsführende Aus­Universitäten sich historisch entwidelt hätten, während die Verhält- schuß der preußischen Landeskommission haben gegenüber nisse der Hochschulen gefeilich geregelt seien; durch fönigliche Be- diesen Anfragen den Standpunkt vertreten, daß ein Zu­rufung habe jede Hochschule auch einen Vertreter im Herrenhause. sammengehen mit den bürgerlichen Parteien dergestalt, daß Abg. Rosenow( frs. Bp.) bedauert, daß an der größten tech- gemeinsame Versammlungen einberufen werden, nicht in Frage tommen tann. Die preußische Landeskommission hat sich diesem Beschlusse angeschlossen. Will sich ein Genoffe in Ver­sammlungen, die von bürgerlicher Seite einberufen sind, an der Diskussion beteiligen, so ist ihm das natürlich un­

nischen Hochschule, der in Charlottenburg , feine Vorlesungen über Gewerbehygiene gehalten werden. Im Reichstage sei auf eine

cntsprechende Anfrage geantwortet worden, daß von der Reichs­regierung eine Anregung in dieser Richtung an die Einzelstaaten

ergangen sei.

Stultusminister Holle teilt mit, daß in Charlottenburg eine benommen. Dozentur für Gewerbehygiene geschaffen sei; doch sei eine geeignete Kraft noch nicht gewonnen.

Parteiliteratur.

Abg. Tr. Wagner( ft.) bittet um Einrichtung von Vorlesungen Der Klaffenkampf des Proletariats. Eine fleine Bibliothek der Handelswissenschaften an der Technischen Hochschule in Breslau ; für den denkenden Arbeiter. Unter diesem Titel erscheinen im die Handelskammer in Breslau hat Beihülfen für die Einrichtung Berlage der Buchhandlung Vorwärts, Berlin SW. 68, solcher Vorlesungen in Aussicht gestellt. eine Reihe von Abhandlungen, deren Verfasser der Genosse Barvus ist. Diese Abhandlungen, von denen jede ein abge­schlossenes Heft bildet, werden enthalten:

Ein Regierungskommiffar: Eine organische Eingliederung cines solchen taufmännischen Unterrichts in den Rahmen der tech

Kleines feuilleton.

widelten Gebiets des proletarischen Klassenkampfes in seiner ge Die einheitliche Erfassung des so überaus weiten und ver schichtlichen Entwickelung wirft manches tlärende Licht auch auf die Meinungsverschiedenheiten innerhalb der sozialistischen Bewegung, die sie in ihrer untergeordneten Bedeutung und ihrem relativen Wert erscheinen läßt.

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Diese Schriften sind zum Studium bestimmt, sie erfordern Gedankenarbeit. Eine Erkenntnis, die ohne angestrengtes Denken erworben wird, ist ebenso leicht wie flüchtig. Andere Voraus­segungen aber, als das Bemühen, durch eigenes Denken sich eine Ueberzeugung zu bilden, stellen sie an den Leser nicht. Wer in die Broschüren sich hineindenkt, die selbstverständlich in dem Maße Broschüren sich hineindenkt, die des Wissens, des Verständnisses und der literarischen Darstellungs­fraft des Autors- mit dem ganzen Apparat des wissenschaftlichen Sozialismus arbeiten, kein Problem vertuschen oder vereinfachen, der wird sie wiederholt zur Hand nehmen und in ihnen stets neue Anregungen finden. Heft 1 der Sammlung fostet 15 Pf., Heft 2 erscheint in 3 Wochen.

im

Im Verlage der Buchhandlung Vorwärts ist weiter erschienen: Wahlrecht und Wahlrechtsdemonstration vor dem Deutschen Reichstage. Die Broschüre enthält die Begründung der sozial. demokratischen Wahlrechtsinterpellation Reichstage durch den Genossen Fischer, der in einer Rede die ganze Kulturwidrigkeit des preußischen Dreiklassenwahlrechts und die aufreizende Rechtlosigkeit der arbeitenden Bevölkerung dar. gelegt hat. Sie enthält umfassendes Material zur Beurteilung der politischen Lage Deutschlands . Wir empfehlen die Broschüre den Genossen zur weitesten Verbreitung. Der Einzelpreis beträgt 20 Pf. Für die Massenverbreitung ist eine billigere Agitationsausgabe hergestellt.

Ausschluß aus der Partei.

Der Vorstand der Polnischen Sozialistischen Partei Deutsch lands gibt folgendes bekannt: Wir sehen uns gezwungen, den Mitgliedern der Polnischen Sozialistischen Partei in Preußen ein trauriges Ereignis innerhalb unserer Organisation bekannt zu geben.

welcher sich Uebertretungen der§§ 1, 3 und 18 des Organisations.

Das frühere Mitglied unserer Partei, Stefan Thiel in Brit, statuts der Polnischen Sozialistischen Partei in Preußen zuschulden tommen ließ( Begehung einer unehrenhaften Handlung und Schädigung der Partei), mußte aus der Partei ausgeschlossen werden.

Die organisierten Mitglieder der Polnischen Sozialistischen Partei in Preußen sind über die Einzelheiten dieser Angelegenheit unter­richtet durch eine Druckschrift, welche in diesen Tagen erschienen ist. Kattowitz , den 20. Februar 1908. Der Vorstand der Polnischen Sozialistischen Partei in Breußen. ( P. P. S.)

in Ghizeh einige größtenteils sehr gut erhaltene Manuskripte ab, die Eberhart( Pseudonym für Polizeikommissar Müller) am Donners­in den Ruinen von Almin in Oberägypten gefunden worden waren. tag, den 27. statt. Bei der Untersuchung, zu der Freer die bekanntesten amerikanischen- Der Wochenplan des Schiller- Saals, Char. Architekt und Künstler. In den von dem Architekten Endell er- Professoren heranzog, stellte es sich heraus, daß man Original- lottenburg, umfaßt folgende Veranstaltungen: Sonntag 8 Uhr: Bauten Neumannschen Festsälen am Hadeschen Markt sprach Prof. handschriften der Bibel vor sich hatte, die aus dem 4. bis 6. Jahr- Georges Bizet - Abend; Dienstag 8 Uhr: Achter Liederabend des Beter Behrens über das Thema Architekt und Künstler". Prof. hundert der christlichen Zeitrechnung stammen und vielleicht einst Schiller- Saals; Mittwoch 9 Uhr: Vortrag von Frit Stahl über Behrens gab einen Ueberblid über die architektonischen Typen der der Bibliothek von Alexandrien gehört haben, aus der sie vor den Botticelli ( mit Lichtbildern); Freitag 9 ühr: Vortrag von Mag Gegenwart. Die Baufunst geht aus von der Wohnung des einzelnen Arabern gerettet worden sein dürften. Das erste Manuskript enthält Burkhardt über Charles Gounod , erläutert durch Instrumental. und beeinflußt von da aus die repräsentative Architektur. Sobald das 5. Buch Mosis und das Buch Josua; das zweite, anscheinend mufit; Sonnabend nachm. 6 Uhr: Sechste Vorlesung von Prof. erstere gesund und start ist, ist das richtige Fundament gegeben. Das das älteste, die Psalmen, und zwar in einer größeren Vollständigkeit Schubring in dem Zyklus Anleitung zum Betrachten von Kunst­Stadthaus führt, da der Grund und Boden teuer ist, von selbst zum als das im Vatikan aufbewahrte; das dritte, das vermutlich im 5. werten"; Sonnabend 9 Uhr: Vortrag von Max Burkhardt über Hochbau. Fenster müssen licht und groß sein, die Tür schmal und oder 6. Jahrhundert niedergeschrieben ist, die vier Evangelien. Das Richard Wagner und Franz Liszt . hoch. So lange das städtische Mietshaus noch nicht fonfequenter sich vierte, das in sehr schlechtem Zustande ist, umfaßt die Apostel­entwickelt und die Parteien zu einem Kollektivbegriff eint, mit ge- gefchichte und die Episteln. Die Manuskripte weisen manche Aehn­meinsamer Küche, Unterhaltungsraum usw., schafft es keinen eigenen lichkeit mit den berühmten alexandrinischen Bibelhandschriften des Typ und das Landhaus hat als Ausgangstyp zu dienen. Den Britischen Museums auf, die der Patriarch von Konstantinopel 1628 Uebergang bildet das Haus in der Vorstadt, wo im Gegensatz zum König Karl L. geschenkt hat, aber sie haben vor ihnen den Vorzug Stadthaus breit gebaut werden kann, mit Garten und großer Diele der größeren Vollständigkeit, so daß sie vielleicht zum Ausgangspunkt als Eintrittsraum. Das echte Landhaus breitet sich ganz aus und einer Textrevision der Bibel werden. der Garten bildet die natürliche Ueberleitung zum Wald. An Bei­spielen alter und neuer Zeit zeigte Behrens die Typen. So für das Stadthaus das alte Stornhaus in Bremen ; für das Landhaus eng lische Säufer.

Humor und Satire.

Gine zeitgemäße Reform. Man hat oft laute und versteckte Vorwürfe gegen die Berliner Polizei erhoben. Sie Der Typus des englischen Hauses, das in seiner Sachlichkeit war früher dem Publikum gegenüber barsch und grob, sie soll ins­und Intimität vorbildlich sei, führte zu den beiden Grundeigenschaften besondere bei öffentlichen Aufzügen und großen Menschenansamm­modernen Bauens, der konstruktiven Gestaltung, der Material- lungen nervös geworden sein und dadurch Unheil angerichtet empfindung. Alles llar zeigen, nichts vortäuschen wollen. Jeder haben; sie soll auch manchmal Mörder nicht entdeckt haben und der­englische Junge lernt auf der Schule ein Handwerk und der Vor- gleichen. Man hat sich oben bisher allen diesen Vorwürfen gegen tragende führt darauf das Verständnis der Engländer für Material- über ablehnend verhalten. Endlich hat man diese Haltung aufge­wirkung und Echtheit zurüd. Eine tommende Kultur müßte immer geben; endlich fängt man an, der Kritik Beachtung zu schenken, darauf dringen, diese Ehrlichkeit und Sachlichkeit zu geben. auch wenn sie nur aus dem Publikum und aus der Presse tommt. Der Grundriß sei genau nach den Bedürfnissen anzufertigen, Man hat sich jetzt zu einer grundlegenden Reform entschlossen. Der die der Architekt genau zu studieren habe; ebenso müsse in der erste Schritt ist bereits getan: die bisherigen Schuhmannswacht­Saffade etwas von dem Charakter der Einwohner zu erkennen sein. meister haben den Titel Polizeiwachtmeister und die bisherigen Das Beispiel des Hauses der Diamantarbeiter in Amsterdam von Abteilungswachtmeister den Titel Polizeioberwachtmeister erhalten. ( Jugend".) Berlage mit der ernsten und schönen Monumentalivirkung er läuterte das.

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- Ausstellungen. Jm Kunstsalon Wertheim wird am Montag eine neue Ausstellung eröffnet. Richard Pietzsch - München bringt eine größere Anzahl von Gemälden und Zeichnungen seines Aufenthalts in Schweden und Italien , Otto Bauriedl - München Bilder aus den bayerischen Alpen. Außerdem sind eine Reibe Kleinerer Kollektionen ausgestellt. - Der dankbare Tenor. Jm Neuen Wiener Tageblatt" war fürzlich folgende Annonce zu lesen:

Tenorist, angehender Opernsänger, fucht auf diesem Wege edle Persönlichkeit, welche ihm Vollendung seiner Studien ermöglicht. Ist zu allen Gegendiensten und Dankbarkeit verbunden. Das Gehirn der Frau. Sehr oberflächliche Unters suchungen scheinen öfters zu dem Resultat zu führen, daß die Frau in mancher physischen Beziehung dem Manne nachstehe. Besonders mit der Größe des Schädels, dem Umfange und dem Gewicht des Gehirns ist viel Unfug getrieben worden. Nun steht aber längst fest, daß geistige Bedeutung und Gehirngewicht keineswegs einander ents sprechen müssen. Die Frau braucht also des geringeren Gehirn gewichts wegen nicht in Sorgen zu sein. In der Berliner Anthropo legischen Gesellschaft stellte Prof. Waldeyer außerdem erst jüngst wieder fest, daß der von anderer Seite behauptete Unterschied in dem Bau des Gehirns zwischen Mann und Weib an positiven Merkmalen nicht nachzuweisen sei. Prof. Waldeyer hatte ins besondere die Unterschiede zwischen Zwillingsgehirnen der beiden Geschlechter untersucht. - Die Desinfektion der Bücher. Daß Bücher nicht auch schädliche Krankheitserreger ins Haus bringen, ist eine noch immer nicht genügend beachtete Tatsache. Budem waren auch bisher feine recht praktischen Mittel bekannt, um die schädlichen Bazillen borher aus den Büchern zu bertreiben. Nun hat ein Arzt aus Montpeller Berlioz mit aller Energie den Kampf gegen die Buch bazillen aufgenommen und ein bequemes, leicht anzuwendendes Mittel erfunden, um Bücher völlig zu desinfizieren. Man bringt sie in einen Trockenapparat unter 95 Grad Hige und die vollständige Desinfektion der geschlossenen Bücher, auch der dicksten, geht vor sich, ohne daß sie irgendwie beschädigt werden

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Aus der Schule. Wie viele Weise kennst Du?" An die Stelle des Stilprunts tritt dann von selbst die fon- GIF!" lnb die wären?"-" Die sieben Weisen Griechenlands, firuktive Sachlichkeit, die Materialechtheit, und beide ergeben eine bie brei Weisen aus dem Morgenlande, und Sie, Herr Lehrer!" neue Schönheit. Das Eisen zeigt das und es gibt moderne Bahnhofshallen, die die Schönheit dieses Materials imposant ent­... Haben Sie schon von -Aus der Gesellschaft. hüllen. Daran ist anzuknüpfen. Dann werden wir aus dem Chaos dem entfeblichen Unglüd gehört?! Nahezu an hundert Familien nur gute Gedanken und nützliche Belehrungen, sondern nicht selten der heutigen Baukunst herauskommen und eigene Formen prägen, find an den Bettelstab gekommen und noch dazu am Anfang des die dem Charakter der alten im Werte gleich sind. Wie fein wirken Winters!"" O, wie sich das gut trifft! Das verspricht infolge alte Städte, wenn sie auch verschiedenen Stilcharakter haben, wie der vielen Wohltätigkeitsveranstaltungen eine vergnügte Winter­( Fliegende Blätter ".). schön sind sie in die Landschaft gesetzt, wo sie organisch wie Natur faison zu werden!" gebilde wirken.

Neber die Auffindung neuer Bibelmanuskripte teilt G. Migeon

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Notizen.

dem Journal des Débats" folgendes mit: Jm Januar 1907 faufte- Theaterchronit. Jm Friedrich Wilhelm der amerikanische Industrielle Charles Freer , der unter der Führung städtischen Schauspielhause findet die Erstaufführung des Migeons die Antiquitätenhändler Aegyptens besuchte, einem Händler vierattigen Schauspiels Lokomotivführer Claussen" von Ernst Frit