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Nr. 56.

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Telegramm Adresse: Sozialdemokrat Berlin  ".

Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutschlands  .

Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69.

Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1983.

Freitag, den 6. März 1908.

Freifinniger Wahlrechtsichwindel. Das weiß der Freisinn so gut wie wir. Und obwohl

Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1984.

durch bloßen Wahlkampf und durch parlamentarische Aftionen zum weitaus größten Teil gefehlt. Weder ist in der Angestellten­innerhalb des Dreiklassenhauses eine platte Unmöglichkeit! presse ein allgemeiner Appell für ein freies Landtagswahlrecht er­hoben noch unter den Massen selbst eine Bewegung dafür ausgelöst er das genau weiß, schwadroniert er von einem Kampfe worden. Abgesehen von den Angestellten- Organisationen, die den Die Freifinnige Zeitung" hat ja schon so Großartiges für das allgemeine und gleiche Wahlrecht, in der festen freien Gewerkschaften angeschlossen sind, den Verbänden, in denen im Verdrehen und Fälschen geleistet, daß es nicht weiter Absicht, sich auch mit einer Flid reform abspeisen zu lassen, ein freies geistiges Leben herrscht, haben die übrigen Berufsstände wundert, wenn sie auch in der Frage des Wahlrechtstampfes die die wirkliche Beseitigung des Privilegienwahlrechts- vollständig teilnahmslos die politischen Ereignisse der letzten Zeit den Versuch macht, die Dinge gerade auf den Kopf zu stellen. wie selbst Herr Albert Träger   erklärte- nicht erleichtern, borübergehen lassen. Es ist, als ob der Industriebeamte, der Kauf­Wie der Freifinn durch die Blockpolitik im allgemeinen sondern erschweren würde. Kann es eine schamlosere mann und Betriebsangestellte, der Ingenieur und Werkmeister im jämmerlichsten Verrat an allen freisinnigen Prinzipien übte, Heuchelei, eine dreiſtere Demagogie geben?! Großbetrieb an einem zeitgemäßen Landtagswahlrecht für Preußen so hat er auch durch seine geflissentliche Unterstützung des Und der Freifinn könnte das allgemeine und gleiche kein Interesse habe. Das ist nun nicht der Fall; man braucht nuc Bülowschen Wahlrechtstruges am Wahlrecht schnödesten Berrat Wahlrecht durchdrücken, wenn er nur wollte. Er brauchte nur die Frage aufzuwerfen, ob das gegenwärtige preußische Landtags­geübt. Und wenn er sich jetzt in Versammlungen das An- seine Presse, seine Versammlungen in den Dienst des Wahl- wahlrecht für den Angestellten irgendwie günstiger ist als für den fehen gibt, als gebe es keinen energischeren Kämpfer für das rechtstampfes zu stellen, er brauchte nur allen Wahl- Arbeiter. allgemeine und gleiche Wahlrecht, so berübt er rechtsfeinden rücksichtslos den Krieg zu erklären, ge- Der preußische Landtag ist ein Geldsadsparlament. Durch die abermals den schamlosesten Voltsbetrug. Denn der Freisinn meinsam mit der Sozialdemokratie gegen Konservative, raffinierte Klasseneinteilung entscheidet nur der Besiz, der Geld­veiß ganz genau, daß das neue Dreiklassenparlament besten- Nationalliberale und, falls das Zentrum sich nicht sac. In der 3. Klasse sammeln sich die Habenichtse, diejenigen, die falls eine ganz unzulängliche Wahlrechtsflickerei bewilligen am Wahlrechtskampfe mit gleicher Tatkraft beteiligen sollte, Lohnproletarier sind, die von dem Ertrage ihrer eigenen Arbeit wird, falls es nicht dem Proletariate gelingt, den Wahlrechts- auch gegen das Zentrum zu kämpfen, um die große leben müssen. sturm zu einem die Mehrheit des Voltes erfassenden Drtane Mehrheit des preußischen Volkes um das Banner des all- Dazu gehören auch die Kopfarbeiter der Industrie. anschwellen zu lassen. Der Freifinn weiß, daß seine parla- gemeinen und gleichen Wahlrechts zu sammeln. Ein folcher Mag die Unternehmerpresse den Industriebeamten auch vorreden, mentarische Schachertaktik dem Volt das allgemeine und gleiche Kampf, dem nötigenfalls gewaltige Demonstrationen und daß er ein geistiger Mitarbeiter des Unternehmers ist, daß er eine Wahlrecht nicht bringen wird. Wenn er sich trotzdem als wirtschaftliche Aktionen des Proletariats noch größeren Nach- Bertrauensstellung ihm gegenüber einnimmt, daß seine Interessen fanatischen Anhänger des allgemeinen und gleichen Wahlrechts druck verleihen könnten, wäre unwiderstehlich: er würde die mit den Unternehmerinteressen zusammenfallen, so kann alle aufspielt, so geschieht das nur, um durch Täuschung der Wähler Reaktion binnen furzem niederringen! Harmonieduselei von hüben und drüben die Tatsache nicht be­

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bei der Wahl ein gutes Parteigeschäft zu machen. Und der- Aber der Freifinn unterstützt ja den Wahlrechtskampf des seitigen, daß auch hier die kapitalistische Entwickelung einen Prole­selbe Freifinn, dem dergestalt seine Parteipolitit Proletariats nicht nur nicht, sondern er schmäht und tarisierungsprozeß hervorgerufen hat. alles, das Wahlrecht nichts ist, behauptet durch den durchkreuzt ihn, soweit das nur in seinen Sträften steht. Mit Recht wirft in seinem Aufruf zum Beitritt in die Orga­Mund der Freis. 8tg.", der Vorwärts" habe durch Zuerst vertröstete der Freifinn, statt zum Kampfe, zum Volts- nisation die Ingenieurgewerkschaft, der Bund der die Forderung, daß der preußische Wahlrechtskampf im Zeichen Sturm, zu Demonstrationen aufzurufen, auf Bülows Wahl- technisch- industriellen Beamten, die Frage auf: des Klassenkampfes zu führen sei, das sozialdemo- reform! So half der Freifinn der Reaktion die bürgerlichen Wo bleiben aber im Streit zwischen Arbeitgebern und fratische Parteiinteresse über das Gesamt- Wahlrechtsfreunde am Narrenseil herumziehen und übertölpeln. Arbeitnehmern die geistigen Arbeiter der Industrie? Haben sie bon dem Interessengegensaße zu den Arbeitgebern nichts nach interesse, über die Erringung des gleichen und als Barth vom Freifinn die Einbringung eines Not. teiliges zu spüren? Ist ihre Lage denn so glänzend, daß sie im Wahlrechts selbst gestellt! Aus dem Wahlrecht", gesetes forderte, durch das wenigstens schon im alten Kampfe um bessere Daseinsverhältnisse ruhig beiseite stehen so schwindelt das Organ der Müller- Sagan, Wiemer und Landtag die geheime Abstimmung eingeführt würde, da dürfen?!" Stopsch, mag werden, was da will, darum fümmert hintertrieb der offizielle Freifinn selbst diese Aktion! Mit nichten! Die Ueberfüllung des Standes ist geradezu kraß sich kein waschechter Genosse. Worauf es allein ankommt, Der Freifinn lehnte es also ab, auch nur diese eine Alende- geworden; das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage ist so das ist: die Arbeiter, Kleinbürger und Intellektuellen vom rung des jetzigen Wahlrechts durchzusehen, obwohl sie enorm ungünstig, daß der Wert technischer Arbeit tief gesunken ist. Freifinn abwendig zu machen und zur roten Fahne hinüber wenigstens eine gewisse Möglichkeit gegeben hätte, die konser- Die geistige Arbeit in der Industrie wird immer billiger trok stei­ziehen." Und das beweist" die" Freis. 3tg." jogar durch ein bativ- nationalliberale Reaktion im Abgeordnetenhause zu gender Ansprüche an sie! Schon ist der Durchschnittsverdienst Zitat aus dem Vorwärts", das freilich gerade da abbricht, schwächen. Der Freisinn tat also alles, um die Erringung vieler Arbeiter erheblich höher als der selbst einer großen Anzahl wo seine weitere Anführung den frechen Schwindel des des gleichen Wahlrechts unmöglich zu machen! Daß er selbst älterer Techniker! Dabei sind die Dienstverhältnisse jener in Wiemer- Blattes entlarben würde, nämlich gerade vor dem dann trotz Bülows Absage an jede ernsthafte Wahlreform vieler Beziehung freier und gesünder als die der Techniker. Die Sage: Denn nur dadurch, daß sie sich der proletarischen Regierung und Junfern weitere Helfersdienste leistete, ist ebenso industriellen Beamten bleiben bis in das reife After hinein wirts Selassenbewegung anschließen, bedeuten sie eine Verstärkung befannt, wie es noch in frischeſter Erinnerung ist, wie der Freifinn schaftlich schlecht und unsicher gestellt. Ihre Eristenz ist bedenklich der Armee des Wahlrechtstampfes und des von die proletarischen Straßendemonstrationen begeiferte und herab- fchon für den Ledigen, absolut unzureichend aber für den Ver­ihr ausgehenden Druckes; innerhalb des Freisinns bilden fette. Ja, sogar das Dreinhauen der Schuhleute heirateten. sie eine ohn mächtige, immer wieder bertröstete und das Bereithalten des Militärs erflärten die Was für den Techniker hier besonders ausgeführt wird, trifft und dann stets von neuem wieder düpierte Minorität, freisinnigen Abgeordneten für ganz in der Drdnung! auch zu für den Wertmeister, für den Kaufmann, für den Chemiker, deren politische Energie völlig brach ge- Und um das Maß der Schmach und des Wahlrechts- Grubenbeamten usw., für alle geistigen Arbeiter, die in der Groß­Iegt ist." verrats voll zu machen, verbrüderte sich jetzt der Freisinn mit industrie leben und schaffen müssen. Jeder einzelne ist hier ein Also gerade der wirksamen Führung des Wahlrechts- den Nationalliberalen, den erklärten Feinden des Lohnproletarier geworden, abhängig vom Großkapital. Und weil fampfes wegen, gerade im Interesse des Wahl- allgemeinen und gleichen Wahlrechts! die geistigen Kopfarbeiter der Industrie eben solche Habenichtse rechts betonten wir die Notwendigkeit, die wirklich demo- Ist es da nicht die Pflicht jedes wahren Wahl- find wie die Handarbeiter, haben sie ebenfalls überwiegend in der kratischen Freisinnswähler über die treulose Taktik der führenden rechtsfreundes, diesen wahlrechtsverräterischen, heuch- britten Klasse zu wählen, ist ihnen ebenfalls jeder nachhaltige Elemente ihrer Parteien und über die wirtschaftlichen Beweg- lerischen Freifinn zu entlarven? Ist es nicht die ge- Einfluß auf die Wahl der Landtagsabgeordneten genommen. gründe dieser Treulosigkeit aufzuklären! bieterische Pflicht jedes wirklichen Wahlrechts. Das heutige Landtagswahlrecht ist aber auch ein öffent. Aber mag der Freifinn weiter drauflos schwindeln: wir fämpfers, diejenige Partei zu stärken, die allein liches Wahlrecht. Es zwingt den Wähler, in aller Oeffentlichkeit werden das jedesmal dankbar zum Anlaß nehmen, seine von allen Parteien entschlossen ist, durch Entfesselung aller seinen Kandidaten zu nennen, sich öffentlich zu der Partei zu be­Wahlrechtsverrätereien an den Pranger zu stellen! demokratischen Voltskräfte die Einführung des allgemeinen fennen, der er seinen Anschauungen gemäß angehört. Eine unbe­Wenn die Freis. 8tg." sich z. B. darauf beruft, der und gleichen Wahlrechts zu erzwingen? Gerade der Vor- dingt notwendige Voraussetzung für Ausübung dieses Wahlrechts Vorwärts" selbst habe dem Freifinn für seine Zu- wärts" war es, der im Sommer vorigen Jahres Freifinn ist die gewährleistete Ueberzeugungsfreiheit. ftimmung zu einer Flidreform bereits Absolution erteilt, und 3entrum zum gemeinsamen Volkssturm auf- Diese ist in vielen Fällen nicht für den Arbeiter vorhanden, sie indem er schrieb, daß dem Freisinn vom Standpunkt des rief, um das gleiche Wahlrecht zu erfämpfen. Aus eng fehlt fast immer für den Industriebeamten! parlamentarischen Wahlrechtstampfes aus schließlich kein herziger Parteipolitit, aus tapitalistischem Die Lage der industriellen Angestellten im Großbetriebe ist wenn lasseninteresse verrieten Freisinn und Zentrum das nicht nur materiell bedrückt, sondern auch moralisch unhaltbar ge=

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Mensch einen Vorwurf daraus machen könne,

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werden,

desto

wird

er in bezug auf das Wahlrecht das Wahlrecht akzeptiere, was zu Wahlrecht! Da gebietet es jetzt das Interesse am Wahlrecht, worden. Der Industriebeamte wird durch die Verhältnisse in eine bekommen sei, so estamotiert sie wiederum den wahren gegen diefe verkappten Feinde des allgemeinen und gleichen Mittelstellung zwischen Arbeiter und Unternehmer gedrängt. Sinn unserer Worte. Denn dieser wahre Sinn war der, Wahlrechts den Volkssturm zu organisieren! Und das Seiner wirtschaftlichen Abhängigkeit nach gehört er auf daß dem Freisinn nicht etwa aus seiner Zustimmung einzige Mittel, eine unwiderstehliche Armee von Wahlrechts- die Seite der Arbeiter, vom Unternehmer dagegen wird zu einem Wahlrechtskompromiß ein Strick gedreht werden kämpfern aus allen ausgebeuteten Schichten des Volkes ihm außer der konstruktiven Tätigkeit und der kaufmännischen könne, sondern aus der trügerischen Vorspiegelung, zusammenzuscharen, ist eben die Verbreitung der Einsicht in Berwaltung die Funktion der Leitung und Beaufsichtigung der durch parlamentarischen Wahlrechtskampf das gleiche die Notwendigkeit des Klassentampfes. Und wenn Betriebe übertragen. Er soll den Arbeitern als Antreiber und Wahlrecht erringen zu können! Darin eben besteht der unsere Gegner aus Unwissenheit oder Perfidie den Schwindel Ausbeuter entgegentreten. Je schärfer die Zwischenfäße zwischen freisinnige( und ultramontane 1) Verrat am Wahlrecht, daß der verbreiten, dieser proletarische Klassenkampf sei mengherzige hüben und drüben sich zugespitzt haben, je rücksichtsloser die Macht­Freisinn sich nicht am proletarischen Wahlrechtssturm Parteipolitit", so brauchen wir aus der alten Pro- tämpfe zwischen Arbeitergewerkschaft und Unternehmerverband beteiligte und beteiligt, daß er nicht alle Mittel be- grammschrift der Partei, den Grundsätzen und Forderungen ausgefochten 3 wiespältiger nuzte und benugt, um die Reaktion zur Nachgiebigkeit der Sozialdemokratie", den offiziellen Erläuterungen zum die Zwischenrolle des Angle stellten. Der Unter­zu zwingen! Erfurter Programm  " nur die Worte Sautstys zu zitieren: nehmer hat ein großes Interesse daran, willfährige Beamte zu Denn der Versuch, durch Anträge im Dreitlassen- Die Arbeiterklasse verficht in diesem Kampfe nicht bloß haben, die sich gefügig für die Antreiber- und Ausbeutungs­parlament selbst das allgemeine und gleiche ihre eigene Sache; als die unterste der unterdrückten und funktionen gebrauchen lassen. Es erscheint deshalb den Herren Wahlrecht durchzudrücken, ist so lächerlich aussichtslos, daß ausgebeuteten Klassen, die in letter Linie unter jeder Art von von Scharfmachers Gnaden als eine schwere Gefahr, wenn sich der Freifinn ganz genau weiß, daß auf diesem Wege das Ausbeutung und Druck zu leiden hat, auch wenn sie dadurch beim Angestellten eine anders als gutgesinnte" politische allgemeine und gleiche Wahlrecht nicht durchgesetzt werden nicht unmittelbar berührt wird, sieht sie in jedem Ausbeuter Meinung bildet. Schlimm genug, daß die Arbeiter in den Riesen­fann. Die Konservativen und Nationalliberalen verfügen zu- und Unterdrücker ihren Feind und bekämpft sie die Ausbeutung betrieben der Sozialdemokratie angehören, daß sie aus dieser Welt­sammen über 280 Stimmen, bilden also eine kompakte und Unterdrückung der kleinen Beamten und sonstigen anschauung immer neue Kräfte, immer neue Begeisterung und Majorität gegen das allgemeine und gleiche Wahlrecht. Stopfarbeiter, sowie der Bauern und Klein- Zuversicht auch für ihre gewerkschaftlichen Kämpfe finden; ca be­Eine Zertrümmerung dieser Majorität wäre also selbst dann bürger ebenso entschieden wie die eigene." ausgeschlossen, wenn es gelänge, Konservativen und National­

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liberalen zwanzig oder dreißig Mandate zu entreißen. Das Der Wahlrechtskampf

deutet aber offene Rebellion", wenn auch die Beamten das Recht für sich in Anspruch nehmen, politisch eine eigene, une abhängige Meinung zu haben. Deshalb das Greinen und Lamentieren, die guten Ratschläge und Beschwichtigungsversuche

und Industriebeamte. Der wohlwollenden Angestelltenfreunde, weil man die Zeit fürchtet,

Gin Ingenieur schreibt uns:

standalöse Dreiklassenwahlrecht verteidigt sich eben allzu treff­lich selbst! Die Dreiklasseneinteilung schiebt Kleinbürgertum und Proletariat in die für sich ohnmächtige dritte Abteilung. Die Wahlkreiseinteilung bildet mit ihrer Bevorrechtung der ländlichen Wähler einen weiteren Schutzwall der Reaktion. Als am 22. Januar die Arbeiter Preußens in gewaltigen Und die öffentliche Stimmabgabe endlich tut das übrige. So Demonstrationen gegen die preußische Dreitlassenschmach pro­ist die Eroberung des allgemeinen und gleichen Wahlrechts testierten, haben dabei die geistigen Proletarier, die Angestellten,

in der die Angestelltenbewegung, die jetzt lebhaft einsett, mit sozial­Die Scharfmacher demokratischen Tendenzen durchsetzt wird. schaudern bei dem Gedanken, daß auch hier die rote Gefahr sich. einmal bemerkbar machen könnte. Wo irgendwie derartige Ana fäße sich zeigen, werden sie rücksichtslos unterdrückt. Bekannt ist