um
zahlbar find, und dem Könige als 8eichen der Dankbar prung der Berliner Schuldeputation vom 7. Februar 1890 datiert ist. 1 paßte dem Lehrer etwas nicht, er rief den Schüler gurüd und gab teit(!) gewidmet werden. Dieser Fond muß von dem König für( Lebhaftes Hört! hört! und Heiterkeit). Bis 1900 habe die Depu- ihm eine Stunde Arrest. Als der Junge fragte to a rum?" und gemeinnügige 3wede ausschließlich im Kongo berwertet tation auf demselben Standpunkt gestanden, aber seit 1900 auf zwar nicht in heftigem, sondern in ängstlichem Tone, berwerden. Persönliches, uneingeschränktes Eigentum des Königs Grund der inzwischen gemachten Erfahrungen ihn geändert und sich weigerte der Lehrer wieder die Antwort und wies ihn wieder bleiben 40 000 Hektar in Majumbe, wo der König Kaffee- und für die Ausdehnung der Ferien ausgesprochen. In diesem Sinne hinaus! Der Junge soll nun demonstrativ" hinausgegangen sein. Kakao- Pflanzverfuche anstellt. habe sie Ende 1907 an den Minister eine Vorstellung gegen die ge- Echüler behaupten, sie hätten nichts davon bemerkt. Auf dem Flur England. plante Verkürzung gerichtet, die schon am 10. Januar ablehnend wurde der Schüler von dem Lehrer nochmals attadiert und mit beschieden sei; der Bescheid trage die Unterschrift des Ministers. heftigen Schlägen auf Kopf und Gesicht bedeckt.( Rufe: Pfui! Die Arbeiterpartei und Kriegsrüstungen. Das mußte auch den Herren im Ministerium bekannt sein.( Leb- Sekundaner!) London , 3. März. Bei der gestrigen Debatte über die Reso- hafter Beifall.) Dieser Knabe ist also wegen eines an sich so unbedeutenden lution Murray Macdonalds betreffend Herabsetzung der Kriegs- fuchungsamtes für hygienische und gewerbliche Swede find mit einer Stunde Arrest und mit Schlägen bedacht worden!( Rufe: In die Deputation für die Verwaltung des Unter- Anlasses mit einem Tadel, mit dem Schimpf des Hinausgehens, rüstungen, sprach im Namen der Arbeiterpartei Genosse Clynes, 2 Bürgerdeputierte zu wählen. einer der Drganisatoren der Glasarbeiter. Vorgeschlagen find: Unerhört!) Der Junge soll gesagt haben:„ Was wollen Sie denn Er sagte:„ Meine Chemiker, Apotheker und Fabrikbefizer Dr. May Simonsohn, von mir?" Das ist ja eine unziemliche Rebensart, aber ich möchte Partei unterstützt die Resolution Macdonald, obwohl wir der An- Johannisstr. 4, Geh. Sanitätsrat Dr. Aschenborn, Luisenplay 8, den Knaben sehen, dem aus heiterem Himmel eine solche Fülle von sicht sind, daß die Resolution noch viel zu milde gefaßt ist. Dr. phil. v. Martius, Voßstr. 12. Gewählt werden v. Martius Strafen zufällt, der dann die geziemende Ruhe bewahrt! Wir beklagen es, daß von allen Rednern, die für oder wider die mit 48 und Aschenborn mit 44 Stimmen; Simonjohn erhält Der Lehrer geht aber nun zum Direktor und fordert ihn auf, Resolution gesprochen haben, keiner seine Stimme zugunsten 32 Stimmen. dem Jungen das consilium abeundi zu geben! Nun mußte der internationaler Freundschaft erhoben hat. Wir Die Versammlung beginnt die Spezialberatung des Lehrer wissen, daß er überhaupt nicht Schläge ins Geficht geben sind nicht der Ansicht, daß England den Frieden Stats für 1908, auf Grund der Berichte des Etatsausschusses. darf; denn zwei Monate vorher hat er denselben Schüler derStadtv. Saffenbach( Soz.) erstattet das Ausschußreferat über artig mit Schlägen behandelt, daß der Junge sich bei seinem jeden Preis wahren müsse; aber der Strieg ist nur dann berechtigt, folgende Spezialetats: Grundstücke in der Stadt"," Ländliche Ordinarius beschwerte, und dieser den Lehrer veranlaßte, vor der wenn das Leben einer Nation ernst bedroht ist; nur eine derartige Bes Grundstücke in und außerhalb, fowie Mietsgrundstücke außerhalb Klaffe dem Jungen sein Bedauern über diese Züchtigung aus drohung könnte uns berechtigen, die gewaltigen Kriegsinstrumente, der Stadt und Kaltsteinbruch zu Rüdersdorf "," Berechti- subrüden!! Wie muß die Züchtigung gewesen sein, wie klein die uns zur Verfügung stehen, in Bewegung zu setzen. Gegen wen Bungen"," Badeanstalten"," Desinfektionsanstalt", der Anlaß, wenn der Behrer sich dazu bequemen mußte! Und rüsten wir? Japan ist unser Verbündeter, Frankreich unser Freund, eimstätten für Genesende und verschiedene Einrichtungen ba hatte dieser Herr später nicht die Ruhe, so zu verfahren, daß und Rußland kommt als Seemacht nicht in Betracht. Wer von uns sches Untersuchungsamt für hygienische und gewerbliche Zwede". Folge des ersten feil Das empörendste aber ist, daß der für die öffentliche Gesundheitspflege"," Bentrale Buch"," Städti- der Verdacht vermieden wurde, daß der zweite Fall eine könnte denn auf einen englisch - amerikanischen Seekrieg spekulieren? Bleibt nur Deutschland . Aber unsere Fachmänner sagen uns, daß vorgenommen. An den Etatsansätzen hat der Ausschuß keine Alenderungen Lehrer dem Direttor verschwieg, daß er den Jungen zweimal gewir biermal so stark sind wie Deutschland . Diese Tatsachen würden schlagen hatte, so daß der Direktor nicht zu einer flaren AufBezüglich der vom Magistrat beantragten Bermehrung der faffung des Falles gelangen konnte. Der wohlwollende, humane die Regierung nicht nur berechtigen, die Resolution anzunehmen, Stellen für etatsmäßige Beamte und der Erhöhung der Gehälter Ordinarius veranlagte den Jungen, in die Klasse zurückzugehen. sondern auch an eine erhebliche Erleichterung der verschiedener Beamtentategorien wird der übliche Generalborbehalt Durch den Lehrer Faubel fand sich dann der Direktor veranlaßt, Kriegslasten heranzugehen. Nur durch eine gegenseitige Anerkennung gemacht, daß die Bewilligung dieser bereits in den Etat eingestellten den Jungen sofort aus der Klasse zu weisen! Der Junge verstand der Völkerrechte werden wir imftande sein, die erbrüdenden Militär- Bosten vorbehaltlich der Genehmigung der Magistratsanträge das so, daß er dem Lehrer bbitte leisten solle oder die Schule laften zu erleichtern. Die Staatsmänner könnten sich kein höheres erfolgt. berlassen müsse. Der Direktor bestreitet das, hält es später aber Biel fezen, als internationale Sympathien zu pflegen und inter - zu ersuchen, in Zukunft bei allen Errichtungen von Bauwerken möglich. Der Knabe ging nach Hause, entdeckte sich leider nicht Im übrigen soll die vorjährige Resolution, den Magistrat felbst, nachdem er den Abschiedsbrief des Schülers gelesen, für nationale Freundschaft herzustellen." auf öffentlichen Straßen und Bläßen die Beschlußfassung der Ver- feinen Eltern, schrieb Abschiedsbriefe und nahm sich noch am selben sammlung herbeizuführen", na chdrüdlichst wiederholt und auf Abend das Leben. Der Abschiedsbrief ist ungemein rührend und die endliche Erledigung des Beschluffes vom 12. Dezember 1907 ergreifend. Er bittet die Mutter um Berzeihung für feine Tat, wegen Ginfeßung einer gemischten Deputation zur Beratung bittet fie, die Qualen zu bedenten, die er hat erleiden müssen, der Frage gedrungen werden. tröstet sie mit ihren anderen Söhnen und gibt als Grund an, daß spezialisierte Anträge behufs Regelung der Arbeitszeit und der nicht auf eine andere Schule übergehen und dort in Unterſekunda Bum Etat der Badeanstalten waren im Ausschusse er zu stolz sei, dem Oberlehrer Faubel abzubitten; er wolle auch Lohnverhältnisse der Angestellten und Arbeiter eingebracht, aber von vorn anfangen. Zu Ostern wäre er mit dem Einjährigenschließlich zugunsten einer Resolution auf Berücksichtigung der Beugnis abgegangen. Wünsche der Angestellten bei Aufstellung des nächstjährigen Etats" zurückgezogen worden. Diese Resolution hat die Ausschußmehrheit schließlich ebenso wie den Antrag auf Ueberweisung der Petition an einen Ausschuß abgelehnt.
Pflege der internationalen Beziehungen. Stockholm , 5. März. Der Verleger des Arbetare". Blattes wurde wegen Beleidigung Kaiser Wilhelms zu drei Monaten Gefängnis verurteilt.
Kristiania , 27. Februar.( Gig. Ber.) Angesichts der Mißernte in Süd- und Ostnorwegen hat die sozialdemokratische Fraktion im Storthing einen Antrag eingebracht, die diesjährigen Waffenübungen einzustellen.
Der Notlage der Kleinbauern soll auf andere Weise abgeholfen werden. Der große Teil des Getreides, speziell Roggen, Gerste und Hafer, tam wegen des naßkalten Herbstes nicht zur Reife. Später verhinderte der plöbliche und starke Schneefall bas Einernten überhaupt. Auf den Getreidefeldern liegt heute noch an manchen Orten das Korn eingeschneit da. Im Februar ist ein Teil aus dem Schnee ausgegraben worden, tann aber nur als minderivertiges Futter gebraucht werden. Die auch früher ungünstigen Verhältnisse der Kleinbauern find dadurch verzweifelte geworden. Es fehlt überall an Saattorn. Tausende haben bereits Gesuche an die staatlichen Behörden gerichtet, ihnen Saattorn von Staatswegen zur Verfügung zu stellen. Die Regierung gedenkt deshalb dem Storthing eine Vorlage zu unterbreiten, nach welcher 600 000 Stronen für diesen Zwed zur Verfügung gestellt werden sollen. Die Kleinbauern haben etwa die doppelte Summe beansprucht. Türkei .
Die Sandschakbahnen.
Die russische Regierung scheint nunmehr, wie vorauszusehen war, cinlenten zu wollen. Sie findet sich mit dem österreichischen Bahnprojekt der Verbindung von Mitroviza und Saloniti ab und erkennt in einer offiziösen Erklärung den rein ökonomischen Zweck dieser Bahn an. Sie will dafür das Projekt einer Bahnverbindung der Adria mit der Donau , dessen Genehmigung offenbar auf ihre Veranlassung die serbische Regierung von der Pforte verlangt, durch ihren Botschafter bei der Türkei unterstützen. Da die öster reichische und italienische Regierung sich beeilt haben, gleichfalls ihre Unterstützung zuzusagen, so ist es möglich, daß der Baltan wirklich die Eisenbahnlinien erhält.
-
-
Die Ausschußanträge zu den Grundstücksetats werden ohne Debatte angenommen.
Von den Stadtv. Dr. Arons( Soz.) und Gen. wird die im Ausschuß abgelehnte Resolution wieder aufgenommen.
Stadtv. Herzberg( Fr. Fr.) bemängelt den übermäßigen Brennmaterialienverbrauch in den Badeanstalten. Der Ingenieur des Heizwesens müsie sich eine dauernde Ueberwachung der Anstalten angelegen sein laffen, ev. müßte ein besonderer technischer Leiter angestellt werden.
Stadto. Borgmann( S03.): Wir nehmen die abgelehnte Resolution wieder auf. Im Ausschusse wurde uns entgegengehalten, diese Angestellten seien erst voriges Jahr aufgebessert worden. Das entspricht nicht der Wahrheit, wenigstens nicht für die hier in Frage fommenden Betenten. Im vorigen Jahre ist von mir auf diese schlechten Bezüge und auf das üble Auskunftsmittel der Anmal im Ausschuß geschehen. Wenn die Angestellten Trintgelder nahme von Trinkgeldern hingewiesen worden; dasselbe ist auch diesnicht annehmen sollen, dann geht es nicht an, sie bei ihren niedrigen Löhnen zu belassen; durch stillschweigende Duldung der Annahme von Trinkgeldern wird aber ein System der Begünstigung der Trinkgeldgeber großgezogen, welches den Interessen des Publikums und der Würde der Stadt Berlin nicht entspricht. Die Löhne der Bademeister und Wärter sind auch nach er folgter erstmaliger Reform unzulänglich. 3,50 M. Mindestlohn für den Vollarbeiter muß auch für den Badewärter gelten; mit 95 M. monatlich wird das nicht erreicht. Nehmen Sie daher wenigstens den heute von uns gestellten Antrag an! Die Arbeit in den Badeanstalten ist nicht etwa eine leichte, wie der Magistrat zu glauben scheint; die Schwere des Dienstes bringt Lungenkrankheiten und andere Schädigungen mit sich. Darüber kann man sich freilich nicht wundern, wenn man erfährt, daß die Leute im Winter gezwungen werden, aus dem warmen Raum hinaus ins Freie zu gehen, um den Schnee wegzuschaufeln!
Stadtrat Benzky: Unseren Angestellten ist auf Strengste verboten, Trinkgelder anzunehmen; das steht auch überall angeschlagen. Der Konflikt mit China . Wenn es trotzdem geschieht, wer tann das verhüten? Jeder BadeLondoner Blätter veröffentlichen Alarmnachrichten, nach denen wärter hat während% des Jahres einen freien Tag in der Woche, es wegen der von uns bereits erwähnten Beschlagnahme des außerdem den halben freien Sonntag. Die lange Dienstzeit ist japanischen Dampfers Tatsumaru" durch die Chinesen zu einem eigentlich doch nur eine lange Wartezeit. Denn vielfach sind ernsten Konflikt gekommen wäre. Die Chinesen hatten den Dampfer die Anstalten leer. Die Leute haben auch längere Ferien, WeihTonfisziert, weil er angeblich Waffen und Munition für füdchinesische nachtsgeld und Dienstkleidung. Stadtv. Borgmann: Gewiß ist zuzeiten eine gewisse Ruhe im Rebellen an Bord hatte. Die Japaner bestreiten das Recht Chinas , Betriebe der Badeanstalten vorhanden; aber das ist doch kein Arguda sich der Dampfer in portugiesischen Gewässern befunden habe. ment gegen unsere Anträge. Wenn die Frequenz, die an einzelnen Aber sie stellen in Abrede, daß die Zeitungsmeldungen von japanischen Tagen herrscht bis zu 6000 Besuchern, wie am Sonnabendnach Kriegsdrohungen irgendwie begründet seien. Aus Tokio wird telegraphiert: Das Auswärtige Amt veröffentlicht eine mittagständig wäre, dann würden die Angestellten einfach unter Note, in der es heißt: Japan hat wegen der ungefeglichen Beder Last der Arbeit zusammenbrechen( Widerspruch). Es müssen schlagnahme des" Tatsumaru" China gegenüber weder ein boch auch in der Zeit des schwachen Betriebes die Anstalten sauber schlagnahme des" Tatsumaru" China gegenüber weder ein gehalten werden, und das macht Arbeit. Die Leute haben also den Ultimatum gestellt noch Drohungen ausgesprochen. Wir bertrauen auf den guten Willen der chinesischen Regierung, daß sie ganzen Tag ihre volle feste Beschäftigung. Die Trinkgelderhergabe ist ein Unwesen, das nur beseitigt den Dampfer freigeben, ihr Bedauern ausdrücken und Schadenersaß werden kann durch anständige Bezahlung; auch die Badeanstalte leisten wird, verwaltung darf sich nicht über die Beschlüsse, die wir seinerzeit mit Zustimmung des Kämmerers gefaßt haben, hinwegsehen. Die Resolution Arons wird abgelehnt.
-
Erfolge des anarchistischen Wahnsinns. Washington , 3. März. Der Handelssekretär hat sämtliche Einwanderungsbeamte angewiesen, sich mit den Bolizeibehörden und den Detektivbeamten ihrer Distrikte in Verbindung zu setzen, um deren Mitwirkung in dem Bestreben zu sichern, das Land von ausländischen Anarchisten und Verbrechern zu befreien, die unter dem Einwanderungsgeses deportiert werden fönnen.
-
realschulen"," Realschulen"," Höhere Mädchenschulen", Für die Spezialetats Gymnasien, Realgymnasien und Ober" Turn hallen, Spielpläge und Turnwesen im allgemeinen"," Berschiedene Einrichtungen für die höheren Lehranstalten und die höheren Mädchenschulen", ist Stadtv. Direktor Dr. Hellwig( A. 2.) zum Referenten bestellt.
Und aus London wird telegraphiert, daß in Chicago be- den Satz aufzunehmen:" Neue Vorschulen werden in Zukunft Ein Antrag, den Magistrat zu ersuchen, in die Vorbemerkungen schlossen wurde, alle bekannten Anarchisten auszuweisen nicht eröffnet. Bei den zurzeit bestehenden ist die Vermehrung der und die gegen sie bisher angewandte Politik der Milde gänzlich zu Selaffenzahl ausgeschlossen" hat bei der Mehrheit keine Gnade geändern. 300 Anarchisten sind bereits verhaftet worden und die rebolutionären Schriften und Reden werden in Zukunft von der Polizei einer strengen Zensur unterworfen werden.
Stadtverordneten- Verfammlung.
10. Sibung bom Donnerstag, den 5. ära. nachmittags 5 Uhr.
Der Vorsteher Michelet eröffnet die Situng nach 5% Uhr. Es sind eine Reihe von Ausschüssen gewählt worden. In dem Ausschusse für die Vorberatung der" Grundsäße" für die äußeren Verhältnisse des Lehrpersonals an den städtischen Fach- und Fort bildungsschulen ist die sozialdemokratische Fraktion durch die Stadt. verordneten Dr. Arons. Basner, Dupont und Manasse Der Stadtb. Singer( Soz.) hat die Bestätigung des Provinzialschulkollegiums als Mitglied der Schuldeputation nicht erhalten.
bertreten.
Vor der Tagesordnung erbittet Stadtschulrat Dr. Fischer das Wort, um mitzuteilen, daß die am 19. Februar d. J. bei der Erörterung der Bertürzung der Gemeindeschulferien im Abgeordneten hause vom Minifterialdirektor Dr. Schwarzkopff verwertete Aeuße
funden.
Das Schulgeld für Auswärtige foll in den Haupttlassen der höheren Lehranstalten vom 1. April 1908 ab von 140 auf 180 M. erhöht werden.
Die alte Abneigung gewiffer Teile der Versammlung gegen die wissenschaftlichen Programmabhandlungen der höheren Schulen tam im Ausschusse abermals in dem Antrage zum Ausdruc, auch ben letzten Reft von 3000 M., der dafür noch im Stat verblieben ist, zu streichen. Der Antrag hat aber teine Mehrheit gefunden. Von den Stadtv. Arons und Gen. ist der Antrag wegen der Vorschulen wieder eingebracht.
das entlastet die Schule nicht von dem, was da gefehlt worden ist. Ich will den Selbstmord nicht im geringsten beschönigen, aber ( Debhafte Zustimmung.) Wenn ein Lehrer mit solchem Gtfer so nichtige Vorfälle verfolgt, muß die Frage entstehen: wie fommt er selbst dazu, die Vorschrift zu verlegen, daß nicht geprügelt kommt er dazu, sich nicht völlig wahrhaftig und namentlich nicht ins Gesicht geprügelt werden darf? Wie u benehmen? Der Knabe war bei seinen anderen Lehrern der Periode der Pubertät geraten bei solchen Vorfällen sehr oft beliebt, er hat stets gutes Betragen bewiesen. Junge Leute in in eine Efstase, die zu unvernünftigen Schritten führt. Das Verhalten des Direttors gibt ebenfalls zu schweren Bedenken Veranlassung. Wie konnte er den Jungen auch nur eitweise aus der Anstalt entfernen, ohne eine gründliche Untersuchung zu veranlassen? Der Junge ist hart angelassen orden, statt befragt zu werden. Der Direktor wußte auch schon bor bem Selbstmorde, daß im Lehrerkollegium außer Herrn Faubel feiner für das consilium abeundi stimmen würde. schaft gezeigt werden muß, daß wir die Verwandten des Knaben ( Hört! hört!) lief bebauern und daß wir verlangen, daß auch in der Schule die Ich habe den Fall hier zur Sprache gebracht, weil der Bürgera Gefeße der Gerechtigkeit nicht verlebt werden.( Alseitige Buſtimmung.) Die jungen Seelen dürfen nicht in den Glauben versetzt werden, daß man auch auf der Schule ungerecht behandelt werde und darunter zu leiden habe, wenn man sich be. schwert.( Lebhafte Zustimmung.)
-
Das Provinzialschulfollegium hat den Fall fast schärfer beurteilt als ich. In dem Bescheide desselben an den Zehrer wird die überstürzte Häufung von Strafen un pädagogisch genannt, die Züchtigung ihm zum schweren Vorwurf gemacht und ihm schließlich die einseitige Darstellung der Sache vorgehalten und er zu der höchsten Disziplinarstrafe von 90 M. Strafe( Lachen) verurteilt. Auch soll er an eine andere Schule versetzt werden. Ich erhoffe aus der öffentlichen Besprechung dieses Falles Nußen für die Zukunft. Das Provinzialschulkollegium sagt selbst, man fönne sich der bitteren Ginsicht in diesem Falle nicht verschließen, daß ein an sich unbedeutender Vorfall Anlaß geworden ist, ein blühendes Menschenleben zu vernichten." Auch das Verhalten des Direktors wird bemängelt, nämlich daß er den Jungen ohne Begleitung nach Hause geschickt hat usw. Von dem Direktor ist in dem Bericht an den Magistrat die Würdigung dieses Vorfalls in der Weise erfolgt, daß er von einem frivolen" Selbstmorde spricht! Der Knabe habe an dem Oberlehrer eine Art Ra che nehmen wollen.( Große Bewegung.) Die Presse hat sich durch die Erörterung des Falles ein Berdienst erworben; denn die Erbitterung und Empörung der Bevölkerung und das Verlangen, solchen Dingen für die Zukunft vorzubeugen, muß zum Ausbruck fommen.( Lebhafter Beifall.) Es liegt mir fern, aus dem Einzelfall generelle Schlüsse zu ziehen; es ist ein trauriger Ausnahmefall, der aber notwendig zur Sprache gebracht werden mußte.( Lebhafter Beifall.)
meiner Entrüftung Ausdruck geben, daß es in Berlin möglich ist, Stadtv. Ladewig( N. L. ): Ich muß meinem Erstaunen und daß Unterfekundaner, die schon mit Sie" angeredet werden, förperlich gezüchtigt werden. Ich ging vor 35 Jahren von einem Mecklenburger Gymnasium ab( Heiterkeit); selbst dort wäre es eine platte Unmöglichkeit gewesen, daß Untersekundaner ge= züchtigt wurden; wir hätten Gleiches mit Gleichem bergolten. Es handelt sich hier nicht um einen Einzelfall; denn wir hören ja, der Lehrer hätte schon wiederholt Züchtigungen vorgenommen. Ich finde darin einen bedauerlichen Südgang der Kultur. als Stadt tönnen wir dagegen gar nichts machen, aber diese Versammlung wünscht jedenfalls, daß solche Prügelpädagogen von unseren Schulen ferngehalten werden!
Stadtb. Singer( So...
Die tiefe Ergriffenheit der Versammlung beteist, welchen Anteil fie an dem tieftraurigen Vorfall nimmt. Wir haben die Verpflichtung, uns zum Werkzeug des Schußes der Kinder unserer Bürgerschaft zu machen. Wenn das Schulkollegium die Sühne von 90 M. Geldstrafe und die Versehung an eine andere Anstalt für ausreichend hält, so bedauere ich das, weil es notwendigerweise die schlimmsten Konsequenzen erzeugen muß; ich begreife nicht, daß das Provinzialschulfollegium einen solchen Menschen auch nur noch eine Stunde in der Schule duldet.( Lebhafte ZuStimmung.) Damit entfernt sich der Standpunkt des Kollegiums nicht gar zu meit von solchen Roheiten. Will sich der Magistrat bei dieser Entscheidung beruhigen? Soll der Mann etwa an eine andere Berliner Schule versetzt werden? Ich würde ihm, da er lebenslänglich angestellt ist, lieber das Gehalt zahlen, als ihm jemals noch irgendeine Klasse anvertrauen.( Beifall.)
Stadtv. Gaffel( A. 2.): Ich komme auf einen höchst betrübenden Fall zurück, der sich vor einiger Zeit am Sophienrealgymnafium ereignet hat. Schülerselbstmorde sind eine traurige Erscheinung. Meistens trägt die Schule daran teine Schuld; Furcht vor Strafe, Verzweiflung und dergleichen sind die Ursachen. In diesem Falle aber ist davon keine Rede. Der Unterfefundaner Matheus war eines Tages in die Klasse gekommen, ohne ein zum Unterricht er- aureichend erscheint und sehr merkwürdig wirkt, so fönnen forderliches Buch mitgebracht zu haben. Er sah beim Nachbar ein, ber Oberlehrer Faubel bemerkte das und er gab dem Jungen einen Tadel. Der Schüler fragte, weshalb, der Lehrer verwies ihm diese Frage. Er mag sich dann etwas bodig hingefekt haben; er wurde veranlaßt, hinauszugehen. In der Art des Hinausgehens
Stadtb. Mommsen( Fr. Fr.): Ich bedauere, daß die beiden lekten Redner an die bortrefflichen Ausführungen Cassels Bemerkungen geknüpft haben, die besser unterblieben wären.( Widerspruch.) Wenn die verhängte Disziplinarstrafe absolut unwir hier doch nicht den Richter spielen. In dem, was Kollege Singer fachlich wollte, stimme ich mit ihm überein. Wenn das Sollegium nicht die Strafe der Verfeßung berhängt, aber der Stadt Berlin aufgibt, den Lehrer art eine andere Schule zu versehen, so müssen wir uns ernsthaft überlegen, ob wir dem nachkommen