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fonders wenn man sie in Beziehung zu denen des vorher Eberswalder Straße 81, Bau: Goldiner Straße 20; Ihlenfeld,

gehenden Jahres fegt, was weiter unten geschehen foll.

Im Jahre 1907 fanden statt:

Gewerbegruppe

Särinerei

Streits Bahl der Zahl d. 1907 beend. betroff. Streifs Betr. 15 379

1 394

8

Zahl d. Die Streitenden hatten betroff. bollen teilweisen feinen Arbeit. Erfolg 4

3

Zierzucht und Fischerei

2

19

86

Bergbau

74

124

19 914

10

Steine und Erden.

160

329

10 414

21

74

Metallverarbeitung

180

748

15 929

25

69

65 86

Maschinen und Instru

mente

135

234

8777

18

51

Chemische Industrie

23

23

1720

3

9

11

Forstwirtschaftl. Neben

produkte.

19

21

768

5

12

Zertilindustrie

84

92

11 109

20

31

33

Papierinduftrie

18

63

1 194

1

10

7

Lederindustrie

49

531

3 133

10

18

21

Holz- und Schnikstoffe

152

630

7810

29

63

60

Nahrungs- u. Genuß­

mittel

146

1425

9582

21

55

70

Bekleidung

97

1078

11 062

23

45

29

Heinigung.

17

72

569

4

4

Baugewerbe

593

4874

58 406

131

220

242

PolygraphischeGewerb.

18

28

699

4

2

12

Stünstlerische Gewerbe

14

60

628

4

6

Handelsgewerbe.

78

256

5 411

19

26

33

Berkehrsgewerbe

87

634

7680 21

28

38

Gaft- u. Schantwirtsch.

5

5

83

1

Bufammen

1967

10

11 621 181 423 875 Aussperrungen 1907 beendet. betroff. betroff. Aussperr. Betriebe Arbeiter 4 29 788 6867

748

4 844

Bahl der

Erfolg

1 2

1

102

5 5

Maschinen u. Inftrumente

19

65

9 681

14

3

Forstwirtsch. Nebenprod.

3

3

55

1

1

Textilindustrie.

57

3 501

1

3

Papierindustrie

7

124 1

Lederindustrie

147

Holz- u. Schnigftoffe

26

1 079

12 642

7

18

Nahrungs- u. Genußmittel

10

32

977 3

Belleidungsgewerbe

51

1 015

11 541

28

Baugewerbe

66

2214

23 707

28

Polygraphisch. Gewerbe

2

2

14

-

Handelsgewerbe

4

6

217

1 1

2

8

95

4 766

71 104

Gewerbegruppe

Steine u. Erden.

Metallverarbeitung.

Verkehrsgewerbe

zufammen 208

12

D. Aussperr. hatte boll. teilw. feinen

895 1 1

1 1 92 98

-

DATA1216121

18

Ein Arzt über Arbeiterorganisation.

Achtung, Kleber, Bauhandwerker! Gesperrt fud: Giebede, Im Solnhofner Lithographiesteinbruchgebiet, wo die schlecht bes Alexandrinen- Straße 8, Bauten: Stegliz, Hansa-, Ede Berg- Straße, zahlten und schlecht behandelten Arbeiter jetzt endlich aufzuwachen be Schöneberg  , Afazien- Straße 26-27, Aschaffenburger, Edhe Haberland ginnen, fand dieser Tage die Generalversamminng der Ortstranten­Straße, Charlottenburg  , Drehstraße; Schley, Bau: Bankow  , Mühlen  - taffe statt. In der Debatte ergriff der Kaffenarzt Dr. Kreß das Straße, Ede Berliner Straße  .

Die Sperren über die Firmen Menzel und Sehring find auf- Wort, wobei er u. a. auf die Frage der Organisation zu fprechen gehoben. fam und besonders scharf jene Elemente geißelte, die andere kämpfen laffen, ihren tämpfenden Kollegen in den Rüden fallen und, went der Sieg auf die Seite der letzteren fällt, fich dennoch an dem Ge­musse des Errungenen beteiligen. Für feinen Stand halte er die

Verbandsleitung der Tapezierer, Engel- Ufer.

Die Organisationsverhältnisse im Rohrlegergewerbe.

"

Die Vorgänge im Allgemeinen Metallarbeiterverband haben Drganisation fo fehr für nötig, als gerade für den Arbeiterstand. immer noch nicht ihren Abschluss gefunden. 8um fommerben Sonn- Bon unorganisierten Arbeitern verspredje er fidh wenig, sein Respekt tag sind von beiden Richtungen außerordentliche Verbandstage" vor solchen fei nicht sonderlich groß. Wegen diefer Ausführungen nach Berlin   einberufen. Der eine Verbandstag soll in der Ader- hat der Arzt jetzt eine Klage zu gewärtigen. Die Nichtorganisierten straße stattfinden, der andere in der Rosenthaler Straße. Welcher fühlen sich nämlich durch die Rede beleidigt und laffen eine Liste Verbandstag nun der richtige ist und wohin die etwa fommenden zirkulieren, auf der sich alle Arbeiter einzeichnen sollen. An der auswärtigen Delegierten gehen werden, ist fraglich. Es scheint, als Spize dieser Lifte prangt merkwürdigerweise der Name des zweiten ob man auswärts nicht viel mit der Extratour Wiesenthals im Präsidenten" der christlichen Gewerkschaft, die er anscheinend so Sinne hat. niedrig einschäßt, daß er sich als deren Borstandsmitglied zu den Un organisierten rechnet.

D

55102

Jezt geben beide Richtungen eine Zeitung beraus und tragen dadurch den Streit immer weiter. Die Mitglieder, die von beiden Geiten bearbeitet werden, trauen beiden Richtungen nicht mehr und gehen zu der Organisation über, die wohl allein ernstlich in Frage tommt, zum Deutschen Metallarbeiterverband.

Nennenswerte Mitglieder hatte der Allgemeine Metallarbeiter­berband in feiner Branche, außer bei den Rohrlegern. In welchem Maße aber auch hier eine Verminderung eingetreten ist, fann man aus folgendem ersehen:

Im November v. J. zählte der Berein in Berlin   rund 2300 Mit glieder. Diese Mitgliedschaft sette fich zufammen aus den vom Metallarbeiterverband abgesplitterten Rohrlegern, einigen Angehörigen der übrigen Branchen und der früheren Bereinigung der Metall­arbeiter Deutschlands  . Diese Vereinigung zählte ihren eigenen An­gaben nach bei der Verschmelzung mit den Biefenthalern 900 bis 1000 Mitglieder. Einige Hundert werden es sicher weniger gewesen sein, so daß unter den 2300 Mitgliedern des Berliner   Vereins 1400 bis 1500 Rohrleger bestenfalls sich befunden haben.

n

Rusland  .

Bei der Donau  - Dampfschiffahrtsgesellschaft wurden von der Berlade- Unternehmung die Arbeiter ausgesperrt, worauf sämtliche Getreidearbeiter sich solidarisch erklärten und die Arbeit einstellten. Die Bandagisten in Budapest   sind in eine Lohnbewegung eingetreten. Bei der Firma J. Keleti ist es am 28. Februar zur Arbeitsniederlegung gekommen. Da nun diese Firma versucht, aus Deutschland   Arbeiter nach Budapest   zu loden, wollen die Banda­giften und orthopädischen Mechaniker Deutschlands   davor gewarnt fein. Alle Arbeiterblätter Deutschlands   werden um Abdrud ersucht. Maschine und Arbeiter.

Der Socialista  " zeigt in den folgenden Daten, wie in den Bureaus der englischen großen Zeitungen die Maschine die Arbeiter bertreibt. Es brauchten: seit Einstellung der Segmaschinen

"

Die World Der Herald"

Die Times"

ohne Maschinen 189 Arbeiter 127

83 Arbeiter

65

"

77

39

"

"

Die Presse  "

50

19

"

"

Der Advertiser" 40 Das Journal"

18

"

"

30

18

"

entlassene Arbeiter

106

62

38

123322

271

Im ganzen 513 Arbeiter 242 Arbeiter Es hat also nach Einführung der Sehmaschine eine Verminde rung des Personals um mehr als die Hälfte stattgefunden.

Der Jahresbericht der Verwaltungsstelle Berlin   des Deutschen Metallarbeiter- Verbandes   schließt ab mit einem Bestand von 1426 Rohrlegern und Helfern. Seit Jahresschluß haben eine größere Anzahl ehemaliger Mitglieder des Allgemeinen Verbandes sich über­schreiben lassen und zwar hauptsächlich Rohrleger. Wenn man nun Ein Vergleich mit dem Vorjahre ergibt ein weiteres weiter rechnet, daß ein Teil der im Allgemeinen Verband geweſenen ziemlich bedeutendes Nachlassen der Ausstands Rohrleger die Trennung mitgemacht haben in der Weife, daß jetzt bewegung. Die Zahl der Streits ist von 2731 auf 1967, ein Teil bei Wiesenthal und ein Teil bei Bebler, Arhölter usw. fich die der betroffenen Betriebe von 15 589 auf 11 621, und die befindet( Arhölter ist selbst Rohrleger), und wenn man schließlich der beteiligten Arbeiter von 227 984 auf 181 423 herab noch rechnet, daß wie immer bei solchen und ähnlichen Gelegen gegangen. Im großen Streifjahr 1905 betrug die Zahl der heiten ein erheblicher Teil sich feitswärts in die Büsche schlägt Die Krisis in der Baumwollindustrie zu Lancaster hat jetzt ihren ausständigen Arbeiter fogar 408 145, also mehr als doppelt und erst durch umfassende Agitation wiedergeholt werden muß. Höhepunkt erreicht. Die Fabrikantenvereinigungen in Colne und so viel wie 1906. Das Resultat der Kämpfe hat sich im dann tann sich jeder ungefähr berechnen, fann sich jeder ungefähr berechnen, wieviel Rohr Nelson haben eine allgemeine Aussperrung angefündigt, durch welche legten Jahre etwas ungünstiger für die Arbeiter gestaltet. leger wohl noch bei Wiesenthal sind. Daß die andere voraussichtlich über 60 000 ebstühle zum Stillstand kommen Mit vollem Erfolg endeten diesmal 19,1 Prog.( 1906: 18,7). Seite der streitenden Brüder noch weniger Rohrleger hat, ist sicher. werden. mit teilweisem Erfolg 38,0 Proz.( 45,3), ohne Erfolg 42,9 Nach alledem steht zweifellos fest, daß die weitaus größte Zahl der Prozent( 36,0) aller Streits. ohrleger heute schon Mitglieder im Deutschen   Metallarbeiter

-

verband find.

Genque Zahlen können nicht gegeben werden, denn beide Richtungen des Allgemeinen Verbandes hüten fich und zweifellos nicht ohne Grund- Zahlen anzugeben. In letzter Zeit versuchen ja auch die Christlichen  , bei den Rohrlegern im trüben zu fifchen Flugblätter werden an die Rohrleger verteilt, Versammlungen ein berufen und auch sonst alles mögliche getan, um eine weitere Ber­splitterung der Rohrleger zu erzielen.

Die zurückgehende Konjunktur brückt sich wie in einer Abnahme der Streits so auf der anderen Seite in einer Zunahme der Aussperrungen aus. Die Zahl der Aussperrungen selbst fant zwar von 234 auf 208; dafür stieg die der betroffenen Betriebe von 2247 auf 4766, alfo auf mehr als das Doppelte, und die der betroffenen Arbeiter von 53 209 auf 71 104. Infolge der überlegenen Position der Arbeitgeber waren die Aussperrungen im legten Jahre be deutend erfolgreicher als im Jahre vorher. Es endeten mit So rächt es sich bitter, daß die Rohrleger feinerzeit in ihrer vollem Erfolg 44,2 Proz.( 35,0 Proz. in 1905), teilweiſem Er- Berblendung ihre bis dahin einheitliche Organisation sprengten. Db folg 47,1 Proz.( 50,0) und ohne Erfolg nur 8,9 Proz.( 15,0). und welche Folgen dieser unselige Schritt noch zeitigen wird, muß Doch sind, wie schon oben bemerkt, die Ziffern nicht als abgewartet werden. Hoffentlich kommen die Rohrleger zur Vernunft, absolut zuverlässig zu betrachten, wenn sie auch die ehe es zu spät ist, denn der Zeitpunkt des Zarifablaufs rüdt immer Tendenz der Bewegung jedenfalls richtig widerspiegeln.

Berlin   und Umgegend.

Zum drohenden Riesenkampf im deutschen   Baugewerbe. Der Vorstand des Deutschen Arbeitgeberbundes für das Baugewerbe, Gig Berlin  , hat foeben ein Runds fchreiben an seine 19 300 Mitglieder, die in 18 Landes- bez. Bezirks berbänden und 389 Ortsverbänden organisiert find, erlaffen, worin ihnen die ersten Maßnahmen zum Ausbruch des Kampfes bor  geschrieben werden.

näher.

Der Deutsche   Metallarbeiterverband fann den kommenden Dingen mit Ruhe entgegensehen, denn hier hat man sich auf alles, wie es auch kommt, eingerichtet.

"

Eine englische Weberaussperrung.

Gerichts- Zeitung.

Der Wahlrechtskampf ein- grober Unfug"!

-

im

stand geſtern wieder ein Angeklagter, der durch Teilnahme Bor der 148. Schöffenabteilung des Amtsgerichts Berlin- Mitte am Kampfe gegen das Dreitlassen- Wahlunrecht Tage vor dem Wahlrechtsionntag, war in der Umgebung des Ab­groben Unfug" berübt haben sollte. Am 10. Januar, ztvei geordnetenhauses den Treillassenmännern durch demonstrierende Bolls­mengen fundgegeben worden, wie die Arbeiterflaffe über sie und das von ihnen berteidigte Wahlunrecht denkt. Als nachmittags eine Gruppe von nach Hause wandernden Demonstranten an der Ecke der Neuen Friedrich- und der Stralauer Straße vorbeizog, wurde sie von einem Neubau aus gegrüßt durch den Zuruf: Nieder mit dem Dreitlaffen Wahlreat! Das freie Babirect hoch!" Die Polizei holte den Maurer Kiefelbach als den Rufer vom Bau herunter und schaffte ihn zur Wache. Mit welcher Forsche sie dabei verfuhr, darüber wurde damals Borwärts berichtet. Hätte Kieselbach gerufen: Hoch Bülow!" so wäre er vermutlich von feinem Polizisten belästigt worden. Da er aber durch seinen Ruf sich als einen Freund des Die Kleber versammelten sich am Mittwochabend bei Meher freien Wahlrechts zu erkennen gegeben hatte, so mußte er in Er in der Oranienstraße, um einen Bericht über den Verlauf der Be- mangelung eines Gefezesparagraphen, mit dem man ihn vor wegung zur Durchführung der Tarifbestimmungen zu hören. Der Gericht schleppen fonnte zum mindesten wegen groben Unfugs" Vorsitzende Brunow machte bekannt, daß die vorgenommene belangt werden und sein Strafmandat friegen. Nicht weniger Bautenkontrolle ergeben habe, daß von 317 Kollegen 281 zu Tarif- als zwei Wochen aft wurden ihm zubiftiert; er follte preisen und 36 unter dem Tarif arbeiten. Bei einer Reihe Firmen groben Unfug dadurch verübt haben, daß er der Aufforderung Alle Verbände haben zur Durchführung der in Hannover   ge- fanden Arbeitsniederlegungen statt und teilweise wurden Erfolge eines Polizeileutnants, ruhig zu sein, nicht Folge geleistet habe. faßten Beschlüsse bis spätestens am 25. d. Mts. dem Bundes- erzielt. Häufig fanden sich Streitbrecher, welche die Anstrengungen Vor dem Schöffengericht, dem er die Sache zur Entscheidung vorstand über den Verlauf und Stand der Verhandlungen zu unter der organisierten Kollegen zu vereiteln suchten. Der größte Teil unterbreitete, gab er ohne weiteres zu, den oben erwähnten Ruf richten, damit die in den legten Tagen des Monats in Aussicht der Unternehmer hat sich immerhin bereit erklärt, die Tarif- ausgestoßen zu haben. Er bestritt aber, daß irgend ein Bolizist ihm genommene Sigung des Bundesvorstandes die Direktiven für bestimmungen einzuhalten. Die Innung hatte zu der Bewegung Stube geboten habe. Polizeileutnant Schnarte befundete den ausbrechenden Stampf feftfegen kann. Diese sollen sofort allen dahin Stellung genommen, daß sie ein Rundschreiben an die als Zeuge, etwa 800 Mann feien vom Innern der Stadt nach Innungsmeister erließ und sie aufforderte, unter teinen Umständen Dften abgezogen. Der Zug habe sich ziemlich rubig verhalten, Verbänden zugestellt werden. dem Verlangen der Arbeiter nachzugeben. Und doch prahlt die aber Kieselbachs Zuruf Бабе anfeuernd wirken müssen. Ausdrücklich wird darauf hingewiesen, daß auch die vertrags- Innung immer mit ihren Bestrebungen zur Hebung des Hand- An die Aufforderung, ruhig zu sein, habe S. fich nicht gekehrt. Der Tosen Verbände dazu gehört Groß- Berlin berpflichtet werks!" meinte ein Redner. Die Angaben der arbeitenden Herr Leutnant fügte hinzu:" Es ist ja möglich, daß er in dem find, allen Maßnahmen des Bundes hinsichtlich der Aussperrung Stollegen während der Bautentontrolle wurden in der Diskussion allgemeinen Strach"; hier unterbrad er sich, und er schloß mit nachzukommen. in Zweifel gezogen, denn es sei nicht zu leugnen, so hieß es, daß plötzlicher Bestimmtheit: Na, überhört hat er es nicht." Hinterher sei noch viele Kleber unter dem Preise arbeiten. Vor der Firma übrigens, so flagte er, natürlich im Vorwärts" ein folossaler Artikel Der Amtsanwalt hielt es nicht für erwiesen, Ihlenfeld mit den Bauten Akazienstr. 25 und 26 und Ede erschienen." Aschaffenburger- und Saberlandstraße wurde besonders gewarnt; daß. die Aufforderung gehört habe. Aber mit Rüdficht auf die es als seine Pflicht betrachten, mehr als bisher darüber zu wachen, entstehen könnten, gebühre dem Angeklagten zum mindesten dort dürfe kein organisierter Kollege Arbeit nehmen. Jeder müsse gefährlichen Folgen, die aus solchen Rufen baß bei den verschiedenen Unternehmern die Tarifpreise dauernd die Hälfte der Strafe, also eine Woche Haft. Der Ver­bezahlt werden. Die Unorganisierten müssen für den Verband ge- teidiger Rechtsanwalt Dr. Heinemann führte aus, wonnen werden. Kein organisierter Kollege darf in der Agitation dem Angeklagten habe das Bewußtsein einer Rechtswidrigkeit seiner ermüden. Handlung gefehlt und fehlen müssen, nachdem im Jahre 1907 die Wahlnachtsdemonstrationen vom 25. Januar und vom 5. Februar durch eine Aeußerung des damaligen Polizeipräsidenten sowie durch die nächtliche Fensterrede des Reichskanzlers als zulässig gekenn zeichnet worden seien. Bei dem Verhalten des Angeklagten, der sicherlich die Mahnung des Bolizeileutnants überhört habe, fehle es auch an den Tatbestandsmerkmalen des groben Unfugs, aber selbst wenn diese als vorliegend angenommen werden sollten, könne doch höchstens auf eine kleine Geldstrafe erkannt werden. Das Urteil lautete: 25 Mart Geldstrafe eventuell 5 Tage Haft. S. habe immer­hin durch sein lasites Schreien groben Unfug" verübt.

-

Ferner find alle Vorbereitungen zur Einstellung der Arbeiten zu treffen, die geeignet sind, den Kampf in fürzester Zeit zugunsten der Arbeitgeber durchzuführen. Besonders wird empfohlen, die noch außerhalb des Verbandes stehenden Kollegen für den Bund zu ge­winnen sowie mit den Baumaterialhändlern Vereinbarungen zweds Berweigerung der Lieferung an Nichtmitglieder zu treffen und bei Uebernahme von Arbeiten auf Einführung der Streifflaufel zu halten. In allen Verträgen soll der Vermert aufgenommen werden: Die Genehmigung dieses Vertrages wird nur im Zusammen­hange mit allen anderen Vertragsgenehmigungen und nur durch den Bundesvorstand erteilt."

Zum Schluß wird die Anweisung gegeben, daß nach den Be­schlüffen der außerordentlichen Generalversammlung vom 21. Oktober J. die nach dem Frühjahr 1908 ablaufenden Verträge drei Monate bor Ablauf zu fündigen sind und daß die Verhandlungen über neu abzuschließende Verträge auch nur auf Grundlage des Arbeitgeber­mustertarifs abgeschlossen werden dürfen.

Achtung, Metallarbeiter!

Die folgende Resolution wurde angenommen:

" Die versammelten Kleber nehmen Kenntnis von dem Stande der Abwehrbewegung und erwarten von der Organi fation, daß fie geeignete Schritte unternimmt, um etwaigen Lohnreduktionen entgegenzutreten."

Deutfches Reich.

Der Eid des Streitbrechers.

Zwei Zimmergefellen aus Krefeld   waren beschuldigt einen Streit brecher beleidigt, beziehungsweise mißhandelt zu haben und hatten sich dieserhalb vor dem Schöffengericht in Uerdingen   zu verantworten. Der Streitbrecher bekräftigte mit feinem Eid, daß ihn der eine der Angeklagten Lump" und" Streitbrecher" tituliert, während der andere ihm mehrere Fauftschläge ins Gesicht verfeht habe, so daß ihm die Zähne im Munde locker wurden.

Der Autobau der. E.-G. Ober- Schöneweibe ist gesperrt. Wir erfuchen alle Kollegen, ob Schloffer, Dreher ober Werkzeug machen, den Betrieb zu meiden. Deutscher Metallarbeiter- Verband. Ortsverwaltung Berlin  . Es tonnte nun der erste Angeklagte nachweisen, daß er an dem Achtung! Former und Gießereiarbeiter. Bei der Firma Hartung, in Betracht kommenden Lage an einem anderen Orte beschäftigt Wiclefftr. 16/17( Moabit  ), ist den Hülfsarbeitern ein abzug von war, also von einem Zusammenstoß zwischen ihm und dem Streit 5 Bf. pro Stunde angeboten worden. Da der Vertreter der Firma brecher gar keine Rede sein könne. trop mehrfacher Verhandlungen den angedrohten Lohnabzug nicht In dem anderen Falle bezeugten völlig unbeteiligte Personen, zurücknehmen wollte, legten die Sülfsarbeiter am Mittwoch die daß der Streitbrecher grob ausgefahren und den Angeklagten mit mishandlung habe fich der Angeklagte gar nicht zuschulben kommen einem Spißhammer, den er stets bei sich trug, bedroht habe. laffen. Das Gericht mußte zu einer Freisprechung fommen. Es war cin Glück für die Angeklagten, daß sich ihnen völlig einwandfreie, unbeteiligte Zeugen zur Verfügung stellten, sonst wären sie auf den Gid des Streitbrechers hin unfehlbar verurteilt worden.

Arbeit nieber.

Die Former, welche auf die Mitarbeit der Hülfsarbeiter an­gewiesen find, haben gleichfalls den Betrieb verlassen. Die Former und Gießereiarbeiter werden dringend ersucht, etwaige Arbeitsangebote von der Firma Hartung zurüdzuweisen. Die Firma ist bis auf weiteres gesperrt. Die Arbeiterpreffe wird um Abdrud gebeten. Deutscher   Metallarbeiterverband." Ortsverwaltung Berlin  .

Eine

Alio merk Dir's, Arbeiter: Wer in der Mitternachtsstunde Hoch Bülow!" schreit, daß den dabei stehenden Polizisten die Ohren gellen, bleibt unbehelligt; wer aber am hellen lichten Tage einer vorüber­Buruf seine 8 ustimmung fundgibt, macht sich des groben ziehenden Gruppe von Freunden des freien Wahlrechts durch Unfugs schuldig und muß froh sein, wenn er mit 25. Geld­strafe davontommt.

Störung von Ordnungswächtern am Wahlrechtssonntag. Mit den Ereigniffen des Wahlrechtssonntags hatte sich gestern auch die 135. Schöffenabteilung des Amtgerichts Berlin- Mitte zu beschäftigen. Der Metallarbeiter Schumacher sollte am 12. Januar Bolizeibeamte in der Ausübung ihrer ordnungfaffenden ätigteit gestört haben, ber chloifer Morit follte derfelben lebertretung und außerdem des ergehens bersuchter Gefangenen­befreiung sich schuldig gemacht haben. Dem Angeklagten moris stand als Verteidiger der Rechtsanwalt Dr. Heine mann zur Seite, der Angeklagte Schumacher war ohne Rechts­beistand erschienen.