Nr. 56. 25. Jahrgang.
3. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt
Freitag, 6. März 1908.
Deutschlands Brennmaterialienversorgung im Januar 1908. Die Förderung der Stein- und Braunkohlengruben hat im
Der Herr Kataſter- Zeichner- Anwärter. unter I- III zu bereinbaren und die Anwendung des§ 616 Januar 1908 gegenüber Januar 1907 noch einen ziemlichen Fort
Zu den glänzendsten Karrieren gehört wohl die, welche junge Leute mit jogenannter„ guter Voltsschulbildung" auf einem föniglich preußischen Katasteramt als Katastereleven beginnen. Zunächst müssen sie zwei bis drei Jahre lang ohne jedwede Entschädigung arbeiten. Dann bekommen sie je nach den Umständen Monats gehälter von 20-50 m.
Was dann weirer aus den jungen Leuten wird, ob sie schneller oder langsamer avancieren, ob sie einige Mark mehr oder weniger berdienen, ist eigentlich die reine Glüds- bezw. Zufallssache. Zwischen em 8. und 12. Jahre vom Beginn der glänzenden Laufbahn ab tönnen die beneidenswerten Herren eine Prüfung machen als„ Kataster- Zeichner- Anwärter". Haben sie diese Prüfung bestanden, dann werden sie nach weiteren 4 bis 5 Jahren KatasterHülfs- Zeichner und erlangen damit ein Monatsgehalt von 120 bis
135 M.
Damit ist in bezug auf die Gehaltsfrage so ziemlich der Gipfel erreicht. Zwar kann der Herr Kataster- Hülfs- Zeichner nach abermals etwa zirka 5 Jahren endgültig als Kataster- Zeichner" angestellt werden, aber mehr als monatlich 137,50 M. und Woh nungsgeldzuschuß gibt es nicht!
( als Gelegenheitsarbeiter) angenommen sind. Bezüglich solcher Arbeiter ist es zulässig, Abweichungen von den Bestimmungen B. G.-B. auch völlig auszuschließen. Die Grundsäße, die für die staatlichen Arbeiter gelten, sind schritt gemacht. Auch die Erzeugung von Rots und Preßfohlen hat auch auf solche Hülfskräfte mit Beamteneigenschaft anzuwenden, noch zugenommen. welche gegen nichtständige Diäten oder gegen Stüdlohn( Schreiblohn) beschäftigt werden.
Staats für andere untere Beamten. Nicht besser steht es mit der Fürsorge des preußischen Vater
Die preußischen Beamten brennen vor Begierde, daß endlich in den Landtag die Sozialdemokratie einziehen möchte. Sie wissen recht gut, daß das himmelschreiende Unrecht, unter dem auch sie zu leiden haben, erst dann vollkommen in breitester Deffentlichkeit aufgedeckt werden wird, wenn die sozialdemokratische Stritit ein sehen kann. Alle bürgerlichen Parteien haben leider versagt.
Aus Induftrie und Dandel.
Wertzuwachs.
Januar 1907 Januar 1908
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Koks
Es wurden nämlich produziert( in Tonnen): Steinkohlen Braunkohlen Breßfohlen 12 296 774 5 131 531 1 768 304 1 255 766 12 579 152 4 702 911 1 858 993 1 412 431 in 1908 +282 378 571 880 90 689 156 665 Die Einfuhr ging von 840 573 Tonnen auf 543 960 Tonnen zurück, die Ausfuhr hob sich von 1402 912 Tonnen auf 1 403 013, so daß die Inlandsversorgung trotz der Förderzunahme doch um rund 15 000 Tonnen hinter der vorjährigen zurückblieb. Da gegen ist bei Braunkohlen auch noch durch Einfuhrsteigerung die Inlandsversorgung größer geworden. Es wurden im Januar 1908 106 143 Tonnen mehr eingeführt, als in derselben Zeit 1907, wohingegen die Ausfuhr eine Steigerung von nur 648 Tonnen aufweist. Ferner hat die Einfuhr von Kots eine Steigerung erfahren, von 19 185 Tonnen auf 43 276 Tonnen; dem steht eine Ausfuhrzunahme von nur 5275 Tonnen gegenüber. Ju Breßsteinkohlen sind die Ausfuhrziffern fast gleich geblieben, dagegen ergibt sich bei der Ausfuhr ein Mehr von 23 837 Tonnen. Bei Braunkohlenbriketts steht der Einfuhrzunahme von annähernd 6000 Tonnen auch noch eine Ausfuhrabnahme von über 5000 Tonnen gegenüber. Demnach ist die Versorgung im Januar 1908 sehr reicham lich gewefen.
Die Kasseler Bodenaktiengesellschaft, von deren Aktienkapital fich ein erheblicher Teil im Besige der Dresdner Bank befindet, hat von ihrem am Kasseler Bahnhof liegenden Gelände 48 000 Quadratmeter für den Preis von 2300 000 Mark an den Eisenbahnfiskus verkauft. Der der Gesellschaft verbleibende Grundbesitz beläuft sich noch auf 321 800 Quadratmeter, wovon 60 600 ebenfalls Bahnhof liegen und an das jetzt dem Eisenbahnfiskus verkaufte Gelände angrenzen. Das Aktienkapital der Gesellschaft beträgt 2 000 000 Mart, die Summe der zur Zeit noch auf dem Gesamtgrundbesitz haftenden Hypothefen 2 200 000 Mart.
Aus der Frauenbewegung.
Die Stellung der bedauernswerten jungen Leute, die diese undantbare Karriere einschlagen, wird zweifellos um so schlimmer, je mehr die Lehrlingszüchterei Plaz greift. Gewöhnlich wird kurz vor Ostern in den Kreisblättern inseriert, daß auf dem Katasteramt in Soundso junge Leute gesucht werden, die nach Ablauf von 8 Jahren Kataster- Zeichner werden und ein Höchstgehalt von soundsoviel erreichen könnten. Diese Inserate gehen von den KatasterKontrolleuren aus, die persönlich das größte Interesse daran haben, mit möglichst viel Arbeitskräften zu schaffen, die nichts oder doch recht wenig kosten. Wir greifen willkürlich aus den 57 Bezirken Wenn das Aktienkapital von den Gründern voll eingezahlt Das Frauenwahlrecht in Dänemark . einen heraus: den Kasseler. Auf dem Amt I in Stassel werden worden ist, dann sind für das Gesamtterrain 4%, Millionen Mark Wie schon telegraphisch mitgeteilt wurde, hat das dänische 6 Lehrlinge beschäftigt bei einem Gehülfen! Nur 1 Kataster- investiert. Nun ist für ½ des Besizes eine schon weit Landething die Gemeindewahlreform, deren wichtigster Vorzug Zeichner ist dem Amt zugewiesen. Auf dem Amt II in Kassel über die Hälfte des Anlagekapitals hinausgehende Summe ohne Zweifel die Einführung des Frauenwahlrechtes ist, mit 32 wurden 4 Lehrlinge beschäftigt bei 1 Gehülfen, der das Riesen- hereingebracht worden. Wird der andere Teil des Terrains zu gegen 29 Stimmen, und soweit diese erste Kammer des dänischen gehalt von 70 M. pro Monat bezieht. Auch dieſem iſt nur ein benieuben preis abgestoßen, wie der an den gistus verlaufte Reichstags in Frage kommt, en bg litig beſchloſſen. Die Dutch ). Kataster- Zeichner zugewiesen. Wie steht es da mit der Ausbildung der Lehrlinge! Komplex, dann erzielt die Gesellschaft eine Einnahme von führung der Reform ist damit gesichert, denn es steht fest, daß auch Daß von den Katasterbeamten die denkbar beste Gesinnung ber 17 Millionen Mark. Da können ruhig etliche Hunderttausende als im folkething eine Mehrheit dafür vorhanden ist. Binnen wenigen langt wird, ist selbstverständlich. Dafür sind sie aber auch wie Brovisionen usw. gezahlt werden, die Terrainspekulanten steden jeden- ochen wird der Entwurf Gefeßestraft erlangen, und im März 1909 sollen auf dieser Grundlage alle Gemeindevertretungen neuHörige an die Scholle gefesselt, denn ein Stellenwechsel kommt so falls, auch wenn sie noch etliche Jahre Steuern und Zinsen zahlen gewählt werden. Dann werden also die dänischen Frauen zum gut wie gar nicht in Frage für fie. Die Höchstkommandierenden müssen, einen Gewinn an Wertzuwachs von mindestens zehn erstenmal überall ihr Gemeindewahlrecht ausüben. in den 57 preußischen Bezirken sind sich vollkommen einig da Millionen Mark ein. Wenn die Spekulanten von dem unverdienten sollte mal einer von den armen Schluckern versuchen, sich wider- Zuwachs aber einen geringen Prozentsatz an die Gemeinde abgeben haarig zu zeigen! Urlaub gibt es nicht. Auch in dieser Beziehung stehen die sollen, dann bekommen ihre nationalen Gefühle einen argen Stoß, Katastermenschen viel schlechter da, als ihre Kollegen bei der Eisen- dann sehen sie das Vaterland von der roten Sturmflut bedroht bahn, im Bergbau, in der Landwirtschaftlichen Verwaltung usw. dann entrüsten fich die Expropriateure über Vermögensfonfistation Die armen Teufel wären glüdlich, wenn man ihnen im Jahre auch und jammern über die armen Mieter, denen, die Wohnungen vernur acht Tage Urlaub gewähren wollte. teuert werden. Daß durch die unerhörte Verteuerung des Grund und Bodens die Mieten hinaufgeschraubt werden, das sehen die edlen Gemüter natürlich nicht ein, aber wenn sie von den errafften Millionen ein winziges Sümmchen als Steuer abgeben sollen, dann auf einmal fürchten fie Mietssteigerungen. shatz
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Da sie Urlaub nicht bekommen, wird ihnen je nachdem, ob sie auf einem Katasterbureau der Regierung beschäftigt sind, oder nicht wenigstens gestattet, die Hülfsmaterialien, als da sind Zirkel, Nullenzirkel, Reißfedern, Maßstäbe, Dreiece, Lineale, Pinsel, Tuschen usw. fich selbst zu kaufen. Als fest angestellte Beamte bekommen sie für diese Ausgaben jährlich eine Vergütung von 24 M. Bis sie so weit sind, bergehen indessen zirka 14 Jahre! Aber die Regierung Preußens läßt Milde walten, wenn man schön bittet: unter gewissen Umständen werden jährlich 10 M. Entschädigung gezahlt für die Beschaffung der Hülfswerkzeuge, auch bevor die Beamteneigenschaft erlangt ist.
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Ganz besonders charakteristisch für den Vater Staat ist seine Fürsorge gegenüber den bei den Katasterinspektoren beschäftigten ,, außerordentlichen Hülfsarbeitern" das sind die erwähnten Proletarier his fie Beamte" werden im Erkrankungsfalle. Vor uns liegt ein. Bertrag, abgeschlossen zwischen einem Hülfsarbeiter" und einem Katasterinspektor im Namen der Königlichen Regierung, Abteilung für direkte Steuern, Domänen und Forsten", in dem laut§ 1, im Falle der Erkrankung bis auf weiteres folgende Unterstüßung bis zur Dauer von längstens 26 Wochen gewährt wird:
a) Im Falle seiner Erwerbsfähigkeit vom 3. Tage nach dem Tage der Erkrankung ab ein Krankengeld für jeden Arbeitstag in Höhe der Hälfte des ortsüblichen Tagelohnes gewöhnlicher Tagearbeiter(§ 8 des Kr.- Vers.- Ges.) mit der Einschränkung, daß das Krankengeld die Hälfte des Arbeitsverdienstes nicht übersteigen darf;
b) den nachgewiesenen Aufwand für Arzt und Arzenei, bis zu einem Viertel des ortsüblichen Tagelohnes gewöhnlicher Tagearbeiter, sofern nicht ärztliche Behandlung durch einen von der Königlichen Regierung unmittelbar beauftragten Arzt und die Arzenei durch eine von der Regierung bestimmte Apotheke auf Regierungskosten oder frei gewährt wird.
Noch übertroffen wird diese Fürsorge des Staates für seine Sülfsarbeiter durch einen allgemeinen Ministerialerlaß, in dem auseinander gesetzt wird, wie der bekannte§ 616 des B. G.-B. gehandhabt werden soll. Die wesentlichsten Anweisungen aus diesem Erlaß des Finanzministers und des Ministers des Innern rufen wir in Erinnerung. Es heißt da:
Nach§ 616 des B. G.-B. wird der zur Dienstleistung Berpflichtete des Anspruches auf die vereinbarte Vergütung nicht dadurch verlustig, daß er für eine verhältnismäßig nicht erhebliche Zeit, durch einen in seiner Person liegenden Grund ohne sein Verschulden an der Dienstleistung verhindert wird. In Ausführung dieser Bestimmung wird für den Bereich der allgemeinen Staatsverwaltung und der Verwaltung des Innern folgendes angeordnet:
I. Arbeiter, die mindestens 1 Jahr ununterbrochen im Dienste der Verwaltung beschäftigt sind, erhalten bei militärischen Uebungen von nicht mehr als 14 Tagen% des Lohnes, wenn sie verheiratet oder vorwiegend Ernährer von Familienangehörigen find. Bei länger als 14 Tage dauernden Übungen wird der bezeichnete Teilbetrag des Lohnes für die ersten 14 Tage gezahlt.
Ueber die Ursachen des Minderergebnisses des Unternehmens im letzten Jahre und über die Rentabilität der Hapag im allgemeinen äußert sich der foeben erschienene Geschäftsbericht. Zur Begründung einer neuen Anleihe in Höhe von 30 Millionen Mark wird ausgeführt:
Die Gesellschaft tann darauf hinweisen, daß während der 10 Jahre 1898-1907 den Aktionären eine Durchschnittsdividende von 7,85 Broz. gezahlt worden ist. Der in diesem Zeitraum erzielte Reingewinn betrug 233 Millionen Mark. Zu Abschreibungen und Referbestellungen wurden 161 Millionen Mark aus dem Betriebsgewinn verwandt. Die Aufwendungen für Neuanschaffung von Schiffen berechnen sich auf 302,5 Millionen Mart oder, wenn man den Buchwert der durch Verkauf aus der Flotte ausgefchiedenen Schiffe abfeßt, auf 256 Millionen Mart, während ausgeschiedenen Schiffe abfeßt, auf 256 Millionen Mark, während das Betriebskapital der Gesellschaft an Attien und PrioritätsAnleihen nur um 114 Millionen, nämlich von 58,5 Millionen im Jahre 1898 auf 172,5 Millionen Mark im Jahre 1907 gestiegen ist." Zu dem ersteren Punkt wird bemerkt:
Leider ist die ganze Reform, wie sie das Landsthing an genommen hat, gegenüber der ursprünglich ziemlich konsequent demokratischen Regierungsvorlage arg verschlechtert und verdorben worden. Wir haben schon in Nr. 33 des„ Borwärts" über den faulen Bergleich berichtet, der durch die außerparlamentarischen Verhandlungen der Regierung mit den Freikonservativen des Landsthings zustande gekommen ist. Die fonservativen Parteien haben sich lange mit der Regierung und den Liberalen herumsozialen Wirkungen des allgemeinen, gleichen Wahlrechts vorgestritten, durch welche Bedingungen man den demokratischen und beugen sollte, vor allem auch, um die reichen Leute vor einer Erhöhung der Steuerlasten zu bewahren.
Nun wird das„ allgemeine" Gemeindewahlrecht zunächst eine mal davon abhängig gemacht, daß man zwei Jahre lang in einer und derselben Gemeinde wohnt und seine Steuern bezahlt hat, die bisher wahlberechtigt waren oder werden konnten, werden da während bisher der einjährige Aufenthalt genügte. Manche Männer, durch des Wahlrechtes beraubt. Biele Frauen des Proletariats sowie Mägde und Knechte auf dem Lande, Dienstmädchen in den Städten werden troß der Einführung des Frauen- und Gesindewahlrechtes noch wahlrechtslos bleiben. Das wird um so mehr der Fall sein, als auch noch die Bestimmung getroffen ist, daß man, obwohl schon in die Wählerliste eingetragen, fein Wahlrecht einbüßt, falls man vor der Wahl aus der Gemeinde verzieht. In Kopenhagen wird als Bedingung des Wahlrechtes Steuerleistung für mindestens 800 Kronen Jahreseinkommen verlangt. Allerdings. macht hier wie in allen anderen Gemeinden die entsprechende, Steuerleistung des Ehemannes auch dessen Frau wahlberechtigt In den Städten werden es also am allermeisten die unverheirateter Arbeiterinnen und Dienstmädchen sein, die durch die Steuerklaufl bom Wahlrecht ausgeschaltet werden.
Zu diesen direkten Einschränkungen des Wahlrechts koment Zunächst bestand in ungewöhnlich großem Umfange auf wich- noch eine Reihe anderer reaktionärer Bestimmungen. Wohl wird tigen Verkehrsgebieten teils ein offener Stonkurrenztampf, teils ein das bestehende Zweiflassenwahlrecht zu den Stadt- und Kirchspiel Bustand gegenseitigen Unterbietens der Naten, der sich von einem räten beseitigt, doch wird zu den, den Landgemeinden überoffenen Konkurrenztampfe taum noch unterschied, und durch den geordneten Amtsräten ein Zweiklassenwahlrecht beibehalten, das namentlich die Einnahmen aus dem nordatlantischen Passage Steuerfestsetzungsrecht der Gemeinderäte wird beschränkt, und die Baffage- den Gutsherren und Großbauern die llebermacht sichert. Das geschäft in den letzten Monaten erheblich beeinträchtigt wurden. Dazu tamen eine außergewöhnliche Steigerung der Kohlenpreise, Amtsräte erhalten das Recht, Kirchspielräte, die Regierung das erhöhte Löhne, eine erheblich schlechtere Expedition der Schiffe in Recht, Stadträte aufzulösen. Die Wahlen finden im ganzen Lande nach dem Proporti onalzahlreichen Häfen, sowie die durch die Abwehr mehrfacher Aus
Genosse C. C. Andersen erklärte im Landsthing: Wir stimmen gegen den Entwurf, weil er undemokratisch ist und weil wir uns die Freiheit wahren wollen, für ein neipes und besseres Wahlgeset zu wirken."
stände der Seeleute und Arbeiter in Hamburg , Antwerpen , system statt. Dies System gilt auch für die Wahl des Magistrats Rotterdam und New York entstandenen beträchtlichen Kosten. Durch die Stadtverordneten, und man will damit, vor allem auch Endlich trat gegen Ende des Berichtsjahres ein ebenso plöglich in Kopenhagen , den Konservativen einen gewissen Einfluß sichern, wie heftig einfegender Rückgang der bis dahin bestehenden die wachsende Macht der Sozialdemokratie einschränken. Furcht wirtschaftlichen Hochkonjunktur ein, durch den insbesondere vor der Sozialdemokratie war überhaupt die treibende Kraft bei der ganzen Sache. der Auswandererverkehr nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika sofort lahmgelegt, zugleich aber auch der Güteraustausch zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten empfindlich beeinträchtigt wurde. Die Wirkungen dieser Ungunft der Beiten dauern gegenwärtig noch fort. Im übrigen ist es der Gesellschaft neuerdings erfreulicherweise gelungen, die wichtigsten der oben erwähnten Konkurrenztämpfe durch befriedigende Verständigungen mit den übrigen beteiligten Gesellschaften beizulegen. Unter diefer, die Beseitigung von Auswüchsen des Wettbewerbes getroffenen Vereinbarungen ist besonders das vor kurzem in London geschlossene Abkommen hervorzuheben, das sämtliche in Betracht kommenden am nordatlantischen Baffagegeschäft beteiligten fontinentalen, englischen und amerikanischen Linien umfaßt. II. Allen Arbeitern wird bei Arbeitsversäumnis infolge von Die Ungunft der übrigen angeführten Momente wäre jedenfalls Teilnahme an Kontrollversammlungen, Aushebungen und nicht so scharf wirksam gewesen, wenn nicht durch den unmotivierten Musterungen, infolge von Erfüllung staatsbürgerlicher Pflichten Kampf gegen die Arbeiter der Betrieb gestört worden wäre. ( Schöffen, Geschworenen, Sachverständigen, Vormund usw., Feuerlöschdienst auf Grund öffentlich rechtlicher Verpflichtung, Keine schlechte Konjunktur für Fredener Spiegelglas- Aktionäre. Teilnahme bei Reichstags-, Landtags- und Kommunalwahlen, an Die Generalversammlung der Deutschen Spiegelglas- Attiengesellschaft Sibungen der Gemeindeversammlung und von Organen der in Freden fetzte die Dividende auf 22 Broz. fest. Die Verwaltung städtischen und ländlichen Gemeindeverwaltung und der Kreis- erklärte, daß das laufende Jahr günstige Resultate erwarten lasse. verwaltung) der Lohn für die Dauer der notwendigen Abwesen= Bank- Abschlüsse. Der Schaaffhausensche Bankverein erzielte im heit weitergewährt. Die etwa für Zeitverlust anderweit Bu- legten Geschäftsjahre einen Reingewinn von 14 566 749,29 M. oder stehenden Entschädigungen find anzurechnen. 219 589,47 M. weniger als im Vorjahre. Die Aktionäre erhalten 7 Broz.
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III. In allen anderen Fällen, namentlich bei Arbeitsver: fäumnis wegen dringender persönlicher Angelegenheiten besteht Die Dresdner Bank hat 19 505 929,30 M. Reingewinn herausein Rechtsanspruch der Arbeiter auf Zahlung des Lohnes nicht. gebracht gegen 21 939 959,80 M. im Vorjahre. Es wird vorgeschlagen, Es bleibt indessen dem Ermessen der Verwaltung überlassen, den eine Dividende von 7 Broz. auszuschütten. Lohn zu gewähren. Als Verhinderungsfälle dieser Art gelten 3. B. Wahrnehmung von gerichtlichen Terminen in eigenen An- Natürlich. Die Oberschlesische Kohlenkonvention hat befchloffen, gelegenheiten, Anzeigen beim Standesamt, Eheschließungen, Ge die Kohlenpreise unverändert bestehen zu lassen und am 1. April burten und Taufen in der Familie, Todesfälle oder schwere Er nur den gewohnten Sommerabschlag auf Hausbrandtohlen eintrankungen der nächsten Angehörigen. zuführen. IV. Im übrigen wird bei Unterbrechung der Arbeit eine Das Rheinisch- westfälische Kohlensyndikat wird zu der MitBergütung auf Grund des§ 616 B. G.-B. nicht gewährt. Ins- teilung verstandnisinnig lächeln. Die Preistreiber stärken sich gegenbesondere wird in Krankheitsfällen der Lohn nicht weiter gezahlt, feitig den Rücken und jeder erklärt bedauernd, er fönne nicht anders da dem Bedürfnis der Krankenversicherung bereits auf andere vie der andere. Und der Fiskus gibt zu dem Spiel feinen Segen. Weife genügt wird. Er erklärt sich außerstande, ohne Lohnkürzungen und Gehaltsabzügen auskommen zu fönnen und den Kohlenmagnaten spendet er ein Ertrageschenk von vielen Millionen Mart
V. Die Bestimmungen dieses Grlaffes erstrecken sich auf alle Arbeiter, die nicht ausbrüdlich nur zu borübergehenden Zweden
Die Konservativen stimmten allerdings auch gegen die Reform, aber nur, weil sie ihnen noch zu demokratisch war. Der Minister des Innern, Berg, meinte, bei dem jetzt geltenden Wahlrecht seien die Städte der Sozialdemokratie überliefert, das solle durch die Reform verhindert werden. Also auch ihm scheint der Hauptvorzug der Reform die Einschrlinkung des sozialdemokratischen Einflusses. Der Minister hatte dann die Geschmacklosigkeit, den Sozialdemokraten vorzuwerfen, daß sie mit der Rechten gegen das allgemeine Wahlrecht stimmten. Der Mann Bülow gelernt. Natürlich verfäumte hat anscheinend von C. C. Andersen nicht, ihn darauf aufmerksam zu machen, daß das, wofür die Sozialdemokratie zu stimmen beret war, des Ministers eigener, aber unverfälschter, bom olkething angenommener Entwurf tsar; das, wo gegen sie stimmte, sei ein Pribilegierten walrecht. Wir stimmen dagegen," sagte er, weil der Geldsack in Hochsiz verbleiben, die allgemeine Wählerklasse sich mit dem untersten Tischende begnügen soll. Darum erhebt die Sozialdemokratie von neuem den Kampf für das allgemeine, gleiche Wahlrecht, und wir werden schließlich siegen."
Versammlungen
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Veranstaltungen.
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Schöneberg . Montag, den 9. März, bei Obst, Meiningerstr. 8: Vortrag. Genosse Dr. Röder: Wie schüßt man sich vor LungenKrankheiten?" Groß- Lichterfelbe und Umgegend. Montag, den 9. März, abends 8% Uhr, im Restaurant Kaiserhof" cun Kranoldplate: Monatsversammlung.
Lichtenberg . Dienstag, den 10. März, 8 U, im Lokale von Gürsch. Frankfurter Chauffee 128: Deffentliche Frauenversamm lung. Bortrag. Genossin Baader:" Der, Landtagswahlrechts. kampf und die Frauen."