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Nr. 67. 25. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Reichstag .

125. Sigung vom Mittwoch, den 18. März 1908, nachmittags 1 hr.

Am Bundesratstische: Dernburg .

Staatssekretär Dernburg :

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Rubiel. Man darf ein Land von 10 Millionen Einwohnern, wie In Afrika find die Gegensäße natürlich noch viel schärfer. Hier Ostafrita, nicht von den wechselnden Konjunkturen des Weltmarktes fommt zu dem Gegensatz zwischen ausgebeutetem Proletarier und bollständig abhängig machen, sondern man muß genügend Rücksicht ausbeutendem Plantagenbefizer noch der Rassengegensas auf die Konsumtion der Einheimischen nehmen.( Beifall.)

Abg. Ledebour( Soz.):

Donnerstag, 19. März 1908.

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hervorgetreten. Die Kolonialagrarier, die vor allem in den Kopf, Herr Paasche. Lesen Sie die Denkschrift doch erst einmal Reihen der Nationalliberalen ſizen, haben den Wunsch, die Neger in durch. Redner verliest aus der Dentfchrift die in biel weitergehendem Maße zur Arbeit zu zwingen, als Frage kommenden Säße.( Burufe rechts: Hu! hu!) Daß der Staatssekretär zugestehen kann. Der Staatssekretär geht dabei Sie( nach rechts) das mit Beifallsgeheul begleiten, von der Erwägung aus, daß die Neger viel besser erzogen werden, bler stehe ich,( Lachen rechts.) Sie, die Beschützer des fönnen, wenn sie ein eigenes Interesse an der Arbeit haben. Dieser Dr. Peters und seiner Hintermänner. Der Aufstand in Gegensaz trat, wenn auch in stark verschleierter Form, in den ganzen Südwestafrika ist zweifellos, ebenso wie alle früheren Auf­Auf der Tagesordnung steht die Fortsetzung der zweiten Be- Kommissionsberatungen hervor und erst am Schluß wurde versucht, stände, durch die Hüttensteuer herbeigeführt worden.( Wider tatung des Kolonialetats, nebst den bereits mitgeteilten Refolutionen diesen Gegensatz zu bertuschen. Es bleibt aber dabei, spruch des Abg. Liebert.) Natürlich hat Herr Liebert, der ( Einschränkung des Alkoholausschants, Einführung erhöhter Rechts- daß die Kolonialagrarier unter der Erziehung des Negers zur die Hüttensteuer in Ostafrita eingeführt hat, ein garantien in den Kolonien, Kodifizierung des Eingeborenenrechtes). Arbeit genau das verstehen, was die oft elbischen Agrarier Interesse daran, fie als möglichst harmlos hinzustellen. Neu eingegangen ist eine Resolution v. Treuenfels( t) und in der Ausbeutung der Arbeitskraft der deutschen , russischen und Ein Vater verleugnet niemals felbit sein mißratenes Kind.( Sehr Genossen, im Jahre 1909 in den Etat Mittel einzustellen für ein polnischen Landarbeiter treiben.( Sehr wahr! bei den Sozial- gut! bei den Sozialdemokraten.) In diesem Zusammenhange möchte Denkmal in Berlin zu Ehren der in Südwestafrita gefallenen demokraten.) Von seinem Standpunkt aus mußte der Staatssekretär ich auf die Sachverständigenaussage des Herrn von Krieger. zu dem Schluß kommen, daß die Plantagenwirtschaft in Liebert im Kölner Petersprozeß hinweisen. Dort hat Ostafrita nur in sehr beschränktem Maße durchgeführt er die Behauptung aufgestellt, der Aufstand am Kilimandscharo sei Den Rednern des gestrigen Tages möchte ich furz auf einige werden kann. Er hat sehr eingehend darüber gesprochen, und nach durch eine Rede herbeigeführt worden, die mein Parteifreund Bebel chrer Ausführungen antworten. Ueber die Missionen will ich heute den Tatsachen, die er angeführt hat, bin ich zu dem Schluß ge- vier Jahre später im Reichstage gehalten hat.( Große Heiterkeit bei nicht reden; ich möchte nur betonen, daß ich das labora( Arbeiten) fommen, daß noch in hundert Jahren Ostafrifa tein Plantagenland den Sozialdemokraten). Herr Liebert glaubt also nicht nur an bor das ora( Beten) stelle. Bezüglich der Arbeiterfrage werden wird, daß in absehbarer Zeit z. B. der Plantagenbau der Zaubermittel sondern sogar an eine Bauberei mit rückwirkender halte ich es für äußerst schwierig, eine für alle unsere Baumwolle in Ostafrita nicht so viel produzieren Kraft.( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Das ist ein fauler Kolonien gemeinsame Formel zu finden. Durch meine wird, um irgend einen Einfluß auf die Bildung Bauber.( Große Heiterkeit bei den Sozialdemokraten. Sehr gestrigen Aeußerungen über die Kleinsiedelungen wollte ich Leute, der Preise auf dem Weltmartt ausüben zu können. richtig! rechts.) Ich freue mich, daß Sie mit mir den Liebertschen die nach den Kolonien gehen wollen, in feiner Weise abichrecken.( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Bei alledem glaubt nun Bauber für einen faulen Zauber halten.( Seiterfeit b. d. Sozialdem.) Mein Wunsch geht nur dahin, daß von der Regierung keine Ver- der Staatssekretär sonderbarerweise, eine Harmonie der Nun möchte ich mit einigen Worten auf die Pläne eingehen, die der fprechungen und Zusicherungen gegeben werden, deren Tragweite fie Interessen zwischen Pflanzern und Negern in Afrika unter dem Staatssekretär hat, durch das Beamtentum einen wohlwollenden noch nicht übersehen kann. Aeußerst wichtig ist auch die Frage fegnenden Einfluß der deutschen Beamten herbeiführen zu können und vermittelnden Einfluß auf die Eingeborenen auszuüben. Das des Alkohols. Internationale Abmachungen wären hier am ge-( Heiterkeit), die wohlwollend und liebreich über den Interessengegen ist nur bis zu einem äußerst beschränkten Maß möglich und zwar eignetsten, und es soll mein Bestreben sein, daß Deutsch - fäßen stehen und dadurch das angenehme Resultat herbeiführen, daß aus dem Grunde, weil schließlich doch auch die Beamten aus land hierin stets an erster Stelle gehen wird. Wenn der es in Afrika keine Aufstände und keine fühlbare Unterdrückung mehr ihrer weißen Haut nicht heraustönnen, und weil sie Abgeordnete Arning uns gestern vorgerechnet hat, daß in Ost- gibt, sondern nur ein friedliches Gedeihen der Deutschen wie der in einem engen Jntereffenzusammenhang mit Unternehmern aller Art afrita für etwa neun Milliarden Plantagenwerte erzeugt werden Neger, eine friedliche Entwickelung der Kolonien zu einem wertvollen stehen.( Sehr richtig! b. d. Sozialdemokraten.) Es ist dieselbe Rasse, tönnten, so möchte ich diesem Sage hinzufügen, daß dazu 90 Millionen Besitz. Ginst gab es auch in Europa wohlwollend veranlagte, dieselbe Klaffe, und sie befinden sich gegenüber den Schwarzen mit Menschen nötig sein würden, zu deren Unterhalt mindestens aber sozialpolitisch nicht besonders gebildete Menschen, die an eine den Farmern und Pflanzern in einer Juteressengemeinschaft. Selbst 13 Milliarden benötigt würden. Es würde sich also ein Fehl- Harmonie der Interessen glaubten; gleichwohl entstand wenn es gelänge, einzelne gegen diese Einflüsse gefeiten Charaktere betrag von 4 Milliarden ergeben.( Große Heiterkeit.) hier aus dem Gegensatz zwischen Arbeitern und da hinauszubringen, so würden sie gegenüber dieser allgemeinen So darf man also nicht rechnen. Meine gestrigen Ausführungen Arbeitgebern Klassentendenz sehr bald verschwinden. Ich will da face asaf ein richteten sich nicht gegen jeden Plantagenbau, sondern nur gegen ein der große Klaffenkampf der Zeit. Beispiel hinweisen, daß ich der Schrift des Hauptmanns a. D. b. Liebert wird vielleicht Gelegenheit nehmen, das aufzuklären, C. W. Werther aus dem Jahre 1906 entnehme. Der Abgeordnete was an diefer Ungelegenheit noch der Aufklärung bedürfen sollte. Es handelt sich da um Ländereien am Kilimandscharo , hinzu, der ihn unendlich verschärft, und die geringere Widerstands- die zum Teil für europäische Ansiedler in Anspruch genommen werden. fähigkeit des Negers infolge seiner geringeren fulturellen Stellung. Und es wird da behauptet, daß der Gouverneur v. Liebert der Der Staatssekretär hat in seinen gestrigen Ausführungen u. a. Da ist es natürlich noch viel weniger möglich, eine Intereſſen Schöllerschen Gesellschaft, an der er selbst nachher be die Bemerkung gemacht, daß auch meine Partei mehr als das harmonie herbeizuführen, obendrein durch Beamte, die Fleischteiligt war, versprochen habe, es sollten ihr 160 000 Heftar zum früher der Fall gewesen sei, Interesse am folonialen Leben be- bom Fleische unserer Beamtenschaft sind, die noch Preise von 10 000 M., 5. H. also pro Hektar noch nicht ganz 7 Pf. funde. Dem gegenüber möchte ich, um allen Mißdeutungen vor- stets auf feiten des Unternehmertums gestanden hat.( Sehr wahr( hört! hört! bei den Sozialdemokraten), also für ein Butterbrot aubeugen, feststellen, daß unsere prinzipielle Stellung zur bei den Sozialdemokraten.) Des Staatssekretärs schöne, wohlwollende verkauft werden und daß sein Nachfolger dieses Versprechen ein­Kolonialpolitik sich überhaupt gar nicht geändert hat. Wir stehen nach Redensarten werden diese Versöhnung um so weniger heraufführen, gelöst hat. Wir haben hier im Reichstage Sturm gelaufen, als ein ähnlicher Verkauf an eine Plantagengesellschaft in Togo stattfand. Mag man diese Tatsachen hier auslegen, wie gegenüber. Hauptsächlich, weil wir prinzipielle Gegner der Ver­man will, so ist doch zweifellos, daß in ganz unverantwortlicher wendung staatlicher Machtmittel zur Unterjochung und Ausbeutung Weise dort verfahren ist.( Zurufe rechts.) Der Hauptmann a. D. fremder Völker sind, sowohl in Afrifa wie in Europa. ( Sehr wahr! bei proffamiert und als gültig anerkannt hat.( hört! hört! bei den Werther wird wohl in der Lage sein, seine Behauptungen zu ber den Sozialdem.) Wir müssen auf diesem grundsäglichen Standpunkte Sozialdemokraten.) Wir müssen Rassenjustiz haben und können die treten, die allerdings der Aufklärung bedürfen. Ich könnte das stehen, weil unser politisches Ziel dahin geht, alle Ausbeutung und Prügelstrafe nicht entbehren, sagte der Staatssekretär gestern wört übrigens noch vervollständigen. Von der Nyassagesellschaft Unterdrückung im eigenen Lande zu beseitigen und eine flaffenlose lich.( Lebhaftes hört! hört!) So ist es denn auch erklärlich, daß find Schriften veröffentlicht, aus denen hervorgeht, daß Herr Gesellschaft zu formen, die weder Ausbeuter noch Ausgebeutete, der Staatssekretär, als er wegen feiner negerfreundlichen v. Liebert ihr zugesagt hat, er wolle sich in der Wilhelmstraße, weder Herren noch Knechte fennt. Damit vertrüge sich absolut nicht, Aeußerungen von der Rheinisch- Westfälischen Zeitung" wie er sich ausdrückt: wenn wir unter irgend einem Vorwande die Hand dazu bieten foramiert wurde, die rheinisch westfälischen Panzerplatten- bei den Pappenheimern von der Wilhelmstraße, wollten, anderen Völkern oder Nationen die Knechtschaft aufzuerlegen, patrioten um Entschuldigung bat und schleunigst die Eisen-( Seiterkeit), für sie verwenden. Aber wie erstaunten die Teilhaber die alle flaffenbewußten, in der Sozialdemokratie organisierten Bro- großindustrielleu durch die Einbringung der Eisenbahnvorlage der Nyassagesellschaft, als sie folgende Mitteilung des Kolonialamts, Tetarier der ganzen Welt für sich ablehnen. Wir bekämpfen aber die versöhnte.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Als ich den Stolonialpolitik nicht nur an sich, als isolierte Erscheinung, sondern Staatssekretär von der Ueberbrückung der Gegensäge in Ostafrika datiert Berlin , 3. März 1900, erhielten: reden hörte, da flang mir wieder die Rede im Ohr, die vor 20 Jahren hier in Berlin der Afrikareisende Stanley gehalten hat, als er aus dem Kongosta ate zurückkehrte und in Deutschland Propaganda für dieses Unternehmen machte. In wunder­Die Kolonialpolitik geht nicht restlos auf in dem, was sie direkt für vollen poetischen Worten feierte er das Zivilisationswerk des Deutschland und die kolonisierten Länder bedeutet, sondern man muß sie Kongostaates und des Königs Leopold( Große Heiterkeit) und auch in ihrer Einwirkung auf die gesamte auswärtige Politik des Landes versprach- ich höre heute noch die Worte die Eingeborenen im prüfen. Nur weil wir eine Solonialpolitik haben, haben wir die Kongostaat zu behandeln gently, gently, as a summers dream. Flottenpolitit, haben wir die ganze uferlose, phantastische,[ Milde, milde, wie ein Sommertraum.]( Schallende langanhaltende nebelhafte, imperialistische Weltpolitik( Lachen und heiterfeit.) Und jetzt erregt der Kongostaat durch die scheußliche Widerspruch bei den Nationalliberalen), deren Wortführer schon die Ausbeutung der Eingeborenen selbst die Entrüstung der anderen ungeheuerlichsten Sprünge gemacht haben, um sich dann allerdings Kolonialpolitik treibenden Völker und den feige zurückzuziehen, sobald sie ernstem Widerstand begegneten. ( Unruhe bei den Nationalliberalen.) Sie( zu den Nationalliberalen) wird wohl niemand von den Gefahren der imperialistischen Welt- vor einer solchen Negerpolitik.( Lebhafte Zustimmung bei den politik überzeugen wollen, und es ist auch gar nicht meine Absicht, Sozialdemokraten.) Der Staatssekretär hatte recht, wenn er einmal heute näher darauf einzugehen. Aber mit dieser Weltpolitik hängt aufs fagte, daß Müßiggang aller Laster Anfang sei. In der Umgebung engste die ganze rückständige, reaktionäre Politit Deutschlands zusammen: des Königs Leopold scheint man noch nicht zu dieser moralischen weil wir folossale Gelder aufwenden für die Kolonien und die Flotte, Auffassung gekommen zu sein.( heiterkeit.) Aber wir brauchen ja haben wir die hohen indirekten Steuern, die Steuern auf die Konsum gar nicht in den Kongostaat zu gehen, um die Wirkungen eines Ob die Bedingungen, die da gestellt werden, richtig sind oder mittel des arbeitenden Bolkes.( Widerspruch rechts.) Woher werden afrikanischen Sommernachtstraumes ermessen zu fönnen.( Sehr richtig! nicht, darauf fommt es nicht an, sondern darauf, daß vorher der denn sonst die Mittel für die Kolonialpolitik und die Flottenpolitik bei den Sozialdemokraten.) Leider haben wir auch in unseren Kolonien felben Gesellschaft von demselben Herrn v. Liebert, der diesen genommen? Nur dadurch erklärt sich das Toben der ganzen fich Ereignisse vollziehen sehen, die uns wahrlich nicht das Recht Brief gefchrieben, zu gesichert ist, daß er sich bei dem Kolonial wirtschaftlichen Reaktion in Deutschland und zum großen Teile auch geben, als Nation auf andere Kolonialnationen Steine zu werfen. amt für sie verwenden wolle, und daß die Gesellschaft ihr politisches Uebergewicht. Wir bekämpfen die Kolonialpolitit grund- Ich will die fäglich als einen

wie vor der Kolonialpolitik

auch als

ablehnend

integrierenden Bestandteil der kapitalistisch imperialistischen Weltpolitik.

als er in seiner praktischen Politit ausdrücklich den Grundfatz der Raffenjuftiz und die Prügelf trafe

ungeheuren moralischen Efel

Ausrottungsstrategie des Generals Trotha

" Im Anschluß an das diesseitige Schreiben vom 24. Januar d. J. und unter Bezugnahme auf die seitdem gepflogenen münd lichen Verhandlungen bedauere ich, Euer Hochwohlgeboren als Vertreter des Nyassasyndikats mitteilen zu müssen, daß inzwischen ein vom 23. Januar d. J. datierter Bericht des faiserl. Gouverneurs bon Deutsch - Östafrika eingetroffen ist, in dem ausgeführt wird, daß gegen die Erteilung einer irgendwie nennenswerten Land­fonzeffion an eine Gesellschaft, welche gleichzeitig ein Transport­unternehmen auf dem Sambest- Schire beabsichtigt, erhebliche Bedenken obwalten. Der Herr Gouverneur wünscht, daß eine zu gründende neue Gesellschaft, für welche erheblichere Land­fonzeffionen in Aussicht genommen seien, von jeder Hebung des Verkehrs auf dem Sambesi und Schire absehe, daß dieselbe sich bielmehr ausschließlich mit der inneren Erschließung des Landes und der Herstellung guter Verbindungen nach einem Punkte der deutschen Küste befasse, und daß sie insbesondere bestimmte Verpflichtungen übernehme, die geeignet seien, einen Bahn­bau vom Nyassasee nach einem Buntt der deutschen Küste zu fördern."

von demselben Beamten nicht unterrichtet worden ist, daß er seine Ansichten inzwischen geändert hat. Ich Teil der gesamten reaktionären Politik in Deutschland . in Südwestafrika nicht in ihren Einzelheiten vorführen. Aber schieht( Seiterkeit), sondern nur, um den Beweis zu liefern, wie nahezu führe diese Tatsache nur an, nicht damit Herrn Liebert irgend etwas ge ( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) erinnern möchte ich doch daran, daß schlimmeres auch im Kongo - unmöglich es ist, von hier aus, von der Wilhelmstraße aus, durchzusetzen, Wenn wir trotzdem sehr oft in die Lage kommen, prattisch staat nicht geschehen ist. Als eine Folge diefer Strategie müssen wir daß die Beamten außerhalb jedes Interessentonneges mit den dortigen in die Einzelberatung des Kolonialetats einzu- es ansehen, daß heutigen Tages die Bevölkerung Südwestafrikas Landwirten und Gesellschaften bleiben. Dieser Konner wird sich viel­greifen, so ist das durchaus nichts Wunderbares. Genau so mehr als dezimiert anzusehen ist. Ungeheure Zustände haben sich mehr immer in den verschiedensten Formen durchsetzen, wie auch bei bekämpfen wir ja auch das stehende Heer grundfäßlich, hieraus entwickelt.( Sört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Und der überwiegenden Mehrzahl der Beamten in der Heimat. Was einzelne und treten doch für die Besserung der Lebenslage der Aufstand in Ostafrika ist zurückzuführen, nach der ein- wohlwollende Beamte wünschen zu tun und was wir alle in Berlin der Soldaten und gegen das Unterdrückungs- mütigen Ansicht aller Sachkenner, auf das Verwaltungs- wünschen, das werden Sie unter teinen Umständen erreichen. Wenn tasernensystem ein. Aus demselben Grunde geben wir auch in stem mit feiner Hüttensteuer. Die Hütten die platonischen Wünsche sich in die Tat umsetzen, so wird das immer

derartigen Graufamkeit

erheblich abgeschwächt

in der Kolonialpolitik unsere Anregungen einerseits zum steuer ist es gewesen, die zum Aufstande geführt hat.( Sehr zur Bedrängung der Eingeborenen führen, die teils von Vorteil des deutschen Voltes, das schließlich die Kosten be- wahr! bei den Sozialdemokraten.) Das geht aus einer Bolemit den Pflanzern und Farmern ausgeht, die von der Arbeit dieser Leute zahlen muß, andererseits zum Vorteil der Eingeborenen, deren zwischen dem Abg. v. Liebert und dem Afrikareisenden Hans Wagner leben wollen, teils von den Beamten, die in Interessengemeinschaft Schuß wir als unsere vornehmste folonialpolitische Aufgabe ansehen,( Buruf des Abg. v. Liebert: Kein Afrikareisender!), nun denn Afrika - mit den Farmern und Pflanzern leben. weil sie sonst feinen prinzipiellen Schutz haben, weder in der Re- fenner, hervor. Hans Wagner führt darin aus, daß Herr v. Liebert Ich komme damit auf die Frage der Eingeborenen gierung noch im Reichstage, noch im Lande selbst. Hierin sind wir sich irre, wenn er meine, es hätten sich bei der Einführung der überhaupt. Schon in der Budgetkommission habe ich darauf nun diesmal in eine etwas andere Lage versetzt worden, Hüttensteuer teine Schwierigkeiten ergeben. Die Darlegungen Hans hingewiesen, daß der Staatssetretär feine ersten scharfen nicht dadurch, daß etwa wir unsere prinzipielle Auffassung Wagners beweisen, daß er sich gründlich mit der Sache befaßt hat Aeußerungen gegen die Plantagen befizer später geändert hätten, sondern weil die Regierung in bestimmten und auch in Afrika gewesen ist. Aus der amtlichen Denkschrift geht taktischen Fragen einen anderen Standpunkt eingenommen hat, der flar hervor, daß viel schlimmer, als der offene Kampf, während awar keineswegs vollständig sich mit dem deckt, was von uns der Jahre 1905 und 1906, die Zeit nach dem Aufstande mit ihrer hat. Der Herr Staatssekretär schüttelt mit dem Stopfe. Er ist sich feit langem in bezug auf die Behandlung der Eingeborenen enormen Sterblichkeit war.( Hört! hört! bei den Sozial- eben des Eindrucks feiner Worte selbst nicht bewußt. Ich berufe gefordert ist, sich dem doch aber einigermaßen annähert. Wir sind demokraten.) Die amtlichen Schilderungen von den 8Zuständen legen mich auf Herrn Spahn, der diefelbe Beobachtung be Sadurch sogar in die Lage gekommen, den Staatssetretär von einer fundet hat; allerdings meinte Herr Spahn, er sei mit der erste gegen die Angriffe zu verteidigen, die von den Rede des Staatssekretärs nicht einverstanden, wohl aber mit seiner Kolonialagrariern wegen seiner angeblichen Eingeborenen­zweiten und mit den Ausführungen, die er gestern gemacht hat. freundlichkeit gegen ihn erhoben worden sind.( Heiter- Beugnis ab, daß man nicht mit einer lächerlichen Handbewegung Der Gegensaz dieser Aeußerungen ist fibrigens auch von feit.) Dabei verkennt der Staatssekretär allerdings unsere grund- darüber hinweggehen kann. Ich bedauere daher den Versuch des anderen Mitgliedern der Kommission empfunden worden. Die fäßliche Verwerfung der Unterwerfung und Ausbeutung fremder Staatssekretärs, diese Zustände damit zu beschönigen, daß er sie so erste Rede des Staatssekretärs war eine Fanfare, die zweite Wölfer; er erwiderte heute auf eine Bemerkung des Abg. Dr. darstellte, als ob sie ein unausbleibliches Naturereignis wären. Er eine Chamade zur Beruhigung der Pflanzer in den Kolonien.( Sehr Spahn, daß sich darüber daß die Eingeborenen im Interesse der fagte: ja, wenn wir Eisenbahnen gehabt hätten, dann hätten die richtig! bei den Sozialdemokraten.). tolonisierenden Nation zur Arbeit gezwungen werden 75 000 Mann nicht zu verhungern brauchen. Er verschweigt aber, Damit komme ich zu der Kernfrage, nämlich der Frage der müßten, alle Parteien des Hauses mit ihm einverstanden daß diese Gingeborenen erst in die Hungersnot hineingetrieben Nutzbarmachung der Negerarbeit. Während der Staatssekretär in erklärt hätten. Alle Parteien des Hauses!( Dernburg ruft: worden sind. Es ist falsch, wenn der Staatssekretär annimmt, den ersten Ausführungen meinte, wesentlich solle diese Nugbarmachung Jal Jal Alle!- Heiterkeit.) daß eine solche Hungersnot das selbstverständliche im eigenen Interesse der Neger erfolgen, so meint er Ergebnis eines Kolonialfrieges jei. Nein, diese Hungersnot ist durch jetzt, daß sie im Interesse der Plantagen besiter Aber nicht wir. die deutsche Heeresverwaltung erfolgen soll, und daß dies Interesse durch die Beamten ge fördert werden soll; er hat allerdings mit vorsichtig gewählten Worten zugestanden, daß man einen Zwang auf die Neger ausüben muß. Er gebrauchte heute den Ausdruck, die Neger zur Arbeit beranlaffen". Welchen Ausdruck man wählt, ist ganz gleichgültig, es tommt auf die tatsächliche Ausführung an.

bewußt herbeigeführt worden.

( Sehr wahr bei den Sozialdemokraten.) Staatssekretär Dernburg gibt sich der merkwürdigen Illusion hin, die Interessengegenfäße in den Kolonien durch ein paar freundliche Redensarten überwinden( Zustimmung bei den Sozialdemokraten. Burufe rechts: Ach be­zu können. Dabei sind die Interessengegenfäße in bezug auf die wahre!) Aus der amtlichen Denkschrift geht das flar hervor. Behandlung der Eingeborenen in der Kommission recht deutlich!( Widerspruch bei den Nationalliberalen.) Sie schütteln mit dem