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Jr. 82. 25. Jahrgang.

Reichstag  .

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

140, Gizung. Sonnabend, den 4. April 1908, 60r. 130, Sizung. Sonnabend, den 4. April 1908, бor. mittags 11 Uhr. Am Bundesratstische: v. Bethmann- hollweg. Die zweite Lesung des Vereinsgefehes wird fortgesetzt beim§ 7, der nach dem Beschluß der Kommissionen folgenden Wortlaut hat: Die Verhandlungen in öffentlichen Versammlungen sind in deutscher Sprache zu führen.

Diese Vorschrift findet auf internationale Kongresse sowie auf Versammlungen der Wahlberechtigten zum Betriebe der Wahlen für den Reichstag   und die gefeßgebenden Versammlungen der Bundesstaaten und Elsaß  - Lothringens   vom Tage der amtlichen Be­fanntmachung des Wahltages bis zur Beendigung der Wahlhandlung

feine Anwendung.

Die Zulässigkeit weiterer Ausnahmen regelt die Landesgesets gebung. Jedoch ist in Landesteilen, in denen zur Zeit des Inkraft­tretens dieses Gefeßes alteingesessene Bevölkerungsteile nicht deutscher Muttersprache vorhanden sind, sofern diese Bevölkerungs. teile nach dem Ergebnis der jeweilig lebten Volkszählung 60 Pro3. der Gesamtbevölkerung übersteigen, während der ersten 20 Jahre nach dem Inkrafttreten dieses Gesetzes der Mitgebrauch der nicht­deutschen Sprache gestattet, wenn der Veranstalter der öffentlichen Bersammlung mindestens dreimal 24 Stunden vor ihrem Beginn der Polizeibehörde die Anzeige erstattet hat, daß und in welcher nichtdeutschen Sprache die Verhandlungen geführt werden wollen. Ueber die Anzeige ist von der Polizeibehörde sofort eine tostenfreie Bescheinigung zu erteilen. Als Landesteile gelten die Bezirke der unteren Verwaltungsbehörden.

Ferner find, soweit die Landesgesetzgebung abweichendes nicht bestimmt, Ausnahmen auch mit Genehmigung der Landeszentral­behörde zulässig."

Die Sozialdemokraten beantragen, den§ 7 zu ftreichen. Die Bolen beantragen prinzipaliter ebenfalls die Streichung des§ 7. Für den Fall der Ablehnung dieses Antrages jedoch schlagen fie folgende Fassung vor: " Die Verhandlungen in öffentlichen, anzeigepflichtigen Ver. fammlungen find in der Regel in deutscher Sprache zu führen. Wenn in einer öffentlichen Versammlung in einer fremden Sprache verhandelt werden soll, so haben die Beranstalter die nach § 3 Absah 1 erforderliche Anzeige mindestens dreimal 24 Stunden bor dem Beginn der Versammlung bei der Polizeibehörde zu er­statten. Bei der Anzeige muß die Absicht, in fremder Sprache zu berhandeln, mitgeteilt werden, und die Bezeichnung dieser fremden Sprache selbst erfolgen. In Versammlungen, für welche die in Absatz 2 vorgeschriebene Mitteilung von dem Veranstalter nicht erfolgt, ist der Gebrauch einer fremden Sprache nicht erlaubt. Die Anzeige gemäß Abfaz 2 wird durch die öffentliche Bekannt. machung nicht ersetzt. Ohne die ausbrüdliche Einwilligung des Veranstalters oder Leiters einer öffentlichen Versammlung barf in derselben in einer nichtdeutschen Sprache nicht verhandelt werden."

Sonntag, 5. April 1908.

Präsident Graf Stolberg schließt sich diesem Vorschlage an. wir es bedauert, daß die Linte uns beim§ 7 nicht mehr entgegen Abg. Singer( Soz.)( zur Geschäftsordnung): Uns tommt es gekommen ist.( Sehr richtig! rechts.) Leider sind uns in der zunächst beim§ 7 die Frage der Behandlung der fremdsprachlichen die schwersten Bowürfe gemacht worden, man hat den Konservativen weniger darauf an, wann abgestimmt wird, und mehr darauf, daß Presse, auch der nationalen Breffe der Parteien, in der letzten Zeit Bevölkerungsteile eingehend erörtert und dann bei der Resolution in Preußen Gemeinheit", miserable Gesinnung" usw. borge­gesondert entschieden wird, ob man wirklich ein Ausnahmegesek worfen. Solche Beschimpfungen bilden eine große Gefahr für das gegen eine einzelne Bevölkerung schaffen will. Ich bitte also, die gemeinsame Arbeiten. Freuen wir uns doch des gemeinsam Er­Diskussion nicht zu verbinden. reichten.( Bravo  ! rechts.)

Präsident Graf Stolberg: Dann muß ich das Haus über diese Frage entscheiden laffen.

Der Vorschlag des Präsidenten wird mit den Stimmen der Mehrheitsparteien angenommen. Dr. Niefer ftellt

Badischer Bundesratsbevollmächtigter gegenüber den geftrigen Ausführungen des Abg. Ged feft, daß die Erklärung des badischen Vertreters im Bundesrat mit der Zu stimmung der Badischen   Regierung abgegeben sei.

Abg. Singer( Soz.) meldet sich zur Geschäftsordnung. Präsident Graf Stolberg: Das Wort zur Geschäftsordnung fann ich hierzu nicht erteilen.

Abg. Singer( Soz.): Die Debatte muß jekt wieder eröffnet werden. Präsident Graf Stolberg: Ueber§ 4c ist bereits die Abstim mung erfolgt. Bundesratsvertreter müssen nach der Geschäfts­ordnung auf Verlangen jederzeit das Wort erhalten. Ich wieder hole, eine Geschäftsordnungsdebatte tann ich nicht zulassen. Das Wort hat der Abgeordnete Fürst Radziwill  .

Abg. Dr. Spahn( 3.):

Dr. Hieber fagte gestern, wenn Zentrum und Sozials demokratie uns mit Freiheiten beschenken wollen, find wir auf falschem Wege. Ihm als Vorsitzenden der Kommission ziemte es am wenigsten, einzelne Parteien anzugreifen, sondern er hatte die Pflicht der Objektivität.( Sehr richtig!) Gegen das Gesetz haben sich die süddeutschen Parlamente ohne Unterschied der Partei ausgesprochen. Die Libe­ralen haben bei diesem Gesetz ihre Grundsätze verleugnet.( Leb­haftes Sehr richtig! im Zentrum und bei den Sozialdemokraten.) Gin liberaler Grundsak ist ein freies Versammlungsrecht; dazu ge hört, daß man in einer Sprache spricht, die von Mensch zu Mensch verstanden wird. In der Kommission hat man gesagt, das Recht auf die Muttersprache sei ein Naturrecht. Der Staatssekretär des Innern hat das bestritten, sehr mit Unrecht. Aber davon ganz ab gesehen, hat in Preußen auch das Oberverwaltungsgericht aus. geführt, daß jedem Preußen berfassungsmäßig das ( Außerordentliche Unruhe im ganzen Hause.) echt garantiert ist, feine Meinung in feiner Abg. Fürst Radziwill  ( Pole): Die Erklärungen meiner Muttersprache zu äußern. Das wichtigste Mittel für Fraktionsgenossen sind im Kommissionsbericht mit einer Dürftig eine Nation, ihre Kultur zu fördern, ist die Sprache; wer hier feit behandelt, die Staunen erregen würde, wenn man die Gründe hindernd eingreifen will, will die Kulturentwidelung hemmen. nicht wüßte. Wir werden im Plenum nachholen, was der Bericht( Sehr richtig! im Zentrum, bei den Polen   und Sozialdemokraten.) verschweigt. Der§ 7 verletzt die einfachsten Regeln der Logit. Fürst Bismard hat ausgeführt, daß gerade die Raffenmischung Was heute als notwendig und der Gerechtigkeit entsprechend er- zwischen Slaven   und Deutschen   beiden zum Vorteil gereicht hat. tannt wird, soll es nach 20 Jahren nicht mehr sein. Den Beweis Wenn man das anerkennt, so verstehe ich das Vorgehen gegen die dafür können Sie nicht erbringen. Der Kampf gegen eine alt ein- Bolen nicht. Man sagt, die Polen   wollten das Königreich Polen gesessene Bevölkerung, von dem der Kanzler sich rühmt, er würde wieder aufrichten; eine solche Torheit traue ich ihnen nicht zu. Im von ihm nicht ablassen, widerspricht der göttlichen Vorsehung und übrigen wäre gegen derartige Dinge die Truppenmacht aufzu der Kompetenz des Staates; der Staat hat nicht die Auf- bieten. England hat viele fremdsprachige Gebiete, nirgends aber gabe, Nationen aus dem Boden zu stampfen und sucht es die Muttersprache auszurotten. Bisher hat sich der Reichs­andere Nationen zu unterdrüden.( Lebh. Sehr richtig! tag stets gegen Beschränkungen des Gebrauchs der Muttersprache im Zentrum, bei den Polen   und bei den Sozialdemokraten.) Der ausgesprochen; denn sie verlegt den Grundsatz des gleichen Rechts 87 ist ein& auftschlag gegen das christliche Prinzip. für alle.( Lebhaftes Sehr richtig!) ( Lebhaftes Sehr richtig!) Mit fleinlichen Bolizeimaßregeln wollen Die Verweisung auf das Ausland hat der Staatssekretär in Sie eine elementare Volksbewegung unterbrüden in einer Nation, der Kommission abgelehnt. Es ist aber eine innere Frage, die zu den Kulturnationen Europas   gehört. Den Majuren, wie das Urteil des Auslands auf unsere Ver­Litauern, Wenden wollen Sie Gerechtigkeit widerfahren lassen, hältnisse zurüdwirft, und welche Maßnahmen den Polen   nicht; damit machen Sie sich nur lächerlich.( Unruhe das Ausland gegen die 30 Millionen im Auslande rechts und bei den Nationalliberalen.) Sie verlangen, daß die leben der Deutschen trifft.( Lebhaftes Sehr richtig! im Bolen fich als Deutsche fühlen sollen; das legt Ihnen die heilige Zentrum und bei den Sozialdemokraten.) Auch ist es nicht Pflicht auf, die Rechte der Polen   zu achten. Sie wollen dem pole gleichgültig, das Ansehen des Reiches als Kultur­nischen Volt das Nationalgefühl aus dem Herzen reißen! Das wird faktor zu heben( sehr richtig); die hier geplante Gesetzgebung hnen nicht gelingen, wenn auch die Regierung den§ 7 in der aber findet bei feiner Rulturnation Billigung. Kommissionsfassung als eine Berle bon besonderem Glanz ansieht.( Lebhaftes Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten und im Das Leben wird über die graue Theorie dieser Gesetzesvorlage hin- Bentrum.) Auch die wirtschaftliche Seite der Sprachenfrage ist von wegschreiten. der allerhöchsten Bedeutung. Die Koalitionsfreiheit der Arbeiter Natur( am) expellas furca, wird zerstört in dem Moment, wo Sie die Organisationsarbeit Tamen usque recurret! unter den polnischen Arbeitern verhindern.( Sehr wahr! im Der Abgeordnete Hanssen( Däne) beantragt, in 1. Abfak Bentrum und bei den Sozialdemokraten.) Ich stelle fest, daß das des§ 7 bor Versammlungen" einzufügen: politischen". Kompromiß abgeschlossen ist unter Zustimmung der Von den elfah- lothringischen Abgeordneten Dr. Grégoire, Liberalen unter Verlegung derjenigen Grund. Abg. Ganz Edler zu Putlis( f.): Es kommt für uns darauf fäße, die die Liberalen seit hundert Jahren vertreten haben. Labroise und de Wendel ist zum§ 7 folgende Resolution an, daß im§ 7 der deutsche, nationale Standpunkt( Bebhafte Zustimmung bei der Minderheit.) Man sagt, wir hätten mit Unterstützung der Mehrheitsparteien eingebracht worden. Den Herrn Reichskanzler zu ersuchen, er möge bei dem gewahrt wird.( Sehr gut! rechts.) Wir sind in dieser Beziehung auch Kompromisse abgeschlossen. Gewiß, aber kompromisse Bundesrat und bei der elsaß  - lothringischen Regierung dahin wirken, soweit wie irgendmöglich entgegengekommen gegenüber den loyalen über Prinzipien haben wir niemals abge­daß in Ausübung der in§ 7 Absah 3 des Vereinsgefeßes vor- fremdsprachlichen Bevölkerungsteilen, wie die Litauer, Masuren   und schlossen.( Stürmische Zustimmung im Zentrum.) Weiter fagt geschenen landesgeseßlichen Ausnahmebefugnis dem elfah- loth- Wenden. Das Prinzip, daß die Minderheiten immer zu ihrem man, wenn wir diesen Paragraphen nicht annehmen, wird ringischen Landesausschuß sofort ein Gefeßentwurf unterbreitet Recht kommen müssen, können wir nicht unter allen Umständen Breußen die Klinke der Gefeßgebung ergreifen. Das ist das werde, burch welchen in Elsaß- Lothringen   für Vereine und Ver- anerkennen; das werden auch die Sozialdemokraten im Zukunfts- felbe, als wenn ein Dieb, der einen Gegenstand gestohlen fammlungen aller Art der Mitgebrauch der französischen   staat nicht tun.( Lachen bei den Sozialdemokraten.) In Preußen hat, sich damit entschuldigt, wenn er es nicht getan hätte, Sprache im französischen   Sprachgebiet gesichert find wir in den Ostmarken den Polen   gegenüber in der Notwehr. hätte es ein anderer getan.( Seiterkeit und Sehr gut! im ( Gelächter bei den Polen  .) Eine entgegenkommendſte Politik den Bentrum, Unruhe bei den Freifinnigen.) Im Interesse des inneren Bolen gegenüber hat noch stets zu Mißerfolgen geführt.( Sehr Friedens' lehnen wir den§ 7 ab.( Lebhafter, andauernder Beifall wahr! rechts.) Für die Hebung der Kultur hat Preußen in den Ostmarken seit hundert Jahren unendlich viel getan. Der Dank aber war die großpolnische Bewegung. Daher gehen uns die Be­stimmungen des§ 7 den Polen   gegenüber nicht weit genug und wir müssen den verbündeten Regierungen die Verantwortung dafür überlassen. Wir haben bei der Vorlage große Entfagung geübt, die Linke hat in vielen Punkten den Löwenanteil davon getragen.( Lachen bei den Sozialdemokraten.) Um so mehr haben

Für den Fall der Ablehnung auch dieses Antrages beantragen die Polen  , im ersten Absatz des§ 7 hinter Versammlungen" ein zufügen: zur Erörterung politischer Angelegenheiten( politische Versammlungen)".

wird.

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Präsident Graf Stolberg schlägt vor, diese Resolution mit zur

Debatte zu stellen.

Abg. Korfanty  ( Bole) protestiert dagegen. Abg. Dr. Hieber( natl.)( zur Geschäftsordnung) tritt dem Vor­fchlage des Präsidenten bei. Es werde sich gar nicht vermeiden lassen, beim§ 7 die Behandlung der einzelnen fremdsprachlichen Landesteile zu erörtern.

Abg. Dr. Spahn( 3.) bittet über die Resolution jedenfalls schon in zweiter und nicht erst in dritter Lesung abstimmen zu lassen.

Kleines feuilleton.

( Das innerlich Lebendige kann auch mit Heugabeln nicht tot­geschlagen werden.)( Lebhafter Beifall bei den Polen  .)

im Zentrum.)

Abg. Dr. Hieber( natl.):

Herrn Spahn gegenüber bemerke ich, daß meine Tätigkeit als Vorsitzender der Kommission mit der Feststellung des Berichts abge. schloffen ist. Bestreiten muß ich auch gegenüber dem Fürsten Radzi will, daß der Bericht der Kommission über den§ 7 zu dürftig sei. Der Bericht über diesen Paragraphen umfaßt den vierten Teil des Notizen.

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den

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im elektrischen Hoch- und Untergrundbahnbetrieb das Blodsystem angewendet, wie es bei der Staatseisenbahn schon jahrelang im - Jm 2orking Theater wurde am Freitag dem Genius Gebrauch ist. Die Angabe der Signale geschieht nicht nur vom Bersonal, sondern wird vom durchfahrenden Zug mechanisch ergänzt. bes Hauses zu Ehren wieder eine seiner immer noch und hoffentlich Sicherheitseinrichtungen für elektrische Hoch- und Untergrund- Man teilt deshalb jede Bahnstrecke in Abteilungen, sogenannte noch lange populären Opern gespielt. Der Wildschütz er bahnen. Gegenwärtig gehen im Berliner   Verkehrsleben eine Menge Blocks. Ein jeder Block hat sein Einfahrtssignal und sein Aus. freute sich einer im ganzen wohlgelungenen, trefflich inszenierten Veränderungen vor sich. Berlin   wird voraussichtlich eine Schwebes fahrtssignal, es sind das die bekannten Eisenmasten, welche je nach Aufführung. Das Orchester war unter Oskar Pofas Leitung auf bahn erhalten, daneben wird ein vielverzweigtes Netz von Hoch- und der Stellung und Neigung der Hebelarme das Signal geben, ob die der Höhe, die Darstellung luftig und munter( bortrefflich A. Lieban Untergrundbahnlinien in den nächsten Jahren seiner Vollendung ent- Strecke vom Zuge befahren oder frei ist. In einer beſtimmten als Bankratius) un audit ser Gefangereiftingen om te man gegensehen. Entfernung von den Masten mit den Ein- bezw. Ausfahrtssignalen wohl zufrieden sein. Da ist es mun nicht uninteressant, die Sicherheitsmaßregeln des find auf den Schienen die Schienenkontakte angebracht, Vor- Frl. Gerber Grünwalds frisches Gretchen, Herrn Wolters Hoch- und Untergrundbahnbetriebes näher kennen zu lernen. Infolge richtungen, welche den Druck des vorüberrollenden Rades auf elet. waderer Baculus und Herrn Görgers Graf waren gut geraten. der großen Fahrgeschwindigkeiten und der raschen hintereinander- trischem Wege auf den Hebelmechanismus der Signalmasten über­Josef Sucher, der um die Wagnerfache verdiente Kapell­folge der Züge fönnen hier am allerersten Unglücksfäße von großer tragen. Hat also das erste Rad der Lokomotive den Schienenkontakt meister, ist in Berlin   verstorben. In den fiebziger Jahren leitete Tragweite entstehen und so ist der Bahningenieur vor die heruntergebrüdt, so überträgt sich dieser Druck auf das Einfahrts- er in Leipzig   die erste Aufführung des Nibelungenringes außerhalb Aufgabe gestellt worden, eine Reihe von Sicherheitsmaßregeln signal, der Hebelarm stellt sich schräg, das Signal heißt: Bug Bayreuth  . Busammen mit seiner Gattin, der Wagner Sängerin zu ersinnen, durch welche Unglücksfälle mit tödlichem Ausgang nahe kommt. Hat nun das letzte Rad des Zuges den Kontakt verlassen, Rosa Sucher  , wirkte er 1879 in Hamburg   und feit 1888 an der zu ausgeschlossen werden. Um den Zusammenstoß von Wagen ver- so löst sich durch diese Drudentlastung auf dem Signalarm der Berliner   Hofoper als begeisterter, wenn auch durchaus nicht ein­fchiedener Fahrtrichtungen zu vermeiden, baut man sogenannte Ueber zurüdgelegten Strede der Hebelarm in gerader Stellung, das gibt feitiger Verehrer Wagners und als ein guter, ficherer Musiker. führungen, d. h. man führt am Kreuzungspunkte eine Strecke über das Signal: Strede frei. Dem Wagenführer wird also dadurch Josef Sucher  , der aus Döbör, einem kleinen ungarischen Dorfe stammte, die andere hinweg. Eine sehr originelle Kombination von Kreuzungs immer angezeigt, ob auf der Blockstrecke vor ihm sich ein Zug be- hätte im Herbst das 64. Lebensjahr vollendet. punkten bildet das sogenannte Gleisdreieck der Berliner   Hoch- und findet oder nicht. Salome und kein Ende. Nach Sudermann, Wilde, Untergrundbahn. Hier freuzen sich drei Nichtungen und zwar War- Besondere Vorsichtsmaßregeln find zur Sicherung gegen schauer Brücke- Potsdamer Platz  , Warschauer Bride- Boologischer Feuersgefahr getroffen. Jede Haltestelle hat eine Meldeleitung Strauß hat jetzt auch eingartner ben Salome- Stoff behandelt. Garten, Potsdamer Platz- Boologischer Garten. An den Kreuzungs zur nächsten Feuerwehrstation, überall sind Hydranten und Kästen Weingarmer, der sein eigener Librettist ist, las den Text feiner neuen punkten ist eine geeignete Ueberführung vorgesehen, so daß mit trodenem Sand angebracht. Im Tunnel steht in einer Ent- Dper Golgatha in München   vor, ohne damit Eindrud zu erzielen. trotz des lebhaften Verkehrs teine Zusammenstöße erfolgen tönnen. fernung von je 100 Meter immer eine Handfeuersprize. Bei der Salome wird bei Weingartner durch Christus bekehrt. Der zweite Für die Betriebssicherheit während der Fahrt sind besonders die Herstellung der Wagen wird dafür Sorge getragen, daß alle Teile, Teil behandelt die Pafftonsgeschichte. Bremsen wichtig. Ein jeder Wagenzug hat eine durchgehende Luft die einer größeren Erwärmung ausgefeßt sind, genügend geschützt bremse, die sofort in Altion tritt, wenn der Zug zerreißt oder die werden. So ist der Führerstand wegen der Nähe der Schaltapparate Bremsleitung beschädigt wird. Außerdem ist die Luftbremse für mit Asbest ausgekleidet, die elektrischen Heizungskörper find in das Publikum als Notbremse erreichbar. Für den Fall, daß selbst Eisenblech eingeschlossen und ebenfalls mit Asbestschieferplatten die Luftbremse versagt, hat jeder Wagenführer noch eine Handbremse belegt. Die Bahnhöfe sind so eingerichtet, daß beim Ausbruch in Bereitschaft. einer Feuersgefahr das Publikum leicht ins Freie gelangen kann, Die Beleuchtung geschieht natürlich ausnahmslos durch elektrische die Ausgänge liegen regelmäßig am Ende des Bahnhofs. Um die Lampen. Der Sicherheit halber sind alle Glühlampen auf der Ausgänge zu verbreitern, sind die Ständer der Fahrkartenschaffner Tunnelhaltestelle und der Tunnelstrede an zwei von einander uns auf Rollen, tönnen also sofort zur Seite gerollt werden. Natürlich erfordert der Betrieb einer solchen Bahnanlage ein abhängigen Leitungen angeschloffen, damit bei der Betriebsstörung einer Leitung die Beleuchtung von dem anderen Stromkreise ent- gut ausgebildetes Beamtenpersonal. So find von der technischen nommen werden kann. Wenn ein Zug in einem Tunnel einfährt, Aufsichtsbehörde, der königlichen Eisenbahndirektion und dem Po vollzieht sich sofort selbsttätig die Beleuchtung, die nach der Durch- lizeipräsidium bestimmte Anstellungsbedingungen festgelegt worden. fahrt wieder erlischt. Die Ausbildung geschieht in besonderen Ausbildungsstunden, die Entiteht auf der Strede eine Betriebsstodung, die länger an mit theoretischen und praktischen Prüfungen abgeschlossen werden. falon Wertheim   eine neue Ausstellung eröffnet, welche fich haupt Dauert, so sind die Fahrgäste am Gleise entlang bis zur nächsten So haben die Elektrotechniker versucht, bei den wachsenden Haltestelle hinaus zu geleiten. Es tritt dann eine sogenannte Verkehrsaufgaben, die das elektrische Bahnwesen zu bewältigen fächlich aus Werken Berliner Maler zusammensetzt. Ferner find mit Sturzschlußvorrichtung in Funktion, die Nebengleise verlieren ihre hat, eine weitgehende Betriebssicherheit möglich zu machen, und größeren Kollektionen vertreten May Stowarzit( Dresden  ), Willi Spannung. andere Büge müssen in genügender Entfernung bon nach den günstigen Ergebnissen der Unfallstatistik muß auch an- Kukut( Düsseldorf  ) und Rudolf Sieck  ( München  ). der Unfallstelle halten, weil ihnen tein Strom zugeführt wird. erkannt werden, daß diefe Arbeiten Erfolg gehabt haben. Ein Ueberfahren des Publikums im Tunnel oder auf der Strecke von Nebenzügen ist also mechanisch ausgeschlossen.

Damit ein Zug gleicher Richtung nicht auf den anderen auf fährt, technisch gesprochen aur Sicherung der Zugfolge, wird auch

Der elektrische Bahnbetrieb, das Symbol des heutigen Wirt schaftslebens, hastig und rationell arbeitend, wird in steigendem Maße als zuverlässiges Verkehrsmittel der modernen Großstadt Anwendung finden

- Theaterchronit. Jm Leffing Theater wird 2013ogens Lumpengefindet am 11. April neu herausgebracht. Das Deutsche Theater fündigt für die nächste Saison eine Aufführung von Hebbels Herobes und Marianne" an. Esperanto auf der Bühne. Ein klassisches deutsches Drama soll auf dem diesjährigen, in Dresden   tagenden Esperantistenkongres in Esperantoübersetzung aufgeführt werden. Emanuel Neicher will dabei mitwirken.( Eine artige Spielerei!)

- Musikchronit. Die 2orging- Oper wird noch im April einen Lorging- 8yflus au populären Preisen veranstalten. Mittwoch den 15. wird Bar und Zimmermann", Sonnabend den 18. Der Waffenschmied", Mittwoch den 22. Undine" und Sonnabend ben 25. Der Wildschütz" gegeben. Kunstausstellungen. Am Montag wird im Kunst

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Wochenplan des Schiller Saales, Charlotten burg. Sonntag 8 Uhr: Richard Strauß  - Abend; Mittwoch 9 Uhr: Dr. H. Małowsky über Tizian  ; Freitag 9 Uhr: Dr. M. Burkhardt über Johann Strauß  .