Opfer. Noch heute lebt im Gedächtnis der Berliner Ge.| den Kampf um Zentralorganisation und Rokalorganisation an, sich die Bezirksvereine schon überall zu Reichstagswahlvereinen noffen das tieferschütternde Ereignis, das sich zu Beginn des Wahl- dessen Ende wir gerade jetzt erleben; in seinen Spalten wird auch zusammengeschlossen, die noch jetzt die Grundlage der Parteitampfes von 1887 in Berlin zutrug. Drei eifrig tätige Partei- mit größter Lebhaftigkeit der Kampf gegen die Flaumacher" ge- organisation bilden. Die Gewerkschaften zeigten bereits fräftige Angenossen: Robert Nauen, Baul Hensel und Otto Lachmann fanden führt, die beim Bierboykott von 1890 allzu früh zur Nachgiebigkeit säge zur Zentralisation und setzten in praktischen Fortschritten nicht auf dem nächtlichen Nachhausewege von einer geheimen Vertrauens- geraten hätten und die vom internationalen Pariser Kongreß be- unwesentliche Lohnerhöhungen durch. Bismarcs letzter Gewaltversuch, männersihung des 6. Wahlkreises beim Ueberschreiten des zu schlossene Maifeier zu verwässern suchten. das Erpatriierungsgesetz, scheiterte kläglich an der Empörung weiter gefrorenen Spandauer Schiffahrtskanals den Tod im Wasser. Solche Auf der anderen Seite wurde von der Fraktion, dem damaligen selbst nicht sozialdemokratischer Kreise über den Gedanken, daß man Ereignisse mußten die Empörung über das Schandgesetz aufs höchste Parteivorstande, die Tattit der Vorsicht namentlich unter Berufung auf die den deutschen Arbeitern wegen ihrer politischen Gesinnung steigern. Wohl lernten die Parteigenossen in zahllosen Fällen die ungünstige Geschäftslage stark betont. Ignaz Auer riet in einem Artikel: ihr Heimatrecht und ihre Nationalität als Deutsche nehmen wollte. Polizei und ihre Spizel zu dupieren und auf falsche Wege zu locken, Gewehr bei Fuß" den Gewerkschaften, in dieser ungünstigen Zeit alle Noch ehe das Sozialistengesetz ablief, war sein Schöpfer Bismarck wohl entlarbte die eiserne Maste" eine überaus große Zahl heim- größeren Kämpfe zu vermeiden und zunächst nur die neuen dem Spigelminister Buttkamer nachgestürzt. licher Polizeiagenten, leider auch darunter Parteigenossen, denen man Organisationsformen auszubauen. Die Gründung einer Berliner Kein Wunder, daß die Parteigenossen, als sie am Abend des seit Jahren Vertrauen geschenkt hatte, aber im Zusammenhang mit Streiffommission, der Vorgängerin unserer jetzigen Gewerkschafts- 30. September 1890 die Triumphfeier über den Fall des Sozialistendiefen empörenden Ausweisungen und den anderen Polizeipraktiken tommiffion, hatte gleichfalls den Zwed, die wilden Streits einzugefeges und zu Ehren seiner Opfer begingen, fich als die Sieger setzte sich doch in Berlin die schärfere Tonart unter den Parteisetzte sich doch in Berlin die schärfere Tonart unter den Partei schränken. So sammelte sich auf allen Gebieten der Parteitaktit eine fühlten, und daß ihnen das Reich der sozialen Gerechtigkeit näher genoffen durch. Sie tam zuerst zum Ausdruck, als im Anschluß Das Schandgesez und sein an den Freiberger Geheimbundsprozeß die Reichstagsfraktion, um Menge von Zündstoff, der dann später nach Ablauf des Sozialisten- erschien, als es wirklich war. weitere Berurteilungen zu vermeiden, ihre Verbindung mit dem gefeges in dem Streite der Jungen gegen den Parteivorstand Urheber zerschmettert durch die Macht der sozialdemokratischZüricher Sozialdemokraten", natürlich nur formell, löste. Ebenso explodierte.. Daß in diesem Kampfe die Jungen unterlagen und die organisierten Arbeiterklasse, keine Macht der Welt stark genug, erweďte die Beteiligung der Frattion am Seniorentonvent und an große Masse der Parteigenossen den alten Mitgliedern der Partei- um den Siegeslauf des Sozialismus aufzuhalten- das ist die den Kommissionsberatungen des Reichstags in Berlin vielfachen leitung und Fraktion ihr volles Vertrauen aussprach, ist bekannt. erhebende Stimmung, in die auch die Lektüre des Bernsteinschen Indessen kann heute auch anerkannt werden, daß gerade die Werkes Protest. bersetzt. Es eine ist glänzende, materialreiche Zu einem offenen Konflitt fam es aber zuerst bei einer internen Oppofition eine Fülle junger Intelligenz an die Partei herangezogen Schilderung diefer schwersten und fiegreichsten Kämpfe der deutschen Berliner Angelegenheit: den Stadtverordnetenwahlen der Jahre hatte. Die Gründung der Freien Volksbühne ist ein Zeichen des Arbeiterklasse, ein ehrendes Zeugnis für die Intelligenz und Charakterstärke der Berliner Arbeiterschaft. Der erste Teil der Geschichte 1886 und 87. Gegenüber einem Beschluß der Korpora auf Wahl. Geistes, der damals unter den Berliner Jungen herrschte. Indeffen vermochte diefer Streit den Fortschritt der Partei der Berliner Arbeiterbewegung, der von fachkundiger Seite hier enthaltung unter dem ungerechten Dreiklassenwahlsystem mit öffentlicher Abstimmung,' erschien ein Flugblatt, von 20 befannten Partei- nicht aufzuhalten. Bei den Reichstagswahlen von 1887 steigerte sie bereits gewürdigt worden ist, wird durch den zweiten Band genossen, darunter Körsten und Bruns, unterzeichnet, das die Be- ihre Stimmen in Berlin auf über 93 000 und rückte damit an die erste insofern noch übertroffen, als die behandelte Zeitperiode noch undeutung der praktischen Parteiarbeit in der Kommune hervorhob Stelle der Parteien in der Reichshauptstadt, und im Jahre 1890 brachte sie mittelbarer mit der Geschichte des Tages zusammenhängt, zu ihrem und die Parteigenossen bat, für die bereits aufgestellten Kandidaten es auf 126 317 Stimmen, auf mehr Stimmen, als alle anderen Parteien Verständnis noch notwendiger ist und ein direkteres Eingreifen der zur Stadtverordnetenversammlung au stimmen. Je näher das Ende aufammengenommen in Berlin aufbringen konnten. Außer dem Arbeiterklasse in die Geschichte zeigt, als die Periode der Berliner des Sozialistengefeßes rüdte, je mehr Freiheit die Parteipreffe und vierten und sechsten Wahlkreis, die natürlich nun im ersten Wahl- Parteientstehung von 1848 bis 1878. die Parteibersammlungen zurüdgewannen, desto heftiger wurde gange genommen wurden, wurde auch Nieder- Barnim durch Das Proletariat ehrt sich selbst, wenn es seine Geschichte der Kampf, insbesondere als sich die Berliner Opposition in der Artur Stadthagen erobert, in den übrigen Berliner ehrt. Gerade die Geschichte des Sozialistengefeges wird der bon Schipßel redigierten Boltstribüne" ein eigenes Wochenblatt Kreisen wie in Teltow - Beeskow war die Partei schon in zum Teil sehr aus- Arbeiterschaft, die jetzt vor neuen, ebenso schweren Kämpfen um geschaffen hatte. In seinen Spalten fündigen Auseinandersetzungen fichtsreiche Stichwahlen gekommen. Auch die politische Organi- die Eroberung Preußens steht, den siegbringenden Glauben an die zwischen dem alten Baumeister Gustav Keßler und Bernhard Bruns fation hatte sich gefestigt. Gegen Ende des Sozialistengesezes hatten Unwiderstehlichkeit der proletarischen Klassenbewegung feftigen. C. B.
Städtische Arbeiter
Montag, den 6. April 1908,
pünktlich abends 8% Uhr,
Koppenstraße 29:
Grosse Versammlung
02
0
Tages- Ordnung: salvarin Der nene Etat und die Arbeiter. Deranene
Referent: Kollege Wutzky.
Kollegen!
Freie Aussprache.
Die Etatsberatungen in der Stadtverordneten- Versammlung sind beendet und es steht nunmehr fest, daß nicht eine unserer so berechtigten Forderungen bewilligt worden ist. Weder der Minimaltagelohn von 4 M., noch das Wochenlohnsystem, noch die unbedingt notwendige Verkürzung der Arbeitszeit haben Verständnis bei der" liberalen" Stadtverwaltung gefunden. Es soll bei der schon sprichwörtlich gewordenen Rückständigkeit in den städtischen Betrieben bleiben, die noch vielfach Löhne von 3,50 und 3,75 m. zahlen und in denen 10, 12 stündige, ja noch längere Arbeitszeiten vorherrschen. Kollegen! Es gilt, hierauf die rechte Antwort zu erteilen!
Kommt deshalb alle ohne Ausnahme in die Versammlung und gestaltet diese zu einem wuchtigen Protest! Keiner darf fehlen!
Der Einberufer.
Achtung! MALER! Achtung!
Zwischen der Kommission der lokalorganisierten Maler und dem Vorstande des Verbandes der Maler wurde vereinbart, daß allen Kollegen, die bis zum 15. April 1908 ihren Beitritt zum Verbande erklären, ihre Zugehörigkeit zur Organisation angerechnet wird.
Die Kollegen, die nach dem 15. April übertreten, werden nur als neue Mitglieder aufgenommen. Die Mitgliedsbücher können in allen Zahlstellen abgegeben werden.
131/17
Achtung!
Achtung!
Verhand d. Isolierer, Steinholzleger
und verwandten Berufsgenossen Deutschlands . Abteilung II: Steinholzleger.= Sonntag, den 5. April, nachm. 3 Uhr, bei Senfelder, Fortsetzung der General- Verfammlung
Dragonerstraße 15:
vom 1. April d. Js.
Tages Drbnung:
1. Raffenbericht vom 1. Duartal 1908. 2. Neuwahl des 1. Vorsitzenden. 8. Berbandsangelegenheiten. 4. Verschiebenes.
Mitgliedsbuch legitimiert!
285/17
Die Ortsverwaltung. Orts Krankenkasse der Kupferschmiede.
Freitag, den 17. April 1908, vormittags 10 Uhr, Rosenthalerstr. 11/12: Generalversammlung.Tagesordng. siehe übersandte Einladg. d. Borstandes.
Drts- Krankenkasse
der
Schneider, Schneiderinnen
u. verw. Gewerbe zu Berlin . Die für das Jahr 1908 gewählten Bertreter der Dristrantenfasse der Schneider, Schneiderinnen und ber wandter Gewerbe zu Berlin werden zu der am
Dienstag, ben 14. April 1908, abends 8%, Uhr, im Neuen Klub.
Der hochwichtigen Tagesordnung wegen ist es Pflicht eines jeden hause, Stommandantenstr. 72, stattKollegen zu erscheinen.
M. Abele
Telephon
Amt 3,
No. 203.
Der Vorstand. 3..: G. Levit.
Brunnenstr. 70.
findenden
General- Versammlung
hiermit eingeladen.
Tagesordnung:
272/4
1. Entgegennahme des Jahres
berichts pro 1907:
a) Bericht des Vorstandes..
b) Schriftlicher Jahresbericht.
2. Bericht des Rechnungsausschusses.
Decharge Erteilung.
20
8. Berschiedenes.
Engros
Berlin, 4. April 1908.
Preisen.
Gustav Nahtow, Baul Doris,
1. Borsigender.
1. Schriftführer.
P
Orts& Krankenkaffe Zentralverband der Schuhmacher Deutschlands
Bildhauer, Stukkateure Donnerstag, den 9. April, abends 8 Uhr, in Bockers
und verwandten Gewerbe.
Montag, den 13. April d. J., abends 8%, Uhr:
Ordentl. General- Versammlung
im Gewerkschaftshause, Engel- Ufer 15, Saal 3. Tages- Ordnung:
1. Wahl eines Vorstandsmitgliedes ( Arbeitgeber). 2. Abnahme der Jahresrechnung 1997. 3. Bericht der Revisoren. 4. Abänderung der§§ 14, 29 und 40 des Statuts. 5. Ers gänzungsanträge zum Dienstvertrag. 272/5 6. Geschäftliche Mitteilungen.
Der Vorstand.
Festfälen, Weberstraße 17: Außerordentliche
General- Versammlung.
Zages Drdnung:
1. Fortsetzung der Statutenberatung. 2. Wahl der Delegierten zur Generalversammlung. 3. Verschiedenes.
Die Vertrauensleute und Bezirkstaffierer werden ersucht, die Abstreichfarten zweds Kontrolle abzuliefern. 169/6
Die Ortsverwaltung.
Das Bureau befindet sich Blankenfeldestr. 10, vorn part.
Kranken- Unterstütungsbund der Schneider
Das Bureau befindet sich vom 3. April ab
3. A.: Fritz Waldeyer, Borsigender. 11915*
Engelufer 19, vorn parterre.
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