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Nr. 82. 25. Jahrgang.

6. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Sonntag, 5. April 1908.

Am Mittwoch findet für Berlin und Vororte der Zahlabend ftatt.

Partei- Angelegenheiten.

Achtung! dritter Kreis. Der Bahlabend für die Bezirke 260, 265, 266, 267, 274, 275, Restaurant Müller, Prinzenstr. 59, Restaurant Moschinsky, Michaelfirch- Platz 19, Rieger, Köpe­nider Straße, findet am Mittwoch im Gewerkschaftshause Saal I statt. Anfang 29 Uhr. Pünktliches Erscheinen notwendig.

Treptow - Baumschulenweg. Am Dienstag, den 7. b. Mts., abends Uhr, hält der Wahlverein im Restaurant zur Renn­bahn" seine regelmäßige Mitgliederversammlung ab. Auf der Tagesordnung steht: Ein Rückblick auf die Gemeindevertreter wahl und ein Ausblid auf die Landtagswahl". Außerdem werden Vereinsangelegenheiten behandelt. Bollzähliges Erscheinen ist notwendig. Der Vorstand. Erkner . Am Dienstag, den 7. b. Mts., abends 8 Uhr, findet bei Degebrodt die Versammlung des Wahlvereins statt. Um voll­zähliches Erscheinen ersucht Der Vorstand. Wilhelmsruh Nieder- Schönhausen- Weft. Die Mitglieder versammlung des Wahlvereins fällt am Dienstag, den 7. April, aus; dafür findet am Mittwoch, den 8. April, ein Zahlabend im Lokale von Barth, Bittoriastraße 7, statt, zu welchem alle Genoffen erscheinen müssen. Der Vorstand. Franz.- Buchholz. Am Mittwoch, den 8. April, abends 8 Uhr, findet bei Kähne, Berlinerstr. 39, die Mitgliederversammlung des Wahlvereins statt. Tagesordnung: 1. Der Kampf ums Recht. 2. Distusfion. 3. Verschiedenes. Die Genossen werden ersucht voll­zählig zu erscheinen. Gäste willkommen. Der Vorstand.

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Berliner Nachrichten.

Auf dem Rathausturm.

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plöblich emporgeschnellt ist. In Berlin waren im

Das sind Zahlen, die zu denken geben. Doch die Satten und Vollen sehen in ihnen nur eine Bestätigung dafür, daß die Bettel­plage immer mehr zunimmt". Für sie steht's ja fest, daß, wer arbeiten will, auch Arbeit findet".

" Fraktion Schulze" im Jrrenhause. Der neueste Typ des modernen deutschen Irrenhauses, die Februar vorigen Jahres nur 1416 bettelnde Männer der Polizei Anstalt der Stadt Berlin in Buch, soll in den nächsten Tagen von in die Hände gefallen, im Februar dieses Jahres aber brachte sie zahlreichen Reichstagsabgeordneten besichtigt werden. Die Separat- 1806 bettelnde Männer zur Strecke. Die Zunahme beträgt mehr borstellung wird sich in der fattbekannten Manier abspielen. In als ein Viertel der Zahl vom borjährigen Februar. Buch ist man natürlich längst über den Besuch unterrichtet. Also werden" Potemkinsche Kulissen" aufgestellt. Man zeigt bei der artigen Gelegenheiten nicht, was die vielvermögenden Gäste sehen follten, sondern nur das, was man ihnen mit geflisfentlichster Ab­Berliner Asylverein für Obdachlose. Jm Monat März nächtigten ficht zeigen will. Und bei einem so umfangreichen Betriebe ist es natürlich eine Kleinigkeit, gerade das zu berhüllen, was dringend im Männerafhl 21 621 Bersonen, wovon 9140 babeten, im Frauen­Arbeitsnachweis wird der Enthüllung bedürftig wäre. Nicht selten sorgt, da der Weg asyl 4821 Personen, wovon 2255 badeten. von Berlin weit und staubig ist, schon eine Kleine Magenstärkung erbeten für Männer: Wiesenstraße 55/59, für Frauen: Kolberger­mit einem guten Tropfen von der Sorte, wie man sie in Buch straße 80. ganz besonders liebt, für die nötige Ablenkung reformatorischer Arbeiter- Bildungsschule Berlin ( Schullokal: Grenadier­Gedanken. Dann ist man eher geneigt, gewisse Umstände, die bei straße 37, of geradezu 1. Etage). Mit dem morgen, den skeptischen Naturen doch Bedenten erregen könnten, mit milderen Straße 37, Hof geradezu 1. Etage). Mit dem morgen, den 6. April, beginnenden Unterricht nimmt die Arbeiter- Bil­Augen zu betrachten. Ueber die Sauberkeit in unseren städtischen Frrenanstalten läßt sich ja erfreulicherweise nichts ungünstiges dungsschule die Arbeit für das letzte Quartal vor den fagen. Auch das Effen der Patienten ist im allgemeinen gut. Sommerferien auf. Die, nicht nur wegen der angehenden Sommermonate gebotene, sondern noch mehr wegen der zu Das sind zwei Punkte, die man lobend anerkennen tann, auch ohne speziellen Besuch. Gleichwohl werden sich die Intelligenten erwartenden, alle Kräfte in Anspruch nehmenden Wahl­unter den Patienten verständnisinnig anblicken, wenn sie finden, bewegung zur Landtagswahl notwendige Beschränkung der daß ausgerechnet an diesem Besuchstage der Reichsboten das Essen Anzahl der Kurse fällt angenehm auf. Auch sonst hat sich die noch um etliche Prozente besser ist als sonst. Na, und wenn das Leitung der Schule sichtlich bemüht, den wechselnden An­Aeußere der Anstalt nicht den aufgewendeten zwölf Milliönchen forderungen des Tages auf ihre Weise gerecht zu werden. entsprechen würde, so wäre das einfach ein Standal. Die deutschen Die Geschichte des Wahlrechts und der Wahl­fritisch- historischen Parlamentarier werden also die wirklich großartig eingerichteten rechtsbewegungen" bom Aufenthalts- und Schlafsäle, die Speise- und Spielzimmer, die Stand aus zu beleuchten, dürfte eine sehr wertvolle Er­Wasch- und Badeeinrichtungen, die Wirtschaftsräume und den gänzung zu der scharf einseßenden politisch- agitatorischen prächtigen Festsaal, nicht zu vergessen die Kirche, mit gebührendem Behandlung dieses Stoffes in der Wahlrechtsbewegung sein. Aber auch die anderen Kurse sind nicht nur von theo­Staunen bewundern. Auch die festen drei Ueberwachungshäuser, die mit ihren hohen Mauerwällen und tiefen Innengräben, den retischem, sondern von so eminent praktischem Nußen, daß biden Fenstertraillen und doppelten Kunstschlössern, preußischen wir den Besuch jedem Arbeiter und jeder Arbeiterin dringend Der Berliner hat ein ausgesprochen empfängliches Gemüt Buchthäusern gleichen, werden ihnen gewaltigen Respett einflößen. empfehlen können. Bei der ungeheuren Anzahl politisch und für die Natur. Es ist vielleicht das allerbeste an ihm, dieser Wenn Müller- Meiningen und Gröber mit von der Partie sind, gewerkschaftlich organisierter Arbeiter in Groß- Berlin müßte ungemein rege Sinn für jenes Schöne und Gute der Welt, bergeht bei solchem Anblick dem einen sicher das Dichten und dem es eigentlich diesem lokalen Bildungsinstitut ein leichtes sein, das uns niemand nehmen kann. Wenn die ersten Strahlen anderen das Schimpfen. Aber was die Herren nicht zu sehen und eine ziemlich erhebliche Anzahl von Schülern heranzuziehen. der Frühlingssonne locken, zieht es Hunderttausende hinaus zu hören bekommen, das ist das durch und durch brüchige Jrren- Leider ist das Interesse für die ruhige, ernste Art des Lernens aus den düsteren Mietstasernen in Feld und Flur und Wald. haussystem. Gerade dieser helle Abglanz der Millionen, der auf nicht so groß, als man es erwarten könnte. Es ist aber zu Aber merkwürdigerweise gehen doch viele Berliner noch an so dem Ganzen ruht, ist an ihm das Trügerische. Er zeigt die Jrren- hoffen, daß es nur des erneuten Hinweises auf die gebotenen mancher Naturschönheit, die leicht erreichbar ist, stumm vor- hausvögel im goldenen Käfig, und das genügt den meisten der Bildungsmöglichkeiten in der Schule bedarf, um dieser einet artigen Besuchern, sich innerhalb einer knappen Stunde von der ihrer Bedeutung entsprechenden größeren Kreis von Mit­über. Hand aufs Herz... wie viele oder richtiger wie wenige Musteranstalt" ein Bild zu machen, dessen rauhe Innenseite unter gliedern zuzuführen, als sie jetzt schon hat, damit aber auch bon uns sind wohl schon auf dem Rathausturm gewesen? der glänzenden Schale ihnen vollkommen verborgen bleibt. Nicht das lebhafte Bildungsbedürfnis in der Arbeiterschaft in dem Der Kreuzberg mit dem herrlichen Wasserfall des Biftoria- wie die Kranken im Irrenhause behandelt werden, sondern wie starken Besuch der Kurse einen würdigen Ausdruck finde. sie hineinkommen, und wann sie wieder die Freiheit erlangen Am Montag, den 6. April, beginnt der Kursus in Ge­parks... ja, das hat jedes Berliner Kind genossen. Doch der das ist des Humanitätspudels wahrer Kern! Manche intelligente se testunde; Dienstag, den 7. April, Rednerschule; massige, vierkantige Turm des Roten Hauses"... ich wette, Kranke", denen man draußen übel mitgespielt hat, könnten über Donnerstag, den 9. April, Nationalökonomie; Sonn­daß von hundert Berlinern immer neunundneunzig ihn nur das faule System den Reichsboten praktischere Aufschlüsse geben, abend, den 11. April, Geschichte.( Siehe auch den aus­vom Straßenpflaster aus kennen. Ein herrlicher, eigenartiger als die geriebenen Jrrenärzte. Aber es ist schon vorgesorgt, daß führlichen Lehrplan im Inseratenteil dieser Nummer.) Naturgenuß ist es, den man nicht nur den Fremden überlassen so leicht kein Kranker den vornehmen Besuch belästigt". Und sollte. Bor Jahren stand ich hoch oben auf dem Kölner Dom , namentlich die hochkonservativen Herrschaften verspüren auch gar der schon wiederholt in Jrrenanstalten untergebracht war und in Die Tat eines Geistesfranken. Der 40jährige Arbeiter August L., fah entzückt weit über Stadt und Dorf. Und später irrte teine Neigung, sich hier mit Berrückten" zu unterhalten. Was diesen Tagen aus der Dalldorfer Anstatt entwichen ist, fuchte gestern glänzend mein sonst so nüchternes Großstadtauge bom hat also der ganze Besuch für einen Zwed? Es soll Sand in die feine in der Prinzen- Allee wohnhafte Ehefrau auf und fiel sie mit schwankenden Leuchturm fern übers Meer. Unvergeßliche Viertelstunden waren es. Aber vielleicht noch tiefer fühlte Augen gestreut werden. Es ist im Grunde genommen weiter nichts bem Meffer an. Auf das Hülfegeſchrei der Ueberfallenen tamen als auf der einen Seite ein Brillieren mit Talmiglanz und auf Nachbarn herbei, man eilte nach der Polizei, um den Geisteskranken ich die Allmacht der Natur und die Macht des Menschen der anderen Seite so ziemlich eine Befriedigung der Neugier. festnehmen zu lassen. Bei Ankunft der Schußleute stürzte er sich geschlechts dort auf dem Rathausturm meiner Geburtsstätte, Bielleicht hat sich der eine oder der andere Abgeordnete gutwillig aus dem Fenster des zweiten Stockwerks in den Hof hinab und cinsam hundertzwanzig Meter über der deutschen Metropole, vorgenommen, die Augen und Ohren weit aufzumachen. Er will blieb bewußtlos liegen. In hoffnungslosem Zustande wurde er und dünkte mich in diesem Augenblick erhaben über zwei hier Stoff sammeln zu einer fulminanten Reichstagsrede über nach dem Krankenhause gebracht. Die Frau ist mit leichten Ver Für den ans Aufwärtssteigen nicht gewöhnten Fuß ists jähriges Studium, ein tiefes Hineinleuchten in die einzelnen Für den ans Aufwärtssteigen nicht gewöhnten Fuß ists bie berüchtigten Irrenhausmißstände. Aber dazu gehört ein lang- legungen davongekommen. Eine Ausstellung von Tischler- Lehrlingsarbeiten veranstaltet vom ein hartes Stückchen Arbeit. Die zwei Nickel Eintrittsgeld," Fälle" der Internierten, noch mehr in die Schliche der Jrren- Montag, den 6., bis Mittwoch, den 8. April, die hiesige Tischler­die der wohlweise Magistrat am Hauptportal in der König- ärzte und in die Kniffe ihrer getreuen Helfershelferin, der Polizei. innung. Da für diese Ausstellung auch in diesem Jahre ein für Straße erheben läßt, um unlautere Elemente möglichst fern wir unsererseits werden uns über die Reformbedürftigkeit des die Arbeiterschaft gesperrtes Lokal gewählt ist, müssen wir auf nähere zuhalten, wollen ehrlich abgetreten sein auf den eisernen modernen Irrenhauswesens durch diese äußere Pracht ebensowenig Angaben verzichten. Wendeltreppenstufen. Aber überreich wird die Mühe belohnt, hinwegtäuschen lassen, wie durch das der Besichtigung folgende wenn die kleine Eisentür am Ende des Spiralweges fich fnarrend in den Angeln dreht und die liebe Sonne blendend festliche Alkoholgelage im Magistratsschlosse zu Buch. den Turmsteiger überflutet. Wie gebannt bleibt man se­kundenlang stehen, fühlt sich gleichsam in einer anderen Welt und holt tief Atem. Nein, so schön hat man sich den Preis doch nicht gedacht. Unwillkürlich gleitet der Blick zuerst in die gähnende Tiefe. Herrgott... wie das kribbelt und wibbelt da unten, wie in einer großen, lebendig gewordenen Spiel­zeugschachtel. Nur unzählige dunkle Punkte sieht man, die fich ameisengleich durcheinanderschieben. Hell und scharf Im Rathause der Stadt Berlin streiten sie noch, ob die Wirt­Flingt trotz der Entfernung das Läuten der Elektrischen schaftslage wirklich so schlecht ist, daß Arbeiter in größerer Zahl Im Arbeiterinnenheim I, Brüdenstraße 8, findet einmal. herauf, dumpf das Tuten der Automobile und das Rasseln beschäftigungslos umherlaufen müssen und mit den Ihrigen Not wöchentlich abends ein Weißnähtursus statt, in dem die des Arbeitsfuhrwerts. Nicht satt genug fann ich mich sehen zu leiden haben. An Zeichen der Zeit fehlt es nicht, aber Teilnehmerinnen Wäschestücke zuschneiden und nähen lernen. Pro an diesen schwarzgrauen Schlangenlinien, die doch nur der von den Vertretern der bürgerlichen Klasse werden sie nicht ver- Monat find 75 Pf. zu entrichten. Anmeldungen können täglich im winzige Bruchteil eines gewaltigen Körpers, eines mächtigen standen oder geflissentlich übersehen. Mancher Sachverständige Heim erfolgen. Gemeinwesens find. Und nun hebt es über mir zu surren für Sozialpolitik" wird blind gegen alles Elend, das andere be- Das Bürgerliche Schauspielhaus in der Kastanien- Allee( früher Prater- Theater) brachte am Freitag eine Novität von Heinrich und zu fnurren an Instinktmäßig greife ich nach dem brüdt, sobald er selbst sich satt gegessen und voll getrunken hat. Das Evangelium" betitelt sich die Geländer der Brüstung. Dröhnend setzt der Niesenklöppel Unter die Zeichen der Zeit, die deutlich genug auf eine Steige- Strauß zur Aufführung. der Rathausuhr ein, und zwölf Male zitterts in gewaltigen rung der Not hinweisen, rechnen wir auch die Zunahme der Arbeit. Der Autor berseßt sein Publikum nach einem Dorfe in Oberbayern und will offenbar zeigen, welche Verheerungen priester­Schlägen durch die Luft, gleich darauf noch einmal so oft, wie Bettel plage". Das Wort Bettelplage" gehört zum Jargon licher Fanatismus auszuüben vermag, wie der Pfaffe feine Schäfchen als Echo, von der nahen Marienkirche. Fast vier und einen der Satten und Vollen, die bei einer Mehrung der Bettler zu terrorisiert, sie sich ihm ganz untertan macht und rücksichtslos über halben Meter mißt das Zifferblatt des tonangebenden Räder- allererst daran denten, daß ihr eigenes liebes Jch von den Bettelnden alles hinwegschreitet, was sich ihm hierbei in den Weg infommodiert wird. Dieselben Leute, die keine Arbeitslosigkeit stellt. werks der Haupt- und Residenzstadt an der Spree .. Durch die Anstachelung der Leidenschaften feiner grenzenlos flein fomme ich mir daneben vor und als denkender nennenswerten Umfanges bemerken zu können behaupten, schimpfen Gläubigen gegen Ketzer" trägt der Vertreter des Evangeliums Mensch gegenüber dem toten Mechanismus doch wieder so hinterher um so lauter und rufen empört nach dem allmächtigen fogar zur Ausführung von Verbrechen- Brandstiftung bei. groß. Und von dem glänzendweißen Uhrleib mit seinen Schußmann, der ihnen den Satten und Vollen die Not Gelang auf diese Weise die Absicht des Verfassers teilweise, so ent behrte das Stück nahezu vollständig eines Typus als Vertreter einer beiden schwarzen Riesenarmen schweift das Auge sehnsüchtig anderer vom Halse halten soll. in die Ferne. Es ist sinnverwirrend, dieses gewaltige Häuser- Es ist selbstverständlich, daß nicht jeder Arbeiter, der be- freien Weltanschauung. Der Reger war ein gottgläubiger, geläuterter meer. Erst hier aus der Vogelperspektive wird man sich so schäftigungslos wird und es längere Zeit bleibt, durch Betteln sein Christ, der nur nicht in so grimmen Fanatismus machte als sein Gegenpartner. Als Drama war die Geschichte ganz und gar nicht recht klar, was eine Millionenstadt bedeutet. Leben zu fristen braucht. Aber so mancher, der seine geeignet, ganz abgesehen davon, daß sie nicht schließt. Wenn trop­Die unendlich vielen Kirchtürme, fast schon so viele wie Arbeit verliert, steht sofort Mangel und Entbehrung dem ein gewisser Eindruck erzielt wurde, so ist das vor allem der Fabrikschornsteine, bilden bequeme Stüßpunkte in der unab- über sich hereinbrechen und hat nur die Wahl, entweder guten Darstellung zu danken, die in Frizz Lorenz als Dorfpfarrer, fehbaren Flucht der Dächer. Goldglänzend heben sich im zu betteln oder zu berhungern. In der Tat lehrt Herrn Sturt vom Deutschen Theater als Fabritbejiger und Gertrud Westen die Siegesgöttin am Königsplay und die prunkende die Erfahrung und die Statistit bestätigt es, das bei Minde- Mangelsdorf als gefchmähtes Mädchen wirksame Bertreter fand. Kuppel des Marionetten- Parlaments vom dunklen Hinter- rung der Erwerbsgelegenheit gewöhnlich sehr bald eine Mehrung Nachdem für das Berliner Aquarium entgegen der anläßlich grund des Tiergartens ab. Nach Norden zieht hart über den der Bettler sich bemerkbar macht. Zahlenmäßig nachweisen kann der Generalversammlung entstandenen irrigen Meinung von einem Dächern die Jungfernheide ihre grünen Tannenstreifen und man das deshalb, weil gegen iede Zunahme der Bettelplage" Schluß des Instituts, nunmehr feststeht, daß es in unveränderter im Often taucht bei Klarstem Wetter silbern der Spiegel des schleunigst, wie schon gesagt, die Polizei mobil gemacht wird. Um Weise in seinem bisherigen Heim mindestens noch bis zum 1. April Müggelfees auf. Wahrhaftig... man wird für eine kurze den Hungernden kümmert sich kein Mensch, aber der Bettelnde 1909 fortgeführt wird, sind auch gleich die ersten eigentlichen Früh­Spanne Zeit wieder jung und fröhlich im Herzen hier oben. wird, wenn der Schuhmann ihn erwischt, gewissenhaft in die Re- jahrssendungen eingetroffen. Den Anfang machte ein Transport von der Tochteranstalt des Aquariums, der biologischen Anstalt Man vergißt die schweren Kämpfe, die Millionen unter uns gister eingetragen und gelangt so in die Bettlerstatistik. um ihr Dasein führen,... vergißt das Elend, das unter Die Bettlerstatistik Berlins hatte in den letzten Jahren eine Rovigno. Die Lieferung brachte eine ganze Anzahl Vertreter jo­den meisten Dächern jahraus jahrein seine langen, ver- andauernde Minderung der Bettler gezeigt. Um so mehr Be- genannter niederen, d. h. wirbellosen Tiere aus der Adria . Eine Ser umfangreichsten Gruppen des Tierreiches, die der Stachel­wirrenden Fäden spinnt. Noch ein letzter Blick hinauf zum achtung verdient der Umstand, daß im Februar 1908, bis häuter oder Echinodermen, deren Mitglieder bei aller Mannigfaltig­Sonnenlicht, zu unerreichbarer Höhe... dann wieder hinab zu dessen Schluß die Statistik jetzt vorliegt, die Zahl der feit in der äußeren Gestaltung ein aus fohlensaurem Kalf gebil. in die Tretmühle des Proletarierlebens. bon Polizisten aufgegriffenen Bettler ganz detes festes inneres Stelett befizen und sich vermöge zahlreicher,

Millionen Mitmenschen.

Der Bericht über die lekte Stadtverordnetenversammlung läßt den Genoffen Dupont sagen, daß in England 25 Kommunen Unter­stützungen bei Arbeitslosigkeit zahlen. Genoffe Dupont teilt uns mit, daß er von Belgien gesprochen habe, wo nach dem Genter System in 25 Drten die Arbeitslosen Unterstügung erhalten.

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Bon der Bettelplage".

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Ein Erpresser namens Riehl wurde gestern in der Friedrichstraße festgenommen. R. gehört zu denjenigen Blutsaugern, die sich an sogenannte Männerfreunde heranmachen, um sie dann bis aufs Blut mit Geldforderungen zu peinigen.

Eine blutige Liebestragödie hat sich Freitag abend auf dem Wedding abgespielt. In dem Restaurant von Schwarz, Müller­straße 7b, schoß der 28 Jahre alte Lithograph Richard Gedtkant auf feine Braut, die 82 Jahre alte Schneiderin Berta Friedrich. Der Schuß ging jedoch fehl, und G. richtete nun die Waffe gegen fich selbst und jagte sich eine Kugel in den Kopf. Besinnungslos vurde G. nach einem Krankenhaus gebracht.

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