für Inferate höher gewertet, als die ideale Seite, sei unter das faudinische Joch" gefrochen und habe sich verpflichtet,
in
Zukunft feinerlei Kritiken über Prinzipale mehr zu bringen. Der Artikel war noch mit einer Reihe anderer schwerer Beleidigungen gespickt. Wegen des schweren Vorwurfs der Bestechlichkeit strengte darauf Genosse Eisner und der Leiter des technischen Betriebes gegen Tannert Beleidigungsklage an. Der Prozeß endete, wie schon erwähnt, mit der Verurteilung des Tannert zu hundert Mark Geldstrafe, In der Begründung des schöffengerichtlichen Urteils wurde festgestellt, daß nicht nur der Wahrheitsbeweis mißlungen, sondern der Beweis der Inwahrheit ers bracht sei. Nachdem die Kläger wegen des Strafmiaßes und der Strafart Berufung einlegten, ergriff Tannert wegen zu hoher Strafe Berufung.
Vor dem Landgericht gab der beklagte Redakteur Tannert die Erklärung ab, daß in der ersten Instanz der Wahrheitsbeweis für die Bestechlichkeit der Tagespost" nicht nur nicht erbracht, sondern daß das gerade Gegenteil bewiesen worden sei, was er loyalerweise zugeben wolle. Er gebe auch weiter zu, daß er überzeugt worden sei, daß die redaktionelle und geschäftliche Leitung der Tagespost" von dem Inseratenboykott seinerzeit feine Kenntnis gehabt habe.
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Die Begründung des oben mitgeteilten Urteils lautet:
Die Verurteilung erfolgte antragsgemäß auf Grund des§ 186 des R.-St.-G.-B. Das Gericht hatte nur zu prüfen, ob die Strafe der ersten Instanz angemessen war. Das Gericht tam zur An schauung, daß die Strafe viel zu gering ist. Der Vorwurf der Käuflichkeit der Gesinnung ist äußerst schwer. Nur in Anbetracht des Umstandes, daß der Angeklagte von der Wahrheit seiner Behauptung überzeugt war und das Opfer falscher Berichterstattung geworden, ist von einer Gefängnisstrafe abgesehen worden. Immer hin müßte auf eine empfindliche Geldstrafe erkannt werden.
Gewerkschaftliches.
Der Streit im Autobau der A. E.-G. Oberschöneweide dauert unverändert fort.
Der Betrieb ist für alle Branchen gesperrt. Deutscher Metallarbeiterverband, Ortsverwaltung Berlin . Achtung, Schuhmacher! In der Schuhfabrik von Krause, Weinbergsweg 2, find Differenzen ausgebrochen.. Die Ortsverwaltung.
Deutfches Reich.
Zum Kampf im deutschen Malergewerbe. Die Zentralleitung des Süddeutschen Maler- und Tünchermeisterverbandes hat im Einverständnis des Hauptvorstandes deutscher Arbeitgeberverbände für das Malergewerbe( Sib Berlin) foeben folgendes Rundschreiben, unterzeichnet: Emil Kruse Berlin , an alle Mitglieder des Süddeutschen Maler und Tünchermeisterverbandes in denjenigen Orten gerichtet, wo gegenwärtig Tarife abgelaufen sind oder in nächster Zeit ablaufen: Vertraulich!
Sehr geehrter Herr Kollege!
Kollegen! Euer ferneres Wohlergehen liegt in Eurer Hand; belweist, daß unsere jahrelange Organisationsarbeit nicht vergeblich gewesen, daß Ihr von den Arbeitnehmern gelernt habt, Eure eigenen Interessen wirksam zu vertreten.
25 000 deutsche Berufskollegen bliden auf Süddeutschland ; unsere gutgefügte Organisation wird ihnen beweisen, daß wir bereit sind, mit heiligstem Ernst unsere Interessen zu bertreten. Wenn jeder Kollege seine Pflicht tut, ist der Sieg in furzer Zeit unser! Noch nie war die Situation so günstig für uns wie jest.
Klärt die etwa noch schwachen und wankelmütigen Kollegen auf, wirkt auf die uns noch fernstehenden Kollegen vorbildI ich. Beweist, daß auch Ihr im Laufe langer Jahre gelernt habt, für Eure Existenz Opfer zu bringen.
Auf denn zum Kampf! Auf zum Sieg!
Bei der ganzen Aussperrung oder richtiger dem Aussperrungsversuch handelt es sich also nur um einen, wie man jezt schon sagen kann, mißlungenen Bluff. Die 25 000 deutschen Tünchermeister werden die rosenrote Hoffnung auf Niederwerfung der Gehülfenorganisation in grauer Trübsal ersaufen müssen. Der einzige wahre Trost, den dieses Geheimzirkular ihnen bietet, dürfte der Hinweis darauf sein, daß Schritte zu neuen Verhandlungen unternommen sind.
Aussperrung der Pflasterer in Frankfurt a. M. Der Verband der Pflasterermeister Mitteldeutschlands ließ Ende der vorigen Woche durch die Telegraphenbureaus verlünden, die gesamte Arbeiterschaft im Pflasterergewerbe werde am 11. April ausgesperrt, falls die verhängte Sperre über eine Firma in Frankfurt a. M. von dem Verbande der Steinfeger nicht aufgehoben würde. Die Drohung machte auf die Arbeiter nicht den gewünschten Eindruck, die Sperre wurde aufrecht erhalten. Letzten Sonnabend fam es nun zur Aussperrung. Aber nicht die gesamte Arbeiterschaft im Pflasterergewerbe, sondern mur ungefähr 50 Pflasterer in Frankfurt a. M. wurden von ihr betroffen. Dabei arbeiten in Frankfurt a. M. über 200 Pflasterer.
Die vaterländischen Arbeitervereine auf dem Mitgliederfang. Man schreibt uns aus Dresden :
wirkte sie wirtschaftliche Abhängigkeit, Entwertung der mensch lichen Arbeitskraft, Verdienstlosigkeit und viel Not und Elend. Das einzige Mittel gegen die Gefahren und Schäden des Kapitalismus ist die vom Solidaritätsgefühl getragene Organisation der Arbeiter und ihre Betätigung auf gewerkschaftlichem und politischem Gebiete. Das legte Mittel zur Erkämpfung des Bertragsrechts im Arbeitsverhältnis ist die organisierte Arbeitseinstellung.
Da aller Kulturfortschritt darauf beruht, daß die Lebenslage des ganzen Volkes gehoben und jedem die Möglichkeit zu freier Entfaltung und Betätigung seiner Kräfte eröffnet wird, ist es Pflicht des Staates, die Arbeiterbewegung als bedeutsamen Kulturträger zu fördern, mindestens der Wirksamkeit der Arbeiterorganisationen keine andern Schranken zu ziehen als solche, die sich aus dem gemeinen Recht ergeben.
Dieser Forderung widersprechen aber die Strafbestimmungen, die zum Schuße der Arbeitswilligen", in Wahrheit aber zum Schuße der Unternehmerinteressen, in einigen Kantonen erlassen, in andern geplant sind. Sie bedeuten einen schweren Einbruch in den Grundsah der Rechtsgleichheit, denn sie bestrafen Handlungen, die unter andern Umständen straffrei sind oder weniger hart bestraft werden.
Das Unrecht solcher Ausnahmegeseße ist um so schwerer, als der Staat zwar die ernstliche Belästigung" eines Streitbrechers mit Strafe bedroht, aber die Arbeiter schutzlos läßt vor der Vers fümmerung des Vereinsrechts. vor schwarzen Listen und all jenen Maßregelungen, die Tag für Tag von den Unternehmern geübt werden.
Gegen dieses Unrecht erhebt der Arbeitertag energischen Proteft. Er fordert nicht nur die Arbeiterschaft, sondern alle gerecht und billig denkenden Bürger auf, gegen diese Versuche, das Koalitionsrecht der Arbeiter, die einzige Waffe im Kampfe um die Existenz, zu erdrücken, thre Stimme zu erheben und die diesem Zwecke dienenden Gesetze zu verwerfen."
Wir hoffen, der Arbeitertag des über 10 000 Mitglieder zählenden Arbeiterbundes werde zu einer wuchtigen Kundgebung gegen die Entrechtung der Arbeiter sich gestalten.
Letzte Nachrichten und Depefchen.
Der Sieg der Besonnenheit.
Der Vorsigende des Bundes vaterländischer Arbeitervereine, der ganz offenbar nur eine versteckte Filiale des Reichsverbandes ist, macht zurzeit in Sachsen Versuche, Mitglieder zu fangen. Am Washington, 15. April. ( W. T. B.) Des Repräsentantenborigen Sonntag war er auch nach dem großen Industriedorfe lehnte den Antrag Hobson , der den Bau von vier SchlachtGröba bei Riesa gekommen, um dort sein Glück zu versuchen. Der schiffen anstatt der vom Marinekomitee befürworteten zwei Herr, Schriftsteller Schaper aus Berlin , wurde von den Unter- vorsieht, mit 190 gegen 79 Stimmen ab. Das Ergebnis der nehmern per Automobil von der Bahn abgeholt. Er erschien in dem Abstimmung wurde mit lautem Beifall begrüßt. Die Abzur Versammlung bestimmten Lokal, das aber schon zu bier Fünfteln lehnung erfolgte auf eine Rede des Vorsitzenden der Kom von den organisierten Arbeitern von Gröba, die kein Lokal zur Ver- mission für die Bewilligungen. Tawney , worin dieser auf die fügung haben, besetzt war, inmitten der ganzen Honoratioren des Drtes: große Zunahme der Geldbewilligungen hinwies und erklärte, Pfarrer, Gemeindevorstand, Rittergutsbesigern, fonservativen Landtags Amerika gebe für Kriegsrüstungen mehr aus als irgendein abgeordneten und Fabrikanten und Direktoren. In herablaffender anderes Land. Weise suchte er die Arbeiter für seine arbeiterfeindlichen Pläne einzufangen, hatte damit aber um so weniger Glüd, als es unserem Für' n Rubel Boltsrechte! bon Dresden gekommenen Redner mit leichter Mühe gelang, die Petersburg , 15. April. ( W. T. B.) Die Duma prüfte heute ganze Arbeiterfeindlichkeit des Bundes an der Hand der ausliegenden das Budget der Kanzlei des Verkehrsministeriums, wobei die Druckschriften und der Ausführungen des Referenten nachzuweisen. Budgetfommission 11 000 Rubel zu streichen beantragte, da das Die Würfel find gefallen; der Freie Verband der Maler, Interessant ist das Zugeständnis des Herrn Schaper, daß der Bund Ministerium es unge jeglich. nämlich 10 Tage vor Einberufung der Duma, zur allerhöchsten Bestätigung vorgelegt habe. Graf Tüncher, Weißbinder( sozialdemokratische Organisation), Siz der vaterländischen Vereine besonders dadurch Mitglieder zu werben Bobrinsky( gemäßigte Rechte) wies darauf hin, daß es Pflicht der Hamburg , hat die zum gewerkschaftlichen Frieden gebotene Hand versuche, daß er den Unternehmern empfehle, dieselben unter Duma sei, die Grundgesetze zu stützen und dadurch dem Monarchen, der zurückgewiesen! In Erlangen ist der Kampf bereits entbrannt. allen Umständen bei Entlassungen von Arbeitern die Befolgung der Grundgesetze befehle, Ergebenheit zu beweisen, und Die freie Gewerkschaft rüstet zu weiteren Taten. In ihrem zu bevorzugen; dann meinte er: ,, Man kann es doch beantragte daher, obigen 11000 Rubeln noch einen Rubel Organ, dem Vereinsanzeiger", fordert die sozialdemokratische den Unternehmern nicht verdenken, daß sie die Freunde hinzuzufügen, um dadurch die Budgetrechte der Duma zu betonen. Organisation alle unverheirateten Gehülfen auf, aus Süddeutsch der Unternehmer bevorzugen. Es gelang dem Herrn Die äußerste Rechte ließ erklären, sie werde den Saal berlaffen müssen, land abzureisen und triumphierend wird berkündet, daß in dieser oder jener Stadt bereits Hunderte von jungen Leuten freudig nunmehr natürlich erst recht nicht, unter den Versammelten da ein derartiger Beschluß die selbstherrlichen Rechte des Monarchen diesem Rufe gefolgt feien. Was hiervon Wahrheit oder Dich Mitglieder zu fangen. Er mußte am Schluß der Vertung ist, ist zurzeit noch nicht zu übersehen. Tatsache ist jedoch, sammlung refigniert zugestehen, daß seine Hoffnungen schmählich in daß von seiten der Gehülfenleitung jezt alle Versuche gemacht die Brüche gegangen feien. Uebrigens bestritt der Herr auch, daß werden, unsere Kollegen von Arbeitskräften zu entblößen, um die vaterländischen Arbeitervereine irgend etwas mit den gelben bei beginnender Saison dann dieselben gefügiger zu finden, um Gewerkschaften und mit dem Reichsverband zu tun hätten. Trotzdem den erhöhten Lohnforderungen zuzustimmen. Kollegen! Soll es so weit kommen wie in früheren Jahren, waren extra aus Dresden Reichsverbändler und Gelbe mitgekommen. daß eine Stadt nach der anderen von erhöhten Lohn- usw. Man sieht also, was davon zu halten ist. In Sachsen , das fann Forderungen überrascht wird und bei Nichtbewilligung mit dem Herrn Schriftsteller und Vorsitzenden dieser neuesten Blüte am Streit bedroht wird? Soll die Pragis der Einzelabschlachtung Reichsverbandsbaume verraten werden, dürfte er fein Glüd haben. in gleicher Weise wie bisher fortgeführt werden? Soll die Das wird er wohl bei seinem Streifzuge gemerkt haben. jahrelange uneigennütige Arbeit Eurer füh= renden Kollegen eine berg ebliche gewesen Von der Werftarbeiteraussperrung in Norddeutschland waren sein? Diese Fragen haben wir uns orgelegt. als wir am auch die Arbeiter der„ Neptunwerft " in Rostod i. M. betroffen Sonntag, den 5. April, zu einer Vorstandssung uns in Würz- worden. Am 6. April ist nun die Aussperrung als beendet erklärt burg zusammenfanden, um zu beraten, wie den jetzt unhaltbar worden, jedoch wurden in Rostock von 180 Ausgesperrten nur 50 gewordenen Zuständen auf schnellste Art ein Ende be- wieder eingestellt. Eine Versammlung des Metallarbeiter- Verbandes hat deshalb beschlossen den Wochenbeitrag bis auf weiteres von 60 auf 70 Pf. zu erhöhen, um die ausgesperrten Kollegen weiter genügend zu unterstüßen. Die Rostocker Zahlstelle diefes Verbandes zählt 1193 Mitglieder. Im letzten Quartal waren 32 Prozent der Mitglieder arbeitslos.
reitet werden kann.
Kollegen! Nach langem Winter steht jetzt unsere Arbeitsfaison vor der Tür; während wir in früheren Jahren hoffnungsvoll dem Frühjahr und der damit verbundenen Arbeitsgelegen heit entgegensahen, ist in diesem Jahre infolge der schweren wirtschaftlichen Depression, die über ganz Deutschland lagert, auch unsere geschäftliche Lage eine sehr flaue. Geringerer Berdienst, höhere Löhne, das ist die Signatur des heutigen Tags und im Hintergrund droht uns, sobald die Arbeit etwas besser einfeht, der wirtschaftliche Kampf, der Streit!
gefochten werden soll.
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Folgen der Scharfmacherei.
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verlege. Dies rief auf den Bänken des Zentrums und der Linken großen Lärm hervor. Zurufe hinaus!" wurden laut. Die äußerste Rechte verließ während der Abstimmung den Sigungsiaal. Die Duma nahm einstimmig den Antrag Bobrinsky an, bestätigte ferner den Etat der Verwaltung der Wasserwege und Chauffeen, von dem laut Borlage der Budgetfommission 1300 000 Rubel gestrichen wurden.
Wie englische Minister über Bolfsrechte denken. London , 15. April. ( W. T. B.) Lord Tweedmouth erklärte in einer in Dartmouth gehaltenen Rede, sein Rüdtritt als erster Lord der Admiralität sei nur deshalb crfolgt, weil der nunmehrige Premierminister Asquith von der Ueberzeugung durchdrungen sei, daß die Chefs der großen Verwaltungen, die große Aufwendungen erheischen, Mitglieder des Unterhauses sein müßten, um dort den Voltsvertretern Rechenschaft ablegen zu können.
Neue Wirren in Berfien.
Urmia , 15. April. ( W. T. V.) Die Lage im hiesigen Bezirke
ruft Besorgnis hervor. In den letzten Tagen wurden über zwanzig Mann getötet. Der Handelsverkehr ist gehemmt. Gestern wurden vier Dörfer überfallen, wobei acht Mann getötet, elf verwundet und gegen 1500 Schafe sowie viel gabe geraubt wurde. Die Dorfbewohner flüchteten in die Stadt. Einflußreiche Persönlichkeiten verlangen vom Gouverneur die Ergreifung energischer Maßregeln. Letterer wandte sich nach Teheran mit der Bitte, entweder Truppen
Vor einigen Monaten hat die Firma Heinle u. Weiß, Kraftwagenfabrit in Augsburg- Oberhausen, ihre Arbeiter auszu senden oder ihn seines Amtes zu entheben. gesperrt. Die Organisation der Arbeiter, die ver. nichtet werden sollte, lebt und gedeiht borzüglich die" Herren im Hause" aber haben nun konturs angemeldet. Noch ein Stückchen zu diesem Kapitel: Während des Brauerstreits in Augsburg haben sich die meisten Wirte in der Nachbarstadt Lechhausen auf die Seite der Unternehmer gestellt, weil ihnen ein Ende und den Wirten wurde erst jetzt die Mitteilung, daß sie gutes Trinkgeld versprochen wurde. Der Lohnkampf ist längst zu nichts bekommen.
Husland.
Schweizerischer Arbeitertag.
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Bensa( Rußland ), 15. April. ( W. T. B.) Gestern abend erdolchten elf politische Arrestanten zwei Aufscher des Gouverne mentsgefängnisses und verwundeten einen dritten, worauf sie durch eine in die Dede der Zelle gebrochene Oeffnung das Dach erstiegen. dann, sich an Tauen, die sie aus Bettbezügen hergestellt hatten, an Von dort warfen sie in den Innenhof eine Bombe und begannen der Kerkermauer hinunterzulaffen. Als der erste Arrestant hierbei bon der Schuhwache erschossen wurde, warfen sie eine zweite Bombe von bedeutender Sprengtraft und suchten, durch die Rauchwolken gedeckt, zu entkommen. Sie erreichten freies Feld, aber während des nun folgenden Zusammenstoßes mit der Schuhwache und Polizeimannschaften wurden weitere sieben erschossen. Drei Arrestanten ist die Flucht gelungen.
Männerftolz vor Zollernorden.
Die Führer der freien Gehülfenorganisation lassen uns über ihre Mehrforderungen im Untlaren, Kein Kollege weiß, was ihm der nächste Tag bringen wird. Die Unsicherheit im geSo kann und darf es auf die Dauer nicht weitergehen. Süddeutschland ist der Kriegsschauplah, auf dem in diesem Jahre der wirtschaftliche Kampf ausIn gerechter Würdigung, daß der Sieb die beste Abwehr ist, haben die in Würzburg bersammelten Vorsitzenden der Landesverbände beschlossen, daß an allen Orten, in denen die Tarife bereits abgelaufen sind, am Samstag, den 11. April 1908 alle der Freien Organisation Zürich , 14. April. ( Eig. Ber.) Der große Schweizerische Ar( Sitz Hamburg ) angehörenden Maler-, Anbeiterbund, an dessen Spike das Arbeitersekretariat in Zürich steht, streicher, Zuncher und Weißbindergehülfen beruft auf den Oftermontag nach Biel den schweizerischen Arbeiter au entlassen sind. In denjenigen Orten, in tag ein mit nachfolgender Tagesordnung: die Kranken- und denen die Tarife in nächster Zeit ablaufen, Unfallversicherung( Referenten Scharrer- St. Gallen und Elbing , 15. April. ( B., H.) Der Lehrer Wendt in Elbing hat tritt diese Maßnahme mit dem Tage des Tarif- Sigg- Genf), die Angriffe gegen das Koalitions und ablaufs ein. Die Gehülfen, die nachweisen Streitrecht der Arbeiter( Referenten Lang- Zürich und den ihm anläßlich seines 50 jährigen Jubiläums verliehenen Adler können, daß sie dieser Organisation nicht an- Dr. Brüftlein- Bern), Wahl des Arbeitersekretärs und des Bundes- des Hausordens von Hohenzollern abgelehnt. gehören, dürfen nicht entlassen werden. borstandes. Kollegen! Wir sind uns der schweren Verantwortung dieses Beschlusses wohl bewußt; wenn wir aber nun an Eure Kollegiali- rungsentwurf vorgesehene Kompetenz für die Gemeinden, die Frankfurt a. M., 15. April. ( B. H. ) Heute morgen gegen tät appellieren und die bestimmte Erwartung aussprechen, daß Krankenversicherung für bestimmte Bevölkerungsklassen obligatorisch 9 Uhr geriet beim Rangieren im hiesigen Hauptbahnhof durch alle unserem Verband angehörenden Maler-, Tüncher- usw. zu erklären, die Anerkennung aller Strankenkassen, ohne jede Aus- falsche Weichenstellung eine Anzahl abgestoßener Wagen ins falsche Die Erleichterung der Freizügigkeit und den höheren Gleis und stieß auf den Postwagen des Berliner Eilzuges mit Meister unsere Parole streng befolgen, so leitet unsnahme. dabei der Gefichtspunkt, nur in Gurem eigensten Interesse ge- Bundesbeitrag an die weibliche Versicherung. Für die Unfallversiche solcher Wucht, daß die Beamten zu Boden oder gegen die Wand handelt zu haben. Aus unserer Fachpresse habt Ihr erfahren, rung wird eine angemessene Vertretung der Arbeiter im Verwal- geschleudert wurden. Während die meisten Beamten mit leichten daß die freien Gewerkschaften es abgelehnt haben, mit den Ver- tungsrat, die Einbeziehung aller heute schon haftpflichtigen Ge- Erschütterungen davonkamen, erlitt der Postschaffner Auguſt Göring tretern anderer Organisationen, die nicht auf sozialdemo- werbe in die Versicherungspflicht, die Ausdehnung der Versicherung aus Eisenach eine schwere Gehirnerschütterung, Sehnenzerrung auf die Nichtbetriebsunfälle und Berufskrankheiten, die Festsetzung und leichtere Berlegungen. tratischem Boden stehen, gemeinsam zu verhandeln. Im Maurer- und Zimmerergewerbe Deutschlands ist es je- der Unfallentschädigung mit 80 Broz. und der Rente mit 70 Broz., doch vor wenigen Tagen gelungen, einen für ganz Deutschland eine zweite Instanz des Versicherungsgerichts und unentgeltliches gültigen Tarifvertrag mit allen Arbeitnehmer Prozeßverfahren gefordert, und schließlich eine solche Form des Verorganisationen zustande zu bringen. Was bei sicherungsgesetzes gewünscht, daß die Arbeiterschaft auch für seine der sozialdemokratischen Maurerorganisation, die sich stolz die Annahme eintreten tann. Elite der deutschen Gewerkschaften nennt, mög lich war, ist auch im Malergewerbe möglich.
Es sind bereits Schritte unternommen, daß in furzer Zeit die Verhandlungen wieder aufgenommen werden können. Diese Berhandlungen tönnen aber nur dann für unsere Kollegen erfolgreich durchgeführt werden, wenn durch Arbeiterentlassungen cin Drud auf die fozialdemokratische Gewerkschaft ausgeübt werden kann.
Die Scharrerschen Thesen begrüßen die im Krankenversiche=
der Arbeiter lauten:
Die Thesen Langs betreffend das Koalitions- und Streifrecht „ Die kapitalistische Wirtschafsordnung hat durch Hochentwidlung der Produktions- und Verkehrsmittel zu einer Steigerung des gesellschaftlichen Reichtums geführt, die in der Menschheitsgeschichte ohne gleichen ist.
Aber diese Zunahme der Produktivkräfte und des Reichtums fam nicht dem ganzen Wolfe zugute; für den größten Teil bes
Opfer des Berufes.
Herbesthal, 15. April. ( B. H. ) Beim Viadukt SX Dolhain stießen vorgestern zwei Personenzüge, die dort freuzen sollen, zu sammen. Der Lokomotivführer und Maschinist des deutschen Buges sowie ein Passagier des belgischen Zuges wurden verwundet. Der Materialschaden ist bedeutend. Die Passagiere beider Züge mußten sich zu Fuß nach Dolhain begeben.
Baris, 15. April. ( B. H. ) Dr. Query, dessen Arbeiten über die Syphilis bekannt sind, ist heute in seiner Wohnung von einem seinen Experimenten dienenden Affen gebissen worden. Der Big verursachte eine starke Blutung, da die Schlagader getroffen wurde. Dant dem schnellen Eingreifen einiger Kollegen befindet sich aber Dr. Querh außer Gefahr.