Nr. 103. 25. Jahrgang.
147. Giang, Freitag, den 1. Mai 1908, 1 5. Am Bundesratstische: Sydow.
martstüde.
Abg. Mayer- Kaufbeuren( 8.): Meine Freunde werden in ihrer Mehrzahl für die Stommissionsbeschlüsse stimmen.
Abg. Dr. Arendt( Rp.) erklärt das Ginverständnis feiner Freunde mit den Kommissionsbeschlüssen und dem Antrag Raab. Abg. Ortel( natl.) befürwortet die Beschlüsse und die Nefolution der Kommission.
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Pf.
Die Kommission hat ferner eine Resolution beschloffen, wonach die Gebühren folgendermaßen geregelt werden sollen: I. bei Barzahlungen für je 500 M. oder einen Teil dieser Gumme II. für jede Barrüdzahlung .... 5 a) o bom Tausend der auszuzahlenden Beträge, b) außerdem eine feste Gebühr von III. für jede llebertragung von einem Konto auf ein anderes IV. wenn der Kontoverfehr eines Stontoinhabers jährlich mehr als 600 Buchungen erheischt, außer den unter I. bis III aufgeführten Gebühren, für jede weitere Buchung eine Zuschlaggebühr bon Ferner foll die Einführung der Gebühren, sowie der für For mulare zu zahlenden Preise durch Abschreibung von ben aur Bahlung berpflichteten tonto geschehen.
Bostscheckkonto
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8 f.
Sonntag, 3. Mai 1908.
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Wie der Postscheckverkehr hier geplant
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Abg. Mommsen( frj. Bg.) hält ebenfalls die Erfeßung des mit Unrecht. Aber gerade deswegen müssen wir uns auch hier Reichsablers durch eine andere Darstellung für unangebracht. hüten, später die Gebühren heraufzusehen. Deshalb ist die Reso Redner wendet sich dann gegen die Einführung von Dreimart- lution Ablaß ganz un annehmbar. Es handelt sich ja ftüden. auch nur um einen Versuch, nach drei Jahren soll ja die ganze Abg. Kirsch( 8.): Aus dem Stillschweigen des Herrn Staats- Materie durch Gefeß neu geregelt werden. Die nationalliberale sekretärs tann ich wohl schließen, daß die Vorlage mit dem Dret Resolution ist weniger gefährlich, weil sie die Herabjegung der Gemarkstück für die Regierung nicht unaunehnibar wäre. Auf der Tagesordnung steht die zweite Beratung des Gejeges polemisiert des weiteren gegen den Abg. v. Strombed und betriebsfosten voraussichtlich dauernd übersteigen".( beiterfeit bei Redner bühren nur fordert, sofern und sobald die Einnahmen die Bes betreffend e nderungen im Münzwesen. Die Kommission hat die Einführung des 25- Pf.- Stüdes und antragt über die Bestimmung betreffend bus 25- ẞf.- Stüd getrennte den Sozialdemokraten.) Aber die Resolution Ablaß bitte ich Sie, Abstimmung. abzulehiven. die Erhöhung die Gilbertopfquote bon 15 auf 20 M. angenommen. Damit schließt die Diskussion. In der Abstimmung wird die Ferner beantragt die Kommission folgende Resolution an Vorlage mit dem Antrage Raab auf Wiedereinführung der Abg. Singer( Soz.): zunehmen: Den Herrn Reichskanzler zu ersuchen, darauf hin- Dreimartstüde angenommen; ebenso die Resolutionen. Vorlage von großen Gesichtspunkten ausgegangen. Das mag Der Herr Staatssekretär sagt, er ist bei der Bearbeitung det zuwirken, daß den Reichsmünzen fünftighin eine den Anforde Ter Antrag Strombed wird abgelehnt. rungen in tünstlerischer Hinsicht mehr wie bisher entsprechende sein; jedenfalls hat er aber dann diese großen Gesichtspuntte wäh Ausstattung gegeben und zur Erlangung fünstlerischer Entwürfe Mittel zur Einführung Es folgt die zweite Beratung des Ergänzungsetats, der die rend der Arbeit vollständig verloren. Denn die Vorlage selbst zeigt des Postichedberlehrs teine Spur von den großen Gesichtspunkten.( Sehr richtig! lints.) ein allgemeines Preisausschreiben veranlaßt werde. Hierbei wäre borsieht. insbesondere eine handlichere Form der Fünfmartstüde anNach meiner Ueberzeugung sollte und könnte die Einrichtung des Danach wird der Reichstanzler ermächtigt, den Boftüber. Bostichedverkehrs allerdings die großen Vorteile bringen, welche austreben." Abg. Raab( Antif.) beantragt die Wiedereinführung der Drei- weifungs- und Schedverkehr durch eine Verordnung einzuführen, ber Abg. Raempf bargelegt hat. Dazu würde aber eine andere welche die Bestimmungen über die Benutzung des Verkehrs ent. Vorlage gehören. Abg. Dr. Weber( natl.) beantragt, den Reichskanzler zu erhält und dem Reichstag zur Kenntnisnahme vorzulegen ist. Die ist, ist er ein totgeborenes Kind. Denn das Publikum fuchen, für die Folge eine anderweite Ausprägung der Fünfmart. Brundsäglichen Vorschriften über den Verkehr sind bis zum 1. April wird eben der Bost seine Gelder nicht geben, wenn es an anderen ftüde in einer gegenüber der jezigen handlicheren Form eintreten 1912 auf dem Wege der Gesetzgebung zu regeln. verwaltung auch nur eine mäßige Berzinsung geben würde nur ficheren Stellen eine Berzinsung bekommt. Wenn dagegen die Poftau laffen. eine mäßige, denn man muß ja anerkennen, daß durch die Vermittelung der Bost Porto erspart wird so würde doch der ganze Verkehr auf eine viel breitere Basis gestellt werden; gerade das ist aber die Absicht des Postscheckverkehrs, daß die an den verschiedenen Orten liegenden Gelder in den Verkehr gebracht werden, daß das durch der Geldumlauf gefördert und billigeres Geld geschaffen wird.( Sehr richtig! links.) Wir haben schon bei der ersten Beratung diesen Gesichtspunkt vertreten, und ich kann nur bedauern, daß bei der Postverwaltung ein Verständnis hierfür nicht zu finden ist. Die Ansicht, als ob die ländlichen Sparkassen durch die Einführung des Postscheckverkehrs Schaden haben fönnten, halte ich nicht für richtig, zumal von einer Verzinsung der Einlagen beim Bostichedverlehr abgesehen werden foll. Wenn es uns nicht gefungen ist, die Vorlage so zu gestalten, wie wir es für richtig halten, werden wir ihr doch zustimmen, weil wir den Wunsch haben, daß endlich einmal dieser Bostschedverkehr eingeführt wird. Wir hoffen, daß durch die Entwidelung desselben der Reichspostverwaltung darüber die Augen geöffnet werden, wo sie weiter einWenn die Regierungen den Bostichedverkehr noch nicht endgültig fegen foll. Die Herabsehung der Gebühren, wie sie die Kommission vorsieht, halten wir für durchaus richtig und werden dafür stimmen. einführen wollen, sondern erst ein Bersuch nach dieser Richtung gemacht werden soll, so spielen hierbei offenbar auch wieder agrarische Interessen mit. Gs wird in alles, was in Deutschland an Gefehen gemacht wird, danach geprüft, wie es die Agrarier, die Landwirtfchaft, auffäßt, und wenn auch der Berkehr darunter leidet. Den Abg. Kaempf( frf. p.): Die Frage der Ausprägung eines Dreimarkstüdes ist nur von untergeordneter Bedeutung; ein BeAbg. Kreth(.): Wir stehen der Vorlage ablehnend gegen. Standpunkt, den die Reichspostverwaltung gegenüber dem Antrag dürfnis bafür liegt nicht vor. Ueber die Notwendigkeit eines über, benn sie wird zur Einrichtung von Boftsparkassen führen und Ablaß eingenommen hat, berstehe ich gar nicht. Es ist doch ein 25- f- Stüdes find die Ansichten geteilt; eine Berteuerung fann ben Spartassen und Kreditgenossenschaften wird dadurch eine uner. gang eigentümlicher geschäftlicher Standpunkt, daß man denjenigen, es jedenfalls nicht herbeiführen, solange wir das 20 und 5- f.- wünschte Konkurrenz geschaffen. Den Antrag Weber lehnen wir ber einen recht viel beschäftigt, noch dafür bestraft, indem man ihn Stüd haben. Die wichtigste Bestimmung ist die Erhöhung der ebenfalls ab.( Brabo! rechts.) höhere Gebühren auferlegt. Das ist ein ganz borsintflut. Silberkopfquote von 15 auf 20. M. man bei einem modernen Ver. licher Standpunkt, den Abg. Kaempf( frf. Vp.): Bufolge der von den Regierungen Abg. Raab( Antis.): Die Talerfrage ift teine währungs. vorgeschlagenen Gebühren wird ein Bostüberweisungsverkehr im fehrsinftitut nicht berstehen kann.( Sehr wahr! links.) frage, sondern eine Bwedmäßigkeitsfrage. Herrn Ginger bemerke großen Maßstabe fich nicht entwideln tönnen. Das ist sehr bedauer. Wenn Herr Naden sagte, der Antrag Ablaß tame nur den ich, daß Herr Sindermann fich feinerzeit in der Tat für die Belich; denn der 8med der Vorlage ist doch die Ersparung von Bar- großen Benußern zugute, so verstehe ich diesen Einwand an dieser behaltung der Taler ausgesprochen hat. Stelle gar nicht. Derjenige, der nur zehnmal den Bostschedverkehr benutzt, wird doch nicht dadurch geschädigt, daß ein anderer, der ihn ameitausendmal benutt, etwas geringere Gebühren zahlt.( Sehr mahr bei den Sozialdemokraten.) Die Resolution Bed hätte in die Vorlage hineingearbeitet werden müssen, so hat sie wenig Bedeutung. Aus den angeführten Gründen werden wir der Vorlage auftimmen.( Bravol bei den Sozialdemokraten.)
Abg. Singer( So.): Auch meine Freunde werben bem Rom. missionsbeschluß zustimmen, jedoch mit Ausnahme der Bestimmung welche 25- f.- Stüde einführen will. Es liegt kein Anlaß bor , 25- Pf.- Stüde neu einzuführen. Ich habe die Ueberzeugung, daß bies zu einer Verteuerung der verschiedensten Artikel gerade für die breiten Massen führen wird, indem, was heute 1, 2 und 3 Pf. über 20 Bf. toftet, auf 25 Bf. abgerundet werden wird. Dem Antrage Raab lönnen wir nicht zustimmen. Ich fann fein Bedürfnis aneriennen, daß das Dreimarfftüd bei Lohnzahlungen nottvendig wäre. Wenn darauf hingewiesen worden ist, daß mein Barteigenoffe Sindermann einmal den Wunsch ausgesprochen hat, daß die Arbeiter recht viele Taler haben mögen, so hat sich das natürlich auf den Geldeswert und nicht auf das Gelbstüd selbst bezogen. Das könnte höchstens in dem einen Falle richtig fein, wo ein Arbeiter gerade drei Mark zu bekommen hat. Bei jeder Lohnzahlung über drei Mart müßte er ja boch mehrere Gelbstüde bekommen. Ich sehe also teinen Grund ein, weswegen boltswirt schaftlich die Wiedereinführung der Taler notwendig wäre.( Beifall bei den Sozialdemokraten.)
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Biffer IV in der Refolution. Die Abgg. Ablaß und Genossen beantragen die Streichung der Abg. Raden( 8.) erklärt das Einverständnis seiner Freunde mit den Stommissionsbeschlüssen und der Resolution.
ralen eingebrachte Resolution, ber Reichskanzler möge Anordnung Abg. Dr. Weber( natl.) begründet eine von den Nationallibe. Abg. Dr. Weber( natl.) begründet eine von den Nationallibe. treffen, daß die aus dem Poftanweisungsverkehre der Schedkonten zugeführten Beträge spesenfrei behandelt werden, und daß eine Berbilligung der Gebührenfäße eingeführt wird, sofern und sobald die Ginahmen aus dem Postscheckverkehr die Betriebskosten vor aussichtlich bauernd übersteigen, und tritt für die Kommissions. beschlüsse ein.
mitteln. Der Postschedverkehr müßte populär gemacht werden, Staatssekretär Sydow: Bei der Ausprägung von Gilber dann darf aber nicht durch die Gebühr von 7 Bf. eine Strafe münzen wird auf teinen Fall über das Verkehrsbedürfnis, wozu auf die starke Benutzung dieser Einrichtung gesezt werden.( Sehr allerdings auch das Bedürfnis der Reichsbant gehört, hinaus. richtig! bei den Freifinnigen.) gegangen werden. Das 25- Pf.- Stüd soll aus reinem Nickel her- Staatssekretär im Reichspoftamt kräffe: Die berbündeten gestellt werden, well reines Nidel härter ist als Ridellegierungen, Regierungen haben sich von großen Gefichtspunkten leiten lassen, und das neue Geldstück dabei auch dünner hergestellt werden bas weder die Freunde des Herrn Kreth, noch die des Herrn Kaempf tann. Das für die vermehrte Silberausprägung notwendige fehr freudig der Vorlage zustimmen, bestärft mich in der Meinung, Abg. Mommsen( frs. Bgg.): In der Vorlage, wie sie jetzt geSilber foll, soweit es möglich ist, aus dem Inland bezogen werden auf dem richtigen Wege zu sein.( Allgemeine Verwunderung) ftaltet ist, sehen wir geradezu eine Gefahr. Deshalb haben wir Dem Wunsch in der Kommission nach einem handlicheren Fünf. Die Befürchtungen des Herrn Streth entspringen der Furcht, unseren Antrag wieder eingebracht. Der Herr Kollege Singer hat martstüd und nach einer fünstlerischen Ansprüchen mehr eni- durch Verzinsung der Einlagen fönnte den Genossenschaften Geld die Uebergebühr für starke Benuzung des Postscheckverkehrs treffend sprechenden Ausstattung der Reichsmünzen und der Veranstaltung entzogen werden. Aber die Befürchtungen sind unbegründet, die gekennzeichnet; Sie sagen freilich, es handelt sich nur um einen eines Preisausschreibens für diesen Zwed soll Rechnung getragen Genossenschaften haben sich selbst jahrelang vergeblich bemüht, den Bersuch, nach drei Jahren tann es abgeändert werden. Das fann Schedverkehr einzuführen. Noch unbegründeter sind die Befürch. richtig sein für die Höhe der gewöhnlichen Gebühren, aber kaum tungen des Abg. Sta em pf. Bei einem neuen Geschäftszweig wäre für die prinzipielle Einrichtung der Uebergebühr für jede einzelne es nicht flug, bie Tagen so niedrig au feßen, daß sie sehr bald er. Buchung. Mit dieser Einrichtung wird aus dem ganzen Postscheckhöht werden müssen. Wir sind gebrannte Kinder; die Erhöhung des wefen nichts werden. Ortsportos macht man stets geltend dafür, daß wir rädständig und Staatssekretär Straette: Es bleibt doch richtig, daß wir auf verkehrsfeindlich seien.( Buruf links: Sehr mit Recht!) Nein, sehr diesem Gebiet keine Erfahrungen haben. Wir halten die vorge
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werden.
Abg. v. Strombed( 8.) begründet einen von ihm eingebrachten Antrag, bei den 25- f.- Stüden den Reichsadler durch eine andere Dorftellung zu ersehen.
Staatssekretär Sydow wendet sich gegen den Antrag
Strombed.
Kleines feuilleton.
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Theater.
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man
Inbalts entgegen. In der Tat half über diefe Schwierige diefer Salonfunft zu fehen. Wo alle persönliche Eigenart, jeder feit auch bie ebenfalls fein Spinnende Mifit Resnicefs frische Eindrud, alle technische Stübnheit verloren gegangen find, um nicht ganz hinweg. Sie hat etwas im besten Sinne Leichtfilßiges, dem breiigen, trotteligen Salonideal der Familienzeitschriften Blaz Natur, Natur trifft durch die Slangfarbe ihres Orchesters( gestopfte Trompete, alte au machen. begreift, daß das Schlachtruf der Viola usw.) gut die Stimmungen fürstlicher, durch Liebesaffären be- der werden Gegner mußte, als fie Neues Theater: Ramon der Abenteurer, eine schwingter eftlichkeiten, weiß fie durch gleichförmig wiederholte Front gegen diefe Scheinfunft machten. Und es ift gut, Groteste in vier Statastrophen von Ernst Brange und Willi( obstinate") Bässe dringend festzubaften und durch zögernde Unter- wenn dieses Feldgefchrei angesichts diefer Impotenz noch lange Rath. Ramon" sollte toohl eine Barodie auf das Genre ber brechungen ihres Schwunges bie Liebeslast ber beiden bleibt, denn wir müssen erst gesunden von dieser Ünkunft. Vom Kriminal und Sherlod Holmesftüde werden, jedoch die Verspottung au lennzeichnen. Die nachgerade febr undramatisch retardieren. Naturalismus hinweg zu einer neuen Phantasie- und Raumkunst, das stand auf leinem höheren geistigen Niveau als ihr Gegenstand. ben Episoden lyrischer Art fallen etwas monoton aus; hat angesichts dieses Stadiums, das chronisch zu sein scheint, noch Sie hatte sich die Aufgabe gefeßt, die Unmöglichkeiten, mit so namentlich die eingestreuten deutschen Gedichte und auch eine lange Belle. Diese Künstler, die die Runft als eine Art Altenteis denen dort die Zuschauer regaliert werden, burch potenzierte typische Balletteinlage. Alles in allem eine vornehme Musil , die betrachten, sind noch nicht einmal zur Natur hingelangt. Sie haben Steigerung noch zu überbieten. Aber um einen stunden denn auch dem an Sensationelleres gewöhnten Bublifum anscheinend ein liichee, eine Schablone, die sie immer wieder benutzen, mit benen langen Wettlauf auf solcher Rennbahn amüsant สิน machen, nicht nachhaltig gefiel. fie fich weiterhelfen. dazu gebrach es am notwendigsten, an dem erfinderischen Drei von den Mitwirkenden verdienen als neuere 8uwüchse zur Die Blastit die Räume find beffer geworden oder liegt Wig, der mit der Freiheit in dem Reiche des Unfinns etwas an alten Garde Erwähnung. Der sonore Heldentenor des Herrn das nur daran, daß die wüsten Riesengruppen weniger geworden zufangen weiß. Unverbunden, wahl und ziellos folyten die Bilder, Stirchhoff bob sich von dem lyrischen Tenor des Herrn Philipp find ist schlechter als je vertreten. und der Abenteurer selbst blieb mitten in den Ungeheuerlichkeiten charakteristisch ab. Die Sängerin der Titelrolle, Fräulein Rose Elsässische Künstler, die Illustratoren, Düsseldorf , Schwarzein langweilig farblofes Drabtgestell. Sogar der Größenwahn des und die einer Nebenrolle, Fräulein Easton( als Gast), zeigten Weißfunft, einige Solleftivausstellungen( Ende, Kuhnert, Pfann Spizbuben, dies dankbare Thema, dem fich so leicht beziehungsreiche sympathische Stimmen. fchmidt, Engelhardt, Dammeier, Kallmorgen), München , Karlsruhe , und atuelle Bointen bätten abgewinnen lassen, fand Daß Orchester, Regie und Szenerie auf Grund der vorhandenen Nordwestdeutsche Künstler, die Elbier das sind die Gruppen, die paar grobe Augenblidseffekte abgerechnet leine humoristische retchen Drittel viel Gutes leisteten, verlangt teine erneute hervor icheinbar Abwechfelung geben, die aber im wesentlichen das Niveau Berwertung. Die Starriere des talentvollen Jünglings beginnt mit bebung. Daß aber ein Theaterinstitut derartig reiche und loftipielige nicht beben. Doch fei zugegeben, daß hier das Ganze mehr der Entführung einer Bräfeftengattin, in der zweiten Katastrophe Mittel fruchtbarer verwerten tönnte, als es hier dauernd geschieht. Charakter hat. Man wird also von diesen Gruppen am ehesten ftiehlt er beim Rendezvous mit einer Königin die Kronjuwelen, er bedarf eines träftigen Wortes, und zwar jetzt noch dringender als reden tönnen. schien in der Garderobe einer Schauspielerin deren mustulösen sonst. Nicht mehr lange tann mit der Erbauung eines neuen Hauses, Eine interessante Sammlung japanischer Kunst ist vielleicht das Beschüßer, der ihm den Raub entwenden will und taucht im leßten und überhaupt gar nicht sollte mit der Erneuerung des fünſtle befte. Die Galerie eines Kunstfreundes ist höchft überflüffig. Die Bilde als neugebadener Präsident einer südamerikanischen Republik rifchen Geistes gezögert werden. Längst schon tönnte die Königliche Abteilung Wohnräume zeigt viel Schlimmes. Die Architektur- Abteilung auf. Die Szenen des Schlußaftes, in denen es von betrogenen Oper in der selbständigen Pflege alter und neuer Musi! vorangehen schließt sich wie üblich an. rachfichtigen Frauen, Verschwörern, Intriganten nur und tut es nicht. Längst schon tönnte sie ihr zweites Gebäude Angesichts dieser Troftlosigkeit wird sich die weitere Besprechung wimmelt, find noch die relativ gelungenften. Die trodene zu volkstümlichen Vorstellungen benugen und tut es nicht. Längst darauf beschränken, das Wenige, Gute hervorzuheben und sich im Aneinanderreihung von Schrednissen bringt es hier, an einzelnen icon bedarf es eines tünstlerisch fräftigen, persönlich un- wesentlichen auf die Gruppendarbietungen konzentrieren. Stellen wenigstens, zu drolliger Wirkung. Als Glanznummer figuriert abhängigen, einheitlich wirkenden Oberhauptes- und leidet gerade eine unter Blumenspenden verborgene Höllenmaschine, die von dem unter dessen Mangel vielleicht am meisten. allzeit schlauen Helden im Handumdrehen entdeckt und durch die Wasserstrahlen eines Gießfännchens unschädlich gemacht wird. Herr Christians, dem das wenig neidenswerte Los gefallen, die Hauptrolle zu spielen, zog sich mit leidlichem Geschid aus der Affäre. Das Bublifum applaudierte nach Premierenbrauch.
Musik.
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ein
Kunft.
82.
Die Große Berliner Runstausstellung ist gestern eröffnet. dt. So fürchterlich, wie diesmal, ist mir die Ausstellung lange nicht vorgekommen. Ich bin mir noch nicht sicher, ob dies der endgültige Gindrud sein wird. Hoffentlich nicht, aber ich fürchte. Der Ehren faal ist so fürchterlich wie je. Schlachten, Schlachten, Schlachten. Soldaten und Uniformen.
Dann fchleppt man fich durch die Säle hindurch und weiß nicht, wohin man bliden soll. Man ärgert sich, daß die Leute hier von der Sezession ein besseres Hängen gelernt haben; denn diese Verbefferung ist nuglos, da sie äußerlich bleibt und die Werke diefe Mühe nicht rechtfertigen.
Notizen.
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e. 8.
-beater ronit Der Raub ber Sabine. rinnen, Schönthans Schwant, ber im Seifing Theater bei einer Separatvorstellung fehr gefiel, wird Sonntag, Montag und Dienstag in öffentlicher Aufführung wiederholt.
- Emil Neide , der durch seine Senfationsbilder„ Die
Lebensmüden",„ üm Drt der Tat". Vihiot" in den achtziger Jahren befannt wurde, ift in önigsberg i. B., wo er als Lehrer an der Akademie wirkte, gestorben.
Emil Nicolaus von Reanice! hat sich vor einiger Zeit in Berlin durch feine Oper Till Gulenspiegel" günstig bekannts gemacht. Seine bisher beliebtefte Oper, Donna Diana ", wurde nicht hier, fondern zu Brag( 1894) berausgebracht und erfi Donnerstag in unserem fönigl. Opernhause vorgeführt. Emil von Schönaich- Carolath ist in Hafeldorf bei Der Text ist einem der Weltliteratur angehörenden Luftfpiel von Ueterfen( Holstein) 56 Jahre alt gestorben. Talent und Neigung Moreto, einem spanischen Dichter aus dem 17. Jahrhundert, nach hatten ihn von der üblichen Karriere des Junkers abgeführt. Er hielt gebildet. Es zeigt uns eine stolze Prinzessin, die ihr Liebhaber auf Gewiß mögen manche gute und tüchtige Arbeiten sich unter der es nicht aus beim Militär, studierte, reiste und dichtete. SchwerRat des Hofnarren durch eine gut geheuchelte Kälte mürbe macht. Maffe befinden. Aber was nißt das? Sie gehen unter, fie werden blütig und gedankenvoll sind manche seiner Berse geraten, der Not Wer sich je der Bühnenwirkung dieses feingesponnenen Konverfations- erstickt. Und die Sinne stumpfen allmählich ab und verlieren bei des Lebens hat er in einigen feiner Novellen ins Herz geschaut und stüdes erfreut hat, geht mit Bangen einer großen, abendfüllenden, so viel Gleichgültigem die Lust und die Fähigkeit zu reagieren. mit warmen Herzen sich der unterdrückten und stummen Welt der in einem weiträumigen Hause gespielten Oper des gleichen Natur, Natur, schreien die Sinne. Es ist fürchterlich, die Schablonel Tiere angenommen in der Erzählung( Der Heiland der Tiere"