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Streifflausel und Arbeitswilligenschuh.

Das Ergebnis der lehten Maifeier stand als driffer Punkt fchäftigen, ohne diejenigen, die eine Heinere 3ahl von Arbeitern man überein, aus diesem Zohngebiet teine Pflasterer und in Beschäftigung haben oder auch die drei bis vier Fabrikanten, Steinfeger einzustellen. In den Vorstand wurde gewählt auf der Tagesordnung. Der Vorsitzende erklärte, daß diesmal die welche eigene erstellungsräume und Maschinerie befißen. Die als erster Vorsitzender W. Vogel- Braunschweig, als Schriftführer Arbeitsruhe nicht in dem Umfange durchgeführt wurde, wie es sonst erstgenannten zehn bis zwölf Unternehmer jedoch repräsentieren Stipp, ebenfalls Braunschweiger, und als Kassierer Wolf- Wolfen bei den Stuffateuren üblich ist. Immerhin wurden in der Berliner  Bersammlung 515 Feiernde gezählt; dazu kommen noch die Kol die Poſener Schuhindustrie, für sie ist die große Masse der Posener büttel. Tegen, die an den Versammlungen der Vororte teilgenommen haben. schuhindustriellen Hausarbeiter tätig. Der jährliche Umsatz dieser Sehr scharf getadelt wurden die Kollegen, die am 1. Mai gearbeitet Firmen dürfte sich auf 2% bis 3 Millionen Mark belaufen. In der Stadt Posen   selbst, also im Kleinhandel, ist der Umsatz ver­Der Bauarbeitgeberverband für Dresden   hielt dieser Tage hattten; in einigen Fällen forderte man strenge Bestrafung für hältnismäßig nur gering. Die Grundlage bildete der Engros seine Hauptversammlung ab und gab Bericht über seine Tätigkeit. Dieses unsolidarische Verhalten. Bei der Firma Caspari fanden handel. Als Absatzgebiete kommen in erster Linie in Betracht die Es zeigte sich dabei, daß es eine Haupttätigkeit der Arbeitgeber- Aussperrungen statt, die aber bald wieder ihre Erledigung fanden. Provinz, dann Ostpreußen  , Westpreußen   und Schlesien  , aber auch verbände ist, den Behörden fortwährend in den Ohren zu liegen Die Firma Juntersdorf sperrte ebenfalls aus und behauptete, nach anderen Großstädten, wie Berlin   und Hamburg  , gehen diese um Einführung der Streifklausel und um Arbeitswilligenschutz. daß durch die Maifeier ein Tarifbruch begangen sei. ftummen Zeugen Posener Haussklaverei. Die Zahl der be- So wurde mitgeteilt, daß man sich an den Rat zu Dresden   wegen schäftigten Arbeiter beträgt ungefähr 2000 bis 2500. Vielfach Verlängerung des Termins zur Fertigstellung eines Wasserwerkes fernzuhalten sei, da die Kollegen dort einen Streit auszufechten werden die Waren auch in der Proving hergestellt. Der Zwischen- gewandt habe. Dort waren Differenzen entstanden, weil der Bau­meister bezw. kleinere Handwerksmeister kommt aus der Provinz- unternehmer sich weigerte, die für das Baugewerbe vereinbarten stadi, holt sich beim Grossisten das Rohmaterial, fauft beim Händler Tarifbedingungen einzuhalten. Eine weitere Eingabe war an die die Zutaten, um mit seinen Leuten die Waren zu Hause anzu- Amtshauptmannschaft gerichtet um polizeiliche Unterstützung bei fertigen. Am festgesetzten Lieferungstermin, gewöhnlich des Sonn- Heranziehung Arbeitswilliger. Man sieht, ganz offen fordern die tags vormittags, liefert er sie beim Grossisten ab, worauf derselbe Bauunternehmer wie auch ihre Kollegen von anderen Branchen Wechselgang von neuem beginnt. das einseitige Eingreifen der staatlichen und städtischen Ver­waltungen zu ihren Gunsten. Und leider haben sie auch damit Erfolg; denn Wir arbeiten ja nur für Sie!" sagte ja wohl Herr v. Bötticher einst den rheinisch- westfälischen Großindustriellen.

Aehnlich liegt es in der Konfektion. Doch machen sich hier verschiedene Abweichungen, sowohl in den Gebräuchen als auch ganz besonders in den Zahlen bemerkbar. Die Absatzgebiete bleiben dieselben, doch ist das Herstellungsquantum und demzu­folge auch die Anzahl der Beschäftigten bedeutend größer. Hier mag der jährliche Umsatz zirka 3 bis 4 Millionen Mark be= tragen und die Zahl der Arbeiter sich auf annähernd 4000 belaufen. Doch da die Herstellung nicht, wie bei der Schuhbranche, eine jahre lange Behrtätigkeit vorausseßt, so sind hier vielfach sämtliche Familienmitglieder, Mann, Frau und Töchter, in diesem Zweige beschäftigt. Die leichte Erlernbarkeit der zum Fertigverkauf herzu­stellenden Knaben- und Kinderanzüge, der Arbeitergarderobe, Hemden, Schürzen usw., ermöglicht dies eben. Infolgedessen sind auch die Löhne hier sehr niedrig. Wenn man im allgemeinen fagen fann, daß die Löhne für schuhindustrielle Heimarbeit sich den in Bosen eben durchweg niedrigen Löhnen nur würdig anreihen, so sieht man jedoch hier, daß die Stücklöhne zu den an anderen Orten in der Heimarbeit gezahlten Preisen noch eine bedeutende Ver­schlechterung aufweisen. So werden bei den 20 bis 25 in Betracht tommenden Firmen gezahlt: Für ein wollenes Hemd 10 Pf., für einen ganzen Knabenanzug 10 Bf., für eine Tuchhose mit Liefern bon Taschen und Zubehör 28 Pf., für ein ganzes Dutzend Leder­hosen 2 Mart. Auf diese infame Preisbrüderei wirft vor allem die sogenannte verschämte Armut: die Arbeit von Frauen und Töchtern von kleineren und mittleren Beamten, die vielfach nur um des Taschengeldes halber den Arbeiterfrauen Schmukkonkurrenz machen und denen gegenüber der Unternehmer sich alles erlauben Von den sechs bis sieben Taufend in der Heimindustrie be­fchäftigten Personen sind ungefähr 800 in Verbänden organisiert, also nur der zehnte Teil. Mit dem größten Prozentsah davon partizipiert der polnische Berufsverband, während ein Teil der Arbeiterinnen im Hirsch- Dunderschen Gewerkverein organisiert find. Zeit wird's, daß auch diese so schwer ausgebeuteten Geschöpfe den Weg zur modernen Arbeiterorganisation finden.

zu fönnen glaubt.

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Vertrag gegen die guten Sitten.

Für nichtig, weil gegen die guten Sitten verstoßend, erklärte die achte Kammer des Gewerbegerichts am Sonnabend einen zwischen der Toilettenseifenfabrik Behalt mich lieb"( Inhaber Artur Kleinfeld) und den von ihr angestellten Seifenverkäufern geschlossenen Anstellungsvertrag. Gegen 10 Mark Wochenlohn ftellte diefe Firma iugendliche Seifenverkäufer ein. Diese mußten stellte diese Firma jugendliche Seifenverkäufer ein. Diese mußten dafür aber täglich mindestens zehn Kartons Seife verkaufen, anderenfalls ihnen der hohe Lohn noch gekürzt wurde. Der Ver­anderenfalls ihnen der hohe Lohn noch gekürzt wurde. Der Ver­käufer Röde hatte nach fünftägiger Tätigkeit aufgehört und hatte nur 5 Mark Lohn erhalten, weil er die obengenannte Bedingung nicht erfüllt hatte. Er flagte nun 3,35 Mart Restlohn ein. Das Gericht verurteilte die beklagte Firma zur Zahlung, weil der famose Vertrag eine exorbitante Ausnußung darstellt, deshalb gegen bie guten Sitten verstößt und nichtig ist.

Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

An die organisierte Arbeiterschaft Berlins   und Umgegend wendet sich die unterzeichnete Branchenleitung des Deutschen Transportarbeiterverbandes auch in diesem Jahre mit der Bitte, die Kontrolle der Bier-, Mineral- und Destillationstutscher sowie deren Mitfahrer auf ihre Organisationszugehörigkeit ausüben zu wollen. Zu diesem Zweck hat die unterzeichnete Leitung eine braune Legitimationstarte herausgegeben, welche die Mitglieder des borgenannten Verbandes auf Verlangen vorzuzeigen haben. Bier, Mineralwasser- und Destillationstutscher usw., welche sich über ihre Organisationszugehörigkeit nicht ausweisen fönnen, bitten wir in geeigneter Weise zum Anschluß an obengenannten Verband bewegen zu wollen. Die Legitimationskarten sind nur dann gültig, wenn sie jeden Monat ordnungsmäßig mit dem Ver­bandsstempel abgestempelt sind.

Die Branchenleitung. J. A.: Gustav Alisch.

Achtung, Schuhmacher! Der Schuhmachermeister Neumann. Christburgerstr. 51, sucht in der Volkszeitung" Gehülfen für Stettin anzuwerben. Wir ersuchen den Zuzug fernzuhalten, da

dort der Ausstand noch nicht beendet ist.

Verband der Schuhmacher. Gauverwaltung Berlin  . Deutfches Reich.

Zum Streit der Hamburger Schuhmacher.

Die Innung hat befchloffen, mit den Gesellen in Unterhand­fungen zu treten, die bis zum 16. Mai beendet sein müssen. Für bessere Arbeiten will die Innung Zuschläge gewähren, während für Reparaturen der Tarif von 1906 bestehen bleiben soll. Falls die Gesellen hierauf nicht eingehen sollten," will" die Innung ihre Zu­geständnisse zurückziehen. Die Streifenden werden am Dienstag abend hierzu Stellung nehmen.

Beseitigte Differenzen in der Hamburger Holzindustrie.

Der Vorsitzende gab bekannt, daß der Zuzug von Chemnis haben. Ferner machte er auf die bevorstehenden Gewerbegerichts. wahlen in Wilmersdorf   aufmerksam, wo das Verbandsmitglied Gladigow als Kandidat aufgestellt ist.

Hus der Frauenbewegung.

Die Liebe im Plural.

Unter dieser Ueberschrift veröffentlichte der römische Rorre spondent des Berliner Tageblattes", Dr. Hans Barth  , einen Bericht über den Kongreß italienischer Frauenrechtlerinnen, der fürzlich in Rom   tagte. Von den fachlichen Leistungen dieses Kon gresses vermochte der Korrespondent, wahrscheinlich ihrer Unbe trächtlichkeit wegen, so gut wie nichts zu sagen. Die Banalitäten, die Dr. Barth statt dessen den Lesern des" B. T." herleierte, find jedoch ungemein bezeichnend für die Würdigung, welche die nicht. proletarische Frauenbewegung von ihren liberalen Freunden und Gönnern   erfährt.

Man höre nur:

Aussperrung in der Jutefabrik in Schiffbed bei Wandsbed. In dieser Fabrik ist es zu einem ganz unerwarteten Streit der in der Feinspinnerei beschäftigten Spinnerinnen gekommen: Die Hauptursache hierzu war, daß seit längerer Zeit durch Ein­stellung von ausländischen, meist aus Ungarn   herangeholten Ar­beitern, die heimischen entlassen oder neue aus dieser Gegend ein­Ferner herrschte unter den Arbeitern und gestellt wurden. Arbeiterinnen große Unzufriedenheit über das bei günstiger Kon­" Seit gestern liebe ich. Ja ich liebe! Aber nicht wie ein junttur seitens der Direktion eingeführte Prämiensystem. Man habe seinerzeit, ohne auf die Warnung der Verbandsleitung zu gewöhnlicher Sterblicher, sondern wie ein Uebermensch, ein Gott, ein Sultan  . Denn ich liebe neunhundert bis tausend Schöne hören, diesem Prämiensystem zugestimmt. Jezt stelle sich aber bei auf einmal, liebe den ganzen verführerisch- reizenden, orgiastisch schlechterer Situation heraus, daß dieses System schwer schädigend für die Arbeitnehmer wirke. Auch bei der Jutebranche verfahre berauschenden italienischen Damenkongreß.... Nur wer einmal die Direktion ebenso. In der guten Zeit habe sie vorzügliches aus der kalten, nüchternen Wirklichkeit in einen Zaubergarten­Material geliefert, jetzt, wo auch diese Branche darniederliegt, be­trat, dessen erotische Farbenglut ihm die Sinne berüdte, dessen fomme man nur schlechtes Material zur Verarbeitung. Hierzu Wonnedüfte ihn beseligten, nur der kann mit dem Glücklichen tam noch eine Maßregelung einer Spinnerin, die in einer Ver­fühlen, der im Horatier- und Kuratiersaale des Kapitols der Er sammlung dieser Fabrikarbeiter die Mißstände hierin scharf tritia öffnung dieses Schönheitskongresses anwohnen durftel... fierte, so daß, trohdem die Direktion die Entlassenen wieder ein­In dieser Tonart phantasiert Dr. Barth noch eine ganze Strede stellte, die Spinnerinnen in ihrer so lange unterdrückten Empörung weiter. Er vergleicht den Kongreß, diese Vision von Schönheit und über die hier herrschenden Mißstände beschlossen, die Arbeit nicht Liebreiz." dem Hörselberg mit seinen süßen, lockenden Nigen". wieder aufzunehmen, sondern im Streit zu verharren, bis jene schwärmt von den lockenden, lachenden, zündenden Augen, der herr­Mißstände abgeschafft wurden. Daraufhin erfolgte die Aus­sperrung sämtlicher Arbeiter und Arbeiterinnen, und der Betrieblichen Junogestalt" der als Gast anwesenden Prinzessin Lätitia Bonaparte   und anderer Königinnen an Wuchs, Haltung, Grazie und Stimme". Da liest man von Tigerkaken" und Odalisten", wurde vollständig stillgelegt. da gibt es schön gebaute Körper", halboffene sinnliche Mündchen", graziöse Füßchen" und natürlich auch üppige Formen". Was Herrn Dr. Barth an einem anderen wahrhaft fürstlichen Weibe" am meisten" reizt", ist der schmollende Mund, as fleine Doppelfinn der Patrizierin und die pikante Puderschicht auf dem biel gefüßten Gesicht"... usw. mit Frivolität und ohne Grazie Möglich nicht nur, sondern sogar sehr wahrscheinlich, daß viele Die Notiz spricht zweifelsohne einen Wunsch der Unter- Frauenrechtlerinnen Italiens   für diese Verherrlichung ihrer förper. nehmer aus, die da dachten: Wir holen ein halbes Hundert Streiflichen" Reize in dem führenden Organ des deutschen   Linkslibera­brecher, dann kriechen die Ausgesperrten zu Kreuze. Die Arbeiter lismus nicht nur keine Empfindung des Abscheus haben, sondern denten aber gar nicht daran, so furzerhand wegen ein paar Streit. daß sie in ihr eine schmeichelhafte Huldigung erbliden. In diesem brecher sich das Joch über den Kopf ziehen zu lassen. Die Unter- Falle sind sie einander wert, der wie ein verliebter Rater sich ge­nehmer und ihre Schreibergarde können noch manche Notiz obiger bärdende Korrespondent des B. T." und die auf Kosten des aus. Art in der Presse in Umlauf setzen, nüßen wird das nichts. Die gebeuteten italienischen Volkes fofett aufgepuzten aristokratischen Aussperrung dauert fort, weshalb der Zuzug noch fernzuhalten ist. und bürgerlichen Damen, für welche die Frauenbewegung nur eine neue Art des Sports bedeutet.

Ein Schwindel.

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Die bürgerliche Presse brachte eine von der Frankfurter Beitung" zuerst veröffentlichte Notiz folgender Art: Mannheim  . Bei einigen der hiesigen Großholzhändler und Sägewerken, bei denen der Betrieb seit einigen Wochen wegen Aussperrung der Arbeiter ruhte, wurde die Arbeit wieder auf­genommen, nachdem ein großer Transport von Arbeitswilligen bis ins Unendliche! vom Niederrhein   eingetroffen war.

Husland.

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Die Bäder in New York   haben seit dem 1. Mai eine Lohn­erhöhung von einem Dollar( 4,20 M.) pro Woche bei einer täglichen Arbeitszeit von zehn Stunden durchgesezt. Bisher war die Be­zahlung wie folgt: Werkmeister erhielten 17 Dollar( 71 M.) Wochenlohn; für die sogenannte zweite Hand in der Bäderei wurden 14 Dollar( 58,50 M.) und für die dritte Hand 12 Dollar ( 50 M.) bezahlt. Die jetzige Lohnerhöhung hat keinen besonderen Kampf gekostet; als der alte Vertrag abgelaufen war, trat die Gewerkschaft in Unterhandlung mit den Bädermeistern und diese bewilligten schließlich die Lohnerhöhung von einem Dollar pro Woche.

Verfammlungen.

Die Stuffateure beschäftigten sich in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung, die am Donnerstagabend in den Musiker­sälen stattfand, mit dem Stand ihres Berufs auf Grund der letzten Bauten- und Werkstattkontrolle. Krebs erstattete Bericht. Die vorletzte Umfrage wurde im Dezember 1906 vorgenommen. Wenn man das Resultat der jüngsten mit dem der damaligen Umfrage vergleicht, so zeigt sich eine Veränderung zuungunsten der jegigen

Die fiebente ordentliche Bersammlung des Landesvereins preußischer Bollsschullehrerinnen wird in den Pfingstferien dieses Jahres vom 8.- 10. Juni in Breslau   tagen. Boltsschullehrerinnen Staatsschule aus allen Provinzen sind bereits angemeldet. Boltsschule und er und Kommunalschule" und werbstätige Mutter" werden in den beiden öffentlichen Versammlungen Gegenstand der Verhandlungen sein. Gleichzeitig findet die zweite Hauptversammlung des deutschen   Bereins Abstinenter Lehrerinnen in Breslau   statt.

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Bersammlungen Veranstaltungen. Rummelsburg  . Donnerstag, den 14. Mai, 81, Uhr, bet Tempel, Alt Borhagen 56: Vortrag. Genoffin Difilie Baader: Die Landtagswahl und die Frauen. Steglit. Donnerstag, den 14. Mai, 81, Uhr bei Wahrendorf, Schloß straße 117: Vortrag. Genosse Kurt Heinig  : Zur Geschichte des Frauenversammlungsrechtes in Deutschland  ." Gäste willkommen. Charlottenburg  . Mittwoch, den 20. Mai, 8 Uhr, im Boltshaus, Rosinenstraße 3: Vortrag. Fräulein Uto: Nugen der torfett losen Tracht."

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Der Wahlrechtsentwurf der sächsischen Regierung.

Berhältnisse.. Der Durchschnittslohn auf Bauten beträgt jet Letzte Nachrichten und Depefchen. 8½stündiger Arbeitszeit 7,94 m., während vor 16 Monaten 8,25 Mt. gezahlt wurden. Immerhin wird der Durchschnittslohn noch höher gehalten als das tariflich festgelegte Minimum von 7 M. In den Werkstätten sind die Löhne auch nur durch den Tarif Dresden  , 11. Mai.  ( W. T. B.) In einer heute abend hochgehalten worden. Gießer verdienten einen durchschnittlichen abgehaltenen Sigung der außerordentlichen Wahlrechts. Zagelohn von 5,63 M., Former 6.23 M., Modellarbeiter deputation wurde auf Verlangen des Staatsministers 6,26 M. Arbeiter aller Art erzielten 6,02. Sehr zu beklagen ist Grafen   v. Hohenthal zunächst über den Regierungsentwurf die Lehrlingszüchterei im Beruf. Man stellte fest, daß in den Werkstätten auf 100 Gehülfen 172 Lehrlinge entfallen; es ist dies paragraphenweise abgestimmt. Die ersten Paragraphen, etwa dasselbe Berhältnis wie 1906, als auf 100 Gehülfen 171 Lehr- welche von den Wahlen durch Vertretungskörperschaften linge entfielen. Dabei ist die Arbeitslosigkeit groß. Bur- handeln, wurden einstimmig abgelehnt. Ebenso einstimmige zeit werden auf dem paritätischen Nachweis in Berlin   über 200 Ablehnung erfuhr das Prinzip der Verhältniswahlen. Auch Arbeitslose gezählt. der Abg. Goldstein( Soz.) stimmte gegen diese Verhältnis­Die Zahl der Wertstätten nahm um 9,1 Proz. ab, die Zahl wahlen, weil er solche nur in Verbindung mit dem allge­der Gehülfen um 33,4 Proz., die Zahl der Lehrlinge um 38,9 Proz. meinen, gleichen, direkten Wahlrecht wünscht. Staatsminister Auf den Bauarbeitsplägen liegen die Verhältnisse ähnlich. v. Hohenthal erklärte, daß die Regierung auch jetzt noch auf Die Zahl der Baustellen nahm ab um 22 Broz., die Zahl der daran tätigen Arbeitgeber um 32 Proz., die Zahl der Gehülfen um 40 Broz. ihrem Entwurf beharren müsse. Die Wahlrechtsdeputation Die Gelegenheitsmeister sind noch hinzuzurechnen und dann ergibt beschloß, die bekannten Kompromißvorschläge in die übrigen fich als Gesamtbild für den Beruf, daß 179 Geschäfte( gegen 187 Paragraphen der Regierungsvorlage hineinzuarbeiten. In im Jahre 1906) zur Herstellung von Stuffateurarbeit vorhanden einer morgen nach der Plenarsizung stattfindenden weiteren find mit 628( gegen 1028 im Jahre 1906) Gehülfen, 246( gegen 355) Deputationsberatung soll über die Kompromißvorschläge, Lehrlinge und 109( gegen 171) Hülfsarbeiter. Da 206 Arbeits- welche bis jetzt 68 Unterschriften tragen, endgültig abgestimmt lose vorhanden sind, so ergibt sich als Bahl der Berufsangehörigen werden. 834( gegen 1288 im Jahre 1906). Also ist die Zahl der Stuffateure in den letzten 16 Monaten um 35 Proz. auf Grund der Berufs­umfragen zurückgegangen. Ueber die Organisationsver hältnisse wurde festgestellt, daß von den 628 gemeldeten und Ein neuer Scharfmacherverband. arbeitenden Kollegen 164 unorganisiert waren, lokal- und ander­Für die Provinz Hannover   und das Herzogtum Braun- weitig organisiert waren 15, im ganzen gehörten 179 also dem schweig hat sich ein neuer Arbeitgeberschverband 3entralverbande, der alle übrigen zu Mitgliedern zählt, im Steinfegergewerbe unter den Namen Norddeut nicht an. Manche Mißstände wurden durch die Umfrage aufgedeckt, Brag, 11. Mai.  ( B. H.  ) Heute ist ein Teil des Gerüftes beim scher Bund für Pflasterer und Steinfeger" gebildet. so 3. B. der Mangel an verschließbaren Räumen für die Arbeiter, Bessen Geistesfind er ist, geht daraus hervor, daß er in seiner die Einrichtung der Werkstätten in Kellereien und anderes mehr, Neubau des tschechischen Repräsentationshauses eingestürzt. Eine Gründungssigung in Wolfenbüttel   sofort beschloß, fich dem deut- was die Arbeiter durch energisches Vorgehen, gestützt durch ihre große Anzahl von Arbeitern wurde in die Tiefe gerissen. Der auf schen Arbeitgeberbund, Siz Berlin, anzuschließen. Organisation, bekämpfen müssen. Die Lehrlinge werden in vielen fichtsführende Polier wurde tödlich verwundet. Zahlreiche Arbeiter Seine Hauptaufgaben sollen sein, Vereinbarungen mit den Betrieben gewiffenlos ausgebeutet und oft als Hülfsarbeiter an- erlitten mehr oder weniger schwere Verwundungen. Materiallieferungsgeschäften für Streits und gestellt. Aussperrungen zu treffen, Einheitspreise für Pflaster und Nach kurzer Diskussion über den Bericht besprachen die Ver Steinfegerarbeiten festzusetzen und eine Prüfung und Regesammelten die Vorlage eines Generaltarifs für ganz Deutsch­Tung der 2öhne in den einzelnen Bezirken vorzunehmen. Ferner land. Krebs erläuterte die Vorlage und empfahl sie den Mit­nahm er auch sofort Stellung zu der in Hannover   aus gliedern. Es wird die Aufgabe des nächsten Verbandstages sein, gebrochenen Lohnbewegung der Arbeitnehmer und lam dazu Stellung zu nehmen. Berantw. Nedalt.: Georg Davidjohn, Berlin  . Inseratenteil verantw,

Wie vor einiger Zeit berichtet, beabsichtigten die Hamburger Holzindustriellen den Arbeitern den Fehdehandschuh hinzuwerfen. Es kam dann aber zu Verhandlungen, die mit der Annahme eines Lohn- und Arbeitstarifes endeten. In einer großen Holzarbeiter versammlung am Sonnabendabend wurde den Abmachungen zu­gestimmt. Der Tarif sieht für sämtliche Bertragsbranchen eine Rohnerhöhung von 2 Pf. pro Stunde vor. Vom nächsten Jahre ab wird die jetzt 53 Stunden betragende Arbeitszeit um eine Stunde verkürzt. Mit dem 1. September 1908 tritt eine Erhöhung der Atfordsäke um 5 Prozent ein. Der Tarif gilt bis Februar 1911.

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Th, Glode, Berlin  . Drud u.Berlag: Borwärts Buchdr.u. Verlagsanstalt

Transportarbeiter- Streit.

Prag  , 11. Mai.  ( B. B.) Die Kutscher und Aufseher der hiesigen Speditionsfirmen find wegen Lohndifferenzen in den Streil getreten. Gerüsteinsturz.

Sturm.

Woodward( Oklahoma  ), 11. Mai.  ( W. T. B.) Durch einen Sturm, der gestern abend im Süden von Woodward wütete, sind mehrere Personen getötet und eine große Zahl verlegt worden. Paul Singer& Co, Berlin   SW. Sierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl,