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Nr. 124. 25. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner   Volksblatt. Donnerstag, 28. Mai 1908.

Generalversammlung des deutschen   Zentralkomitees zur infenn. Im übrigen dient der Grlös ber Marte der Be- fehung der durch die Tuberkulosestatistik der letzten 20 Jahre er­Bekämpfung der Jungenschwindsucht.

Die

Verwendung finden. Der Verein, der die Marken vertreibt, erhält Seuchenbekämpfung vorzugehen... 3. Im Interesse wesentlichen Rabatt, den er für seine besonderen Zwecke ver- des Fortschritts der Tuberkulosebekämpfung und besonders in An­fämpfung der Tuberkulose. Aus dem Reinertrag des Jahres 1907 wiesenen Möglichkeit einer Eindämmung dieser Seuche erscheint sind dem Zentralfomitee 5000 M. überwiesen worden zu Ehren eine Ergänzung der bestehenden gefeßlichen Be­Das Deutsche Zentralfomitee zur Bekämpfung Robert Kochs, auf dessen grundlegende Forschungen die Tuber- stimmungen dringend erforderlich. 4. Mit Rücksicht auf die Tat ber Lungenschwindsucht   hielt gestern im Plenarsizungs- fulojebekämpfung in ihrer jebigen Gestalt erst aufgenommen sache, daß die Tuberkulose durch ihren Charakter einer chronischea, faal des Reichstages unter sehr zahlreicher Beteiligung von Mit- wurde. Es soll eine Robert Koch  - Stiftung ins Leben über Jahre sich ausdehnenden Infektionskrankheit eine Sonder­gliedern aus allen Teilen des Reiches die 12. Generalversamm- gerufen werden, welche der weiteren Erforschung der Tuberkulose stellung unter den übertragbaren Krankheiten einnimmt, erscheint lung ab. Der Vorsitzende des Zentralfomitees, Staatssekretär dienen soll. Privatdozent Dr. jur. Neubeder- Berlin be- die Regelung der Tuberkulosebekämpfung durch ein besonderes Dr. b. Bethmann- bollweg, eröffnete die Versammlung mit handelte hierauf die Frage, welche gesetzlichen Be Gesek gerechtfertigt. 5. Da die Tuberkulose in allen Teilen Worten der Begrüßung und bemerkte, die Arbeiten des Zentral- ftimmungen stehen den öffentlichen Verbänden und Ge- des Reiches ihre Opfer fordert, ist die Regelung der Tuberkulose­tomitees hätten im vergangenen Jahre erhebliche Fortschritte ge- meinden im Kampfe gegen die Tuberkulose zur Seite. Redner be- bekämpfung durch Reichsgefeb am empfehlenswertesten. macht. Bei der vorigen Generalversammlung hätte die Behand- zeichnete es als eine ganz besonders dringende Pflicht, bei Kinder- Schaffung eines einheitlichen Reichstuberkuloses lung in den Heilanstalten eine sehr lange Diskussion hervor erkrankungen an Tuberkulose   sofort Anzeige zu erstatten und Gesezes ist als eines der wichtigsten Erfordernisse der Tuber­gerufen. Diese Frage ist bereits in richtige Bahnen geleitet und ärztliche Hilfe anzurufen. Die Armut könne ein Hindernis hierbei kulosebekämpfung der Gegenwart zu bezeichnen. 6. Bei einer es find große Erfolge erzielt worden. Das Zentralfomitee hat aber nicht sein. Arme Leute, die nicht in der Lage seien, ihren Kindern reichsgesehlichen Regelung der Tuberkulosebekämpfung ist an­außerdem seine Hauptaufgabe darauf gerichtet, die Seuche durch ärztliche Hilfe zuzuwenden, haben die Pflicht, sich an die Armen- zustreben: a) daß lokale Zentren der Tuberkulosebekämpfung mit prophylaktische Maßnahmen zu bekämpfen. Die Zahl der häufigen verwaltung zu wenden. Die Schulen müßten hierbei gewisser- behördlichem Charakter geschaffen werden; nach den Erfahrungen Anfragen hat sich vermehrt. Es seien bedeutende Erfolge auf dem maßen Aufsichtsbehörden bilden. maßen Aufsichtsbehörden bilden. Die Hauptsache sei, die Brut- der letzten Jahre eignen sich für diesen Zwed Einrichtungen nach Gebiete der Bekämpfung der Lungenschwindsucht zu verzeichnen. stätten der Seuche zu zerstören. Der Staat tönne sich vor der Art der Fürsorgestellen am besten; b) daß die Anzeige für Durch die Fürsorgestellen ist es gelungen, die Zungenschwindsucht Dummheit der Eltern nicht beugen. Es sei notwendig, der Krant- Tuberkulosefälle an diesen staatlichen Fürsorgestellen zu erstatten auch auf dem platten Lande zu bekämpfen und wesentlich zu ver- heit durch prophylaktische Maßnahmen vorzubeugen. Vorbeugungs- ist, und zwar die obligatorische für alle Fälle von offener mindern. Die allerschlimmste Geißel ist der Lupus, der sich durch maßregeln feien bedeutend billiger als die Behandlung der Krank- Tuberkulose und die freiwillige für die Fälle von geschlossener Geschwüre, die sich auf Hände und Füße sehen, bemerkbar macht. heit selbst. Das Volk müsse auf die Wichtigkeit der Borbeugungs- Tuberkulose  ; c) daß die Fürsorgestellen mit ausreichenden Voll­Die Kranken leiden dadurch nicht nur förperlich, sondern auch maßregeln hingewiesen werden, eventuell durch Zwangsmaßregeln machten ausgestattet werden, um die zur Verhütung der Aus­seelisch ungemein. In früheren Jahren war diese Krankheit kaum angehalten werden. Der Staat habe ein wesentliches Interesse, breitung der Tuberkulose erforderlichen Vorbeugungsmaßnahmen heilbar. Durch die neueren Erfahrungen ist es gelungen, auch diese ein gesundes, kräftiges Geschlecht zu erziehen. Was im Absterben durchzuführen. Professor Dr. Kayserling gab der Ansicht Aus­furchtbare Krankheit zu bekämpfen und zu heilen. So dürfte es ist, müsse man absterben lassen. Die Hauptsache ist, daß wir ein druck, daß durch seine Vorschläge den Anzeigen der polizeiliche uns gelingen, immer weiter in der Bekämpfung der furchtbarsten kräftiges, gesundes Geschlecht haben, darauf beruht die Zukunft des Charakter genommen werde. Die Anzeigenden würden dadurch Geißel der Menschheit fortzuschreiten. Schließlich schlug der deutschen   Volkes.( Lebhafter Beifall.) ihrer öffentlichen Rechte, in 3 besondere des Wahlrechts, Staatssekretär vor, den Grafen Posadowsky zu bitten, dem Der zweite Berichterstatter, Professor Dr. Kayser- nicht verlustig gehen. Privatwohltätigkeit sei eine sehr Zentralfomitee ferner seine große Arbeitskraft zu widmen, und ling- Berlin  , wies darauf hin, daß die armen Leute die Anzeige schöne Sache, sie könne aber auf die Dauer nicht durchgreifend beantragte, den Grafen Posadowsky zum ersten Ehrenmit= fürchten, weil sie dadurch ihrer Rechte, insbesondere des wirken. Es sei daher notwendig, die Propaganda für ein gliede zu ernennen.( Lebhafter Beifall.) Der Antrag findet Wahlrechts, verloren gehen. Redner befürwortet eine Reichstuberkulose- Gesez ins Volk zu tragen; dazu Annahme. Reihe von Leitfäßen, die etwa besagen: 1. Die gesetzlichen Be- müßte das Zentralkomitee die Initiative ergreifen.( Lebhafter Dem hierauf von dem Generalsekretär Professor Dr. Nietner Stimmungen der deutschen   Arbeiterversicherung und des deutschen   Beifall.) erstatteten Geschäftsbericht war zu entnehmen, daß die Mitglieder- Armenrechtes liefern wirksame Handhaben für die Bekämpfung Geheimer Medizinalrat Professor Neisser- Breslau zahl am 1. Januar 1908 von 1460 auf 1539 gestiegen ist. Die Ein- der Tuberkulose in der Richtung der Heilbehandlung der Er- sprach hierauf über die Notwendigkeit der Lupusbekämpfung. Er nahmen des Zentralfomitees im Jahre 1907 sehen sich zusammen wachsenen und Kinder, sie versagen indes in dem betonte insbesondere die Notwendigkeit vorbeugender Maßregeln. aus den Mitgliederbeiträgen von zirka 37 000 m. und einem wichtigsten Punkte der Tuberkulosebekämpfung, Nach einer kurzen Debatte, in der die Direktoren Dr. Stieber. Reichszuschuß von 6000 M. und den Zinsen und sonstigen Ein- der Heim- und Anstaltsfürsorge für die un- Halle und Dr. Bielefeld Lübeck die Bereitwilligkeit der Ver­nahmen von 18 000 M. Dagegen standen an Ausgaben für Heil heilbar borgeschrittenen Fälle. 2. Da diese Fälle sicherungsanstalten betonten, zur Lupusbekämpfung Mittel zur zwecke und andere Einrichtungen 78 000 M. gegenüber. Um der gerade die Hauptquellen für die Berbreitung der menschlichen Verfügung zu stellen, schloß Staatssekretär Dr. v. Bethmann­Bekämpfung der Volkskrankheiten neue Mittel zuzuführen, hat sich Tuberkulose darstellen, reichen die angeführten gefeßlichen Be- Hollweg mit Worten des Dankes an die Vortragenden die General in Berlin   ein Verein für Wohlfahrtsmarten ton- stimmungen nicht aus, um gegen die Tuberkulose nach bewährten versammlung. stituiert, dessen Marken als Verschlußmarte bei allen Postsendungen Grundsäßen der von Robert Koch   inaugurierten spezifischen

Sozialdemokratisch. Wahlverein

Rixdorf. Todes- Anzeige. Den Parteigenoffen zur Nachricht, daß unser Mitglied, der Tischler

Karl Spillner

( 15. Bezirk)

verstorben ist.

Ehre seinem Andenken!

Die Beerdigung findet heute Donnerstag, nachmittags 3 Uhr, von der Leichenhalle des Fried: bofes der Freireligiösen Gemeinde ( Pappelallee) aus statt.

Um rege Beteiligung ersucht 235/12 Der Vorstand.

Sozialdemokratischer Wahlverein

für den

Bezirk Lichtenberg  . Nachruf.

Am 20. Mai verstarb unser Mitglied, der Gastwirt Max Kemnitz

Ehre seinem Andenken! 14/8 Der Vorstand.

Zentral- Verband der Maurer

Deutschlands  .

Zweigverein Berlin  . Sektion der Putzer. Todes- Anzeige.

Den Mitgliedern zur Nachricht,

daß unser Mitglied

134/3

Ferd. Schulz

aus Zehlendorf   am 25. Mai im Alter von 50 Jahren an der Stopfrose verstorben ist.

Ehre seinem Andenken! Die Beerdigung findet heute, Donnerstag, den 28. Mai, nach­mittags 4 Uhr in Ruhlsdorf bei Teltow   statt. Der Vorstand.

Zentral- Kranken- und Sterbe­

kasse der Tischler

( E. H. 8.) Zahlstelle Lichtenberg  . Den Mitgliedern zur Nachricht, daß am 26. Mai unser Mitglied, der Glasmacher

Heinrich Brüning  

verstorben ist.

am

Ehre seinem Andenken! Die Beerdigung findet Freitag, den 29. Mai, nach­mittags 5 Uhr, bom Trauerhause, Alt- Stralau 7, aus statt.

Die Ortsverwaltung.

Danksagung.

Allen Denen, die unserem lieben verstorbenen Vater, dem Tischler

Hermann Rademacher

Verband der Schneider und

Schneiderinnen.

Tedes- Anzeige. Den Mitgliedern geben wir hier­mit bekannt, daß der Kollege Hermann Jehnke

im Alter von 42 Jahren ver­storben ist. 162/17

Ehre seinem Andenken!

Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 28. Mai, nach­mittags 6 Uhr, auf dem Petri­Kirchhofe, Friedenstraße, statt.

Die Ortsverwaltung

Hiermit allen Freunden und Bekannten zur Nachricht, daß der Gastwirt

Gustav Matthies Forster Straße 44, im 61. Lebens­jahre am 26. Mal einem Schlag­anfall erlegen ist.

Die Beerdigung findet am Frei­tag, den 29. Mai, nachmittags 42 Uhr, von der Leichenhalle des Emmaus Kirchhofes in Nixdorf aus statt.

Die trauernden Hinterbliebenen Frau C. Matthies u. Sohn.

Zentral- Verband der Maurer Deutschlands  .

Zweigverein Berlin  . Am Montag, den 25. Mai, ber­starb an Schlaganfall unser lang­jähriges Mitglied

Fritz Erpel

( Schöneberg  ). Ehre seinem Andenken!

Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 28. Mai, nach­mittags 4 Uhr, von der Leichen halle des Schöneberger Fried­hofes, Marstraße, aus statt. 138/4 Um rege Beteiligung ersucht Die Verbandsleitung.

Todes- Anzeige.

Allen Bekannten zur Nachricht, daß am 25. Mai meine liebe Frau

Auguste Lepsien

geb. Vanhöf

im 45. Lebensiahre nach kurzem, schwerem Leiden verstorben ist. Die Beerdigung findet am Freitag, den 29. Mai, nachmittags 32 Uhr, von der Leichenhalle der Himmelfahrts- Gemeinde Nieder Schönhausen aus statt.

32372

Theodor Lepsien nebft Angehörigen.

Danksagung.

Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme und die herrlichen Kranz­spenden bei der Beerdigung meines innigftgeliebten Mannes, des Schrift. fees

Paul Drost

die letzte Ehre erwiesen haben, sagen sage ich allen Stollegen, Bartelgenossen wir hiermit unseren herzlichsten Dant. des 266. Stadtbez. sowie den Sängern Im Namen der Hinterbliebenen:

Max Rademacher,

meinen herzlichsten Dank. Die trauernde Gattin

Mirdorf, Friedelstr. 27.[ 2358b Fran R. Drost nebst Kindern.

Todes- Anzeige.

Am 25. d. Mts. mittags 1 Uhr, verstarb sanft im taum vollendeten 44. Lebensjahre meine liebe Frau, unsere teure Mutter

Margarete Winkelmann,

geb. Koch.

Um stilles Beileid bitten Hermann Winkelmann  und Kinder.

Die Beerdigung findet heute, Donnerstag, nachmittag 1, Uhr, von der Leichenhalle des Heilig Kreuz Kirchhofes in Mariendorf  , Eisenacher Straße 62, aus ftatt.

#

Allen Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß meine liebe Frau, unsere herzensgute Mutter, Schwieger- und Groß­mutter'

Wilhelmine Sprotte

geb. Neunaß am Dienstag, den 26., früh 4 Uhr nach langem, sehr schwerem Leiden entschlafen ist.

Dies zeigen tiefbetrübt an August Sprotte nebst Kindern und Enfeltindern. Die Beerdigung findet statt am Freitag, den 29., nachm. 4, Uhr, von der Leichenhalle des neuen Rigdorfer Kirchhofes, Marien­dorfer Weg, aus.

Mark Anzahlung. -R. 6 M. an, große Butunft, in Borot Bernau, Prosper. Brunnhofer, Berlin  , Nollendorfstr. 3. . 20 Mt. an Lichtenrader   Chaussee, Endstat. d. Straßenbahn. 96 u. 97, i. Verkaufsbur. o. b. Grothe, Mariendorf  , Ede Dorf- u. Chauffeeftr.

Mariendorf  ,

Am Montag, den 25. Mai, nachmittags 4 Uhr, wurde meine liebe Frau

Ottilie Kraushaar

geb. Jentsch

nach langem, schwerem Leiden im pollendeten 39. Lebensjahre durch den Tod erlöst.

32342

Dies zeigt allen Genossen, Kollegen, Freunden und Belannten hiermit an Johs. Kraushaar Greifenhagener Str. 32. Die Beerdigung findet 29. Mai, nachmittags 4%, Uhr, von der Halle der Gethsemane­Gemeinde Nieder Schönhausen ( Nordend) aus statt.

9

Danksagung.

am

Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme und Kranzspenden bei der Beerdigung meines lieben Mannes, sage hiermit allen Verwandten und Befannten sowie dem sozialdemo kratischen Wahlverein des 4. Kreises ( Stralauer Viertel), dem Beerdigungs­verein und dem Zentralverband der Bimmerer meinen herzlichsten Dant.

Wwe. Ernestine Finger.

Danksagung.

Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme bei dem Begräbnis meiner lieben unvergeßlichen Frau und

unserer guten Mutter, Frau[ 23815 Hedwig Fischer

fagen wir allen Verwandten, Freunden und Bekannten hiermit unseren herzlichsten Dant.

Rudolf Fischer nebst Kindern.

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