Ein neuer IfaffenmißhandlungsProzeß!
,, Mau kann leicht auf Festung kommen, wenn man sich beschwert!"
Freitag, 12. Juni 1908.
Bei den weiteren Vernehmungen dreht es sich hauptsächlich um so sprach Balt zu den Untergebenen. Hente sah diese die Mißhandlungen des Angeklagten Holzapfel. Die meisten Aeußerung als Drohung an. der Zeugen fagen fast in der gleichen Weise über die ihnen
Leutnant von Oldenburg hat Ball in anderen Kompagnien zugefügten Mißhandlungen aus. Ein Teil dieser Leute ist auch von als Muster hingestellt. Seiner Ansicht nach kann in den dem Angeklagten Biermann geschlagen worden. Es werden dann beiden Jahren nicht das geringste borgekommen eine Reihe von Entlastungszeugen, die seitens der Verteidiger gefein! Der Zeuge Grünwald ist häufiger geschlagen laden sind, vernommen. Einer dieser Zeugen ist der Meinung, worden. Wenn die Leute abends nicht fir genug ins Bett tamen, daß Davids, durch den das ganze Prozeßverfahren ins Rollen bann trat die Klopfpeitsche in Aftion. Grünwald hat gesehen, wie gefommen ist, die Absicht gehabt habe, gehabt habe, vom Militär losBuhr von einem Vorgesetzten mit der Klopfpeitsche ans Ohr ge- zukommen. Davids, dessen Vernehmung ja unter Ausschluß der schlagen wurde, Deffentlichkeit erfolgte, hatte vor einigen Monaten ein umfangreiches Schreiben, in dem er seine Vorgesetzten beschuldigte, an die Behörde gerichtet. Eine Reihe von Zeugen, die jezt aufgerufen werden, wollen von den Angeklagten gar nicht mißhandelt worden sein. Um 8 Uhr abends wird die Sigung auf Freitag morgen 8 Uhr bertagt.
Kaum sind acht Lage seit dem Prozeß Thamm und Genofien berstrichen, so muß das Kriegsgericht der I. Gardedivision abermals zuſammentreten, um in einem großen Mißhandlungsprozeß Recht zu prechen. In der vergangenen Woche waren es acht Angeklagte, heute sind es deren sechs und zwar sämtlich Borgesezte, daß das Trommelfell erkrankte. darunter auch ein Offizier. Sie gehören dem 4. Garderegiment zu Fuß an, bei dem auch Unteroffizier Breitenbach herbeigeführt worden sei! Er sollte dann sagen, daß die Erkrankung beim Schwimmen Auch die Grenadiere David und stand. Und auch die Vorgänge, auf die sich die umfangreiche An- Arfa, der gegenwärtig im Irrenhause weilt, wurden häufig mißhandelt. flage stützt, haben sich größtenteils schon zu jener Zeit abgespielt, Arfa wurde einmal von dem Angeklagten Walter gefragt, ob er als Breitenbach noch das Regiment in seiner Storporalschaft führte. mehr Angst vor dem Oberst oder vor ihm selbst habe, worauf Arfa Nicht weniger als fünfzig Zeugen sind erschienen. Die meisten von erwiderte„ vor dem Oberst". Walter antwortete:" Na ja, der Oberst ihnen sind entlassene Grenadiere; sie werden in der Beweisaufnahme tut Dir nichts, aber ich schlage Dir in die Schnauze!" freier herausreden als die zaghaften Kanoniere in der vorigen Ver- Ein anderer Grenadier mußte die Aeußerung hören: handlung.
Unter Anklage stehen folgende Personen: Sergeant Balt ( 3. Komp.), Vizefeldwebel Karl Walter, Vizefeldwebel Holz= apfel, Wizefeldwebel Mar Biermann, Feldwebel Christian Buch hop und Leutnant v. Büldringslöwen. Walter, Biermann und Buchhop find bereits in der Landwehr. Die Anklage, die durch den Vertreter der Anklage verlesen wird, ist auch diesmal wieder eine recht umfangreiche. Den Angeklagten Ball, Holzapfel und Biermann wird ein ergiebiges Sündenregister darin vorgeworfen. Die drei haben in den Jahren 1902 und 1903 in Berlin und in Döberiz ihre Untergebenen fortgesett mißhandelt. Sie haben sie zum Teil unter Mißbrauch der Dienstwaffe gestoßen, geschlagen und in anderer Weise mißhandelt. Bei Balt nimmt die Anklage
mindestens 300, bei Holzapfel mindestens 200 und bei Biermann 100 Fälle an. Außerdem wird den drei Angeklagten vorgeworfen, die Mißhandlungen zum Teil bei Ausübung des Dienstes verübt zu haben.
Vor der Vernehmung der Angeklagten beantragt Kriegsgerichtsrat Dr. Matschte den Ausschluß der Deffentlichkeit. Das Gericht befchließt nach längerer Beratung, die Deffentlichkeit während der Bernehmungen des Angeklagten Balt und des Zeugen David auszuschließen, da hierbei Gefährdung der Sittlichkeit
,, Wenn Du erst einmal trepiert bist, dann kriegst Du einen Tag frei!"
Häufig mußten die Leute so lange Schemel auf der Stube strecken, bis manche von ihnen umfielen. Unter die Betten" mußten sie wiederholt friechen und auf dem Bauch„ Kehrt machen". Beim Parademarschüben wurde auf der Stube ein vierkantiger Stab zum Abmessen der Schritte benutzt. Dieser Stab diente aber auch zu Mißhandlungen. Bei den Schlägen mit dem Instrument kam es vor, daß die Haut platte.
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Partei- Angelegenheiten.
Die Genossinnen, die Mitglieder des Allgemeinen sozialdemokratischen Wahlvereins für Berlin und Umgegend find, Vorwärts" unter" Frauenbewegung" die Adressen der Gebitten wir zu beachten, daß Dienstags und Freitags im nofsinnen beröffentlicht werden, die Beiträge für den Verein entgegennehmen. Bei der jetzt schon großen Mitgliederzahl ist es nicht mehr möglich, die Hauskassierung beizubehalten, und werden die Mitglieder ersucht, in diesen Zahlstellen die Beiträge zu bezahlen. Der Vorstand.
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Nach Ansicht des Zeugen Schultz sind die Leute fast täglich miß- Rigdorf. Am Freitag, den 12. Juni, abends 812 Uhr, findet handelt worden. Wenn Balt die Untergebenen fragte, ob sie ge- im Lokal von Hoppe eine wichtige gemeinsame Besprechung der schlagen worden seien, und lautete die Antwort berneinend, so war gesamten Wahlleiter sowie der Bezirksführer und Zahlabendleiter es gut, sagte aber der Gefragte" Jawohl", dann gabs neue statt. Es ist Pflicht aller genannten Funktionäre, vollzählig und Schläge. Schwere Zeiten hatte der Zeuge Meher, der bei pünktlich zu erscheinen und ihre Legitimationen mitzubringen. Die Balt diente, zu überstehen. M. steht noch heute unter den nach- Abteilungslisten der Landtagswähler sind schleunigst an die Mitwirkenden Folgen der ausgestandenen Mißhandlungen. glieder des Wahlfomitees abzuliefern, nachdem vorher der Beruf Verhandlungsführer: Wie oft find Sie geschlagen jedes Wählers aus unseren Hauslisten eingetragen ist. worden? 8euge: Defter.- Verhandlungsf.: Wie oft? Das Wahlkomitee. 50-, 100 mal? 8euge: Jawohl! Ich weiß selbst Waidmannslust und Umgegend. Sonnabend, den 13. d. M., nicht!" findet abends 812 Uhr in Waidmannslust im Schweizerhaus" eine Nun schildert der Zeuge all' die Mißhandlungen, die er erdulden Mitgliederversammlung des Wahlvereins statt. Tagesordnung: Bor mußte. Mühsam stößt er die Worte hervor. Bei der trag des Genossen Wilhelm Denger über Sozialdemokratie und ersten Vernehmung machte er seine Aussagen unter Tränen wissenschaft", Diskussion, Vereinsangelegenheiten und Verschiedenes. und auch heute fällt es ihm schwer, die Tränen zurückzuhalten. Wenn er beim Schlagen zu weinen begann, in Betracht komme. Das Gericht spricht die Hoffnung aus, daß so schlug Biermann noch weiter auf ihn ein. Schläge mit der Stallbei anderen Vernehmungen, bei denen geschlechtliche Dinge zur Sprache gebracht würden, in der Presse in passender Weise berichtet stange, mit der Beitsche, Fußtritte, Faustschläge usw. wurden ihm werde. Nach der Vernehmung des Angeklagten Balt wird Holz- und Grell besonders unter den Mißhandlungen zu leiden. berabreicht. Neben dem Zeugen hatten die Grenadiere David, Arfa apfel aufgerufen. Er gibt zu, die Leute hin und wieder An dem Rücken des Zeugen hat Walter einmal eine Stallstange geschlagen zu haben. Die einzelnen Fälle kann er sich nicht entzweigeschlagen. Eine Stallstange hat die Stärke eines Besenstiels. mehr entsinnen. Beim Ererzieren habe er öfter die and Beim Zielen hat sich Biermann atveimal mit beiden Beinen auf den ausrutschen lassen". Nach der Anklage habe er die Leute Rücken des Zeugen gestellt, so daß der Gepeinigte vor Schmerz geschlagen, Stöhnte. getreten und in die Zähne gestoßen.
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Einem Grenadier befahl er einmal, ein Gewehr zu holen, mit dem er einen Untergebenen schlug. Dann sagte er zu dem Grenadier:" Du Schwein, ein anderes mal bringst Du ein anderes Gewehr!" Die Leute ließ der Angeklagte unter die Betten friechen, wieder hervorkommen, auf und nieder gehen, auf dem Bauch wenden und wieder zurückkriechen. Der Angeklagte Biermann gibt so gut wie gar nichts zu. Die Aeußerung einem Untergebenen gegen über: Du mußt kaput gehen, Du Kanalbacke", die ihm die Anklage vorwirft, will er nicht getan haben.
Zengenvernehmung.
Dn mußt tot gehen, Du Kanalbacke!" hat Biermann nach den Aussagen des Zeugen dabei gesagt. Ohne irgend welche Veranlassung schlug Biermann auf Mayer und dessen Kameraden ein. Als David von Beschwerde sprach, erwiderte ihm Balt: Du Schwein, Du willst auch noch melden,
Dich kriegen wir noch auf Festung!"
Zahllose Fälle von Mißhandlungen
Weißenfee. Sonntag, den 14. Juni cr., früh 9 Uhr findet für die gewählten Wahlmänner beim Genossen Roßkopf, KönigChauffee 38, eine Besprechung statt, wozu jeder bestimmt und pünktlich zu erscheinen verpflichtet ist.
Das Wahlfomitee.
Hohen- Neuendorf und Stolpe an der Nordbahn. Am Sonntag, den 14. Juni, morgens 9 Uhr, findet im Lokal von Paul Schmitz der Zahltag des Wahlvereins statt. Bei der Wichtigkeit der Tagesordnung ist ein vollzähliges Erscheinen dringend erforderlich.
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Sozialdemokratischer Wahlverein Wannsee . Sonnabend, den 13. Juni, findet im Restaurant Fürstenhof", Königstr. 40, die regelmäßige Mitgliederversammlung des Wahlvereins statt. Gäste will kommen, besonders diejenigen, welche am 3. Juni ihre Stimme öffentlich für die sozialdemokratischen Wahlmänner abgegeben haben.
Städtische Bauten.
Auch den anderen Grenadieren wurde in ähnlicher Weise gebroht. Der Zeuge hat bei Arfa beobachtet, daß Hautstücke aus dem Geficht verschwunden waren. Der nächste Zeuge Buhr ist in der Korporalschaft des Balt In der letzten Sitzung der städtischen Hochbaudeputation legte gewesen. Er ist einmal von Balt auf der Stube so geschlagen Stadtbaurat Hoffmann die Entwürfe vor für eine Gemeindes As erster Zeuge wird der frühere Bataillonstommandeur Oberst worden, daß er zusammenbrach und nicht wußte, wo er war. Gr doppelschule in der Zwinglistraße 2 mit dem über 794.000 m. ableutnant Frhr. v. Spaßhardt aufgerufen. Er entsinnt sich, daß bekam durch die Mißhandlung ein Ohrenleiden und erzählte dem schließenden Kostenanschlage, für den Neubau der Baugewerfseinerzeit ein Mann wegen einer Trommelberlegung Rompagniechef beim Stranfmelden, daß er beim Schießen ver- iule in der Kurfürstenstraße 141 mit dem über 734 000 m. abbei ihm gewesen sei, und daß er in Revierbehandlung gekommen fehentlich gestoßen worden sei. fei. Der Berlegte, Grenadier Buhr, hatte angegeben, daß er beim und aus Angst, daß es noch mehr Schläge geben werde, belog auch Neubau einer Gemeindedoppelschule in der Tegeler Straße mit dem Balt hatte ihm so befohlen schließenden Kostenanschlage, sowie dem besonderen Entwurf zum Zielen von einem Kameraden versehentlich gestoßen worden sei. der Zeuge seinen Hauptmann. Der frühere Grenadier Grell ist 861 000 m. betragenden Kostenanschlage und den„ Speziellen Ents Daß es auf eine Mißhandlung zurückzuführen war, davon wußte wöchentlich 3-4 mal von Ball geschlagen worden. würfen" für die Neubauten der Gemeindedoppelschule in der Thorner der Zeuge nichts. Straße und ein Straßenreinigungsdepot, die zusammen 872 000 M. Der frühere Kompagniechef, Major Graf v. Görg, tritt feien vorgekommen. Balt sei ein sehr aufgeregter Bor- tosten sollen. Zu diesen vier Schulen, deren Kosten sich auf rund warm für seine damaligen Unteroffiziere ein. gefegter gewefen. Buhr sei von Balf einmal fo mißhandelt worden, drei Millionen Mark belaufen, tam noch der Entwurf einer TurnEr hat niemals Meldungen über Mißhandlungen Untergebener cut- baß er zur Erde stürzte und auch jetzt schlug Ball noch auf ihn ein! halle in der Wrangelstraße mit einem Kostenanschlage von 40 000 m. gegengenommen. Immer wieder habe er die Grenadiere, sobald die Auf der Stube wurden auch die Schemel gestreckt. Es tam auch Ferner die besonderen Entwürfe für eine Feuerwache am Schillerhain Kompagnie vereint war, gefragt, ob sie irgendwelche Klagen hätten, vor, daß Balt mit der Seitengewehrspitze den Leuten gegen die Brust nahe der Türkenstraße. Diese Wache soll 425 000 m. foften. Rivei doch niemals habe sich jemand gemeldet. Die Angeklagten seien stieß und mit der glatten Hand vor die Nasen schlug. weitere Entwürfe betrafen Laternen- und Parkwärterhäuschen auf dem vorzügliche Soldaten und sie hätten auf ihn stets einen guten Ein- Wenn der Zeuge beim Zielen auf der Erde lag, erhielt er von neuen Fortenbeckplatz und dem Platz am Neuen Tor. Diese Häuschen sind brud gemacht. Er hätte mit seinen Unteroffizieren Ehre einlegen Biermann Fußtritte ins Kreuz. Der Zeuge Engels befundet, daß er mit rund 10 000 m. veranschlagt. Die Deputation beschäftigte sich fönnen und jeder Kompagniechef fönne stolz sein, wenn er solche dann noch mit den Entwürfen des Magistratsbaurats Stiehl für den unzählige Male mißhandelt Unteroffiziere habe. Assessor Balm fagt aus, daß er sehr Um- und Erneuerungsbau des pathologisch- anatomischen Institutes häufig gesehen habe, daß Holzapfel die Leute beim Dienst worden ist. Mitunter blutete dabei auch die Nase. Fast täglich im städtischen Krankenhause Moabit . Die stosten für diesen Umbau geschlagen und mißhandelt habe. Daß Balt viel geschlagen wurde geschlagen. In Döberitz wurde Arfa von Balk find mit 224 000 m. veranschlagt. Die Deputation genehmigte habe, darüber sei in der Kaserne viel gesprochen worden. mit dem Fenerhaken so lange geschlagen, bis er ohnmächtig wurde. sämtliche acht Entwürfe nach längerer Beratung. Die Gesamtkosten Er habe sich gewundert, daß die Leute nichts meldeten. Durch Holzapfel stieß häufig mit der Faust in den dieser Bauten ohne den Anschaffungswert der Terrains belaufen Serumfragen wurde ihm bald klar, daß es Leib. Er trat den Leuten auch gern auf die Füße und drehte sich auf rund 42 Millionen Mark. dabei die Hacken so, daß sie auf die Füße die Leute zu stehen kamen. Bei Biermann mußten die Leute ererzieren. Vor den Uebungen hatten sie stets Angst und wenn sie oben in der Stube übten, so find für die am 16. Juni stattfindenden Abgeordnetenwahlen gingen die Grenadiere nur zögernd die Treppen hinauf; fie hatten ernannt: für den I. Wahlkreis Stadtrat Kalisch, für den II. Furcht vor der Senge, die ihnen bevorstand. Oben Stadtrat Maas, für den III. Stadtrat Wagner, für den IV. Erst als der Fall Breitenbach bekannt wurde, bekamen auf der Stube versetzte Biermann den Leuten die Leute Mut. Sie meldeten jetzt fast stets sofort erlittene MißStadtrat Münsterberg, für den V. Stadtrat Jacoby, für Fußtritte und Faustschläge in die Zähne. handlungen . Feldwebel Walter habe die Leute, wenn sie schlecht den VI. Magistratsrat Dr. Buls, für den VII. Stadtrat schoffen, mit dem Säbel geschlagen, doch die Leute jahen dies nicht Der Zeuge ist häufig mit Fußtritten in den Rüden traktiert Alberti, für den VIII. Stadtrat Gehride, für den IX. Stadtals Mißhandlungen an. Der nächste Zeuge, Krieger, ein ehe- worden. maliger Grenadier Holzapfels, glaubt nicht, Mißhandlungen Der Beuge hat den Grenadier Arp oft mit blutigem Ge- rat Mielenz, für den X. Magistratsrat Techow, für den XI. erduldet zu haben, da er Ohrfeigen und andere Schläge, ficht gefehen. Auch beim Unterricht hat er oft geblutet. Heinrichs Magistratsrat Dr. Meyer und für den XII. Magistratsrat die er erhalten, nicht als solche ansieht. Von anderen ist mehr als 20 mal durch die Füße korrigiert" worden. Einmal Dietert. Beugen soll befundet werden, daß gerade Krieger von Holzapfel hatte er nicht gut gezielt, als ihm Biermann einen so starken Schlag häufig mishandelt worden ist, aber Benge fann sich nicht mehr so vor die Stirn gab, recht der Fälle entsinnen. Der Zeuge meint, manchmal hatten sie
nicht üblich war, Mißhandlungen zu melden.
Es sei auch in anderen Rompagnien geslagen worden. Es war überall die Rede davon, doch keine Beschwerden geführt.
Zu Wahlkommissaren
Druckfehlerberichtigung. In der gestrigen Notiz: Bom großen Magen der Kirche" heißt es an einer Stelle: Aus Küsterkreisen wird der Boss. Zeitung" geschrieben. Das ist falsch, es muß heißen: Aus Richter freisen usw. Dann ist in der Notiz über das Unglüd in den Hallerwerken der Auergesellschaft davon die Rede, daß in einem engen Raum 78 Mädchen beschäftigt seien; hier hat der Druckfehlerteufel eine 7 unnötigerweise neben die 8 gesetzt; es find nur 8 Mädchen da beschäftigt.
daß er umfiel und ohnmächtig wurde. etwas schuld, manchmal wäre es etwas hart gewesen. Bei der Ver- Der Vorfall hatte sich auf dem Rasernenhof abgespielt. Bei nehmung des folgenden Beugen, des früheren Grenadiers David, anderen Gelegenheiten trieb Balt die Mannschaften mit der Klopfwird die Deffentlichkeit wieder ausgeschlossen. Da peitsche aus der Stube heraus. Arp soll mindestens 150 m al der Zeuge einer derjenigen ist, die am meisten zu erdulden hatten, mis handelt worden sein. Der Zeuge Palm hat den Ka so währt die Verhandlung längere Zeit. meraden Davids hin und wieder Blut spuden sehen. Es folgen Die Vernehmung Davids dauert über eine Stunde. Auch bei jezt eine Reihe von Zeugen, die über besondere Vorgänge nichts der Bernehmung des nächsten Beugen Buhmann bleibt die befunden können. Dem Zeugen Stuber muß mit Hilfe der früheren Der amtliche Bericht der Berliner Feuerwehr über BrandDeffentlich feit ausgeschlossen. Um 2 Uhr nach protokollarischen Aussagen erst das Gedächtnis etwas aufgefrischt" stiftungen auf Dachböden vom 10. Februar bis Ende April d. J. ist mittags wird die Deffentlichkeit wieder hergestellt. Der Zeuge werden. Der Angeklagte Holzapfel ließ sich von einem Untergebenen erschienen. Wir entnehmen demselben folgendes: Bom 10. Februar Henke befundet, daß er von Balt öfter geschlagen worden ist. eines Tages die Stiefel zehnmal hintereinander 1908 vermehrten sich die Dachstuhlbrände in so ungewöhnlichem Einmal erhielt er Schläge mit der Stallstange, ein andermal Fauft- puzen, weil sie ihm nicht blant genug waren. Walter ließ die Maße, daß die Annahme, es handele sich um planmäßige Brandfchläge, auch mit Leute so lange zielen, bis sie alle zitterten. Der Zeuge stiftungen, nicht mehr von der Hand zu weisen war. Die Aufs Fußtritten Kaiser stand in der Korporalschaft des Holzapfel. Er machte in der zeichnungen für diefen Bericht wurden mit dem 30. April abwurde er trattiert. Zumeist wurde in der Instruktionsstunde ge- Instruktionsstunde wiederholt mit den Fäusten des Angeklagten Be- gefchloffen. In der Zeit vom 10. Februar bis 30. April 1908 fanden schlagen. Gewohnheitsmäßig habe Balt die Kameraden fanntschaft. Der Beuge Benninger, ein direkter Untergebener Holz- im ganzen 168 Dachstuhlbrände statt gegen 21 Brände in derfelben geschlagen. Fast alle feien sie mißhandelt worden. Balt und apfels, ist von diesem Beit des Jahres 1907. In sehr vielen Fällen konnte Brandstiftung Holzapfel hießen unter den Mannschaften beinahe täglich mishandelt mit Sicherheit festgestellt werden, da die Feuerwehr bei ihrem Einworden. Auch mit der Stellstange mnßte er in Berührung kommen. treffen mehrere von einander getrennte Brandherde vorfand. EigenAuch mit der Klopfpeitsche wurde geschlagen. Der Zeuge hat ein-& aft täglich find nach den Angaben des Zeugen die 17 Mit- tümlich war auch der Umstand, daß sich die Brandstifter mit Vorglieder der Korporalschaft von dem Angeklagten Holzapfel geschlagen liebe Eckhäuser aussuchten. Die meisten Brände fanden von 8 Uhr mal beobachtet, wie Buhr mit der Klopfpeitsche von Holzapfel miß- worden. Der Zeuge Beder ist ebenfalls täglich geschlagen vormittags bis 7 Uhr abends statt. An Sonne und Festtagen trat handelt wurde und zusammenbrach! worden. In mindestens 70 Fällen ist er beim Antreten wegen überwiegend Nuhe ein. Die Tätigkeit der Brandstifter erstreckte sich irgendwelcher fleiner Versehen mißhandelt worden. Die Miß- hauptsächlich auf den Norden, Diten und Südosten der Stadt. Der verschont und das Zentrum handlungen bestanden in Fauftschlägen ins Gesicht. Einmal erhielt Westen wurde fast ganz
Leutefchinder."
Der Schaum stand dem Soldaten dabei vor dem Mund. Buhr klagte über starte Schmerzen und über Mißhandlungen dem Beugen gegenüber.
Beuge einen so wuchtigen Faustschlag, daß er ins Rebenzimmer fog. weniger in Mitleidenschaft gezogen. Dementsprechend wurden