Nr. 147. 25. Jahrgang.
Bierter Verhandlungstag. Vormittagssigung.
Grenzstreitigkeiten
arbeitet.
Freitag, 26. Juni 1908.
fchriften fei unmöglich und dann schafft man doch Reglements für seines Verbandes. Als vierter Redner der Brauereiarbeiter wird e uns. Aber auf die kommt es nicht an, sondern auf den guten nur unruhig angehört. Willen, Grenzstreitigkeiten zu vermeiden, und den haben wir alle Scheffel- Berlin ( Maschinist): Wir stimmen der Resolutior gezeigt. Stören Sie nicht unsere ganze Agitation und Organisation zu, aber es heißt der deutschen Gewerkschaftsbewegung einen schlechten und auch nicht den guten Frieden, den wir mühsam hergestellt haben. Dienst erweisen, wollte man die alten Berufsverbände zwingen, sich 3illmann Hamburg ( Gastwirtsgehilfe) fordert für die, die aufzulösen. Mancher Streit ist in der Vergangenheit dadurch verHaupt- und Nebenberuf haben, Doppelorganisation, wie sie bisher vor- loren gegangen, daß man nicht alle Beteiligten zu den Beratungen geschrieben war und nach dem Antrage der Kommission jegt auf hinzugezogen hat. Hoffentlich wird das in Zukunft nach Annahme gehoben werden solle. Dadurch würde jedoch jede Kontrollmöglich der Resolution besser werden. Die maßlosen Forderungen der teit fortfallen. Organisiert solle im Nebenberuf nur werden, wer Brauereiarbeiter lehnen wir ab. Um 8 Uhr eröffnet Bömelburg die Sigung. Auf der jeder den Vorschriften des Berufes folgen, in dem er gerade Organisationen Schmiede aufnähmen. im Hauptberuf organisiert sei. In Lohnstreitigkeiten müsse aber Lange Hamburg ( Schmied) klagt darüber, daß auch andere Tagesordnung steht die Debatte über die Auch ganze Zahlstellen hätten sich aufgelöst und seien zum Metallarbeiterverband übergetreten. Das sollte doch bei einem Zentralverband nicht vorkommen. Aber der Metallarbeiterverband nimmt sie geschmort und gebraten. Jeden falls sollte man versuchen, aus der gegenseitigen Konkurrenz und aus der überflüssigen doppelten Agitation herauszukommen.( Sehr wahr! bei den Metallarbeitern.) Bei Lohnbewegungen haben wir auch als Mitglieder des Schmiedeverbandes uns stets verständigt und unsere Pflicht getan. Aber sonst will sich der Metallarbeiter Pötzsch- Berlin ( Gastwirtsgehilfe) tritt für den Antrag feines verband nicht verständigen und daher die Streitigkeiten. Für die Verbandes ein. Die Doppelorganisierung der in zwei Berufen Er- Schmiede sollen wir allein zuständig sein, Schneider und Schuster werbstätigen sei durchaus notwendig, damit sie nicht in beiden Be- wollen wir gar nicht.( Buruf bei den Metallarbeitern: Aber rufen Lohndrücker würden. Außerdem sei diese doppelte Organi- Schlosser!) Das ist nebensächlich, das kommt überall bor.( Große fierung nicht mehr obligatorisch, sondern nur fakultativ gefordert. Heiterkeit.) Wir lassen dem Metallarbeiterverband alle Schloffer, Döllinger- Hamburg ( Brauereiarbeiter) protestiert gegen wenn er uns nur alle Schmiede läßt. die Zulassung der Organisationszersplitterung, wie sie im Absatz 4 der Resolution gegeben sei. Wenn 10 oder 12 Organisationen in einer Brauerei vertreten sind, ist eine erfolgreiche Lohnbewegung unmöglich.„ Es kann der beste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt."( Heiterkeit.)
Behrend Hamburg( Bauarbeiter): Grenzstreitigkeiten werden und die von der Redaktionskommission vorgeschlagene Resolution vermieden werden, wenn diese Vorschriften der Resolution allen Mitsamt den Abänderungsanträgen. Die Resolution ist bereits mitgliedern und Funktionären in Fleisch und Blut übergegangen sind. geteilt. In der Debatte werden zunächst die Anträge begründet. Gerade die Verbände mit vielen Grenzstreitigkeiten sind vielfach am Göttte- Wilhelmshaven begründet den Antrag des Schneider- meisten auf die Hilfe der anderen angewiesen. Deshalb sollten sie berbandes, Bahlstelle Wilhelmshaven:" Angesichts der Taktik der recht streng und gewiffenhaft die Vorschriften der Resolution ihren Unternehmerverbände, durch provozierte Maffenstreits und Aus- Angestellten und Mitgliedern einschärfen. sperrungen die Organisationen der Arbeiter in ihrer Wirksamkeit lahmzulegen, wird die Unmöglichkeit dargetan, in fleinen Branchenorganisationen dem Unternehmertum auf die Dauer wirksam entgegenzutreten. Die Branchen- Zentralverbände werden darum aufgefordert, zu Industrieverbänden sich zu verschmelzen oder sich an folche anzuschließen. Die Generalfommission wird beauftragt, solche Verschmelzungen und Anschlüsse anzuregen, vorzubereiten und durch zuführen." Er weist auf die große Bergendung von Kraft und Geld hin, die durch die kleinen Branchenorganisationen entsteht und dringt auf die Einwirtung der Generalfommission, um die Verschmelzung zu beschleunigen.
Schlegel Breslau( Metallarbeiter) erklärt den Antrag seiner Bahlstelle, alle Maschinenarbeiter dem Metallarbeiterverband zuzuweisen, für selbstverständlich, zieht ihn aber bis zur nächsten Borständekonferenz zurück, da ihn Transportarbeiter und Fabrikarbeiter prinzipiell anerkannten.( Beifall.)
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Schneider Hannover( Fabritarbeiter): Uebergriffe kommen natürlich überall vor, aber die Zentralvorstände sind daran nicht schuld, sondern lokaler Uebereifer. Sehr erfreut find wir über die neue Bestimmung, daß ebenso wenig wie mit niedrigen Beiträgen mit hohen Unterstützungen agitiert werden soll. Wir werden für die Resolution stimmen und sind bereit, sie loyal auszuführen; aber wir erwarten auch von allen anderen Seiten Loyalität. Wenn auch die Grenzstreitigkeiten bleiben werden, die Formen können sich ändern und fachliche statt persönliche Argumente vorgebracht werden. Ein Schlußantrag wird abgelehnt.
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Witting Frankfurt a. M.( Brauereiarbeiter): Prinzipiell ist für uns nur die Verbesserung der Lage der arbeitenden Klasse durch den Klaffenkampf. Die Grenzstreitigkeiten sind nur zweckmäßigkeitsfragen. Aber gerade deshalb muß in einem Betriebe Einheitlich feit der Organisation und der Streifführung sein. Immer mehr Bauer Berlin ( Bureauangestellter) wünscht die Schaffung von schaltet das Unternehmertum den gelernten Arbeiter aus und Handel Bender Elberfeld( Transportarbeiter): Die Frage der zivedSchiedsgerichten zur Entscheidung von Grenzstreitigkeiten. und Industrie gehen ineinander über. Da weiß man oft beim besten mäßigsten Organisation und der Entwickelungsmöglichkeiten der GeKnoll Berlin ( Steinfeger) begründet seinen Antrag, der Willen nicht, in welchen Beruf der Arbeiter gehört. Hauptsache wertschaftsbewegung läßt sich eigentlich nicht unter dem Titel Grenz gegenüber den Expansionsgelüften einiger Funktionäre des bleibt nur die kampfvirksame Organisation. Nehmen Sie deshalb streitigkeiten diskutieren. Aber ich glaube nicht, daß die BetriebsGemeindearbeiter Verbandes den Begriff Gemeindebetrieb ab- den Antrag Träger an. organisation die höhere Organisationsform ist. Was sollen wir grenzen solle. Winkelmann Bremen( Böttcher): Der Antrag Träger be- etwa mit den Buchdruckern aus den Versandgeschäften in unserer Träger Berlin ( Brauer) befürwortet seinen Zusazantrag zu deutet den Umsturz aller unserer bisherigen Organisationsgrundsäße: Organisation? Ich erblicke die höhere Entwickelungsform im engeren Punkt 4 der Kommissionsresolution, wonach bei Lohnbewegungen er will den Betriebsverband an Stelle des Industrieverbandes. Die Zusammenschluß in der Generalfommission. Deshalb scheint mir der in den Kommissionen nur die Verbände vertreten sein sollen, die Brauereiarbeiter find ungeeignet, meine Berufskollegen zu vertreten, Antrag der Brauer, die gegen uns in der häßlichsten Weise agitieren, im bestreiften Betrieb eine größere Mitgliederschaft haben und nur weil sie vielfach auf irgendwelche Vorrechte neidisch sind. Die ganz unannehmbar zu fein. soweit, als dadurch die Bewegung nicht gestört wird. Gerade die Brauereiarbeiter leben nur von der Unterstützung der Partei und Röste Hamburg ( Bauhilfsarbeiter): Die Resolution trägt fleinen Verbände sollten für diese größere Bewegungsfreiheit stimmen, der übrigen Gewerkschaften.( Sehr wahr!) Gerade deshalb sollten allen Wünschen insoweit Rechnung, als sie dem Zusammenschluß in denn sie könnten ja auch einmal groß werden.( Heiterkeit.) sie den Besisstand unserer um zehn Jahre älteren Organisation Industrieverbänden die Bahn frei macht. Die Betriebs Josephsohn- Hamburg begründet den Antrag des Hand- achten, die soviel für, die Verbesserung der Lage der Arbeiter getan organisation würde zu unabsehbaren Streitigkeiten führen. lungsgehilfenverbandes: hat. Lehnen Sie den Antrag Träger ab. Deshalb lehnen wir die Anträge der Gemeindearbeiter und Bürger Hamburg ( Gemeindearbeiter): Durch scharfe, Brauereiarbeiter ab. Die Kartellverträge sollten nicht nur zahl polemische Behandlung schafft man die Grenzstreitigkeiten nicht aus reicher abgeschlossen, sondern auch strenger gehalten werden. der Welt. Die Betriebsorganisation ist gegenüber dem Branchen- Arbeiten wir einig daran, die Macht der Arbeiter durch Organis verband die höhere Organisationsform und dafür z. B. in Desterreich sierung der Indifferenten zu stärken.( Beifall.) anerkannt und weicht von dem Industrieverband im Gedanken nicht Steinhausen- Stuttgart ( Brauereiarbeiter): Der Trans fehr ab. Technisch sind die Arbeiter in den Gemeindebetrieben portarbeiterverband greift uns schofel an. Lesen Sie nur den Artikel verschieden, sozial aber ganz gleichgestellt. Wir wollen nur, was im Courier" unter der Ueberschrift: Das gewerkschaftliche Stacheldie anderen Verbände in der Privatindustrie durchgesetzt haben, auf schwein."( Heiterkeit.) die Gemeinden übertragen und Staats- und Gemeindebetriebe vor- Raith- München ( Holzarbeiter): Wenn alle Verbandsvorstände bildlich sozialisieren. Darum lehnen wir das Ausnahmerecht des so streng die Verabredungen einhalten wie wir, brauchten wir heute Absatz 4 der Resolution entschieden ab. nicht so lange über Grenzstreitigkeiten zu reden.( Sehr wahr!) Unt
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Die Gründung von Sonderorganisationen für Angestellte oder Arbeiter in Konsumbereinen und Genossenschaftsbetrieben ist prinzipiell zu verwerfen. Die Angestellten und Arbeiter in solchen Betrieben find vielmehr verpflichtet, dem für ihren Beruf bestehenden Zentralverband sich anzuschließen und dort an dem ges wertschaftlichen Kampfe gegen das privatkapitalistische Unternehmertum zur Verbesserung der Lage der gesamten Berufsgenoffen teilzunehmen." Der Beschluß ist bereits einstimmig von der Vorständefonferenz angenommen worden. Redner bittet den Gewerkschaftsfongreß, den Beschluß zu wiederholen, um den immer wiederholten Versuchen entgegen zu treten, einen Sonderklub der Konsumvereins- Angestellten und Arbeiter zu gründen. Gegen den bestehenden Berband der Lagerhalter werden wir nichts unter nehmen. Soffmann Ilmenau( Porzellanarbeiter): Dhne die Einführung von Schiedsgerichten bleiben alle Resolutionen nur ein frommer Wunsch. Die Transportarbeiter und Fabritarbeiter fischen sonst weiter in allen Gewässern und die unteren Funktionäre appellieren unter stillschweigender Billigung der oberen Funktionäre der Verbände an die niederen Instinkte. Gegen dieses System der unlauteren Konkurrenz kann die Annahme des Antrages Bauer helfen.
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Mohs Berlin ( Gemeindearbeiter): Wir haben jetzt durch unfere Kartellverträge fo, gut wie feine Grenzstreitigkeiten mehr. Gleichwohl will man für uns in Abfaz 4 ein Sonderrecht schaffen. Erst erklärt man, die Beseitigung der Grenzstreitigkeiten durch Vor
Kleines feuilleton.
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Schumann- Berlin ( Transportarbeiter): Die Porzellanarbeiter so mehr ist es ein öffentlicher Standal, daß der Fabritarbeiterhaben sich nie bei uns beschwert, die Brauer selbst zuerst den Ver- verband 2500 Holzarbeiter organisiert hat. Die Brauereiarbeiter trag mit uns gebrochen. Die Brauer als Drganisation der Nahrungs - treiben eine nach den gefaßten Beschlüssen ganz unzulässige Agitation und Genußmittelindustrie lassen sich vertraglich das Recht zubilligen, für den Betriebsverband. Dabei kommen doch die Zimmerer uſtv. Maurer, Sattler und Schlosser für die Brauereien zu bermitteln. in Brauereien für den Brauereibetrieb nur als Konsumenten in Im übrigen will ich diese unangenehmen Dinge nicht weiter erörtern. Betracht.( Heiterkeit.) Wenn aber die Angestellten einer Organisation wie Soldschreiber des Scheffler Dresden( Metallarbeiter): Guten Willen kann Kapitals uns beschuldigt haben, daß wir uns in einer Lohnbetvegung man auch durch Resolutionen nicht erzwingen. Wir legen es nicht hätten schmieren lassen und dann vom Hauptvorstand Rechtsschutz darauf an, daß wir dem Schmiedeberband die Mitglieder abtreiben, bekommen, so ist das keine moderne Organisation mehr.( Burufe.) wir haben um des lieben Friedens willen sogar aussichtslose BeDie Transportarbeiter sind durch die Versandabteilungen und Waren wegungen mitgemacht, aber die Schmiede haben uns stets stief. häuser so tief in die industrielle Produktion eingedrungen, daß sie brüderlich behandelt. Grenzstreitigkeiten nicht ganz vermeiden können. Lassen Sie also der Entwickelung ihren Lauf und nehmen Sie die Resolution der Kommission an.
Ein Schlußantrag wird angenommen. Das Schlußwort erhält der Referent Simon Nürnberg: Niemand hat eine Formulierung vorgeschlagen, die besser als die Resolution der Kommission den Inter
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Ezzel Hannover( Brauereiarbeiter) verteidigt die Forderungen Zurszinsti. Das Stüd der Herren Burg und Turszinski sticht Die Drgel der Marienkirche gilt als eines der grandiosesten von den Saisonartikeln, die auf Sommerbühnen offeriert zu werden Drgelwerte unseres Vaterlandes" und entfaltet durch ihren in an pflegen, in feiner Art beträchtlich ab. Keine Schwantintrigen und mutigstem Rokoko gehaltenen Prospekt auch architektonische Schönheit. Verwechselungen, keine Aufzüge und Couplets- Gelbstern und ihr 1723 war sie, an Stelle eines uralten Werkes, fertig; mehrmals Der Glaudal des Birchow- Denkmals. Das von Klimsch ent- Anhang erscheinen gründlich abgeschminkt, in höhnisch bitterer und noch jüngst wurde sie gründlich restauriert. Des Drganisten worfene und von dem allein berufenen Preisgerichte ausgewählte Simpliziffimusstimmung dem Leben nachgezeichnet. Der Eindruck Dtto Dienel, der fie 36 Jahre lang spielte, und seiner virtuofen, Virchow- Denkmal darf bekanntlich nicht auf dem dafür in Aussicht faritierender Uebertreibung, den die Bezeichnung des Stückes übervirtuosen Orgelfonzerte erinnern sich gewiß noch viele. 1905 genommenen Plage aufgestellt werden. Weil der Berliner Magistrat als Groteste erwarten ließ, gründete sich weniger auf Einzelzüge folgte ihm Bernhard Irrgang. Er hatte seine Kirchenfich in Demut, ohne überhaupt die prinzipielle Frage, wer in Berlin und den allgemeinen Ablauf der Handlung als auf die abkürzende konzerte 1896 in der Kreuzkirche begonnen und hatte uns nun am Herr der öffentlichen Pläge ist, zum erneuten Austrag zu bringen, zusammenziehung der verschiedenen Momente in der dramatischen Mittwoch zu seinem 500. Orgeltonzert eingeladen. Bericht dem Kunstgeschmad Wilhelms II. fügt. Das Bürgertum Form. Die bestgelungene Figur war die des jungen Ertvin Löwen- fast unmöglich: denn auch ein solches Programm ist bunt wie die hat kein Recht, fich über Bergewaltigung zu bellagen, herz, der in seiner zynisch wißigen Unverschämtheit, seiner aufdring- Menge. Neu war von Paul Ertel, dessen moderner Meisterschaft weil es felber es nicht anders haben will. Die fo lichen Schwaztunst, es zum allgemein bewunderten Don Juan in wir seit einiger Zeit häufig begegnen, eine lange Reihe fürzester schon blamable Angelegenheit wird aber noch standalöser dem Geschäft gebracht hat und sich mit seiner Kommis- Boyageur- Variationen, die aus einer bloßen Tonleiter als Unterlage die geistdurch das Vorgehen von Aerzten. Nicht genug, daß Aerzte öffent- Philosophie als überlegenen Menschenkenner aufspielt. Der Typ er- reichsten Spiele herauswachsen läßt. Des vielberufenen Ma lich gegen Klimschens Entwurf Stellung nahmen, was schließlich ihr innerte in mancher Hinsicht an den Handlungsreisenden Keßler in Reger Kompositionstünste flogen wie Sturmeswolken und NebelRecht war, sie haben sich nicht gescheut, die faiserliche Kunstautorität Sudermanns Schmetterlingsschlacht", mit dem er sich freilich in schwaden vorbei. Eine Altistin von so auserlesener Sangestunst, ausdrücklich anzuerkennen, indem sie insgeheim mit Petitionen Fülle und Feinheit der Ausgestaltung bei weitem nicht ver- wie sie 2. Geller Wolter befißt, die überdies noch zuletzt eine an den Kaiser herantraten. Die Frankf. 8tg.", die dies gleichen kann. Herr Mary war ausgezeichnet in der Rolle. Ein Absagekluft ausfüllte, kann allein schon in ein solches Konzert hineinbisher gehütete Geheimnis aufdedt, fügt spöttisch hinzu: Und das frisch aus Rawitsch importierter jüdischer Lehrling, der sich loden. Am 19. August werden diese Veranstaltungen wieder fortnur, um einen Birchow in Hosen und Stiefeln, nicht bloß im Me- nach diesem glänzenden Vorbilde zu modernisieren strebt, fand durch gefeßt; und wer sich nicht mit der Frage nach ihrer ästhetischen daillon zu enthüllen." Herrn Gottomt, ein alter, gleichfalls jüdischer Agent, eine ehr Berechtigung quält, findet wohl immer wieder einen Genuß- gratis 1 Also während eine bürgerliche Stadtverwaltung ein in anderen liche, aber von ewigen Mißerfolgen eingeschüchterte Seele, durch Ländern nicht mehr diskutables Recht der Selbstverwaltung zu Schildkraut höchst charakteristische Verkörperung. Die Gelbwahren sucht, nachdem ein freigewähltes Preisgericht entschieden hat sterndame Fränze Schott tam tros des flug nuancierten Spiels von und Künstler von Bedeutung für das Denkmal gegen die kaiserliche Marietta DIIh weniger lebendig heraus. Bei den hier besonders durchaus private Kunstanschauung ihr Urteil abgegeben haben, fallen start hervortretenden Abkürzungen, dem Sprunghaften der Stimmungsihnen allen Berliner Aerzte in den Rücken. So wahren Bürger übergänge, tonnte vieles nur schematisch angedeutet werden. Bon Bürgerrechte und stüßen und züchten den Absolutismus. Sogar in dem Prokuristen, ihrem früheren Geliebten, verabschiedet, der Kunstfragen. die kompromittierte Tochter des Chefs heiraten will, geht sie Eine moderne Boltsversammlung in einem antiken Theater. Der mit dem sie ein Verhältnis hatte, dreißigtausend Mart ab und in Löwenherz, des Unwiderstehlichen Hände über, preßt dem Chef, Versuch, erhaltene Theaterbauten des Altertums zu bramatischen abanciert nun selbst zu einem begehrten Heiratsgegenstande. Unter Aufführungen zu benutzen, ist in den letzten Jahren namentlich in Löwenherz beredter Assistenz wird der bei seiner Werbung abgeFrankreich wiederholt gemacht worden. Dagegen ist der Gedanke, wiesene Broturist von ihr als Gatte und Löwenherz als Kompagnon cine politische Versammlung in einem solchen Bauwerk abzuhalten, der neuen Konkurrenzfirma angenommen, die mit dem Gelde Fränzes wohl ganz neu. Am lezten Sonntag war das antike Theater der füdfranzösischen Stadt Orange der Schauplatz eines Meetings, gegründet werden soll.
Mufit.
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das zudem eine ganz moderne Frage auf der Tagesordnung hatte. Ginberufer war nämlich die aus den Deputierten der verschiedensten Bunt genug ist das Publikum wie das Intereffe, das die Parteien zusammengesetzte parlamentarische Vereinigung für die ständigen Orgeltonzerte in der Berliner Marienkirche Einführung der Proportionalvertretung. Trotz des schlechten Wetters finden. Neben dem frommen Kirchenmann sigt der fezessionistische waren über 4000 Personen anwesend. Von den Deputierten der Musik- oder Bildungsfreund; und vermutlich sigt neben dem, geeinigten fozialistischen Bartei sprachen die Genossen Blanc und der hier die höchste religiöse Weihe spürt, ein anderer, Willm. Einem nachsinnenden Betrachter der geschichtlichen der eine solche Weltkirchlichkeit für ganz verdreht hält Wandlungen mag das Schauspiel anregend erscheinen, das dort, wo und vielleicht sogar von Kirchenvariété und Himmelsüberbrettl einst die untergehende römische Welt ihre Ergözungen suchte, Bor- sprechen möchte. Richten wir unser Urteil nach den tatfämpfer des modernen revolutionären Proletariats an neuen Kultur- fächlichen Erfolgen, so fann es günstig lauten. Die„ Dresdener und Gerechtigkeitsideen schaffend zeigt.
Theater.
Stammerspiele des Deutschen Theaters.( SommerGastspiel): Gelbstern", Groteste von J. Burg und Walter
Volts- Sing- Akademie", die unserem Berliner Volkschor" entspricht, hat selbst bereits ein paar Konzerte in einer Kirche gegeben. Etwas Halbes oder Widerspruchsvolles scheint uns da immer zu bleiben am fühlbarsten dann, wenn das Durcheinander von allerlei fleinen Stüden und gar von herausgeriffenen Stückchen aufmarschiert.
Humor und Satire.
Der Terror.
Da ist der Freisinnswahlmann Müller, Den Sieg des Blockgedankens will er Auch bei den Landtagswahlen. Schade! Am Wahltag friegt er Bauchweh g'rade. Da schwänzt er.
Da ist der Freisinnswahlmann Meier, Er kam von Knopps Geburtstagsfeier Zu spät nach Haus. Mit strengem Blid Hält ihn sein holdes Weib zurüd. Drum schwänzt er.
Da ist der Freisinnswahlmann Schulze. Der spricht zum Schlepper: Man Geduld, Se! Se sehn, ich bin beim Hundeflöh'n; Ich kann erst morgen wählen gehn."
Da schwänzt er.
Und als die drei nun mußten lesen, Daß, weil sie nicht dabei gewesen, Der Sozi siegte, da war's flar, Daß Schuld allein der Terror war Der Roten.
Notizen.
Fridolin.
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- Die Leibl- Ausstellung in der Sezession ist um ein Bildnis des Rahmenmachers Mahringer aus dem Jahre 1866 be reichert worden.