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meinheit der Matin", alle Leute, die ihm nicht zu Willen sind, terfolgt. Beispiele davon sind in der Verhandlung genug borgebracht worden. So erzählte der ehemalige Minister Chaumié, daß die gehässige Kampagne des Matin" gegen ihn ihren Ursprung darin habe, daß er als Unterrichtsminister die Erlaubnis zu einem vom Matin" projektierten Wettlauf der Gymnasiasten", verjagt habe. Später, als er Justisminister gewesen sei, habe Bunau Barilla von ihm die Bürsten abzüge der Antlageschrift bes Generalprokurators Baudoin in der Affäre Dreyfus verlangt. Er erklärte hierbei, daß er die Autorisation des Ministerpräsidenten habe, worauf ihm Chaumiè den Bescheid gab, daß der Ministerpräsident selbst den Aft ein­fordern tönne. In der Folge forderte Bunau- Barilla die Er­nennung eines jeiner Schüßlinge zum Friedens­richter. Als ihm mitgeteilt wurde, der Empfohlene ermangele der gesetzlichen Vorbedingungen, ging einer der Chefs des Matin" ins Justizministerium und rief dem Ressortdirektor Dupré au:

Wir wissen, daß es nicht legal ist. Aber der Matin" will Nicht weniger empörend waren bie Dinge, bie ber Deputierte Pierre Baudin borbrachte. Baudin schreibt Leitartikel für das Journal", das eigentliche Stonkurrenzblatt des Matin". Wieder­holt hat Bunau- Barilla von ihm die Einstellung dieser Mitarbeit zu erpressen versucht. Schließlich veröffentlichte der Matin" Gerichtsaften aus einem Prozeß, der schmerzliche Be­gebenheiten aus Baudins Familienleben betraf.

diese Ernennung und wird sie bekommen."

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In der Tat: das Geständnis" fonnte nicht mehr wider-| kapitalistischen Bolitik, die ganz im Banne des Jmperialismus ficht, sprechen, sintemalen die Blockmehrheit nach erst dreiviertelstündiger ist die bürgerliche Jllusion des ewigen Friedens entweder Narr Debatte durch einen Schlußantrag Herrn Wiemer vor der ver- heit oder Schwindel. Erst der Sozialismus macht mit dem Kapi­dienten Büchtigung rettete! talismus auch dem Kriege ein Ende.-

Eine Reichstags- Ersatzwahl. In der Nachwahl am 30. Juni im Wahlkreise Solmar Czaruitau wurden an Stimmen ab­gegeben: für Ritter( f.) 9594, für Lebinsli( Bole) 6528, für Hoff­mann( Antisemit) 3650, für Altmann( natl.) 2456 und für Schulz ( 03) 2003 Stimmen. Bersplittert find 17 und ungültig 11 Stimmen. Es ist Stichwahl zwischen Ritter ( f.) und 2ebinski( Pole) er­forderlich. der

Diefen Albernheiten eines Analphabeten schließt sich folgender Bobgesang auf Herrn Jordan v. Kröcher würdig an: Die sozialdemokratischen Abgeordneten schienen übrigens birekt beabsichtigt zu haben, soweit es nur geht, anzustoßen, Lärm auf jeden Fall, das schien auch im preußischen Landtage die Barole für jie gewesen zu sein. Insofern mögen ihnen die Antworten der Minister nur willkommen gewesen sein. Für die sieben Mann war weimalige unnötig heftige Ausfall vom Re­nierungstisch auch sicherlich zubiel Ehre. Boll ständig aufgesessen find fie jedoch mit ihren Manövern bei dem Präsidenten des Hauses. Herr v. Kröcher ist als ein etwas allzu selbstbewußter Herr mit autokratischen Neigungen verschrien. Aber hier tat der Spott und Sarkasmus des tonfer vativen Eiferers oft sein Gutes."

die sich in dem schönen Wort: Lieber Kröcher als Barth!" befundet, Bisher war nur Fischbeds Begeisterung für Herrn Kröcher, bekannt. Nun hat sich auch die Freiſinnige Bereinigung für Herrn Warum auch nicht? Er ist ein b. Ströcher begeistern lernen. starker Mann" und gleichwohl an Intelligenz freifinnigen Zeilen reißern immer noch mehr als ebenbürtig!!

v.

Ein Reinfall des Liebert- Reichsverbandes.

Raffel, 2. Juli.

Bei der Wahl von 1907 fielen auf die Konservativen 14 431, die Freifinnige Vereinigung 2033, das Bentrum 1811, die Polen 6841 und die Sozialdemokraten 1827 Stimmen.

Diesmal haben die Antisemiten durch ihre Sonderkandidatur die

fonservativen Stimmen vermindert und so den polnischen Kandidaten in die Stichwahl gebracht.

Die christlichen Arbeiter und ihre Freunde. die diesjährige Tagung ihres Gesamtverbandes, die vom 9. bis Die evangelischen Arbeitervereine hatten sich für 11. Juni in Halle stattfand, ein besonderes Vergnügen geleistet, in­dem sie einen Vortrag über Arbeiter und Kolonial­politit halten ließen. Als Redner bestellten sie dazu den national­liberalen Abgeordneten Dr. Stresemann, dessen Ausführungen natürlich den Zwed hatten, die evangelischen Arbeiter für die Solonialpolitik warmzumachen. Ein Beschluß wurde in der Sache nicht gefaßt, da, wie es in den Berichten der evangelischen Arbeiter­vereinspresse heißt, der Referent seine Leitfäße hatte unterwegs liegen laffen"

Man darf nun wohl annehmen, daß die evangelischen Arbeiter vereine in Herrn Stresemann einen Freund ihrer Sache schäzen, sonst würden sie ihn nicht zum Referenten für ihren Verbandstag bestellt haben. Bierzehn Tage darauf fand die Generalversammlung des Verbandes sächsischer Industrieller statt, über deren Berhand­lungen es im offiziellen Bericht u. a. heißt:

Nun aber auch etwas von Herrn Humbert,... Der Mann ist Bor dem hiesigen Schöffengericht gelangte, heute die rasch emporgeftiegen. Ursprünglich Offizier in ber Rinie, zer- Beleidigungsklage zur Berhandjung, die 16 hervorragende Mitglieder falägt er fie mit seinem Oberst und fliegt die Treppen des der Staffeler Filiale des Reichsverbandes gegen den Genossen Kriegsministeriums hinduf, wo er Orbonnangoffizier Andrés wird. Saufchildt vom, Boltsblatt für Hessen und Walded" an Bon dort ausgeschifft, wird er, dank der Empfehlung Bunau- gestrengt hatten. Die bei der Staatsanwaltschaft beantragte Erhebung Barillas, Steuereinnehmer in der Provinz, dann Gene- der öffentlichen Antlage war abgelehnt worden. Unter ralsekretär des Matin", der schon in der Blüte seiner Auflage gestellt waren acht Artikel des Boltsblatt" vom September bis Herr Direktor Grüßner... empfahl die Unterstützung der Korruptionssünden steht. Herr Humbert wird Deputierter und Oftober 1907, in denen von dem fchoflen Gebaren der reichsverbänd­nationalen Arbeiterbewegung, bezeichnete es aber schließlich Senator. Bugleich aber ist er Generalagenteinerlerischen Horde die Rede ist, die die Vorkämpfer der Sozialdemokratie als dringend erforderlich, daß die auf diesem Boden gegründeten Automobilfirma. Er seht sich dafür ein, daß der Staats- verleumbeten, mit Kot betwürfen, fie als Gefindel bezeichneten und Arbeiterbereine deu Arbeitern nicht bloß eine ideelle Befriedigung, sondern vor allem auch materielle Unterstützungen ähnlich wie die preis für Transportautomobile erhöht wird und verkauft für ihre Leistungen idiotisch nanuten. Weiter wird gesprochen von Reichs­Gewerkschaften bieten müßten. Herr Reichstagsabgeordneter fein Haus Wagen an das Kriegsministerium, berbändlern als politischen Giftmischern" unter Bezugnahme auf Dr. Stresemann führte für den Erfolg und die Ausbreitung wobei er eine Kommission einstedt. einen Artikel des Berliner Tageblatts" über das Vorgehen des der nationalen Arbeiterbewegung anschauliche Bei Gine sympathische Gestalt ist auch der Zeuge Sauertein, Meichsverbandes in Wilmersdorf . Es wird dem Reichsverband ferner spiele aus seiner Pragis vor und legte den Industriellen die ein ehemaliger Offisier, Patriot wie alle, die in diesem Gericht vorgeworfen Lüge, Intrige und Verhegung, es wird von einer Unterstüßung dieser Bewegung bringend ans Herz." auftreten. Diefer Herr, der entrüstet protestiert, weil der Advokat Reichsverbandsfippschaft" gefprodien, .jeder anständige, Die nationalen" Arbeitervereine sind die bater des Klägers seinen Namen mit deutscher Betonung ausspricht, ist auf Reinlichkeit sehende Mensch" entgegentreten müsse. Schließländischen" oder gelben" Drganisationen bon gleichfalls in der Geschäftswelt gelandet. Er hat dem Matin" lich ist die Rede Reichslügenverbändlern" und dem Unternehmers Gnaden, die gehalten sind, Streitbrecher Material gegen umbert, den er in Briefen als licben schmutzigen Reichsverband". Die Reichsverbandsmitglieder werden dienste und andere Arbeit zum Besten des Kapitals zu ber Freund" anredete, geliefert. Er ist übrigens auch derjenige, der mit großen Trotteln" verglichen, und von der Abkürzung: richten. Die nationalen" Arbeiterbereine genießen die Migachtung den Schweigefontraft zwischen dem Matin" und. B.( Neichsverband) wird gesagt, man dürfe dies nicht als Rind- der gesamten übrigen Arbeiterschaft. Die katholischen und die evangeli­den Absinthverschleißern vermittelt hat, wonach diese vich" lesen. Weiter wird gesprochen von Reichsverbandsspizeln, ichen Arbeitervereine haben sich ebenso wie die chriftlichen Gewerkschaften gegen sie ausgesprochen, und noch auf dem Verbandstage der evan­den wegen der Progaganda gegen den Abfinth verhängten Boykott Reichsverbandsschavindlern usw. gelischen Arbeitervereine, wo Herr Dr. Stresemann über Arbeiter­aufheben. Dieser Herr Sauerwein ist nebenbei der Organisator Den Borsiz in der Verhandlung führt Amtsrichter Krenzin, politik und Kolonialpolitik redete, gingen mehrere Delegierte gegen einer Unternehmerföderation", einer Art Stopie des deut die Kläger vertritt Rechtsanwalt Dr. Weiß- Kaffel, den Angeklagten bie baterländischen Arbeiterbereine entschieben fchen Reichsverbandes gegen die Sozialdemokratie, die Reichstagsabgeordneter Genoffe Rechtsanwalt Dr. Frant bor. Sturze Zeit darauf tritt Dr. Stresemann für die von den evangelischen Arbeiterbereinen verurteilten gelben Drganisationen freilich vorläufig hauptsächlich die Aufgabe zu haben scheint, Herrn Mannheint. 14 Sauerwein emporzuhelfen. ein. Die christlichen Arbeiter haben merkwürdige Freunde!- Ultramontanes Stimmvieh.

Das Resultat des Prozesses ist vollkommen gleichgültig. Sollte felbst der Matin", dem nebenbei die Kampagne der Sumanité" weit mehr moralischen Schaden zugefügt hat, als dies ein Kläger von der Qualifitation des Herrn Sumbert tönnte, seinen jezigen Rückgang bis zuni völligen Verschwinden fortfehen, die Atmosphäre des bürgerlichen Journalismus und der bürger­cliche Politit wird daruns nicht gesünder werden. So wenig wie die aghth dent Profit üitterbrochen wird, wenn sich ein Nochette dabei den Hals bricht.

Politifche Ueberficht.

Berlin , den 2. Jult 1908.

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Es eriftiert wohl hier und da ein Wahlkomitee, bestehend aus dem Herrn Pfarrer und einigen bon altersher dazu gewählten( oder auch ernannten) Herren, das die Wahlmänner bestimmt und dann den Wählern einen Bettel mit den Namen der zu wählenden Herren zuschickt. Teil­weise geschieht auch dieses noch nicht... Jeder Parteianhänger wird zugeben, daß dieses veraltete, in die jeßigen Verhältnisse nicht mehr hineinpassende Einrichtungen sind. Es kann ben Wählern auf die Dauer nicht zugemutet werden, einfach die Leute zu wählen, die ihnen von einem, ihnen unbekannten stellenweise böllig Romitee nominiert werden. Man wird im Gegenteil den Wählern das Recht zugestehen müssen, bei der Wahl des Komitees, bei Aufstellung von Wahl oder Vertrauensmännern ein Wort mit­fprechen zu können."

Genosse Hauschild gab bei seiner Bernehmung an, daß er nicht die Absicht gehabt habe, die Kläger , die er gar nicht persönlich tenne, zu beleidigen. Ihm sei es lediglich darauf angekommen, die Stampfesweise des Reichsverbandes als eine Der Wahlkampf mit seinen bielen unliebsamen Erscheinungen verwerfliche zu kennzeichnen. Rechtsanwalt Dr. Weiß in und um aen veranlaßt einen Arbeiter zu einer Buſchrift an behauptete, daß aus den den gebrauchten Schtpfwotten giveifellos den ultramontanen Volksfreund die recht bezeichnend ist für die die Absicht der Beleidigung hervorgehe. Der Angeklagte habe die Wertschäßung, die das Zentrum feinen Wählern zuteil werden läßt. Mitglieder des Reichsverbandes persönlich treffen sollen und zu In einigen Drten des Landkreises Aachen, so heißt es da, fei ja diesem Bwed tränkende Worte gebraucht. Eine Geldstrafe bie Barteiorganisation durchgeführt, in sehr vielen, vielleicht sei deshalb hier nicht am Blaze. Genosse Dr. Frant in den meisten Orten fehle es dagegen noch völlig an einer bagegen machte geltend, daß der Reichsverband als Verband gar solchen: nicht beleidigt werden könnte. Der Angeklagte habe nicht das einzelne Mitglied des Reichsverbandes mit seinen An­griffen treffen wollen, sondern lediglich die Gesamtheit. Nicht um die Bekämpfung von Personen habe es sich für ihn gehandelt, son­Ein blockbrüderlicher Nasenstüber. dern um die Bekämpfung einer politischen Kampfesweise, die ihre Trotzdem der Abgeordnete Wiemer seine Versündi. Spike persönlich gegen einzelne fozialdemokratische Führer richte. Der Reichsverband habe die Sozialdemokratie gung gegen das Blockhörigkeitsverhältnis, der konservativ- schon viel schärfer angegriffen, als es hier der Ange­flerifalen Pfarrerbesoldungsvorlage Opposition zu machen, flagte mit ihm tue, das Maß des Grlaubten sei nicht überschritten, sofort dadurch wieder gut zu machen suchte, daß er das hilf- und es müsse daher auf Freisprechung erkannt werden. Das Gericht Lose Gestammel des Herrn Kultusministers Holle durch sprach den Angeklagten frei, da es nicht für erwiesen hielt, cine. Philippifa gegen den sozialdemokratischen baß er habe sagen wollen, jedes Reichsverbandsmitglied sei ein Terrorismus zu unterstützen suchte, erhält der Freijinn gleich Schindler oder, wie die angewandten Ausdrücke heißen. Vielmehr wohl von der Konservativen Korrespondena" habe es sich für den Angeklagten darum gehandelt, gegen die einen ebenso derben wie verächtlichen Nasenstüber. Die Rampfesweise des Reichsverbandes borzugehen. der Wähler nicht, der Parteillängel, bestehend aus den potenten Conservative Korrespondenz" schreibt nämlich: Die beiden Reben, die der Abgeordnete Stroebel gehalten Lediglich den Verband in seiner Gesamtheit habe Leuten, macht die Wahlen, ernennt die Kandidaten und kommandiert hat, hatten nur die eine Wirkung, daß dadurch die Beratungen er treffen wollen, nicht einzelne Mitglieder. Deshalb seien die Waffen zum Wahltisch, die so gutmütig find, sich eine so ent­in die Länge gezogen wurden, was ja übrigens auch im Reichs- bie einzelnen Mitglieder auch nicht berechtigt, auf würdigende Bevormundung gefallen zu lassen. tage ein Hauptverdienst der Sozialdemokratie ist. Daß der dem Klagewege gegen den Angeklagten vorzugehen, und es mußte Eine Erwviderung. Genoffe" irgendwie mit feinen ollen Kamellen" Eindruck ge- daher auf Freisprechung erkannt werden. macht hätte, wird er selbst nicht glauben. Und doch liegen An­Weichen vor, als tönnte sich auch im Abgeordneten Aus Bayerns Landtag . hause in gewisser Hinsicht ein Einfluß der München , 2. Juli. Der Verkehrsminister v. Frauen. Deutschfeindlichkeit Englands zu führen sucht. Er benüßt babei Sozialdemokratie bemerkbar machen: Ein Ein­fluß auf die liberalen Frattionen nämlich. Man kann dorfer erklärte im Landtag, daß fein bayerischer Berkehrs- das alte Mittel aller unredlichen Polemit, den Streitpunkt völlig aiemlich sicher annehmen, daß die Kirchenvorlage der minister jemals einer Berkehrsmittel.Gemeinschaft au berschieben. Es kommt nicht im geringsten darauf an, meint Regierung ohne weiteres, und, wie im Herrenhause, ohne zustimmen würde, wie sie Preußen bis jebt immer Professor Schiemann, ob hislam ein junger oder ein älterer jeglichen Widersprnch verabschiedet worden wäre, wenn die borgeschlagen hätte und bei der Preußen alles au Mann" ist. Gewiß nicht, aber darum hat es sich auch für uns Sozialdemokratie im Abgeordnetenhause feine bestimmen hätte. Es fäme nur eine Güterwagengemeinschaft nicht gehandelt, sondern nur darum, ob man einen Menschen wie in Betracht. leber die Reichs- Gleftrizitäts- Abgabe Hislam, dessen Buch von haltlosen Behauptungen stroht, der in Bertretung gehabt hätte. Die Einwände waren frei- könne er fich noch nicht äußern. Für die Aufhebung finniger wie fozialdemokratischerseits keinesfalls stichhaltig. Offenbar hat erst bie Befürchtung, von der Sozialdemokratie als der Fahrkartensteuer werde er eintreten. nnliberal oder undemokratisch verschrien zu werden, den Freisinn dazu bewogen, der Vorlage zu opponieren."

1951

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Der arme Freisinn! Mag er den Junkern noch so fchmähliche Helfersdienste leisten- sobald er, durch die Sozialdemokratie gezwungen, auch nur die leisesten liberalen Gewissensregungen zeigt, wird er unbarmherzig abgerüffelt! Die kommende Landtagssession verspricht unter diesen Verhältnissen höchlichst amüsant zu werden!

Freifinnige Kröcher- Verehrung.

Das Ende der Friedenskomödie.

Die überaus mageren Ergebnisse der zweiten Friedens tonferenz erscheinen jekt, wo das endgültige Resultat endlich vorliegt, völlig illusorisch. Die Abmachungen betrafen: 1. inter­nationale Konflikte, 2. Staatsschulden, 3. Eröffnung von Feind feligkeiten, 4. Arieg und Kriegsrechte, 5. Rechte der Neutralen, 6. Bestimmungen für Handelsschiffe, 7. Aenderungen im Aeußeren bon Schiffen, 8. Unterfecboote, 9. Beschießung durch Kriegsschiffe, 10. Annahme der Genfer Konvention , 11. Wegnahme von Schiffen, 12. Brisengerichte, 13, die Neutralen im Seefriege und 14. Verbot der Verwendung von Explosivstoffen aus Luftschiffen.

Wie man sieht, gibt es für das Bentrum eine Mitbestimmung

Herr Professor Schiemann versucht heute eine Antwort auf unsere Beleuchtung der Methode, mit der er feine Beweise für die

England selbst offenbar ganz unbekannt ist, der also nicht die ge­ringste Autorität beanspruchen darf, als Beweis für die deutsch­feindliche chauvinistische Stimmung in England überhaupt an­führen darf. Darauf geht aber Professor Schiemann überhaupt nicht ein. Wir würden übrigens neugierig sein, wie Schiemann das Vorgehen eines englischen Publizisten beurteilen würde, der etwa die Sudeleien des ehemaligen Regierungsrats Martin zum Beweis dafür anführen wollte, daß Deutschland kein dringenderes Verlangen fennt als über England herzufallen.

Professor Schiemann behauptet, er hätte nie und an feiner Stelle zum Krieg gegen England gehetzt. Es ist schon richtig, daß die Kreuzzeitung" borsichtiger ist als die etwa gesinnungsverwandte Den Rekord politischer Schamlosigkeit in der Grörterung der " Deutsche Tageszeitung", die unlängst einen Artikel ber.. berfloffenen Tagung des preußischen Abgeordnetenhauses erreicht Es gibt aber faum einen Punkt, bei dem die Staaten nicht öffentlichte, der in der Frage ausflang, warum Deutschland zögere, nicht etwa ein Blatt des boltsparteilichen Fischbed- Wiemer- Frei- entweder Vorbehalte gemacht oder die Unterzeichnung ganz auzuschlagen, solange es noch Beit fei. Die Köln . finne, sondern die Weser- Zeitung", eins der einflußreichsten verweigert hätten, so daß das Resultat schließlich völlig Voltsz." bezeichnete mit Recht jenen Artikel als eine freche Blätter der Freifinnigen Vereinigung. Das dumme negativ ist. Deutschland hat zu den vielleicht wichtigsten Herausforderung des Auslandes". Wir fönnen uns nicht erinnern, Beug, das dies Blatt über die beiden sozialdemokratischen Reden Bunkten, nämlich zu Bunft 4, 5, 8, 9 und 13 Vorbehalte gemacht daß die Kreuzz." gegen die chauvinistischen Exzesse in Deutschland feinen Leférn in Gestalt eines Berliner Briefes vorzusehen wagt, und die Unterzeichnung des Bunttes 14 ganz abgelehnt. Die auch nur einen fleinen Zeil jenes Eifers verwendet, den sie für hat sich nicht einmal die ftupibefte Amtsblattpreffe geleistet. Da anderen Mächte sind ähnlich vorgegangen. die Registrierung chauvinistischer Ergüsse auch gänzlich unbedeuten­wird gefabelt, daß bie erste Rede Ströbels sogar vorher von der Damit ist der Mißerfolg der Friedenskonferenzen offenbar. der und einflußloser Personen oder Cliquen des Auslandes übrig fozialdemokratischen Frattion beraten und aufgefekt worden" fei. Die Gegensäge zwischen den kapitalistischen Klassen sind immer hat. Daß ein solches publizistisches Berhalten gerade nicht friedens­Trotzdem habe Wiemer den fozialdemokratischen Fraktionsredner schärfer geworden und seit langem war die internationale Situation fördernd ist, das zu glauben wird uns die Kreuzz." schon gestatten elegant zur Strede gebracht: nicht so gespannt wie gerade gegenwärtig. Vor den Kriegsrüstungen müssen. Da wurden die Sozialdemokraten mit ihren eigenen Worten verstummen jest selbst die Heuchelphrasen bürgerlicher Friedens- Wenn aber Professor Schiemann zum Schluß die Unverschämt geschlagen, wurde ihr gewundenes Geständnis ihrer uner- beteuerung, und das völlige Scheitern der Friedenskonferenz beweist heit" hat, um seinen eigenen Ausdruck zu gebrauchen, zu behaupten, hörten Boykottpolitit im letzten Wahltampf öffentlich von der Tribüne noch einmal festgestellt, ohne widersprechen au nur wieder einmal, daß Kapitalismus und bauernder Friede un unser Deutschtum sei keinen Pfifferling" wert, so läßt uns das tonnen.( 1) Eroßdem fie in brei( 1) präparierten Neben den bereinbare Gegenfäße find. Innerhalb der kapitalistischen Ge- sehr fühl. Das Organ der schlimmsten Feinde des deutschen Voltes, Schimpflichen Vorwurf abzuwälzen versucht hatten," sellschaftsordnung und besonders in dem Stadium der iebigen bas Organ des Brotwuchers und der indirekten Steuern, der Bolts

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