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auch Sozialdemokraten so behandelt werden müssen, wie das Bürgertum selbst behandelt werden will. Es gibt nur ein Entweder Dder. Entweder Gleichheit wie in Rußland   oder Gleichheit wie in England.

Beamtenbefoldungsreform mit Hinderniffen.

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dem Ergebnis noch nichts verlautet. Würde es sich darum handeln, den Agrariern Vorteile zu verschaffen, die Gesetzesmaschine würde viel lebhafter flappern.

Der diesjährige Katholikentag

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Militarismus und Vereinsgefeh.

Das deutsche Volksschulivesen.

Panflawismus und Reaktion.

Das statistische Jahrbuch für das Deutsche Reich liefert recht interessante Zahlen über den Stand der Volksschulen in Deutsch­ land  . Danach bestanden im Jahre 1906 in Deutschland   60 584 öffentliche Boltsschulen, an denen 166 597 Lehrkräfte, nämlich wird, wie aus der in ultramontanen Blättern veröffentlichten 137 213 Lehrer und 29 384 Lehrerinnen tätig waren. Die Zahl Einladung hervorgeht, vom 16. bis 20. August in Düsseldorf   der Schüler belief sich auf 9 737 262. Der gesamte Aufwand er­stattfinden. Das Programm ist das übliche. Am Vorabend forderte 522 861 000 m., wozu die einzelnen Bundesstaaten einen feierliches Glockengeläute; am ersten Tage, der den Arbeitern Beitrag von 150 134 000 M. leisteten. Der Aufwand für einen Schüler erforderte sonach 54 M. Auf eine Lehrkraft tamen im Schüler erforderte sonach 54 M. Auf eine Lehrkraft tamen im Eine halboffiziöse Meldung, die auch die Bo ft" wieder vereine mit anschließenden Festversammlungen; an jedem der mit dem Ziel der Boltsschule, die von 42 094 Schülern besucht gehört, Festzug der katholischen Arbeiter-, Gesellen- und Knappen- Durchschnitt 58 Schüler. Daneben bestanden noch 614 Privatschulen gibt, tündet großspurig an, daß die Beamtenbesoldungsreform vier Verhandlungstage eine geschlossene Generalversammlung, waren. Die höchste Schülerzahl auf eine Lehrkraft hat Schaum­nach dem Wunsch der Regierung noch vor der Weihwo die Anträge verhandelt werden und eine öffentliche General burg- Lippe aufzuweifen, nämlich 85, dann folgt Lippe- Detmold nachtspause berabschiedet werden solle. Die betreffenden versammlung, wo die ultramontanen Größen geistlicher und welt- mit 75, Provinz Posen   mit 73, Reuß ä. 2. mit 70. Ueber dem Gesetzentwürfe würden dem Landtag bei der Eröffnung, die licher Art durch begeisternde Reden die katholische Voltsseele zum Durchschnitt stehen Westpreußen  ( 64), Schlesien  ( 68), Provinz Mitte Oktober stattfinden würde, ohne Verzug zugehen. Aber Stochen bringen. Dazu dann noch zwischendurch einige Dußend Sachsen( 59), Westfalen  ( 65), Rheinland  ( 60), Königreich Sachsen solle die Verabschiedung der Besoldungsreform noch vor Weih- Tagungen besonderer Organisationen, Festkommerse, Festmähler, Schwarzburg- Sondershausen  ( 61), Schwarzburg- Rudolstadt  ( 63), ( 61), Baden  ( 64), Braunschweig  ( 60), Sachsen- Meiningen  ( 66), nachten erfolgen, so werde das Abgeordnetenhaus das Wallfahrt, Rheinfahrt und sonstige Veranstaltungen, die dazu Reuß   i. L.( 64). Am günstigsten liegen die Verhältnisse in Lübeck  feinige dazu tun müssen. Es werde bedenken müssen, dienen, die Massen anzuziehen und zu beluftigen. Die Ver mit 33, Hamburg   mit 35, Mecklenburg  - Strelit mit 41 und Berlin  daß die von der Regierung vorgeschlagenen Beamten- Handlungsgegenstände pflegen die Macher der Katholikentage, mit 43 Schülern auf eine Lehrkraft. Die höchsten Aufwendungen besoldungserhöhungen ein einheitliches Ganzes um die Spannung poll auswirken zu lassen, nicht eher befannt zu für einen Schüler macht Berlin   mit 99 M., dann folgen Hamburg  bilden, aus dessen Bau kein einziger Stein herausgeben als in den Versammlungen selber, doch darf man nach 88 M., Bremen   79 M., Lübeck   75 M., Schleswig- Holstein   67 M. genommen oder wesentlich abgeändert werden dürfe. bem Orte der Tagung: im rheinisch- westfälischen Gefilde soll am wenigsten wendet Schaumburg- Lippe   auf, nämlich nur 35 M., ohne das ganze Gefüge au gefährden". Laffe nach ultramontaner Ansicht der Entscheidungskampf zwischen dann folgen Schwarzburg- Rudolstadt   mit 37 M., Walded und fich der Landtag zu dem Versuche verleiten, abweichend von Bentrum und Sozialdemokratie geschlagen werden, und nach Reuß a. 2. mit je 39 M., Sondershausen   und Poſen mit je 40 M., der Regierungsvorlage einzelne Beamtenklassen besonders zu der politischen Lage: Westpreußen   und Schlesien   je 42 M. Der Unterschied zwischen Blockära, Kulturkampf und andere den Volksschulen in den Hansastädten und denen diverser Klein­berücksichtigen, so wäre ein Ende der Berhand- Schreckensdinge diesmal auf besonders lebhafte und inter- staaten, denen die Hofhaltung ziemlich viel Geld kostet, ist sonach ein Iungen gar nicht abzusehen". Namentlich bei dem essante Verhandlungen gefaßt sein. ganz enormer, sehr zum Schaden der Volksbildung. Behrerbesoldungsgesez dürfe kein Versuch zu einer radikalen Lösung" gemacht werden, wolle man nicht mit einer außerordentlichen Ausdehnung der Verhand­Aus sicherer Quelle wird dem sozialdemokratischen Pressebureau Der Empfang der österreichischen Slawenführer in Petersburg Iungen" rechnen. Hinzu komme, daß der Landtag auch die mitgeteilt, daß die neueste Verfügung des Kriegsministers, wonach und der allslawische Kongreß in Prag   haben den Pan­finanzielle Seite der Frage im Sinne der Regierung die Bezirkskommandes Nachforschungen über die etwaige Bugehörig flawismus abermals in den Vordergrund des europäischen   Interesses lösen müsse. Lasse das alles das Abgeordnetenhaus außer feit von Unteroffiziers- Aspiranten zur Sozialdemokratie oder zum gerückt. Obwohl die Führer der neoslawophilen Bewegung in einem Betracht oder mache es in bezug auch die Beschaffung der Anarchismus nicht mehr in vertraulicher Weise einholen sollen, fort barauf hinweisen, daß sie bloß fulturelle" Ziele verfolgen, so Deckungsmittel Schwierigkeiten, so könnten Beamte da jeder wissen könne, daß solche Personen grundsäßlich von jeder fort darauf hinweisen, daß fie bloß fulturelle" Ziele verfolgen, so und Lehrer noch recht lange auf ihre Aufbesserung warten". Beförderung ausgeschlossen seien, lediglich durch das neue unterliegt es dennoch keinem Zweifel, daß die Wiederbelebung des Vereinsgefeh beranlaßt worden ist. Wo früher seit Jahren totgeglaubten Banslawismus sich weit ernstere Biele ge­Das ist ja eine wunderbare Ankündigung! Es wird hier die Anmeldepflicht für die Mitglieder politischer Vereine bestand, steckt hat. indirekt erklärt, daß der Besoldungsaufbesserungsentwurf war es leicht, von den Polizeiverwaltungen auf beim. Die treibende Kraft in dieser Bewegung war unzweifelhaft die wahrscheinlich den Wünschen der Beamten lichem Wege Auskunft über die politische Gesinnung jedes Re- russische Reaktion. Nachdem der astatische Kurs" der nicht entsprechen werdel Trogdem soll der Landtag fruten wie insbesondere auch jedes Kapitulanten zu erhalten. ruffifchen auswärtigen Politit mit dem ruffisch- japanischen Krieg unbesehen die Vorlage der Regierung annehmen! Tut Man hat die Mitgliederlisten der sozialdemokratischen Vereine des ein jämmerliches Fiasko erlitten hatte, wendete die russische Ne halb auch bis zur letzten Stunde noch zu bervollständigen gesucht er das nicht, würde er z. B. die den Geistlichen zuge und sie zuletzt noch einer genauen Brüfung und Durchsicht unter gierung den Fragen des nahen Orients ein verstärktes Interesse zu. dachten 10 Millionen Mark für die Aufbesserung der Gehälter zogen. Für die 3utunft ist es aber nicht mehr möglich, Die politische Lage, die dank den jüngsten Baltanprojekten der Lehrer und anderer Beamtenfategorien verwenden burch einfache Anfrage bei der Polizei auf geheimem Wege Mit Defterreichs und der englisch  - russischen Annäherung eingetreten war, wollen, so würde die Regierung Obstruktion treiben und teilungen über die politische Gesinnung von Militärpersonen zu gab den Hoffnungen der ruffischen Politifer einen mächtigen Anstoß. Beamten und Lehrer können noch recht lange auf ihre Auf- erhalten. Deshalb die Offenherzigkeit des Kriegs. Der Barismus, dessen politischer Einfluß dank den Niederlagen im besserung warten! ministers, der auf einmal jedermann wissen läßt, daß solche Ber  - ruffisch- japanischen Kriege und der revolutionären Bewegung Es macht den Eindrud, als sei es nur auf eine Schein- fonen grundsäglich" von jeder Beförderung ausgeschlossen sind!-mattgesetzt worden war, gewann nun dank der günstigen borlage abgesehen, die selbst dem preußischen Dreiklassen­politischen Konjunktur Der knickerigfte, filzigste Steuerzahler. und nicht zum mindesten dank der parlament unannehmbar sein müßte. Solle dann aber an der " moralischen" Unterstützung des russischen Liberalismus  - die Opposition des Landtages die Regierungsvorlage scheitern, Professor Adolf Wagner hat sich interviewven Taffen möglichkeit, sich in der europäischen   Bolitik attiv zu betätigen. Es so werde, das fündet wenigstens die" Post" an, die Ne- und nach dem Zeugnis des Aushorchers gesagt: bedurfte aber trotzdem noch eines weiteren Mittels, um sich vor der gierung die Beamtenbesoldungsreform abermals unter dem Vorwand vertagen, daß ihr das Abgeordnetenhaus öffentlichen Meinung Europas   zu rehabilitieren, und als solches war Schwierigkeiten gemacht habe! Eine unerhört dreiste die Wiederbelebung des Panslawismus ausersehen. Komödie! " Es versteht sich von selbst so schreibt Genosse Ratowali im Golos Sozialdemokrata" Wie Golos Sozialdemokrata" welche Rolle der Panslawismus ents sprechend dem neuen Kurs der russischen Regierung spielen soll. Der brüderliche Empfang und die Bankette in Petersburg  , auf denen der bessarabische Rumäne Krupensti im Namen des Slawentums den tschechischen Radikalen Kramarca umarmte, und die Ruffifitatoren Bolens die Beteuerungen der polnischen Nationaldemokraten herablaffend entgegennahmen, daß sie die sla wische Solidarität ohne Vorbehalt" akzeptierten, sind für die rus­fische Regierung ein gutes Argument."

Politifche Ueberlicht.

Berlin  , den 22. Juli 1908.

Kein Diffident darf Offizier sein!

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Das Berliner Tageblatt" meldete einen Fall, wo ein Land. wehroffizier, der sich in den Listen der Militärbehörde als Disst. dent bezeichnet hatte, vom Bezirkskommando den Bescheid er hielt, daß er unverzüglich seinen Abschied einzureich en habe, falls er nicht verabschiedet werden wolle. Die " Deutsche Tageszeitung" findet das durchaus in der Ordnung. Ein Offizier, der sich als Dissident bezeichnet, so er tlärt fie, sei unmöglich, schon deswegen, weil er die allein richtige Auffassung vom Fahneneid nicht wohl haben kann". Man fieht auch hieraus wiederum, daß nicht militärische Tüchtigkeit, wie fie selbst Wilhelm II.   bei den heidnischen Japanern anerkannt hat, sondern die richtige Auffassung vom Fahneneid" die Qualifitation zum deutschen   Offizier bildet. Die allein richtige" Auffassung ist offenbar die, daß auch gegebenenfalls auf Vater und mutter geschossen werden müsse, ein ja eminent christlicher Grundsaz!

Hoffentlich dehnt man diese Auffassung des Fahneneids auch auf die Gemeinen aus, so daß Dissidenten nicht mehr zum Militärdienst zugelassen werbeni Die Erhöhung der Kirchensteuern dürfte ja den Austritt aus der

Landeskirche erleichtern!

Biele Millionen für Militärluftschiffe.

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Der bekanntlich offiziöser Vertraulichkeiten gewürdigte Kor respondent der Frankfurter 8eitung" meldet telegraphisch, baß die Meldungen auswärtiger Blätter über den Umfang der bor gesehenen Ausgabeposten für die Beschaffung von Militärluft. chiffen zurzeit" unbegründet sei, weil beim gegenwärtigen Stand der Sache noch keine bestimmten Entscheidungen hätten ge­troffen werden fönnen. Er fügt jedoch hinzu, in absehbarer Beit werde die Beschaffung von Militärluftschiffen einen sehr erheblichen, nach viele Millionen zählenden Ausgabeposten in unserem Etat bilden.

Damit hätten wir die richtige Dreieinigkeit: Land-, Waffer- und Luftmilitarismus! Heil Zeppelin!-

Agrarisch ist Trumpf!

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Es fällt mir schwer, mich darüber zu äußern, weil ich es noch gar nicht als feststehend betrachte, daß eine solche unbedeutende Steuer in Erwägung gezogen ist. Wenigstens wäre uns damit bei dem jämmerlichen Zustande unserer Finanzen sehr wenig geholfen. Das muß viel träftiger kommen! Wie will sich denn die Regierung mit solchen niedlichen Steuerprojekten Helfen? Auf diese Art werden alle paar Jahre einmal fleine Steuerprojekte gemacht, um die auffälligsten Löcher not dürftig zu stopfen, und dann erhebt sich jedesmal ein Gefchrei, als ob wir das meistbesteuerte Volt der Welt wären. Aber gerade das Gegenteil ist der Fall! Biel   zu verwöhnt sind wir und haben bisher unter allen Böltern bererde noch am wenigsten Steuern gezahlt. Ja, Flotten wollen wir bauen und das beste, schlagfertigste Heer wollen wir haben aber das Geld soll sich die Regierung, ich weiß nicht woher, borgen... Ja, lieben Sozialdemokraten, bie haben die Lösung immer fehr schnell gefunden. Bei denen ist eine Flotte einfach nicht nötig, und die Armee wird schleunigst nach Hause entlassen. Wozu denn neue Steuern? Aber wie gesagt, mit einer Lichtsteuer, Reflamesteuer u. dgl. ist den zerrütteten Reichs. finanzen nicht aufzuhelfen. Ich habe es ja längst als notwendig bezeichnet, daß Bier, Branntwein und Tabat bei uns gehörig besteuert werden. Ja, rauchen möchten fie den ganzen lieben Tag, aber zahlen möchten sie nichts dafür! Das deutsche Volt ist der tniderigste, filzigste Steuer­zahler auf Gottes weitem Erdenrund!"

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Slawen diese Freundschaft auf. Jeder von ihnen sieht in der neuen " Nicht so natürlich so setzt derselbe Autor fort- fassen die Predigt des Banslawismus bloß das, was er zu sehen wünscht. Für die österreichischen Tschechen und die deutschen   Polen   ist sie eine Waffe im Kampfe gegen die Germanisierung, für die Bulgaren  ein Mittel zur Verwirklichung des Jdeals eines San- Stefano- Bul gariens usw.... Ausschlaggebend ist aber nicht das, was die Theorie dem Slawophilentum gibt, sondern der praktische Kampf, der allein dieser Formel Inhalt verleihen wird. Und in dieser Beziehung unterliegt es teinem Zweifel, daß die russische Regie deutsche Bourgeoisie der fnickerigste filzigste Steuer- philentum nicht den Inhalt haben wird, den ihm Kramarca Adolf Wagner hat wenigstens insofern Recht, als unsere rung die Macht auf ihrer Seite hat und daß darum das Slamos zahler auf Gottes weitem Erderund" ist. Im übrigen aber und Miljukow verleihen wollen, sondern den, der den Wünschen hat die freisinnige Breslauer 3tg." recht, wenn sie der russischen Reaktionäre entspricht." " Der Panflatismus ist gleichbedeutend mit dem russischen Hier, wie stets, bergißt Wagner übrigens, daß das deutsche Imperialismus... Bolt dazu verurteilt ist, über eine Milliarde alljährlich außer größte Gefahr für die ruffische Revolution in sich. Die Fragen der Dieser neue Imperialismus birgt die den Reichs, Landes- und Kommunalsteuern in die Taschen eines auswärtigen und Grenzmarkenpolitik bilden eine unerschöpfliche Teiles seiner wohlhabenderen Mitbürger, der Herren Duelle für die Reaktion. Agrarier, in der Form von Brot, Fleisch und Holz­Von diesem Standpunkte aus muß auch

bemerkt:

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fteuern zahlen zu müssen, so daß wir tatsächlich viel höher mit die Wiederbelebung des Panslawismus bewertet werden."- Abgaben belastet sind, als irgendein anderes VoIt. Dder hält Herr Brof. Wagner die namentlich seit den letzten 8ollerhöhungen chronisch bestehende Teuerung für ein bloßes Wahngebilde? Da sollte er nur bei unseren Haus­frauen nachfragen."

frankreich  .

Weltliche gegen kirchliche Strafe.

Baris, 22. Juli. Der Staatsanwalt von Montauban   hat

Die Brest  . Btg." Hat Recht! Nur hätte sie noch hinzu- gegen den Bischof Marty die strafrechtliche Ber fügen sollen, daß die freisinnige Blockpolitit nichts folgung eingeleitet, weil er die eventuellen Säufer ehemaligen anderes bedeutet als die Sicherung des agrarischen Zoll- Kirchengutes mit Egkommunikation bedroht hat, raubes, der ein Ausplünderungssystem darstellt, wie es sonst nirgends in der Welt seinesgleichen findet!

Rußland. Russische Greuel.

Die Igl. Oberförsterei Sup bei Celle   hat bersucht, daß jolchen Leuten teine Erlaubnisscheine zum Sammeln Auch wollen wir uns bei der Beratung der Reichs­bon Beeren im Walde ausgestellt werden dürfen, die zu finanzreform dieser freisinnigen Aeußerung erinnern! die Zustände auf der sibirischen Katorga" zu Mitte des vorigen Als Dostojewski   in seinen Memoiren aus einem Totenhause" landwirtschaftlicher Arbeit geeignet erscheinen. Herr Adolf Wagner hat inzwischen gegen die Darstellung Jahrhunderts schilderte, ging ein Schrei der Entrüstung durch die Das Sammeln der Beeren wirft offenbar einen höheren Verdienst des Interviewers eine Berichtigung losgelassen. Er berichtigt gesamte zivilisierte Welt. Das konstitutionelle" Rußland zu ib als die Arbeit in den Diensten der Agrarier, und es mag bor  - darin aber eigentlich nichts; nur will er betont haben, daß Anfang des 20. Jahrhunderts hat auch in dieser Beziehung die jekommen sein, daß Landarbeiter bei Beginn der Beerenernte den die neuen indiretten Steuerlaften auch durch ent- schlimmsten Zeiten unter Nikolaus I.   in den Schatten gestellt: die agrarischen Fleischtöpfen" den Rücken gekehrt haben. Das mag sprechende dirette, von den Besitzenden zu tragende Steuern Zustände, die jetzt in den sibirischen Totenhäusern" herrschen, Hir die Agrarier recht wenig angenehm gewesen sein, aber die ausgeglichen werden mäßten.- übertreffen an unmenschlicher Grausamkeit alles, was die blut­önigl. Oberförsterei hatte auch nicht eine Spur bon dürftigste Phantasie zu ersinnen vermochte. Recht, Leute Leute in ihrem freiem Erwerb dadurch zu jindern, daß sie ihnen die Waldscheine verweigerte, um sie zur Irbeit bei den Agrariern au zwingen.

Wer terrorisiert?

Ende Januar dieses Jahres brachen in dem Zuchthause Nr. 2 Die Maßregelungen wegen der Abstimmung bei der Landtags in Tobolst infolge der täglich zunehmenden Repressalien von wahl mehren sich im Ruhrgebiet  . Auf Zeche, Westhusen bei seiten des Gefängnisdirektors Mogilew   Unruhen aus, bei Auch sonst werden die Agrarier bei jeder Gelegenheit bevorzugt, Mengede   wurde 14 Bergleuten, die bei der Landtagswahl sozial welchen ein Aufseher und zwei Arrestanten getötet und einige mnd fast hat es den Anschein, als ob bei Ausarbeitung von Ge- demokratisch gestimmt haben, gekündigt. Daß man diese 14 heraus- Arrestanten verwundet wurden. Zur Strafe betamen alle egesvorlagen nicht nur geprüft wird, wie das Gefeß auf die gegriffen hat, ist wohl nicht Zufall, denn sie wohnen in der Bechen  - Insassen der Kammer, in welcher die Unruhen stattgefunden hatten, 5ozialdemokratie wirkt, sondern auch, ob es die Bequemtolonie und verlieren mit Ablauf der Arbeitszeit auch ihre Woh- und desgleichen die Insassen der benachbarten Kammern, die an ichkeit der Agrarier nicht beeinträchtigt. Nur so nungen! Die Gemaßregelten werden also besonders schwer den Unruhen nicht beteiligt waren, je 100 Rutenhiebe It es zu verstehen, daß z. B. das Kinderschutzgesetz auf die getroffen; vielleicht werden sie auch noch auf die schwarze Liste und außerdem wurden 40 Gefangene dem Kriegs. landwirtschaft teine Anwendung findet. Es ist gefeßt. gericht übergeben.

janz falsch, daß die Kinderarbeit auf dem Lande die Gesundheit Der Kriegerverein der Gemeinde glaubte ebenfalls, fürchterliche Anfang April fand das Gericht statt. Während der Verhand esonders fördere, man braucht sich bloß das Rübenziehen an- Musterung vornehmen zu müssen. Eine größere Anzahl Mitglieder, lung wurde festgestellt, daß die Gefangenen im genannten Zucht­usehen, um sich darüber klar zu werden, daß die Art Arbeit die sozialdemokratisch gestimmt hatten, erhielten Bescheid, sich zu hause ganz unglaublichen Folterungen unter­weifellos sehr anstrengend ist. Die Regierung hat zwar Erhebungen äußern, denn es bestehe die Absicht, sie auszuschließen. Die also worfen wurden. So wurden einige Gefangene mit nuten ngeordnet über den Umfang und die Art der Lohnbeschäftigung von Bedrohten traten zusammen und wählten eine Kommission, die be- aus Drahtgeflecht gezüchtigt und die Wunden hierauf lindern im Haushalte fowohl in der Landwirtschaft als beren auftragt wurde, dem Vorstande mitzuteilen, der Beschluß auf Aus- mit Salz bestreut. Ferner wurde festgestellt, daß als ganz lebenbetrieben, ihre Gründe, ihre Vorzüge und Gefahren, ins- schluß werde bantend atzeptiert. Das war die einzig raffiniertes Marterwerkzeug der sogenannte warme farger sfondere für Gefundheit und Sittlichkeit. Bis jest hat aber von rigtige utmostt diente. Der Gefangene murde in einem ganz engen Raum unters