schalenartige Form eingelegt und ihr durch Drehen und Drüden eine vorläufige Gestalt gegeben. Zur Erreichung der langgestreckten Flaschenform läßt man den roh gestaltenen Körper unter seinem eigenen Gewicht sich strecken. Die letzte Arbeitsstufe besteht darin, daß der so vorbereitete Körper in eine Form mit den endgültigen Abmessungen eingehängt und dann bis zur Ausfüllung der Form angeblasen wird.
und der Fabrikanten in der Wäscheindustrie. Die bestehenden| lungen zu verhindern. Seit Beginn des Kampfes haben jene Tarife sind von den Unternehmern gekündigt worden und laufen Kreise die Oeffentlichkeit zu täuschen versucht. Sie haben ein am 30. September ab. Die neuen Tarife wollen die Unternehmer Interesse daran, die Feststellung der Wahrheit durch unparteiische nur auf die Dauer von 5 Jahren abschließen. Die Arbeitnehmer Organe zu verhindern. Seit Beginn des Kampfes haben sie bewollen wissen, wie die neuen Tarife nach den Wünschen der Unter- hauptet, es handle sich nur um eine Lohnregulierung, nicht unt nehmer aussehen sollen, ehe sie zu der Dauer der Verträge eine Lohnreduktion. Der in der Lohnregulierung begründete Stellung nehmen. Minderverdienst sei gar nicht der Rede wert. Dem Ausfall stände Ein amerikanischer Ingenieur, mit Namen Owens, hat nun In der Beratungskommission waren vertreten von den Arbeit- ein Mehr gegenüber. Dabei ist gerichtlich festgestellt, daß bei einer eine Maschine konstruiert, welche selbsttätig und unabhängig von nehmern die Vorstandsmitglieder des Verbandes Stühmer, Firma 36 Arbeiter in einer Woche unter dem neuen Lohntarif Menschenhand die Flaschen von Anfang bis Ende fertigstellt. Sue und Pasewaldt; von den Arbeitgebern waren vertreten einen Lohnausfall von zusammen 121,75 M. hatten. Dem stand Der Erfinder hat in der Konstruktion seiner Maschine alle die Fabrikanten Bennaton, Berrhold, Buchholz und bei 5 Arbeitern ein Mehr von 1,95 M. gegenüber. In einer Handgriffe des Glasmachers nachgebildet. Um einen senkrechten Stern, der lettere führte den Vorsiz. Die Arbeitgeber wollten anderen Fabrik hatten die beschäftigten 34 Arbeiter einen Abzug mittleren starken Eisenzylinder sind wagerecht ausgreifende Arme zuerst die bestimmte Versicherung herbeiführen, daß in bezug auf von 69,58 M. pro Woche. Die Chemnißer Scharfmacher_haben angeordnet, deren Enden in die Saugformen, die Vorformen und die Vertragsdauer von 5 Jahren der Verband keine Opposition aber auch noch aus anderen Gründen Ursache, die Verhandlungen die Fertigformen ausmünden. Die Maschine dreht sich wagerecht erheben würde, dagegen hatten sie feinerlei Vorschläge über den und damit jede Möglichkeit einer Ginigung unter allen Umständen um ihre eigene Achse, um in einer Umdrehung aus jedem der Inhalt der 36 abzuschließenden Verträge zu machen. Die zu verhindern. Im Erzgebirge sind in den letzten Jahren eine 6 Arme eine fertige Flasche abzuliefern. Die Zuführung der Organisation habe nach Ansicht der Fabrikanten nur da einzu- Menge neuer Unternehmer der Wirterbranche erstanden. Andere flüssigen Glasmasse geschieht aus einer fortwährend sich drehenden greifen, wo Arbeitgeber und Arbeitnehmer sich über Bestimmungen Unternehmer, die vorher lediglich für Chemnih arbeiteten, haben und unter Feuer gehaltenen Zwischenwanne, in die das heiße Glas ihres besonderen Tarifes nicht einigen können. Jeder der den Export ihrer Erzeugnisse selbst in die Hand genommen. Die aus der Hauptwanne überläuft. Aus dieser Zwischenwanne holt 36 organisierten Fabrikanten habe eben einen eigenen Tarif. Die Hochkonjunktur begünstigte die kleinen Unternehmer. Früher war sich die Maschine die erforderliche flüssige Glasmasse, indem sie, Arbeitnehmer erklärten, daß es doch allgemein Brauch sei, daß der Export fast ausschließlich in den Händen der großen Chemniter abwechselnd niedertauchend und sich wieder erhebend, ihre Saug- derjenige neue Vorschläge bringe, der einen alten Tarif fündigt Firmen. Die Chemnizer Großfirmen erblicken nun in den zahlarme in die flüssige Glasmasse eingreifen läßt. Gesondert auf- und einen neuen wünscht. Herr Bennaton meinte, daß die Organi - reichen kleinen Unternehmungen eine lästige Konkurrenz. Jedes gestellte Gebläse führen den einzelnen Armen die notwendige Saug- sation der Fabrikanten es ablehnen müsse, sich in die einzelnen Mittel, sie zu vernichten, ist recht. Der lange Streit wird zweifelund Druckluft zu. Abmachungen, die ihre Mitglieder mit den Arbeitern treffen, einzu- los einer Anzahl der kleinen Geschäfte das Lebenslicht ausblasen. Die erste Anlage nach diesem Verfahren ist jetzt bei der Aktien- mischen. Auf weiteres Drängen der Arbeitnehmer, daß die Fabri- So versteht man das heiße Bemühen, immer mehr scharf zu gesellschaft der Gerresheimer Glashüttenwerte in Gerresheim kanten doch eine Grundlage bieten müßten für einen Tarif, der machen. Die Arbeiter fönnen mit Ruhe der Zukunft entgegensehen. fertiggestellt und soll nach einem Pericht an das Unternehmer- 5 Jahre dauern solle, zogen sich die Arbeitgeber zu einer Beratung Sie wissen, daß am letzten Ende wie die Dinge im Erzgebirge organ Stahl und Eisen" Erzeugnisse liefern, die an Sauber- zurüd. Als Resultat dieser erklärte Herr Bennaton: liegen die Unternehmer diejenigen sein werden, die die Prove keit der Ausführung den Erzeugnissen mittels Handarbeit nicht zierung dieses Kampfes werden zu bereuen haben. nachstehen. Außerdem ermäßigt sich der Herstellungspreis durch die neue Maschine bedeutend gegenüber den alten Arbeitsmethoden.
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Die Maschine wirkt in ihrer ruhigen und sicheren Arbeit einfach verblüffend auf den Beschauer, besonders wenn er Gelegenheit hatte, unmittelbar vorher den Betrieb einer der alten Glaswannen zu sehen, an denen etwa 50 Menschen tätig sein müssen, um nur die halbe Leistung dieser Maschine bewältigen zu können, die von 3 ungelernten Arbeitern bedient wird.
Einen Beweis, welche wirtschaftliche Umwälzung man sich von der allgemeinen Einführung der Owensmaschine verspricht, gibt die Tatsache, daß der europäische Verband der Flaschenfabriken die Owens- Batente für 12 Millionen Mark erworben hat und dabei festlegte, die Maschinen in bestimmter langsamer Folge einzuführen. Wenn auch für die Herstellung von Spezialflaschen in be
Wir wollen versuchen, bei unseren Auftraggebern durchzu sehen, daß die alten Tariffsäße bestehen bleiben, wenn die Verträge auf 5 Jahre verlängert werden; dagegen sollen die Löhne überall revidiert" werden, wo Aenderungen in der Produktion durch maschinelle Hilfskräfte oder neue Formen und Muster
vorkommen.
Darauf zogen fich die Arbeitervertreter zu einer Sonderberatung zurüd und erklärten dann, daß man unmöglich einer Verlängerung auf 5 Jahre für Tarife, die noch ganz ungewiß und unbestimmt seien, zustimmen könne. Für die Unternehmer liege die Sache so, daß sie auf 5 Jahre gegen jede Lohnerhöhung und neue Forderungen der Arbeiter sich sichern wollten, die Nachteile daraus würden nur die Arbeiter treffen.
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Zur angedrohten Generalaussperrung in Wittenberg . Die Generalaussperrung für das gesamte Baugewerbe in Wittenberg ist noch in letter Stunde abgewendet worden. Die Unternehmer haben nachgegeben, aber auch die Dachdecker haben Entgegenkommen gezeigt, indem sie von ihrer ursprünglichen Forderung etwas nachließen.
Dem Scharfmacherverband angeschlossen!
Dem Arbeitgeberschutzverband für das deutsche Holzgewerbe" ( Sit Berlin) ist es nach etwa fünfjähriger Bewerbung endlich ge lungen, den Münchener Arbeitgeberverband des Schreiner. gewerbes " in den sogenannten„ Schutzverband" mit einzubeziehen,
schränktem Umfang noch Sandarbeit beſtehen bleiben wird, so darf Zutaten bei der Näherei und die Ausdehnung ber Tarife auf die Letzte Nachrichten und Depefchen.
aber die Einführung der Owensmaschine als ein wichtiger Mart. stein in der Entwickelung der Glasindustrie bezeichnet werden, ein Beweis, daß die technisch- wirtschaftliche Entwickelung auch hier längst noch nicht abgeschlossen ist.
Eisenbahnverstaatlichung in Desterreich.
Im Laufe der weiteren Beratungen regten die Arbeiterbertreter eine prozentuale Erhöhung der Löhne, die Freigabe der Heimarbeiter an, um den Arbeitern etwas für die langjährige Dauer der Tarife zu bieten. Eine Erhöhung der Löhne wie auch eine Freigabe von Zutaten wurde von den Fabrikanten entschieden abgelehnt; in bezug auf die Heimarbeit wurde behauptet, daß auch den Heimarbeitern die tarifmäßige Erhöhung zugebilligt worden sei.
änderten Produktion zu revidieren seien, die Abmachungen sollen Man einigte sich schließlich dahin, daß die Löhne bei einer ber tariflich festgelegt und beim Gewerbegericht eingereicht werden. Die Beratungen werden nach dem 15. Auguſt fortgesetzt werden, nachdem die resp. Organisationen weitere Stellung genommen
haben.
Erklärung. Mit Bezug auf die Erklärung des Genossen Handke in der Rohrlegerversammlung am 20. Juli cr. betreffend den angeblich vom Metallarbeiterverband in dieser Sache an die Unternehmer gesandten Brief geht uns eine Erklärung folgenden Inhalte zu:
" In der Sigung des Einigungsamtes vom 15. Juli 1908 in Gegenwart von Handte ist von Herrn Obermeister Ludwig Grün der in Frage kommende Brief verlesen worden.
Die persische Revolution.
Petersburg, 22. Juli. ( W. Z. B.) In Ergänzung der Berichte aus Täbris erfährt die Petersburger Telegraphen agentur, daß während des Kampfes zwischen den Verteidigern den Einwohnern des Umirakhibezirkes, den Sattar Khan berdes im Dawatschibezirkes gelegenen Endschumens Islamie und teidigt, auch Geschütze zur Verwendung kamen. Die Bazarläden wurden von den sie beseßenden bewaffneten Fidai geplündert. Sattar Khan drang nachts auf Umwegen mit feiner Reiterei in den Dawatschibezirk ein. In der Stadt herrscht vollkommene eheran gesandtes Bataillon lief ausein. Anarchie. Ein aus ander, da es weder Sold noch Brot erhielt, an dem in der Stadt der größte Mangel herrscht. Die Revolutionäre verloren gestern Abend die am vorhergehenden Abend den Anhängern des Schahs abgenommenen Verschanzungen. Ein Sohn Nachim Khans wurde im Kampfe getötet. In der In einer telephonischen Unterredung vom 21. Juli cr. erklärte Frühe des heutigen Tages riefen Trompetensignale die BeHerr Obermeister Ludwig Grün, er sei zu jeder Zeit bereit, das, völkerung zur Moschee und auf die befestigten Stellungen. Der was er vor dem Einigungsamt am 15. Juli cr. vorgelesen und erklärt hat, au beschwören. Im weiteren Verlaufe dieser Unter- Stampf begann von neuem. Die Telegraphenlinien nach redung verlas Herr Grün die Stelle aus dem Brief vom 7. Juli Teheran und Rußland sind zerstört. 1908, in welcher der Deutsche Metallarbeiterverband die Kündigung des Tarifes durch den Arbeitgeberverband im Rohrlegergewerbe Konflikt zwischen Venezuela und den Niederlanden bedauert. New York , 22. Juli. ( W. T. B.) Ein Telegramm aus Weiter teilte Herr Grün mit, Herr Handke habe um eine Caracas meldet: Präsident Castro hat den niederländischen Unterredung ersucht. Diese habe am 13. Juli 1908, abends 6 Uhr, Gesandten de Reus ausgewiesen. Der venezolanische Minister in seinem Bureau stattgefunden. In dieser Unterredung habe des Aeußern sandte dem Gesandten seine Pässe mit einer Note Herr Handke erklärt, der Deutsche Metallarbeiterverband hätte des Inhalts, daß im Hinblick auf die Anschauungen, die den bestehenden Tarif nicht gekündigt, da er seinen Ansprüchen de Reus in einem am 9. April d. 3. an Castro gerichteten genügt. Schreiben zum Ausdruck gebracht habe, dieser ihn für ungeeignet erachte, in freundschaftlichem Sinne als Mittelsperson für die Beziehungen zwischen Venezuela und den Niederlanden zu wirken.
Nach langjährigen Versuchen, die aber infolge der Schwäche der Regierungen immer wieder fehlschlugen, ist es endlich dem gegenwärtigen Ministerium, welches sich in gewissen Fragen auf die demokratischen und antikapitalistischen Strömungen des neuen Abgeordnetenhauses stüßen kann, gelungen, mehrere große Privatbahnen zu verstaatlichen. Der vor zwei Jahren verstaatlichten Nordbahn werden nun angereiht: die Staatseisenbahngesellschaft, die Nordwestbahn und die Südnorddeutsche Verbindungsbahn. Mit rückwirkender Straft gehen vom 1. Januar 1907 insgesamt 3142,39 Kilometer( Betriebslänge) privater Bahnen in den Staatsbesig über. In die jest abgeschlossene Attion ist auch die bereits in einem früheren Zeitpunkte beschlossene Einlösung der Böhmischen Nordbahn einbezogen. Das Netz der Staatsbahnen hatte am Ende des Jahres 1907 zuzüglich der Ferdinands- Nordbahn eine Betriebslänge von rund 15 000 Kilometern, erfährt also jetzt eine Erweiterung um rund dreißig Prozent. Im Privatbetriebe werden dann noch verbleiben die österreichischen Linien der Südbahn , die Kaschau - Oberberger, die Auffig- Teplizer, die Buschtiehrader, die Graz - Köflacher , die Leoben - Vordernberger , die Pottendorfer und die Aspang- Bahn , im ganzen nur mehr 3229,4 Kilometer Schienenlänge. Der llebergang vom gemischten System zum reinen Staatsbetrieb wird sonach nunmehr bald vollzogen sein, eine Tatsache, die finanzpolitisch für Desterreich von größter Bedeutung ist und auch sozial politisch ins Gewicht fällt, weil dann die Zahl der staatlichen Eisen bahnbediensteten, die heute 120 000 beträgt, fich nahezu verdoppeln wird. Wenn auch der sozialdemokratische Antrag, wonach die vom Staate übernommenen Eisenbahner an ihren ständigen Bezügen feine Einbuße erleiden sollen, den Bediensteten einen gewissen Schutz bietet, so ist doch daran zu erinnern, daß die Lage der staatlichen Eisenbahner eine nichts weniger als günstige ist. Die Unzufriedenheit derselben ist groß, und ob das in der vorlegten Sizung des Abgeordnetenhauses angenommene Gesetz betreffend die Aufbefferung der Bezüge, welches dank der Bemühungen der sozialdemokratischen Berlin , den 21. Juli 1908. gez. Carl Wiesenthal." Fraktion manche Aenderung zugunsten der Bediensteten erfuhr, die Um die Angelegenheit sofort zu klären, haben wir bei dem Gärung in den Kreisen der Eisenbahner beheben wird, ist fraglich. Genoffen Handke angefragt, ob er zu der obigen Behauptung eine Konstanz, 22. Juli. ( B. H. ) Die Reparaturarbeiten an dem Der Herbst kann da manche Ueberraschung bringen, die freilich Erflärung abzugeben wünscht, und erhalten von ihm diese Weit- Beppelinschen Luftschiff werden in zirka acht Tagen beendet sein. für den Kenner der Verhältnisse teine Ueberraschung sein wird. teilung: Einstweilen sind auch die Börfianer etwas irritiert, weil ihnen Zu den obigen Behauptungen habe ich zu erklären, daß ich Der genaue Termin des Aufstieges wird strengstens geheim ge wieder einige Spekulationspapiere entgehen. Zufrieden sind aber die mir unterschobene Bemerkung weder mündlich noch halten. die Aktionäre der verstaatlichten Bahnen, da sie ein gutes Geschäft schriftlich gemacht habe. gemacht haben und der kapitalistische Staat bei der Ablösung von Expropriationsrechten privater Kapitalisten fich natürlich nicht lumpen läßt.
Die Buderusschen Eisenwerte in 2ollar und Wetzlar bieten zwar ihren Aktionären recht ansehnliche Profite, zeichnen sich aber ihren Arbeitern gegenüber durch unerhörte Lohnbrückereien aus. Das hatte der Deutsche Metallarbeiterverband in
einem Agitationsflugblatt dargelegt. Der Direktor der Werte ließ darauf Ende voriger Woche den Arbeitern eine„ Bekanntmachung" vor die Nase hängen, worin der Inhalt jenes Flugblattes als eine „ böswillige Verdrehung der Wirklichkeit“ bezeichnet wird und das wie folgt endet:
Arbeiter! Nachdem Ihr der Mehrzahl nach jahrelang unser Wert, seine Leitung und seine Einrichtungen kennt, müßt ihr am besten beurteilen können, auf welcher Seite Euer richtiger Platz jezt und in Zukunft sein wird. Wählet den Platz; aber wir müssen angesichts dieser Verhegung, welche in gewissenloser Weise versucht, uns und unsere Bestrebungen verächtlich zu machen, Euch erklären, daß wir von heute ab keinen Arbeiter mehr beschäftigen werden, der Mitglied des Deutschen Metallarbeiterverbandes ist. Wetzlar , den 17. Juli 1908.
Buderussche Eisenwerke. Kaiser. Statt Widerlegung der im Flugblatt mitgeteilten Tatfachen, daß die Werke im Jahre 1907 2 993 691 M. Bruttogewinn erzielten, wo von 840 000 M. oder 8 Prozent Dividende an die Aktionäre verteilt wurden, daß die Arbeiter samt den Meistern, 4561 Mann, nur 4 723 926 M. an Lohn, oder wöchentlich im Durchschnitt pro Mann faum 20 M. erhielten und daß man nun den geringen Verdienst noch durch Abzüge von 10 bis 20 Prozent fürzte, ergeht sich der Direktor in Geschimpfe auf den Metallarbeiterverband und raubt ben Arbeitern ihr Vereinigungsrecht wenn sie sich's gefallen laffen.
Also sachlich falsch ist in unserer Zeitung die Behauptung, der fragliche Brief habe die ganze wiedergegebene Erklärung enthalten. Ein Teil ist aber in Gegenwart von Handke am 15. 7. 08 von Herrn Obermeister Ludwig Grün mündlich mitgeteilt.
Mit aller Entschiedenheit halte ich die in der Versammlung Berlin , den 22. Juli 1908. Otta Handte.
am 19. Juli abgegebene Erklärung in vollem Umfange aufrecht.
Achtung, Leiftenvergolder! Wegen Lohndifferenzen ift der Zuzug streng fernzuhalten von Prag ( Böhmen ) und der Goldleiftenfabrit von Gruhl u. Co. in Magdeburg . Die Zentralfommission der Vergolder. Deutfches Reich.
Noch acht Tage!
Das strenge Regime in Indien .
wegen eines aufreizenden Artikels verhaftete Führer der Bombay, 22. Juli. ( W. T. B.) Der im vortgen Monat extremen Nationalisten, Tilak, wurde zu sechs Jahren Den hortation verurteilt.
Neberschwemmungen.
Clermont- Ferrand , 22. Juli. ( B. S.) Infolge heftiger Regengüsse sind sämtliche Flüsse aus den Ufern getreten. In der Nähe von Buy- Hugo wurde durch den Wasserdruck ein Wohnhaus zerstört, auch mehrere Brücken wurden weggeschwemmt. In dem Bezirk von Ambert sind die Verkehrswege überschwemmt, infolgedessen ist der Verkehr unterbrochen. Der angerichtete Schaden ist
bedeutend.
Klausenburg , 22. Juli. ( B. H. ) Ein hier niedergegangenes fürchterliches Unwetter hat großen Schaden in Klausenburg und Umgebung angerichtet. Durch Wolfenbruch und Blitzschlag wurden acht Häuser zerstört. Zwei Frauen wurden getötet und zwei Kinder schwer verletzt.
Der Wirkerkampf im Erzgebirge . Seit Weihnachten 1907 kämpfen die sächsischen Wirker gegen die Herabfebung ihrer Arbeitslöhne. Der Kampf beschränkte sich sich auf Meinersdorf und seit 6 Wochen sind nun noch etwa anfangs auf Gornsdorf . Schon nach wenigen Wochen übertrug er 3000 Arbeiter und Arbeiterinnen der Orte Thalheim , Jahnsdorf , Meinersdorf , Auerbach, Dorfchemnitz , Brumelos und Affalten durch die organisierten Unternehmer ausgesperrt worden. Troß der nunmehr schon 30 Wochen langen Dauer des Kampfes scheint das Ende noch in weiter Ferne zu liegen. Vor 14 Tagen versuchte der Gemeindevorstand zu Gornsdorf die Parteien einander näher zu bringen. Die Arbeiter waren, wie immer, ohne weiteres zu Verhandlungen bereit. Auch die in Frage kommenden Unter- Chambéry, 22. Juli. ( B. H. ) Starke Schneefälle sind in ganz nehmer hatten unzweifelhaft ihre Geneigtheit, in Verhandlungen Sabohen niedergegangen und haben die Wege unpassierbar gemacht, einzutreten, erkennen laffen. Am 3. Juli teilte der Gemeinde- so daß der Verkehr stellenweise unterbrochen ist. borstand den Streifenden mit, es würden bestimmt Verhandlungen stattfinden, doch sei man sich über die Form noch nicht schlüssig. Das Nähere wolle er den Streitenden am nächsten Tage schriftlich Frankfurt a. M., 22. Juli. ( W. T. B.) Heute nachmittag mitteilen. Statt dieser näheren Mitteilung tam nun am anderen 6 Uhr 30 Minuten bei der Einfahrt des von Heidelberg kommen. Tage die Meldung, daß am Montag die Unternehmer zunächst noch den Bersonenzuges 953 in Gleis 6 des hiesigen Hauptpersonen. eine Sigung in Chemnitz hätten. In Chemnih sibt die bahnhofes überfuhr die Zugmaschine, wahrscheinlich infolge zu Leitung des Arbeitgeberberbandes der säch= fischen Industriellen. Beeinflußt von den Chemnitzer Scharfmachern lehnten nunmehr nach jener Gigung die Gornsdorfer Unternehmer die Unterhandlungen ab. So geht der Kampf weiter.
Eisenbahnunfälle.
frühen Lösens der Luftdruckbremse, das Sandgleis, beschädigte start den Prellbock und entgleiste. Ferner entgleiste der viertlette Wagen. Der Betrieb ist nicht gestört. 17 Reisende sind leicht berleẞt.
Paris , 22. Juli. ( W. T. B.) Wie aus Chaumont ( Dep. Haute Marne) gemeldet wird, wurde infolge eines Eisenbahn. unfalles bei Château Villain ein Zuginspektor getötet und vier Reisende verlegt.
Die Unternehmer wollen die Verhandlungen abgelehnt haben, weil das Gerücht verbreitet worden sei, die Anregung zu den Verhandlungen sei von den Unternehmern selbst ausgegangen. Es erübrigt sich, auf solche Redensarten einzugehen. Die Unternehmer werden übrigens Gelegenheit haben, zu beweisen, ob das wirklich der Grund war. Der Vorstand des Textilarbeiterverbandes hat jett offiziell den Gewerbeinspektor zu Chemnitz ersucht, sich um Eger, 22. Juli. ( B. H. ) In Pleising wurde der fünfjährigen Zur Bewegung in der Wäscheindustrie. die Zusammenführung der Parteien zu bemühen. Es unterliegt Gastwirtstochter Johanna Böhm, welche sich in der Nähe des elter Am Dienstag nachmittag um 4 Uhr begannen im Gewerbe- ja feinem Zweifel, daß die Chemnißer Scharfmacher mit allen lichen Hauses in das Gras gelegt hatte, von einer Mäherin der gerichtsgebäude die Beratungen der Kommissionen der Arbeiter Mitteln versuchen werden, das Zustandekommen von Verhand- Kopf vollständig abgeschnitten.
Der Tod im Grünen.