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Sittlichkeitsbilder aus einem Rinematographen.

Clown oder Clou?

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felten zur Kenntnis der Polizei, da das Pärchen zumeist sehr froh| feidigten sowohl diese als auch die Treibereien der Gelben. Diese Bu dem unter dieser Ueberschrift in Nr. 168 enthaltenen Gerichts- ist, so billig davongekommen zu fein. In dem vorliegenden Falle Herren fanden natürlich in der Versammlung keinen Anklang, bericht ersucht uns der Besizer eines Kinematographen- Theaters, hatte der junge Mann nicht bemerkt, wie ein Mensch, auf allen Vieren fondern lebhaften Widerspruch., Was die Wortführer der Gelben Albert Steinert  , ausbrüdlich mitzuteilen, daß sich die in obiger triechend, fich an die Lagerstätte des Pärchens heranschlich. Gerade gegen die vom Referenten angeführten Tatsachen einzuwenden ber­Notiz erwähnten Dinge nicht in seinem in der Krautstraße am in dem Augenblick, als sich die Liebesleutchen zum vierten suchten, wurde sowohl von anderen Rednern als auch vom Re­Strausberger Platz gelegenen Theater abgespielt haben. Diesem Male ewige Treue schwuren, legte fich eine Hand auf den Rüden ferenten selbst treffend widerlegt. Das Auftreten der Gelben war Wunsche kommen wir hiermit nach, da das Kinematographen- Theater, des S. Der junge Mann sprang fofort auf und fab sich einem übrigens bestellte Arbeit. Die Firma hat ihnen den Auftrag dazu das in der Verhandlung eine wesentliche Rolle spielte, nicht am Manne gegenüber, der sie beide aufforderte, ihm zur Polizeiwache erteilt und polizeilichen Schutz garantiert. Bei der Polizei ist Strausberger Plaz sich befand. zu folgen. Dem abgefaßten Pärchen blieb nichts weiter übrig, als ein Schreiben eingegangen, durch welches diese durch die Firma dem Manne, der sich als Kriminalbeamter ausgab, zu folgen. von der Absicht" der Gelben, in der Versammlung gegen den Auf dem Wege ließ der Beamte" allerlei Bemerkungen fallen, Sprecher des Metallarbeiterverbandes aufzutreten wenn fie welche dem Liebhaber als die letzte Rettung erschienen, um das unter polizeilicher Assistenz tun könnten, in Kenntnis gesetzt Einen flaffischen Beweis für die Unzulänglichkeit preußischer aus diefer unangenehmen Situation herauszukommen. Schließlich er- wird un din welchem die Firma die Polizei auffordert, die Ver Rechtspflege zur Verwirklichung des Rechts lieferte eine Ver- flärte der Herr Wachtmeister", er wolle die beiden Delinquenten laufen sammlung unter polizeilicher Aufsicht zu stellen. handlung, die gestern vor dem Schöffengericht in laffen, wenn ihm fünf Mark gezahlt würden. Trotz seiner Schuld- Ja, ja, wir leben im Staate der Harmonie zwischen Köpenick   gegen das Mitglied der freien Jugendorganisation, den losigkeit war der junge Mann, ein Arbeiter S., fehr erfreut darüber, Unternehmern, Polizei und gelben Verbänden. Maler Willi Schulz stattfand. Derfelbe war der Be- 10 billig davonzukommen und zahlte die verlangte Summe. Er Der Verband der Lagerhalter( Bezirk Berlin  ) hielt am Sonn­leidigung dreier Pastoren, Rennoch, Glafomerski) und Bedenken und er wendete sich an den Schumann Jörß, der versammlung ab. Lammé gab den Bericht der Ortsverwaltung. fonnte dann ruhig seines Weges gehen. Nunmehr famen ihm doch tag, den 12. Juli, im Gewerkschaftshaus seine ordentliche General­Schmöder, beschuldigt. Zu einer Versammlung waren diese drei in der Dreibundstraße patrouillierte. Beide liefen dem angeblichen Er führte aus: Da auf dem Düsseldorfer   Genossenschaftstag ein Bastoren eingeladen, aber nicht erschienen. Die Anklage behauptet, Beamten nach und konnten ihn noch stellen. Er war über das Er- allgemeiner Tarif für unseren Verband nicht zustande tam, stellte in jener Versammlung habe Angeflagter in einem Vortrage aus scheinen seines echten Kollegen sehr unangenehm berührt, mußte aber die hiesige Ortsverwaltung für den Bezirk Berlin   besondere An­geführt: Ich habe mich darauf gefreut, mit den Pastoren nun seinerseits den Gang zur Polizeiwache antreten. Hier steilte träge an die Verwaltungen. Wenn auch nun alle Wünsche der diskutieren zu können. Leider sind sie nicht erschienen. Na, schadet es sich heraus, daß der Kriminalbeamte" der jezige An- Kollegen dabei nicht berücksichtigt werden konnten und auch alle nichts. Dann find wir eben ein paar Clowns weniger." geflagte Wiesner war. Vor Gericht verschlechterte der Forderungen, die gestellt waren, nicht zur Annahme gelangten, so Angeklagter: Ich bestreite entschieden, mich in dieser oder Staatsanwalt hielt in Anbetracht, daß es sich um ein überaus hin erreicht, daß das Anfangsgehalt auf 1800 M. festgesetzt und daß Angeschuldigte durch allerlei Ausflüchte noch seine Lage. Der soll man doch mit dem Erreichten zufrieden sein. Es wurde immer­ähnlicher Weise ausgedrückt zu haben. Hätte ich das gesagt, fo verwerfliches und gemeingefährliches Treiben handele, durch welches nach fünfjähriger Tätigkeit den Angestellten 14 Tage Ferien gewährt würde ich mich und die ganze Versammlung als Clowns die Schugmannschaft sehr leicht in einen üblen Ruf gebracht werden werden. Im allgemeinen kann auch über große Differenzen dieses­bezeichnet haben. Das habe ich natürlich nicht getan. Ich habe tönne, eine Gefängnisstrafe von Jahren als eine mal nicht geklagt werden, da sich alle Vorkommnisse zur beider­vielmehr davon gesprochen, daß wir, da die Pastoren nicht er- angemessene Sühne. Das Gericht erkannte auf ein Jahr feitigen Zufriedenheit regeln ließen. Es fanden im Berichtsjahre schienen sind, leider auf den Clou des Tages verzichten müssen. Gefängnis und fünf Jahre Ehrverlust. Außerdem 10 Bersammlungen statt, die feilweis hätten besser besucht sein wurde der Angeklagte sofort verhaftet..

Gendarmeriewachtmeister Völker fagt im Sinne Anklage aus. Er spricht das Wort Clown erst wie Kloon, dann wie Klaun aus. Die Frage des Angeklagten, wie er denn das Wort ausgesprochen habe, hält der Vorsigende für unwichtig. Ein schon vor der Verhandlung gestellter, nunmehr wiederholter Antrag

Eigenartig, daß die Herren Pastoren nicht gegen den Straf­antrag gestellt haben, der behauptet hat, sie seien als Klowns( sprich: Klauns  ) bezeichnet, wohl aber gegen den, der ihre Anwesenheit für einen Clou( fprich: Stlu) erklärt. Noch eigenartiger die Beweiserhebung. Bergebliche Attade gegen Rechtsbeistand.

Verfammlungen.

Ueber das neue Reichsvereinsgesetz

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Der Vorsitzende, Genosse Schwemte, schloß die Versammlung mit der Aufforderung zu reger Agitation für den Wahlverein und den Vorwärts".

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können, aber auch dies müsse von der neuen Ortsverwaltung ber­sucht werden, anders zu gestalten, damit es allen Kollegen möglich sei, Wochentags in unseren Nachmittagsversammlungen zu scheinen. Die Neuwahl ergab folgendes Resultat: Lammé, Ver­trauensmann, Eschbach, Massierer, Frante, Schriftführer, Barthel, Krenzlin und Pöschel Revisoren. Es wurde noch unter Verbandsangelegenheiten die Abrechnung vom zweiten Quartal gegeben und dem Kassierer Decharge erteilt. Ferner wurde beschlossen, Fragebogen herauszugeben, um festzustellen, ob auch alle Kollegen politisch organisiert seien.

Zentral- Kranken- und Begräbniskaffe der Sattler   und Berufs: genoffen Deutschlands Hoffnung"( E.. 64), Verwaltung Berlin  . Sonnabend, den 25. Juli, bei Weihnacht, Grünstr. 21, Quartalsversammlung.

Eingegangene Druckfchriften.

Berlin   W. 50. Broschiert 2,50 M., gebunden 3,60 m. Goldbeck, Ed.: Die Bazillenkutsche. Verlag Marquardt. Co.,

se.

Vom Urtier zum Menschen. Lieferung 5-7. Herausgegeben von Guenther. Lieferung 1 M. Deutsche Verlagsanstalt   in Stuttgart  . Straubes Spezialfarte der Umgegend von Eberswalde  , Freienwalde  , Dderberg. 1,25 M. Jul. Straube, Berlin   SW.

2. Jahresbericht des Parteisekretariats Jena  . 1907-1908. 16 Selten.

Leipziger Buchdruckerei A.-G. in Leipzig  .

deutscher   Staatsbürger jüdischen Glaubens. 60 Pf. Berlag für Handel und Im Deutschen Reich. Nr. 7/8. Beitschrift des Zentralvereins deutscher   Staatsbürger jüdischen Glaubens. 60 Pf. Berlag für Handel und Die Musit Mappe. Heft 10. Preis 50 Pf. 23. Bebach u. Co.,

Leipzig  .

Berlin  .

Theodore Roosevelt   von D. von Gottberg. Brosch. 1,50, geb. 2,30 M. " Schülerselbstmorde" von Prof. L. Gurlitt  . 50 Pf. Heine Nietzsche­Ibsen. Essays v. L. Berg. Geb. 1,50, geb. 2,30. Bremer   Flug schriften aus dem Geisteskampf der Gegenwart. Herausg. von Fr. Steudel Schriften. Herausg. E. Lissauer. I. Band: Mörites Gedichte. Concordia  und Fr. Lipfius. Heft 1. Kirchlicher Liberalismus und Radikalismus von E. Felden. Geh. 60 Pf." Das Erbe", Sammlung deutscher Deutsche Verlagsanstalt  , H. Ehbod, Berlin   W. 30. Brof. 50 Bf geb. 1 W. Die Weiterbildung des Tarifvertrags im Deutschen Reich  . Beiträge zur Arbeiterstatifit Nr. 8. Bearbeitet im Kaiserlichen Statistischen Amt, Abteilung für Arbeiterstatistit. 411 Seiten. Berlag Karl Heymann, Berlin  . Kreuz und Quer durch den Haushalt. Naturkundliche Streifzüge für Lehrer, Hausfrauen und die reifere Jugend. Von Dr. Paul Wildfeuer. Geb. 2,50 M. 3. G. Leubner, Leipzig  . Steller. 2,80 M. Baul Heubner, Köln  . Die Wendung in der deutschen   Gelb und Bantfrage. Von Paul

Der Backfisch. Band 7 der Kulturbilder aus dem Simpliciffimus. Wunderbare Reise von Selma Lagerlöf  . 2. Bd. Die filberne Tänzerin. Roman von D. Gyfac. Geh. 3,50 M. A. Langen  , München  .

Deutscher  Holzarbeiter- Verband

Todes- Anzeigen.

des Angeklagten, bestimmte Zeugen darüber zu vernehmen, sprach der Reichstagsabgeordnete Wolfgang Heine   am daß die Sachdarstellung bes Angeklagten, nicht die Dienstag vor einer zahlreich besuchten Voltsversammlung im großen des Beugen zutreffe, wird vom Amtsanwalt betämpft, Saale   der Bodbrauerei am Tempelhofer Berg. Vor Eintritt in bom Gericht abgelehnt. Das Gericht verurteilt dann die Tagesordnung ehrte die Versammlung das Andenten des ver­ den   Angeklagten dem Antrage des Amtsanwalts entsprechend zu storbenen Reichs- und Landtagsabgeordneten Ehrhart. Ueber 100 M. Geldstrafe. Gegen dies Urteil wird Berufung ein- ben an Aufklärung und Belehrung reichen Vortrag des Genossen Heine hat der Vorwärts" ja bereits früher berichtet. In der gelegt werden. Diskussion machte Frau Hofmann darauf aufmerksam, daß nun, nachdem die Frauen endlich auch in Preußen das Recht, politischen Vereinen anzugehören, erhalten haben, alle Kraft für bie Erringung des allgemeinen, gleichen, direkten Wahlrechts ein­gefeßt werden muß. Es folgten dann einige Anfragen an den Re­ferenten. Einige Genossen wünschten nähere Aufklärung, wie es nun mit dem Vereins- und Versammlungsrecht der Ausländer Eine eigenartige Anflage führte gestern den Bigarren im Deutschen Reich bestellt ist. Genosse eine erwiderte, daß händler Genossen Menz auf die Anklagebant. Menz ist auch die politischen Vereine unbedingt das Recht haben, Ausländer Bigarrenhändler und hat unentgeltlich in Sachen, die die aufzunehmen, wie es auch den Ausländern keineswegs verboten preußische Staatsangehörigkeit betreffen, Rat erteilt. Er befaßt sich baß aber die Ausländer unter dem Vorwand, sich mißliebig" ge­auch mit entgeltlicher Abfaffung schriftlicher Eingaben in anderen macht zu haben, ausgewiesen werden können. Da die Verpflich Rechtssachen. Diese Geschäfte ist er als Rechtskonsulent in ein Buch tung zur Einreichung der Mitgliederlisten von Vereinen nicht mehr einzutragen verpflichtet und ist auch dieser Pflicht nachgekommen, besteht, kann ja die Polizei nur auf Umwegen, durch Unvorsichtig. natürlich aber nicht Sie aus Parteiintereffe unentgeltlich erteilte feiten oder Verrat, von den Namen ausländischer Mitglieder Auskunft und Hilfe bei den Eingaben betreffend Erwerb Kenntnis erhalten. Ferner teilte ein Genosse mit, daß ein aus der preußischen Staatsangehörigkeit. Darauf erhielt Defterreich gebürtiger Schuhmacher, der sich nach Auffassung der er ein Strafmandat in Höhe von fünf Mart. Hiergegen Polizei migliebig" gemacht haben sollte, einen Ausweisungsbefehl erhob er Einspruch. Gestern gelangte die Sache zur Verhandlung mit dem Nachfah erhielt, daß er im Lande bleiben tönnte, bor dem Schöffengericht. Die Anklage vertrat die Auffassung. menn die Auskunftserteilung sei in zwei Fällen entgeltlich erteilt, verfchaffe. Der Referent erklärte hierzu, daß dies Verfahren er fich eine Stellung als Landarbeiter weil die Natsuchenden vom Angeklagten auch Bigarren der Polizei unter den§ 339 des Strafgesetzbuches fällt und danach gekauft hatten. Der Angeklagte bestritt entschieden, fich als eine widerrechtliche Nötigung, die unter Mißbrauch der Amts­strafbar gemacht zu haben. Die Raterteilung und Aufnahme der gewalt erfolgte, mit Gefängnis zu bestrafen ist. Unter Hinweis Anträge, in Staatsangehörigkeitssachen habe mit seiner sonstigen auf diesen Paragraphen hat ja der Staatssekretär des Innern die Raterteilung absolut nichts zu tun. Sie erfolge unentgeltlich. Sie Aufnahme einer ähnlichen Bestimmung in das Reichsvereinsgesetz steht mit dem Kauf von Bigarren nicht im Zusammenhang. Mit für überflüssig erklärt. Aber gegen die Beamten, die geschützt sind dem Beistand habe er lediglich eine Parteipflicht erfüllt. As Beuge burch das Anklagemonopol der Staatsanwaltschaft, wird bekannt bertrat Polizeire utnant Techow die falsche Rechtsansicht lich nie vorgegangen, wenn sie noch so sehr gegen jene Strafbeftim­der Anklage, nach der Gewerbsmäßigkeit der Naterteilung vorliegt, wenn mung handeln und in dieser Weise ihr Amt mißbrauchen. Dazu Ratfudjende Zigarren taufen. Beuge Bont bekundete: Ich kaufte tommt, daß den Ausländern kein Rechtsweg gegen die Ausweisungs­beim Angeklagten Zigarren. Darauf ließ ich mir bei meinem Antrag auf prattiken der Polizei offen steht. Erwerb der preußischen Staatszugehörigkeit helfen. Dieser Rat hatte mit dem Zigarrenkauf nichts zu tun. Es ist völlig ausgeschlossen, daß ich die Zigarren zwecks einer Art Bezahlung des Rechtsbeistandes getauft habe: Bei dem Kauf dachte ich gar nicht an diese Hilfe. Auf das Zeugnis des zweiten unentgeltlich Beratenen Bernt- Die Lohn- und Arbeitsverhältnisse bei der Firma Ludwig scheider wurde allseitig verzichtet. Genoffe Vieth bekundete: Löwe u. Co. wurden in einer startbesuchten Versammlung von Ar­ Es   ist in der Partei verlangt, daß die Parteigenossen bei der Erbeitery dieser Firma besprochen, die am Dienstag im Moabiter wirkung der Staatszugehörigkeit von anderen Genossen, die die Gesechaftshause tagte. Der Referent andte führte eine Sachlage fennen, unentgeltlich hilfreich unterstützt werden. Dem ist große Reihe von Einzelfällen an, welche die bei Ludwig Löwe   u. Co. der Vorstand des Wahlkreises nachgekommen: er hat eine Reihe von bestehenden Arbeitsverhältnisse illustrieren. Die allgemeinen Aus­Personen vorgeschlagen, die sachverständig sind und an die fich die führungen des Referenten gingen dahin, daß zurzeit Lohnkürzungen, Genossen wenden fönnen, welche die preußische Staatszugehörigkeit besonders Serabsetzungen der Attordpreise an der Tagesordnung zu erwirken suchen. Dieser Erwerb wird nämlich mit Schwierig seien. Wer sich derartige Verschlechterungen nicht gefallen lasse, feiten verknüpft. Borf: Das hat mit der Anklage nichts werde unter irgendeinem nichtssagenden Vorwand entlassen. Daß zu tun. Auf der von Ihnen bekannt gemachten Liste die Arbeitsverhältnisse bei Ludwig Löwe   u. Co. im allgemeinen stand auch der Angeklagte und eine Reihe anderer Geschäfts- ungünstig seien, das beweise schon der überaus starke Wechsel im Leute. Wie fam es, daß gerade viele Geschäftsleute Arbeiterpersonal. Im Jahre 1905 waren 1326 Personen im Be in der Liste berücksichtigt sind? Vieth: Weil die zu jeder Tages triebe beschäftigt, bei der Krankenkasse wurden 2023 angemeldet zeit anzutreffen find. Es sind aber auch Privatpersonen von uns in der und 1860 abgemeldet. Im Jahre 1906, wo der Betrieb 1984 Per­Liste aufgeführt, die ebenfalls entgeltlich Hilfe zu leisten bereit fonen beschäftigte, wurden der Krantentasse 2292 an- und 1995 ab= sind. Der Amtsanwalt führte aus: Niemand ist ohne An- gemeldet. Wenn man die Arbeitsverhältnisse im Betriebe näher meldung des Gewerbes und Beobachtung der gesetzlichen für Rechts- betrachtet, dann verstehe man die Ursache dieser starken Fluktuation. tonfulenten geltenden Vorschriften berechtigt, Auskunft über In mancher Hinsicht spare ja die Firma nicht an Ausgaben. Eine gefeßliche Vorschriften zu geben, wenn er einen Deputation von einigen hundert Werkmeistern aus dem Rhein­hieraus Nußen zieht. Das hat aber Angeklagter in den Fällen land, die kürzlich den Löweschen Betrieb besuchte, wurde splendid getan, in bewirtet. Nicht weniger wie 11½ Tonnen Bier trant diese Depu ihm vorher ja sechs Bigarren abgekauft hatten. Er beantrage fünf tation auf Kosten der Firma bei ihrem Besuch der Fabrik. Auf Mart Geldstrafe. Das Gericht vermochte dieser für Ver- der anderen Seite herrsche ein übertriebenes Sparsystem, wenn breitung von Rechtsunkenntnis sprechenden Deduktion nicht zu folgen. es sich um die Entlohnung der Arbeiter handelt. Bestimmte Be Der Angeklagte habe zweifellos unentgeltlich, lediglich im Bartei- triebsleiter zeichneten sich in dieser Hinsicht besonders aus. So intereffe Rechtsauskunft erteilt. Für solche Auskünfte gelten die habe der Betriebsleiter Huhn eine Arbeit, die bisher mit 8 Pf. Vorschriften über Rechtskonsulenten nicht. Angeklagter sei daher bezahlt wurde, auf 3 Pf. herabgesetzt. In dieser Abteilung würden unter Auferlegung der Kosten an die Staatstafie Wochenlöhne von 12-18 m. verdient. Diese Löhne seien aber dem arbeiter Herrn Huhn noch zu hoch. Er habe geäußert, er werde in Zu­freizusprechen. Liegt es im Interesse der Rechtspflege, zutreffende, unentgeltliche funft nur noch jugendliche Arbeiter einstellen, um billiger produ­Rechtsaustünfte gerichtlich zu verfolgen, oder läge die unter Bieren zu können. Im allgemeinen herrsche bei den Meistern Unterzieren ft i 3 ung folcher Ausfünfte im Intereffe einer das Recht in der Tat und Betriebsleitern das Bestreben, die Löhme immer mehr herab­zudrücken. In dieser Hinsicht suche es jeder dem anderen zubor­wahrenden Justizpflege? zutun. Jm Betriebe würden die Mitglieder der gelben Organi­fation in jeder Weise begünstigt, während den Mitgliedern der modernen Gewerkschaften alle möglichen Schwierigkeiten gemacht Gin gestörtes Rendezvous auf dem Tempel werden. In der Abteilung des Meisters Edert seien fürzlich zwei hofer gelbe lag einer Anklagesache zugrunde, mit welcher sich Ausschußmitglieder, welche für die Interessen der Allgemeinheit gestern die 2. Strafkammer des Landgerichts II   beschäftigen mußte. eingetreten waren, unter haltlosen Vorwänden entlassen. In dieser Wegen Erpressung und Anmaßung eines öffentlichen Amtes war der Abteilung seien verschiedenen Arbeitern die Akkordlöhne gekürzt Schneider Emil Wiesner angeklagt. In der Nacht zum worden. Ein Günstling des Meisters dagegen erhielt auf einen 23. März 1908 spielte sich auf dem Tempelhofer Felde in der Nähe Akford von 400 M. eine Zulage von 150 M. In der Schleiferei der Dreibundstraße folgende Szene ab. Es ging dort ein Liebes- würden Wochenlöhne von 16-17 M. erzielt, ja es solle sogar vor­pärchen spazieren und ließ fich an einer abseits gelegenen Stelle gekommen sein, daß nur 9 M. und in einem Falle nur 4 M. nieder. Das verliebte Bärchen hatte keine Kenntnis davon, daß wöchentlich verdient wurden. Es fehle auch in der Schleiferei an gerade in der dortigen Gegend eine gewisse Erpresferkategorie ihr den notwendigen Schutzvorrichtungen. Auch in der Härterei, wo Unwesen trieb, die in dem Verbrecherrottelsch als Lauscher biel mit Blei gearbeitet werde, würden die gesetzlich vorgeschriebenen und Spanner" bezeichnet wird. Die Tätigkeit dieser Leute, die Schußmittel gegen Bleierkrankung nicht angewandt. Nachdem vielfach sogar mit Krimstecher, photographischem Apparat und Blig der Referent noch manche Einzelfälle von Lohnkürzungen und der­licht ausgerüstet sind, besteht darin, daß sie Liebespärchen beob- gleichen angeführt hatte, schloß er mit einer Aufforderung zum achten sie dann der Erregung öffentlichen Bergerniffes Anschluß aller Arbeiter an die moderne Gewerkschaft, damit die beschuldigen. Hierbei geben fie fich als als Kriminalbeamte Interessen der Arbeiter in wirksamer Weise wahrgenommen werden und bearbeiten die höchst erschreckten Liebesleutchen fönnen.

aus

denen

die er Auskunft Leuten erteilte,

Lauscher und Spanner".

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so lange, bis der Liebhaber sein Portemonnaie zieht und dessen In- Bei hervorragende Leiter der im Löweschen Betriebe be halt in die Hand des angeblichen Kriminalbeamten" gleiten läßt. stehenden gelben Orgaifation nahmen in der Diskussion das Das Treiben dieser unheimlichen Gesellen gelangt natürlich höchst Wort. Sie spielten sich als Anwälte der Firma auf und ver­ Den  

Mitgliedern zur Nachricht, daß unser Kollege, der Tischler

Leopold Pflügel

am 20. Juli verstorben ist.

Ehre seinem Andenken! Die Beerdigung findet heute Donnerstag, den 23. Juli, nach­mittags 5 Uhr, von der Leichen­halle des St. Pius- Kirchhofes in Wilhelmsberg aus statt.

Den Mitgliedern zur Nachricht, daß unser. Kollege, der Tischler Fritz Dähne

am 19. Juli verstorben ist.

Ehre seinem Andenken! Die Beerdigung findet heute Donnerstag nachmittag in Frieders. dorf in der Mark statt.

Nachruf.

Den Mitgliedern zur Nachricht, daß unser Sollege, der Klavier Karl Ruhm am 17. Juli verstorben ist. Ehre seinem Andenken! 87/9 Die Ortsverwaltung.

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Allen Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß meine liebe Frau

Emma Flassak geb. Gericke im 47. Lebensjahre von schweren Leiden erlöst wurde.

Der trauernde Gatte J. Flassak.

Die Beerdigung findet Freitag, den 24. Juli, nachmittags 3 Uhr, von der Leichenhalle des Drei­faltigkeits- Kirchhofes, Mariendorf  , aus statt.

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Am 20. Juli 1908, vormittags 6 Uhr, verstarb nach langem Lei­den unsere unvergeßliche Mutter

Witwe Karoline Vogt

geb. Damm. Im Namen der Hinterbliebenen Georg Vogt, Brizerstr. 40. Die Beerdigung findet heute, nachmittags 4 Uhr, von der Leichenhalle des alten Thomas­Kirchhofes, Hermannstraße, aus statt. 666b

Allen Freunden und Bekannten die schmerzliche Mitteilung, daß Dienstag abends 26 Uhr unsere liebe fleine 6705

Erna im Alter von 5 Jahren nach schwerem Leiden verschieden ist. Treptow  , den 22. Juli.

Wilh. Strieder und Frau.

Die Beerdigung findet am Freitag 6 Uhr von der Leichen­halle aus statt.

Danksagung.

Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme bei der Beerdigung meines lieben Mannes und unseres guten Baters

Oswald Diettrich

sagen wir allen Verwandten und Bes fannten, insbesondere der Bäcker­innung Konkordia unseren herzlichster Dant. 37369 Marie Diettrich nebst Kindern.