Mordversuch und Selbstmord. Ein blutiges Liebesbrama rief gestern abend in der neunten Stunde am Zionstirchplatz ungeheures Aufsehen hervor. In dem Hause Griebenow Straße 14 versuchte der 20jährige Friseur Karl Meier aus der Chausseestr. 33 seine Braut, die 19jährige Frieda Pradeche, durch einen Revolverfchuß zu töten. Er brachte dem Mädchen nur einen leichten Streifschuß bei und jagte sich dann selbst eine Kugel durch den Kopf. Der Tod trat bei ihm auf der Stelle ein. Das Motiv zu der Tragödie ist in verschmähter Liebe zu suchen.
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Mit„ Du" find Sie angeredet worden, welche Beleidigung! Jch hielt dieses Wörtchen bisher für eine Vertrauensbezeichnung, und fenne einen Offizier", der die Leute nur mit Du" anredet, die er gern hat und schätzt, und die Betreffenden dadurch beglüdt."(!)
heit stüßt.
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Verbandes und Beitragsmarken enthielt, ist berloren gegangen. Der Vorstand des Radfahrvereins Vorwärts" nimmt diese ihm Der Verlierer bittet den etwaigen Finder um Abgabe an obige falsch unterbreiteten Behauptungen hiermit zurück und erklärt, Adresse. S daß der Bericht der Generalversammlung in Nummer 161 des Vorwärts" der Objektivität voll und ganz entspricht, indem zur festgesezten Zeit keine Radfahrer vorhanden waren. Der Vorstand des Arbeiter- Radfahrvereins Vorwärts" betont jedoch, Diese Zeilen sprechen für sich selbst. Aus ihnen weht der Geist, daß sich eine Anzahl Genossen zur Arbeit stellten, die aber infolge der die aufgeweckten und intelligenteren Dienstmädchen aus dem ihres Arbeitsverhältnisses erst später ihren Dienst verrichten fonnten. Bereiche dieser libebollen Duzgnädigen" treiben, um ihr MenschenIn Anbetracht des dringend notwendigen Zusammenschlusses tum zu bewahren. Die sogenannte Vertraulichkeit ist weiter nichts, aller Kräfte zur Bekämpfung der Gegner beschließen beide Vorstände, als eine Anmaßung, die sich nur auf eine dünkelhafte Borniertin den nächsten Mitgliederversammlungen zu empfehlen, mit dieser Richtigstellung die Angelegenheit als erledigt zu betrachten und den Wer ist der Tote? Am 19. d. M. wurde in dem Hausflur des Genossen ans Herz zu legen, durch eifrige Pflichterfüllung für die Hauses Waldemarstr. 18 eine zirka siebzig Jahre alte, unbekannte Erringung des Sieges bei der bevorstehenden Stadtverordnetenwahl Frauensperson, die später auf dem Transport nach dem Kranken- zu arbeiten." hause verstorben ist, bewußtlos aufgefunden. Die Frau war be- Ober- Schöneweide. fleidet mit schwarzem Kleid und Hut, schwarzen Strümpfen und schwarzen Gummizugstiefeln. In ihrem Besiz wurde ein grauledernes Portemonnaie mit 3,02 M. und ein weißes Taschentuch C. C. gezeichnet vorgefunden. Personen, die Angaben über die Persönlich keit der fraglichen Person machen können, wollen sich in den Polizeirebieren oder im königl. Polizeipräsidium, Simmer 322, au
4087. IV. 59. 08. melden.
wurden am Dienstag nachmittag der Arbeiter Seifert und die Doppelfelbstmord. In der Nähe der Karlshorster Rennbahn Witwe Schahz von hier mit einer Schußwunde im Kopfe aufgefunden. Sie wurden beide noch lebend in das Rummelsburger Krankenhaus eingeliefert. Ueber das Motiv aur Tat fehlt bisher noch jeder Anhalt.
Nicht zu vergessen, daß eine Person, die von der Herrschaft gebuzt" wird, auch in den Augen der Kinder und der übrigen Hausgenossen an Achtung erheblich einbüßt. Jede" Vertraulichkeit“ auf Kosten der persönlichen Achtung verwandelt sich in Beleidigung. Und damit besiegt man die Dienstbotennot" nicht.
gewesen sind.
Vermischtes.
Die letzten Niederschläge im Elbegebiet haben eine geringe Besserung des Wasserstandes auf der Unterelbe gezeitigt, so daß die Feuerwehrbericht. Gestern früh tam in der Blumenstr. 17 in Weißensee. Betriebsstörungen behoben find. Eine erhebliche Besserung des einer Räucherei Feuer aus, das an Spänen reiche Nahrung fand. Bei einer schweren Spiritusexplosion in dem Hause König- Bafferstandes ist jedoch voraussichtlich noch nicht zu erwarten, da Gleichzeitig mußte in der Dresdener Str. 48 ein Wohnungsbrand chauffee 24 a find zwei Personen schwer verletzt worden. Die Ehe- die Niederschläge in den Quellengebieten nicht ausgiebig genug gelöscht werden. Betten u. a. brannten dort. Nach der Lübecker frau des Versicherungsinspektors Stolzenbach hatte in der Küche Straße 48 wurde ein Sauerstoffapparat entsandt, um eine Frau auf einem Spirituskocher das Abendessen zubereiten wollen. Da Schiffsbrand. San Francisco , 22. Juli. Der bei Point ConHaverland vom Erstickungstode zu retten, was dann auch gelang. der Rocher abgebrannt war, so wollte Frau St. frischen Spiritus cepcion gestrandete Kosmosdampfer" Anubis " ist nach einer Meldung Weitere Feuermeldungen liefen aus der Dalldorfer Str. 19, Palisaden- aufgießen. Sie tat dies in dem Glauben, daß das Feuer voll- der Lloydagentur led gelaufen. In zwei Räumen des Schiffes brach straße 57 und anderen Stellen ein. ständig ausgelöscht sei. Es brannte jedoch noch ein kleines Feuer aus. Die Ladung wurde über Bord geworfen. Arbeiter- Samariterkolonne. Heute abend 9 Uhr Uebungsstunde Flämmchen und taum hatte Frau St. mit dem Aufgießen des in folgenden Abteilungen: 3. Abteilung in Schöneberg bei Wieloch, Brennmaterials begonnen, so erfolgte eine heftige Explosion. Grunewaldstraße 110; 4. Abteilung in Lichtenberg bei Beckmann, Durch eine mächtige Stichflamme wurde die Frau erfaßt und im Samariterſtr. 11; b. Abteilung in Rigdorf bei Thiel, Berg- eilte die Bedauernswerte nach dem Nebenzimmer, wo der Ehemann Nähe von Carrascal geriet ein Güterzug in Brand. Der Verkehr nächsten Augenblic stand sie in Flammen. Lichterloh brennend, Der brennende Güterzug. Pampelona, 22. Juli. In der ftraße 151/152. Vortrag über Bergiftungen. Nach demselben prat faß. Er erstidte die Flammen sofort durch Ueberwerfen von auf der Linie nach Saragossa ist unterbrochen. tische Uebungen. Neue Mitglieder können jederzeit eintreten. Tüchern. Inzwischen hatte Frau St. aber am ganzen Oberkörper, San Francisco , 22. Juli. Ein Boot mit mehreren Mitgliedern
Röpenick.
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Vorort- Nachrichten.
im Gesicht und an den Händen schreckliche Brandwunden erlitten. Auch der Ehemann wurde bei dem Rettungswerk durch schwere Brandwunden übel zugerichtet. Das in der Küche zum Ausbruch gekommene Feuer konnte bald wieder gelöscht werden. Schenkendorf- Krummsee.
Eine brave Tat. Dem mutigen Verhalten zweier Töpferlehrlinge der Gebr. Kammermann verdankt die fünfzehnjährige Erna Klopsch ihre Rettung vom Tode des Ertrinkens. Das junge Mädchen, geriet beim Baden im See in einen Strudel und schwebte in größter Gefahr. Dem siebzehnjährigen Richard Kammermann gelang es wohl, die Untergehende zu erfassen, diese klammerte sich aber in ihrer Todesangsit so fest an ihren Retter, daß es der ganzen Energie des zweiten Helfers in der Not bedurfte, die Gefährdeten in Sicher
Bom Aerztestreik bei der hiesigen gemeinsamen Ortskrankenkaffe bringen bürgerliche Blätter Berichte, die ihrem Inhalt nach aus einer Fabrit zu stammen scheinen. Schuld an dem ganzen Konflikt soll nach dieser Darstellung selbstverständlich der Vorstand der Kasse sein. Merkwürdig ist, daß in dem Bericht die Höhe der geforderten Säße seitens der Aerzte nicht angegeben ist; man spricht dort nur von einer kleinen" Erhöhung. Die Angelegenheit selbst hat sich in Wirklichkeit wie folgt abgespielt: Der Bezirk der Ortsfrantentasse erstreckt sich nicht nur auf Köpenid, Adlershof , Grünau , heit zu bringen. sondern es gehören auch die ländlichen Ortschaften bis Schulzen= Bernau. dorf, des weiteren nach der anderen Seite hin bis Treptow zum Kassenbezirk. Bereits im Sommer vorigen Jahres nahm der Kinderspiele veranstaltet der hiesige Arbeiter- Turnverein an den Köpenicker Magistrat und auch die Stadtverordnetenversammlung drei Sonntagen: am 26. Juli, 9. August und am 23. August auf einen Antrag auf Errichtung einer eigenen Ortskrankentasse an. seinem Turnplay( Schüßenhaus). Jedes Kind ist willkommen; auch Nach diesem Plan sollte Köpenid und Müggelheim aus der bis- die Eltern sind hierzu eingeladen. herigen Kasse ausscheiden. Als Trennungstermin wurde im ver
gangenen Jahre allgemein der 1. Januar 1908 angenommen. Die Königs- Wusterhausen .
Rottbus auf Bahnhof Königs- Wusterhausen vom Personenzug 769 erfaßt, gegen ein Barkhaus geschleudert und auf der Stelle getötet. Büttner begleitete den Güterzug 7102 Kottbus Berlin als Zugführer und hatte den Bug auf Station Königs- Wusterhausen verlassen, um die Einfahrt des Personenzuges abzuwarten.
Aus der Frauenbewegung.
Explosion. Jusowka , 22. Juli. In den den Rytowschächten benachbarten Kohlengruben erfolgte eine Explosion. Drei Personen wurden getötet, drei verlegt.
der Besatzung des Schiffes" Anubis " ist durch ein Rettungsboot in Concessione eingebracht worden. Die Geretteten erklären, daß das Schiff bei der Insel San Miguel gestrandet und zertrümmert worden sei. An Bord seien 67 Personen gewesen, von denen 12 fehlen, Ueber das Schicksal der Vermißten fehlt jede Nachricht.
Briefkaften der Redaktion.
Die juristische Sprechstunde findet Lindenstraße Nr. 3, zweiter Geöffnet 7 Uhr Sonnabends beginnt die Sprechstunde um 6 Uhr. Jeder Anfrage ist ein wird nicht erteilt. Eilige Fragen trage man in der Sprechstunde vor. E. W. 20. Leider sind beide Beträge nicht abzugsfähig. G. 71. Der Arbeitsnachweis ist ein paritätischer, von der Stadt subventionierfer. S. 140. Wenden Sie sich an die Polizeibehörde. C. B. 100. Wenn Ihre Mutter vor 1900 hier in der Mart geheiratet hat, so hat sie das Recht, zu wählen, ob sie nach märkischem Recht oder nach dem Recht des Bürgerlichen Gesetzbuchs erben will. In ersterem Fall wird ihr Vermögen mit dem Nachlaß zusammengeworfen. Von dieser Masse erbt sie eine Hälfte, die andere fällt den anderen Erben zu.( In Ihrem Falle also der Schwester des Verstorbenen.) Wählt Ihre Mutter die Erbfolge nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch, so behält sie ihr eigenes Vermögen und erbt von dem Nachlaß die Hälfte. Die andere Hälfte fällt den Eltern oder den Geschwistern des Verstorbenen zu. Ihre Mutter würde aber in diesem Falle als Voraus die Haushaltungsgegenstände und die Hochzeitsgeschenke erhalten. A. 7. 123. Sie sind im Unrecht. C. W. 5. Gegen die Veranlagung müßten Sie Einspruch erheben, ferner beantragen Sie Bestrafung der Kirchengemeinde. Wir haben eine große Fülle von Fällen bereits angeführt, in denen eine katholische Kirchengemeinde von Protestanten oder von aus der Stirche Ausgeschiedenen und ebenso eine protestantische Kirchengemeinde von Katholiken und aus der Kirche Ausgeschiedenen, auch von Juden, zu Unrecht die Steuer erfordert. Trotz der durchaus unberechtigten Beranlagung muß Reklamation erhoben werden. Der an die Staatsanwaltschaft zu richtende Antrag auf Strafe verfolgung hat Erfolg, wenn angenommen wird, daß der für die Einschäßung Verantwortliche bei genügender Sorgfamkeit hätte wissen müssen, Hübener. Das wäre kein daß er fein Recht zur Einschätzung hat. G. B. 55. Die Kosten würden Berstoß gegen einen Barteibeschluß.- 6. G. 33. repartiert werden oder dem unterliegenden Teil zur Last fallen. Der Unterstüßungswohnsiz Berlin ist geblieben. 21. R. 100. Eine Interventionstlage der Ehefrau hätte in solchem Falle Aussicht auf Erfolg.
of, dritter Eingang, vier Treppen, wochentäglich abends von 7 bis 9½ Uhr statt. Buchstabe und eine Zahl als Werkzeichen beizufügen. Briefliche Antwort
Briefkaften der Expedition.
Patienten in Beelit, Buch usw. Diejenigen unserer Abonnenten, die noch während des ganzen nächsten Monats in der Heilstätte bleiben, wollen uns wegen der Ueberweisung von Freiexemplaren sofort ihre Adresse einsenden, da bei verspäteter Bestellung die ersten Nummern des neuen Monats von der Post nicht geliefert werden. Alle Adressen müssen jeden Monat neu eingesandt werden.
Amtlicher Marktbericht der städtischen Markthallen- Direktion über
den Großhandel in den Zentral- Markthallen. Marktlage: Fleisch: Bufuhr reichlich, Geschäft ruhig. Preise unverändert. Bild: Bufuhr nicht genügend, Geschäft rege, Breise fest. Geflügel: Zufuhr genügend, Geschäft schleppend, Preise gedrückt. Fische: Zufuhr genügend, Geschäft schleppend, Breise mehrfach nachgebend. Butter und Käse: Geschäft ruhig, Preise unverändert. Gemüse, Obst und Südfrüchte: Bufuhr mäßig, Geschäft ruhig, Preise gedrückt.
notwendigen Formalitäten brachten es aber mit sich, daß der Das Ende des Eisenbahners. Gestern nacht gegen 1 Uhr wurde Trennungstermin weiter hinausgeschoben werden mußte. Der der 82 Jahre alte Eisenbahnschaffner Robert Büttner aus Ströbiz bei Vertrag mit den Aerzten lief bereits am 1. Januar 1908 ab. Eine Erneuerung des Vertrages oder Neuabschluß war nach Lage der örtlichen Verhältnisse nicht gut möglich. Vorstand und Aerzte einigten sich damals dahin, den alten Vertrag so lange bestehen zu lassen, bis die Trennung erfolgt spätestens aber bis 1. Juli 1909. Mittlerweile war auch der weiter in Aussicht genommene Termin, der 6. April, verstrichen. Die Verhandlungen waren aber so weit gediehen, daß man jeden Tag damit rechnen mußte, daß eine Trennung der Kasse erfolgen würde. Von diesem Gesichtspunkt aus war auch der Vorstand der Kasse der Meinung, daß die Aerzte dieses einsehen und den Vertrag noch die wenigen Wochen gelten Eine Bersammlung der weiblichen Hausangestellten fand am lassen würden. Aber am 24. Juni unterbreitete die Vertrags- Dienstag in den Prachtsälen des Westens statt. Der Vorsitzende tommission des Aerztevereins von Köpenick und Umgegend ihre vom Verband der Gastwirtsgehilfen, Hugo Boesch, referierte über Forderungen dem Vorsitzenden der Kasse mündlich und am 27. Juni das Thema:" Die Ausbeutung der Hausangestellten durch die Geerfolgte auch die schriftliche Niederlegung des Geforderten an findevermieter und die Beseitigung derselben." Nach einem kurzen den Vorstand. Die Säße sind nun nicht so klein, als man es hin- historischen Rückblick über die Vermittelung der Ware Arbeitskraft stellt. Als Sathonorar war bisher 3,50 m. pro Kopf gezahlt besprach der Redner die Schäden der gegenwärtigen Form der Ge worden, gefordert wurde 4,50 M., eine Erhöhung von 30 Broz., findevermietung durch private Unternehmer. Die Mädchen, die sich Nachtbesuche von 3 auf 5 M., Entbindungen von 10 auf 15 M., bei Herrschaften vermieten, haben sich gewöhnlich allen Bedingungen Kilometergelder 1,25 m. bisher 1 M. Außerdem forderten die zu fügen, die einerseits von den Herrschaften, andererseits von den Aerzte Freie Arztwahl". In der Notiz der bürgerlichen Blätter Vermittlern diftiert werden. Je unerfahrener ein Mädchen ist, desto heißt es nun: In der Hauptsache handelt es sich um eine mehr wird es ausgenüßt, muß oftmals mit geringem Lohn, Entschädigung für die vielfach nötigen langen Wege, die sich bis schlechter Kost und mangelhafter Schlafstelle zufrieden sein. Ob zu dreißig und vierzig Kilometer ausdehnen" usw. Man unter- gleich man immer von der großen Dienstbotennot redet, sind die läßt aber dabei anzugeben, daß diese Arbeit auch nach dem alten Verhältnisse doch sehr schlecht, weil die Mädchen bei der ArbeitsVertrage entschädigt worden ist, denn hier kamen die Kilometer- bermittlung durch die gewerbsmäßigen Vermieter oder Vermietegelder in Höhe von 1 M. in Frage. Der Vorstand der Kasse war rinnen überhaupt nicht dazu kommen, bestimmte Forderungen gelnun nicht in der Lage, die gestellten Forderungen so ohne weiteres tend zu machen und selbst Bedingungen zu stellen, durch die ihre zu akzeptieren. Es fam hinzu, daß die Regelung der Aerztefrage ganze Lage verbessert würde. Das ist nur dann möglich, wenn sie eine andere werden mußte, da in den Generalversammlungen der in einem Berein zusammenstehen und sich über die Rasse stets von seiten der in Berlin und Treptow wohnenden Ver- Bedingungen einigen, unter welchen sie einen Dienst annehmen. treter Klage geführt wurde, daß in diesen Orten wenig Kassen- Ferner müssen sie Front machen gegen die gewerbsmäßigen Berärzte vorhanden seien. Auch das sogenannte Ueberweisungssystem mittler, indem sie den städtischen Arbeitsnachweis für Dienstboten war nicht mehr haltbar. Der Vorstand setzte sich deshalb mit dem benutzen. Man darf nicht glauben, daß den gewinnsüchtigen VerBerliner Aerzteberein in Verbindung, der auch die Behandlung mittlern das Handwerk durch gesetzliche Maßregeln gelegt werden der in Berlin wohnenden Kassenmitglieder übernehmen würde. könnte. Es bestehen so viel Polizeiberordnungen gegen die GesindeAls Honorar tam hier der Saz von 4 M. pro Kopf in Frage, dann bermieter, daß man glauben möchte, diese könnten niemandem steigend um je 10 Pf. pro Jahr bis 4,50 M. im Jahre 1913. Der schaden, aber die Vermieter wissen auf tausend Umwegen zu ihren Vorstand der Kasse war nun gewillt, auch mit dem Köpenicker Bielen zu gelangen und machen glänzende Geschäfte. Wirksame Stationen. Aerzteberein abzuschließen und zwar unter denselben Bedingungen Hülfe gewährt nur eine starke Interessenorganisation. als mit dem Berliner . Betreffs der Kilometergelder und anderen Die Versammlung war gut besucht; an einigen Tischen saßen Vergünstigungen war der Vorstand nicht abgeneigt, diese für den auch Gesindevermieter und Vermieterinnen, die eifrig die Köpfe Sminembe. 762 Köpnicker Verein ebenfalls besonders zu regeln. Dem Antrag der zusammenstedten, aber in der Diskussion nicht den Versuch wagten, Hamburg 766 NNW Aerzte auf freie Arztwahl wurde entgegengekommen, indem der die erhobenen Anklagen zu rechtfertigen resp. zu widerlegen. Vers Berlin 763 8 Vorstand beschloß, daß sämtliche in Köpenick und näherer Um- fchiedene Mädchen erzählten, wie sie der Vermieterin für schlechte Franfi.a. M. 767 ND gegend wohnenden Aerzte die Kassenpraxis ausüben können. Der Stellen 6, 8 und 10 M. zu bezahlen hatten. Ein Diener berichtete, München 766 N Aerzteverein Köpenick lehnte aber das Eingehen auf den Berliner daß er 22 M. für die Vermittelung einer Stellung bezahlen mußte. 2ien 762 N Vertrag ab und verlangte strikte Anerkennung seiner Forderungen. Die Herrschaft hatte der Vermieterin ebenfalls 22 M. bezahlt, so Wenn bis zum 15. Juli, mittags 12 Uhr, diese nicht anerkannt daß diese für eine Vermittelung 44 M. einstrich. Eine Firma sein sollten, würden sie ihre Tätigkeit als Kaffenärzte einstellen nahm die Dienste einer Kartenlegerin in Anspruch, um Mädchen Winden; später wieder zunehmende Bewölkung ohne erhebliche Niederschläge. und dann nur gegen Barzahlung behandeln!" so lautete die Ant- anzuloden. Fräulein Clausner, die Vorsteherin des städtischen wort. Am 16. Juli, nach Ausbruch des Streiks, lehnten die Herren Arbeitsnachweises für Dienstbeten in der Linkstraße 11, war anAerzte aber überhaupt die Behandlung der Kassenmitglieder ab, wesend und ermahnte die Mädchen, diesen unentgeltlichen Nachweis auch wenn diese erklärten, daß sie als Privatleute kommen. Den zu benutzen. Dort ist man bereit, auf ihre Wünsche einzugehen und Bemühungen des Vorstandes gelang es, doch in geeigneter Weise ihnen guten Rat zu erteilen, den gerade die jungen Mädchen von für ärztliche Hilfe trop des Streifes zu sorgen. Mittlerweile auswärts, die nach Berlin kommen, dringend brauchen. find nun Einigungsversuche gemacht worden, die auch unter Leitung des Bürgermeisters Dr. Bangerhans- Köpenid zu einem Waffenstillstand geführt haben. Von seiten der Aufsichtsbehörde ist weiter endgültig jekt der 10. August dieses Jahres als Trennungstermin bestimmt worden, so daß nach diesem Termin dann beide Kassen die Aerztefrage gesondert zu regeln haben. Den Honorarsak haben die Aerzte, wie der Vorsitzende in der außer ordentlichen Generalversammlung am Dienstag erklärte, in der Forderung heruntergesetzt, so daß auch diese Differenz zwischen diesem Antrage und dem Satz des Berliner Aerztevereins beseitigt werden wird. Die Generalversammlung nahm im übrigen den Brtrag mit dem Berliner Aerzteberein einstimmig an, Wilmersdorf .
Die Versammlung brachte dem Verein für die Interessen der Hausangestellten einen Zuwachs von 25 neuen Mitgliedern.
Witterungsübersicht vom 22. Juli 1908, morgens 8 Uhr.
Barometer
-
Better
Stationen
3 heiter 19 Haparanda 758 N 14 Betersburg 757 N 2 bedeckt 3 mollen! 15 Scilly 767DND 3 bedeckt 14 berbeen 763 G 2 bedeckt 13 Baris 767 ND 6 wolkig 15
Wetter
Temp. n. T.
60 Do 125
6ivolfig 13
1 moltig 1 heiter
20
14
1 halb 5d. 18 2 wollig
Wetterprognose für Donnerstag, den 23. Juli 1908. Etwas wärmer, zunächst vielfach heiter bei mäßigen füdwestlichen Berliner Wetterbureau
Wasserstands- Nachrichten
Stroffen
am feit 21. 7. 20. 7.
cm cm ¹)
103+1 -23
4
68
108
71
89
10
4
Neze,
Mißachtung der Persönlichkeit. einer„ Berle". Die Gnädige mag von früh bis spät nörgeln, Dber, Natibor Bescheidenheit und Unterwürfigkeit sind die Hauptmerkmale ei fel, Thorn quängeln, feifen, der Hausherr mag um jeder Geringfügigkeit willen in Siebehiße geraten, lospoltern und feine Kosenamen dem Gebiet der Zoologie entlehnen, die teuern Sprößlinge mögen mit dem" Hausgeist" ihre albernen Späße treiben, das Dienstmädchen hat zu schweigen. Sie soll teine Miene verziehen, alles einsteden, Ibe, Leitmerik wenn sie nicht in ihrem Dienstbuche lesen will, daß sie eine ganz freche, renitente und unbotmäßige Person sei und fein Autoritätsgefühl befize. Es kommt noch oft genug vor, daß ein älteres Dienstmädchen zu einem jungen Gänschen gnädige Frau" sagen muß, selbst aber von diesem geduzt wird. In der letzten Nummer eines Familienblattes gibt eine Dame einem Dienstmädchen, das sich über dieses" Du" in einem„ Eingesandt" beschwert hatte, eine derbe, echt herrschaftliche" Lektion.
Erklärung zur Berichtigung des Arbeiter- Radfahrvereins Vorwärts":" In der gemeinsamen Sigung der Vorstände des hiesigen Wahlvereins sowie des Radfahrvereins Borwärts" wurde festgestellt, daß die Berichtigung in Nr. 162 des Vorwärts" Ausstellungen enthält, die den durch Aussprache gemachten Feststellungen nicht entsprechen. Berantwortlicher Redakteur: Georg Davidsohn , Berlin . Für den Inseratenteil verantw.: Th. Glode. Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts
Dresden Barby Magdeburg
+ bedeutet Wuchs,
-70+10 -190-9 51+11
64+3
Fall,
-
Wasserstand
am feit
21.7. 20. 7.
cm cm³) 148+35
Rathenow³)
Beser, Münden
Minden
92
-71+6
-2 0
Rhein, Marimiliansau 494+46
Köln
212++ 7
198+4
125+69
107+5 17
Landesanstalt angenommen, daß die preußische Weichsel in der Nach den aus dem Ausland eingetroffenen Meldungen wird von der weiten Hälfte der oge thre Ausuferungshöhe
erreichen wird.