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Nr. 197. 25. Jahrgang.

Soziales.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sontag, 23. Jusuf 1908.

Südwestdeutsche Metallarbeiter.

Der Bericht versucht auch die Schuld an den Unfällen nach- und Erziehung der ihnen unterstellten Versicherten oft von uns zuweisen. Natürlich waren nur an 72 Unfällen die Unternehmer verbesserlicher Pflichtvergessenheit sind." schuld, weil sie mangelhafte Betriebseinrichtungen usw. hatten. Anders bei den Arbeitern. Da heißt es:

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Der Bericht bemerkt ferner, daß im Bezirk Lothringen in den letzten Jahren eine Großeisenindustrie neuentstanden ist, die ihrem Nichtbenüßung oder Beseitigung vorhandener Schutzvor. Umfang und ihrer Bedeutung nach der anfangs im ganzen Ges Der Bericht der Südwestdeutschen Eisen- Berufsgenossenschaft richtungen, Handeln wider bestehende Vorschriften, Leichtsinn, Bal- nossenschaftsbezirke vorhandenen Großeisenindustrie nahezu gleich wirft wider Willen ein grelles Schlaglicht auf die Lage der Metall- gerei, Ungeschicklichkeit, Unachtsamkeit" usw. Und das Resultat dieser kommt."" Es darf nicht verkannt werden, daß bei den großen, arbeiter dieses Bezirkes. Eine mächtige Großindustrie treibt hier Untersuchung" 4941 Fälle, in denen die Arbeiter ihre in Lothringen neu entstandenen Hüttenwerken die Arbeitsverhält ihr Unwesen und versteht es jede Organisationsbestrebung hint- Unfälle selbst verursacht haben sollen.... Das nennt man Unfalls niffe, auch in ruhigeren Zeiten, noch nicht die Stetigkeit aufweisen anzuhalten. statistit" fönnen, wie in den älteren altdeutschen Werken, und daß die Versichert waren im Berichtsjahre 686 Betriebe, die 76 657 Sehr interessant ist auch der beigefügte Jahresbericht des tech- Werke überdies genötigt find, nahezu ausschließlich frembländische Arbeiter beschäftigten. Gegen das Jahr 1906 ist die Bahl der nischen Aufsichtsbeamten der Berufsgenossenschaft, welcher 573 Be- Hilfskräfte heranzuziehen, unter denen wieder diejenigen italic­Betriebe um 14, die Zahl der versicherten Arbeiter jedoch um 4611 triebe revidiert hatte. Er bemerkt ausdrücklich, daß sich sein Ver- nischer Nationalität weitaus die Mehrzahl bilden." Weiter heißt gestiegen. Die Großbetriebe wachsen langsam weiter an. Während kehr mit den Versicherten nur auf die Fälle beschränkte, in denen es im Bericht:" Hier sei nochmals des ausgesprochen kopflosen 3. B. im Jahre 1903 auf einen Betrieb durchschnittlich noch 95 Ar- er gelegentlich der Betriebsbesichtigungen nötig wurde". Wir und unverständlichen Verhaltens italienischer Arbeiter den hand­beiter entfielen, kommen im Jahre 1907 schon 112 Arbeiter auf glauben es ihm gerne und wird er auch deshalb von den Unter- greiflichsten Betriebsgefahren, gegenüber Erwähnung getan, welches einen Betrieb. Da erst im Jahre 1906 die elsak- lothringische nehmern keine Schwierigkeiten gehabt haben, denn sie waren ja bei der großen Zahl dieser Ausländer nicht ohne ungünstigen Ein­Regierung die zwangsweise Errichtung von Knappschaftsvereinen stets dabei vertreten. Beschwerden der Versicherten hatte der fluß auf die Unfallverhältnisse bleiben kann." Trotzdem werden angeordnet hatte, die aber laut Gesez schon im Jahre 1873 zu Beamte nur in 2 Fällen erhalten und zwar schriftlich ohne neue Tausende fremdländischer Lohnstlaben auf den Arbeitsmarkt errichten gewesen wären, so mußten 40 Erzgruben und Hütten- Unterschrift. Die Uebeltäter sollten gefaßt werden und in beiden gebracht, als billigere Arbeitskräfte ausgebeutet, wenn sie auch werke mit 14 224 Arbeitern der Knappschafts- Berufsgenossenschaft Fällen konnte nahezu mit Sicherheit nachgewiesen werden, daß die durch ihre Unkenntnis der Verhältnisse, Sprache usw. in folch ge­überwiesen werden. Nach dem Bericht waren erit viele Be- Handschrift von kurz zuvor aus dem Betriebe entlassenen Arbeitern fährlichen Betrieben eine stete Gefahr für andere Arbeiter bilden. sprechungen und Verhandlungen nötig, um dieses Werk zu voll- herrührte". Natürlich war auch der Inhalt der Anklage un- Der Bericht beklagt auch den häufigen Arbeiterwechsel" wie folgt: bringen. Die versicherten Arbeiter wurden natürlich nicht um zutreffend". Man arbeitet eben Hand in Hand mit den Unter-" Im besonderen beeinflußt der häufige Arbeiterwechsel, unter ihre Meinung befragt. Der Durchschnittslohn eines versicherten nehmern, denn die Briefe der beiden Mutigen" wurden den Be- welchen namentlich die in Lothringen liegenden Betriebe zu leiden Arbeiters betrug im Jahre 1903: 1093 M., im Jahre 1907: triebsunternehmern einfach zur Kenntnis zugestellt". Sogar der haben, die Unfallverhältnisse aufs ungünstigste." Von einer Beſſe. 1220 M. Laut Bericht sind die Löhne der Arbeiter gegen das Präsident des Reichs- Versicherungsamts hatte die Betriebe besich- rung der Arbeitsverhältnisse wollen die Grubenbarone jedoch nichts Jahr 1906 um 7,51 Broz., die Zahl der Unfälle dagegen um tigt. Donnerwetter! Er wird wohl wenig Betriebe und wenig wissen. Deshalb ist diese Klage eitel Heuchelei! 9,59 Proz. gestiegen. Mängel gesehen haben....

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Gemeldet wurden im Berichtsjahre insgesamt 8391 Unfälle Anders der Aufsichtsbeamte, welcher berichtet: Jn 196 Be­gegen 6453 im Jahre 1903. Auf 1000 versicherte Personen ent- trieben waren besondere Ausstellungen nicht zu machen." Also fallen somit durchschnittlich 109,46 Unfälle gegen 105 im Jahre waren in 377 Betrieben, die er besichtigen konnte, Mängel vor­

1903. Entschädigt wurden jedoch nur 821 Berleşte. Davon Waren waren in 3

786 erwachsene Arbeiter und 35 jugendliche Arbeiter. Weibliche Der Beamte berichtet: Personen wurden nicht entschädigt. Verletzt wurden durch Mo­tore, Arbeitsmaschinen usw. 72 Arbeiter, an Fahrstühlen usw. 26, durch Sprengstoffe 13, durch feuergefährliche Stoffe 76, beim Zusammenbruch, Einsturz usw. 156, durch Fall von Leitern, Treppen 89, beim Auf- und Abladen 197, durch Fuhrwerk 69, durch Eisenbahnbetrieb 36, durch Abspringen von Metallsplittern usw. 46, durch Tiere 5, durch Handwerkszeuge 15, sonstige Ursachen 21 Fälle. Leider erstreckt sich diese Statistik nur auf die entschädigten Fälle. Die Folgen der entschädigten Unfälle waren laut Bericht in 10 Fällen Tod, in 461 Fällen teilweise und in 254 Fällen vor übergehende Erwerbsunfähigkeit. Im Vorjahre kannte man wenig­ftens noch 2 Fälle, in denen böllige Erwerbsunfähigkeit" an genommen wurde, im Jahre 1907 ist diese Rubrik frei. Das Verhältnis der Todesfälle zu den ersatzpflichtigen Unfällen betrug 12,79 Proz.

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" In 53 Fällen fehlte das Verbandszeug, als welches zur Vor­beugung einer etwa drohenden Verblutung zum mindesten eine Gummibinde vorhanden sein soll." Also nicht einmal eine Gummi­binde war vorhanden. Weiter wird berichtet, daß ein großer Teil der Versicherten immer noch kein Verständnis für die Schußmaßnahmen zeige, denn sonst wäre es nicht möglich, daß ein so großer Prozentsatz von Unfällen auf größte Fahrlässigkeit, ausgesprochenen Leichtfinn, ja nicht selten auf ein geradezu herausfordernd erscheinendes Ver­halten zurückgeführt werden muß. In lekterer Beziehung ist das Es werde Licht! Monatsblätter. Verlag D. Th. Scholl, München . unglaublich kopfleje Gebaren italienischer Arbeiter handgreiflichsten Best 40.bot: Die Psychologie der Aufmerksamkeit von Dr. Diete. Betriebsgefahren gegenüber bemerkenswert." Ein großer Teil 154 Seiten. Berlag E. Marster in Leipzig . der Verantwortung für diese unerfreuliche Erscheinung fällt auf Meister, Aufseher und Vorarbeiter zurück, die selbst in Betrieben verbandes. Herausgegeben vom Borstand des Deutschen Metallarbeiter Material zur Beurteilung des Allgemeinen Deutschen Metallarbeiter. besonders strenger Unfallverhütungsdisziplin bei Beaufsichtigung verbandes. 88 Seiten. Verlag A. Schlide u. Cie. in Stuttgart .

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