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Chriftliche Einigkeit.

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folgt. Der Termin wird nach der stattgehabten Staatsministerial-]

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Das Regierungsprogramm. Die christlichen, richtiger ultramontanen Gewerkschaften find figung am kommenden Freitag bekanntgegeben werden. Wie ver- Konstantinopel  , 13. September. In einem Interblefo mit eifrig bemüht, die evangelischen Arbeiter zu sich hinüberzuziehen lautet, sollen die preußischen Beamtengesetze am 21. Oftober einem Storrespondenten der Petersburger Telegraphen- Agentur er­einmal um ihre Mitgliederzahl zu vergrößern, dann auch zu dem vom Finanzminister Frhrn. v. Rheinbaben dem Landtage vorgelegt flärte der Minister des Aeußern Tewfit Pascha, die neue Zwede, um ihren ultramontanen Charakter zu verdecken. Denn werden und am gleichen Tage zur Veröffentlichung gelangen. Türkei   werde gegen sämtliche Mächte eine friedliche und es geht nicht gut an, sich als interfonfeffionell" zu bezeichnen und Bon einer früheren Bekanntgabe will man im Finanzministerium freundschaftliche Politif betreiben, jedoch ihre nationalen die Abhängigkeit vom Zentrum abzuleugnen, wenn neun Zehntel nichts wissen. Der alte Brauch, der auch bei der Etats- Interessen wahren und sich nicht in internationale Biviftigkeiten einmischen. Falls die Türkei   Kulturkräfte nötig haben sollte, der Mitglieder der christlichen Gewerkschaften katholisch sind und einbringung in Preußen gilt, soll nicht gebrochen werden. würde sie diese, dem Beispiel anderer Länder folgend, aus dem die evangelischen Arbeiter nicht die mindesten Anstalten machen, Das Reich geht in dieser Richtung weniger bureaukratisch vor, Auslande berufen und zwar aus eigenem Antriebe. Ein systema diesen Prozentsatz zugunsten der Interkonfessionalität" um veröffentlicht die Etats vor der Einbringung und will auch die tisches kulturelles Eindringen anderer Mächte in zuändern. Nun tun zwar die christlichsozialen Stöckerleute alles Finanzpläne veröffentlichen, sobald der Bundesrat entschieden hat. das türkische Gebiet werde auf die Dauer unmöglich, da die mögliche, die evangelischen Arbeiter für die christlichen Gewerk- Am 22. Oftober dürften wegen der Hoffestlichkeiten die Sizungen Türkei   selber ein Kulturstaat geworden sei. Auf Mazedonien  schaften zu gewinnen, aber ihr Einfluß ist trotz des Spektakels, des Landtages ausfallen, auch war es bisher üblich, nach der Ein- übergehend, erklärte der Minister, die Türkei   werde jest in Maze­den sie von ihren Erfolgen" machen, doch nur gering, und so bringung wichtiger Vorlagen einige freie Tage für Fraktions- donien Reformen in gleicher Weise wie im ganzen Reiche einführen. bleibt es nach wie vor dabei, daß sich die chriftlichen Gewerkschaften besprechungen zu reservieren. Nach der Eröffnung des Landtags Budget werde bedeutend erleichtert werden, da keine Notwendigkeit Nach der Eröffnung des Landtags zu allererst stehe eine Justizreform bevor. Das mazedonische mit dem Anhang aus ultramontanen Arbeiterkreisen begnügen hat übrigens noch eine neue Präsidentenwahl stattzufinden. vorliege, daselbst wie bisher zahlreiche Truppen zu halten. Die müssen. Auch auf dem letzten Delegiertentag der evangelischen Das Präsidium, das am 26. Juni gewählt worden war, hätte gemäß dreiprozentigen Zuschlagszölle würden vorläufig nach wie Arbeitervereine in Halle haben die Christlichsozialen ihre Netze für§ 9 der Geschäftsordnung nach vier Wochen wiedergewählt werden vor für die Bedürfnisse des mazedonischen Budgets verwandt die christlichen Gewerkschaften ausgeworfen, aber wieder ohne müssen. Da die Herbsttagung als zweite Seffion der neuen Legis- werden, doch beabsichtige er, über diese Frage ein neues Ginder­jeden Erfolg. Die Führer der evangelischen Arbeitervereine sind laturperiode gelten wird, so muß eine neue Wahl stattfinden, wie sie nehmen herbeizuführen, wenn er mit den Mächten über würde. Die Reformen zwar den Sozialdemokraten nicht gewogen und sie tun alles möge zu Beginn jeder neuen Session nötig ist. Diese Wahl gilt für die andelsverträge verhandeln lich, ihre Leute von den sozialistischen   Gewerkschaften abzuhalten, Dauer der ganzen Session, ist also nach vier Wochen nicht zu wieder- müßten den Wohlstand der mazedonischen Bevölkerung heben, was natürlich auf das mazedonische Budget günstig wirken würde. aber sie sind doch auch den uttramontanen nicht hold, und da holen. fie nicht hoffen können, den Zentrumseinfluß in den christlichen Gewerkschaften zu brechen, dafür aber fürchten müssen, daß ihre ihrem Schäfchen inmitten der ultramontanen Mehrheit an evangelischen und da ja das Zentrum in nationaler" Hinsicht für nicht tittelrein gehalten wird auch an ihrem nationalen" Bewußtsein Schaden leiden, so verhalten sie sich im allgemeinen den Lodungen gegenüber, die aus den christlichen Gewerkschaften ins evangelische Arbeiterlager herüberschallen, recht schwerhörig, zum Teil sogar direkt ablehnend. So schreibt Pfarrer Just, einer der namhaftesten evangelischen Arbeitervereinsführer, in dem Verbandsblatt der schlesischen Arbeitervereine:

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Man hatte in Halle gegen einen unsichtbaren Feind zu fämpfen, gegen Mächte, die nicht selber auf dem Plan er schienen, sondern nur einzelne Vertreter sandten, die mit ge­bundener Marschroute marschieren mußten. Nicht nur die chriftlichen Gewerkschaften, sondern auch die fich als deren Protektorin aufspielende christlich soziale Par tei haben in Halle versucht, den Gesamtverband zu über­rumpeln und auf irgendeine Weise ins Schlepp tau zu nehmen. Wie Kinder( gemeint sind die christlichen Gewerkschaftsführer), die ein eingelerntes Verschen bei jeder Gelegenheit auffagen, hatten sie sich ihre Neden ausgearbeitet und hielten sie nun, ob sie paßten oder nicht, und der Schluß­refrain hieß immer wieder: Werdet christlichsozial und christ. liche Gewerkschafter. Aber die anderen Abgeordneten fangen nicht mit und dadurch kamen die Redner aus dem Zu­fammenhange und aus der Ruhe. Diese unermüdliche und staunenswerte unverfrorenheit hat die Hallenser   Tagung unerquidlich gemacht."

Man sieht, von einer Geneigtheit der evangelischen Arbeiter­bereine, fich von den chriftlichen Gewerkschaften ins Schlepptau nehmen zu lassen, ist aus diesen Worten nichts zu spüren. Und so werden sich denn die christlichen Gewerkschaften trotz des inter­fonfessionellen" und" politisch neutralen" Mäntelchens wohl damit abfinden müssen, als das zu gelten, was sie wirklich sind: ultra montane Unternehmungen zum Schuze des 8entrums.

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Der Liberalismus und die Lehrer.

Vermuckerungsbestrebungen in Hamburg  .

Kinder

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Einigkeit der Jungtürken  .

Konstantinopel  , 14. September. Es wird bestätigt, daß zwischen dem Dezentralisationskomitee, mit dem Prinzen Sabah- Gddin an der Spike, und dem Komitee für Einheit und Fortschritt   eine vollständige Einheit erzielt worden ist.

Der verstimmte Diplomat.

Konstantinopel  , 14. September. Der bulgarische diplomatische Agent Geschow reiste vorgestern abend nach Sofia   ab als Zeichen der Unzufriedenheit und Protest dagegen, daß er zu dem diplo matischen Galadiner, das der Minister des Aeußeren Tewfit Pascha gab, feine Einladung erhalten hatte.

In Hamburg   ist die Kirche vom Staate so ziemlich getrennt und daher ist es auch zu erklären, daß die Volksschulkinder nicht allzu grausam mit Bibelsprüchen und sonstigem religiösen Memorier stoff malträtiert toerden. Klagte doch vor einiger Zeit der Haupt­paftor Dr. Rode in der Hamburger Bürgerschaft, daß es hamburgische Lehrer gebe, die in den wenigen Religionsstunden staatsbürgerlichen pastor Dr. Rode in der Hamburger Bürgerschaft, daß es hamburgische Unterricht erteilten. Diese Lüde" möchte der aus Dunkelmännern bestehende Kirchliche   Verein durch Errichtung eines Seminars zur Ausbildung christlicher Religionslehrer ausfüllen, die dann durch privaten Unterricht die geistige Dressur der Vollsschüler vor nehmen sollen. Der Kirchliche Verein verlangt, daß be­dent vom Religionsunterricht in Schulen stimmte Konstantinopel  , 14. September. Den türkischen Blättern 31­dispensiert und dann von ihm unterrichtet werden sollen. Diesen Bermuckerungsbestrebungen werden selbstverständlich unsere Genoffen folge erklärte der Großwefir auf die Schritte, welche vom bul im Hamburger Landesparlament energisch entgegentreten und ent- garischen diplomatischen Agenten Geschow wegen der unter­sprechend unserem Programm die völlige Beseitigung des Religions- bliebenen Einladung zum diplomatischen Diner unternommen wurden, beide Regierungen bildeten, da Bulgarien   nur ein unterrichts in den Schulen verlangen. Das Drgan der Hamburgischen Lehrerschaft, die Pädagogische Basallenstaat der Türkei   sei, bom politischen Gesichts­Reform", wendet sich farkastisch gegen die Seelenrettungskurse für punft aus nur eine Regierung. Infolgedeffen könne der bulgarische unschuldige Kinder" und bemerkt, die gefeßgebenden Körperschaften diplomatische Agent an dem Diner der Vertreter der auswärtigen Hamburgs müßten sich nunmehr die Frage vorlegen, ob es nicht Staaten nicht teilnehmen. Er könne nur bei dem Diner für die besser ist, wenigstens den Statechismusunterricht aus den öffentlichen Minister und die ottomanischen Würdenträger zusammen mit dem Schulen zu beseitigen". Wir empfehlen gründlichste Aufräumungs- Blätter melden, erflärte das bulgarische Ministerium des Aeußern Aufräumungs- Vertreter Aegyptens   zugezogen werden. Wie dieselben arbeit auf diesem Gebiete.

Militärjuftlz!

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Wegen Achtungsverlegung und Beharren im Ungehorsam stand der Grenadier Bartel vor dem Dresdener   Kriegsgericht. Während des Gewehrreinigens befahl ihm ein Unteroffizier, einen Buzlappen zu holen. Der Grenadier ging, fagt aber: Da fann man ja nicht Lappen genug schaffen!" Als der Angeklagte dann lange in feinem Schrant nach einem Lappen suchte, wurde er vom Unter­offizier aufgefordert, den Schrank zu schließen. Dies soll der Ans geflagte nicht schnell genug! getan haben. Es folgte eine Meldung und dann die Anklage. Das Gericht erkannte mit Rüd­während welcher Beit der Grenadier über die eiferne Disziplin ficht auf die große Disziplinlosigkeit" auf 7 Wochen Gefängnis, nachdenken kann. D welche Lust, Soldat zu sein!

Oefterreich.

Eine Demonstration.

Vor­

Zu der materiellen Not der Volksschullehrer gesellt sich der Getviffens zwang. Namentlich die preußischen Lehrer wissen ein Budapest  , 14. September.  ( Privattelegramm des Liedchen davon zu fingen. Zwar sagt die preußische Verfassung: wärts".) Die Sozialdemokraten veranstalteten heute trotz des Jeder Preuße hat das Recht, durch Wort, Schrift, Drud und bild Verbotes der Polizei einen Umzug für das allge= liche Darstellung seine Meinung frei zu äußern; wie diese meine Wahlrecht und gegen die Klerikalen Ungarns  . Meinungsfreiheit aber in Wirklichkeit aussieht, ist hinlänglich Dabei kam es zu Zusammenstößen mit einer Prozession, Die Polizei bekannt. Diese materielle und geistige Misere der preußischen die anläßlich des Katholikentages stattsand. Volksschullehrer und und ihre unausbleibliche Rückwirkung auf wandte sich in brutalster Weise gegen die Sozialdemokraten die Volksschule wird in einem Artikel des liberalen und hieb mit blanker Waffe drein. Zahlreiche Arbeiter wurden Leipziger Tageblattes" treffend dargelegt und unter anderem fest- verwundet und viele Verhaftungen vorgenommen. gestellt, daß nach der Statistik vom 20. Juni 1906 821 Lehrer bis Höchstens 750 M., 8311 bis höchften 1000 m., 7277 bis höchstens 1200 M. und 10 831 bis höchftans 1500 M. Diensteinkommen hatten. Also 27 089 Lehrer, d. h. fast ein Drittel aller preußischen Volks schullehrer, hatten bis höchstens 1500 m. Diensteinkommen.

Es bedarf feiner langatmigen Auseinandersetzungen"

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Holland  .

Für das gleiche Wahlrecht.

Norwegen  .

Sozialdemokratische Beamte.

Saag, 14. September. Gestern fand hier eine große Kundgebung zugunsten des allgemeinen gleichen heißt Stimmrechts statt. Sie nahm einen imposanten es danu in dem Artikel,-um darzutun, daß eine Volksschule, deren Verlauf. Es wohnten derselben 30 000 Personen bei. Lehrkräfte so unzureichend befoldet werden, nichts Vollendetes leisten 950 Verbände waren vertreten. 12 Redner hielten während des fann. Denn natürlich wenden sich diejenigen jungen Leute, die im Meetings, welches veranstaltet worden war, Ansprachen. Leben vorwärts kommen wollen, einem Beruf zu, der ihnen bessere u. a. wurde darauf hingewiesen, daß insgesamt 500 000 Aussichtet bietet. Der Gedante, in einem abgelegenen Dorf alle Arbeiter beiderlei Geschlechts ein Wahlrecht nicht besitzen. Bildungsquellen und alle ästhetischen Genüsse zu entbehren, in fozialer Abhängigkeit von einem Patron" und unter der steten Bevormundung des Ortsgeistlichen zu leben, zudem aber dieses Leben nur notdürftig fristen zu fönnen, ist für ftrebsame und energische Menschen feineswegs ver­Todend. Es ist unvermeidlich, daß die besseren Elemente fich Die staatlichen Beamten und kommunalen Angestellten in Nor anderen Berufen widmen werden, so lange dem Lehrer nicht wegen sind sehr gut organisiert, aber trotzdem ist es ihnen nicht eine einigermaßen befriedigende materielle Lage gesichert ist." möglich gewesen, bessere Lohnverhältnisse zu erzwingen. Die Es heißt dann weiter: Dit diefer materiellen Hebung des Standes muß dann Organisationen haben meist andere Aufgaben als Verbesserung der freilich auch noch eine soziale und moralische Standeserhöhung" Lebensbedingungen ihrer Mitglieder. Die Löhne werden vom berbunden sein. Die fachmännische Schulaufsicht, muß überall Storthing und von Stadtparlamenten bewilligt, wo die Arbeiter durchgeführt werden, und es muß der politische Ge- und Angestellten bisher wenig Einfluß gehabt haben. Und gibt finnungsawang aufhören, der jest gegen die es dann mal eine Gesinnungszulage auf der einen Seite, so wird Lehrer geübt wird. auf der anderen Seite die direkte oder indirekte Steuerschraube

Kristiania  , 8. September.  ( Eig. Ber.)

dem türkischen Kommissariat in Sofia  , daß das Unterlassen der Einladung Geschows zu einem Bruch der Beziehungen führen könnte. Die von Geschow bei einigen Botschaftern unter­nommenen Schritte seien wirkungslos geblieben. Die ganze türkische Presse billigt die Haltung der Pforte und gibt der Ansicht Ausdruck, daß der Zwischenfall ohne jede politische Bedeutung sei. Der Vorfall ist bezeichnend für das zunehmende Selbst. bewußtsein der jungtürkischen Machthaber.

Marokko.

Die Anerkennungsfrage.

offiziell übermittelt worden. Ueber ihren Inhalt meldet der Die französisch spanische Note ist heute den Mächten Telegraph aus Paris  :

Die französisch spanische Note stellt zunächst die Forderung auf, daß die Frage der Anerkennung Mulay Hafids nach dens jenigen Grundsägen gelöst werden soll, nach denen das Ein­bernehmen der Mächte in der marokkanischen Frage feit Algeciras   gebildet und aufrechterhalten worden ist. Frankreich   und Spanien   haben berücksichtigt, daß ihr Sonderintereffe in Marokko  fie dazu bestimme, den anderen Regierungen Vorschläge zu machen. Bei der Formulierung dieser Vorschläge haben sie es fich zur Nichtschnur genommen, daß die Anerkennung des neuen Machsen einzig und allein von der Erlangung von Garantien ab hängig gemacht werden müsse, die gemeinsam für alle fremden Interessen gegeben würden. Diese Garantien sollten sein: erstens: Bestätigung der Afte bon Algeciras und Billigung der zu ihrer Anwendung getroffenen Egetutionsmaßregeln, insbesondere der Rechte, bie Frankreich   und Spanien   zur Ueberwachung der Kriegs. tonterbande zur See übertragen find. Ferner: Bestätigung aller anderen Verträge und Verpflichtungen des Machsen gegenüber den fremden Regierungen, dem diplomatischen Korps und gegenüber Privatpersonen. Drittens: Uebernahme der Verantwortlichkeit für die Schulden des Machsen, während die Schuldforderungen der Privatpersonen später geprüft werden sollen. Viertens: Bestätigung der Vollmachten der Entschädi­gungskommission in Casablanca sowie Uebernahme der Verantwort lichkeit für die Bezahlung der Entschädigungen durch den neuen Sultan  . Amtlicher und ausdrücklicher Widerruf des heiligen Krieges durch einen scherifischen Brief an die Städte und Stämme, sofortige Inangriffnahme der notwendigen Maß­regeln zur Herstellung der Sicherheit in der Umgebung der Häfen und auf den in das Innere führenden Hauptstraßen.

Falls diese Garantien gegeben sind, könnte Mulay Hafid   als Sultan   amtlich anerkannt werden, wobei die Mächte sich das Recht vorbehalten, unmittelbar von dem neuen Sultan   die Regelung derjenigen Fragen zu fordern, die ihre eigenen Juter­essen berühren, im besonderen was Frankreich   und Spanien   betrifft, Wiedererstattung ihrer militärischen Ausgaben und Bezahlung von Entschädigungen für die Er mordung Angehöriger ihrer Nationen. Ferner heißt es in der Note, daß es angemessen sein würde, wenn der neue Sultan   für standesgemäßen Unterhalt Abdul Afis Sorge trage. Schließlich empfiehlt sie die Beamten Abdul Afis dem Billigkeitsgefühl Mulay Hafids.

Selbstverständlich gibt es für die politische fofort fefter angezogen. Betätigung des Lehrers eine Grenze. Der Staat Zu dieser Erkenntnis find nun auch die Angestellten ge­tann feitens seiner Lehrer keine sozialdemokra tommen. Die Bewegung des lezten Jahres beweist deutlich, In der Note ist also die Frage der Anerkennung Mulay tische Propaganda dulden; er kann nicht zugeben, daß die Lehrer ein Geschlecht heranziehen, das den Staat und seine wichtigsten baß Bulagen in Gestalt von guten Rebensarten die patriotischen Ge- Hafids von der Frage der Rückerstattung der militärischen Institutionen negiert. Hier beginnt der innere Widersinn(!). Wenn fühle durchaus nicht mehr befriedigten. Sämtliche Eisenbahn- Ausgaben Frankreichs   gelöst. Diese blieben späteren Ver­dem Lehrer jedoch nicht nachgewiesen werden kann, daß er den angestellte hatten bereits mit Streit gedroht, falls ihren handlungen zwischen Frankreich   und Maroffo vorbehalten. Unterricht zu einer staatsfeindlichen politischen Agitation ausnutzt, Forderungen nicht entsprochen worden wäre. Der Drud von oben Damit ist die momentane Schwierigkeit, die sich aus dem so ist es selbstverständlich, daß er wegen außerdienstlicher Be- wird aber immer stärker. Das Solidaritätsgefühl erwacht auch bei Zwiespalt zwischen der deutschen und französischen   Diplomatie tätigung seiner politischen Gesinnung nicht behelligt werden darf." den Staatlichen. Vor einigen Tagen gründeten die öffentlichen An- ergeben hat, zunächst umgangen, um allerdings in einem Das ist echt liberal! Das Blatt fordert demnach die politische gestellten einen fo3ialdemokratischen Verein in der Er- späteren Zeitpunkt aufs neue aufzutauchen. Immerhin ist es Betätigungsfreiheit für die Lehrer nur so weit, als es dem Libera- tenntnis, daß ihre sozialen und politischen Interessen ganz und gar möglich, daß die Anerkennung Mulay Hafids, an die sich in lismus in den Kram paßt. Liberal zu denken und liberalen Vereinen mit denen der felbständig organisierten Arbeiter zusammenfallen. den letzten Wochen so viel unnüze Erregung geknüpft hat, nun anzugehören, das darf dem Lehrer nicht verwehrt werden, denn Die Angestellten können es nicht länger erdulden, als Diener be- ziemlich rasch vollzogen wird, sonst werden seine heiligsten Menschenrechte verlegt; aber die Grenzen handelt zu werden, die sich nur dankbar zeigen sollen, weil man fie der liberalen Anschauungen darf er nicht überscheeiten, dann hören m Dienste hat. Die Schuhleute sind in diesem Verein start die Menschenrechte auf. vertreten.

Ein selbstverständliches Dementi.

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Rußland.

Vor einigen Tagen ist die Meldung aufgetaucht, daß bei der Der ewige Ausnahmezustand. Regierung die Absicht bestehe, das billige Ortsporto wieder ein­Petersburg, 12. September. Durch taiserlichen Utas ist der zuführen. Diese Meldung wird vom Reichspostamt wie nicht anders zu erwarten war kategorisch dementiert. Das war zu Kriegszustand in den Ostsee   provinzen mit dem 28. d. M. erwarten, denn Kraette und Fortschritt passen zusammen, wie die aufgehoben und durch den verstärkten Schuß ersetzt worden. Fauft aufs Auge.- In einigen Gegenden des Gouvernements etaterinoslaw ist der außerordentliche Schutz verlängert worden.

Der preußische Landtag

Türkei  . Eisenbahnerstreif.

soll, wie eine hiesige fonservative Parlamentsforrespondenz zu bes richten weiß, im Oktober im königlichen Schlosse persönlich durch den König eröffnet werden. Wie wir hören, steht es fest, daß die Er- Konstantinopel  , 14. September. Auf der anatoltfchen öffnung am 20. Oftober, vormittags 11 Uhr, im Weißen Saale er- Bahn wurde heute der Generalstreit proflamiert.

Unterdessen hat Mulay Hafid   dem belgischen Gesandten, als ältesten des diplomatischen Storps in Tanger  , ein Schreiben überreicht, das besagt, er erkenne die von seinem Vor­gänger eingegangenen Verpflichtungen, insbesondere die Akte von Algeciras  , an, bitte um Anerkennung seines der Mächte und rechne zur Durchführung der in der Afte vorgesehenen Reformen auf ihre Unterstützung.- Kanada  . Neuwahlen.

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Ottawa, 14. September. Die Stegierungsblätter teilen mit, daß Sir Wilfried Laurier wahrscheinlich heute die Auflösung des Parlaments verkünden und das Datum für die Neuwahlen festsegen wird. Die Neuwahlen werden um so größeres Interesse haben, als diesmal die Sozialisten sich ernstlich an dem Wahl­tampfe beteiliaen werden.-