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Nr. 219. 25. Jahrgang.

5. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. streitag, 18. September 1908.

Partei- Angelegenheiten.

Trebbin  . Am Sonnabend, den 19. September, abends 8 Uhr, bei Wolf, Wahlvereinsversammlung. Tagesordnung: 1. Kassen­bericht und Aufnahme neuer Mitglieder, 2. Parteiangelegenheiten. 3. Verschiedenes,

Berliner   Nachrichten.

Zum Achtuhr- Ladenschluß

halten elektrischen Betrieb, und auch das Hineinziehen resp. Hinaus­treiben der Schiffe wird mittelst elektrischer Kraft bewirkt. Mit den Vorarbeiten für den Schleusenbau soll noch in diesem Jahre be­gonnen werden.

Milch aus dem Kranken- und Genesungsheim" Nordend.

tragen, welche im Falle des Konkurses von den Genossenschaftern zu tragen sind, die pro Geschäftsanteil mit 600 M. für die Verluste der Bank haften und erst vor zwei Monaten 350 M. pro Geschäfts­anteil von 300 M. zur Aufrechterhaltung der Geschäfte zahlten, die nun, gleich den auf Geschäftsanteile gezahlten Summen, als ver­loren zu betrachten sind. Es ist unerklärlich, wie eine Handwerker­genossenschaft zu so hohen Schulden kommen konnte. Die Staats­anwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet.

Nach der Rückkehr aus China  .

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In dem Kranken- und Genesungsheim", das zu Nordend von dem Arzt Dr. Dosquet- Manasse unter Assistenz seiner Gattin betrieben wird, ist von Patientinnen oft und immer wieder über die Qualität der ihnen ge= reichten Speisen und Getränke geklagt worden. Einen schweren Tobsuchtsanfall erlitt in vergangener Nacht Die Klagen haben sich durch Monate und Jahre hingezogen und der 29jährige verheiratete frühere Postbeamte Franz Kuhn  , Raabe­sind nie ganz verstummt; der Vorwärts" hat schon im vorigen straße 10, 3 Tr., wohnhaft, der sich seit seiner Rückkehr aus China  , fähreibt der Offiziofus des Magistrats:" In mehreren Versamm Jahre und seitdem noch mehrfach hierüber berichtet und auch sonst wo er am Feldzuge teilgenommen hatte, in fortwährender Gemüts­Lungen sowie Zeitungen ist der Meinung Ausdruck gegeben worden, noch manchen der in dieser Anstalt herrschenden Mißstände be- verstimmung befand. Seit sechs Monaten war er auf dem daß sich auch die Stadtverordnetenversammlung mit dem Achtuhr- leuchtet. Frau Dr. Dosquet- Manasse, die hauptsächlich dem Wirt- Schlacht- und Vichhof zur Probe als Nachtbeamter angestellt. Ladenschluß beschäftigen würde, d. h. offiziell einen Beschluß fassen schaftsbetrieb der Anstalt vorsteht, war der Meinung, daß auf solche Seine Anstellung sollte jetzt erfolgen. Vor drei Wochen jedoch war würde, der dann dem Polizeipräsidenten als wichtiges Material lagen unzufriedener Patientinnen nicht viel zu geben sei. Eine er mit einem anderen Beamten in Differenzen geraten, die in eine unterbreitet werden könnte. Diese Auffassung beruht auf einem Jrr- Ausnahme machte sie aber bezüglich der Milch, die ein Milch- Schlägerei ausarteten. Kuhn wurde hierauf zur Disposition ge= tum. Nach den gesetzlichen Bestimmungen können nur die Gemeinde- händler H. an die Anstalt lieferte, und so übergab sie eines stellt. Das gab ihm den Rest. Er wurde liederlich, machte Schulden borstände, d. h. also die Magistrate gehört" werden. Weder Tages im Mai 1907 zwei Proben davon dem mit der Familie über Schulden, kaufte sich eine Browning- Pistole und versuchte sich in Berlin  , noch in Charlottenburg  , Schöneberg   usw. werden Dosquet- Manasse befreundeten Chemiter Professor Judenac, um schon mehrfach ein Leid anzutun. In vergangener Nacht passierte in dieser Frage die Stadtverordnetenversammlungen um ihre einmal feststellen zu lassen, ob die Milch etwa" geplanscht" fei. er, nachdem er schon zwei Tage plan- und ziellos herumgeirrt war, Ansicht gebeten werden. Die Beschlüsse der Magistrate sind dem Herr Judenack kam zu dem Ergebnis, daß die eine der beiden die Weißenburger und Meßer Straße. Er belästigte die Bassanten, Polizeipräsidenten übermittelt worden und der kann nun vollständig Proben tatsächlich mit Wasser verdünnt worden sei. bedrohte sie und kam zuletzt mit einem Schuhmann in Konflikt. felbständig entscheiden. Der Polizeipräsident hat nach den bestehenden Dr. Dosquet- Manasse und Gattin brachen die Geschäftsverbindung Er sagte, er wolle Majestät sprechen, denn er sei der Finanz­gefeßlichen Bestimmungen nun auch gar nicht einmal nötig, sich nach mit dem Milchhändler ab, sie erstatteten aber einstweilen nicht An- minister". Es kostete große Mühe, den über bedeutende Körper­den Beschlüssen der Magistrate zu richten, er kann vielmehr voll zeige gegen ihn. Zunächst wurde noch um eine Geldforderung ge- fräfte verfügenden Kuhn nach dem 68. Revier zu bringen. Dost ständig selbständig Ausnahmen zulassen. Da indes eine gleich stritten, die er an sie stellte, und erst im Herbst 1907 fiel es ihnen tobte er weiter, wurde gegen die Beamten handgreiflich und wurde mäßige Handhabung für Groß- Berlin der Polizei nur erwünscht ein, ihn anzuzeigen. mit großer Mühe gefesselt. Der herbeigerufene Kreisarzt stellte sein kann, und die Schädigungen für die Zigarren, Zigaretten- und gemeingefährliche Geisteskrankheit fest und Kuhn wurde noch in der Blumengeschäfte beim Achtuhrladenschluß allbekannt sind, so ist zu Nacht nach Herzberge gebracht. Kuhn befand sich vor einiger Zeit erwarten, daß der Polizeipräsident konform mit den Beschlüssen der bereits einmal in der Nervenabteilung der Charité. Magistrate Ausnahmen für diese Geschäfte zuläßt und nicht für

Budiker."

geronnene

Im Mai 1908 stand dann H. vor dem Schöffengericht unter der Anklage der Nahrungsmittelverfälschung. Sein Verteidiger suchte glaubhaft zu machen, daß die Milch erst in der Anstalt getauft worden sein müsse. H. meinte, das sei viel­leicht aus Rachsucht gegen ihn geschehen. Durch Vernehmung Bom Treiben der Fahrradmarder. Ein Fahrrad Boran II" Die vorstehende den Magistratsbeschluß verteidigende Auslaffung des Personals wurde festgestellt, daß die eine Probe frisch aus( Modell II 60 cm Nahmen) Nr. 156 777, Torpedo- Freilauf, Patent­ist teils schief und teils falsch. Die wahre Sachlage ist folgende: der eben gelieferten Abendmilch, die andere aber gekocht aus Glockenlager( Siebert) ist am Donnerstag um 3 Uhr nachmittags Der Polizeipräsident fann auf Grund der erfolgten Abstimmung der der vom Nachmittag übriggebliebenen Mittagsgestohlen worden. Nähere Angaben über den Verbleib desselben Ladeninhaber nach Anhörung der Gemeindebehörden den Achtuhrschluß milch entnommen worden war. Professor Judenac, bitte nach der Konsumgenossenschaft Berlin   und Umgegend, Zimmer­festsetzen. Wer sind nun aber die Gemeindebehörden? Doch nur der als Sachverständiger geladen worden war, bekundete, daß die straße 22, gelangen zu lassen, Magistrat und Stadtverordncten. Nun hat allerdings der Berliner   diese sei verdünnt gewesen, verdünnt mit stark salpetersäure- vermittelung zu bessern, ist die Idee eines öffentlichen städtischen eine Probe bereits geronnen war, als er sie untersuchte, und gerade Um die traurigen Berhältnisse in der kaufmännischen Stellen­Magistrat früher immer den Standpunkt vertreten, daß nur er haltigem Wasser, wie der Angeklagte es in seinem Brunnen habe. Arbeitsnachweises für das Handelsgewerbe auf paritätischer Grund­allein sich in Fällen wie der oben geartete zu äußern habe. Diesen Der Sachverständige wußte ztvar nichts darüber zu sagen, ob diese lage angeregt worden, wie er schon in verschiedenen deutschen   Groß­Standpunkt hat aber der Magistrat längst verlassen und im ge- Probe aus der frischen oder der schon gekochten Milch herrührte; städten besteht. Der Zentralverband der Handlungsgehilfen und gebenen Falle auch der Schwesterbehörde, der Stadtverordneten  - von Frau Dr. Dosquet- Manasse waren ihm beide Proben in völlig Gehilfinnen Deutschlands   hält heute( Freitag) abend in den versammlung, Gelegenheit gegeben, sich auf in Aussicht stehende gleichen Flaschen übergeben worden. Er war aber der Meinung," Arminhallen", Kommandantenstr. 58/59, eine Versammlung ab, polizeiliche Maßnahmen gutachtlich zu äußern. Wir erinnern hier die Probe werde wohl die U 11= in der Genosse Redakteur G. Dittmer über die Stellenbermitte­nur an die Verhandlungen über das vom Polizeipräsidenten gekochte, eben erst gelieferte gewesen sem. Tung im Handelsgewerbe und der paritätische Arbeitsnachweis" beabsichtigte gänzliche Verbot des Straßenhandels. In diesem daraufhin kam das Gericht zu der Annahme, die Verdünnung sprechen wird. Falle hat der Magistrat auch vor endgültiger Entschließung wurde zu 100 M. Geldstrafe verurteilt. Er legte Beder Arise und großen Arbeitslosigkeit hat, ist es dringend erwünscht, dieser Milch könne nicht erst in der Anstalt erfolgt sein, und H. Bei der Wichtigkeit, die diese Frage gerade jetzt in der Zeit erst der Stadtverordnetenversammlung Gelegenheit gegeben, rufung ein, und am Donnerstag hatte die 3. Straffammer des daß alle Handlungsgehilfen und-Gehilfinnen in der Versammlung fich zu äußern. in der Frage des Achtuhr- Laden- Landgerichts III zu entscheiden. Die Beweisaufnahme ergab in erscheinen. schlusses die Versammlung ausgeschaltet werden soll oder wie es nach allem Wesentlichen dasselbe, wie in der Verhandlung vor der ersten der magistratsoffiziöfen Notiz den Anschein hat, schon ausgeschaltet Instanz. Festgestellt wurde, daß dem Milchhändler H. bei Ueber die Berufskrankheiten im Schleiferbetriebe veranstaltet die ist, ist ganz unverständlich. Richtig ist, daß die Magistrate von Dr. Dosquet- Manasse das Liter Milch nur mit 15 f. Branchenkommission der Schleifer für die Arbeiter und Arbeite­Charlottenburg, Schöneberg  , Nigdorf ihre Stadtverordnetenverfamm- bezahlt worden war. Herr Dr. Dosquet- Manasse selber, der in rinnen in den Schleifereien und galvanischen Anstalten am Montag, lungen nicht um ihre Ansicht gefragt haben, aber richtig ist auch, daß der früheren Verhandlung eine wenig glückliche Rolle gespielt hatte, den 21. September, im Gewerkschaftshause, Engelufer 15, einen war auch diesmal geladen worden, hatte sich aber von der Pflicht, Lichtbildervortrag. Die Gesundheitsschädlichkeit dieses Berufes wird die Magistrate dieser Städte nicht so rückschrittlich wie der von Berlin   zu erscheinen, entbinden lassen. Dafür war Frau Doktor wiederum an der Hand zahlreicher Lichtbilder den hoffentlich zahlreich An­waren und feinerlei Ausnahmen in Vorschlag brachten. zur Stelle. Man erfuhr aus ihrem Munde, daß der Herr Doktor wesenden vor Augen geführt werden. Diese Ausnahmen sind auch in keiner Weise zu rechtfertigen. felber am meisten über die Milch geklagt habe, weil sein Kaffee In der Zigarrenbranche sind es im wesentlichen die großen Firmen, nicht weiß wurde. Das war noch ein Glüd; denn auf Klagen der Uraniavorstellung arrangiert, in der ein Lichtbildervortrag über den Der Buchbinderverband hat zu Sonntagnachmittag 4 Uhr eine wie Loeser ut. Wolf, Neumann, Juhl, Krüger u. Oberbeck, Patientinnen allein hätte fie sonst wohl auch bezüglich der Milch Simplontunnel   gehalten wird. Es sind hierzu noch zahlreiche Martienzen usw., die in Nüdficht auf ihre vielen Filialen, die den nichts gegeben. Sie behauptete, immer ſei von S. nur Boll Billetts a 70 Pfennig im Bureau Engelufer 16 bis Sonnabend= Kleinen Zigarrenhändlern die größte Stonkurrenz machen, für den mich bezogen worden. Als aber H. dazwischenwarf, früher habe abend 8 Uhr zu haben. Neunuhr Ladenfchluß plädieren. Es liegt gar kein vernünftiger ja, man habe anfangs auch etwas Magermilch von ihm er auch Magermilch liefern müssen, korrigierte sich Frau Doktor, Feuerwehrbericht. Der 16. Bug hatte am Donnerstag in de Grund vor, den Bigarrenhandel vom Achtuhr- Ladenschluß auszus genommen. Der Vorsitzende sah in dieser Zwischenbemerkung H.3 Reinickendorfer Straße 78 in einer Apotheke einen Brand zu löschen schließen. Tausende von Angestellten, denen ohnehin nicht einmal den Versuch, jemandem eins auszuwischen", und er der dort unbemerkt schon vor längerer Zeit entstanden sein muß die gesetzliche Mittagspause gewährt wird, warten mit Sehnsucht erklärte, er werde keine Grörterungen über nicht zur Sache ge- Um an den Brandherd zu gelangen, mußte das Zwischengebält auf darauf, des Segens eines früheren Ladenschlusses baldigst teilhaftig hörige Umstände zulassen. Dieses Versprechen hielt er denn auch gerissen werden, was viel Arbeit verursachte. Längere Zeit hatt zu werden. Auch zahlreiche Bigarrenhändler wünschen dringend den während der ganzen Verhandlung, und so kam's, daß es diesmal die Wehr in der Oranienstr. 45 zu tun, wo in einem Keller Terpentin Achtuhrschluß. der Frau Doktor erspart blieb, aufs neue wie in der früheren Lacke, Türen, Wandverschalungen und auderes brannten. Ferne Daß für Blumenhandlungen der Neunuhrschluß empfohlen wird, Verhandlung befunden zu müssen, daß bei ihr gehadtes hatte gestern die Wehr in der Stolpischestr. 9 und anderen Stelles Fleisch mit Wasser vermengt und sogar auch der zu tun. zeugt von einer erschreckenden Unkenntnis der Verhältnisse. Die Butter eine Beimischung von Wasser gegeben großen Blumengeschäfte im Westen schließen heute schon teil- worden ist, weil so das fügte sie damals hinzu das Broi weise um 8 Uhr. Dann aber ist zu berücksichtigen, daß der besser bestrichen werden könne. Professor Judenack wiederholte die Ladenschluß in den Blumengeschäften feineswegs mit dem Arbeits- früheren Aussagen, doch trug er seine Ansicht diesmal mit etwas schluß zusammenfällt. Die Angestellten in Blumengeschäften müssen weniger großer Bestimmtheit vor. Der Verteidiger beantragte Nigdorf. nach dem Ladenschluß noch eine ganze Reihe Arbeiten verrichten, Freisprechung, weil nicht nachgewiesen sei, daß die ver- Der Rigdorfer Bolizeipräsident Herr v. Glasenapp ist zum die mit dem leicht verderblichen Charakter der Ware in Zusammen- dünnte Milch nicht aus der bereits gekochten herrührte. Das Landesdirektor der Fürstentümer Waldeck   und Pyrmont   ernannt hang stehen. Nach alledem erscheinen die vom Berliner Magistrat Gericht trat diesen Ausführungen bei und erkannte auf Fret- worden. Demnach wird Niydorf bald mit einem neuen Polizei­sprechung. orgeschlagenen Ausnahmen auch in keiner Weise irgendwie be­oberhaupt beglückt werden. gründet. Schöneberg  .

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Das teucre Opernhaus.

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In einem hat der Magistratsoffiziosus recht: der Polizei­Nicht genug, daß es einem gewöhnlichen Sterblichen kaum mög­präsident kann unabhängig von den Aeußerungen der einzelnen lich ist, überhaupt ein Billett zum Opernhaus zu ergattern, wird Gemeindebehörden seine Entschließung in der Achtuhr- Ladenschlußlich ist frage treffen. Hoffen wir, daß er sie trifft im Sinne der Ab- weitere Erhöhung erfahren haben. Ein Parkettplatz, der am Montag jezt berichtet, daß die ohnehin hohen Preise für die Pläge eine stimmenden, die Ausnahmen in feiner Weise wünschten, und hoffen 8 Mart kostete, muß heute mit 10 Mark bezahlt werden, ein Sib wir weiter, daß diese Entschließung baldigst getroffen werde im im vierten Rang toftet 3,50 mit Aufgeld. Zur Beruhigung wird Interesse Tausender von Geschäftsinhabern und Behntausender von mitgeteilt, daß diese Preiserhöhung nur eine borläufige" fei. Es Handelsangestellten. Schlimm genug ist es schon, daß Berlin   hinter follen, wie es scheint, die hohen Kosten für die Sardanapal"-Aus­zahlreichen Städten Deutschlands   in dieser Frage nachhumpelt. stattung herausgeschlagen werden.

Ein Krankenhaus für Brustkrante.

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Vorort- Nachrichten.

sämtliche Verbandsfunktionäre und die Vorstände der Gewerkschaften Aus der Gewerkschaftskommission. An der letzten Sißung nahmen teil. Auf der Tagesordnung stand: Die Neuwahlen der Delegierten die alle zwei Jahre abzuhaltende Neuwahl der Delegierten zur Orts­zur Detskrankenkasse". Der Vorsitzende berichtete, daß im Oktober frankenkasse vorgenommen werden müsse. Die diesjährige Wahl ver­diene eine besondere Beachtung, weil in dem Zeitabschnitt, für den die Delegierten gewählt werden, die Novelle zum Strantentassengesetz zu Delegierten gewählt werden, die Novelle zum Krankenkassengesetz zu erwarten ist. Nach der Krankenkassennobelle soll die Unfall, Invaliditäts und Krankenversicherung zusammengelegt werden. Wann die Novelle komme, sei noch nicht bestimmt zu sagen. Dieser Zusammenlegung der Geseze fei auch von der Arbeiterschaft zuzu­stimmen, energisch wehren müssen sich die Arbeiter jedoch dagegen, daß bei dieser Gelegenheit das Selbstverwaltungsrecht der Kassen baß bei dieser Gelegenheit das Selbstverwaltungsrecht der Kassen irgend eine Einbuße erleiden soll. Bei der gegenwärtigen Bu­sammensetzung des Reichstages dürfte es die Regierung versuchen,

Ein aufregender Vorgang, bei dem zwei Kinder in Lebensgefahr Unter dem Vorsitz des Oberbürgermeisters Kirschner fand gewesen, spielte sich gestern nachmittag an der Ecke der Bernauer gestern eine Sigung der gemischten Deputation zur Beratung über und Ruppiner Straße ab. Die neun Jahre alte Tochter Hertha des die Errichtung eines Sonderkrankenhauses für Brustkranke statt. Arbeiters Zempel aus der Bernauer Straße 38 holte Butter ein und Die eingebrachten Anträge verdichteten sich nach längerer ein- nahm ihre fünfjährige Cousine, die Tochter Else des Schlächter- das Selbstverwaltungsrecht zu beschneiden, was ihr bei einem neuen gehender Beratung auf Anregung des Oberbürgermeisters zu meisters Fenste aus Radegast   mit. An der Ecke der Ruppiner Straße Seichstage wahrscheinlich viel schwerer gelingen werde. Die Dritte folgendem Beschluß:" Die gemischte Deputation empfiehlt, neben wollten die Kinder vor einem Straßenbahnwagen der städtischen Linie lung, wie sie jetzt in den Kassen besteht, soll abgeändert und den Heimstätten ein Krankenhaus für Brustkrante Ebertystraße- Virchow- Krankenhaus vorüber den Damm überschreiten bie Strankengelder sollen in Zukunft zur Hälfte von den Arbeit­und Kehlkopfleidende( Männer, Frauen und Kinder), auch so- und fahen nicht, daß ein anderer Wagen dieser Linie aus der ent- die Krankengelder sollen in Zukunft zur Hälfte von den Arbeit­genannte unheilbare in geschütter Waldlage erweiterungsfähig zur gegengesezten Richtung von der Brunnenstraße her tam. Der gebern und zur anderen Hälfte von den Arbeitnehmern bezahlt Entlastung und Ergänzung der bestehenden städtischen Stranken- Führer diefes Wagens wendete die Notbremje an, und ber dementsprechend ebenfalls wie 1: 2 eingerichtet werden. Außerdem werden. Das Stimmenverhältnis wird in der Verwaltung dann häuser zu errichten, und beauftragt die Krankenhausdeputation hütete das Schlimmste. Beide Kinder wurden zwar noch getroffen, beabsichtigt man einen unparteiischen Vorsitzenden zu schaffen. Die mit der Aufstellung eines besonderen Bauprogramms( für tamen aber mit nicht gefährlichen Verlegungen davon. Hertha Zempel Bestimmungen in den Kassensazungen werden dann so getroffen wurde umgestoßen, fiel auf die Seite und erlitt Abschürfungen am werden, daß die Stimme des Vorsitzenden den Ausschlag gibt. Maß­rechten Arm, an der Hüfte und am Bein. Else Fenste geriet unter

500 Betten).

Die Kommission zur Beratung der aus Anlaß der Fleisch  - die vordere Plattform und schien verloren zu sein. Aber der Wagen nahmen im Interesse der Mitglieder werden also, da der Vorsitzende bergiftung im Rudolf- Birchow- Krankenhause zu treffenden Ver- war noch gerade zur rechten Zeit zum Stehen gekommen. Die An- ein Beamter ist, von dem man natürlich nicht erwarten kann, daß waltungsmaßnahmen hat gestern unter dem Vorsitz des Stadtrats gestellten der Straßenbahn und Fahrgäste halfen die Verunglückte er das Interesse der Arbeiter wahrnimmt, unmöglich werden. Es Dr. Weigert beschloffen, die Speisereglements zu erweitern. An befreien. Das Mädchen hatte sich eine große Stirnwunde und Ab- lei daher von großer Wichtigkeit, die Arbeiter für diese Wahl Stelle von Schabefleisch sollen in Zukunft, um die Kost ab- schürfungen am linken Arm und Bein zugezogen. Die Kinder wurden möglichst zu intereſſieren und die Agitation in weite Kreise zu wechselungsreicher und schmackhafter zu machen, Mehlspeisen, Ge- im Lazarus- Krankenhause verbunden, konnten dann aber nach Hause bringen. Der Genosse weist noch darauf hin, wie die Arbeitgeber­müse, Obst, Salate usw. verabfolgt werden. schaft in den Zeitungen und überall gegen das Selbstverwaltungs­gebracht werden. recht gewirkt habe. Die gegenwärtige Art der Selbstverwaltung

Vom Bau des Großschiffahrtsweges Berlin  - Stettin  . Für die Krisis in der Märkischen Baut. Nachdem in den letzten Monaten genügt uns zwar noch nicht, aber sie erlaubt doch immerhin, daß Anlegung der Stufenschleuse bei Liepe   ist ein neues Projekt aus eine ganze Reihe von Genossenschaftsbanken von ihren Mitgliedern die Wünsche der Mitglieder zum Ausdruck gebracht werden. Bei gearbeitet worden, das nunmehr von dem Ministerium genehmigt hat Zuschüsse einfordern müssen, um sich über Waffer zu halten, ge- der hiesigen Kasse ist lobend anerkannt worden, wie bisher ist und baldigst zur Ausführung gelangen wird. Während ursprüng- stalten sich die Verhältnisse jest, befonders infolge des danieder zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer gearbeitet worden ist. Auch lich geplant war, fünf Schleusenkammern herzustellen, werden nach liegenden Bauwesens immer schwieriger. Die Märkische Genossen- eine Anzahl Arbeitgeber haben zugegeben, daß das Selbstverwaltungs­dem neuen Plan mur vier Schleusen zur Ausführung gelangen. schaftsbank, deren Sitz Pankow   ist und an der zahlreiche Gewerbe- recht erhalten bleiben muß. Inwieweit sich die Regierung daran Zwischen den Schleusen werden drei Ausweichstellen zu je 200 Meter treibende und Handwerker beteiligt sind, steht in einer Krisis. fehren wird, weiß man allerdings nicht. Biel   Gutes ist jedenfalls Länge angelegt, in denen sich die aus den Schleusen aufwärts refp. Gestern ist von einigen Gläubigern beim Amtsgericht der Antrag nicht zu erwarten. Die Gewerkschaftskommission soll sich daher dar­abwärts fahrenden Schiffe begegnen. Jede der Schleusen wird eine auf Eröffnung des Konkursverfahrens gestellt worden. Die über schlüssig machen, wie eine gute Wahlbeteiligung zu fördern ist. Söhendifferenz von 8 Meter ausgleichen. Alle vier Schleusen cr- schulden der Bank sollen eine viertel Million Matt besl Der Referent macht hierzu einige Vorschläge. Er ist der Meinung.