berdient ebenso wenig ein Wort der Widerlegung, wie der andere, daß die Mehrheit gegen die Budgetbewilligung erzielt worden sei durch vom Parteivorstand erkaufte und gebundene Mandate.
Oefterreich.
Für das Landtagswahlrecht.
Verbot der Demonstration.
Verleumder der Sozialdemokratie
als Erpreffer vor Gericht.
Chemnitz , 18. September. Der zweite Verhandlungstag brachte den größten Teil der Beugenvernehmung. Mit Ausnahme der Mutter und der Schwester der angeklagten Gebrüder Schubert, die deren Behauptungen in der Hauptfache unterstützten, belasteten fast alle 8eugen die Angeklagten recht schwer. Diese aber leugneten hartnäckig, sich strafbarer
Junsbruck, 19. September. Anläßlich der am 22. 6. Mis. Die Schachermachei hinter den Kulissen. erfolgenden Eröffnung des Tiroler Landtages haben Nachdem Herr Sydow die Führer der Konservativen und die Sozialdemokraten in ganz Tirol zahlreiche VerNationalliberalen zu sich entboten hat, um ihnen seine Finanzreforma ia mmlungen einberufen, um für das allgemeine pläne darzulegen, hat er jetzt auch die freisinnigen Kapazitäten Landtagswahlrecht zu demonstrieren.in hoher Audienza empfangen. Die Freis. 8tg." verkündet: leber Besprechungen freisinniger Ab= geordneten mit dem Staatssekretär des Reichsschazamtes Budapest , 19. September. Die von den Sozialisten Sandlungen schuldig gemacht zu haben und bemühten sich krampfhaft, Sydow find in verschiedenen Blättern Angaben veröffentlicht für Montagabend geplante Demonstration für das die Glaubwürdigkeit der Belastungszeugen zu erschüttern. Die worden, die den Tatsachen nicht völlig entsprechen. Die Be- allgemeine Wahlrecht wurde polizeilich ber- Beugenaussagen beleuchteten scharf das berbrecherische Treiben des sprechungen haben Anfang diefer Woche stattgefunden. Von der boten.Erpressertrios. Freifinnigen Bollspartei haben daran die Abgg. Fischbed, Kaempf, Dr. Wiemer, von der Freifinnigen Vereinigung die Abgg. Mommien, Dr. Bachnide, Schrader, bon der Deutschen Volkspartei Abg. Payer teilgenommen. Kopsch und Mugdan waren nicht dabei.-
Von der russischen Getreideeinfuhr. Wie aus Danzig gemeldet wird, hat sich die dortige EisenbahnSirektion innerhalb acht Tagen zweimal genötigt gesehen, die gesamte Getreideannahme zu sperren, da wegen der großen Einfuhr aus Rußland sich in den Lagerräumen und Stapelplägen ein starter Ueberschuß befindet, der infolge ungenügenden Wagenmaterials sowie mangelnder Arbeitskräfte nicht schnell genug weiter befördert werden konnte. Die kapitalistischen Blätter jammern bereits, daß der Preis für Noggen infolge der Anhäufung schon um zehn Mark niedriger sei, als in Berlin . Aus diesem Grunde fürchtet man auch für Danzigs Ansehen als Getreidehandelsplatz.
geführt werden, hungert, wie wir erst im Leitartikel der letzten zu gleicher Zeit, wo aus Rußland solche Getreidemaffen ausDienstagnummer nachgewiesen haben, das russische Bolt und weiß nicht, wo es das Brot hernehmen soll. Das ist: tapitalistische Wirt schafts- und Weltordnung.
Die bürgerliche Presse.
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Diese Woche tritt in Berlin der internationale Breffefongreß zufammen, dem Fürst Bülow eine Rede widmen und ein Effen geben wird. Die agrarische Deutsche Tageszeitimg" ist boshaft genug, die Vertreter der Presse mit einer faftigen Epistel zu begrüßen. Sie fchreibt: Ein Blatt, das wirklich auf sich hält und feiner Pflicht bewußt ist, wird grundsäglich darauf verzichten, das Privatleben einzelner in das Licht der Deffentlichkeit zu zerren. Das die darf der Nevolverpresse überlassen werden, an die niedrigsten Instinkte der Menge fich wendet und die Würdelosigkeit geradezu zum Geschäfte zu machen pflegt.... Leider macht sich in vielen Blättern, auch großen, vielgelesenen und weit verbreiteten, noch ein Wesen breit, das wir derb aber treffend mit 2ataienart bezeichnen möchten. Es ist, als ob biele Journalisten, insbesondere die diplomatischen Recher cheure", fich am wohlsten auf der Hintertreppe fühlten. Nicht die wichtigen Ereignisse und die großen Gesichtspunkte scheinen das Intereffe zu erweden, sondern die fleinen und fleinlichen Begleiterscheinungen. Das ist mit der Würde der„ fiebenten Großmacht" unvereinbar. Die Presse beflagt sich hie and da mit Recht darüber, daß sie nicht ihrer Bedeutung entsprechend gewertet und behandelt werde. Wenn sie zu irgendwelcher Beranstaltung nicht geladen ist, dann erhebt sich ein Beter geschrei, während doch ihre Würde sie dazu veranlassen müßte, zu schweigen und die Veranstaltung unberücksichtigt zu lassen, bei der man ihre Anwesenheit nicht gewünscht hat. Andererseits pflegen felbft große Zeitungen regelmäßig Einladungen zu festlichen Veranstaltungen dadurch zu quittieren, daß sie die reiche Ausstattung des Büfetts und die Trefflichfeit der Getränke in reflamehaftester Weise hervorheben. Auch das ist nicht geeignet, der Preffe das gewünschte Relief zu geben. Man wird ferner nicht bestreiten können, daß das Erhorchen und Ermitteln von fogenannten Informationen im Grunde ge
nommen würdelos ist."
Der Schreiber des Artikels fennt sich und feine näheren Kollegen recht genau. Vielleicht kommt die„ Deutsche Tageszeitung" mit der Zeit noch dazu, sich selbst die in dem Artikel gegeißelten WürdeTofigkeiten" abzugewöhnen.-
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Eine für die Allgemeinheit ganz besonders wichtige Enthüllung brachte die Beugenvernehmung, als die Frage aufgeworfen wurde, wer Hinter den beiden Angeklagten Amandus Schubert Bekanntlich hat Amandus die bes Kopenhagen
, 19. September. Der Untersuchungsrichter und Paul Nabe stede. fam heute nach Prüfung der Papiere Albertis zu dem fannte, gegen bie Gemeinfame Drtskrankenkasse Chemnitz Resultat, daß Albertis Verluste durch Spekulationen an der und gegen das Selbstverwaltungsrecht gerichtete Sudelbroschüre Londoner Börse im Zeitraum von 1891 bis September 1907 unter feinem Namen herausgegeben, mit deren Inhalt die Lügenpresse etwa sechs Millionen Kronen betragen. Alberti hat und der Reichsverband trebsen gegangen ist. Amandus, der einmal die Richtigkeit dieser Annahme bestätigt. in einer schwachen Stunde den Ausspruch getan hat: Er müßte ber hungern, wenn er sich mit Rechnen und Schreiben ernähren müßte, derselbe Amandus hat sich auch in allen Prozessen gegen Das Schreckensurteil der Klassenjustiz. Bon vorn Hauptschuldigen des Bombenattentats in Malmö zum Tode nannten bald als den eigentlichen Urheber derfelben einen Bie gestern bereits eine Depesche meldete, sind die beiden ihn als den Verfasser der Broschüre bezeichnet. herein wurde das bezweifelt und Kenner der Verhältnisse verurteilt worden, ein Mitschuldiger foll sein ganzes ferneres Leben Dr. Boeffer. Der stritte Beweis fehlte aber bisher für diese bei 3 wangsarbeit im Zuchthaus verbringen, zwei andere, Annahme. Die heutige Zeugenvernehmung hat ihn erbracht. Dem die nur am Diebstahl des Dynamits beteiligt waren, find zu sechs Malmström, die mit dem zum Tode berurteilten Rosberg in einer 28 ohnung eine Menge Konzepte gefunden habe, und zu zwei Monaten Zwangsarbeit verurteilt, während Natalie Striminalwachtmeister Geipel ist er zu danken. Er sagte aus, daß er bei aussuchungen in Amandus Schuberts Gewissensehe lebte und um das geplante Attentat wußte, ohne es bie denselben Inhalt hatten als die Broschür verhindern zu können, mit 100 Kronen Geldstrafe davon kam. Schuberts und die Handschrift Dr. Boeffers zeigten. Ferner Diese Strafe ist durch die Untersuchungshaft, die die übrigens hoch wurde bei Rabe ein Rezeptzettel gefunden, der, von schwangere Frau- eine arme Fabrikarbeiterin ertragen Dr. Boeffer geschrieben, auf der Rückseite das Konzept des von Rabe ja noch der Revision der höheren Instanzen und es ist jedenfalls frankenkasse, Dr. Kröber, gerichteten Briefes enthielt, der di mußte, für verbüßt erklärt worden. Die Strafurteile unterliegen geschriebenen und an den Vertrauensarzt der Gemeinsames Ortsnoch nicht endgültig entschieden, ob die Hauptschuldigen ihre ver nötigung enthält, derentwegen Rabe gegen werfliche, aber in jugendlicher Verblendung und ehrlichem Fanas wärtig mit unter Antlage stebt. tismus begangene Tat mit dem Leben büßen sollen. Durch ihre Weiter stellte der Kriminalbeamte die allerdings längst bekannte Bombe wurde bekanntlich einer der englischen Streifbrecher ge- Tatsache fest, daß zwischen Amandus Schubert und tötet, während sieben mit Berlegungen davon kamen, die geheilt sind, Dr. Boeffer ein enges Verhältnis schon lange be ohne irgendwelchen dauernden Schaden hinterlassen zu haben. Die steht und Dr. Boeffer auch jezt noch nicht feine Angeklagten haben wiederholt versichert, daß ihnen die Absicht. Hand zurückgezogen hat. Das war ein Hauptschlag zu töten, fernlag; sie wollten den Streitbrechern eben nur für die Angeklagten, die zum ersten Male sprachlos waren einen nach ihrer Meinung heilsamen Schreck einjagen. Ihr Ver- ob dieser Enthüllung. Da die beiden auch nach eigener teidiger beantragte immer von neuem, daß wenigstens die Haupt- Angabe wegen der Broschüre in Berlin () waren, so erscheint der angeklagten auf ihre geistige und körperliche Gesundheit untersucht Beweis dafür erbracht, daß diese beiden Erpresser im Dienste werden sollten, aber die Vertreter der herrschenden Klasse, die in des Reichsverbandes gegen die Sozialdemokratie standen. Malmös Rathausgericht über arme, verblendete Proletarier abzuurteilen hatten, waren nicht dafür zu haben. Ja, wenn die Miffe- Bu bemerken wäre noch, daß das Erpresserpaar sich auch an den Das ist das Ergebnis der Verhandlung des zweiten Tages! täter Leute aus ihrer Klasse gewesen wären, oder wenn die dreimal obengenannten Dr. Kröber herangemacht, daß dieser aber, als er geheiligten ausländischen Streifbrecher streikende schwedische Ar- merkte, was sie wollten, ihnen die Tür gewiesen hat. beiter ermordert hätten, da wäre man sicherlich zu milderer Für Sonnabend sind noch vier Zeugen bestellt. Auffassung gekommen! Diese Klassenrichter hatten natürlich auch kein Verständnis dafür, daß die Angeklagten ihren Bombenanschlag als eine rettende kühne Tat betrachteten, daß sie wie Brutus oder Tell, ihr Vaterland", die organisierte, um ihre Eristenz kämpfende schwedische Arbeiterschaft, von den fremdländischen Streitbrechern, ben Broträubern, befreien wollten, die, mit Revolvern bewaffnet, unter dem besonderen Schutz der schwedischen Obrigkeit, den Strei- Parteitag fieben Kilometer weit von Fürth fein Lager aufgeschlagen tenden gegenüber eine Tyrannei fondergleichen ausübten.
Die organisierte schwedische Arbeiterschaft hat den Bombenan schlag von Anfang an aufs schärfte verurteilt, als eine verbrecherische Tat, die auch der Arbeiterklasse nur fch a den tonnte. Die schwedische Sozialdemokratie hat noch auf schaden sozialistischen" Richtung, der die Attentäter huldigten, endgültig ihrem legten Parteitag die beiden Hauptmatadoren jener junge aus ihren Reihen ausgeschlossen, nachdem sie jahre. lang schon von der Parteimitgliedschaft suspendiert waren. Das Unternehmertum aber, dte Bourgeoisie, ihre Behörden und ihre Regierung hätten dem Berbrechen vorbeugen können, wenn sie nicht das ausländische Etreifbrechergesindel zur Knechtung der eigenen Arbeiterschaft ins Land geholt hätten, es ben organisierten Ar beitern nicht unmöglich gemacht hätten, an diese Leute mit Worten der Aufklärung und Ermahnung heranzukommen.
Rußland.
Ein reaktionärer Gewaltstreich.
Aus Meg wird uns geschrieben: In unserer schönen Lothringer Hauptstadt Metz , Hart an der Grenze des„ Erbfeindes", werden die Vaterlandsverteidiger in einer Weise gebrillt, auf die jeder echte Tentsche stola sein muß. Jüngst fiel es einem militärischen Erzieher ein, einem Kanonier des Feld. artillerieregiments Nr. 70 den Befehl zu erteilen, die Düngergrube mit den Händen in Ordnung zu bringen. Der Mann hatte Risse in den Händen und weigerte sich, den alten Mist, der Würmer ent- Petersburg, 18. September. Der Ministerrat hat den hielt, mit den Händen anzufassen, erklärte fich aber zugleich Minister für Volksaufklärung ermächtigt, die Zulassung bereit, die ihm befohlene Arbeit mit der Mistgabel aus- bon Frauen zu den Universitätsborlesungen zuführen. Der Sergeant blieb jedoch bei seinem Befehl und der für die Zukunft zu verbieten, denjenigen aber, die bereits zuSoldat weigerte sich mit der Begründung, daß es für einen Sol- gelassen sind und denen der Uebergang in eine höhere Lehr daten so gut wie für jeden anderen geziemt, sich vor Verunreinignng anstalt für Frauen unmöglich ist, die Beendigung ihres zu schützen. Der Sergeant brachte diese Weigerung pflichtgemäß Studiums an den Universitäten zu gestatten. Die Zahl der zur Meldung, und das Kriegsgericht verurteilte den Soldaten wegen gegenwärtig an den russischen Universitäten zugelassenen freien Beharrens im Ungehorsam zu zwei Monaten Zuhörerinnen beträgt etwa 2130. Gefängnis.
Gehorsam auf jeden Fall, auch wenn dabei alles menschliche Gefühl abgetötet wird.
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Die Erfahwahl in Speyer Ludwigshafen. Ludwigshafen , 19. September. Amtliches Wahlresultat: Bei der am 15. d. M. stattgehabten Reichstagserfahwahl im 1. Pfälzer Wahlbezirk Speyer wurden im ganzen 32 472 Stimmen abgegeben. Davon erhielt Adjunkt Binder( Soz.) 19 293 und Gutsbefiger Bubi ( natl.) 12 165 Stimmen. Ersterer ist mithin gewählt.
Arbeitslosenstatistik.
Cürkei.
Der Eisenbahnerstreik.
Der Streit auf der Orientbahn dauert weiter, da die Direktion nur die Hälfte der auf etwas über 1, Mill. Frant geschäßten Forderungen der Angestellten bewilligen will. Die Bevölkerung sympathisiert mit den Streifenden. Der von Wien abgegangene Drienterpreß ist an der türkischen Grenze gestern stehen geblieben. Die bulgarische Regierung befürchtet Sas Uebergreifen des Streits auf ihre Linien und hat milt tärische Vorsichtsmaßregeln ergriffen.- China .
Ein Geschenk Englands.
Das Gewerkschaftskartell Bielefeld hat angesichts der hier immer stärker auftretenden Arbeitslosigkeit am 12. September eine Zählung ber zurzeit arbeitslosen, tagweise feiernden oder franken Arbeiter London , 18. September. Morning Post" meldet aus Schanghai , und Arbeiterinnen vorgenommen. Bon 34 dem Gewerkschaftsfartell bie Regierung habe dem Gesandten in Beling, Jordan, mitgeteilt, angeschlossenen Gewerkschaften berichteten 32 mit 12 528 Mitgliedern sie beabsichtige den Nest der aus Anlaß des Boreraufstandes ge( 11 352 männliche und 1176 tveibliche). Es wurden gezählt forderten Entschädigungssumme zu erfassen.-
Arbeitslose: 597 männliche und zwei weibliche, zusammen 599 Mitglieder. Feiernde: 314 männliche und 89 weibliche, zus fammen 403 Mitglieder. Strante: 212 männliche und 14 weibliche, zusammen 226 Mitglieder, Summa: 1228 beschäftigunigslose Bezw. feiernde Mitglieder. Das sind fast 10 Bros. der organfierten Arbeiter Bielefelds.
Ein Freispruch.
, 18. September. Nach einer Meldung des Standard" aus Hongkong teigerte fich ber englische Gesandte, die Forde rung Quanschitais, bas Mitglied der Reformpartei Sunhatfen aus Singapur auszuweisen, zu erfüllen, da er Sunhatfen als politischen Flüchtling ansehe.- Marokko .
Aus der Partei.
Die Gesellschaftsordnung in Gefahr!
Die Fürther Bürgerzeitung" schreibt: Obwohl der deutsche bat, sind doch die Grundfesten der Gesellschaftsordnung so erschüttert worden, daß in Fürth große Beunruhigung hervorgerufen wurde. Der Sefretär bes Holzarbeiterverbandes in Fürth hat von der Vorstandschaft des Unternehmerschutzverbandes einen Brief erhalten, der das reinste Angstprodukt ist, das fabriziert werden kann. Der luftige Inhalt des Briefes ist folgender: das reinste Angstprodukt ist, das fabriziert werden kann. Der luftige
Antwortlich Ihrer w. Anfrage bei unserem Vorstand. Herrn Steinhart, den kommenden Montag( 14. September) zwecks Freigabe betreffend, lautet der Beschluß unserer Versammlung vom 10. b. m.:
Das Verlangen der Arbeiter, am kommenden Montag dem fozialistischen Parteitag in Nürnberg beiwohnen zu dürfen, wird unfererseits als ein Verstoß gegen die bestehende Gesellschaftsordnung betrachtet. Aus diesem Grunde hat die gestrige Versammlung einstimmig beschlossen: 1. daß dem Gesuch der Arbeiter nicht stattgegeben wird, 2. daß diejenigen, Arbeiter, die am Montag, die Arbeit ohne dringenden Grund und eventuell dafür zu erbringenden Nachweis fern bleiben, auf die Dauer des Barteitages zu entlassen und erst Donnerstag, den 17. ds. die Arbeit wieder aufnehmen können.
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Hochachtend!
Die Borstandschaft d. 2. S. f. d. H. i. B. r. d. Nh." Der Sekretär des Holzarbeiterverbandes war gang perpleg, ats er den Brief erhielt. Er wußte nicht, was er mit ihm anfangen sollte. gefragt, ob bie Arbeiter dem Parteitag beiwohnen dürfen. Auf Weber er noch jemand anders hatte für den Holzarbeiterverband an Umfrage in feinem Kollegenkreis hat sich auch bis heute noch niemand gemeldet, der angefragt hätte. Der Adressat des Briefes rief dann den Vorstand des Unternehmer- Schutzverbandes Herrn Steinhart, an den angeblich die Anfrage gerichtet worden sei, telephonisch an und gab ihm seine Verwunderung ob des Briefes fund und wollte wissen, wer denn eigentlich angefragt habe. Das fonnte aber Herr Steinhart auch nicht sagen, er erwiderte nur, telephonisch so hat sich jedenfalls ein Bigbold den Spaß gemacht, den mächtigen fei die Anfrage an ihn gerichtet worden. Sollte das wahr sein, Schutzverband der Holzindustriellen in Angst und Schrecken zu bersetzen.
Polizeiliches, Gerichtliches ufw.
Mißlungener Anschlag auf die Breslauer Jugendorganisation. Februar 1907 bestehenden und sich gut entwickelnden Jugendorgani Schon lange war die Breslauer Polizei darauf aus, der seit den fation das Lebenslicht auszublafen. Immer wollte es nicht glücken. Endlich glaubte das Polizeipräsidium in den Bestimmungen des Reichsvereinsgesetzes eine Handhabe gefunden zu haben, um gegen die verdammten Herren Lehrlinge" vorzugehen. Die mit der leberwachung der Jugendorganisation speziell betrauten Beamten wollen nämlich nach berühmten Mustern festgestellt haben, daß die in den Versammlungen der Jugendlichen gehaltenen allgemein bildenden, hauptsächlich literarischen Vorträge nur ein Vorwand feien, hinter dem sich der wahre Zweck dieser Organisation, die politische Schulung der Jugend verberge. Es wurden daher gegen die früheren und gegenwärtigen Borstandsmitglieder Strafbefehle unter 18 Jahren in einen politischen Verein aufgenommen hätten. erlassen wegen Vergehens gegen das Vereinsgefeß, weil sie Personen Die Betroffenen beantragten gerichtliche Entscheidung.
Die Verhandlung vor dem Breslauer Schöffengericht zeitigte ein flägliches Fiasto der Polizei. Den Beweis für die politische Tätigkeit der Organisation wollte die Polizei darin erblickt wissen, daß einmal an Stelle eines plötzlich ausgefallenen literarischen Vortrages einen geschichtlicher Ueberblick über die Ges einem Referat über den Jugendschutz das politische Gebiet ganz furz gestreift worden ist! Das Gericht stellte sich auf den vernünftigen Standpunkt, daß diefe Feststellungen nicht ausreichen, um die Jugendorganisation zu einem politischen Verein zu stempeln und sprach die 10 Angeflagten frei. Nun wird Herr Dr. Biento auf neue Mittel finnen müssen
Vor einiger Zeit wurde Herr Buchwald, der Herausgeber einer Börsentorrespondenz, vom Börsenehrengericht zur Strafe eines Verweises verurteilt, weil er über den Umfang der Börsenumjäge, zum Teil mit Nennung der Namen der Beteiligten, An- Paris , 19. September. Seit Schluß der Stammern haben wertschaftsbewegung feit 1848 gegeben und ein zweites Mal bei gaben gemacht hätte. Das Urteil mußte sofort Bedenten erregen, 3000 Mann des Landungstorps Casablanca verlaffen. da die Publizität der Börsengeschäfte eine ganz nügliche Sache ist 1000 Mann stehen zur Abfahrt bereit, 3000 Mann werden sich vor und es jedenfalls nicht gegen die journalistische Ehre verstößt, sich in Ende Oktober einschiffen. 8urile bleiben in der Region von den Dienst dieser Sache zu stellen. Das hat auch die Nevifions Cafablanca 8000 Mann, beren Einschiffung in dem Maße vorinstanz eingesehen, das Urteil aufgehoben und den Angeklagten genommen werden soll, wie die Organisation der Polizei durch einfreigesprochen.- geborene Reiter fortschreitet.