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Internationale Solidarität.

Die Parteis und Gewerkschaftsorganisation Berlins   bot gestern abend den englischen Gästen der deutschen   Arbeiter Herzlichen Willkomm. Im großen Saale des Gewerkschaftshauses waren die Vertrauensmänner der Berliner   Arbeiter versammelt, in deren Namen Genosse Sassenbach folgende Begrüßungs­worte sprach: Werte Anwesende!

Wir haben heute abend das Vergnügen, eine Anzahl eng­lischer Gewerkschafts- und Arbeiterführer in unserer Mitte zu sehen. Im Auftrage der Berliner   Arbeiterschaft heiße ich Sie an dieser Stelle, im eigenen Heim der Berliner   Gewerkschaften, auf das herzlichste willkommen.

Der Einladung, an der heutigen Begrüßungsfeier zu Ehren der englischen Delegierten teilzunehmen, haben alle Genossen, die in der deutschen   und der Berliner   Arbeiterbewegung an leitender Stelle tätig sind, soweit sie zurzeit in Berlin   weilen, mit Freude entsprochen. Schon hieraus fönnen unsere eng­lischen Kameraden ersehen, daß ihr Besuch uns Freude macht und daß die deutsche Arbeiterschaft gern bereit ist, mit der englischen Hand in Hand zu gehen. Der Hauptzweck, der unsere Gäste nach Berlin   geführt hat, ist die Betonung des Friedens. Zu diesem Zwecke findet morgen die große Demonstrationsversamm I ung statt, an deren glänzenden Verlauf nicht zu zweifeln ist. Was uns heute zusammengeführt hat, ist das Bedürfnis, auch persönliche Beziehungen zwischen den englischen und deutschen Gewerkschaftsführern zu schaffen und dadurch beizutragen, eine engere Verbindung zwischen den englischen und deutschen Gewerkschaften anzubahnen.

Unsere englischen Freunde werden gewiß mit Freuden beobachtet haben, daß die Gewerkschaftsbewegung in Deutschland   sich in den letzten Jahren in großartiger Weise entwidelt hat, so daß es von unserer Seite aus nicht unbescheiden ist, wenn wir die deutschen Gewerkschaften mit den englischen, unseren langjährigen Vorbildern, auf eine Stufe stellen. Ende 1907 gab es in Deutschland   1 865 506 Mitglieder der freien Ge­werkschaften, verteilt in 61 Zentralverbänden, die sämtlich der Generalfommission der Gewerkschaften Deutschlands   angeschlossen waren. 51 Millionen Mark betrugen im Jahre 1907 die Ein­nahmen, 43 Millionen Mart die Ausgaben und mehr als 33 Mil­lionen Mart Kassenbestand setzten die Gewerkschaften in den Stand, ihre Aufgabe, eine Verbesserung der Arbeitsverhältnisse der Gewerkschaftsmitglieder herbeizuführen, zu erfüllen. Die deutsche Arbeiterschaft ist stolz auf ihre Gewerkschaftsbewegung und auf die Erfolge, die durch sie erzielt wurden. Es würde uns freuen, wenn die englischen Gewerkschaftsführer den Aufenthalt in Berlin   dazu benußen würden, sich in recht eingehender Weise über unsere Gewerkschaftseinrichtungen zu informieren. Jedes Bureau steht ihnen offen, und jede gewünschte Erklärung wird ihnen gerne gegeben werden. Kommen sie dann nach England zurück, dann sind sie aus eigener Anschauung imstande, die öfters die deutsche Gewerkschaftsbewegung vorhanden sind, richtig zu ftellen. So wollen wir hoffen, daß der heutige Abend mit dazu bei trägt, zwischen den englischen und deutschen   Gewerkschaften gute und brüderliche Beziehungen zu schaffen. Nochmals heiße ich unsere englischen Gäfte im Kreise der deutschen   Ar­beitervertreter herzlich willkommen und spreche die Hoffnung aus, daß es ihnen bei uns gefallen möge. Genosse Bernstein   überfeste ins Englische  . Dann fügte er noch einige persönliche Worte hinzu:

Bergarbeiterstreik in Belgien  .

500 Bergleute der Grube Gillh bei Charleroy find wegen einer für den Anfang Oktober angekündigten Lohnherab. sehung um 10 Proz. in den Aus st and getreten.

etwas rüdständigen Ansichten, die vielfach noch in England über zu bilden, die mit dem neuen Unternehmerverband in Tarifver Letzte Nachrichten und Depefchen.

Der Staat wackelt!

Dazu habe ich folgendes zu bemerken: Bon dem Arbeitgeber. Rusland.  verband der Edelmetallindustrie für Berlin   und die Provinz Riesenanssperrung in der englischen Textilindustrie. Brandenburg   wurde uns am 18. August mitgeteilt, daß zwei Herren vom genannten Arbeitgeberverband bereit sind, unsere Die industrielle Krisis, die auch in England in hohem " Wünsche" entgegenzunehmen, und zwar am 21. August d. J., nach Maße das gesamte Wirtschaftsleben ungünstig beeinflußt, mittags 26 Uhr. In dem Schreiben wurde noch extra bemerkt, tritt dort daß dies teine Beratung sein soll. In dieser Besprechung aber tage. Schon seit längerer Zeit arbeiten besonders start in der Textilindustrie zu­haben die beiden Vertreter der Arbeitgeber uns erklärt, daß die Spinner und Weber die englischen Weber mit verkürzter Arbeitszeit. Das Kommission der Arbeitnehmer die Forderungen, welche die Gold­und Silberarbeiter stellen, näher präzisieren solle. Von der Unternehmertum, das in der Zeit des wirtschaftlichen Kommission der Arbeitnehmer wurde gesagt, daß die Arbeitgeber Aufschwunges Riesengewinne profitiert hat, sucht nun in der die Ursache ihrer Kündigung des Tarifs uns mitteilen möchten. schwierigen Zeit nach Möglichkeit die Gewinnausfälle auf die Darauf erfolgte die Erklärung des Vorsitzenden vom Arbeitgeber Arbeiter abzuwälzen. In der Grafschaft Lancashire  , der verband, wie der Unterzeichnete in der Versammlung am 26. v. M. Zentrale der Textilindustrie, beschlossen die Spinnereibesizer berichtet hat. eine Herabsetzung der Arbeiterlöhne um Auf diese Erklärung hin fand eine regelrechte Dis- fünf Prozent. Die Vertreter der Arbeiter sträubten kussion statt, und zum Schluß wurden sich die Vertreter der sich zunächst gegen diese ungeheuerliche Maßregel, denn die Arbeitnehmer und der Arbeitgeber dahin einig, daß die Arbeit- Arbeiter seien in der Zeit der Hochjunktur nur mit ganz nehmer zuerst ihre Forderungen an den Vorsitzenden des Arbeit minimalen Zulagen gegenüber den Riesengewinnen der Unter­geberverbandes schriftlich einsenden. Aus allem diesen geht hervor, daß man über die Bwedmäßigkeit eines Tarifvertrages bernehmer abgespeist worden. Schließlich aber erklärten sie sich handelt hat. Daß diese Verhandlung irgendein Ergebnis hatte, doch bereit, die Lohnherabsehung zu ertragen, wenn sich die daß man sich über einen neuen Tarifvertrag schon geeinigt hätte, Konjunktur bis zum Beginn des nächsten Jahres nicht gehoben habe. habe ich und auch kein Kollege von unserer Kommission behauptet. Darauf erklärten die Unternehmer gnädigst, daß sie zwar mit Die Aufregung der Herren Arbeitgeber darüber, daß man diefe der Beschneidung der Löhne bis dahin warten wollten, ber­Aussprache eine Verhandlung nenne, ist ebenso unberechtigt, als langten aber, daß dann die Arbeiter bedingungslos wie ihre Behauptung, daß sie feine Verschlechterung der bestehenden sich eine Lohnherabsehung von 5 Proz. gefallen lassen. Natür­Lohn- und Arbeitsbedingungen beabsichtigen. Otto Handke lich konnten die Arbeiter auf ein derartiges Verlangen nicht ein­gehen. Welche riesigen Mehrgewinne durch die Lohnherabsehung Die Tariffrage in der Gips- und Sementbranche. für die Kapitalisten herausspringen würden, fann man er­Die Sektion der Gips- und Zementbranche vom Zentral- messen, wenn man bedenkt, daß von der Lohnherabsetzung verband der Maurer hielt am Freitagabend in den Arminhallen 200 000 Arbeiter betroffen werden. Die Unternehmer eine außerordentliche Generalversammlung ab. Auf der Tages­Die Aufträge ordnung stand die Stellungnahme zu den Tarifverhandlungen fühlen sich als Herren der Situation. mit der Unternehmerorganisation". Ha e se referierte. Seit 1905 stocken und manchem Spinnereibesitzer würde ein Still­besteht der Tarifvertrag mit dem Berliner   Betonverein, der im liegen des Betriebes auf einige Zeit durchaus nicht Jahre 1907 auf ein Jahr verlängert, 1908 aber von den Unter- unangenehm sein. Die Arbeiter wollen sich eine so willfür­nehmern gekündigt wurde und am 1. Oftober abläuft. Die Unter- liche Beschneidung ihres an sich nur geringen Lohnes nicht nehmer wollten einen neuen Tarifvertrag abschließen und ver- gefallen lassen. Wenn nicht im legten Moment noch bon langten Vorschläge dazu von den Arbeitern. Die Sektion der dritter Seite Einigungsverhandlungen angebahnt werden, Gips- und Zementbranche erwartet dagegen von dem Betonverein, wird in den nächsten Wochen in der englischen Textilindustrie der den Vertrag gekündigt hatte, neue Vorschläge. Die Unter- ein Kampf herrschen, an dem wenigstens 200 000 Arbeiter be­handlungen standen still, bis plötzlich eine Versammlung der Fabrikanten in der Betonbranche von dem Betonverein einberufen teiligt find. wurde, die am 9. September stattfand. Als Resultat dieser Ver­sammlung teilte sich die Organisation der Unternehmer. Der Verband der Berliner   Betons und Eisenbeton­baugeschäfte entstand und stellte nun den Antrag auf Er­öffnung von Tarifverhandlungen an den Verband der Arbeit nehmer, an die Sektion der Gips- und Zementbranche. Der An­trag wurde in der Vorstandssitzung der Sektion beraten und be= schlossen, der außerordentlichen Generalversammlung die Annahme des Antrages der Arbeitgeber zu empfehlen und eine Kommission handlungen eintritt. Die alte Vereinigung besteht aus Unter­nehmern der Rabizbranche, und es würden in Zukunft zwei Tarif­verträge abgeschlossen werden, einen für die Beton-, den anderen für die Rabizbranche. Damit ist aber auf keinen Fall an eine Wie wir in spätester Nachtstunde erfahren, hat die Militär­Scheidung in der Sektion der Gips- und Zementbranche zu denken; behörde alle Maßuahmen getroffen, um der heutigen Friedens­auch ist der Vorstand entschlossen, keine Verschlechterung der be- demonstration der Berliner   Arbeiterschaft gegenüber in der ihr ftehenden Lohn- und Arbeitsbedingungen anzunehmen. Die neue Tariffommission soll aus 5 Personen bestehen, vier von der Sektion geeignet erscheinenden Weise gewappnet zu sein! Ein Gous der Gips- und Bementbranche und ein Vertreter des Bauhilfs vernementsbefehl macht die Garde- Regimenter darauf auf­arbeiterverbandes. Die Versammlung gab ihre Zustimmung zu merisam, daß heute ,, mittags und nachmittags demonstra. den Vorschlägen des Sektionsvorstandes. Als Kommissionsmit­glieder wurden gewählt Haese, Gohlke, Grundmann und tive Volksversammlungen in der Hasenheide Schubarth. Die Bauhilfsarbeiter vertritt Wilhelm Road. und in der Greifswalderstraße beabsichtigt" aeſe machte zum Schluß noch auf die kommenden Gewerbegerichtsfeien. Infolgedessen wird den Soldaten der Garnison der wahlen aufmerksam und forderte die Versammelten auf, sich rege Besuch der Hasenheide und der Greifswalderstraße zu daran zu beteiligen. Privatzweden" von 11 Uhr vormittags an verboten!! Im weiteren werden die Berliner   Garnison befindet Die hiesige Filiale des Zentralverbandes der Töpfer hatte am Freitag drei Agitationsversammlungen veranstaltet, und zwar in sich noch im Manöver die Maßregeln bekanntgegeben, den Andreasfestsälen, dem Swinemünder   Gesellschaftshaus und gemäß denen die zurückgebliebenen Truppenteile sich als dem Lokal von Schellhase in Steglit. Als erster Punkt standen Vorträge über wirtschaftliche und soziale Themata auf der Tages­Bir sind viele Meilen gereist, aber was wir heute abend ordnung. Sodann beschäftigte man sich mit der Frage der gezu betrachten haben! sehen, bezahlt unfere Mühen viefältig. Wir danken für Ihren wertschaftlichen Einigung im Töpfergewerbe. Die Geschäftszimmer der Wachtkom. herzlichen Willkomm aufs beste und sind sehr froh, in diefem Die lotalorganisierten Töpfer, oder vielmehr ihre Führer, halten mandos und Truppenteile sind von heute prächtigen eigenen Heim der Gewerkschaften zu weilen. Ich freue ja noch immer daran fest, daß sie eine Weltanschauung" oder so mich über die großen Fortschritte der deutschen   Gewerkschaften, die etwas ähnliches von den Verbandsmitgliedern trenne. Sie be- bormittag 11 Uhr an befest zu halten", und alle Schwierigkeiten von einst so glänzend überwunden haben. Die handeln den Verband als eine feindliche Organisation, werfen ihm der Berliner   Polizeipräsident ist ersucht wor deutschen und englischen Gewerkschaften wetteifern heute mit Sperrebruch und dergleichen schimpfliche Dinge vor, und die einander, aber uns erfüllt fein Neid, wir sind froh über diese Einigkeit", das gemeinsame Organ der Syndikalisten  ", ist auch den( da auch der kommandierende General des Gardekorps  Rivalität. Die englischen Gewerkschaftler waren früher gewohnt, im Topfergewerbe unablässig bestrebt, die Uneinigkeit zu erhalten sich im Manöver befindet), etwaige Requisitionen fich ihrer großen Fonds zu rühmen. Aber die Notwendigkeit, diefe und zu fördern, zum Wohlgefallen des Unternehmertums. Die unmittelbar an den Gouverneur von Berlin  , den General­zu schüßen, hat sie zur Gründung einer unabhängigen politischen Redner des Zentralverbandes wiesen nun nach, wie töricht und Arbeiterpartei bewogen, die heute 50 Vertreter im Barlament hai   ungerecht jene schimpflichen Vorwürfe gegen ihre Organisation feldmarschall und Generaladjutanten des Kaisers Herrn von und die nichts als die Intereffen des Proletariats find, wie sehr es aber den Führern der Lokalorganisierten an der Hahnke gelangen zu lassen! bertreten. Von ihnen ist eine Anzahl Sozialdemokraten. nötigen Gewissenhaftigkeit fehlt, so daß diese Leute sogar dann, Alle aber kämpfen gemeinsam für die Verbesserung der wenn sie sich selbst von der Grundlosigkeit ihrer Angriffe auf den politischen und wirtschaftlichen Lage der der Arbeiterklasse. Verband überzeugt haben, es nicht der Mühe wert halten, ihren Die englischen Delegierten werden gewiß überrascht fein, Und wenn die deutschen Arbeiter sich noch immer Mitgliedern zu sagen, daß sie sich in diesem oder jenem Falle wenn sie erfahren, wie in Deutschland   Demonstrationen nicht derselben Freiheit erfreuen wie die eng- geirrt hatten, oder ihre falschen Beschuldigungen in der Einigkeit"( notabene: wenn sie von Arbeitern ausgehen!) bei den Be­Iifchen, so bin ich fest überzeugt, daß Sie alle Swierig zu widerrufen.- Der Verband hatte in diesem Frühjahr ein feiten überwinden werden und ihrer parlamentarischen Flugblatt zur Förderung der Einheitsorganisation herausgegeben, hörden aufgenommen werden. Das Berliner   Proletariat Vertretung den Einfluß erobern werden, der ihr gebührt. Das zwar Erfolg hatte, aber lange nicht in dem Maße, wie es aber darf stolz sein darauf, daß der mächtige Militärkolos Ich bedaure, nicht zu Ihnen deutsch   sprechen zu fönnen. Wenn wünschenswert gewesen wäre. Eine öffentliche Versammlung, die seine ganze Macht aufbietet, sobald es gilt, einer internatio­einer von Ihnen nach England tommt, lann er in drei Wochen zu demselben Zweck auf den 29. Mai einberufen war, mußte wegen perfekt Englisch  . Ich würde wahrscheinlich noch in drei Jahren zu schwachen Besuches vertagt werden. Nachdem der Parteitag der nalen Friedensaktion der Sozialdemokratie mit dem mit Ihrer schönen Sprache Schwierigteiten haben. Aber ich deutschen Sozialdemokratie von neuem zur Frage der einheitlichen Aufgebot all seiner reaktionären Kraft zu begegnen. spreche zu Ihnen in der Sprache des Herzens und ich Gewerkschaftsorganisation Stellung genommen hat, wollen die Dak weiß, daß wir uns sehr gut verstanden haben.( Stürmischer sentralorganisierten Töpfer nochmals einen Versuch machen, ihre Berlins   Militär- Gouvernement gerade bei Schluß der inter­feindlichen Brüder zu gewinnen. Es soll zu diesem Zwed eine parlamentarischen Friedenskomödie feine friedlichen" Maß. Nach Bowerman sprachen noch Henry Vivian, der im große öffentliche Töpferversammlung am 12. November stattfinden. nahmen traf, gibt der ganzen Affäre erst den rechten, den Namen der englischen Genossenschaftsbewegung sprach, Die Verbandsfiliale will damit bis zum äußersten ihre Pflicht der. Abg. George Nicholls im Namen der Landarbeiter, erfüllen, um im Interesse aller Berufsgenossen den Beschlüssen der humoristischen Austrich.. Havelod Wilson, der Organisator der Seeleute und gewerkschaftlich und politisch organisierten Arbeiterschaft Deutsch­einer der Organisatoren der neuen Gewerkschaften, und als letter lands auch unter den Töpfern Berlins   allgemein Geltung zu ver schaffen. Redner T. Morgan von der internationalen Schiedsgerichtsliga. Alle Redner betonten den Wahnsinn eines englisch  - deutschen   Gegen­fates. Ihre Versicherungen gemeinsamen Kampfes für den Frieden und für die Emanzipation des Proletariats erwedten stür­mischen Widerhall bei den Versammelten.

Ich habe jahrelang in England Zuflucht gefunden, in einer Beit, wo alle anderen Länder uns Sozialdemokraten vertrieben hatten. Während meines langen Aufenthaltes war ich imstande, die englische Arbeiterbewegung fennen zu lernen und dann in Deutschland   dazu beizutragen, auftauchende Mißverständnisse über die englische Bewegung zu zerstreuen. Heute freue ich mich, daß die englischen Arbeiter sich ihre eigene unabhängige Partei geschaffen haben, die bereits so große Erfolge aufzu weisen hat.( Lebhafter Beifall.)

Darauf ergreift, stürmisch begrüßt, der englische   Abgeordnete C. W. Bowerman das Wort zu folgender Erwiderung:

Beifall.)

Werte Kameraden!

Nach diesen Reden trat die Geselligkeit in ihre Rechte und lange blieben noch die deutschen   und englischen Kameraden bei­sammen. Mit Mufit- und Gefanasvorträgen wurde der eindrucks­reiche Abend beschlossen.

Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend. Berhandlung oder Aussprache?

In der Nr. 220 des Vorwärts" ist unter der Rubrik Die Berliner   Goldwaren- Industriellen und ihre Arbeiter" folgendes zu lesen:

Die Einigungsbestrebungen der Töpfer.

Achtung, Kleber! Die Sperre über die Firma Bade u. Dangers ist aufgehoben. Die Verbandsleitung.

Die organisierten Hansdiener und Kutscher aus den Wäsche, Verleihgeschäften Berlins   haben seit dem 1. Mai 1908 einen for­porativen Lohnvertrag zur Durchführung gebracht. Für die bei und so weiter ist vom Deutschen   Transportarbeiterverband, Ver­ den   tariftreuen Firmen dieser Branche beschäftigten Hausdiener waltungsstelle I, eine Kontrollfarte eingeführt worden. Dieselbe ist von brauner Farbe und ist nur dann gültig, wenn dieselbe ordnungsgemäß jeden Monat abgestempelt ist. Wir ersuchen hier mit die organisierte Arbeiterschaft Berlins  , strenger wie bisher darauf zu achten und sich die Kontrollfarte vorzeigen zu lassen. Die Branchenleitung.

Deutfches Reich.

Die Maurer bon Mittenwalde, welche bei den Unter­nehmern H. Schadow und H. Spremit beschäftigt waren, legten am Freitag wegen Lohnreduzierung die Arbeit nieder. Wie nun Gerüchte befagen, suchen die Unternehmer in Berlin   Maurer zu bekommen. Wir fordern daher jeden solidarisch denkenden Kollegen auf, Arbeit bei obengenannten Unternehmern nicht anzu Die Streilleitung.

" Ferner wurde die Mitteilung Handkes in einer Gold­arbeiterversammlung bemängelt, daß am 21. August Berhand­lungen mit den Unternehmern stattgefunden hätten; das sei nicht der Fall." Verantw. Redakt.: Geora Davidsohn, Berlin  . Inseratenteil verantw.: Th. Glocke, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt

nehmen.

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toufigniert

Arbeiterrifiko.

Debenburg, 19. September.  ( W. T. B.) Auf der im Bau be findlichen Dedenburg- Günser Lokalbahn entgleifte ein Material zug und stürzte 15 Meter tief herab. Drei Arbeiter wurden dabei getötet und brei Angestellte der Bahn schwer verletzt.

Die Luftschifferei.

heute mehrere Aufstiege mit seinem Aeroplan unternommen, wobei Paris  , 19. September.  ( B. S.) Der Luftschiffer Malecot hat er eine Höhe von 150-200 Meter erreichte. Auch der Luftschiffer letzten Versuch stürzte er mit seinem Fahrzeug. Der Aeroplan Ferber machte heute einige Auffahrten mit seinem Apparat. Beim wurde zerstört, während Ferber felbft nur ganz geringfügigen

Schaden erlitt.

Beulenpeft.

Trieft, 19. September.  ( B. H.  ) Die bakteriologische Unter­fuchung ergab bei den auf dem Lloyddampfer Erzherzog Franz Ferdinand  " erkrankten beiden Matrosen das Vorhandensein von Beulenpest. Die Seuche dürfte durch Ratten hervorgerufen worden sein, da an Bord des Schiffes tote Ratten gefunden wurden. Die beiden Matrosen wurden ins Lazarett gebracht und isoliert, auch alle sonstigen notwendigen Vorsichtsmaßregeln wurden getroffen. Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 5 Beilagen u. UnterhaltungsbL