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Art die Gebanten, welche ein folches Borgehen Deutschlands bei des gegebenen

gegebenen Spielraums hier und in den unten andern Mächten erregen könnte. Deutschland würde nach meiner weiter folgenden Pofitionen jedesmal anzuwenden? hängt, Meinung einmal feine Friedensliebe bethätigen und dann sich vornehmlich nach dem Vermögensstande des Zahlungs die Sympathien der Völker Europas in einem Grade erwerben, pflichtigen, von dem Gutachten ber festsetzenden Be­wie auf keine andere Weise; felbst wenn der Schritt erfolglos hörde ab. In großen Städten, das ist solchen, die mindestens bliebe. Von diesem Gesichtspunkte betrachtet, wäre es dom wohl 10 000 Einwohner zählen, ist im allgemeinen eine größere Wohl­des Schweißes der Edlen werth, wenn auch der Reichstag der habenheit zu vermuthen; und daher sind dort in der Regel die Sache näher träte und eine entsprechende Resolution beschlösse. höheren Säge, in den weniger bevölkerten Städten und auf Reichskanzler Graf Caprivi : Der Abg. Bebel hat Schieds- dem platten Sande aber die niederen Sage in Anwendung zu gerichte empfohlen, er deutet an, daß die elsaß - lothringische Frage bringen.) vor deren Forum gezogen merden fönnte und meint, Deutsch land fei nicht ganz unschuldig an dem Kriege 1870/71. Wenn ein folches Schiedsgericht beschließen würde, Elsaß- Lothringen sei herauszugeben, dann würde sich Deutschland nicht fügen, sondern den legten Blutstropfen daraufezen.( Beifall rechts.)

Nr. 2. Für jeden folgenden Besuch mit Inbegriff der zu. verschreibenden Rezepte 1/ 3-2/ 3 Thlr. Für etwaige Kurtoften fann hierbei nichts angesezt werden.

Die Berliner Börsen- Zeitung" falbadert:

Nach alledem scheinen die Kartelle berufen zu sein, für das Großgewerbe das zu werden, was in ihrer Blüthezeit im 16. Jahrhundert die Innungen für das Kleingewerbe waren, Institute des wirthschaftlichen Lebens, die jeder Ver­schwendung von Rapital und Arbeit entgegentreten. Anders die Ringe. Hier bemächtigt sich eine tapital­fräftige Gruppe möglichst der ganzen Produktion eines bestimmten Erzeugnisses, hat es deshalb jederzeit in der Hand, die Preise blitzschnell in die Höhe zu treiben oder wenn gefährliche Ronkurrenz in Sicht ist, fie tief unter die Selbstfoften herabzusetzen, um dadurch die Konturrenz meuchlings zu beseitigen."

Das ist eine unverschämte Flunkerei. Die Kartelle sind nicht weniger gemeinschädlich, als die Ringe. Beide treiben Wucher mit der Konsumtion und beide gleich fchofel.-

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Nr. 3. Für den ersten Besuch, wenn der Kranke über eine Viertelmeile von der Stadt oder Vorstadt entfernt ist, Abg. Bebel: Diese Schiedsgerichte sollen doch für zukünftige 1-2 Thlr. Berwickelungen eintreten, nicht für vergangene. Nr. 4. Für jeden folgenden Besuch in solcher Entfernung Abg. Baumbach( dfr.): Die Frage des Schiedsgerichts ifts- 1 Thlr. Bei Entfernungen über eine Viertelmeile von der Die Schloßbauplay- Verböserungskommission der Stadt im vergangenen Jahre auf dem Interparlamentarischen Kongreß Borstadt steht dem Arzt auch das Recht zu, freie Fubre zu ver- verordneten tagte heute. Der Kommission gehört bekanntlich fein in Bern eingehend diskutirt worden. Ich bin auch zugegen gelangen. Bei allgemein anerkannt fontagiösen Fiebern( anstecken- Sozialdemokrat an was soll denn auch in der Entengrüß­wesen. Französische Delegirte regten an, daß in den ver- den Krankheiten), durch deren Behandlung das Leben des Arztes Kommission ein Gegner der Bewilligung von viel Geld aus dem fchiedenen Parlamenten die Anregung des nordamerikanischen selbst gefährdet wird, findet eine Berdoppelung der hier von Stadtfäckel zu gunsten der Ausführung des Absages 1 des Rongreffes zur Sprache gebracht werden sollte. Die elfaß 9. 1-4 angenommenen Säge statt. Scharlach und Cholera() Runze'schen Projektes? Prinzipieller Gegensatz gegen die be Lothringische Frage hat in diesen Verhandlungen gar feine Rolle werden nicht zu den fontagiösen Fiebern gerechnet. tannte Wadenstrümpflervorlage war so gut wie nicht vertreten. gespielt und ich persönlich habe gar feinen Zweifel auf der Nr. 5. Wenn der Arzt mehrere zu einer Familie gehörende Nur wollten die Herren gerne wissen, wie viele Millionen Konferenz in Bern gelajien, daß diese Frage gar nicht diskutir und in einem Hause wohnende Kranke zu befuchen hat, darf der kleine Scherz foften würde. Drei Millionen meinte bar ist. Wir sind mit dem Reichskanzler der Meinung, daß das er für den zweiten, dritten u. s. w. nur die Hälfte des bestimmten der Magiftrat, Magiftrat, menn die Häuser, Königsstraße 1-4 Errungene nicht herausgegeben werden darf.( Bei all links.) Sages fordern. nicht angetauft, wenn vielmehr lediglich ein neuer Unsere Jdee ist, daß es mit der Zeit zu einem völkerrechtlichen Nr. 6. Wenn aber mehrere Familien in einem Hause Mühlendamm dort errichtet werden würde. Der Magistrat Grundjaß werden möge, vor der ultima ratio regum fchieds- wohnen, die denselben Arzt gebrauchen, so tann er dann von bemühte fich darzulegen, daß die Terraffenfrage teinerlei gerichtliche Verhandlungen anzubahnen. Wir meinen, daß diefe jeder Familie das volle Sostrum fordern. Rolle gespielt habe(!) und daß der Kronfiskus fich zu Beiträgen Idee ausführbar ist und bitten den Reichskanzler, sich freund­für Verbreiterung des Schloßplatzes bereit zu erklären teinen licher als bisher ihr gegenüber zu stellen. Anlaß genommen bat, daß der Magistrat auch nicht versucht hat, Beiträge vom Kronfistus sich zu sichern. Sehr lebhaft wendete fich der Magiftrat dagegen, wegen der Terrassenfrage anzufragen; er befürchtete, nicht wissen zu fönnen, an wen er sich dieserhalb wenden könne( na nu? giebt denn der Adreßkalender keine Auskunft?) Der Ausschuß verlagte sich schließlich, weil er noch weitere Informationen vom Magiftrat erwartet.

Abg. Wiffer( wild) tritt für die Handelsverträge und die Figirung der Kornzölle ein. Die Kornzölle müßten auf der Beitragshöhe bleiben, bis auch die Industriezölle heruntergefegt feien. Die Klagen der Grafen Mirbach und Kanig seien uur Klagen des Großgrundbesizes, der sich aus eigener Straft nicht er halten könne.

Abg. v. Kardorff dankt dem Abg. Bebel, daß er sich endlich auch mit der Währungsfrage zu beschäftigen anfängt. Die Ver­ einigten Staaten von Nordamerita hätten nicht die Verpflichtung, in der Währungsfrage die Initiative zu ergreifen; Deutschland aber habe durch seine Goldwährung erst die Wahrungs rage auf geworfen und den ganzen Wirrwarr angerichtet.( Seiterkeit links.) Sieben Achtel des deutschen Bodens könnte nicht Weizen, sondern blos Roggen tragen. Die Zuckerrüben hätten auch den Getreide bau nicht eingeschränkt.

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Nr. 7. Für jeden nächtlichen Besuch innerhalb der Stadt und Vorstadt, wenn es der erste Besuch des Krauten ist, 2 bis 3 Thaler. Nr. 8. Für denselben, wenn er au den nachfolgenden Be fuchen gehört, 11,2-2 Thaler. Nr. 11. Für einen nächtlichen Besuch gilt ein jeder, der von 10 Uhr abends bis des Morgens um 6 Uhr gefordert wird. Nr. 14. Für ein aus dem Hause abgeholtes Rezept 1/8 bis 14 Thaler. Nr. 15. Für ein bergleichen in der Nacht 1/ 4-1/ 2 Thaler. Nr. 18. Für den Beistand eines Arztes bei einer Operation 1-3 Thaler. Nr. 19. Für den Beistand eines Arztes bei einer Nieder­funft 3-4 Thaler.

Nr. 20. Für die Ausfertigung eines Gesundheits- oder Krankheitsscheines 1/ 3-1 Thaler. Vorstehendes dürften wohl die am meisten in Anwendung Abg. v. Hornstein( wild konf.) tritt der Forderung auf kommenden Bestimmungen der Medizinaltage sein. Es fann sich Aufhebung des Identitätsnachweises entgegen. Graf Mirbach hiernach leicht jeder berechnen( falls er sich gemerkt hat, wie viel mache fich in feinem Auftreten verschiedener Jntonfequenzen Bejuche der Arzt abgestattet hat und wie oft derfelbe in der schuldig. Beibehaltung des hohen Zolles und Aufhebung des Sprechstunde konsultirt ist), was der Arzt fordern darf und bis Identitätsnachweises gleichzeitig sei unausführbar. Gerade die wie hoch der Rechtsschutz- Verein Berliner Aerzte" erhöhen kann. Aufhebung des Identitätsnachweises müsse den bestehenden Eine nachträgliche Erhöhung der Liquidation ist übrigens rechtlich Bol aufs äußerste schwachen. Wenn die Herren in den Dit nicht zulässig, falls die zuerst gejandte Liquidation nicht eine provinzen über die Sachfengangerei jammern, so sollten fie daran dahingehende Bemerkung trägt. benken, daß aus Süddeutschland jährlich 250 000 Menschen in die Schweiz wandern. Der Süddeutsche treibe deshalb doch Land­wirthschaft, aber er bezahle seine Arbeiter so, wie die Schweiz , d. h. fünf bis sechs Mal so hoch wie in dem preußischen Osten. Süd- und Westdeutschland wolle nichts voraus haben vor dem preußischen Often, aber auch nicht geschädigt werden. Die Auf­hebung des Identitätsnachweises würde der Gerechtigkeit so widerstreben, daß kein Süd- und Mitteldeutscher seine Zustimmung Dazu geben tönne.

Damit schließt die Debatte. Das Gehalt des Staatssekretärs wird bewilligt, desgleichen ohne Disfussion die Mehrforderung für zwei vortragende Räthe und für die Vermehrung der Beamten des Zentralbureaus.

Es folgt das Kapitel: Gesandtschaften, Ron­fulate und Schuhgebiete. Bei dem Gebalt für den Botschafter in Rom wird die im Etat beantragte Zulage von 20 000 M. abgefeßt, das Gehalt unverändert auf 100 000 9. be­laffen.

Die Verlegung des Konsulats in Nisch nach Belgrad be antragt Avg. Graf Raniz abzulehnen. Nach furzer Befür wortung durch den Direktor im Auswärtigen Amt Reich­ hardt und Staatssekretär von Marschall wird die Forderung bewilligt, desgleichen der Rest des Kapitels, ebenjo Die allgemeinen Fonds. Vorbehalten bleibt die Berathung der in diefen Kapiteln befindlichen auf die Schußgebiete bezüglichen Petitionen.

Bon den einmaligen Ausgaben beantragt Abg. Graf Kaniz die Streichung der Subvention von 10 000, für die zoologische Station in Rovigno an der Abria, weil er darin eine sachlich nicht gerechtfertigte Unterstützung des Berliner Aquariums sieht. Referent Abg. Prinz Arenberg empfiehlt bringend die Be willigung der Position. Es handele sich nicht um eine Sub­vention, sondern um ein wissenschaftliches Justitut ersten Ranges, deisen Unterstügung eine Ehre für Deutschland sei. Für die Beihilfe verpflichte sich die Leitung des Unternehmens, den Deutschen Universitäten lebendes und fonfervirtes Wiaterial gegen Erftattung der Selbstfosten zu liefern und für Gelehrte 2 Ar beitspläge nebst Material foften rei zur Verfügung zu stellen.

Abg. Witte( dfr.) schließt sich diesen Ausführungen durch­weg an. Lem Grafen Kanig tomme es wohl weniger auf das Aquarium, als auf das Agrarium an.( Große Heiterfeit.)

Abg. v. Kardorff wird für die Forderung stimmen, hofft aber, daß die Linte gleiches mit gleichem vergelten werde, wenn es sich um Geld für wissenschaftliche Zwede in den Kolonien handele.

Abg. Graf Kaufh kann wegen der heutigen Finanzlage die Forderung nicht bewilligen.

Staatssekretär v. Marschall : Bon Preußen ist die Auf­nahme dieser Position in den Reichs etat aufs allerdringendste befürwortet worden; wir tönnen also nur um Bewilligung bitten. Der Titel wird darauf genehmigt, ebenso die übrigen Posten im Ertraordinarium.

In nochmaliger Abstimmung wird der gestern angenommene und handschriftlich eingebrachte Antrag betreffs Anstellung von Erhebungen über die Vorkommnisse bei der Wahl des Abg Ahiwardi heute gegen die Stimmen der Linfen abgelehnt, nach dem Abg. von Marquardsen( ntl.) erklärt hat, daß die National liberalen dem Antrag nicht zustimmen tönnten, da er von der i der Wahlprüjungsfommiffion ev. beschlossenen Fassung abweicht, Schluß 54 Uhr. Nachste Sigung Mittwoch 1 or

( Etat der Schußgebiete.)

Tokales.

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Der Petition des Vereins Berliner Presse an den Reichstag , welche ein für das Deutsche Reich geltendes Straf­vollzugsgefeß unter besonderer Berücksichtigung der Preffe ver langt, haben sich der Frankfurter Journalisten- und Schrift­stellerverein", der Verein Dresdener Preffe" und der Münchener Journalisten und Schrittstellerverein", sowie die lebattions mitglieder des Gefelligen" in Graudenz angeschlossen. hat be= Münchener Journalisten und Schriftstellerverein" schlossen, im Anschluß an jene Eingabe des Berliner Vereins eine eigene Petition in erweiterter Form an den Reichstag zu

fenden.

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Der

Schießende Posten. Das Berliner Tageblatt" bringt folgende Mittheilung:

Zwei Gewehrschüsse erdröhnten gestern Nacht zwischen 1 und 2 Uhr in Moabit in der Nähe des Backhofes; es war wieder einmal ein Militärposten, der auf einen das Halt!" nicht beachtenden Paisanten gefeuert hatte. Dieser Passant, Zu dem Fall Dellrich. In Nummer 46 brachten wir die ein Schauspieler, war in die Lüneburgerstraße geflohen und dort Berichtigung" des Herrn Sanitätsrath Dr. Becher, welche von mehreren Personen gestellt worden, bis der Boften hinzukam er statt an uns, an die Medizinische Reform" gerichtet hatte. und den Ausreiser festnahm, den er sodann nach dem Packhof zu dieser Berichtigung hat nun Herr R. Dellrich folgende Er transportirte. Zeugen dieses Vorganges erstatteten von dem tlärung gegeben: felben Anzeige auf der Militärwache im Untersuchungsgefängniß. Ich bin bis zum 28, November 1892 Mitglied der Meyer, von wo aus der Wachtposten um 21/4 Uhr abgelöst wurde; schen" Raffe gewesen, an diefem Tage ausgesteuert", feit auch der Arrestant wurde mitgeführt und später durch zwei dem ohne Behandlung frant. Vor 6 Jahren habe ich an Soldaten nach der in der Gerhardtstraße gelegenen Polizeiwache Bluthusten gelitten, bin damals von Herrn Dr. Lams, gebracht. Die beiden Kugeln haben glücklicher Weise teinen Gr. Frankfurterstr. 101, behandelt morden; 1890 bin ich Schaden angerichtet."

auf 3 Wochen wegen Lungenverschleimung im fatholischen

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Krankenhause, im letzten Jahre in Behandlung der Kassen- Der sozialdemokratische Verein Vorwärts" von ärzte Herren Dr. Worms, Neue Königstr. 31, und Dr. Nigdorf unternahm am Sonntag, den 26. Februar, eine Bachmann, Landsbergerstr. 98, bei diesem nur die Agitationspartie nach den Ortschaften Rudow , Schönefelde , lezten 8 Wochen gewesen. Diepensee, Wasmannsdorf, Selchom und Bohnsdorf . Ueber die Beide lezteren Herren Aerzte hatten mir behufs Er selbe wird uns von den Genossen berichtet: Vom herrlichsten Tangung der Juvalidenrente Atteste ausgestellt, in denen Sozialistenwetter begünstigt, hatten sich zirka 25 Genossen ein fie meine Arbeitsunfähigkeit bezeugten. Am 1. Dezember gefunden. Die Verhältnisse baben sich geändert; es ist in der besuchte mich Herr Sanitätsrath Dr. Becher, Münzftr. 4. Umgegend Berlins nicht mehr so gefährlich, wie noch vor wenigen um als Vertrauensarzt im Auftrage der Versicherungs Jahren; die Landleute lassen sich in Disfuffionen ein, fie nehmen anstalt mich zu untersuchen. die Schriften sehr gern an und es ist nicht zu verkennen, daß die sozialistische Bewegung Wurzel faßt. Die Leute fragen, weshalb wir die hohen Löhne wollen und gegen die Getreides und Vieh­ölle eintreten? Bir haben ihnen llar gemacht, daß nur der Großgrundbesitz Bortheil davon hätte, und ist infofern ein Erfolg u verzeichnen, als ein Wirth in Schönefeld sich bereit ertiärt hat, fein Lotal zu einer Versammlung zu geben, welche am Sonntag, ben 12. Mars, stattfindet.

Während ich sonst fast den ganzen Tag zu Bette lag, war ich, als Herr Sanität rath Dr. Becher fam, aufgestanden, um mich zur Untersuchung zu reinigen und frische Wäsche an auziehen.

Sobald ich das Hemd abgezogen hatte, rief Herr Sanitäts­rath Becher aus: Mann, Sie sind ja vollständig ab gemagert," Db er gefagt hat wie ein Sfelett", fann ich nicht mehr behaupten.

Einzelne Beobachtungen verdienen hervorgehoben zu werden. In Selchow schlafen die Knechte auf dem Rittergute in einem voll ständig ungenügenden Raum; die Betten stehen übereinander, Dielen find nicht vorhanden. Ebendaselbst begegneten wir einer Fran mit einem 5jährigen Rinde, augenscheinlich im böchsten Elende befindlich; der Mann war vor furzein an der Schwindsucht ge storben und da fie erst 1 Jahr da sind, so sind sie nicht und Kind hatten gerriffene Mannsstiefel an. Als Beichen der Beit sind wohl die vielen Handwerksburschen und Bettler zu be­trachten, welche die Straße bevölfern, trozdem dort teine Heer traße ist. Hoffen wir, daß die Zeit nicht mehr fern ist, wo folche Bustände unmöglich find. Am 12. d. Wits. findet in aönefeld bei Wielich eine Versammlung statt, in der Fris 8ubeil- Berlin über die Militärvorlage sprechen wird.

Daraus untersuchte mich Herr Sanitätsrath Becher und nach Beendigung der Untersuchung, beim Fortgehen, sagte er au mir: Da, Sie werden doch noch etwas arbeiten fönnen." Ich erwiderte: Herr Rath, ich fann in meiner Lage nicht einen Pfennig verdienen." Darauf entgegnete Herr Sanitäts rath Becher: Na, Sie werden doch wohl noch Düten tleben tönnen" und entjernte sich gleich darauf. Während heimathberechtigt und bekommen feine Unterfiügung. Mutter der Untersuchung war Herr Sanitätsrath Becher sehr nett zu mir gewesen, fodaß ich meine ganze Hoffnung auf ihn gefegt hatte; durch seine legten Worte war ich so ent täuscht, daß ich nach seinem Fortgange bitterlich weinte. Wenige Tage darauf erhielt ich den abweisenden Bescheid. Meine Frau ging zu Heren Sanitätsrath Becher in feine Wohnung, um ihn die Sache vorzustellen. Er berief sich aui feinen Gid und rieth unwir sollten uns ans Schiedsgericht

wenden.

Diesen Nath habe ich befolgt, da ich durchaus arbeits unfähig bin und alle Tage schwächer werde, viel huste und Nachts schwize.

Tie Atteste der Herren Dr. Worm 3 und Dr. Bach mann sind zu den Atten eingereicht und am 21. d. M. bin ich im Auftrage des Schiedsgerichts noch einmal untersucht von Herrn Sanitätsrath Dr. Becker, Blücherstr. 28.

Ein Mann nach dem Herzen der Bourgeoisie ist der seit dem 5. Februar verschwundene Kaufmann Fr. A. Mund. Bei dem letzten Buchdruckerstreit war er eine Hauptstüße der Berliner Prinzipale, denen er Streitbrecher, besonders aus Wien , zuzuführen hatte. Diesem seinem Verdienst wurde nicht blos klingender Lohn zu Theil, sondern ihm dankte er auch die Ein­prehlung an die renomunirte Schriftgießerei Schelter u. Giesecke in Leipzig , die er in Berlin vertrat, und die den Aberglauben, das ein Lump, der gegen die Arbeiter alle möglichen Räute schmiedet, wenigstens ehrlich gegen die Prinzipale sein miffe, theuer, büßen muß. Die Unterschlagungen, welche Mund geübt, sollen fich auf 100 000 9. belaufen. Einem Hausdiener, Robert Dellrich, Weberstr. 22, Hof part. Joh. Adams, den Munck in Berlin annahm, schwindelte er eine Raution von 1000. ab, die der arme Mann wohl kaum örienzeitung" fucht, augenscheinlich im Auftrage der einmal verpflichtet, ihn ferner in ihrem Dienst zu behalten, und Kartelle und Ninge oder Börsenzeitungs- Finnfereien. wiederieben wird. Die Firma Schelter u. Giesecke hält sich nicht nationalliberalen Bochumerleute, die Machenschaften jener 170 Berg- fo ist auch taum der Hoffnung Raum zu geben, daß sie es wertsunternehmer. welche das beinisch Weitfälische für ibre Pflicht halten wird, dem Adams die Raution wieder zu Kohlensynditat gegründet haben, zu vertheidigen, indem verschaffen.

Meine Frau fann bezeugen, daß alles fich so verhält, wie ich erzählt habe. Ich selbst bin bereit, diese Aussage nöthigen­falls vor Gericht zu beschwören. Berlin , den 23. februar 1898.

Die

fte die Kartelle" im Gegensatz zu den Ringen" verberrlicht. Den Kartellen" legt sie einen nationalen, den Ringen" einen In schwerkrankem Zustande erschien geftern Vormittag internationalen Charakter bei. Das ist Blödsinn. Ringe wie gegen 12 Uhr auf dem Bureau des 17. Polizeirenters in der Nuter der Ueberschrift: Eine eigenthümliche Pragis, Kartelle bezwecken gleichmäßig Ausbeutung der Ron Kaiser- Wilhelmstraße die feit 8 Wochen als vermist gemeldete brachte der Vorwärts" in Nr. 46 vom 28. Februar eine Notiz. fumenten. Gemeingefährlicher für den Konsumenten find 19jabrige Bertha Flegel, aus Rothenburg in Schlejien gebürtig, welche mit Recht die nachträgliche Erhöhung ärztlicher Liqui fogar die Kartelle, die, weil echte Kinder des Schußzolls, nur mit welche um Ueberführung in ein Krankenhaus bat, da sie bereits bationen bei Gi ziehung seitens des Rechtsschuß Vereins Ber- einem beschränkten Gebiet zu rechnen haben, da der vater seit dem 7. Februar d. J. nichts mehr gegessen habe. liner Aerzte" scharf trififirte. Wenn diese nachträgliche Erhöhung ländische Schuzzoll die Abwehr des Eindringens fremder Kon- Lie Person, welche fich in total enitvästetem Zustande auch gerade feine Grpreffung darstellt, so ist doch der Nachsah: furrenz bis zu einer gewiffen Höhe besorgt und die Kartelle befand und sich vor Schwäche kaum noch auf den Füßen zu bei nicht erfolgter Rahlung und im Wege der Klage wird eine caber eine Art Privileg für Ausraubung der einheimischen halten vermochte, gab an, daß fie bis zu dem oben erwähnten Erhöhung nach der Medizinaltage vorbehalten", mindestens eine Konsumenten haben. Ringe dagegen erjrecfen fich nicht auf ein Lage bei dem in der Kaiser Wilhelmstraße 19 wohnenden höchft unanständige Drohung. Und was heißt das: nach der räumlich begrenztes Wirthschaftsgebiet, sondern über die ganze Restaurateur Hübner in Dienst gewesen sei. Ihr Brotherr hatte Medizinaltare? Wie viel, oder richtiger gefagt, wie wenige der Erde, und haben wenigstens in der Gefeßgebung feinen Bundes- fie eines Vergehens wegen Knall und Fall aus der Stellung ents Berliner Aerzte liquidiren benn überhaupt noch unter der genossen, müssen also erst die Zollschranken überspringen, ehe fie laffen und da fie gerürchtet, daß Herr H. fie bei der Polizei an felben? Die Tare für die Medizinalpersonen batirt vom an die Ausraubung des Konfums gehen können. Auch haben fie gezeigt, fo fei fie nach einer in der 4. Etage desselben Haufes 21. Juni 1815 und lautet Abschnitt II Nr. 1: Für den erften es mit einer ungleich stärkeren Konturrenz zu thun und müssen belegenen leerstehenden Wohnung gegangen; dort habe sie sich Befuch innerhalb der Städte und Vorstädte 8-1/ 8 Thlr. daher in der Ausbeutung fehr vorsichtig zu Werke gehen, was eingeschloffen, um zu verhungern. Wie die&. ferner be Belche von den verschiedenen möglichen Sägen innerhalb das Syndikat nicht einmal nöthig hat. hauptet, hat sie die 3 Wochen hindurch nur von dem Genuß