früher nicht eine Reichseinkommensteuer, wohl aber eine Kunst abgeurteilt worden, hat die Strafe verbüßt und wird mum| Wettbewerb im Entgegenkommen zur Regierung zu veranlassen, fo Reichsvermögenssteuer vorgeschlagen. Kommt noch einmal wegen derselben Affäre herangeholt. Es ist juristische daß schließlich, während ursprünglich nur eine Akademie für das es über die Finanzreform zu einer Reichstagsauflösung, so wird Silbenstecherei, wenn behauptet wird, damals sei er als Angeklagter Rheinland vorgesehen war, deren zwei, in Köln und Düffelman erstaunen, wie populär eine Reichsvermögenssteuer ist. Heute gestraft worden und jetzt werde er als renitenter Zeuge verurteilt. Dorf, entstanden. Es scheint, daß die beiden Städte ihre findet sie keine Mehrheit im Reichstag, keine Annahme bei den Diese Argumentation unterstreicht im Gegenteil das Wider- Bereitwilligkeit der Regierung gegenüber schwer zu bereuen Regierungen. Wird die Nachlaßsteuer eine Mehrheit im Reichs- sinnige und Empörende Des Falles. Hier wird das haben werden. In Düsseldorf hat der Leiter der Akademic tage finden? Das Zentrum lehnt ab. Werden die Konserva- wichtigste gesetzliche Recht des Angeklagten, daß er nämlich nicht zum Geheinmrat Dr. Witzel fein Amt niedergelegt; die Ursache tiven einsehen, daß eine Heranziehung des Besizes eine politische Beugnis gezwungen werden kann, auf Umwegen illusorisch gemacht. dazu ist auf finanziellem Gebiete zu suchen. In der legte Notwendigkeit ist? Das Zentrum wird es den Konservativen Der Zusammenhang mag durch die zeitliche Trennung, dadurch, Sizung der Stadtverordnetenversammlung wurde von liberaler sehr schwer machen, der in der Nachlaßsteuer liegenden Lesteue- daß Brecour vor neun Monaten als Angeklagter und heute als Seite ein Antrag eingebracht, durch einen Ausschuß prüfen rung der Deszendenten und Ehegatten zuzustimmen. Man wird Beuge gepackt wird, verschleiert werden, aber tatsächlich und in zu lassen, wie weit die ungünstigen finanziellen Ervon Zentrumsfeite alles versuchen, um auch in dieser Steuer- feinem Effekte liegt der Fall offenbar so, daß hier ein und dieselbe gebnisse der städtischen Krantenanstalten und der frage den Block zu fprengen. Die Befürchtung liegt nahe, daß der Person in derselben Sache als unverantwortlicher Angeklagter mit Akademie auf deren Organisation zurüdzuführen fei. Von Bund der Landwirte, dem die Verbindung mit dem Liberalismus allen nach der Strafprozeßordnung ihm zustehenden Rechten als Zentrumsfeite wurde erklärt, daß man beabsichtigt habe, einen ein Dorn im Auge ist, hier die Zentrumsflöte blasen wird. Fällt folcher vernommen wird, und daß ihr danach als verantwortlichem, gleichen Antrag einzubringen, es sei vielleicht am besten, zugleich in die Nachlaßsteuer, dann wird aus der Erbschaftssteuer nicht viel zur Wahrheit gezwungenen Zeugen dieselbe Aussage noch einmal eine Prüfung der Frage einzutreten, ob die Akademie für herauszuschlagen sein, denn die Einschränkung des Intestat abgenötigt werden soll. Ob diefes starte Stüd neupreußischen Ge- praktische Medizin nicht ganz aufzuheben sei. erbrechts und die Ausschließung derjenigen, deren Verwandtschaft rechtigkeitstriebes bis zu Ende gedeichselt werden kann, wird ja das über Geschwisterkinderrang hinausgeht, von der gesetzlichen Erb- Ergebnis des Einspruchverfahrens, das Genosse Brecour sofort einfolge, wird mehr als 20 Millionen faum bringen und die Gr- geschlagen hat, dartun. höhung der Sätze der jetzigen Reichserbschaftssteuer dürfte nicht leicht fallen."
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Politifche Ueberficht.
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Ueber die Art dieser Nachlaßsteuer sagt der ArtikelSchreiber nichts und zwar aus Berechnung; denn es liegt Berlin , den 24. September 1908. ihm klar ersichtlich daran, die Konservativen als die Leidtragenden bei dieser Steuer hinzustellen. Das läßt sich aber Die„ Post" und ihre Mäcene. nur solange machen, als die einzelnen Bestimungen un- Die„ Post" versendet unter dem Motto: Deutsche Unterbekannt bleiben; denn wie in Anbetracht der völligen Abnehmer, steht fest und geschlossen zusammen", eine hängigkeit der Regierung von den Junkern ganz selbstver- Einladung zum Abonnement, in der es heißt: ständlich ist, wird der immobile Besiz durch die Nachlaziteuer viel weniger herangezogen, als das mobile Kapital, und außerdem werden sicherlich noch allerlei Ausnahmen für die Landwirtschaft statuiert werden.
Um die 500 Millionen Reichsbedarf voll zu machen, wird zugleich eine Steuer auf Gas und Elektrizität, ferner auf Inserate vorgeschlagen. Was erstere Steuer anlangt, so soll sie 50 bis 55 Millionen bringen, während die Inseratensteuer mit 25 Millionen Mart angefeßt wird.
Und zuguterlegt enthält das Sydowsche Steuerbündel auch noch eine Erhöhung der Matrikularbeiträge, mindestens auf 80 Pf. pro Kopf( heute entfällt auf den Kopf nur ein Betrag von 40 Pf.), wenn das aber nicht reichen sollte, auf 1,20 oder 1,50 M. pro Kopf. Je mehr, je lieber!
Zum Schluß wird nochmals der Freifinn aufgefordert, Drder zu parieren; denn der Blick auf die Zukunft, die Wiederkehr der Zentrumsherrschaft, der dann eintretende Rücktritt des Ranglers mahnen alle, welche die Blockpolitik als eine Erlösung vom Zentrumsübel betrachten und deshalb ihr anhängen, zur Vorsicht und zur Mäßigung."
zu
Eine ,, Reichsfinanzreform", die genau denselben agrarischen Stempel trägt, wie die ganze Wirtschaftspolitit des neuen Deutschen Reiches preußischer Nationen! Die Agrarier werden in jeder Hinsicht geschont. Baghaft wird ihnen lediglich zugemutet, eine geringe Nachlaßsteuer akzeptieren. Dafür aber bleiben ihnen ihre Profite aus der Spiritusbrennerei erhalten; vielleicht werden sie gar noch er höht. Etwas schwerere Lasten werden der Industrie auf gebürdet, doch die Hauptsumme aufzubringen, überläßt man großmittig der breiten Voltsmasse. Sie ist ja dafür da, die Stoften des Patriotismus" und des baterländischen Opfermutes" der Besten und Edelsten zu bestreiten.
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Preußische Preẞverhältniffe.
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Ein Fall unerhörter Vergewaltigung der Presse, der selbst in Preußen einzig dastehen dürfte, wird uns aus Kiel gemeldet. Dort svar, wie feinerzeit berichtet worden, im Dezember vorigen Jahres Genosse Brecour, Redakteur der Schleswig- Holsteini schen Volkszeitung ", wegen Beleidigung des Bürgermeisters von Metersen vom Schöffengericht zu drei Monaten Gefängnis verurteilt worden; die Berufungsinstanz hatte dann die Strafe auf einen Monat ermäßigt. Es handelte sich um eine Korrespondenz aus Uetersen , in der dem dortigen Bürgermeister allerlei zweifelhafte Manipulationen vorgeworfen worden waren, und der Wahrheitsbeweis war nach Ansicht des Gerichts nicht geglückt. Genosse Brecour verzichtete auf das sogenannte Rechtsmittel der Revision und sag feine Strafe im März dieses Jahres ab.
Die finanziellen Lasten, die der Stadt Düsseldorf aus den Krankenanstalten erwachsen, die in Verbindung mit der Akademic errichtet worden find, haben eine derartige Vermehrung erfahren, daß für das Finanzgebahren der städtischen Verwaltung eine ernste Gefahr vorliegt. Die beiden im vorigen Jahre eröffneten Anstalten haben einen Gesamtaufivand von über sieben Millionen Mart erfordert, im laufenden Haushalt beanspruchen fie 745 000 art an Lasten, 358 000 Mart an Zinfen und 387 000 Mark an städtischem Zuschuß. Im vergangenen Frühjahr wurde fast eine Million Nachtragstredit und für 650 000 Mark Indemnität bewilligt. Aller Voraussicht nach stehen weitere Nachforderungen und Belastungen
bevor.
Zu den Landtagswahlen in Oldenburg . Aus Eversten( Oldenburg ) wird uns in Ergänzung unserer Witteilungen über die Wahlmännerwahlen im Großherzogtum Oldenburg geschrieben:
... Von allen Berliner Zeitungen ist die" Post" diejenige, die den Kampf gegen die Sozialdemokratie von jeher mit besonderer Energie geführt hat und die auch für die Zukunft die Bekämpfung der fozialdemokratischen Bestrebungen als ihre Hauptaufgabe betrachtet. Für gerechte Wünsche und Forderungen der Arbeiter ist auch die" Post" ftets eingetreten, gegen demagogische Gelüste aber zieht sie schonungslos zu Felde. Da auch viele Zeitungen, um die Gunst Ihre Angaben über den Wahlausfall in Nr. 222 des Vorwärts" der Massen bublend, der Sozialbemofratie gegenüber nicht die stimmen nicht ganz. Im 1. Wahlkreise, Stadt und Amt Oldenburg, nötige Festigkeit zeigen, ist speziell in der Reichshauptstadt ein haben wir erhalten: Drgan doppelt nötig, das der Regierung und den bürgerlichen Streifen das Getvissen schärft gegenüber der das Vaterland und hiermit auch das Unternehmertum aller Gewerbe- und Industriezweige so schwer bedrohenden sozialdemokratischen Gefahr.
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Stadt Dldenburg Gemeinde Oldenburg Eversten. Dhmstede
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317 Stimmen( 1905: 389)
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394
330)
307
212)
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288
250)
1306 Stimmen( 1905: 1181)
Die" Post" will für nationale Kreise das sein, was der Vorwärts" für alle umstürzlerischen Elemente ist. Darum ist es auch Pflicht aller VaterlandsAußerdem sind noch einige Stimmen in den ländlichen Ges freunde, den schärfsten Gegner des Vorwärts" durch Abonnements meinden Rastede und Wardenburg sowie Wiefelstede abgegeben. und Inserate zu unterstützen und der" Post" so eine noch um- Die Konstellation ist folgende: Stadt Dldenburg 57 Wahlmänner, faffendere Durchführung ihrer Aufgabe zu ermöglichen. Was die die allen möglichen liberalen Richtungen angehören; Gemeinde OldenArbeiter opferwillig für ihren Vorwärts" tun, müssen auch die weit burg 5 bürgerliche und 16 sozialdemokratische Wahlmänner; Gemeinde besser fituierten Arbeitgeber für den Antipoden des Vorwärts", die Eversten 15 sozialdemokratische Wahlmänner; Gemeinde Ohmstede " Post" tun. In richtiger Erkenntnis dieser Sachlage haben der Verein 14 bürgerliche( agrarische) Wahlmänner. Ebenso stellen Rastede und für bergbauliche Intereffen im Oberbergamtsbezirk Wardenburg agrarische Wahlmänner, während Wiefelstede freisinnig Dortmund und der Oberschlesische Berg- und Hüttenmännische Verein, die Oberschlesische Kohlen gewählt hat. Den 57 Wahlmännern der Stadt stehen also 78 im Konvention, der 8entralverband Deutscher In- Amte gegenüber. Bisher stellte der Wahlkreis 6 Abgeordnete, jetzt 7. dustrieller sowie der Wirtschaftliche Berein der Dieser siebente Abgeordnete kommt nach dem Bevölkerungszuwachs Saarindustrie ihren Mitgliedern das Abonnement auf die dem Amte zu gute, da das Amt 38 000 Einwohner gegen 28 000 " Post" und die Ueberweisung von Inseraten an uns auf das der Stadt hat. Die Stadt hat nun aber schon vier Kandidaten dringlichste empfohlen." aufgestellt und wird versuchen, diese auch durchzubringen. Ihre männer der Stadt, unter denen sich eine ganze Anzahl National 57 Wahlmänner allein können dies aber nicht. Sind die Wahlsozialer befindet, einfichtig genug, so werden sie den Sozialdemo traten zwei Sige, nämlich Dsternburg und Eversten, und den Freifinnigen Wiefelstede überlassen. Dann geht ihre Kandidatenliste glatt durch; der Einzug von Agrariern wird berhütet. Fraglich ist allerdings, ob die Dldenburger Liberalen nicht doch lieber einen wahlrechtsfeindlichen Agrarier, der zudem auch noch Gegner des neuen Schulgesetzes ist, wählen, als einen Sozialdemokraten.
der" Post" nicht glauben sollten, hat der Zentralverband deutscher Für den Fall, daß es Unternehmer gibt, die dem Anreißen H. Industrieller, gezeichnet. Bueck, dem werbeschreiben einen Geleitbrief mitgegeben, der es ebenfalls verdient, hier wörtlich wiedergegeben zu werden. Er lautet:
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Mit lebhaftem Bedauern ist von den Mitgliedern des Sentral verbandes häufig genug darauf hingewiefen worden, daß die Ver tretung ihrer Interessen in der Preise durchaus unzureichend sei. Ferner ist noch keineswegs sicher, daß das Mandat im FürstenGanz besonders ist zu beklagen, daß die in der Hauptstadt des Reiches erscheinenden Zeitungen dem Zentralverbande in den von tum Lübeck verloren ist. 1905 wurden dort 2 Freifinnige, 1 Agrarier ihm vertretenen Interessen gegenüber eine unfreundliche, in nicht und 1 Sozialdemokrat gewählt, und das alles von denselben Wahlwenigen Fällen sogar feindliche Stellung einnehmen. Eine männern. Es waren damals 8-10 Wahlgänge dazu notwendig.- dankenswerte Ausnahme macht die 8eitung Die Post". Sie steht von allen in Berlin erscheinenden Blättern der Industrie am nächsten und vertritt in besonders energischer Weise die Intereffen der Arbeitgeber der Sozialdemokratie und ihren in Halle tagte, nahm nach einem Vortrage des UniversitätsDer Nettorentag der Provinz Sachsen , der dieser Tage Organisationen gegenüber. Im Hinblick auf die damit den Bestrebungen des Zentralverbandes professors Dr. v. Drygalsti über die sexuelle Aufklärung der gewährte Förderung möchte ich unseren mit zur Entlassung kommenden Schüler und Schülerinnen folgende gliedern dringend empfehlen, die, Bost" durch Leitfäße an: Abonnements und Inserate au unterstüßen.
Hochachtungsvoll
gez. H. Bued,
Nunmehr, über neun Monate nach der ersten Verhandlung, am Geschäftsführendes Mitglied im Direktorium des Zentralverbandes Deutscher Industrieller." Mittwoch dieser Woche mußte Brecour in derselben Angelegenheit vor dem Untersuchungsrichter erscheinen, der an ihn das Eine weitere Beilage gibt die Firmen an, die die" Post" unterAnfinnen stellte, den Urheber jener Uetersener Korrespondenz nam- ftüßen, sei es durch Abonnements mehrerer Exemplare, sei es durch haft zu machen. Genosse Brecour lehnte das natürlich Inferate. Unter den 131 Firmen fehlt feiner der bekannten Scharf mit derselben Entschiedenheit ab, mit der er feinerzeit macher, trotzdem die" Post" bekanntlich bestreitet, daß sie von den in der Gerichtssigung sich geweigert hatte, den Verfasser der Justiz Scharfmachern ausgehalten wird. Sie vertritt daher auch nicht zu überliefern. Der Untersuchungsrichter machte ihn nun darauf nationale" Interessen, sondern lediglich die Profite aufmerksam, daß er als Zeuge vernommen werde, und daß bei interessen des Großkapitals. Nebenbei bemerkt, scheint seit der Formatverkleinerung der fortgesetzter Weigerung das 8eugnisawang berfahren gegen ihn eröffnet wurde. Als die Drohung ohne Wirkung blieb, wurde Größenwahnsinn des Blattes noch gestiegen zu sein; sonst könnte es Brecour auf der Stelle zu 25 M. Geldstrafe verurteilt. Es er- sich schtverlich in furioser Selbstüberschägung nicht für den gab sich, daß in derselben Sache, in der Brecour verurteilt worben fchärfften Gegner des Vorwärts" halten. Angerempelt hat war, aufs Geratewohl gegen einen Parteigenossen aus Uetersen als vermutlichen Verfasser der Notiz ein Strafverfahren eingeleitet worden ivar, und daß Brecour jetzt dem Staatsanwalt helfen sollte, dem Verdächtigen den Strick zu drehen.
es uns ja zur genüge, oft spaltenlang; aber da trop Kronsbeinscher Auffassung die Quantität die Qualität nicht zu ersetzen vermag, stand die Länge stets im Mißverhältnis zum Inhalt. An Anstrengungen, die Wünsche ihrer Gönner und industriellen Mäcene Weiter wurde unserem Genossen durch den Untersuchungsrichter zu befriedigen, hat es, wie wir anerkennen, die Redaktion der„ Post" eröffnet, er solle sich darauf gefaßt machen, daß gegen ihn auf die nicht fehlen lassen, aber niemand vermag Geist" zu produzieren, gefeßlich zulässige Haftstrafe, sechs Monate, werde erkannt wenn er feinen hat, und die Mitarbeiter, die die Direktion mit werden. Der Staatsanwalt werde voraussichtlich einen derartigen vieler Mühe in Kropp und anderen durch ihre gemeinnützigen AnAntrag stellen, und wenn dann auch er, der Untersuchungsrichter, stalten bekannten Ortschaften für den Zweck der Sozialistentötung nicht darauf eingehen würde, so würde doch der Staatsanwalt ohne heranzog, vermochten nur zum Teil das geistige Manto der Redaktion Zweifel Beschtverbe einlegen, und diese Beschwerde werde nach einer auszugleichen.- vorliegenden Reichsgerichtsentscheidung wahrscheinlich erfolgreich sein. Soweit bie bis jetzt vorliegenden Tatsachen. Ueber die fittliche Wertverflichkeit des Zeugniszivangverfahrens brauchen wir uns hier Die Unzulänglichkeit in der praktischen Ausbildung der Aerzte nicht näher auszulassen. Alle verständigen Menschen sind sich längst hatte sich in dem legten Jahrzehnt mit immer größerer Deutlichkeit einig in der Verurteilung dieser Folterprozedur, die die preußisch ergeben. Es wäre nun Pflicht des Staates gewesen, zur Abhilfe deutsche Justiz aus dem Mittelalter glücklich" ins zwanzigste Jahr dieses Uebelstandes an den Universitäten die nötigen Borkehrungen hundert gerettet hat, diese zudem sinnlose Quälerei, denn sie zu treffen. Aber so etwas fostet Geld, bei dem heutigen Stande führt erfahrungsgemäß nie zum gewünschten Ziel. In diesem der medizinischen Wissenschaft sogar fehr viel Geld. Nun ist neuesten Fall ist das Verfahren umso abscheulicher, als nicht daran in Preußen zwar fein Mangel, aber wir brauchen das nur ein Vertrauensmann der Deffentlichkeit für Verlegung seiner Geld für andere Swede, als für Kulturaufgaben. Anstatt dann obersten Berufspflicht, sondern das Opfer noch dazu gezwungen nun
Sexuelle Aufklärung in der Schule.
1. Die heutigen Verhältnisse laffen eine Aufflärung der ab gehenden Knaben wie Mädchen erwünscht, in Großstädten notwendig erscheinen. 2. Sie soll die erzieherische Einwirkung der Schule ergänzen; der Schulunterricht hat natürliches Denken zu fördern( biologischer Unterricht) und die in Betracht kommenden Dinge( Geburt usw.) unbefangen und zugleich zurückhaltend zu behandeln. 3. Die Aufflärung, die am Schluß des letzten Schuljahres erfolgt, muß a) auf eine Hörerschaft von verschiedenen Entwickelungsstufen berechnet jein; b) sie hat die Empfindungen der Hörer nach ethischer und menschlicher Seite hin zu berücksichtigen und darf die Sinnlichkeit nicht erregen; sie muß wirksam und nach Möglichkeit nachhaltig sein. 4. Deshalb hat sie durch den Fachmann, einen Arat, zu geschehen, der mit dem Vorstellungsleben der Kinder Fühlung haben muß am besten der Schularzt. 5. Das Bestreben, der Frühreife teinen Vorschub zu leisten, hat die betreffenden Regungen des Pubertätsalters zu berücksichtigen; sie sind vorzugsweise Neugierde und event. vorzeitige Begierde nach dem Geschlechtsgenuß. Die eigentlichen Zeugungsund Entwickelungsvorgänge sind diesem Alter noch ziemlich gleichgültig. 6. Die Besprechung hat sich von übertriebenen Forderungen frei zu halten und bewegt sich nicht nur in Ermahnungen. Sie fnüpft zweckmäßig an den natürlichen Wunsch nach Lebensfreude an, behandelt die Wirkung des Alkohols und ferner die Gefahren vorzeitigen und unreinen Geschlechtsverkehrs. 7. Jnsbesondere die Zerstörungen durch die betreffenden übertragbaren Krankheiten sind als Tatsachen zu verwerten, welche einen wirtfamen und möglicherweise länger haftenden Eindruck machen fönnen und die Berechtigung der Schulermahnungen am lebenden. Beispiel erweisen. 8. Die Aufklärung betrifft also im wesentlichen gefundheitliche Erfahrungen; so fann sie wohl abschrecken, aber nicht reizen; bei lediglich fachlicher Grundlage hat sie ethischen Wert. 9. Es ist wünschenswert, daß die abgehenden Mädchen diese Warnung durch geeignete Lehrerinnen( Selassenlehrerinnen) erhalten. 10. Fehlt es an diesen, so ist eine taftvolle Besprechung des Gegenstandes durch den Arzt besser als eine unsichere, unzulängliche oder gar keine Aufklärung bezt. Warnung. Bon der mittelbaren Belehrung durch die Eltern( Mütter) ist im allgemeinen teine Besserung zu erwarten.
Mit der Krankheit des Fürsten Eulenburg ist es allem Anschefi an den Ausbau der medizinischen Anstalten an den nach etwas seltsam bestellt. Die Haftentlassung hat so werden soll, seinen Gesinnungsgenossen der Anklagebehörde Universitäten zu gehen, halfte die Regierung die Pflicht günstig auf seinen Zustand eingewirkt, daß ihn ans Messer zu liefern. für die praktische Ausbildung der jungen Aerzte den Städten auf, plöglich seine Aerzte für transportfähig erklärt und ihm die Abreise Aber noch in anderer Hinsicht und ganz abgesehen von der indem sie diese zur Errichtung von Akademien für prattische nach Liebenberg gestatteten. Donnerstag mittag, also genau 48 Stunden Barbarei des Zeugniszwvanges ist dieser Fall eine drastische Ju- Medizin veranlaßte. Solche bestehen im Rheinland in Köln nach der Bekanntgabe des richterlichen Enthaftungsbeschlusses, fuhr stration zu dem in Preußen- Deutschland grassierenden Justizbetrieb. und in Düsseldorf . Man erzählt sich, daß beide Städte an- in der Charité ein Krankenautomobil vor, das dazu bestimmt war, Einer der fundamentalsten modernen Rechtsgrundsäße, daß fange an die Sache nicht heranwollten, daß es aber schließlich Herrn den kranken" Fürsten nach seinem komfortablen Heim in der Mark nämlich gegen einen Angefchuldigten nicht zweimal in Althoff in Kultusministerium gelungen sei, die Herren Oberbürger- zurildzutransportieren. Kurz nach 12 Uhr verließ das Krankenderselben Sache vorgegangen werden foll, wird hier offen- meister der beiden Städte für seinen Plan zu gewinnen und sogar auto, in dem neben dem hohen Patienten auch die Fürstin Eulenburg , fichtlich mißachtet. Genosse Brecour ist nach allen Regeln der was bei der Eifersucht der beiden Städte begreiflich was bei der Eifersucht der beiden Städte begreiflich zu einem der Haushofmeister von Liebenberg, Gehrig, und der Stabsarzt