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Es

Es wird die Zeit kommen, wo unsere Parteigenoffen im Süden Jacobowsky und dem völlig unreifen Kinde entwickelte sich ein Irrenhause verstorben. Verschiedene andere Beugen bekundes die parlamentarische Effekthascherei und politische Rechnungs- Biebesverhältnis, welches anfänglich auch von den Eltern geduldet ebenfalls, daß der Angeklagte stets ein niedergedrücktes und schwer trägerei jatt bekommen und für eine Aenderung der Zustände sorgen wurde. Ende November v. J. Hörte der Stiefvater des Mädchens, mütiges Wesen zur Schau getragen und wiederholt geäußert habe, werden... daß Jacobowsky wegen Erregung öffentlichen ergernisses zu einer er wolle sich erschießen. ,, Boltsblatt für Anhalt"( Dessau  ): Geldstrafe von 90 m. verurteilt worden war. Hierdurch und durch Stabsarzt Dr. Schulze, Assistent in der psychiatrischen Ab. Eins ist in der Debatte, die bei aller Unangemeffenheit in der Zärtlichkeiten, die sich der Angeklagte gegen das Mädchen erlaubte, teilung der Kgl. Klinit, hat den Angeklagten auf seinen Geistes. der Form doch gute Aufschlüsse über die innersten Parteitendenzen tamen die Haufschilds zu dem Entschluß, dem Verhältnis ein Ende zustand untersucht. Der Sachverständige befundet, daß bei Jaco­gegeben hat fie wird sich für die Zukunft sehr gut lesen deut zu bereiten. Haufschild verbot deshalb dem Angeklagten sein Lokal. bowsky eine starte erbliche Belastung und eine psychopatische Vers lich hervorgetreten; die zwei Richtungen in der Partei treten Da der Angeschuldigte trotzdem nach einiger Zeit wieder in dem anlagung vorhanden sei. Der§ 51 fomme jedoch nicht in An­fich immer schärfer gegenüber: die Zusammenbruchs- Restaurant erschien und sich ruhig und anständig benahm, duldete wendung, wenn auch eine herabgeminderte Zurechnungsfähigkei theoretiker und die Entwidelungspolitiker. Und H. später wieder den Verkehr in seinem Lokal, versuchte aber den im Moment der Tat angenommen werden müsse. Rechtsanwalt auch bas ist absolut nicht anzuzweifeln: Trotz ihrer Verkehr mit der Rosa Schulze nach Möglichkeit zu verhindern. Dr. Alsberg richtete an den Sachverständigen verschiedene Fragen, äußerlich noch geringeren Zahl marschieren die letteren. tam häufig zu heftigen Szenen. Jacobowsky drohte wiederholt die fich auf die eghibitionellen Neigungen des Angeklagten, wegen Mit der Zusammenbruchstheorie, mit der Bufpizungsauf seine Geliebte und sich zu erschießen, wenn sein fernerer Verkehr der er bestraft ist, bezogen. Der Sachverständige begutachtete jedoch, faffung eines Stautsky tönnen die praktischen Politiker zu mit dieser nicht geduldet würde. Auch zu dem mit ihm befreun- daß man bei derartigen Handlungen nur von Fall zu Fall ent­mal in Staat und Gemeinde nicht arbeiten. Auch die Gewerk deten Hausdiener Haacke hatte der Angeklagte öfter diesen Plan scheiden könne, ob tiese in einer Amnesie( Dämmerzustand) be­schaftler find außer stande, Kautsky und Luxemburg   zu folgen. ausgesprochen und hierbei einen Revolver vorgezeigt. Wie der An- gangen waren oder nicht. Irgendwelche maßgebenden Rückschlüsse Und die Genossenschaftler ganz und gar nicht. Die letteren geflagte selbst behauptet, habe er auch wiederholt Selbstmordber auf die jetzige Tat ließen sich nicht daraus herleiten. Der an die Geschworenen gerichtete find schon so selbständig geworden, daß sie sich überhaupt nicht mehr fuche unternommen. Einmal habe er 3hankalium gegessen und mit den Zusammenbruchstheoretikern auseinandersetzen. Die Emp- einen schweren Darmkatarrh dabongetragen. Ein anderesmal habe Schuldspruch ihm Haufschild ein Päckchen Arsenif aus der Paletottasche genommen findung, die sie ihnen entgegenbringen, ist alles andere, nur nicht und verbrannt. Am Nachmittage des 27. Januar d. 3. wurde der lautete auf versuchten Mord. Rechtsanwalt Dr. Alsberg bean­die der Bewunderung und Anerkennung. Und auch die Gewerk schaftler find außer Stande, für die Kautsky, Parvus und Luxemburg   Angeklagte von Haufschild in heftiger Weise aus der Küche ge- tragte als Hilfsfragen noch die Fragen nach versuchtem Totschlag anerkennende Sympathie zu empfinden. Aber auch selbst innerhalb wiesen, als er sich hier mit der Rosa Schulze ein zärtliches Tete- a- und straflosem Rücktritt vom Bersuche im Sinne des§ 46, 1 der Partei wird die Zahl derer immer größer, die da begreifen, daß tete gab. Jacobowsky entfernte sich sehr ärgerlich, ging nach seiner St.-G.-B. Wohnung, zog sich hier seinen schwarzen Anzug an und steckte den Staatsanwaltschaftsrat Dr. Ehride plädierte auf Schuldig die Partei nur dann weiter vorwärts komunt, wenn sie in intensivster Revolver zu sich, um sodann zu Haufschilds zurückzukehren. Hier im Sinne der Anklage, während der Verteidiger für eine Weise Gegenwartsarbeit treibt, was ohne Stompromisse schließlich gar nicht abgeht. Kompromisse sind nicht gleichbedeutend mit spielte er längere Zeit, ohne Spuren äußerer Erregung zu ver- Bejahung der von ihm gestellten Schuldfragen nach Totschlag unter Ideenpreisgabe, fondern bedeuten ein Nachgeben mit der Tat, wo raten, mit dem Arbeiter Krall Billard. Während des Spiels beob- Bubilligung mildernder Umstände bezw. Bejahung der Frage aus in der Idee das Prinzip festgehalten wird. Auch der Arbeiter, der achtete er unausgefeht die Küche, in der sich die Rosa Schulze auf-$ 46, 1 St.-G.-B. eintrat. hielt. Hin und wieder faßte er auch nach der Hosentasche, in der Die Geschworenen bejahten nach längerer Beratung die auf dem Prinzip des Achtſtundentages steht, aber zehn Stunden sich der Revolver befand. Der Angeklagte verlangte in dem Augen- Schuldfrage nach versuchtem Totschlag unter arbeitet, weil er noch muß, schließt ein Kompromiß mit dem Be- blid, als Frau aufschild aus der Küche kam, um eine Zitrone billigung mildernder Umstände. Staatsanwaltschafts­Wir sind überzeugt, daß die Richtung in der Partei, die die auszupressen, von Herrn H. eine Zigarre, die sich in dem obersten rat Ghride beantragte eine Gefängnisstrafe von drei Jahren nachdrücklichste Betonung der Gegenwartsarbeit fordert, ohne im Fach des Büfetts befand. Während H. dort hinauflangte, lief der und sechs Monaten, da es sich doch um einen sehr schweren Ein­mindesten den Grundfäßen des Sozialismus untreu zu werden, durch Angeklagte schnell in die Küche, deren Tür er hinter sich abschloß. griff in das Glück einer Familie handele, der lediglich durch einen Im nächsten Augenblick hörten die im Lokal anwesenden Personen glücklichen Zufall nicht zum Tode der Verletzten geführt habe.- den Nürnberger Parteitag trotz des scheinbar entgegenstehenden Be- drei Schüsse fallen. Die Küchentür wurde gewaltsam auf Rechtsanwalt Dr. Alsberg hielt mit Rücksicht auf die von den ſchluſſes nicht schwächer geworden ist. Der Einwand, daß so die gebrochen, den Eintretenden bot sich ein furchtbarer Anblick. Auf Sachverständigen bekundete geistige Minderwertigkeit eine er­Blockliberalen auch sagen, ist hinfällig. Es kommt nicht darauf an, dem Fußboden lagen, in ihrem Blute schwimmend, hebliche Herabminderung der Strafe für geboten. noch treu, sondern daß man es ist. Der Blockfreifinn will zum Mädchens rief ihm zu: Du bist ein Mörder!" Jacobowsky ant­Beispiel gar nicht das demokratische Wahlrecht, weil er es mit wortete:" Ja, das bin ich, ich konnte nicht anders. Warum habt seinem Interesse nicht für vereinbar hält. Wenn aber wir Sozial- hr mir Röschen nicht gegeben!" Die beiden Verletzten demokraten mit Abschlagszahlungen uns aufrieden geben, so zweifelt wurden sofort nach dem Krankenhaus Bethanien geschafft. Die fein Mensch, daß wir das Ganze haben wollen, weil unser Interesse Rosa Schulte hatte einen Schuß durch die Lunge erhalten, während in derselben Nichtung geht.

stehenden ab.

Es ist bedauerlich, daß dieser interessante Gegensatz zwischen fogenannten Radikalen und Revisionisten( wir halten die Revisionisten für viel radikaler als die Nadikalen) fich immer mit so viel Leidenschaft auskämpft. Wir geben dadurch nur den Gegnern Material, und was schlimmer ist, wir hemmen die gegenseitige Klärung und Einigung, die wir trotz alledem für durchaus möglich halten. Darum weisen wir auch jeden Spaltungsgedanken für die Partei weit ab. Es fehlt an jedem gegensätzlichen Interesse."

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Das Gericht erkannte dem Wahrspruch der Geschworenen ge­mäß auf zwei Jahre und sechs Monate Gefängnis, unter An­rechnung von sechs Monaten der erlittenen Untersuchungshaft.

Ein Jahr Gefängnis für einen Dummenjungenstreich. Ein fünfzehnjähriger Klempnerlehrling wurde am Freitag der vierten Straffammer des Landgerichts II   aus der Untersuchungshaft vorgeführt, in der er sich seit dem 14. Mai befindet. Der Junge reichte kaum mit dem Stopf über die Schranke der Anklagebank hinweg. Das Kinderhafte Aussehen des Jungen steht in eigentüm­lichem Kontrast zu der Gefängniskleidung, welche den kleinen Körper einhüllt.

eine zweite Rugel nur eine geringe Hautabschürfung verursachte und später aus den Kleidern herausfiel. Der Angeklagte hatte sich selbst einen Schuß in die Brust beigebracht, der aber ebenfalls nicht lebensgefährlich war, so daß beide Werlegte schon nach einigen Wochen vollständig geheilt wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden konnten, ohne daß irgendein Schaden für ihre Gesundheit verblieben ist. Der Angeklagte behauptete bei seinen ersten Ver­nehmungen, daß er niemals die Absicht gehabt hätte, die Rosa S. Was hat der Kleine verbrochen? Die Anflage lautet auf zu töten oder zu verlegen. Er habe vielmehr beabsichtigt, sich vor vorfäßliche Brandstiftung. Die Handlung, welche als ben Augen seiner Geliebten zu erfchießen, da er ohne sie nicht weiter Brandstiftung ausgelegt wird, dem Jungen aber faum als folche Die Schwäbische Volkszeitung"( Augsburg  ) leben wollte. Die Nosa hätte ihm den Revolver entreißen wollen beröffentlichte eine Erklärung, die ihr vom Sekretariat des Godann habe er die Waffe gegen seine Brust gerichtet und los die ihm der Vorsigende des Gerichts vorhielt, zu. und dabei sei dieser losgegangen und der Schuß habe sie verletzt. zum Bewußtsein gekommen sein wird, gibt er in allen Einzelheiten, Der Junge hat Landesvorstandes der sozialdemokratischen Partei gefchoffen. Diese Darstellung gab auch der Angeklagte in dem ersten Feuer angestedt. Aus einem Kellerberschlage in der Nähe der Werk­Bayerns zugegangen ist und den folgenden Wortlaut hat: Termin in dieser Sache, die, wie unseren Lesern erinnerlich sein statt seines Meisters hat der Junge eine Flasche Del genommen, Als die süddeutschen Delegierten entschlossen waren, trotz dürfte, am 28. April d. J. schon einmal das Schwurgericht beschäftigt den Inhalt der Flasche in eine mit Papier   gefüllte Kiste gegossen, prinzipieller Bebenten für die Resolution Frohme einzutreten, waren hatte. Der Verteidiger Alsberg stellte damals den Antrag, welche in dem nebenanliegenden Kellerverschlage stand, und das fie fich darüber einig, daß durch dieses Entgegenkommen die Selb  - den Angeklagten auf seinen Geisteszustand zu untersuchen. ölgetränkte Papier angestedt. Was den Jungen zu dieser ständigkeit der Landesorganisationen nicht geschädigt werden dürfe, Die Verhandlung wurde auch damals vertagt und die Beobachtung Brandstiftung   bewogen hat, das war nicht aus ihm heraus­beswegen gaben sie vor der Abstimmung in aller Deffentlichkeit dem des Angeklagten angeordnet. Als psychiatrischer Sachverständiger

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er sich selber keine Rechen­Parteitage ihre in der Erklärung Timm niedergelegte Ansicht fund, ist deshalb zu der erneuten Verhandlung Stabsarzt Dr. Schulze zubekommen. Vielleicht konnte daß bei Annahme der Resolution Frohme weder die Selbständigkeit aus der königlichen Charité geladen, der den Angeklagten als Ver- schaft über die Motive seiner Handlung geben. Möglicher­der Fraktionen außer acht gelassen werden, noch eine den vertreter des Prof. Dr. Seyffert auf den Geisteszustand untersucht hat. weise war es nur das insbesondere in der Pubertätszeit bei Knaben fassungsrechtlichen Bestimmungen der Einzelstaaten widersprechende In seiner Vernehmung behauptete der Angeklagte, er tönne und Mädchen oft beobachtete Verlangen, einen Brand zu sehen, was Bindung bezwedt werden wolle sich überhaupt nicht mehr besinnen. Ihm sei kurz vor Ausführung ihn zu dem dummen Streich veranlaßte, denn als Feuerlärm im Es ist möglich, daß durch diese offene Kundgebung eine Anzahl der Tat ganz schwarz vor den Augen und schwindelig geworden, Sause entstand, ersuchte der Junge seinen Meister um Erlaubnis, von Delegierten, die sonst für die Resolution Frohme gestimmt was dann geschehen sei, wisse er nicht mehr. Erst als er mit fich das Feuer ansehen zu dürfen.- Der Brand tourde bald ents haben würden, fich anders entschieden haben, weil sie vielleicht ber der Wunde in der Brust am Boden gelegen habe, sei ihm die Be- deckt und gelöscht, ohne daß ein erheblicher Schaden angerichtet irrigen Meinung waren, die süddeutschen Delegierten würden und sinnung wiedergekommen. worden wäre. Gebrannt hat nur die Papierfiste, außerdem ist der müssen sich schließlich doch der unbedingten Bindung unterziehen. daneben befindliche Lattenverschlag ein wenig angebrannt. Es ist nun bekannt, daß, abgesehen von den verfassungs­rechtlichen Gründen, die auch in Bayern   gelten, schon im wurde als erster Zeuge der Stiefvater der Rofa Schulze, der Gast Gefängnis. Der Verteidiger, ein junger Referendar, machte Der Staatsanwalt beantragte ein Jahr und drei Monate Intereffe der notwendigen Selbständigkeit der Landesorgani wirt Wilhelm aufschild vernommen, der folgendes bekundet: fationen eine solche Bindung von den süddeutschen Delegierten gar Der Angeklagte habe seine Streftochter in dem Restaurant" Feldzugunsten des Angeklagten geltend, daß der Lattenverschlag nicht Destvegen befagt auch die von Segig namens der 66 Dele- schlößchen", wo er( Beuge) einen Ausschant inne gehabt hätte, als ein Bestandteil des Gebäudes angesehen werden könne und gierten aus Bayern  , Baden, Württemberg und Hessen   abgegebene tennen gelernt. Er habe anfänglich nichts gegen diefes Verhältnis deshalb keine Brandstiftung im Sinne des Gesetzes vorliege. Das Gericht war jedoch in diesem Punkte anderer Ansicht. Erklärung, im Einklang mit der Erklärung bei der Resolution wischen Jacobowsky und der Rosa gehabt, da er glaubte, es handle

nicht akzeptiert werden konnte.

In der

Beweisaufnahme

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Frohme, daß zwar der deutsche Parteitag in allen prinzipiellen und sich um eine harmlose Liebelei, die bald wieder aus sein würde. Es sah die Tat des Angeklagten als Brandstiftung an, meinte auch, in den taktischen Angelegenheiten, die das ganze Reich berühren, Allmählich sei er aber dahinter gekommen, daß sich seine Stief daß der Angeklagte die Einsicht der Strafbarkeit besessen habe. die oberste Entscheidung hat, daß aber die Landesorganisationen für tochter hinter seinem Rücken mit dem Angeklagten im Treptower Darin aber folgte das Gericht den Ausführungen des Verteidigers, die oberste Entscheidung hat, daß aber die Landesorganisationen für Bark des Abends treffe. Außerdem habe er erfahren, daß 3. in daß die Tat eigentlich nur als Dummerjungenstreich angesehen alle speziellen Angelegenheiten der Landespolitik die allein zu­ständige Instanz ist. Und daß daher auch die jeweilige Entscheidung eine sehr schmutzige Affäre verwickelt und später wegen Erregung über die Budgetabstimmung dem pflichtgemäßen Ermessen der Land- öffentlichen Aergerniffes zu einer Geldstrafe von 90 m. verurteilt werden müsse. Trotzdem wurde der jugendliche Angeklagte zu einem tagsfraktionen vorbehalten bleiben muß, die den Landesorganisationen worden sei. Schließlich habe der Angeklagte auch noch seiner Frau Jahr Gefängnis verurteilt, wovon 4 Monate durch die Untersuchungs­Ohrfeigen angeboten und an ihn selbst einen groben Brief ge haft als verbüßt erachtet werden. Der Angeklagte wurde aus der verantwortlich sind. Damit war flar und unzweideutig ausgesprochen, daß die Ne- schrieben. Aus diesen Gründen sei er gegen das Verhältnis ge Haft entlassen und ihm die Möglichkeit der bedingten Begnadigung solution des Parteivorstandes zwar ein formaler Meinungsausbrud wefen. Am 27. Januar habe er den Angeklagten wieder in der in Aussicht gestellt. der Mehrheit des Parteitages war, daß sie aber die freie Ent- Stüche getroffen, aus der er ihn schon wiederholt hinausgewiesen schließung der Landtagsfraktionen nicht beeinträchtigt und die habe. Jacobowsky sei dann gegen 5 Uhr wiedergekommen und habe Landesorganisationen daher in keiner Weise binden könne. sich dann in einem unbeobachteten Moment schnell in die Küche Diese unzweideutige Erklärung wurde übrigens auch vom Parteitag begeben. Als dann die Tür erbrochen worden war, habe er dem am Boden liegenden Angeklagten zugerufen: Du bist ein Mörder! ohne jeden Widerspruch zur Kenntnis genommen. Das ist dieser habe geantwortet: Ja, das bin ich. Verzeiht mir, ich konnte und bleibt die Meinung der füddeutschen Delegierten." nicht anders!

Die Redaktion selbst erklärt in dem begleitenden Artikel, daß sie, trotzdem sie tein prinzipieller Freund der Budget­bewilligung set, die Ablehnung der Resolution Frohme be daure. Der Artikel schließt:

Die Zeugin Frau aufschild bestätigt im wesentlichen die Angaben ihres Ehemannes und bekundete noch, daß der Angeklagt: wiederholt den Versuch gemacht habe, die Rosa Schulze zu be­stimmen, das Elternhaus zu verlassen, damit er häufiger mit ihr zusammen sein könne.

Schutz vor Schuhleuten.

Der Polizeisergeant Krüger in der Stadt Röslin wurde dieser Tage vom dortigen Landgericht wegen Körperverlekung, be­gangen in Ausübung seines Amtes, zu vier Monaten Ge­fängnis verurteilt. Auf der Polizeiwache war von einem an­deren Schuhmann ein Fleischergeselle eingeliefert worden, der dic Angabe seiner Personalien verweigert hatte und deshalb in eine Belle gesteckt wurde. Nun kam Krüger, der zwar Dienst, aber mit Bekannten eine Bierreise unternommen hatte, dazu, begab sich in die Belle und belegte den Häftling mit allerhand Gassenbubenaus­drüden. Als Strüger ins Wachtlokal zurüdtehrte, folgte ihm der Fleischer, und obwohl letterer durchaus ruhig war, wurde er von Krüger verschiedene Male mit dem blanken Säbei über Kopf und Arme geschlagen. Der Blutende wurde um ihm das Blut abzuwaschen. Dabei wurde er abermals ge­schlagen und gestoßen, bei welcher Gelegenheit ein fester Och se n= 3iemer taput ging. Der Fleifcher war mehrere Wochen arbeits. unfähig. In einer weiteren Sache wurde der prügelmütige Bolizist am selben Tage freigesprochen, weil es bloß zu Ohr­feigen gekommen war. Ueber die Richter braucht sich dieser feltsame Ordnungswächter wahrlich nicht zu beklagen.

Wir möchten mun angesichts dieser Sachlage zunächst einmal darauf hinweisen, daß es nicht unseres Amtes sein kann, ins Feuer Als nächster Zeuge wird der 75jährige ehemalige Schiffer zu blasen. Im Gegenteil müssen wir trachten, alles unsachliche aus Johann Haacker, der Vater der Frau Haufschild, vernommen, ber Bolemit streng auszuscheiden und dadurch der gegenseitigen der mit den vier Kindern der H.schen Eheleute in der Küche Zeuge dauernden Verständigung einen Weg zu bahnen. Inzwischen der Szene gewesen war. Haader befundete, daß der Angeklagte fodann in die Zelle zurückgestoßen, bald aber wieder herausgeholt, besteht zunächst einmal die in Nürnberg   angenommene Resolution die Rosa umgefaßt und dabei den Revolver hervorgezogen habe. zu Recht und wir haben feine Ursache, die Abschaffung derselben Das Mädchen habe sich in seinen Armen gewunden und gesträubt, auf anderem Wege zu erstreben, als durch einen Beschluß des als ihr der Angeklagte den Revolver auf die Brust gesetzt habe nächsten Parteitages."

ethner,

Gerichts- Zeitung.

Eine Liebestragödie,

bertrat

In diesem Moment habe J. zweimal geschossen. Als die S. sofort zusammenbrach, habe der Angeklagte die Waffe auf sich gerichtet und sich in die Brust geschossen. Diese Angaben des Zeugen stimmen auch mit dem ärztlichen Befunde überein.

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Ein Hofrat als Betrüger.

Die Straffammer in Gießen   verurteilte gestern den Bankier Sofrat Rothschild- Büdingen wegen Betruges, bei dem es sich um die Gesamtsumme von 150 000 m. handelt, zu acht Jahren Gefängnis und fünf Jahren Ehrberlust. Der Mitangeklagte Prokurist Ader erhielt wegen Beihilfe in vier Fällen und Begünstigung in zwei Fällen eine Gefängnisstrafe von einem Jahr und drei Monaten. Dem Angeklagten Rothschild  wurden drei, dem Angeklagten Ader sechs Monate der erlittenen Untersuchungshaft angerechnet.

Die Hauptzeugin Rosa Schulbe fann nur sehr un­genaue Auskunft geben. Sie behauptet, sich hierauf nicht mehr be­die sich am 27. Januar d. J. in dem Restaurant Feldschlößchen" finnen zu können, da sie zu erschredt gewesen sei. Auf die Frage in der Elsenstraße ereignet hatte, beschäftigte gestern das bes Staatsanwaltsrats bride, ob der Angeflagte vielleicht Schwurgericht. Wegen versuchten Mordes berhandelte das erst den Revolver gegen sich gerichtet und sie versucht habe, ihm Schwurgericht des Landgerichts I   gegen den aus der Untersuchungs- die Waffe zu entreißen erklärt die Beugin, dies sei nicht der Fall haft vorgeführten 22jährigen Handlungsgehilfen Wilhelm Jaco gewesen. Der Angeklagte habe kaum die Küche betreten, als sie bowsky. Den Vorsitz im Gerichtshofe führte Landgerichtsrat auch schon den ersten Schuß bekommen habe. Was dann geschehen die Antlage Staatsanwaltschaftsrat fei, wife sie überhaupt nicht. Es wurden hierauf die Kinder der Ehricke, als Verteidiger fungiete Rechtsantvalt Dr. A Is berg. S.schen Eheleute vernommen, die ebenfalls Zeuge der Szene ge­Der Angeklagte, der sich seit Januar d. J. in Unter- wesen waren. fuchungshaft befindet, ist der Sohn eines jebt pensionierten Polizei- Hofbüchsenmachermeister Bar e IIa begutachtete, daß aus dem beamten. Er hat die Gemeindeschule und später das Seminar be- Zentralfeuerrevolver des Angeklagten drei Schüsse abgegeben worden sucht, da er Behrer werden sollte. Hierzu hatte er aber keine Lust. find, während der Angeschuldigte bisher nur von zwei. Schüssen Er sattelte ohne die Erlaubnis seines Vaters um und versuchte sich etwas wissen wollte. in allen möglichen Berufszweigen. Er wurde zunächst Arbeiter Der Assistenzarzt Dr. med. Schulze aus dem Bethanien­in einem Elektrizitätswert, dann Bostbote und schließlich fand er frankenhaus bekundete, daß eine Kugel noch in dem Körper der eine Anstellung bei einer hiesigen Versicherungsgesellschaft. Im Rosa Schulze sitt, die Verlegungen selbst aber feine dauernden Sommer v. J. lernte Jacobowsty in einem Tanglotal in Treptow   Schäden angerichtet haben. Die Schwester des Angeklagten, eine die damals erst 15jährige Rosa Schulze kennen, die erst- Frau Fischer bekundete, daß J. sich schon vor drei Jahren mit eheliche Tochter der jetzigen Frau Ottilie auficht 1 b, deren Selbstmordgedanken getragen habe und er stets schwermütig ge­Ehemann Inhaber des Restaurants Feldschlößchen  " ist. Zwischen I wesen sei. Ein Onkel sei ebenfalls schwermütig gewesen und im wenig verändert.

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Amtlicher Marktbericht der städtischen Markthallen Direktion über den Großhandel in den Zentral- Markthallen. Marktlage: Fleisch: Bufuhr genügend, Geschäft rege, Breife unverändert, Bild: Zufuhr genügend, Geschäft rege, Breise nachgebend. Geflügel: Zufuhr über Bedarf, Geschäft flau, Breise gedrückt. Fische: Bufuhr reichlich, Geschäft schleppend, Breise wenig verändert. Butter und Käse: Geschäft ruhig, Breise für Stäse unverändert, für Butter Ia anziehend. Gemüse, Dbt und Südfrüchte: Zufuhr genügend, Geschäft schleppend, Breise