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Nr. 243. 25. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Stadtverordneten- Verfammlung.

15. Sigung vom Donnerstag, den 15. Oftober, nachmittags 5 Uhr.

Der Vorsteher Michelet eröffnet die Sigung um 5%, Uhr mit einem ehrenden Nachruf für den früheren Stadtv. Tuz auer ( Soz.) und den Bürgerdeputierten anfland, die in den letzten Wochen verstorben sind. In den Ausschuß zur Vorberatung der Anträge Stadthagen und Caffel betr. die Uebernahme von Zweigen der Polizei­

Freitag, 16. Oktober 1908.

Bernerstorfer( Desterreich) beantragt, den ersten Bunft gehalten. Derselbe Apponyi unterdrückt in Ungarn als abzusetzen und schriftliche Berichte über die Arbeit in Unterrichtsminister die deutsche Sprache in der schamlosesten den Parlamenten einzufordern. Weise. Wir österreichischen Sozialisten sind gegen die Ban Kol, Branting und andere Delegierte verweisen verlogenen, innerlich univahren Friedenskonferenzen. darauf, daß diese Berichte mit dokumentarischem Material all- Auch Molkenbuhr erklärt, daß sich Deutschland nicht jährlich an die nationalen Kongresse der einzelnen Parteien vor- beteiligen werde, wogegen Branting sich gegen die Auf­fassung Bernerstorfers ausspricht. Die Schweden werden sich auch gelegt werden. Nachdem noch Nemec( Desterreich) und Wauters( Belgien ) über Huysmans erwidert, daß die Berichte zu spät eingehen. weiter an den Friedenskonferenzen beteiligen. die Formulierung der Berichte gesprochen, wird der Antrag die Konferenz aufgehoben. Nach der Erledigung einiger Anfragen durch das Bureau wird Pernerstorfers angenommen.

Van Kol, der Berichterstatter über die Kolonialfrage, verwaltung auf die Stadtgemeinde find u. a. auch die Stadtvv. befürwortet die Ernennung einer aus fünf Perſonen beſteherben Rechtlosigkeit österreichisch- ungarischer Dr. Bernstein, Hoffmann, Stadthagen ( Soz.) gewählt flärt es für berfehlt und in betreff mancher Fragen für lächer Kommission zur Ausarbeitung eines Kolonialprogramms. Er er­Auf der Tagesordnung der heutigen Sigung stehen nur Vor- lich, ein Kolonialregime nach europäischen Ideen lagen von minderer Bedeutung.

worden.

Für das Gelände zu beiden Seiten der Koloniestraße foll der 1905 festgesetzte luchtlinienplan geändert werden, da der Minister der öffentlichen Arbeiten entgegen dem Magistrat dem Einspruch der Firma Albert Herz gegen die Verlängerung der Straße 80d von der Koloniestraße bis zur Straße 69b statt gegeben hat.

Die Versammlung stimmt der Aenderung zu. Zu den Kosten der Pflasterung der Wittestraße in Wittenau ( Dalldorf ) soll an die Gemeinde Bittenau ein einmaliger Zuschuß von 10000 M. geleistet werden, wogegen die Verpflichtung Berlins zur Unterhaltung eines über und neben dem in dieser Straße ver­legten Gasdruckrohr liegenden 3 Meter breiten Straßenstreifens in

Wegfall tommen soll.

Die Ver

Candarbeiter in Preußen.

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einzuführen; so in bezug auf das Wahlrecht, den Unter­richt und anderes. Das Problem sei ein ungemein kompliziertes, Fünfzehn Landarbeiter aus Desterreich- Ungarn ( aus dem um so mehr mangle ein flares Kolonialprogramm. Orte Klein- Berzewicze in Oberungarn nahe bei Galizien ) Länder passendes Kolonialprogramm auszuarbeiten. Molkenbuhr hält es für ausgeschlossen, ein auf alle famen als Ausgewiesene gestern abend auf dem hiesigen hältnisse der einzelnen Kolonien feien grundverschieden. Molkenbuhr Schlesischen Bahnhof ohne einen Pfennig Geld und ohne die ge­polemisiert dann gegen die Auffaffung van Kols in der Frage ringsfen Behrungsmittel unter Führung eines sogenannten der Auswanderung der Bevölkerung nach den Kolonien. So zögen Vorarbeiters eines gewissen Philipp an. Des Abends gab es in­es die Niederländer vor, statt nach ihren Solonien, nach Deutschland folge des Auftretens des Philipp einen Krafeel, bei dem die zu gehen. In Wirklichkeit bedürften wir für jede Kolonie ein eigenes Polizei einschritt. Bergeblich suchten die Leute gestern bei Programm. dem Konsul ihres Landes um Rechtsbeistand nach. Er be­Stautsty bestreitet van Stols Auffassung, daß unser Programm dauerte, ohne Auftrag seiner Regierung nicht zu ihren für die stolonien nichts tauge. Ueberall, wo es Sozialisten gebe, Gunsten einschreiten zu können. Die Papiere, die Ausweis­müsse nach der Anwendung des sozialistischen . Programms und dem Auch hier gibt die Versammlung ohne Debatte die Zustimmung werden. Welches politische Regime denn van Kol für die Kolonien die Leute nach Myslowiß hatte der Transporteur Philipp in allgemeinen Wahlrecht, der Grundlage unserer Doftrin, gestrebt papiere und die Ausweisungsorders und Transportscheine für Zur Fortschaffung der Abwässer aus den Radialsystemen III und VII der Berliner Kanalisation muß ein neues Drudden Despotismus, von dem man sagt, daß er allein für Asien vorschlage? Das Pluralvotum oder das Klassenwahlrecht oder Händen. Und weshalb sind die Leute- 8 Männer, 3 Burschen und rohr von der Bumpstation VII nach den südlichen Riesel­feldern verlegt werden. Zu diesem Zwed sollen mit den Ge- tauge. Es sei nicht möglich, daß eine Internationale Konferenz 4 erwachsene Mädchen ausgewiesen? Weil sie auf meinden Schöneberg , Steglitz und Groß- Lichterfelde sowie mit dem die Reformpläne aufstellen könne. Einhaltung ihres Vertrages. auf dem Gute Teltower Kreisausschuß Berträge abgeschlossen werden, um den von Erklärung, worin sich die französische Partei gegen die kolonial- chaftsminister a. D. v. Podbielski gehört, be. Für Vaillant, der abreisen mußte, verliest der Vorsitzende eine Da I min, das bekanntlich dem Landwirt­diesen Kommunalverbänden gestellten Bedingungen zu ges politik ausspricht. nügen. Aus dem gleichen Anlag foll im Guts- und Dorfbezirk Großbeeren ein Barzellenaustausch stattfinden. das Wort, um trotz der auch von ihm zugegebenen Verschieden­Van Kol ergreift nochmals zur Polemik gegen die Vorredner it and en. Die völlig des Lesens und Schreibens unkundigen Leute Der Magistrat legt die betreffenden Vertragsentwürfe vor. heiten, in denen sich die Kolonialfrage für die einzelnen Länder hatten in ihrer Heimat einen in deutscher Sprache abgefaßten darstellt, für die Ausarbeitung eines allgemeinen Kolonialprogramme Seelenverkaufsvertrag, der nach Maßgabe des seitens der zu sprechen, an dem die Vertreter der verschiedenen Richtungen mit Feldarbeiterzentrale gebräuchlichen Formulars abgefaßt war, auarbeiten hätten. Im übrigen bringt er einen Auszug seiner be- abgeschlossen. Philipp, ein Vorarbeiter für das Gut kannten Auffassungen über die Kolonialfrage. Wauters( Belgien ) zeigt an der belgischen Songofrage Dalmin. Dalmin holte sie dann aus Myslowit im Februar nach Den ganzen Frühling und Sommer hindurch die Vielgestaltigkeit des Problems. Ledebour berichtigt gegenüber van Kol, daß der Stuttgarter raderten sie sich für die Wirtschaft des Herrn v. Podbielski ab. Kongreß niemand den Auftrag zur Ausarbeitung eines Kolonial- Wöchentlich wurde ihnen vom Lohn je 3 M. abgezogen, bis programms gegeben habe, am wenigsten fei eine inter - eine Kaution von 40 M. pro Kopf in den Händen der Guts­parlamentarische Konferenz ohne Mandat dazu be- verwaltung war. Solche Kaution", richtiger Einhaltung rufen. Das käme höchstens einen Internationalen Kongreß" zu. von Lohn, ist, wie wir wiederholt dargelegt haben, mit der edebour polemisiert noch in der Frage des Wahlrechts, Vorschrift des§ 394 B. G.-B. unvereinbar und wirkt in der der Nachtarbeit und der Zwangsarbeit gegen van Stol und betont Regel als Prämie für einen Vertragsbruch des zum Schluß den Standpunkt der deutschen Sozialbemo Arbeitgebers. Nach dem Vertrag darf der Arbeitgeber fratie in der Kolonialfrage, die gegen die räuberische aus allen möglichen Gründen wir haben seinerzeit ein Kolonial- und Erobererpolitik ist, jedoch auch positiv für die Rechte Vertragsformular veröffentlicht den Vertrag aufheben.

Die Vorlage wird ohne Diskussion angenommen. Der zurzeit hier tagenden Internationalen Kon­ferenz zur Revision der Berner Uebereinkunft über das Urheberrecht will die Stadt einen Empfang anbieten, wo­für bis zu 3000 M. zur Verfügung gestellt werden.

Nachdem noch eine Vorlage wegen Ankaufs von Ländereien in der Gemarkung Schönow zu Rieselzweden ohne ein Wort der Diskussion angenommen worden, sowie eine lange Reihe von Rechnungen dem Rechnungsausschusse überwiesen sind, schließt die öffentliche Sigung nach etwas mehr als viertelstündiger Dauer gegen 6 Uhr. Auf der Tagesordnung der geheimen Sigung steht am Schluffe die Beratung der Vorlage, welche einen Stredit von 20 000 m. heischt zur Ausschmückung der Feststraße aus Anlaß des Einzuges der Braut des Prinzen August Wilhelm von Preußen.

Sitzung der Interparlamentarischen

Kommiffion.

der Eingeborenen wirkt.

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Im selben Sinne spricht auch tautsty, der, sich ebenfalls Falls der Arbeiter aber den Vertrag unberechtigt aufhebt, gegen van Kol wendend, drastisch meint, er verlange nicht, daß verfällt die Raution im vorliegenden Fall also 600 M.­die Papuas stimmen, um ihren Deputierten nach dem Haag zu dem Arbeitgeber.

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Brüssel, 12. Oftober.( Eig. Ber.) Der Konferenz des Internationalen Sozialistischen Bureaus Kautsky ist gleichfalls gegen die Bildung einer Kommission folgte am Montag die Sigung der Interparlamentarischen möge jebe Nation das Problem bei sich zu Hause studieren, damit Kommission, die gleichfalls im Maison du Peuple" tagte. es auf dem nächsten Kongreß diskutiert werden könne. Außer den Vertretern des Bureaus varen noch anwesend der Zwischen den früheren Rednern findet noch ein weiterer Aus- 6. deutsche Delegierte Ledebour, die belgischen Deputierten tausch der Gesichtspunkte statt, worauf sich die Konferenz Furnemont, Pepin, Wauters und der Senator Lafontaine sowie der Sekretär des belgischen Generalrats, Ge- auf den Vorschlag Molkenbuhrs einigt, von einer Reſolution abzusehen und die Dokumente dem Bureau zu übergeben.

nosse Mae s.

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Auf der Tagesordnung standen folgende Bunkte zur Beratung: tonferenz", wo über die Beteiligung der Sozialisten an der Zumn Punkt Juterparlamentarische Friedens 1. Die letzte parlamentarische Session. selben verhandelt werden sollte, proponiert Lafontaine( Belgien ) 2. Die Kolonialreformen. 3. Ueber die Tätigkeit der Sozialisten in der die Bertagung, da die Konferenz erst 1911 stattfindet. Interparlamentarischen Vereinigung zur Förde- den Schwindel der Interparlamentarischen Vereinigung für den Frieden Bernerstorfet erachtet es für notwendig, schon jetzt gegen

rung des Friedens.

Ben Vorsitz führt Genosse Furnemont, der in seiner Er­öffnungsrede die neuen Mitglieder begrüßte und der Wahlstege in Schweden und Preußen gedachte.

Kleines feuilleton.

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schicken. Aber sie sollen die Möglichkeit haben, ihre Geschicke selbst Am Mittwoch nun kam es zwischen den Arbeitern und zu entscheiden und nicht die politische und autokratische Unterdrückung der Gutsverwaltung zum Streit. Die Arbeiter hatten ihrer Hollands erdulden müssen. Ansicht nach für die Kiepe Kartoffeln( etwa 70 bis 80 Pfund) beanspruchen. Der Inspektor Schneeberg wollte aber nur 11 Pfennig, einen wahrlich erbärmlich niedrigen Lohn, zu schreibe sechs- Pfennige zubilligen. Die Arbeiter er­klärten sich in ihrer Friedensliebe bereit, nur 8 Pfennige pro Kiepe zu nehmen oder in Tagelohn zu arbeiten. Der In­spektor ging aber hierauf nicht ein, verlangte, sie sollten für mit vollem Recht scheint uns, selbst wenn ein so enorm nie­6 Pfennige die Kiepe voll buddeln. Als das die Arbeiter- driger Preis etwa vereinbart gewesen sein sollte, denn eine ungültig ablehnten, ließ der Inspektor einen Gendarm solche Vereinbarung über Hungerlöhne ist nach§ 138 B. G.-B. holen. Der teilte ihnen mit, sie würden ausgewiesen. Der Amts vorsteher Butterhaus bestätigte die Aus­weisung. Dann ging es mit Schub zunächst nach Berlin . Von fonnten. Anstatt beim Herdfeuer mit Begeisterung den Guslaren- Baron de Chérys, der seinen zwanzigjährigen Sproffen zum ersten liedern, in denen die Taten berühmter Heiduden berherrlicht Male nach Baris führt, erscheint vor der Geliebten, die sich all tourden, zu lauschen, ergriff jetzt einen jeden panische Furcht, wenn seinen Beschwörungen zum Troß nach der Geburt des Knaben von nur der Name Heiduck genannt wurde. So hatte sich das Heiducken- ihm trennte, und verlangt von ihr das Versprechen, daß sie dem tum allmählich aus einer gegen die ungerechtigkeit gerichteten Sohne sich auch jetzt nicht als Mutter zu erkennen gebe. Organisation in cin gefürchtetes Räubertum verwandelt.

3 protestieren. Vor einigen Wochen hat der Führer der unga rischen Nation, Apponyi bei dem Friedenskongres in Berlin eine wunderschöne Kulturrede über den hohen Wert der deutschen Sprache

Theater.

Cherys hatte danials seinen Bund zu einer Ehe machen wollen; nutr in der Dauer, in der Betätigung Der Pflichten, die die Dauer auferlegt, fann fich nach feiner Ueberzeugung das Liebesglück, dem Ninon im elvigen Wechsel nachjagt, entfalten. Roland foll nie erfahren, welch' eine Treulose ihm das Leben gab.

Sebbel Theater: Ninon de l'Enclos ", ein Spiel aus dem Barock von Friedrich Freksa . Ninon de l'Enclos , eine der geistreichsten und umwvorbensten Frauen in dem Paris Ludwigs des XIV., die ihren Stolz in ungebundene Liebes- Auch in der Zeichnung des gesellschaftlichen Milieus war in dem freiheit setzte und deren unzerstörbare Reize noch im Greifenalter ersten Teil des Stückes viel Gelungenes. Mit dem dritten Aft, in die Herzen junger Savaliere entzündete, hat durch die Liebesbriefe, dem der Jüngling der unbekannten Mutter feine Liebesschwüre vor­die unter ihrem Namen veröffentlicht wurden, weithin reichende Be- trägt, beginnt der Absturz, aus dem es kein Erheben mehr gibt. Die rühmtheit erlangt. Kein Wunder, wenn diese merkwürdige Perfön- geschraubten Phrasen des Schluffes- Ninon philosophiert in lichkeit, hineingestellt in ein Milieu, das allen ihren Neigungen und Rolands Todesstunde darüber, daß ihr nie der Mann, durch den sie Gaben die ästhetisch günstigsten Entwickelungsmöglichkeiten bot, den hätte Mutter werden wollen, begegnet sei- bringen nur die Ver­Wunsch erweckte, das typisch wesentliche ihrer Art in einem Bilde legenheit, in der der Autor hier nachträglich nach einem Sinn der poetisch festzuhalten. ganz belanglosen Geschichte sucht, zum Ausdruck.

dt.

Die Seiouden einst und jest. Wie kürzlich erst Wadler in seinem Werke über die Kriminalität der Balkanländer nach gewiesen hat, steht die Kriminalität des Südostens Europas unter dem Zeichen der Brandstiftung und des Mordes, mit alleiniger Ausnahme von Bosnien und der Herzegowina. Denn hier haben die Oesterreicher nach der Okkupation energisch mit den Heiducken­banden aufgeräumt. Die Heiducken, jene gefürchteten und von dem Scheine der Romantik umwobenen Räuberbanden des Balkans, waren früher und sind auch heutigen Tages vielfach noch nicht eigentliche Räuber, sondern Vereinigungen von Leuten, die durch die Mißwirtschaft in den orientalischen Staaten veranlaßt wurden, cin Leben in den Bergen dem dort durchaus nicht ruhigen Leben eines friedlichen Staatsbürgers vorzuziehen. Deshalb haben sie durchweg auch die Sympathie der Bevölkerung, ohne die ihre Eristenz unmöglich wäre. Selbstverständlich vereinten sich mit ihnen im Laufe der Zeit auch schwere Verbrecher, welche vor dem Richter in den Bergen Schuh Der erste Aft des Dramas, der in wirkungsvollem Kontraste Man hatte für eine glänzende Ausstattung gesorgt. Sehr fein suchten. Im allgemeinen aber entbehrt das Heiduckenwesen durch- Ninons flatternde Genußsucht und das einfache, tief verankerte Ge- und anziehend spielte Helene Fehdmer die Titelheldin; aus nicht einer gewissen sittlichen Grundlage, worüber sich fühl eines ihrer früheren Verehrer, dem sie ein Kind geboren, ein- Sayler gab dem Baron de Chérys eine äußerst eindrucksvolle b. Schweiger- Lerchenfeld, Strauß und andere Ethnographen des ander gegenüber stellt, regte Hoffnungen auf, die sich indeffen leider männliche Charaktermaste, Nissen glänzte in der Rolle eines alten Balkans einig sind. Die Heiduden treten vielfach als Rächer der nicht erfüllten. An Stelle eines bedeutsamen Geschehens, das sich amüsant- frivolen Abbé. In den Nebenfiguren fiel neben Tüchtigem Bedrückten auf. Haben sie von einem Fall gehört, wo ein reicher mit innerer Notwendigkeit entwickelt, tritt eine zufällige und pein- manches Unzulängliche auf. Der junge Autor wurde mehrmals bem und mächtiger Moslim seine Macht dazu benutzt hat, um Er- liche. Anekdote, die der Autor der Ueberlieferung ent lebhaft applaudierenden Publikum präsentiert. preffungen zu begehen und sich sonst unrechtmäßig zu bereichern, nahm. Ein Sohn Ninons, so heißt es, habe sich glühend so trachten sie danach, ihm seine Beute wieder abzunehmen und in die eigene Mutter verliebt und sich in der ihn womöglich auch um einen Teil seiner sonstigen Habe zu zweiflung seiner Leidenschaft getötet. Das widerlich Unnatürliche bringen. Von der Beute erhalten in erster Linie die Geschädigten eines solchen Vorganges ist derart abstoßend, daß es fraglich scheint, Theaterchronit. Im Friedrich Wilhelm ihren Schaden ersetzt, erst das dann etwa noch Verbleibende teilen ob selbst die kunstvollste psychologische Gestaltung das Jutereffe städtischen Schauspielhause geht Sonnabend nachmittag fie unter sich. Raub gegen harmlose Bürger gilt durchaus als würde fesseln können. Aber Herr Frelsa nimmt auch nicht einmal 4 Uhr als Kindervorstellung das Zaubermärchen berpönt. Buzeiten freilich ist das Heidudenwesen in ein wirt- einen psychologischen Anfaz. Was Ninon in dem Grunde ihrer Seele röschen" mit vollständig neuen Dekorationen und Kostümen liches Räuberwesen ausgeartet, so besonders in Bosnien zur Zeit für den Jüngling fühlt, wie sich seruelles und natürliches Empfinden in Szene. der Offupation durch Desterreich. Die hierdurch entstandenen bei ihr verschlingen, wie ihr ästhetisches Empfinden darauf reagiert,- Neue Dpern. In Kristiania wurde des verstorbenen Mirren benutten zahlreiche unlautere Elemente, um im trüben von alledem weiß uns der Dichter nichts zu sagen. Die Zuschauer Komponisten Grieg Opernfragment Olav Trygvason", zu zu fischen, so daß die Heiducken zu einer wahren Landplage werden damit abgefunden, daß sie die Dame mit dem Sohn, der dem Björnson vor langen Jahren den Tert geschrieben hat, zum wurden, unter der Mohammedaner und Christen in gleicher Weise sie nicht kennt, in unverantwortlicher Weise kokettieren und dann ersten Male aufgeführt. In der nie vollendeten Oper wird der zu leiden hatten. Die Desterreicher haben freilich gar bald damit vor seinem unvermeidlichen Geständnis wie vor etwas Un Kampf des Germanentums mit dem Christentum behandelt. Die aufgeräumt. Früher aber waren die Heiduckenbanden keineswegs erwarteten erschrecken sehen. Bollends gleichgültig bleibt bei Kritik zählt Griegs Musik, besonders zu den Opferszenen, zumi gewöhnliche Räuberbanden, nur wenn sie aus Klugheitsrücksichten allem Aufwande von Liebesraferei der junge Mensch. Die besten, was er geschaffen. Eine im Lappenleben spielende Oper ihren gewohnten heimatlichen Standort, wo sie immer auf die ganze Affäre scheint überhaupt nur 31 dem Zwecke aus" aila" von Ole Olsen, die gleichfalls zum ersten Male gegeben Unterstübung der Bevölkerung rechnen tonnten, verlassen mußten, gewählt, um in Ermangelung einer anderen Erfindung auf wurde, scheint musikalisch weniger bedeutsam. fonnten sie sich oft nicht anders durchbringen als durch kleinere billige Weise zu einem Schein von Handlung und Bewegung zu Vorträge. Ueber Walter Leistikow , sein Werk oder größere Räubereien. In Bosnien haben die Heiducken Ende gelangen. Daß trotz alledem Talent vorhanden, dem später vielleicht und seine Persönlichkeit spricht Fritz Stahl im ersten Berliner der siebziger Jahre fast nichts mehr von der strammen Organi - auch einmal ein ganzer Wurf beschieden sein mag, zeigte der Rathausabend des Vereins zur Förderung der Kunst" am Sonn­sation, die dereinst dem Türken zum Schrecken, dem Christen zum Auftakt. Jene Szene zwischen Ninon und dem Vater abend, den 17. Oftober. In der Freien Hochschule Berlin " spricht Seile gereichte. Durch Krieg und Hungersnot waren die Heiduden Rolands hat echt dramatische Gedrungenheit und ent Dr. Fr. Naumann am Montag, den 19. Oktober, über Kunst fo verwildert, daß sie schließlich nahmen, wo sie etwas bekommen rollt in raschem Fortschritte das Wesen beider Charaktere. und Volt( in der Aula des Kölnischen Gymnasiums, Inselstraße).

Ver

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Notizen.

Dorn­