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wurden.

9

übrig:

Nummer des betr. Arbeiters

Gesamtbarlohn Rest des Barlohne auf dem Lande in der Stadt

20.

150,00

114,00

11

75,00

155,60

17

36,00

218,00

15

90.00

228,15

12

90,00

290,00

21

66,00

300,40

19

327,00

388,00

22

180.00

406.00

14

100,00

409.75

16

78,00

477,20

24.

180.00

496.80

23

91.25

541,50

Der Arbeiter mit 827 m. Barlohn auf dem Lande hatte eine bevorzugte Stelle als Kutscher; im übrigen ist, bon Nr. 20 ab­gesehen, die Besserstellung der Arbeiter so ersichtlich, daß auch Mubert zugibt, die Lage der Arbeiter habe sich wesentlich verbessert. Dabei fonstatiert Mubert, daß auch die Kost der Ar­beiter in Königsberg eine weit beffere war als auf dem Lande! und dabei führten diese Arbeiter als Tagelöhner auch in der Stadt ein sehr ärmliches Leben. Nur von den Verheirateten sagt Mubert, daß sie sich in der Stadt nicht besser, eher schlechter stellten als auf dem Lande. Aber auf das Land zurüdgefehrt ist fein einaiaer und das besagt mehr als alle Untersuchungen!

933 780. weniger für die wirtschaftlichen Kämpfe ausgegeben| festgesetzt worden, um dem Angeklagten Gelegenheit zur Vorbereitung| Wohnung( im Pferdestall!) und eine schlechte Roft; Wäsche und worden. Die auf jeden Streifenden entfallende Unterstüßungs- feines Wahrheitsbeweises zu geben. Wenn sich die Sache io lange Anzüge wurden ihm unentgeltlich gereinigt. In der Stadt mußte rate ist wiederum, wenn auch unerheblich, gegenüber 1906 gestiegen. hingezogen habe, so treffe deswegen doch den Angeklagten fein Vor- der Arbeiter dies alles von seinem Lohne bezahlen. Nach Be­Der Anteil eines Streifenden an Unterstützung betrug im Durch wurf. Der Gegner sei im Irrtum, tvenn er annehme, der An- friedigung dieser Bedürfnisse verblieben nun nach Muberts Unter­schnitt 1906 42,08 2., 1907 43,99. getlagte habe keine Beweise. Alles, was gegen den Kläger behauptet fuchungen folgende Barlöhne in der Stadt und auf dem Lande Sowohl die höhere Beteiligungsziffer wie auch die relative wurde, tönne in vollem Umfange bewiesen werden. 8unächst Vermehrung der Ausgaben legen davon Zeugnis ab, daß auch im durch eine in Berlin   wohnende Beugin, die selbst in Serifenjahr 1907, gleich wie im Vorjahre, die wirtschaftlichen Kämpfe Rußland   war, wo ihr durch Augenzeugen bestätigt worden sei, daß der feitens der Arbeiterschaft intensiv und mit zäher Ausdauer geführt Stläger, Baron von der Ropp als russischer Ehrenpolizist den Studenten Ernst Noblau erfchoffen hat. Wenn der Angeklagte diese Handlung als Mit dem Jahre 1907 ist auch in bezug auf die Mittel, welche Word bezeichnete, so fei er dazu berechtigt, und wenn er von feigem die Gewerkschaften zur Durchführung ihrer Kämpfe aus den Mord sprach, fo sei auch das die durchaus richtige Bezeichnung dafür, eigenen Stassen aufwendeten, von allen Berichtsjahren, seit 1890, daß der Baron von der Ropp einen wehrlofen Gefangenen, der sich der höchste Rekord erreicht worden. Rund 97,9 Broz. der Gesamt nicht auf der Flucht, sondern in der Gewalt der Ehrenpolizei befand, ausgabe floffen aus den eigenen Kassen der an den Kämpfen be- niederfchoß und zwar in Gesellschaft eines anderen Edelmannes. teilgten Gewerkschaften. Ein glänzender Beweis für die gesteigerte Um die Perfon des Klägers und fein ganzes Verhalten richtig be­Leistungsfähigkeit der Gewerkschaften, welche um so höher zu beurteilen zu fönnen, fei es angebracht, darüber Beweis zu erheben, werten ist, als diese noch für die verschiedensten Unterstüßungs- daß der Kläger   auch in anderen Fällen seine amtlichen Befugnisse zweige im letzten Jahre bedeutende Aufwendungen machten. Wah- als Ehrenpolizist vorfäßlich übertreten hat. In dieser Hins rend für alle Unterstützungen, außer der Streitunterstüßung, im ficht sowie für den Wahrheitsbeweis in bezug auf Jahre 1906 9 020 931 M. ausgegeben wurden, betrug dagegen diese die Angaben des unter Antlage stehenden Artikels beantragte Ausgabe für das Jahr 1907: 13 659 962 M. Die zum Teil früher Rechtsanwalt Cohn, über folgende Tatsachen Beweis zu erheben: aufgestellte Behauptung: daß durch die Einführung von Unter- 1. Im August 1906 wurden zwei Personen, Wikkel Irbe und fehungseinrichtungen die Gewerkschaften in der Aktionsfähigkeit Meefis beschuldigt, in Kurniten an der Beraubung der Gemeinde­beeinträchtigt würden, ist durch diese glänzende Entwickelung in der tasse und der staatlichen Branntweinverkaufsstelle teilgenommen zu Leiftungsfähigkeit vollständig ad absurdum geführt worden. haben. Der Privatlläger hat in Gemeinschaft mit mehreren anderen Das prozentuale Verhältnis der Angriff- und Abwehrstreiks rbe und Meefis zuerst in Brufenhof, hierauf Meefis im Ge­Tomie der Aussperrungen zu den gesamten Stämpfen hat gegen das fängnis zu Grobin mishandelt, um Geständnisse von ihnen Zahr 1906 nur eine unerhebliche Veränderung erfahren, die nicht zu erlangen. Gegenüber Meesis bestanden die Mißhandlungen ins Gewicht fällt. Von den 2792 Kämpfen waren Angriffstreits barin, daß ihn der Privattläger mit Fäuften, einer Snute 1635 58,6 roz. In 834 Fällen 29,9 Proz. mußte gegen ver-( Nagaifa) und einem Schlagring häufig ichlug, mit dem Kopf suchte Verschlechterungen der Lohn- und Arbeitsverhältnisse ge- gegen die Wand stieß, zu Boden warf, mit Füßen tampft werden, und in 323 Fällen 11,5 Proz. vollzogen die auf ihm herumtrat, ihm einen Revolver in den Mund steckte Unternehmer Aussperrungen. Das Gesamtresultat der Kämpfe ist unter der Drohung, zu schießen, ihm mit einem blindgeladenen Re­ungünstiger als das des Jahres 1906. Es endeten erfolgreich volver am Ohr vorbeischoß, wodurch das eine Trommelfell gesprengt 1387 Kämpfe 47,9 Proz.( 1906: 53,8 Broz.), teilweise erfolgreich wurde, nach allen diefen Mißhandlungen mit faltem Wasser 687 Kämpfe= 24,6 Proz.( 1906: 21 roz.) und erfolglos i bergoß, um ihn ins Bewußtsein zurückzuführen und ihn immer 614 Kämpfe 22 Broz.( 1906: 21 Proz.). Am 1. Januar waren wieder von neuem mißhandelte. Meesis mußte ins 84 Kämpfe nicht beendet und von 70 Kämpfen blieb das Resultat Krankenhaus zu Libau   aufgenommen werden, wo er erst nach vier­Bon Jutereffenten wird der Forderung der kommunalen Regie unbekannt. Ist das Ergebnis auch ungünstiger als das des Vor- zehn Tagen das volle Bewußtsein wieder erlangte. Jm Krantenarbeit gern die Behauptung entgegengestellt, die Kommune arbeite jahres, fo entspricht das Resultat immerhin noch dem Durchschnitts- baufe wurde auch festgestellt, daß dem Weefis die teurer als der Privatunternehmer. Einen Beweis des Gegenteils resultat der 17 Berichtsjahre; nur das prozentuale Verhältnis der oden frisch herausgeriffen und am Bauch frische hat die Stadt Lichtenberg mit der leider erst in bescheidenem Um­erfolgreichen Stämpfe steht um ein geringes unter der Durchschnitts- 3 unden waren, die die Eingeweide hervortreten ließen. Meefis, fange aufgenommenen Pflasterarbeit in Eigenregie erbracht. In der ziffer. Im Durchschnitt der 17 Berichtsjahre endeten die Kämpfe: ein Mann von 30-35 Jahren, hat infolgedessen das Aussehen eines Beit vom 6. Juli bis 15. Oftober 1908 hat die Stadt 3158,40 Quadrat mit vollem Erfolg zu 48,5 Bros., mit teilweisem Erfolg zu Greises. 22,1 Proz. und erfolglos zu 23,4 Proz. Den größten Anteil an den Diese Tatsachen sollen bewiesen werden durch das Zeugnis meter Reihensteinpflaster selbst ausgeführt. An Kosten sind dadurch wirtschaftlichen Kämpfen hat wiederum das Baugewerbe mit 1011 von Meelis und Frbe, sowie des Gemeindevorstehers entstanden: Arbeitslohn 8847,46 W., für Stieslieferung 288,75 M.. Stämpfen und 81 248 Beteiligten; es folgt dann die Metallindustrie in Grobin und der Krantenhausverwaltung in für Fuhrleistung 90,50., soziale Beiträge 119,09 M., diverse mit 472 Kämpfen und 53 717 Beteiligten. Der Zahl der Kämpfe 2ibau. fachliche Stoften 7,72., M., Inanspruchnahme bon Beamten noch steht dann an dritter Stelle die Holzindustrie mit 307 Kämpfen 2. Jm Frühjahr 1906 hat der Privatkläger den Unter 423,44 M., Amortisation und Abnugung der Geräte 127,03 W.; und 29 823 Beteiligten. Die Bekleidungs-, Leder- und Textil- fuchungsgefangenen Friz Strengowitsch, Gemeinde- insgesamt 4903,99 M. Bei Ausführung der angegebenen industrie weist dagegen zwar nur 254 Stämpfe, jedoch mit 50 904 Be- mitglied zu Altenburg   in Kurland  , durch Schläge mißhandelt, um Arbeiten durch einen Steinfegmeister hätte die Stadt, legt Das graphische Gewerbe und die Papierindustrie ein Geständnis von ihm zu erlangen, und ihm schließlich ein man die vertraglichen Einheitspreise für Unterhaltungsarbeiten Lai mit 88 Kämpfen und 1827 Beteiligten den geringsten Anteil an Stud Fleisch aus der Wade herausgebiffen. den gesamten Kämpfen. Das prozentuale Verhältnis der Resultate Beweis für diese Behauptung diese Behauptung ist das Beugnis bes der Kämpfe, verteilt auf die Gewerbegruppen, ist folgend feft: Strengowitsch in Birginablen in Aurland und gestellt: Mit vollem und teilweisem Erfolge wurden durchgeführt des Ernst Bitol zu Libau  . im Baugewerbe 75,9 Proz., im Handels- und Verkehrsgewerbe 75,5 Proz., in der Metallindustrie und dem Schiffbau 75,2 Proz., in der Nahrungs- und Genußmittelindustrie 74,9 Proz., in der Be­Beibungs-, Leder- und Textilindustrie 74,8 Proz., in der Holz industrie 72,0 Proz., in sonstigen Berufen 64,5 Broz. und in dem Graphischen Gewerbe und Papierindustrie 33 Proz

Aus Induftrie und Dandel. Vorteil der Regiearbeit.

aus dem Jahre 1906/07 zugrunde, 5296,11 M. zahlen müssent. Diese Rechnung ergibt für den Stadtfäckel schon eine Ersparnis von 392,12 M. Die Steinfegmeister arbeiten aber nicht mehr zu den 8. Im Jahre 1906 hat der Privatkläger den Wirt Andreas erwähnten Einheitsfägen, fie verlangen jegt einen Aufschlag von Blud, das Gemeindemitglied Ernst Witohl den Zimmermann 25 Prozent. Selbst wenn man mit nur 10 Prozent rechnet, erhöht Botaniker, den Schneidermeister Bruwer, sämtlich als Untersuchungs- fich die Ersparnis für die Stadt um rund 530 Mt.; danach kann gefangene auf das schwerste mißhandelt, den Blud bis zur man die Minderausgabe der Stadt auf zirka 1000 m. veran Bewußtlosigkeit. Das foll erwiesen werden durch das Zeugnis des Andreas fchlagen. Die Regiearbeit stellt sich mithin um 15 bis 20 Prozent An den Kämpfen des Jahres 1907 waren beteiligt 54 Ber- Blud, Gemeindemitglied in Dumungen, und des Ernst Witohl, Mit billiger als bei Vergebung der Arbeiten an einen Privatunternehmer. bände, davon hatten mehr als 50 Rämpfe 15 Verbände durchzu- glied der Medion- Viriginalschen Gemeinde, sowie durch die Zeugen führen, und partizipieren diese an den gesamten Stämpfen in nach- Botaniker und Bruwer. Ungünstige Geschäftslage. stehender Reihenfolge: Maurer 417, Metallarbeiter 344, Holz- 4. Im Frühjahr 1906 hat der Bribattläger den Wirtssohn Nach dem letzten Geschäftsbericht des Stahlverbandes könnte arbeiter 244, Zimmerer 184, Transportarbeiter 155, Fabrit Ernst Bibbe, Mitglied der Gemeinde Medfon- Biriginalen, Kreis man den Eindrud gewinnen, als ob fich Anzeichen einer Belebung arbeiter 152, Bauhilfsarbeiter 149, Brauereiarbeiter 97, Mafchi- Grobin, einen Untersuchungsgefangenen, in Gemeinschaft mit dem bemerkbar machten. Das Gegenteil wurde am Sonnabend in der nisten 90, Schneider 88, Tabatarbeiter 72, Tertilarbeiter 66, Feldschußmann Aufa borsäglich erschossen, angeblich Bechenbesigerversammlung des Rheinisch- Westfälischen Kohlensyndikats Dealer 55, Buchdruder 54, Schuhmacher 52. Das sind zusammen auf der Flucht. fonstatiert. Der Bericht darüber meldet folgendes: 2219 ober 79,5 Proz. der gesamten Kämpfe. Auf die übrigen 39 Verbände entfallen zusammen 573= 20,5 Bros. der gesamten Kämpfe. Mehr als 5000 Beteiligte hatten im Kampfe stehen die Verbände der Metallarbeiter 47 887, Maurer 32 649, Tertilarbeiter 28 675, Holzarbeiter 26 619, Bauhilfsarbeiter 17 695, Schneider 16 649, Fabritarbeiter 12963, Seeleute 12 300, Bimmerer 11 984, Maler 7952, Hafenarbeiter 7841, Transportarbeiter 7619, Berg­arbeiter 7387. Insgesamt waren die vorstehend verzeichneten drei zehn Berbände mit 238 220 Personen an den Kämpfen beteiligt, die 84,7 Bros. der Gesamtzahl der Beteiligten ausmachen.. Von den an den Kämpfen beteiligten Personen fonnte für 274 052= 97,5 Proz. der Verlust an Arbeitszeit und der Ausfall an Verdienst festgestellt werden. Es beträgt der Verlust an Ar­beitszeit 4 922 467 Tage und der Ausfall an Verdienst 21 527 862 M.

Ein deutfcher Junker als Ehrenpoliziit.

Beweis ist das Beugnis des Aufa, des Strengewitsch, der Die Fortdauer der ungünstigen Geschäftslage fast sämtlicher Frau Gemeindeältesten- Witwe Zobel in Medson- Virginalen.  einheimischer Erwerbszweige, namentlich aber der Eiſenindustrie, ist 5. Daß der Privatfläger den Ernst Rohlau borfäglich auch im Monat September dieses Jahres auf den Absatz des und nicht auf der Flucht" erich offen hat, werden als Kohlensyndikates von nachteiligem Einfluß gewefen. Wegen Absatz­Augenzeugen bestätigen: die Hütteninhaberin Luife Lagba, die Hütten mangels fonnten die gelieferten Kohlen- und Brikettmengen in inhaberin Stegemann, der Gemeindeknecht Baldon, der Gemeindefnecht vollen Umfange nicht abgefegt werden, so daß das Syndikat Rofenthal, sämtlich in Grobin. Die erztin Frau Dr. wiederum genötigt war, größere Mengen auf Lager au Sildegard Menzi in Berlin   wird bezeugen, daß ihr Augen nehmen. Der Abfazmangel hat sich auf fämtliche Kohlensorten zeugen ben Hergang der vorfäglichen Tötung, die nicht auf der und insbesondere aber auf Feinkohlen und Briketts erstreckt. Im Flucht geschehen ist, bestätigt haben. Der Gemeindevorsteher zu Vergleiche zum Monat September des Vorjahres ist allerdings im Grobin wird bezeugen, daß die Leiche Rohlaus Wunden auf der Berichtsmonat für Kohlen und Briketts noch eine bedeutende Brust und am Borderkopf gehabt hat, daß demnach Rohlau nicht Steigerung des Abfazes zu verzeichnen, welcher sich arbeitstäglich für auf der Flucht erschossen worden ist. Auch sollen die Augen der Koblen auf 9964 Tonnen 6,53 Broz. und für Briketts auf Leiche den Eindruck gemacht haben, als ob sie vorfäglich zerstört 295 Tonnen= 3,7 Broa. beläuft. Dieser Steigerung steht indessen wären, in der Art, wie sie Prinz Arenberg seinerzeit an einem im Stotsabsatz eine Abnahme von arbeitstäglich 10 822 Tonnen= Neger zerstört hat. 28,72 Proz. gegenüber.

Justizrat Dr. Gello widersprach der vom Vertreter des Beklagten beantragten Beweiserhebung, soweit sie über den zur Der Baron von der Ropp fühlt sich durch den Vorwärts" be- Verhandlung stehenden Fall hinausgeht. Die Hineinziehung neuer leidigt und hat deshalb den Genossen Weber als berant- Fälle sei eine auf Stimmungsmache berechnete tendenziöse Mache. wortlichen Redakteur berklagt. Die Beleidigung findet Herr Rechtsanwalt Dr. Osfar Cohn betonte, die von ihm von der Ropp in einem Artikel des Vorwärts" bom 8. September beantragte Beweiserhebung müsse in vollem Umfange zugelaffen 1907. In diesem Artikel wird erzählt, daß Herr von der Ropp, der werden. Denn es sei mindestens für das Strafmaß erheblich, daß in seinem Kreise die Funktion eines Ehrenpolizisten ausübte, einen festgestellt werde, ob das ganze Verhalten des Privat gefangenen Revolutionär, den Studenten Ernst Rohlau, lagers, emes jungen Mannes von einigen zwanzig Jahren, als wiberrechtlich erfchoffen habe. Diese Handlungsweise des Barons be Ehrenpoligist gegenüber politischen Gefangenen ein derartiges zeichnete unfer Artikel, wie es nach Lage der Verhältnisse gar nicht anders gewesen sei, daß die icharfen Worte, welche der Angeklagte gebrauchte, Beschehen konnte, als feigen Word. Herr von der Ropp fühlt sich in vollem Maße berechtigt waren. sowohl durch die Kritit seiner Handlungsweise, als auch durch die angeführte Tatsache selbst beleidigt, denn nach der Angabe des Stlägers foll es gar nicht wahr sein, daß er den genannten Studenten erschossen habe.

Weber erflärte sich bereit, die Wahrheit der tatsäch Lichen Behauptung des Artikels zu beweisen. Nach dem schon früher ein Termin zieds Herbeischaffung von Beweis­material vertagt worden war, fand am Montag ein neuer Termin bor dem Schöffengericht Berlin- Mitte statt. Der Kläger  war durch Justizrat Sello, der Beklagte Weber durch den Rechtsanwalt Dr. Dstar Gohn vertreten.

Das Gericht befchloß die Verhandlung zu ber­tagen. Zunächst soll dem Justizrat Sello Gelegenheit gegeben werden, die Beweisanträge einzusehen und sich dazu zu äußern. Dann wird das Gericht in einem neuen Termin beschließen, in welchem Umfange es die Beweiserhebung zulassen will.

Soziales.

Strafen für Unternehmervertreter.

Die Ursachen der Landflucht.

Der schwache Stofsverfand hat ein beträchtliches Anwachsen der auf den Zechen lagernden Koksbestände zur Folge gehabt. Jm laufenden Monat ist eine weitere Verschlechterung des Abiages ein­getreten, indem in der letzten Zeit die Abbestellungen in Koblen und Briketts einen größeren Umfang angenommen haben. Neben dem geringen Bedarf der Industrie ist auch in den Abrufen der Eisen­bahnverwaltung und Schiffahrtsgesellschaften infolge des starken Verfebreridganges ein erheblicher Ausfall zu verzeichnen. Das gleiche trifft bezüglich des Bedarfes der Gasanstalten zu. Auch die Ab­lieferungen für die verschiedenen Läger, sowohl für diejenigen am Oberrhein, wie die des Groß- und Kleinhandels und der vom Kohlenihndikat angelegten, fönnen in feitheriger Weise nicht mehr fortgelegt werden, da die Läger inzwischen fast aufgefüllt sind.

Seit September 1907 ist die Spannung zwischen Förderung und Abfaz so wesentlich geworden, daß erstere letteren um mehr als 1 million Tonnen überwiegt. Es ist anzunehmen, daß diese Mengen auf Lager genommen worden sind. Bis zum Februar 1908 ging der Gesamtabfazz in einigen Monaten fogar noch über die Förderung hinaus, im September 1907 überholte er sie um 53 932 Tonnen, in Dezember gar um 118 924 Tonnen und schließlich noch einmal im Februar dieses Jahres um 14 000. Seitdem bleibt der Absatz un­ausgefeht hinter der Förderung zurück.

Die Stahlverbändler werden schließlich die Brille der Guten Hoffnung" doch wohl abfegen müssen, denn dauernd können sie mit ihren Situationsberichten der Deffentlichkeit nicht imponieren.

"

Agrarische Lebensmittel.

Die agrarische Deutsche Tagesztg." gibt einem Marktbericht folgende Einleitung:

Als zu Beginn der Verhandlung die üblichen Formalitäten er Wegen Bergehens gegen das Berggefeß war am Montag vor Iebigt waren, ergriff Justizrat Dr. Sello das Wort. Er warf der Straflammer Halle der Betriebsführer Josef dem Angeklagten vor, das Verfahren verschleppt zu haben. Der Stadler von der Grube Henriette- Hermine" in Ofendorf bei Angellagte habe sich gerühmt, ein umfangreiches Beweismaterial in Halle angeflagt. Er hatte bie Etraflisten der Arbeiter nicht Händen zu haben und jeßt sei er noch nicht einmal in der Lage, von ordnungsgemäß geführt und den Grubenarbeitern die achtstündige feinem umfangreichen Beweismaterial auch nur einen einzigen Beugen Ruhefchicht nicht gewährt. Der Angeklagte wollte die Verantwortlich zur Stelle zu bringen. Die schwersten Vorwürfe seien gegen einen feit von sich abwälzen, wurde aber durch den Bergfachverständigen Der Konsum scheint in einigen Artikeln zurüdzugehen. Man ehrenwerten Mann erhoben worden, Schimpfworte habe der Ane für überführt erklärt und zu der Geldstrafe von ganzen 21 Mart schrieb das auf Arbeitslosigkeit größerer Voltsschichten, wie sie geflagte gebraucht, so unerhört, Beleidigungen, so schnöde, so schwer, verurteilt. fich in manchen Zweigen der Industrie bemerkbar macht. Anderer­fo gemein, wie anders er sich faum denfen fönne. Diese unerhörte Beleidigung eines ehrenhaften Edelmannes tönne nicht durch Geld­feits finden schon viele Festlichkeiten statt, durch die sehr viel strafe gefühut werden, sondern eine Freiheitsstrafe, und zwar eine In jüngster Beit sind eine ganze Reihe von Untersuchungen Lebensmittel erforderlich werden. Wer als Händler mit Gast empfindliche, müsse den Angeflagten treffen. Die Freiheitsstrafe über die Lebensverhältnisse der Arbeiter auf dem Lande und ber wirten arbeitet, hat deshalb heute sehr oft erhöhten Umsatz." misse mindestens auf einige Monate bemessen werden. Der An Stadt veröffentlicht worden, um zu beweisen, daß die Arbeiter auf Das Blatt denkt da offenbar an Festlichkeiten, die einen er­geflagte fei aus§ 186 zu bestrafen, er habe sich der verleumde- dem Lande eher besser leben als in der Stadt, und um damit der höhten Konsum von Kaviar, Lachs, Hummer, Gänseleberpasteten usw. rischen Beleidigung, der Verleumdung gegenüber einem Ehrenmann Landflucht entgegenzuwirken. Das interessanteste und wertvollste im Gefolge haben. Von den Schmausereien auf Festlichkeiten schuldig gemacht. dieser Bücher ist das von Dr. Ostar Mubert: Bierundzwanzig Rechtsanwalt Cohn erwiderte: Dem Herrn Juftigrat fei wohl oftpreußische Arbeiter und Arbeiterfamilien"( Berlag von Gustab werden die Arbeitslofen nicht fatt, aber das ist auch nicht Sorge ein Lapius passiert, wenn er von berleumderischer Beleidigung sprach Fischer in Jena  ), das eine sehr sorgfältige Arbeit barstellt, aber berer vom geflicten Strohdach.- und gleichzeitig die Bestrafung aus§ 186 beantragte. Es fei wohl eben deshalb als ein gänzlich mißlungener Bersuch gelten muß, nicht anzunehmen, daß der Vertreter des Klägers die Selage auf den beabsichtigten Beweis zu erbringen. Ueber die aus den Ge­§ 187 ausdehnen wolle. Denn er werde doch nicht behaupten filden der oftpreußischen Junker nach Königsberg gewanderten un wollen, daß der Angeklagte die Angaben über den läger wider verheirateten Arbeiter stellte Wubert feft, daß der verbleibende besseres Wissen gemacht habe. Zur Sache selbst führte Rechtsanwalt Barverdienst der Arbeiter, nach Abzug der Ausgaben für Wohnung, Cohn aus: Er wolle nicht, wie der Gegner, mit Entrüstung, sondern Gfsen usw. in Königsberg, tros des niederen Lohnes, den ein Tage­mit Beweisen vorgehen. Unberechtigt sei ber dem Angeklagten gemachte löhner in dieser Stadt erhält, im allerschlechtesten Falle doppelt Borwurf, er habe die Sache verschleppt und dadurch, wie Justizrat so hoch war als auf dem Lande, in vielen Fällen aber das bier, Sello sagte, das Gericht verhöhnt. Die Fristen feien vom Gericht fünf- und sechsfache betrug! Auf dem Lande erhielt der Arbeiter

Internationale Abmachungen. Wie die Rheinisch- Westfälische Beitung" meldet, fand in der vergangenen Woche in Baris eine Borsammlung der deutschen, belgischen und franzöfifchen Stahlwerke statt, deren Zwed die Grneuerung der von den deutschen   Werken für Ende dieses Jahres gefündigten Abmachungen für den Verkauf von Halbzeng in Belgien   bildete. Die Sigung berlief unter dem Vorfiz von Francois de Wendel   in freundschaftlicher Weise und führte zur Verlängerung des Abkommens auf weitere brei Jahre