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Die Präsidentenwahl.

Deutschen in den Vordergrund gestellte Frage Ser sogenannten Jahre 1890 stammende Stück hat die frommen Gemüter des Ben persönlichen Freiheit. Hier werden wahrscheinlich die Demo- trumsstädtchens in Aufregung verfett, und so erläßt denn die katho fraten ſiegen, soweit die Erwählung von Staatsbeamten in tische Geistlichkeit des Defanats Düven folgende Erklärung: Betracht kommt, während andererseits in der Prädentschafts­wahl der Republikaner Taft die besten Gewinnchancen hat. Das gleiche wird im Staate Indiana der Fall sein.

Politische Ueberficbt.

Berlin , den 2. November 1908.

" In der vorigen Woche ist im Dürener Stadttheater ein Schauspiel aufgeführt worden, das nach den Mitteilungen sowohl hiesiger Blätter wie auch urteilsfähiger Zuhörer jeder christ­lichen Zucht und Sitte völlig ohn spricht. Die unterzeichneten zur Dekanatskonferenz versammelten Pfarrer des Dekanats Düren protestieren mit aller Entschiedenheit öffent­lich gegen ein solches ergernis und bedauern aufs tiefste, daß eine Stätte, die der wahren Kunst und Bildung gewidmet sein soll, auf diese Weise entwürdigt und ihrem Zweck entfremdet wird."

Und so viel Lärm um Sudermanns harmloses Theaterstück! Natürlich hat sich keiner der Herren Dekanatspfarrer das Stück an gesehen, sie vertrauen dem literarischen Verständnis des Zentrums­blättchens und dem moralischen Empfinden einiger Sittlichkeits­schnüffier vom Roeren- Bunde.

Berrückt!

Die Begründung der Reichsfinanzreform. In der Norddeutschen Allgem. 3tg." wird die Begründung der Reichsfinanzveform fortgesetzt. In einem Abschnitt wird der Bedarf für die nächsten fünf Jahre berechnet. Nach dem Durchschnitt der bisherigen Entwidelung der Reichsausgaben würde in fünf Jahren das" Organ nicht gerade der allernotleidendsten Kreise des ,, Verrückt" schreibt die Deutsche Fleischer- 8tg.", der Ausgabeetat auf 3200 Millionen Mark angewachsen sein, Volkes über einen Artikel. Aber selbst in diesem Organ biederer während die Einnahmen im gleichen Jahre nur zu 2460 Millionen Mark angenommen werden können. Es würde sich also ein Fehl- Handwerks- und Innungsmeister des Fleischergewerbes betrag von zirka 730 Millionen Mark ergeben. Um dieses Miß­verhältnis zu verhindern, will man auf Ermäßigung des Bedarfs bedacht sein und zwar insofern, als neue Ausgaben vom Reiche folange nicht in Angriff genommen werden sollen, bis die Finanzen böllig geordnet sind., Weiter will man sparen bei den laufenden, absolut notwendigen Ausgaben.

heißt es:

Wahrlich, wir sind herrlichen Tagen entgegengeführt worden". Dem Auslande gegenüber werden wir bis auf die Knochen blamiert, und im Inlande zapft man uns Steuern ab bis zum Weißbluten. Mit einem Worte, wir werden in Grund und Boden regiert.

New York , 21. Oktober. ( Eig. Ber.) Am 3. November wird das amerikanische Volk entscheiden, ob der Republikaner Taft oder der Demokrat Bryan in das Weiße Haus in Washington einzieht. Aber ob Taft oder Nur eins steht, so sehr auch sonst das Resultat des Wahl­Bryan, die von Roosevelt während der letzten Jahre verfolgte kampfes zweifelhaft sein mag, feſt: eine bedeutende Politik des Schwindels und der Demagogie mit all ihren Stimmenzunahme der Sozialisten und ein schlimmen Folgen wird fortgefeßt. Verkündet doch Taft, daß Fortschritt des sozialistischen Gedankens. er genau in die Fußtapfen Roosevelts treten wird, und nimmt doch andererseits Bryan für sich die Vaterschaft für diese ..Alorreiche Politik" des derzeitigen Präsidenten in Anspruch Was wunder, daß sich die Wahlreden der beiden Kandidaten fast nur im Tone und dem mehr oder minder scharfen Hervor­heben der einen oder anderen Forderung unterscheiden! Und da, wie der demokratische Führer Conners unwidersprochen mit brutaler Offenheit erklärte, Barteiprogramme Neben sächlichkeiten sind, an die kein Mensch sich kehrt, so brauchen wir uns bei einer Besprechung der Wahlsituation, soweit die beiden großen Parteien in Betracht kommen, nur an die Kandidatenreden bezw, an den Ton dieser Reden zu halten. Drei Fragen sind es hauptsächlich, um die fich der Kampf zwischen Demokraten und Republikanern dreht. Im Vorder­grund steht die Trustfrage. Gegen die" guten" Trusts und die anständigen" Korporationen haben weder Taft noch Bryan etwas einzuwenden. Das ehrliche Geschäft ist beiden heilig. Aber den bösen" Trusts wollen sie zu Leibe rücken und deren Auswüchse mit Stumpf und Stil ausrotten. Taft ließ sich darüber also aus: Wenn immer der Versuch gemacht Unter Berücksichtigung dieser Gesichtspunkte find Probe­wird, einen Geschäftszweig zu monopolisieren und die Preise rechnungen für den Reichshaushaltetat von 1909-1913 vorgenommen zu kontrollieren, wird ein solches Unternehmen ungefeßlich und worden. Danach würden sich die Ausgaben im Jahre 1913 auf das Uebel muß beseitigt werden, Dies sollte geschehen durch 2764 Millionen Mark belaufen. Bei der oben angeführten Ein. eine schärfere Beaufsichtigung der Geschäfte solcher Korpo- nahmekalkulation blieb immer noch ein Fehlbetrag von 294 Millionen rationen, durch Bundeskontrolle, durch monatliche Berichte Mart. Die Begründung rechnet mun aber mit einer höheren Ein­( über das Geschäftsgebaren), durch beständige Revisionen durch nahme und tommt zu dem Schluß, daß sich der Fehlbetrag auf 247 Bundesbeamte und durch sofortige und strenge Verfolgung Millionen Mark herabmindern ließe. Hierzu treten nun eine aller Gesegesverletzungen." Bryans Vorschläge bewegen sich große Reihe Neuausgaben, die 1913 den Magimalbetrag von zirka in der gleichen Richtung. Was er außerdem befürwortet, ist 100 Millionen Mark erreicht haben werden. Zu diesen 100 Millionen zwar originell, aber nicht gefcheit. Alle Korporationen, die fommen von 1912 ab 30 Millionen Mark Subvention für den awischen 25 bis 50 Proz. der Gesamtproduktion einer be- Invalidenfonds, von 1910 ab 27% Millionen Mark für Schulden­stimmten Ware fontrollieren, sollen nämlich eines Erlaubnis- tilgung, Ersatz für den Ausfall infolge der Herabfeßung der Zuder fcheines seitens der Bundesbehörden bedürfen und gehalten steuer 35 Millionen von 1910 ab und vom gleichen Jahre ab fein, ihre Waren an sämtliche Stunden zu gleichen Preisen ab- endlich Ersatz für einen Ausfall von 22 Millionen Mark infolge der zugeben. Erzeugt der Trust mehr als 50 Proz. der Gesamt- beabsichtigten Aufhebung der Fahrtartensteuer und produktion, so wird er der Aufsicht der Bundesregierung der erabfezung des Ortsportos für Postkarten und das Zuftrömen befferen Materials zu diesem Beruf. unterstellt und genötigt, sich Beschränkungen zum Schuße des auf 3 Pf. Gingerechnet diese Mehrausgaben und Minderein­Publikums zu fügen. nahmen ergebe sich im Jahre 1913 ein Gesamtfehlbetrag Besondere Beachtung wird der Tariffrage geschenkt, von 457 Millionen Mart. Für diese Summe wären also die im Hinblick auf die gegenseitigen Handelsvertragsverhält im Minimum neue Steuern aufzubringen. Die Begründung be­niffe auch jenseits des Ozeans mit Spannung verfolgt wird. rechnet aber dann weiter, daß über die laufenden Ausgaben hinaus Die Zahl der Befürworter der derzeitigen hohen Bollfäße, die Dedung gesucht werden muß für die gestundeten Matrikularbeiträge die Gründung von Trusts mächtig förderten und in ihrer biel- und für andere Verpflichtungen, die das Reich eingegangen ist. fach prohibitiven Wirksamkeit förmlich zu unerhörten Schröp- Diese Summen sollen gedeckt werden von erhofften Mehrerträgnissen fungen der amerikanischen Konsumenten aufstachelten, ist aus den neuen Steuern und etwaigen Ersparnissen bei den Aus­während der letzten Jahre start zusammengefchrumpft. Schon gaben. bor Jahren wurden im republikanischen Lager, so namentlich

wird.

Ginnahmen entschädigt.

Dies feineswegs schmeichelhafte Resümee gilt übrigens nicht etwa den neuesten Enthüllungen über unsere.hohe" Politit, sondern nur der Inseratensteuer! Was mag da erst noch kommen!

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Aus dem Reiche der Junker.

Die westpreußische Landwirtschaftskammer hat eben ihre Wei handlungen in Danzig beendet. Herr Jonas als Verwalter des Stellennachweises der Landwirtschaftskammer hielt einen Vortrag über die Arbeiterbermittelung. Vermittelt werden inländische und ausländische Arbeiter und landwirtschaftliche Beamte. Herr Jonas meinte nach der Danziger 8tg."- das Material sei vielfach sehr mangelhaft. Die Inspektoren seien mit 400 M. Jahres. gehalt bei freter Station nicht zufrieden. Die Hauptsache fei ihnen das Neitpferd, die sittliche Führung ob infolge des junterlichen Einflusses, wurde nicht gefagt und Arbeitswilligkeit lassen zu wünschen übrig. Notwendig fei eine beffere Ausbildung

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Herr v. Kries Trankwig erläuterte gedruckt vorliegende Dar­legungen namens des landwirtschaftlichen Vereins Christburg . Redner lobte feinen energischen Amtsvorsteher, der ruffische Arbeiter, die ihre Arbeit bei dem Landwirt aufgaben, durch einen Gendarmen aus einer Stiesgrube herausholen und auf die alte Arbeitsstelle führen ließ. Leider gäbe es nicht viele fo energische Amtsvorsteher. Die Regierung habe Angst vor den Sozialdemokraten und greife deshalb nicht zu fräftigen Maßnahmen.

Die

Der westpreußische Oberpräsident v. Jagow fagte, er fei auch demokratie, ebenso neu wie überraschend set. Er habe jedenfalls Mitglied der Staatsregierung und müsse erklären, daß ihn die Ve­hauptung, die Staatsregierung hätte Furcht vor der Sozial­vor niemand Angst, selbst nicht einmal vor der Autorität der Landwirtschaftskammer. Wenn Forderungen unerfüabar feien, dann folle man nicht fagen, es fehle der Mut, sie durchzuführen. Geschichte mit der Stiesgrube flinge ganz nett. Wenn das ein Amts­vorsteher auf eigene Verantwortung tum wolle, dann möge er Gesinde tönne man an feine Arbeitsstelle bringen, aber nicht freie e 3. Noch sei solches Verfahren gefeßlich lunzulässig. ausländischen Arbeiter öfter einer gründlichen Leibes- und Sachen­Arbeiter. Wenn ferner verlangt würde, die Gendarmen sollten die visitation unterziehen und ihnen ihre Papiere abnehmen, so müsse er darauf hinweisen, daß die Gendarmen dazu nicht befugt anwalt sie anordne oder wenn jemand bei einer Gesetzesverletzung feien. Eine Durchsuchung dürfe nur stattfinden, wenn der Staats­

ertappt würde.

in den republikanischen Parteiburgen der industriell hochent finanziellen Beziehungen zwischen Bundesstaaten und Reich be­In einem weiteren Artikel wird die formelle Neuordnung der wickelten Neu- Englandstaaten, Stimmen laut, die eine Tarif- sprochen. Die Erschließung genügender Deckungsmittel für den revision und eine Herabsetzung der hohen Zollfäße forderten. gegenwärtigen Bedarf könne einer Wiederkehr der finanziellen Neuerdings mehrten sich diese Stimmen und das Resultat war, Schwierigkeiten nicht vorbeugen. Nach der Erörterung der gegen daß sich der diesjährige republikanische Nationalkonvent zu wärtigen Sachlage wird für die Neuregelung folgender Vorschlag gunsten einer Tarifrevision aussprach und daß auch Taft in gemacht: an Stelle der zurzeit bestehenden, in ihren Grträgen feinen Neden diefe Forderung befürwortet, bis iegt aber schwankenden leberweisungssteuern tritt der aus dem Handel mit unterlassen hat, sich in bestimmter Weise festzulegen. Klarer Branntwein gevonnene Reinertrag. Dieser wird in zunächst fest und bestimmter haben sich Bryan und seine Partei ausge- stehender Höhe von 220 Millionen Mark den Einzelstaaten über­drückt. Bryan stellt eine fofortige Reduzierung der Zollfäße wiesen und entsprechend der Summe der Matrikularbeiträge an­auf solche Waren in Aussicht, die von Trusts hergestellt gesetzt. Alle sonstigen, bisher den Einzelstaaten überwiesenen werden. Weiter spricht sich Bryan zugunsten einer allmäh- Steuern verbleiben unter Berücksichtigung der besonderen Regelung lichen Herabsetzung der Bollfäße auf alle Lebensbedürfnisse für die Stempelabgaben auf Wettrennen dem Reiche, nur bei der aus, sodaß die prohibitive Wirkung des Tarifs aufgehoben gesamten Besteuerung von Erbfällen werden die Einzelstaaten durch Eine ganz hervorragende Rolle spielt auch die Ar. Belassung eines Teiles vom Ertrage für die Verkürzung bisheriger beiterfrage. Von allen Seiten wird der von demokrati­ An dem Matrikularbeitragssak von 40 Pf. pro Kopf der Be­fchen und republikanischen Gesetzgebern, von demokratischen und völkerung soll festgehalten werden, doch soll eine Steigerung der republikanischen Gouverneuren seit Jahren geschundene und Matrikularbeiträge auf Beitabschnitte von je fünf Jahre möglich getretene Arbeiter, dem man das Recht zum Streifen gefein bis zum Gesamtbetrage von 80 Pf. auf den Kopf der Be­nommen, dem man das Verhängen des Boykotts erschwert bölterung für ein ganzes Jahr fünft. Diese Abgabe ist nur als Zu­Herr b. Dldenburg Januschau sprach zur Frage der und unmöglich gemacht, gegenwärtig umbuhlt. Werden die buze gedacht und darf nicht den Charakter regelmäßiger Leistungen Staaten und Oldenburg ihr Landtagswahlrecht reformiert und Erbschaftssteuer. Ihm gefiel nicht, day die füddeutschen Arbeiter für den Vater der Einhaltsbefehle gegen die Ge­werkschaften", den Republikaner Taft eintreten, der die Be­hauptung aufstellt, durch seine arbeiterfeindlichen Entschet- Verbindungen zwischen den Finanzen des Reiches und der Einzel- Menschen: Die einen lernen von ihren Dummheiten, die anderen sich dem Radikalismus ergeben hätten. Man müsse unbedingt bie Nach der vorgeschlagenen Regelung würden somit nur noch zwei birekten Steuern vor dem Reiche retten. Es gäbe awei Sorten dungen die günstige Entwickelung der Gewerkschaftsbewegung staaten bestehen: einmal die Matrikularbeiträge, für welche die erst ermöglicht zu haben! Werden sie Bryan herausbauen, Reinertrag aus dem Die Steuern der letzten der sie zwar öffentliche Bettler genannt hat, ihnen. jegt aber gwifchenhandel mit Branntwein Dedung finden, und alveitens eine Reichsfinanzreform feien schifanös und brächten nichts ein. Damals von Gompers und anderen Gewerkschaftsführern als befter flicht zur Zahlung von Matrikularbeiträgen, deren Höhe auf und Kinder ausgedehnt werden solle. Jezt nach zwei Jahren solle Freund der Arbeiter geschildert wird? Oder werden sie gar, Perioden von fünf Jahren festgelegt wird, und die im nächsten es doch geschehen. Ihm sei es ganz gleichgültig, was der Staats­was in früheren Wahlkämpfen nur in geringem Maße der Jahrfünft von 80 Pf. pro Kopf der Bevölkerung betragen sollen. Fall war, dem Sozialisten Debs ihre Stimme geben? Herr Holle.

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annehmen.

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Der Generalsekretär Defonomierat Steinmeyer gab zu be geradezu in die Arme getrieben würden, wenn man sie auf dem benken, daß die Landarbeiter den gewerblichen Unternehmunger Bande gar zu scharf anfaſſe.

sei versichert worden, daß die Erbschaftssteuer nicht auf Ehegatten

sekretär v. Sydow sage, noch gleichgültiger sei ihm, was die Linke fage. Er tenne zwar nicht die Stellung feiner Fraktion in dieser Frage, aber er werde niemals für die Erbschaftssteuer stimmen, auch wenn die ganze Reform dabei in die Brüche ginge. Er wolle schon Steuern zahlen, aber man solle seine Familie nicht belästigen. Nach feinem Tode solle nicht die Schnüffelei wegen der Erbschaftssteuer losgehen.

Kultusministers Holle feststeht: Die Nationall. Korresp." versichert, daß der Rüdtritt des Wie wir erfahren, wird der Herr Minister der Geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten von seinem Urlaub nicht mehr in sein Amt zurückkehren. Hier und da in den Blättern und in privater Unterhaltung ist in den letzten Tagen als voraussichtlicher. Nachfolger des Herrn Dr. Holle Herr von Ministerialdirektor Echwarzkopff genannt worden. Das soll, wie wir versichern hören, nicht zutreffen. Vielmehr soll nach dem Nach­folger noch gesucht werden.

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Errichtung eines Reichshandelsamtes.

Die Republikaner behaupten mit aller Bestimmtheit, daß ihnen die Arbeiterstimmen zufallen, weil sie allein der Ar­beiterschaft Prosperität" und andauernde Beschäftigung garantieren fönnen. Die Demokraten sind der Arbeiter­stimmen nicht minder sicher, denn die Republikaner haben ja die gegenwärtige Krisis verschuldet" und mur Bryan kann dieser Krisis ein Ende machen. Ganz abgesehen von der Kindlichkeit dieser Auffassung über republikanische oder demo­fratische Strisis und republikanische oder demokratische Pro­sperität ist die von den Demokraten und den Republikanern zur Schau getragene Sicherheit, daß gerade ihre Partei die Arbeiterstimmen erhält, weiter nichts als eine hier allerdings schon oft mit Erfolg versuchte Täuschung der Wählermassen. Bielleicht findet man einen General der das Amt übernimmt. Der Amerikaner läuft gerne mit dem großen Haufen. Ein, Die Kreuz- 3tg." hat unter ihren theologischen Mitarbeitern ber­wenn auch sich ständig vermindernder, aber immer noch be- fchiebene Generäle, die sich gewiß vorzüglich für den Bosten eignen trächtlicher Prozentjak gibt der Partei seine Stimme, die, würden, unbeschadet ihrer Ziele, nach seiner Ansicht siegt. Den Wähler­massen zu fuggerieren, daß eine bestimmte Partei als Siegerin aus dem Wahlkampfe hervorgehen wird, ist nach Ansicht des Teilung des Reichsamts des Innern wieder aftuell ge­Wie die Berl. Univ. orr." hört, ist die Frage einer bereits angeführten demokratischen Führers Conners die worden ist. Nach dem Rücktritte Bofabowskys bestand der Plan, Hauptsache. Auf diese Suggestion sind die amerikanische ein besonderes Reichsarbeitsamt zu errichten, dem ausschließlich die Wahlmache und die Situationsschilderungen der Preise be fozialpolitische Gesetzgebung unterstellt werden sollte. Dieser Blan rechnet. Täglich liefert die Parteileitung der Republikaner fcheiterte an dem Widerstande des Staatssekretärs v. Bethmann­den auf untrügliche Zahlen geftüßten Nachweis(!), daß Taft Hollweg. Inzwischen ist im Schoße des Bundesrates ber mit gewaltiger Mehrheit fiegen wird. Und am nächsten Tage Gebante aufgetaucht, ein Reichshandelsamt zu errichten, dem beweisen die Demokraten durch Bahlen, daß Bryan, dank des ausschließlich nur Handelsangelegenheiten, die gegenwärtig im Reichs. greifbaren Stimmungsumschwunges zu seinen Gunsten, Präfi- amte des Innern bearbeitet werden( Handelsverträge, Währungs­dent der Vereinigten Staaten wird. fragen, Börsengefeßgebung, Reichsbant usw.), überwiesen werden Tatsächlich liegt aber die Situation sehr verworren. Am Staatssekretär von Bethmann- Sollweg verhält sich nicht mehr grund Diefer Plan hat vielfach Antlang gefunden. Auch der 8. November werden nämlich nicht nur die Präsidentschafts- fäglich ablehnend. Gegenwärtig ist der Plan über die ersten Er­wahlen, sondern auch Staatswahlen vorgenommen. Bei wägungen noch nicht hinausgekommen. diesen Staatswahlen sind aber ganz andere Fragen als in der Nationalwahl ausschlaggebend. In Ohio z. B. die Prohibi­tionsfrage, die Forderung des Verbots oder der Beschränkung

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Sodoms Ende.

Jm Stadttheater in Düren ( heinland) tourbe jüngst Guder

des Spirituosenverkaufs, in New York die namentlich von manns Schauspiel Sodoms Ende" aufgeführt. Das aus dem

Schließlich wurde folgende Resolution angenommen:

Die Landwirtschaftskammer wolle den Herrn Neichskanzler bitten, einer Erbschaftssteuer für Ehegatten und Kinder Abstand zu nehmen. Eine derartige Steuer nage am Herzen der Landwirte.

Die Preisfeststellung beim Markthandel mit Schlachtvich.

Der Reichstag hat bei den diesjährigen Etatsberatungen auf Antrag der Konservativen gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und Freifinnigen eine Resolution angenommen, in der die Vorlage eines Gefeßentwurfes über die Preisfeftftedung des Schlachtviehes nach Lebendgewicht gefordert wird. Die Regierung ist dieser Weifung Gefegentwurf ausarbeiten lassen: schnell nachgekommen. Sie hat folgenden dem Reichstag zugegangenen

§ 1. Die Landeszentralbehörden find befugt, für Schlacht. viehmärkte zum Zwecke der Feststellung von Preis und Gewicht der Tiere Vorschriften zu erlaffen und Einrichtungen anzuordnen. Die hierdurch entstehenden Kosten fallen dem Unternehmer des Marlies zur Last;§ 68 der Gewerbeordnung findet An wendung.

Schriftstücke, deren Ausstellung auf Grund des Absatz 1 am geordnet ist, find stempelfrei.

§ 2. Die Landeszentralbehörden find befugt, für Drte, an denen eine Negelung auf Grund des§ 1 getroffen ist, und für beren Umgebung mgrftähnliche Veranstaltungen für Vieh zu unter­fagen und den Handel mit Vich außerhalb des Marktplages während des Markttages sowie an dem voraufgehenden und dem nachfolgenden Tage zu verbieten.

§ 3. Wer den auf Grund der§§ 1 und 2 erlassenen Vor­schriften zuwiderhandelt, wird mit Geldstrafe bis zu 150 M. und im Unvermögensfalle mit Saft bis au vier Wochen bestraft