Nr. 259. 25. Jahrgang.
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Dr. Conradys Vorträge.
gewährt. Kein Arbeitsloser ist verpflichtet, wo in einem Gewerbe die Zählung leider nicht nach dem Hauslistensystem, sondern nach Tarifverträge bestehen, Arbeit unter Tarif anzunehmen. Auch ist dem Meldesystem vorgenommen wird, obwohl selbst Professor feiner verpflichtet, irgendwelche Gelegenheitsarbeit anzunehmen. Silbergleit, der Leiter des Statistischen Amtes von Berlin , Ferner können verheiratete, und, wenn besondere Gründe dafür jenes System unumwunden für das bessere erklärt hat. Uebrigens vorliegen, auch ledige Arbeitslose Arbeit nach auswärts ablehnen, ist es gelungen, auch die Vorortsgemeinden für die Zählung zu ohne deswegen des Zuschusses verlustig zu gehen. Der Zuschuß gewinnen, vielleicht mit Ausnahme von Weißensee, wo die Sache wird allerdings nur für die Tage gezahlt, wo sie sich auf dem noch nicht endgültig entschieden ist. Die Zählung wird in Berlin kommunalen Nachweis meldeten. in den 154 Gemeindeschulen stattfinden und zwar in der Zeit von 8-12 Uhr morgens und 12-3 Uhr nachmittags. Es ist dafür Sorge getragen, daß auch die Invalidenrentenempfänger mitges zählt werden, da sie, die 16 oder 20 M. Rente im Monat erhalten, ja auch auf Arbeit angewiesen sind. Den Arbeitslosen werden 13 Fragen vorgelegt, die auf einem Fragebogen verzeichnet sind, der in den einzelnen Lokalen von den dazu bestellten Personen ausgefüllt wird. Für diese Arbeit haben die Gewerkschaften in Berlin ungefähr 600, in den Vororten wohl an 400 Personen zur Verfügung zu stellen. Es wird für die Arbeit eine Entschädigung von 3 M. gezahlt. Der Redner ersuchte die Anwesenden, dafür zu sorgen, daß aus allen Gewerkschaften eine kleine Schar Arbeitsloser angegeben wird, die die Arbeit übernehmen können, damit die Liste baldigst aufgestellt werden kann. Im übrigen werde das Nähere noch durch Rundschreiben und in der Presse bekanntgegeben.
Die Umfrage bei den Gewerkschaften in Berlin hat nun, wie der Redner weiter ausführte, ergeben, daß 36 der freien Gewerkschaften Arbeitslosenunterstübung eingeführt haben, 31 aber nicht. Es lasse sich jedoch leicht nachweisen, daß bei diesen 31 besondere Gründe vorliegen, die sie an der Einführung dieses Unterstüßungszweiges verhinderten. Für die weit überwiegende Mehrheit der Gewerkschaftsmitglieder sei diese Einrichtung getroffen. Jene 36 Organisationen haben aus zentralen Mitteln im Jahre 1907 1 400 000 m. ausgegeben, in den verflossenen 3 Quartalen 1908 bereits 1474 000 M. Dazu tamen Zuschüsse aus lokalen Mitteln für das Jahr 1907 in der Höhe von 400 000 m. und für die 3 Quartale des laufenden Jahres 331 700 M. Für die Einführung des Genter Systems tomme schließlich noch die Frage in Betracht, was unter unverschuldeter Arbeitslosigkeit zu verstehen ist. Es könne ja kein Zweifel bestehen, daß auch Arbeitslosigkeit infolge von Aussperrung als unverschuldet gelten müßte. Da dies jedoch bei den Gegnern teine Anerkennung finden werde, übrigens auch die Gewerkschaften ihre Ausgaben für Streiks und Aussperrungen meist auf demselben Konto buchten, müsse der Gedanke bei der Vorlage vollständig ausscheiden.
An die Ausführungen des Redners fnüpfte sich eine rege Aussprache. Gewerkschaftssekretär Störst en bemerkte, daß es unseren Genossen in der Deputation leicht sein werde, nachzuweisen, warum große Gruppen, wie die Bauarbeiter, die mit einer alljährlich wiederkehrenden arbeitslosen Zeit zu rechnen haben, die Arbeitslosenunterstüßung noch nicht einführten. Was Notstandsarbeiten zur Abhilfe der Arbeitslosigkeit betreffe, so sei es klar, daß diese meist für Berufsarbeiter nicht in Frage tommen fönnten. Zum Kanalbau hätten sich auch viele Berliner Arbeiter gemeldet, aber dort unmöglich arbeiten können. Die dort beschäftigten aus ländischen Arbeiter seien großenteils sehr unreinlich. Familienväter, die dort arbeiteteten auch über nachten mußten, erklärten, daß sie sich nicht verlaufen lassen wollten. Auch Dr. Freund habe anerkannt, daß man Berliner Arbeitern nicht zumuten fönne, dort zu arbeiten. Wenn nun für die Einführung des Genter Systems die Benutzung eines tommunalen Arbeitsnachweises zur Pflicht gemacht werde, so sei zu bedenken, daß viele Unternehmer danach trachten, bestehende paritätische Arbeitsnachweise au vernichten, und daß es manchen Gewerkschaften nicht gelungen sei, ihren eigenen, ja nicht einmal, wie bei den Glasern, den paritätischen Nachweis aufrechtzuerhalten.
In der Diskussion über diesen Punkt wurde bemerkt, daß das Resultat der Arbeitslosenzählung in Rigdorf keineswegs so ausgefallen ist. wie es den Verhältnissen entspricht. Es müsse nun in den Gewerkschaften jedem arbeitslosen Mitgliede klargemacht werden, daß jeder seine Arbeitslosigkeit anzugeben hat, und daß auch die unorganisierten Arbeiter und Arbeiterinnen herangezogen werden müssen.
Cohen bemerkte, daß in Rigdorf mindestens 500 arbeitslose Metallarbeiter wohnen, während bei der Zählung taum 100 festgestellt wurden.
Content Weißensee erklärte, daß dort noch mit dem Wohlfahrtsamt Rücksprache genommen werde, um zu entscheiden, ob die Arbeitslosenzählung auch auf diese Gemeinde ausgedehnt wird. Am Schlusse der Sigung wurde die Präsenzliste berlesen. Gs ergab sich, daß die Vertreter folgender Berufe fehlten: Asphalteure, Bootsbauer, Brauereiarbeiter I und II, Buchdrucker, Schriftgießer, Bureauangestellte, Droschtenführer, Fabriks und Hilfsarbeiter, Gärtner, Hafenarbeiter, Hutmacher , Weißgerber, Chemigraphen, Steinfeger und Rammer, Sattler , Schuhmacher, Tapezierer, technisches Bühnenpersonal, Dienstboten, Wäschearbeiter, Xylographen und Zuschneider; ferner die Vertreter der Unterkommissionen von Bantow, Reinidendorf und Nummelsburg
Bor einer zahlreichen Zuhörerschaft begann am Montagabend Vor einer zahlreichen Zuhörerschaft begann am Montagabend In den Germaniasälen der Vortragszyklus des Genossen Dr. Conrady über die Geschichte der französischen Revolution. Nach einigen einleitenden Worten des Vorjizenden Eugen Ernst , in denen er auf die Bemühungen des Zentralvorstandes hinwies, den geäußerten Wünschen der Berliner Genossen durch Einrichtung von Vortragstursen gerecht zu werden, begann Dr. Conradh die Borgeschichte der französchen Revolution, wie das Thema des ersten Abends hieß, zu entwickeln. Das Folgende ist eine fleine Stizze der Ausführungen des Vortragenden, der sehr interessant und lehrreich sein Thema auszuspinnen verstand. Man urteilt über die große französische Revolution, so begann der Redner, heute noch sehr verschieden; sie ist oft Gegenstand bitteren Streites. Selbst große Historifer können nicht anders als Bartei zu nehmen bei der Behandlung der verschiedenen Fragen, die zum Teil heute noch aktuell sind. In unseren Schulbüchern wird die Revolution unbedingt verurteilt; da sucht man einen Abscheu zu erwecken und erzählt von den Blutbädern, die entmenschte Massen anrichteten. Wenn wir Sozialisten an jene Fragen herantreten, so tommt eine seelische Erregung auch über uns; aber wir suchen ein sicheres Fundament zu gewinnen bei der Beurteilung der großen Zeit Frankreichs unter der Revolution. Wir stellen uns auf den Boden der materialistischen Geschichtsauffassung; wir forschen nach den Entwickelungstendenzen, und unsere Richtschnur gibt uns die Untersuchung der wirtschaftlichen Grundlagen der Geschichte. Der Redner legte dar, wie der Adel in Frankreich jede Berechtigung verloren, weil er teine Funktion mehr auszuüben hatte und ein bloßer Schmaroßer in der Gesellschaft geworden war, den das Bürgertum als ein Hindernis auf dem Wege seiner Entwidelung empfand, das es zu beseitigen strebte. Von einer Berechtigung des Adels fonnte man einmal reden, als zu Beginn des Mittelalters eine Art Arbeitsteilung in der Gesellschaft bestand, die dem Adel den Kriegsdienst zuwies, den Schutz des Landes, und dem Bauer das Wirtschaftsfeld, wobei freilich der Bauer in Abhängigkeit geriet. Später wurde der Adel nur noch die Revenuen einstreichende Klasse. Bürgertum und Bauern wurden dem Adel feind und sahen es nicht ungern, wenn der Staat seine Macht auf Kosten des Adels erweiterte.( Man denke an unsere Edelsten und Besten als übermütige Raubritter, die der Staat bändigen mußte.) Darum trat das Bürgertum dem Absolutismus nicht entgegen. Aber die absolute Monarchie war nur zeitweilig imstande und willens, dem Adel entgegenzutreten. Der König hatte als Grundherr dieselben Interessen wie der Adel. Mächtig und einflußreich wurde der Hofadel, und taum erträglich die Not der Bürger und Bauern unter dem Sonnenkönig" Ludwig XIV . Man starb vor Hunger beim Schalle des Tedeums, wie Voltaire schrieb. Unter Ludwig XV. wurde die Lage nicht besser, im Cohen, Metallarbeiter, hat nichts dagegen, wenn die städtis Gegenteil noch verschlimmert durch die berüchtigten Finanz- schen Vertreter Einblick in die Kaffenbücher der Gewerkschaften operationen der Mississippi - Kompagnie und durch die auswärtige nehmen, soweit es sich dabei nur um die Arbeitslosenunterstüßung Der Viehauftrieb im Oktober hat gegenüber dem Vorjahre Politik sowie durch eine wahnsinnige Verschwendungssucht bei handelt. Jedoch könne man nicht zugeben, daß sich diese. Prüfung einen auffallenden Rückgang erfahren. Es betrug nämlich der AufHofe. Damals schon zeigte sich im Bürgertum ein kräftiger Widec- auch auf die anderen Kassenbücher erstreckt. Einem paritätischen trieb an Schlachtvieh an achtzehn der wichtigsten deutschen Wiehstand gegen die Wirtschaft des Junkertums. 1774, als Ludwig XV. kommunalen Nachweis würden die Metallindustriellen ihre Zu- märkte im Oktober dieses Jahres, in Gewicht umgerechnet, 38 789 starb, lag die Verwaltungstätigkeit in den Händen der Bureau- stimmung schwerlich geben. Solle aber der städtische Nachweis Tonnen gegen 42 804 Tonnen im Vorjahre. Der Rückgang beläuft kratie, für den Kriegsdienst war ein stehendes Heer, der Adel war lediglich als eine Art Kontrollstation dienen, so sei darin eine sich demnach auf rund 9½½ Proz. Schweine wurden um 14½ Proz. vollständig überflüssig geworden und verließ sich ganz auf das Königtum als Helfer. Durch das System der Teilpächter kam die Landwirtschaft herunter; die Bauern, die die Hälfte des Rohertrages den Junkern geben mußten, verloren das Interesse an der Bestellung des Bodens, um so mehr, als sie durch die vielgepflegten Jagden der großen Herren noch arg geschädigt wurden. Auch übte die Kirche einen schweren Druck aus; der geistliche wie der welt liche Adel preßte aus dem Volte heraus, soviel er vermochte. Die fatholische Kirche gehörte zu den größten wirtschaftlichen Mächten in Frankreich und war verhaßt bei Bürgern und Bauern. Aber auch der untere Klerus war empört gegen den geistlichen Adel. denn er lebte oft in bitterster Not. Darum schlug er sich auch auf Seite des Bürgertums, als die Revolution begann. Trotz alledem hatte die kapitalistische Entwidelung im 18. Jahrhundert in Frank reich große Fortschritte gemacht, besonders die Hausindustrie hatte sich ausgedehnt. Handel und Industrie empfanden die bestehenden Zustände mit den sonderbarsten Vorschriften für die Gewerbe treibenden als lästigen 3wang und strebten danach, die alten Fesseln abzuwerfen; die Industrie entwuchs der Bevormundung und brauchte Umwälzungen. Es war keine bloße Hungerrevolte, deren Ausbruch englische Zeitgenossen für Frankreich voraussagten; es war die größte Revolution der Neuzeit, die mit dem Jahre 1789 ihren Anfang nahm.- Damit schloß der Redner unter dem lebhaften Beifall der Hörer seinen ersten Bortrag.
schaftskommiffion./
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Aus Industrie und Bandel. Verminderter Viehauftrieb und Fleischimport.
Schädigung der Arbeitslosen zu erblicken, wenn ihnen so vielleicht weniger aufgetrieben als im Vorjahre. Am Berliner Markte wurden die Zeit genommen werde, sich Arbeit zu verschaffen. Im Prinzip im Oftober nur 46 264 Stück an den Markt gebracht gegen 49 137 tönne man der Einführung des Genter Systems wohl zustimmen; im Vorjahre. In Hamburg wurden nur 19 327 Stück aufgetrieben man müsse jedoch erst einmal sehen, wie die Vorlage in ihren gegen 13 059, in Dortmund 5697 gegen 8221, in München 20 543 Einzelheiten beschaffen sei. nur 11 284 gegen 18442. Nicht ganz gegen 30 517, in Köln Miesbach , Bildhauer, meint, daß die ganze Sache auf: Grade wie der Schweineauftrieb hat der von Rindern außerordentliche Schwierigkeiten stoßen werde, und man erst ab abgenommen, die Abnahme beträgt 6,4ir Prog. In Berlin , dem warten müsse, welche Vorlage schließlich dabei herauskomme. Mit Hauptmarkt für Rinder, hat der Auftrieb fogar etwas zugenommen; der Einsichtnahme in die Bücher müsse man besonders vorsichtig es wurden 17 811 Stüd aufgetrieben gegen 17 317 im vorigen Jahr. sein; es dürfe sich dabei lediglich um den Nachweis über die Aus- Dagegen ist in Frankfurt a. M., Mannheim , München , Köln und zahlung der Arbeitslosenunterstügung handeln. Das beste wäre, Effen ein beträchtlicher Rückgang eingetreten. Auch der Auftrieb an wenn den Gewerkschaften eine bestimmte Paschalsumme zur Ver- Kälbern war im Berichtsmonat schwächer als 1907, obgleich an fügung gestellt und die Stadt sich damit zufrieden gäbe, daß Rechen einzelnen Märkien wie Berlin mehr Kälber auf den Markt gebracht schaft darüber abgelegt werde. wurden als 1907. Der Auftrieb betrug 10 107 Stüd gegen 4777 Werner, Transportarbeiter, will dem Gedanken gerne zum Vorjahr. In München ging er bon 16 861 Stüd auf 17 750 stimmen, daß aus Gemeinde- oder Staatsmitteln den Arbeitslosen hinauf. In Hamburg , Dortmund , Köln und Eſſen fand dafür ein ein Zuschuß gewährt wird. Gegen einen fommunalen Nachweis beträchtlicher Rückgang statt. auf pavitätischer Grundlage habe seine Gewerkschaft nichts ein- Die Einfuhr von Fleisch hat zudem im laufenden Jahre einen zuwenden, da ja solcher gerade auf die ungelernten Arbeiter vor erheblichen Rückgang erfahren: an Fleisch von Schlachtvieh wurden allem zugeschnitten sei. Auch könne man nichts dagegen haben, in den ersten neun Monaten nur 114 897 Doppelzentner eingeführt wenn eine Kontrolle über die Arbeitslosenunterstützung eingeführt werde. Der Redner wünscht ferner, daß der Magistrat darüber be- gegen 161 856 Doppelzentner in der Parallelzeit 1907. Dazu fragt werde, warum bei der großen Arbeitslosigkeit Beamte zu Speck , Federvieh und Wild gegen 77 262 im Vorjahre. Jusgesamt Nebenarbeiten herangezogen werden. Die 1 M. Stundenlohn, die ging also die Fleischeinfuhr von 239 118 Doppelzentner auf 182 287 Feuerwehrleute für Umzugsarbeiten erhielten, wären besser Ar- zurück. Der Rückgang stellt sich auf rund 24 Proz. Von den vers beitslosen zugute gekommen. schiedenen Fleischforten hat besonders die Einfuhr von SchweineStadtverordneter Glode bemerkt, daß es ja nicht sein und fleisch einen scharfen Rückgang erfahren; fie betrug nur 25 901 Doppelzentner gegen 86 745 im vorigen Jahre. Sie ist fast um 30 Proz. gefunten.
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Das Genter Syftem und die Gewerk- ponta unich fet, bak bie Semperfchaftspertreter egg it schon endgültig zu der Sache Stellung nehmen sollten. Gs handle jich ja nur um eine Aussprache, die zur Richtschnur für die Vorlage dienen solle. Man sei ja schon lange der Auffassung, daß der Berliner elektrische Straßenbahnen. Staat für die Arbeitslosenversicherung zu forgen habe. Da das Zwecks Ausarbeitung von Vorschlägen zur Einführung einer aber bei der übergroßen Macht des Scharfmachertums im Reichs- Bei den Berliner elektrischen Straßenbahnen", den beiden Arbeitslosenversicherung nach dem Genter System hatten die Stadt- tage wie im Landtage aussichtslos fei, innerhalb der Gemeinden Straßenbahnen Behrenstraße- Treptow und Mittelstraße- Pankow , verordneten Dupont und Glode mit Zustimmung des Aus- aber nun eher die Möglichkeit sich zeige, vorwärts zu tommen, müsse deren Betrieb von Siemens u. Halste geführt wird, betrugen nach schusses der Berliner Gewerkschaftstommission man hier versuchen, etwas zu erreichen. Der Redner weist dem Geschäftsbericht die reinen Betriebsausgaben( was find reine bei den hiesigen Gewerkschaften eine Umfrage über die Arbeitslofen- darauf hin, daß am selben Abend der Regierungsrat Dominikus Betriebsausgaben und wieviel betrugen die„ nicht reinen" Betriebsunterstübung veranstaltet, und wünschten ferner, daß eine Aus- aus Straßburg in Berlin über die Arbeitslosenversicherung spricht, ausgaben) 992 133,66 M., während die Gesamteinnahme 1446 509,10 sprache über die Angelegenheit stattfinde. Bu diesem Bwed hatte wodurch der Gedanke auch in weiteren Streifen gefördert werde. Wart ausmachte. Von dem verbleibenden Ueberschuß von 453 375,44 der Ausschuß eine Konferena der Vorstände und Daß, wie Mießbach meinte, den Gewerkschaften eine Pauschal- Mark gehen also die nicht reinen Betriebsausgaben, z. B. der Ve Unterfommissionen einberufen. Dupont hielt den ein- summe zur Verfügung gestellt werden sollte, jei ganz ausgeschloffen. trag, den Siemens u. Halske für„ Oberleitung" erhält, zirka leitenden Vortrag. Wie ja bereits in der Sonntagnummer des Uebrigens sei eine Kontrolle der Arbeitslosenbücher der Gemert- 30 000 M. ab, ferner Tantiemen usw., sowie die garantierte DiviVorwärts" ausführlich dargelegt wurde, besteht das auch in schaften an sich durchaus nicht gefährlich. Der wichtigste Punkt an dende von 5 Broz. mit 300 000 W.( von 6 Millionen Anlagekapital) Straßburg eingeführte Genter System darin, daß die Kommunen der Angelegenheit sei dann noch die Arbeitsvermittelung. Da die ab. Nach diesem verschleierten Bericht scheint, als ob die Bahnen, Buschüsse zur Arbeitslosenunterstützung der Gewerkschaften leisten. Stadt Berlin jetzt schon jährlich 60 000 M. für den paritätischen die bis jetzt stets ein erhebliches Defizit erwirtschaftet haben, nun In Berlin ist es nun einer gemischten Deputation überlassen Nachweis in der Gormannstraße zahlt, in diesem Jahre noch ein die Betriebskosten decken. Die Stadt Berlin hat für den Er worden, zu prüfen, ob hier die Einführung einer solchen Ein- Extrazuschuß von 20 000 m. bewilligt ist, sei der Schritt zu einem werb der beiden Bahnen 10 Millionen Mark aufwenden müssen. richtung möglich ist, und unseren Genossen in der Deputation ist kommunalen Nachweis nicht so groß, und wenn dieser auf paritäti- Daß der Wagenpark, der bei Uebernahme der Bahnen durch die Aufgabe zuteil geworden, Vorschläge dazu auszuarbeiten. Der scher Grundlage errichtet werde, so tönnten wohl die meisten Ge- die Stadt für die Linie Behrenstraße Treptow mit airfa Redner führte nun unter anderem aus, daß, wenn die Stadt solche werkschaften teine Bedenken dagegen geltend machen, zumal bisher 1000 000 M. zu Buche stand, und von der Stadt mit zirka Einrichtung wirklich treffe, selbstverständlich Garantien dafür ver- in mehreren Berufen, wie auch besonders bei den Holzarbeitern, 2 000 000. erworben wurde, erhebliche Aufwendungen erfordert, langt werden, daß die Zuschüsse auch unbedingt den Arbeitslosen schwere Kämpfe um den Nachweis geführt werden mußten. Auf wie es im Berichte heißt, glauben wir gern. Diese im Jahre 1905 zufließen und nicht etwa zu anderen Zweden der Gewerkschaften die Unternehmergruppen, die von Barität nichts wissen wollen, meist alt aufgekauften Wagen sind schon seit vielen Jahren in einer verwandt werden. Darum werde die Stadtverwaltung für sich das würde mindestens eine gute moralische Wirkung von einem tom. Verfaffung, daß sie nur noch im Verbande" zusammenhalten. Ein Recht beanspruchen, Einsicht in die Bücher der Gewerkschaften zu munalen Nachweis ausgehen. von Siemens u. Halste vor Jahren unternommener Versuch, dieses nehmen. Dagegen könnten Bedenken auftauchen, ob dieser Einblick Nachdem sich noch eine Reihe Diskussionsredner zu der Frage schlechte Material auf Kosten der Stadt Berlin auszumerzen, wurde nicht zu anderen Zwecken ausgenutzt werden kann. Ferner werde und den verschiedenen Bedenken geäußert hatte, erhielt der Referent von diefer damals mit dem Ausdruck des Befremdens über den sicherlich die Bedingung gestellt werden, daß, wie es auch in Straß das Schlußwort. Er wies unter anderem darauf hin, daß die nicht vermuteten elenden Zustand der Betriebsmittel zurüdgewiesen. burg der Fall ist, sämtliche Arbeitslosen, soweit sie Anspruch auf Feuerwehrleute wohl von der Stadt Berlin bezahlt werden, die Zum Schluß fehlt natürlich auch diesmal die bei Sicinens und den Zuschuß machen, fid) regelmäßig auf einem fommunalen Ar- städtische Verwaltung aber nicht über sie zu bestimmen hat, sondern Halske stereotype Redensart nicht, daß die Erhöhung der„ reinen" Feitsnachweis melden. Es frage sich nun, ob die Gewerkschaften, lediglich der Staat, und daß die Beschwerde über ihre Verwendung Betriebsausgaben hauptsächlich auf die Steigerung der Bezüge der bie eigene Arbeitsnachweise haben, gewillt sind, auf diese zugunsten zu den Umzugsarbeiten also beim preußischen Landtag angebracht angestellten" zurückzuführen ist. Sollte Siemens u. Halste das eines kommunalen Arbeitsamtes zu verzichten. Vielleicht sei das werden muß. Im übrigen wünschte der Redner, daß die An- Weihnachtsgeschenk der Angestellten, das bis jest pro Schaffner und jedoch gar nicht einmal nötig. Es fönne ja genügen, wenn die wesenden erklären sollten, ob sie grundsäßlich mit dem Genter Führer 4 bis 7 Mark( in Worten vier bis sieben Mark) betrug, je Arbeitslosen sich beim tommunalen Nachweis zur Kontrolle melden; System einverstanden seien und erwarteten, daß die geäußerten nach dem Dienstalter, auf 5 bis 8 Mark erhöht haben? im übrigen tönnten sie ja den ihrer Gewerkschaft weiter benußen. Bedenken von ihm und Glocke beachtet werden. Die Anwesenden Eine weitere wichtige Frage sei die der Karenzzeit. Wenn in erklärten sich hiermit einstimmig einverstanden. Es wurde noch Straßburg die Gewährung des Zuschusses davon abhängig gemacht darauf hingewiesen, daß die Grundzüge des Genter Systems in wird, daß der Arbeitslose mindestens ein Jahr in der Stadt wohn Nr. 3 des Correspondenzblattes der Generalfommission", im Jahr haft ist, so könne diese Bestimmung für Berlin , wo so mancher gang 1907 ausführlich dargelegt sind. arbeitet, der auswärts wohnt, nicht ausreichend sein. Hier müsse man vorschlagen, daß die Mitglieder der hiesigen Ge= werkschaften Anspruch auf den Zuschuß haben. Im übrigen
Als zweiter Punkt kam die
Arbeitslosenzählung,
fönne man sich im wesentlichen an das Straßburger Muster halten. Die am 17. November in Berlin und den Vororten stattfinden soll, Danach werden 50 Bros. Buschuß, im Höchstfalle 1 M. pro Tag, zur Beratung. Störsten führte dazu unter anderem aus, daß
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Arbeitslosigkeit im Hamburger Hafen .
im September 15 781 Arbeitsgefnche vor: 10 552 Stellen wurden Nach den Angaben des Hamburger Hafen- Betriebsvereins lageit befeßt, so daß auf je 100 Stellen rund 150 Gefuche entfallen. Nach der Statistik des Vereins waren 1058 Kontraftschauerleute beschäftigt sowie 2192 Kartenschauerleute, zusammen also 3250, während registriert wurden 1058 beztv. 3357 Schauerleute, zusammen also. 4415. Die Verhältniszahl zwischen offenen Stellen und Arbeit