9.. 259. 25. ww 3. jfiidp des„Umlirts" Knliller NillksdlÄ.Partei- �Zngelegenkeiten.Zur Lokalliste. Folgende Lokale stehen uns von jetzt ab zu denbekannlen Bedingungen zur Verfügung: In Waidmaniiölust:.ZumSergschlotz" Jnh. Rudolf Heinrichs(Saal övv. Garten5000 Personen); in Reinickendorf-Ost:„S ch ii tz e n b a» S', Jnh.Ludwig Jelinek, Residenzstratze 1/2(Saal 450 Personen); dasLokal.Zur Warlburg". Äopeuhagenerslratze 71 dortselbst hatden Be itzer gewechselt, jetziger Inhaber Wilhelm Lange; daS-selbe ist nach wie vor frei. Die Lokalkoinmission.Erster Wahlkreis. Sonntag, den 8. November, abends S Uhr:Versammlung mit Frauen in der LebenSquelle, Kommandantenstr. 20.Nachdem: Gesellig-S Beisammensein. Eintritt niit Garderobe 20 Pf.Tanz frei.Weißcnsee. Zum Besuche der ArbeiterwohlfahrtS-Ansstellnngam So.inlag, den 3. November, treffen sich die Mitglieder der4. Abteilung, Bezirk 1 um 11'/, beim Genossen Kasielke. LothringerStraffe 32 und die der 3. Abteilung beim Genoffen Nohkopf, König-Chanssee 38.Tegel. Am Sonnabend, den 7. November veranstaltet der hiesigeWahlvcrein einen Kunstabend in W. Trapp? Festsälen, Bahnhof-stratze 1. Eintrittskarten sind hei den Bezirlsführcrn zu haben.Der Vorstand.Berliner J�aebriebtemZum Achtuhrschluß.WaS von Tausenden schon seit langen Jahren sehnlichsterwartet wurde, am Montagabend traf es ein. Endlich. Abernoch merklich zaghaft schlössen die Geschäftsinhaber ihre Läden.Händereibend sah man an mancher Tür den Chef stehen, wieer fragend und forschend zu seinem Konkurrenten hinüber-„spitzte", ob es„der" auch nicht vergessen würde. Eilfertighuschten noch Frauen und Dienstmädchen kurz vor„Toresschluß"in die Geschäfte, um daS„Vergessene" zu holen. Ueberhauptdie Vergeßlichen. Sie waren am Montag alle in einer un-angenehmen Lage. Hatten alles auf die letzte Stundeaufgehoben und als sie zur geivohnten Zeit, 30 Sekunden vor0 Uhr, im Eilzngstempo loSsegclten, fanden sie allüberall ver-fchlossene Pforten und mußten resultatloS nach Haufe ziehen.Auf den Verkehr übte der frühere Ladenschluß einen nichtunerheblichen Einfluß aus. An den Haltestellen in den Ge-schäftsgcgenden war schwer mitzukommen.Der frühere Geschäftsschluß wird einen großen Einflußauf den Lichtvcrbrauch ausüben. Die A. E.-W. suchen denMindervcrbrauch an elektrischem Licht durch Mehranschtüssewieder weit zn machen._Kirchenregiment im Jrrenhause.Die Kirche, namentlich die katholische, steckt ihre Polypen-arme in alleS— solange es kein Geld kostet. An Millionen,die frei herumlaufen und von der Ausklärungsarbeit unseresJahrhunderts schon gelernt haben, versucht sie ihre seelen-- fängerischen Zauberkuuststückc heutzutage vergebens. Um soeifriger macht sie sich an die„Halbtoten" heran, die in öffent-lichen Anstalten zeitiveilig oder für immer untergebracht sindund nur noch einen schwachen Schein eigenen Willens besitzen.Neuerdings entfaltet die Berliner katholische Geistlichkeit, umfür den Ausfall draußen in der gottlosen Großstadtwelt einenkleinen Ersatz zu haben, eine besonders rege Tätigkeit auchin den städtischen Irrenanstalten. Man saßt an den eigenenKopf und fragt sich, ob etwa die Kirche die Tausende, welcheheute an religiöfcm Wahnsinn leiden, heilen oder noch ver»wirrter machen will. Und man empfängt den richtigen Be-griff von dem rückständigen Denkvermögen geistlicher Hirnebeim Lesen deS sonderbaren Stimmungsbildes, das derPfarrer von Neinickendorf über seine Tätigkeit an der Dall-dorfer Irrenanstalt in der„Germania" als verkappte Klingel-beutelei zum besten gibt. Selbstverständlich sind wir über-zeugt, daß der Herr Pfarrer sein frommes Kauderwelsch auchwirklich glaubt. Sonst wäre es ja Heuchelei, iibcr einen inder Anstalt nach langen Jahren schwerer Geisteskrankheit ver-storbenen Greis zu schreiben:„Er starb an der Sehnsucht nach dem Himmel. Ab-?eschlossen war das Leben, das nur zwei Kommunionen ver-ästete I Ergriffen dankte ich dem Geber alles Guten für dieseunschätzbare Gnade einer seligen Sterbestunde."So vertieft ist der geistliche Herr in diesen felsenfestenGlauben, daß er drei Zeilen dahinter auf recht irdische Manierseufzt:„Vergesset den Bauherrn nicht I GebtGeld, rechtvielGeldzuKirchen bauten!"Die Dalldorfer Anstaltsdirektion wird dem HerrnPfarrer für seine Indiskretionen vielleicht nicht sonderlichdankbar fein. Sie sehen beinahe wie ein kleiner spitzigerKirchenpfeil aus. Die katholische Kirche jammert nämlichschon lange darüber, daß die Stadt Berlin sie in ihren Irren-anstalten nicht so schalten und walten läßt, wie es die fana-tische, seelenhungrige Geistlichkeit ohne Rücksicht ans denGeisteszustand der Kranken gern möchte. So schreibt derReinickendorfer Pfarrer über eine Geisteskranke, zu der er indie Tobzelle gebeten war(?), folgendes:„Das mvendliche Geschöpf benutzte einen unbewachtenAugenblick, um sich zu erhängen. Ter Staatsanwalt beschlag-nabmte die Leiche. Endlich freigegeben, wurde sie umgehendauf dem Anstaltsfriedhose beigesetzt ohne einen katholischenPriester. Man hatte in der Aufregung und bei den verwickeltenVcrhältniffcn. so sagte der Herr Gehcimrat, ganz darauf vergessen. Gern hätte ich ihr Grab eingesegnet; denn unsere ersteund einzige Unterredung war ein reumütiges und aufrichtigesBekenntnis."Interessant ist über den Gottesdienst im Jrrenhause auchdie folgende Szene deS frommen Stimmungsbildes:„Natürlich dürfen nur jene Kranken zum Gottesdienstkommen, die nach der Auffassung des Arztes einigermaßen ge-brauchsfähig sind und selbst den Wunsch äußern, daran teil-nehmen zu wollen. Von weitem hört man schon daS laute tzin-und Herreden von einigen Idioten. Nach einigen Beichten(derIdioten?) tritt der Priester an den Altar... Plötzlich springenmehrere Pflegerinnen aus ein junges schwarzgekleidetes Mädchenzu... es jammert und schreit und muß wegen der steigendenUnruhe hinausgebracht werden..."Das scheint ja eine allerliebste Heilmethode zu sein. Nachunserer Ansicht ist solcher Gottesdienst für die Kranken keineErbauung, sonder» eine Qual, ja sogar die leicht mögliche �Ursache einer Verschlimmerung der Krankheit. Deshalb läßt ies sich auch verstehen, wenn die Leitungen der städtischenIrrenanstalten schon aus rein ärztlichen Gründen den Ver-frommungSbestrebungen der katholischen Geistlichkeit diedringend nötigen Zügel anlegen. Um Idioten das Evangeliumzu predigen, dazu gehört nicht viel UeberredungSkunst, HerrPfarrer! Draußen in der hungernden Welt, wo die bittersteArmut an allen Ecken und Enden kauert, kann die christlicheNächstenliebe weit besser betätigt werden. Aber wie feltensind da Verkünder des göttlichen Wortes zu finden.DaS Gewerbegericht z« Berlinhat im Geschäftsjahr 1907(1. April 1907 bis 31. März 1908)eine beträchtliche Vermehrung der Klagen zuverzeichnen gehabt. Dem Jahresbericht, der jetzt vomMagistrat bekanntgegeben wird, entnehmen wir, daß in demgenannten Jahre 14 712 Klagen(im Vorjahr 13 702) ein-gingen. Nach Aussonderung derjenigen, die vor AbhaltungdeS ersten Termins erledigt wurden, blieben 14208 Klagen(im Vorjahr 13 252). Hiervon wurden erledigt: durchVergleich 5976, durch Verzicht 572, durch Klagerücknahmeoder Ruhenlasfen 2862, durch Abgabe an das JnnungS-fchiedsgericht, das Kaufmannsgericht und so weiter 516,durch Anerkennungsurteil 60, durch VersäumniSurteil 1799,durch kontradiktorisches Urteil 1ll56(und zwar mit Beweis-aufnähme 772, ohne Beweisaufnahme 574. nach Eidesleistungdurch eine der Parteien 10); die übrigen 1067 Klagen warenam Schluß des Berichtsjahres noch nicht erledigt. Von denerledigten 13 141 Klagen wurden nur 4117 durch VerHand-lung mit Beisitzern beendet. An den zu erledigenden 14 208Klagen waren die einzelnen Kammern so beteiligt:I. Schneiderei und Näherei mit 2830, II. Textil-, Leder-,Putzindustrie mit 706, III. Baugewerbe mit 2185, IV. Holz-und Schnitzstofse mit 780, V. Metalle mit 1767, VI. Nahrung,Beherbergung, Erquickung mit 2937, VII. Handel und Verkehr mit 1764, VIII, Allgemein mit 1239. Eine Zunahmegegenüber dem Vorjahr ist besonders bei Kammer I,Kammer III, Kammer VI eingetreten. Die Kläger waren,wenn alle 14 712 eingegangenen Klagen berücksichtigt werden.bei nur 856 Klagen die Arbeitgeber, dagegen bei 13 856Klagen die Arbeitnehmer. Unter den Arbeitnehmer-klagen waren 2960 von Frauen und Mädchon, 416 von Heim-arbeitern, 73 von Lehrlingen. 151 von Lauf- und Arbeits-burschen. Wer die Klage gewann(mit dem ganzen An-spruch oder doch seinem wesentlichsten Teil), das gibt derBericht nur für die zum kontradiktorischen Urteil gelangtenKlagen an. Es gelangten zum kontradiktorischen Urteil vonden 856 Arbeitgeberklagen 63, von den 13 856 Arbeitnehmer-klagen 1293, und es wurden gewonnen von diesen 63 Arbeit-gcberklagen 33(gleich 52'/2 Proz.). von diesen 1293 Arbeit-nehmerklagen 341(gleich 49�» Proz.). Der Streitgegen-stand war: 8746mal Zahlung rückständigen Lohnes, 5913Lohn- oder Entschädigungsansprüche wegen Entlassung vorAblauf der vertragsmäßigen Zeit und olme Aufkündigung,568mal Ausstellung eines Arbeitszeugnisses, 36mal Berech-nung und Anrechnung der von den Arbeitern und Haus-gewerbetreibenden zu leistenden Krankenversicherungsbeiträge,36mal Auslösung des Lehrverhältnisses, 23mal Fortsetzungdes Lehrverhältnisses, 24 mal Konventionalstrafen, 1012Schadenersatz. 1039mal Herausgabe von Arbeitspapieren.Handwerkszeug usw., 42mal Wiederaufnahme der Arbeit,85mal Rückzahlung von Kautionen, 10mal Zahlung vonLehrgeld. 20mal Zahlung von Kostgeld. Hierbei ist zu be-achten, daß oft mit einer Klage gleichzeitig mehrere Ansprüchegeltend gemacht wurden. Der Wert des Objekts war(bei überhaupt 14 712 eingegangenen Klagen): 58l0ma! bis20 M., 4664mal über 20 M. bis 50 M., 2903mal über 50 M.bis 100 M., 1335mal über 100 M. Diesmal hatte daS höchsteObjekt einen Wert von 4000 M., das niedrigste einen Wertvon— 10 Pf. Die Dauer der Erledigung wird indem Bericht nur für die durch kontradiktorisches Urteil be-endeten Klagen angegeben. Das waren im ganzen 1460(wenn 104 Reste aus dem Vorjahr mitgezählt werden), undhiervon wurden erledigt: 46 in weniger als 1 Woche. 108 in1 bis 2 Wochen, 688 in 2 Wochen bis 1 Monat. 537 in 1 bis3 Monaten. 81 in mehr als 3 Monaten. Ter Bericht machtauch Angaben über den Verkehr im Anmeldezimmerdes Gewerbegerichts. Es trugen dort 27 294 Personen ihrAnliegen vor. darunter 292 Arbeitgeber und 27 002 Arbeit-nchmer, unter letzteren 6597 weibliche Personen, und 12 729Klagen wurden zu Protokoll gegeben.Zur bevorstchtnden StadtrolSwahlwird uns geschrieben: Für die Stelle eines besoldeten Stadtrats sind48 Bewerbungsschreiben eingegangen. Unter den Bewerbern befindensich dreizehn aus Berlin, darunter ein Rechtsauwalt, ein General-iekretär und ein Fabrikant, sowie ein MagistratSsekrctär; dieübrigen find MagistrotSräte. Der Ausschuß hat in seiner letztenSitzung eine Prüfung der Listen vorgenommen und wie üblich eineengere Liste der Bewerber aufgestellt. Dieselbe umfaßt 15 Namen.In zwei Wochen soll endgültig entschieden werden. Ob einer derBerliner Bewerber als Sieger aus der Bewerbung hervorgehen wird.ist durchaus nicht sicher, da auch unter den auswärtigen Bewerbernsich ganz beachtenswerte Kandidaten befinden und es im Ausschußeine Gruppe gibt, die der Meinung ist, daß es wünschenswert sei,dem Magistrat von auSwärtS frisches Blut zuzuführen.Was die Stelle eines unbesoldeten Stadtrais betrifft, so hat dieKandidatur de« Dr. Wiemer in dem hierzu eingesetzten Ausschuß zulebhaften Auseinandersetzungen geführt. Herr Cassel hat erklärt, daßseine Fraktion sich mit großer Majorität für Herrn Dr. Wiemer aus-gesprochen habe, während Herr Rosenow für die Neue Linke ein-stimmige Zustimmung für Wiemer? Kandidatur versicherte.Würde das zutreffen und würde auch wirklich diese Stimmung inder geheimen Abstimmung zum Ausdruck kommen, so hätte Dr. Wiemeralle Aussicht, als unbesoldeter Stadtrat gewählt zu werden.Unseren Freunden kann eS ja so ziemlich gleichgültig sein, obWiemer oder ein anderer zum Stadtrat gewählt wird, denn wennes gegen uns geht, ziehen doch alle an einem Strange. Allein essind doch Bedenken verwaltungsrechtlicher Natur, die gegen eineKandidatur WiemerS sprechen. Die Wahl von unbesoldetenMagistratSmitgliedcrn ist gegründet auf daS Wesen der Selbst-Verwaltung. Durch den Eintritt deS bürgerlichen Elements in dasMagistratskollegium soll daS Bürgertum direkt an der Verwaltungbeteiligt werden. Herr Cassel und Herr Rosenow, die sich immeralS Preisfechter für die Selbstverwaltung hinstellen, leisten derselbenaber durch die Kandidatur Wiemer einen sehr schlechten Dienst, dennzu den gleichen Rechten gehören selbstverständlich auch die gleichenPflichten.Ganz abgesehen davon, daß Dr. Wiemer noch keinerlei städtischesEhrenamt innegehabt hat. um sich einige Erfahrungen sammeln zukönnen, ist er so sehr mit Arbeilen überhäuft, daß er sehr wenigZeit und Gelegenheit finden wird, sich m die Verwaltung ein-zuarbeiten.Dr. Wiemer ist Mitglied deS Reichstages und de? Landtages,ferner Syndikus der Papier- Berussgenossenschaft, Redakleur einerTageszeitung, Vorstandsmitglied der Freisinnigen Volkspartei undeifriger Agitator derselben. Alles das erfordert allein die Arbeits-kraft eines ganzen Mannes."' Wo will er die Zeit hernehmen zurWahrnehmung der Aufgaben, die ihm als Stadtrat zugewiesenwerden. Dazu kommt, daß die Sitzungen des Reichstagesdes Landtages, des Magistrats und der städtischen Per.waltungsdeputationen fast ausnahmslos zusammenfallen. DaSwissen die„Macher" im Rathanse, sie wissen auch, daß schotjetzt iin Magistrat manches im Argen liegt und daß eS dringendwünschenswert ist, volle Arbeitskräfte heranzuziehen. GeschiehtdaS nicht, bleiben die Geschäfte oft unerledigt, wodurch schwereGefahren für die Verwaltung und für die Bürgerschaft herauf-beschworen werden. Damit kann doch auch der Stadt nicht gedientsein. daß ein Stadtrat täglich ein paar Dutzend Unterschriftenleistet, sich sonst aber so gut wie nicht um die ihm übertragenenDezernate bekümmert. ES ist jetzt schon schwer, bestimmte Stadt-räte während ihrer festgesetzten Sprechstunden zu finden, so großeMühe man sich auch geben mag. Fortgesetzt wird aus Handwcrker-und Unternehmcrkreiscn geklagt über Langsamkeit in der städtischenVerwaltung. DaS liegt daran, daß einzelne Personen überlastetwerden, während andere sehr wenig leisten. DaS muß nochschlimmer werden, wenn der Magistrat durch Kräfte ergänzt wirddie eben nur dem Namen nach vorhanden sind. Den Schaden voneinem derartigen unverantwortlichen Verfahren wird immer nurdie Selbstverwaltung haben._TageSordm,ng für die Sihung der Stadtverordnctenversanimlungam Donnerstag, den 5. November, nachmittags 5 Uhr. Wahl vonzwei Bürgcrdeputierten für die Arinendirektion mittels Stimmzettel.— Antrag von Mitgliedern der Versammlung betr. den Bau desTunnels unter den Gleise» des Görlitzer Bahnhofes zur Verbindungder Görlitzer mit der Wienerstraße.— Lorlagen betr. die Her-stellung deS Anschlusses der Regenmasserableilungen der Heimstättein Buch an die neugeschaffene Tagewässerleitung usw. nahe derPauke.— den Anschluß deS aus Pankower Gebiet belegenen Sophien-Kirchhofes an die städtische Kanalisation von Berlin,— die Ver-teilung der Zinsen aus dem Vermächtnisse des Hofrats Hetzer,—den Abbruch der städtischen Badeanstalt im Nordhafen.— den Erwerbdes zur Frcilegung der Straße 5a. Abteilung XI. und BornholmerStraße erforderlichen Straßenlandes am NordauSgange derStraße 5a und die Mietung von Schulräumen im Hause FrankfurterAllee 4; außerdem findet in dieser Sitzung, und zwar um 6 Uhr.die Wahl eines StadtbauratS statt.Nächste Post nach Südwest. Eine Post nach Deutsch- Südwest-afrika geht von der Heimat wieder am 6. November ab. Sie benutztdie an diesem Tage abends S.°> von Köln nach VervierS abgehendeBahnpost oder die von Hannover nachmittags 8.� abfahrende Bahnpost nach Boxtel. Die Post wird nach Soiuhampton befördert, wosie dem englischen Dampfer übergeben wird, der am 7. Novembernachmittags 4 Uhr in See geht. Bon Kapstadt befördert sie einKllstendampfer der Wörmannlinie nach Norden. Die Post trifft soam 27. November in Lüderitzbucht und am 33. in Swakopmund ein.Sie kommt hauptsächlich für Lüderitzbucht und die von hier aus bedienten Orte in Betracht. Es sind dieS Aus. Berseba. Bethanien,Brackwasser, Gibeon. GochaS, Hasuur, Kalkfontein(Süd), KanuS,KeetmanShoop. KuibiS, Maltahöhe. UkamaS und Warmbad. Befördertwerden ausschließlich Gegenstände der Briefpost.Eine Zentralstelle zur Förderung des Sport».ist am Montagnachmittaa unter dem Vorsitz deS Oberpräsidentenv. Trott zu Solz gegründet worden. An der zu diesem Zweck ein-berufenen Konferenz nahmen teil: DaS königliche Generalkom-mando deS GardckorpS, die Regierung in Potsdam, die LandvatS-ämter des KreiseS Teltow und Niederbarnim, die Eiseiibahnbirck-tion, das Polizeipräsidium in Berlin, die Magistrate der StädteBerlin, Chariottenburg, Dchöneberg, Rixdorf, Lichtenberg undWilmersdorf, die Handelskammer und die Handwerkskammer.Ferner war eine große Anzahl von Turnvereinen, Scktwimmklubs,Tennisklubs, Wanderversinen usw. burch ihre Vorsitzenden ver-treten; auch die Zentralstelle für VollSwohl fahrt, die deuische Jen-trale für Jugendfürsorge, der ZentralauSschuh für Volks, undJugenbspiele in DeutMand und der deutsch« RcichSauSschuß fürolympische Spiele hatten Bevollmächtigte entsandt.Ueber den Zweck der Gründung sagte der Oberpräsidcntfolgendes:„Ich brauche nicht auseinanderzusetzen, welch Hohe Be-deutung die körperliche Betätigung für die hcraiuvachsende Jugendin dem Alter von der Entlassung aus der Schule bis zum Ein»tritt in das Heer hat. Was wir wollen, ist in wenigen Wortengesagt: Wir wollen ein an Seele und Körper gesundes Geschlechtheranziehen. Vorläufig ist für unsere Bestrebungen der Landes-polizeibezirk Berlin vorgesehen. ES sollen Ort»- und Kreisaus-schüsie gebildet werden, die mit den Vereinen und der RegierungFühlung nehmen. Mir liegt nichts ferner, als bei diesem Gedankenetwa zu schematisieren; oie Vereine und Verbände sollen volleBewegungsfreiheit haben: ich würde eS nicht für richtig halten,hier mit Zwang und Bestimmungen Vorzuges». ES ist aberaußerordentlich wichtig, wenn eine Art Ausschuß alö Berater da ist,um Hilfe und Anregung zu geben. Insbesondere kommt die An-stellung von Spielinspektoren in Betracht, die die Vermittelungzwischen den Vereinen und der Regierung zu erledigen haben.Die Aufgaben eines solchen Ausschusses wären: Propaganda fürunsere Ziele zu Machen, daö Interesse für unsere Bestrebungenin weite Kreise zu t vagen und materielle Unterstützungen vonFreunden für die gute Sache herbeizuführen."In der Diskussion wies der Oberbürgermeister von Chariottenburg ans den Mangel an Spielplätzen hin; die Regierung müßteden Gemeinden zu minimalen Preisen große Flächen zu diesemZweck zur Verfügung stellen. Kommerzicnrat Büxenstein meinte,denjenigen Kreisen und Elementen, die sich der Jugend in vater»landSscindlicher Weise näherten, müsse das Waffer ab<gegraben werden. Schließlich wurde beschlossen:„Die Versammlung erklärt sich mit den vom Herrn Ober-Präsidenten niedergelegten grundlegenden Gedanken über dieFörderung von Turnen, Spiel und Sport durchaus einverstanden.Die Versammlung l)ält die Lösung der Frage für dringend not-wendig und erachtet eS als zweckmäßig, vorläufig einen Ausschußvon neun Mitgliedern einzusetzen, der die Bestrebungen auszu-arbeiten hat. Der Ausschuß hat seine Arbeit dem Herrn Ober»Präsidenten zu übergeben, der dann da» weitere veranlaßt."Wenn man bedenkt, welche Sck�vicrigkeiten durch die Behördenden aus Arbeitern zusammengesetzten sportlichen Vereinen gemachtwerden, die nicht patriotisch geeicht sind, wird man erst den wahrenEharattcr der neuen Gründung erkennen. Wäre eS den obigenSportfreunden ausschließlich um die Förderung des Sports obncNebenabsichten zu tun. so müßten sie in erster Linie die Re-gierung veranlassen, die gegen die Arbeiterturnvercine erlassenenVerfügungen aufzuheben, nach denen ihnen die Erteilung desTurminterrichtS an Jugcndlickte verboten worden ist. Davon hörenwir aber kein Wort. Herr Büxenstein scheint den Zweck der Grün-dung ganz richtig erfaßt zu haben, indem er von den Kreisensprach, denen daS Wasser abgegraben werden müßte.StcinbcrgS„Teilhaber".Herr Adolf Stcinberg, der„Direktor" der„ErstenBerliner Krawattenakademie"(Lindenstrahe 45). hgtkürzlich in seiner Beleidigungsklage gegen den..Vor-wärt»" den-Eriola"«habt, daß da» Schöffengericht, wie wir