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9.. 259. 25. ww 3. jfiidp desUmlirts" Knliller NillksdlÄ. Partei- �Zngelegenkeiten. Zur Lokalliste. Folgende Lokale stehen uns von jetzt ab zu den bekannlen Bedingungen zur Verfügung: In Waidmaniiölust:.Zum Sergschlotz" Jnh. Rudolf Heinrichs(Saal övv. Garten 5000 Personen); in Reinickendorf  -Ost:S ch ii tz e n b a» S', Jnh. Ludwig Jelinek, Residenzstratze 1/2(Saal 450 Personen); das Lokal.Zur Warlburg". Äopeuhagenerslratze 71 dortselbst hat den Be itzer gewechselt, jetziger Inhaber Wilhelm Lange; daS- selbe ist nach wie vor frei. Die Lokalkoinmission. Erster Wahlkreis. Sonntag, den 8. November, abends S Uhr: Versammlung mit Frauen in der LebenSquelle, Kommandantenstr. 20. Nachdem: Gesellig-S Beisammensein. Eintritt niit Garderobe 20 Pf. Tanz frei. Weißcnsee. Zum Besuche der ArbeiterwohlfahrtS-Ansstellnng am So.inlag, den 3. November, treffen sich die Mitglieder der 4. Abteilung, Bezirk 1 um 11'/, beim Genossen Kasielke. Lothringer Straffe 32 und die der 3. Abteilung beim Genoffen Nohkopf, König- Chanssee 38. Tegel  . Am Sonnabend, den 7. November veranstaltet der hiesige Wahlvcrein einen Kunstabend in W. Trapp? Festsälen, Bahnhof  - stratze 1. Eintrittskarten sind hei den Bezirlsführcrn zu haben. Der Vorstand. Berliner   J�aebriebtem Zum Achtuhrschluß. WaS von Tausenden schon seit langen Jahren sehnlichst erwartet wurde, am Montagabend traf es ein. Endlich. Aber noch merklich zaghaft schlössen die Geschäftsinhaber ihre Läden. Händereibend sah man an mancher Tür den Chef stehen, wie er fragend und forschend zu seinem Konkurrenten hinüber- spitzte", ob esder" auch nicht vergessen würde. Eilfertig huschten noch Frauen und Dienstmädchen kurz vorToresschluß" in die Geschäfte, um daSVergessene" zu holen. Ueberhaupt die Vergeßlichen. Sie waren am Montag alle in einer un- angenehmen Lage. Hatten alles auf die letzte Stunde aufgehoben und als sie zur geivohnten Zeit, 30 Sekunden vor 0 Uhr, im Eilzngstempo loSsegclten, fanden sie allüberall ver- fchlossene Pforten und mußten resultatloS nach Haufe ziehen. Auf den Verkehr übte der frühere Ladenschluß einen nicht unerheblichen Einfluß aus. An den Haltestellen in den Ge- schäftsgcgenden war schwer mitzukommen. Der frühere Geschäftsschluß wird einen großen Einfluß auf den Lichtvcrbrauch ausüben. Die A. E.-W. suchen den Mindervcrbrauch an elektrischem Licht durch Mehranschtüsse wieder weit zn machen._ Kirchenregiment im Jrrenhause. Die Kirche, namentlich die katholische, steckt ihre Polypen- arme in alleS solange es kein Geld kostet. An Millionen, die frei herumlaufen und von der Ausklärungsarbeit unseres Jahrhunderts schon gelernt haben, versucht sie ihre seelen- - fängerischen Zauberkuuststückc heutzutage vergebens. Um so eifriger macht sie sich an dieHalbtoten" heran, die in öffent- lichen Anstalten zeitiveilig oder für immer untergebracht sind und nur noch einen schwachen Schein eigenen Willens besitzen. Neuerdings entfaltet die Berliner   katholische Geistlichkeit, um für den Ausfall draußen in der gottlosen Großstadtwelt einen kleinen Ersatz zu haben, eine besonders rege Tätigkeit auch in den städtischen Irrenanstalten  . Man saßt an den eigenen Kopf und fragt sich, ob etwa die Kirche die Tausende, welche heute an religiöfcm Wahnsinn leiden, heilen oder noch ver» wirrter machen will. Und man empfängt den richtigen Be- griff von dem rückständigen Denkvermögen geistlicher Hirne beim Lesen deS sonderbaren Stimmungsbildes, das der Pfarrer von Neinickendorf über seine Tätigkeit an der Dall- dorfer Irrenanstalt in derGermania" als verkappte Klingel- beutelei zum besten gibt. Selbstverständlich sind wir über- zeugt, daß der Herr Pfarrer sein frommes Kauderwelsch auch wirklich glaubt. Sonst wäre es ja Heuchelei, iibcr einen in der Anstalt nach langen Jahren schwerer Geisteskrankheit ver- storbenen Greis zu schreiben: Er starb an der Sehnsucht nach dem Himmel. Ab- ?eschlossen war das Leben, das nur zwei Kommunionen ver- ästete I Ergriffen dankte ich dem Geber alles Guten für diese unschätzbare Gnade einer seligen Sterbestunde." So vertieft ist der geistliche Herr in diesen felsenfesten Glauben, daß er drei Zeilen dahinter auf recht irdische Manier seufzt:Vergesset den Bauherrn nicht I GebtGeld, recht vielGeldzuKirchen bauten!" Die Dalldorfer Anstaltsdirektion wird dem Herrn Pfarrer für seine Indiskretionen vielleicht nicht sonderlich dankbar fein. Sie sehen beinahe wie ein kleiner spitziger Kirchenpfeil aus. Die katholische Kirche   jammert nämlich schon lange darüber, daß die Stadt Berlin   sie in ihren Irren- anstalten nicht so schalten und walten läßt, wie es die fana- tische, seelenhungrige Geistlichkeit ohne Rücksicht ans den Geisteszustand der Kranken gern möchte. So schreibt der Reinickendorfer   Pfarrer über eine Geisteskranke, zu der er in die Tobzelle gebeten war(?), folgendes: Das mvendliche Geschöpf benutzte einen unbewachten Augenblick, um sich zu erhängen. Ter Staatsanwalt beschlag- nabmte die Leiche. Endlich freigegeben, wurde sie umgehend auf dem Anstaltsfriedhose beigesetzt ohne einen katholischen Priester. Man hatte in der Aufregung und bei den verwickelten Vcrhältniffcn. so sagte der Herr Gehcimrat, ganz darauf ver­gessen. Gern hätte ich ihr Grab eingesegnet; denn unsere erste und einzige Unterredung war ein reumütiges und aufrichtiges Bekenntnis." Interessant ist über den Gottesdienst im Jrrenhause auch die folgende Szene deS frommen Stimmungsbildes: Natürlich dürfen nur jene Kranken zum Gottesdienst kommen, die nach der Auffassung des Arztes einigermaßen ge- brauchsfähig sind und selbst den Wunsch äußern, daran teil- nehmen zu wollen. Von weitem hört man schon daS laute tzin- und Herreden von einigen Idioten. Nach einigen Beichten(der Idioten?) tritt der Priester an den Altar... Plötzlich springen mehrere Pflegerinnen aus ein junges schwarzgekleidetes Mädchen zu... es jammert und schreit und muß wegen der steigenden Unruhe hinausgebracht werden..." Das scheint ja eine allerliebste Heilmethode zu sein. Nach unserer Ansicht ist solcher Gottesdienst für die Kranken keine Erbauung, sonder» eine Qual, ja sogar die leicht mögliche Ursache einer Verschlimmerung der Krankheit. Deshalb läßt i es sich auch verstehen, wenn die Leitungen der städtischen Irrenanstalten   schon aus rein ärztlichen Gründen den Ver- frommungSbestrebungen der katholischen Geistlichkeit die dringend nötigen Zügel anlegen. Um Idioten das Evangelium zu predigen, dazu gehört nicht viel UeberredungSkunst, Herr Pfarrer! Draußen in der hungernden Welt, wo die bitterste Armut an allen Ecken und Enden kauert, kann die christliche Nächstenliebe weit besser betätigt werden. Aber wie felten sind da Verkünder des göttlichen Wortes zu finden. DaS Gewerbegericht z« Berlin  hat im Geschäftsjahr 1907(1. April 1907 bis 31. März 1908) eine beträchtliche Vermehrung der Klagen zu verzeichnen gehabt. Dem Jahresbericht, der jetzt vom Magistrat bekanntgegeben wird, entnehmen wir, daß in dem genannten Jahre 14 712 Klagen(im Vorjahr 13 702) ein- gingen. Nach Aussonderung derjenigen, die vor Abhaltung deS ersten Termins erledigt wurden, blieben 14208 Klagen (im Vorjahr 13 252). Hiervon wurden erledigt: durch Vergleich 5976, durch Verzicht 572, durch Klagerücknahme oder Ruhenlasfen 2862, durch Abgabe an das JnnungS- fchiedsgericht, das Kaufmannsgericht und so weiter 516, durch Anerkennungsurteil 60, durch VersäumniSurteil 1799, durch kontradiktorisches Urteil 1ll56(und zwar mit Beweis- aufnähme 772, ohne Beweisaufnahme 574. nach Eidesleistung durch eine der Parteien 10); die übrigen 1067 Klagen waren am Schluß des Berichtsjahres noch nicht erledigt. Von den erledigten 13 141 Klagen wurden nur 4117 durch VerHand- lung mit Beisitzern beendet. An den zu erledigenden 14 208 Klagen waren die einzelnen Kammern so beteiligt: I. Schneiderei und Näherei mit 2830, II. Textil-, Leder-, Putzindustrie mit 706, III. Baugewerbe mit 2185, IV. Holz- und Schnitzstofse mit 780, V. Metalle mit 1767, VI. Nahrung, Beherbergung, Erquickung mit 2937, VII. Handel und Ver­kehr mit 1764, VIII, Allgemein mit 1239. Eine Zunahme gegenüber dem Vorjahr ist besonders bei Kammer I, Kammer III, Kammer VI eingetreten. Die Kläger   waren, wenn alle 14 712 eingegangenen Klagen berücksichtigt werden. bei nur 856 Klagen die Arbeitgeber, dagegen bei 13 856 Klagen die Arbeitnehmer. Unter den Arbeitnehmer- klagen waren 2960 von Frauen und Mädchon, 416 von Heim- arbeitern, 73 von Lehrlingen. 151 von Lauf- und Arbeits- burschen. Wer die Klage gewann(mit dem ganzen An- spruch oder doch seinem wesentlichsten Teil), das gibt der Bericht nur für die zum kontradiktorischen Urteil gelangten Klagen an. Es gelangten zum kontradiktorischen Urteil von den 856 Arbeitgeberklagen 63, von den 13 856 Arbeitnehmer- klagen 1293, und es wurden gewonnen von diesen 63 Arbeit- gcberklagen 33(gleich 52'/2 Proz.). von diesen 1293 Arbeit- nehmerklagen 341(gleich 49�» Proz.). Der Streitgegen- stand war: 8746mal Zahlung rückständigen Lohnes, 5913 Lohn- oder Entschädigungsansprüche wegen Entlassung vor Ablauf der vertragsmäßigen Zeit und olme Aufkündigung, 568mal Ausstellung eines Arbeitszeugnisses, 36mal Berech- nung und Anrechnung der von den Arbeitern und Haus- gewerbetreibenden zu leistenden Krankenversicherungsbeiträge, 36mal Auslösung des Lehrverhältnisses, 23mal Fortsetzung des Lehrverhältnisses, 24 mal Konventionalstrafen, 1012 Schadenersatz. 1039mal Herausgabe von Arbeitspapieren. Handwerkszeug usw., 42mal Wiederaufnahme der Arbeit, 85mal Rückzahlung von Kautionen, 10mal Zahlung von Lehrgeld. 20mal Zahlung von Kostgeld. Hierbei ist zu be- achten, daß oft mit einer Klage gleichzeitig mehrere Ansprüche geltend gemacht wurden. Der Wert des Objekts war (bei überhaupt 14 712 eingegangenen Klagen): 58l0ma! bis 20 M., 4664mal über 20 M. bis 50 M., 2903mal über 50 M. bis 100 M., 1335mal über 100 M. Diesmal hatte daS höchste Objekt einen Wert von 4000 M., das niedrigste einen Wert von 10 Pf. Die Dauer der Erledigung wird in dem Bericht nur für die durch kontradiktorisches Urteil be- endeten Klagen angegeben. Das waren im ganzen 1460 (wenn 104 Reste aus dem Vorjahr mitgezählt werden), und hiervon wurden erledigt: 46 in weniger als 1 Woche. 108 in 1 bis 2 Wochen, 688 in 2 Wochen bis 1 Monat. 537 in 1 bis 3 Monaten. 81 in mehr als 3 Monaten. Ter Bericht macht auch Angaben über den Verkehr im Anmeldezimmer des Gewerbegerichts. Es trugen dort 27 294 Personen ihr Anliegen vor. darunter 292 Arbeitgeber und 27 002 Arbeit- nchmer, unter letzteren 6597 weibliche Personen, und 12 729 Klagen wurden zu Protokoll gegeben. Zur bevorstchtnden StadtrolSwahl wird uns geschrieben: Für die Stelle eines besoldeten Stadtrats sind 48 Bewerbungsschreiben eingegangen. Unter den Bewerbern befinden sich dreizehn aus Berlin  , darunter ein Rechtsauwalt, ein General- iekretär und ein Fabrikant, sowie ein MagistratSsekrctär; die übrigen find MagistrotSräte. Der Ausschuß hat in seiner letzten Sitzung eine Prüfung der Listen vorgenommen und wie üblich eine engere Liste der Bewerber aufgestellt. Dieselbe umfaßt 15 Namen. In zwei Wochen soll endgültig entschieden werden. Ob einer der Berliner   Bewerber als Sieger aus der Bewerbung hervorgehen wird. ist durchaus nicht sicher, da auch unter den auswärtigen Bewerbern sich ganz beachtenswerte Kandidaten befinden und es im Ausschuß eine Gruppe gibt, die der Meinung ist, daß es wünschenswert sei, dem Magistrat von auSwärtS frisches Blut zuzuführen. Was die Stelle eines unbesoldeten Stadtrais betrifft, so hat die Kandidatur de« Dr. Wiemer in dem hierzu eingesetzten Ausschuß zu lebhaften Auseinandersetzungen geführt. Herr Cassel hat erklärt, daß seine Fraktion sich mit großer Majorität für Herrn Dr. Wiemer aus- gesprochen habe, während Herr Rosenow für die Neue Linke ein- stimmige Zustimmung für Wiemer? Kandidatur versicherte. Würde das zutreffen und würde auch wirklich diese Stimmung in der geheimen Abstimmung zum Ausdruck kommen, so hätte Dr. Wiemer alle Aussicht, als unbesoldeter Stadtrat gewählt zu werden. Unseren Freunden kann eS ja so ziemlich gleichgültig sein, ob Wiemer oder ein anderer zum Stadtrat gewählt wird, denn wenn es gegen uns geht, ziehen doch alle an einem Strange. Allein es sind doch Bedenken verwaltungsrechtlicher Natur, die gegen eine Kandidatur WiemerS sprechen. Die Wahl von unbesoldeten MagistratSmitgliedcrn ist gegründet auf daS Wesen der Selbst- Verwaltung. Durch den Eintritt deS bürgerlichen Elements in das Magistratskollegium soll daS Bürgertum direkt an der Verwaltung beteiligt werden. Herr Cassel und Herr Rosenow, die sich immer alS Preisfechter für die Selbstverwaltung hinstellen, leisten derselben aber durch die Kandidatur Wiemer einen sehr schlechten Dienst, denn zu den gleichen Rechten gehören selbstverständlich auch die gleichen Pflichten. Ganz abgesehen davon, daß Dr. Wiemer noch keinerlei städtisches Ehrenamt innegehabt hat. um sich einige Erfahrungen sammeln zu können, ist er so sehr mit Arbeilen überhäuft, daß er sehr wenig Zeit und Gelegenheit finden wird, sich m die Verwaltung ein- zuarbeiten. Dr. Wiemer ist Mitglied deS Reichstages und de? Landtages, ferner Syndikus der Papier  - Berussgenossenschaft, Redakleur einer Tageszeitung, Vorstandsmitglied der Freisinnigen Volkspartei und eifriger Agitator derselben. Alles das erfordert allein die Arbeits- kraft eines ganzen Mannes."' Wo will er die Zeit hernehmen zur Wahrnehmung der Aufgaben, die ihm als Stadtrat zugewiesen werden. Dazu kommt, daß die Sitzungen des Reichstages des Landtages, des Magistrats und der städtischen Per. waltungsdeputationen fast ausnahmslos zusammenfallen. DaS wissen dieMacher" im Rathanse, sie wissen auch, daß schot jetzt iin Magistrat manches im Argen liegt und daß eS dringend wünschenswert ist, volle Arbeitskräfte heranzuziehen. Geschieht daS nicht, bleiben die Geschäfte oft unerledigt, wodurch schwere Gefahren für die Verwaltung und für die Bürgerschaft herauf- beschworen werden. Damit kann doch auch der Stadt nicht gedient sein. daß ein Stadtrat täglich ein paar Dutzend Unterschriften leistet, sich sonst aber so gut wie nicht um die ihm übertragenen Dezernate bekümmert. ES ist jetzt schon schwer, bestimmte Stadt- räte während ihrer festgesetzten Sprechstunden zu finden, so große Mühe man sich auch geben mag. Fortgesetzt wird aus Handwcrker- und Unternehmcrkreiscn geklagt über Langsamkeit in der städtischen Verwaltung. DaS liegt daran, daß einzelne Personen überlastet werden, während andere sehr wenig leisten. DaS muß noch schlimmer werden, wenn der Magistrat durch Kräfte ergänzt wird die eben nur dem Namen nach vorhanden sind. Den Schaden von einem derartigen unverantwortlichen Verfahren wird immer nur die Selbstverwaltung haben._ TageSordm,ng für die Sihung der Stadtverordnctenversanimlung am Donnerstag, den 5. November, nachmittags 5 Uhr. Wahl von zwei Bürgcrdeputierten für die Arinendirektion mittels Stimmzettel. Antrag von Mitgliedern der Versammlung betr. den Bau des Tunnels unter den Gleise» des Görlitzer Bahnhofes zur Verbindung der Görlitzer mit der Wienerstraße. Lorlagen betr. die Her- stellung deS Anschlusses der Regenmasserableilungen der Heimstätte in Buch an die neugeschaffene Tagewässerleitung usw. nahe der Pauke.   den Anschluß deS aus Pankower   Gebiet belegenen Sophien- Kirchhofes an die städtische Kanalisation von Berlin  , die Ver- teilung der Zinsen aus dem Vermächtnisse des Hofrats Hetzer  , den Abbruch der städtischen Badeanstalt im Nordhafen. den Erwerb des zur Frcilegung der Straße 5a. Abteilung XI. und Bornholmer Straße erforderlichen Straßenlandes am NordauSgange der Straße 5a und die Mietung von Schulräumen im Hause Frankfurter Allee   4; außerdem findet in dieser Sitzung, und zwar um 6 Uhr. die Wahl eines StadtbauratS statt. Nächste Post nach Südwest. Eine Post nach Deutsch- Südwest- afrika   geht von der Heimat wieder am 6. November ab. Sie benutzt die an diesem Tage abends S.°> von Köln   nach VervierS   abgehende Bahnpost oder die von Hannover   nachmittags 8. abfahrende Bahn­post nach Boxtel. Die Post wird nach Soiuhampton befördert, wo sie dem englischen Dampfer übergeben wird, der am 7. November nachmittags 4 Uhr in See geht. Bon Kapstadt   befördert sie ein Kllstendampfer der Wörmannlinie nach Norden. Die Post trifft so am 27. November in Lüderitzbucht und am 33. in Swakopmund   ein. Sie kommt hauptsächlich für Lüderitzbucht und die von hier aus be­dienten Orte in Betracht. Es sind dieS Aus. Berseba. Bethanien, Brackwasser, Gibeon. GochaS, Hasuur, Kalkfontein  (Süd), KanuS  , KeetmanShoop  . KuibiS, Maltahöhe. UkamaS und Warmbad. Befördert werden ausschließlich Gegenstände der Briefpost. Eine Zentralstelle zur Förderung des Sport». ist am Montagnachmittaa unter dem Vorsitz deS Oberpräsidenten v. Trott zu Solz gegründet worden. An der zu diesem Zweck ein- berufenen Konferenz nahmen teil: DaS königliche Generalkom- mando deS GardckorpS, die Regierung in Potsdam  , die LandvatS- ämter des KreiseS Teltow und Niederbarnim  , die Eiseiibahnbirck- tion, das Polizeipräsidium in Berlin  , die Magistrate der Städte Berlin  , Chariottenburg, Dchöneberg, Rixdorf, Lichtenberg   und Wilmersdorf  , die Handelskammer und die Handwerkskammer. Ferner war eine große Anzahl von Turnvereinen, Scktwimmklubs, Tennisklubs, Wanderversinen usw. burch ihre Vorsitzenden ver- treten; auch die Zentralstelle für VollSwohl fahrt, die deuische Jen- trale für Jugendfürsorge, der ZentralauSschuh für Volks, und Jugenbspiele in DeutMand und der deutsch  « RcichSauSschuß für olympische Spiele hatten Bevollmächtigte entsandt. Ueber den Zweck der Gründung sagte der Oberpräsidcnt folgendes:Ich brauche nicht auseinanderzusetzen, welch Hohe Be- deutung die körperliche Betätigung für die hcraiuvachsende Jugend in dem Alter von der Entlassung aus der Schule bis zum Ein» tritt in das Heer hat. Was wir wollen, ist in wenigen Worten gesagt: Wir wollen ein an Seele und Körper gesundes Geschlecht heranziehen. Vorläufig ist für unsere Bestrebungen der Landes- polizeibezirk Berlin   vorgesehen. ES sollen Ort»- und Kreisaus- schüsie gebildet werden, die mit den Vereinen und der Regierung Fühlung nehmen. Mir liegt nichts ferner, als bei diesem Gedanken etwa zu schematisieren; oie Vereine und Verbände sollen volle Bewegungsfreiheit haben: ich würde eS nicht für richtig halten, hier mit Zwang und Bestimmungen Vorzuges». ES ist aber außerordentlich wichtig, wenn eine Art Ausschuß alö Berater da ist, um Hilfe und Anregung zu geben. Insbesondere kommt die An- stellung von Spielinspektoren in Betracht, die die Vermittelung zwischen den Vereinen und der Regierung zu erledigen haben. Die Aufgaben eines solchen Ausschusses wären: Propaganda für unsere Ziele zu Machen, daö Interesse für unsere Bestrebungen in weite Kreise zu t vagen und materielle Unterstützungen von Freunden für die gute Sache herbeizuführen." In der Diskussion wies der Oberbürgermeister von Chariotten­burg ans den Mangel an Spielplätzen hin; die Regierung müßte den Gemeinden zu minimalen Preisen große Flächen zu diesem Zweck zur Verfügung stellen. Kommerzicnrat Büxenstein meinte, denjenigen Kreisen und Elementen, die sich der Jugend in vater» landSscindlicher Weise näherten, müsse das Waffer ab< gegraben werden. Schließlich wurde beschlossen: Die Versammlung erklärt sich mit den vom Herrn Ober- Präsidenten niedergelegten grundlegenden Gedanken über die Förderung von Turnen, Spiel und Sport durchaus einverstanden. Die Versammlung l)ält die Lösung der Frage für dringend not- wendig und erachtet eS als zweckmäßig, vorläufig einen Ausschuß von neun Mitgliedern einzusetzen, der die Bestrebungen auszu- arbeiten hat. Der Ausschuß hat seine Arbeit dem Herrn Ober» Präsidenten zu übergeben, der dann da» weitere veranlaßt." Wenn man bedenkt, welche Sck�vicrigkeiten durch die Behörden den aus Arbeitern zusammengesetzten sportlichen Vereinen gemacht werden, die nicht patriotisch geeicht sind, wird man erst den wahren Eharattcr der neuen Gründung erkennen. Wäre eS den obigen Sportfreunden ausschließlich um die Förderung des Sports obnc Nebenabsichten zu tun. so müßten sie in erster Linie die Re- gierung veranlassen, die gegen die Arbeiterturnvercine erlassenen Verfügungen aufzuheben, nach denen ihnen die Erteilung des TurminterrichtS an Jugcndlickte verboten worden ist. Davon hören wir aber kein Wort. Herr Büxenstein scheint den Zweck der Grün- dung ganz richtig erfaßt zu haben, indem er von den Kreisen sprach, denen daS Wasser abgegraben werden müßte. StcinbcrgSTeilhaber". Herr Adolf Stcinberg, derDirektor" derErsten Berliner Krawattenakademie"(Lindenstrahe 45). hgt kürzlich in seiner Beleidigungsklage gegen den..Vor- wärt»" den-Eriola"«habt, daß da» Schöffengericht, wie wir