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schlägt. Aber das ist in feiner Weise eine Widerlegung der durchberaten und erledigt würden, ehe das Plenum sich damit Mark, die bisher für das of Denne 214e­

nicht in Marotto. Ueberall können sich die Auguren des dann nach Beendigung der Kommissionsberatung sofort vor das 12 Millionen für Berzinsung der zirka 60 Millionen Kolonial­Auswärtigen Amtes berufen auf die bekannten guten Be- Haus gebracht würden. Nur die beiden tonserbatiben schulden kommen, die sich die Kolonien seit dem vorigen Jahre ziehungen", die stets vorhanden sind mit allen den Mächten, rattionen wollten davon nichts wissen. Sie verlangten, daß zugelegt haben! Das sind bereits 36 Millionen! Er würde mit denen man sich nicht gerade gegenseitig die Köpfe ein- erst alle Geschäftsordnungs- und Verfassungsanträge gründlich aber gar 38,7 Millionen betragen, wenn nicht die 2147 488 Tatsachen, daß diese äußerlich guten Beziehungen nur mangel- befassen solle. Vollständig auf dem Boden des sozial- detachement durch Zuschuß für Kiautichou aufge­haft das tiefeingefressene Mißtrauen verschleiern, das die demokratischen Vorgehen stellte sich nur der Vertreter der bracht wurden, in dem Etat für 1909 auf den Marine­panzerfäuftige Renommierpolitik bei allen fremden Völkern Bolenfrattion Graf Mielzynsti. etat übernommen worden wären! Der Zuschuß ist also erzeugt hat, und daß heute schon der deutsche   Handel im Geradezu rührend war es anzubören, mit welch' heißem Be- gegenüber den 56,7 Millionen des Jahres 1908 nur auf Auslande dadurch schwer benachteiligt wird. mühen die verschiedenen bürgerlichen Parteien Gründe über Gründe 38,7 Millionen herabgegangen, hat sich also nur um 19 Mil­Auch über die Nachweise des Genossen Scheidemann  , daß für eine gründliche Beratung herbeischleppten. lionen vermindert, nicht um 33 millionen, wie Herr die deutsche   Diplomatie sich in Marokko   schwere Blamagen Gleich der freifinnige Dr. Müller- Meiningen warnte vor Ueber- Dernburg- erzählte! zugezogen hat, huschte der Kanzler leicht hinweg und haftung. Nach den Ferien sei auch noch Zeit genug. Auch habe der Und wie kam diese Verringerung des Reichszuschusses zu­suchte dadurch die Situation zu retten, daß er erklärte, die Seniorentonvent sich für die Bertagung Ende dieser Woche aus- stande? Durch Dernburgs geniale Verwaltung? Ach, nein! fchiedsgerichtliche Regelung der Casablancafrage müsse doch gesprochen. Während Herr Müller sonst sich im Prinzip für den Ganz einfach dadurch, daß sich für Südwestafrika die Miti­das Herz aller Friedensfreunde mit Freude erfüllen. Der fozialdemokratischen Vorschlag aussprach, schlug er doch vor, man tärausgaben um fast 20 Millionen verringerten! Durch Gute vergaß ganz zu erwähnen, daß die deutsche   Diplomatie folle an die Erörterung des Interpellationsrechts noch die Bes das Erlöschen des bei Dernburgs Amtsantritt no ch fich aus ganz nichtigen Gründen gegen die schiedsgerichtliche schlußfaffung über sonstige noch einzubringende Einzelanträge nicht beendeten Krieges erflärt sich auch ganz Regelung gesträubt hat. Gar nicht ging er ein auf die zur Geschäftsordnung anschließen. Herr Haußmann( Volkspartei), allein die Herabminderung des Reichszuschusses gegen­Anerkennungsaktion. Das war sehr vorsichtig, denn da hätte im Einklang mit Herrn Spahn( 3.), regte an, das Eintreffen des über 1907! Gegenüber der Zeit vor dem Kriege hat sich der sich beim besten Willen nichts wegbeuteln lassen. Wie Scheide- Herrn Gröber, der in Stuttgart   mit Bearbeitung der württem- Buschuß nicht vermindert, sondern seit 1903/1904 vielmehr mann aus den Atten nachgewiesen hat, war von dem Staatsbergischen Geschäftsordnung sich befasse, für die Erörterung des um 11 Millionen erhöht! Und wenn die Eisenbahn­sekretär v. Schoen dem französischen   Botschafter die Zufiche Interpellationsrechts abzuwarten. Das sei aber vor Weihnachten   bauten, die früher im Kolonialetat in Erscheinung traten, rung erteilt worden, daß das Deutsche Reich nicht nicht zu erwarten. Am eifrigsten für Gründlichkeit legte fich Herr jetzt nicht durch das famose System der Kolonialschulden ver­zugunsten der Anerkennung von Muley Hafid v. Dirksen( frt.) ins Zeug, indem er Vorlegung der englischen   und schleiert würden, würde die Erhöhung des Zuschusses die Initiative ergreifen werde. Und doch ist französischen Bestimmungen forderte. noch eine ganz andere sein! das dann geschehen! Diesen Widerspruch aufzu- Genosse Ledebour   bekämpfte die Müllersche Anregung, da sie auf lären, hat Bülow gar nicht versucht. Doch aufgeschoben Umwegen die nach der Verfassungsfrage vorzunehmende Total ist nicht aufgehoben. Es wird sich ja noch Gelegenheit bieten, revision der Geschäftsordnung doch wieder mit der Reform des den Herren v. Bülow und v. Schoen die Zunge zu lösen. Interpellationsrechts verquiden wolle. Den Rufen nach Gründlichkeit Mit dem, was der Reichskanzler über die Absichten der begegnete er mit dem Hinweise darauf, daß die Durchpeitschung der deutschen auswärtigen Politit sagt, tann man glücklicherweise Leg ich bichler gerade von denjenigen Fraktionen bewirkt sei, einigermaßen zufrieden sein. Steine Prahlerei mehr, daß man die sich jetzt aus Gründlichkeitsbedürfnis nicht getrauten, sofort zu­überall dabei sein müsse, wo es in der Welt einen Krawall aufassen. Wem es ernst mit der Sache sei, müsse sofort an die Arbeit gibt! Dagegen Eintreten für die Politit der offenen gehen, damit das Interpellationsrecht noch vor Weihnachten   verbessert Lür für den deutschen und der übrigen Länder Handel in werde. allen Weltteilen! Wenn's nur. dabei bleibt!

Mit dem Dreibund steht es nach Bülow keines­wärtige Berstimmung überwinden, und für Desterreich hat die wegs schlecht. Italien   und Desterreich werden die gegen deutsche Politik insbesondere die freundschaftlichsten Gefühle. Die Balkanwirren werden voraussichtlich durch eine Konferenz geschlichtet werden. Die großen Mächte hätten keine Lust zum Krieg, und die fleinen, die wohl Luft hätten, könnten ihn nicht wagen. Uebrigens fand Bülow für die Aussichten der Konferenz die überraschend richtige Formel, entweder werde sie zum Kriege führen oder zum Frieden. Offenbar hat er diese Weisheit dem Gockelhahn abgelauscht, von dem die Bauernregel sagt: Kräht der Hahn auf dem Mist, wird's gut Wetter, oder es bleibt wie's ist!

Wenn es mit den Dernburg- Diamanten ebenso steht wie mit den Dernburg- Zahlen, so können wir baldigst eine böse Minenpleite erleben!

Politische Ueberlicht.

Berlin  , den 7. Dezember 1908. Eine Etatüberschreitung in Samoa  . Im Stat des Schuhgebietes Samoa für 1905 wurden 1500 m.

Herr Roeren( 3.) redete darauf von genauer Präzisterung des bewilligt für die Einfriedigung eines Grundstücs beim Ein­Begriffs Interpellation und von den Gefahren des Mißbrauchs des geborenenhofpital in Apia  . Beabsichtigt war die Herstellung eines Beweis dafür anführte, wie durch Anhäufung von Bedenken es leicht Umfriedigung ein eisernes Gitter aus Europa   tommen, das nicht Rechts, Anträge zu stellen, welche Bedenken der Genosse Singer als Holzzaunes. Der Gouverneur Dr. Solf war jedoch der Meinung, daß ein Holzzaun nicht lange.halten dürfte. Er ließ deshalb zur fei, jede Tat zu hindern. Wozu erst historisches Material beschaffen? weniger als 10 350 m. loftete. Damit hat er die Bewilligung im es tomme auf fofortige Befriedigung eines bringenden Bedürfnisses Gtat eigenmächtig um 8850 M. überschritten. Die Kolonialabteilung des Reichstages an. Bei der Abstimmung entschied sich das Haus zunächst dafür, in hielt ihn zur Ersatzleistung an. Dr. Solf erstattete auch die eigen­Bei der Abstimmung entschied sich das Haus zunächst dafür, in mächtig verausgabte Summe, aber unter Vorbehalt. Unterdeffen die Beratung erst am Freitag der ersten Sizungswoche nach den hat die Rolonialverwaltung eingesehen, daß der eiserne Zaun doch Ferien( also nach sechs Wochen) einzutreten. Dagegen stimmten zweckmäßiger sei, als der geplante hölzerne. Sie verlangt nun nur die Sozialdemokraten und Polen  . bom Reichstage, daß dem Gouverneur Dr. Golf der Betrag von 8850 m. rüderstattet wird.

Die Reihenfolge der Anträge foll aber die von den Sozialdemokraten vorgeschlagene fein; über die Interpellationsanträge Dieser Fall bedeutet ein Präjudiz für den Fall Biebert, der soll sofort nach der Rommissionserledigung ans Plenum berichtet den Reichstag   im Laufe der Stolonialberatungen beschäftigen dürfte. Das eine Gute flingt jedenfalls aus diesem Bekenntnis werden. Hiergegen stimmten nur die 6 Konservativen und Frei- Abgeordneter v. Liebert hat als Gouverneur von Oftafrita gleich­einer müden Seele heraus, daß zunächst keine panzerfäuftige tonfervativen. Die beiden Antisemiten fehlten. falls Summen ausgegeben, die der Reichstag nicht bewilligt hatte. Extratouren zu befürchten sind. Dann brach der Gründlichkeitsbrang hervor in einem Konser Aus bisher noch unbekannten Gründen ist aber ein Erfaz der eigen­Vorauf gingen der Kanzlerrede zwei Blockreden. Graf vativen Antrage auf Beschaffung von ausgiebigem mächtig verausgabten Gelder nicht gefordert worden. Das soll Kanit ließ deutlich erkennen, daß auch die konservative material aus allen parlamentarischen Ländern. Genosse Ledebour jetzt nachgeholt werden, und man wird sich dabei auf den Fall des Partei die bisherige Geldbergeudung für weltpolitische Zwecke verwahrte fich dagegen, da das nur auf eine neue Verschleppung Dr. Solf beziehen können. Die Summe, für die Liebert haftbar nicht weiter wettmachen will. Er will an der Flotte sparen. hinaustomme, worauf der freifinnige Herr Gyßling mit warmem gemacht werden muß, ist allerdings erheblich höher. Wenn nicht Db aber die Agrarier sich die neue Kanig- Parole, Steine Gifer ertlärte, das sei ein unberechtigtes Mißtrauen Ledebours. in dieser Weise konsequent verfahren wird, dann hörte die eigen­sähne mehr!" nicht wieder durch irgendwelche Zu ein Abgeordneter habe eine Verschleppung gewünscht. Ledebour mächtige Wirtschaft einzelner Kolonialbeamter überhaupt nicht auf. geständnisse abhandeln lassen wollen, wird die nächste Beit erwiderte, das Mißtrauen fei nur zu berechtigt, da die konservativen zeigen. Schließlich griff auch Graf Stanik in den Materialien Blätter die leberweisung an die Stommiffion bereits als ein Begräbnis fack der Sozialistischen Monatshefte", um sich Waffen gegen der Anträge gefeiert hatten. Die Motive zu ihrem Borgehen hätten Das Deutsche Reich hat am 20. November mit Portugal   einen die Sozialdemokratie zu holen. Das geht nun fast die Herren allerdings nicht angegeben; er könne deshalb nur sagen, Sandelsvertrag abgeschloffen, der beiden Staaten grundsäßlich die Tag für Tag so. Wurde Bernstein von Naumann daß die gesamten Einwendungen gegen die sofortige Erledigung Meistbegünstigung zusichert. Eine Ausnahmestellung nehmen in zitiert, so läßt der Agrarphilosoph Kanitz der Abwechselung tatsächlich auf eine Verschleppung hinausliefen. Portugal   Brasilien   und Spanien   ein. Der portugiesische Bolltarif halber mal wieder Calmer und Schippel aufmarschieren. Herr Kreth( t.): Das sei wohl nur eine Verschiedenheit im Ausdrud ist, wie offigiös mitgeteilt wird, für die Dauer des Vertrages ge= Ob dies Spiel unseren Gegnern nicht schließlich) langweilig und was den Sozialdemokraten als Berichleppung" gelte, bunden, mit Ausnahme einer Anzahl von Artikeln, bezüglich deren wird, da sie doch so gar keinen Eindruck auf die Sozialdemo- nennten er und seine Freunde gründliche Beratung". fratie damit erzielen?

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Der zweite Blodredner war Herr Wiemer. Der Clou feiner Rede war die Verlesung einer sorgfältig aufgefegten Erklärung zur Rechtfertigung von Beth­mann Hollwegs Berhalten beim Vereins. geset. Er erzielte jedoch mit dieser verunglückten Mohren­wäsche nur den Eindruck, daß der Herr Staatssekretär Mit­schuldige hat. Man wird, wenn die Wiemersche Er­flärung im Wortlaute vorliegt, sie in aller Ruhe zu prüfen haben. Der Abrechnung wird sich niemand entziehen tönnen.

Die Verschleppung der Geschäfts­ordnungs- und Verfassungs- Anträge.

Die auf 28 Mitglieder verstärkte Geschäftsordnungskommiffion irat Montag vormittag zu einer Sigung zufammen, um sich über die geschäftliche Behandlung der Anträge auf Wenderung der Ver­faffung und der Geschäftsordnung zu verständigen. Sehr bald trat zutage, daß die Mehrheit von einem derart brennenden Eifer nach gründlicher Beratung auch der einfachsten Dinge erfaßt worden ist, daß die beschlossene Befriedigung biefer Gründlichkeitsfehnsucht notwendigerweise zu einer Ver­schleppung dieser brennenden Tagesfrage führen muß.

Die Sozialdemokraten gingen von der Boraussetzung aus, daß die Aenderung der Geschäftsordnung auf Grund der unsererseits eingebrachten Anträge zum§ 32,§ 88 und§ 48 fofort vorgenommen werden könne und müsse, da sie ausschließlich in der Hand des Reichstages liegt, während zur Aenderung der Verfassung die Bu stimmung des Bundesrates erforderlich ist und deshalb, aber auch wegen der weittragenden Bedeutung der Anträge, längere Zeit erfordert. Die Sozialdemokraten verlangten deshalb, daß zunächst die Kom mission in die Beratung der Anträge auf Verbesserung des Interpellationsrechts eintrete, fie noch in dieser Woche zu Ende führe, so daß auch das Blenum noch vor den Weihnachtsferien in den ersten Tagen der nächsten Woche darüber beschließen fönne. Dann könne im Januar fofort an die Verfassungsanträge herangegangen werden.

Es wurde dann dem Berichterstatter für das Plenum Herrn eind überlassen, ob er den Mitgliedern der Kommiffion Material" augänglich machen wolle. Fazit: Hinausschiebung der Kommissionsberatung um 6 Wochen!

Dernburg als Märchenerzähler.

Auf einem est essen der Deutschen Kolonial­ gesellschaft   hat Staatssekretär Dernburg   wieder einmal eine feiner Verherrlichungsreden über die deutschen Kolonien gehalten und dabei auch nicht an Selbstlob gespart. Der Scherliche Lokalanzeiger" berichtet darüber:

Deutsch  - portugiesischer Handelsvertrag.

die Bölle bis zu einem vertragsmäßig festgelegten Betrag erhöh werden können, wofür dann andererseits die Bölle auf eine Reihe andere, ebenfalls besonders aufgeführte Waren ermäßigt werden müssen. Deutschland   hat dagegen Portugal   das Bugeständnis gc­macht, daß die Weinmarken Port" und" Madeira  " als Her Zunftsbezeichnung im Sinne des deutschen Gefeßes zum Schuhe der Warenbezeichnungen anerkannt und ihre Anwendung nur für Weine des portugiesischen Dourogebiets und der Insel Madeira  gestattet werden, sofern diese Weine mit Ursprungszeugnissen über die gäfen von Oporto   und Funchal   ausgeführt find.

Sr. Majestät Fackelzug.

Auskunft. Es lautet wörtlich:

Dienstag, den 24. November 1908. Euer Hochwohlgeboren! Die Studentenfchaft von Groß- Berlin plant einen Fadelzug zum 50. Geburtstage Sr. Majestät des Kaifers und Königs. Der Gedanke dazu ging aus von dem Zentralausschuß, einer Vereinigung von Vertretern der Ausschüsse sämtlicher Berliner  föniglicher Hochschulen.

Daß sich gewisse studentische Kreise, die den Offizieren bas Der Staatssekretär.... wandte fich dann den realen Ver. Spuden abguden, wie diese auch eine besondere Ghre" zugelegt hältnissen des dortigen Gebietes zu. Die Diamantfelder, haben, weiß man längst. Daß zu der befonderen Ehre" aber aud) bie man gefunden, feien biel reicher, als die Welt bisher ge besondere Pflichten lommen, dürfte nicht jeder wissen. Bollends glaubt. Die Finanzen des Schuhgebietes seien den Wirrnissen nicht, welcher Art die Pflichten eines folchen teutschen Studenten bis­eines langjährigen Krieges zum Trok sehr gut. Er ging weilen find. Ein Rundschreiben des Ausschusses der königl. akade­vom Jahre seines Amtsantrittes aus und zog folgende Bilanz: mischen Hochschule für die bildenden Künfte gibt darüber nähere Im Jahre 1907 erforderte Ostafrika   einen 8uschuß von 6 Mil­Tionen Mark, ber 1908 auf 4 Millionen Mart herabjant und für 1909 auf 2 Millionen Mark angesetzt ist. Kamerun   erheischte 1907 3 Millionen Mark, im nächsten Jahre 2 700 000 M. und be­gnügt sich für 1909 mit einem Zuschuß von 1600 000 M. Süd­westafrita hatte 1907 65 Millionen Mark erfordert, 1908 ver­langte es 88 Millionen Mark und wird 1909 deren noch 18 Mil­lionen Mark bedürfen. Aber immerhin auch hier ein rapider Rüdgang in den Forderungen. Bei Neuguinea   blieben mit 111 000 02. bie Zuschüsse sich gleich. Bei den Marianen hatte 1907 das Reich noch 340 000 2. Zuschuß zu gewähren und für das kommende Jahr ist ein Ueberschuß von 62 000. zu er warten. Samoa   erheischte 1907 noch 180 000 M. und wird 1909 einen Ueberschuß von 58 000 m. gewähren. Als er in das Staatssekretariat eintrat, waren 75 millionen Mart für die Kolonien erforderlich, und 1909 werden es nur noch 23 Millionen Mart sein. Und lasse man Süd­westafrifa aus dem Spiel, so habe das Deutsche Reich im kom menden Jahre für seine Kolonien im ganzen 5 Millionen Mart aufzuwenden. Der Staatssekretär erwähnte sodann, daß Süd­westafrita eine Gemeinde- und Landverfassung erhalten hat, und daß er sich davon die reichsten Erfolge verspreche. Er berührte die Eisenbahnfrage und behandelte die Eingeborenenpolitik, die dahin geführt habe, daß ohne jede Erschütterung des Arbeits. marktes jedes Unternehmen heute gewagt werden könnte. An der Spizze aller Kolonien ständen jest tüchtige Männer, denen jedes Vertrauen entgegengebracht werden dürfe."

Genoffe Singer empfahl in Begründung dieses Antrages noch, ben freifinnigen Antrag Ablaß   auf Vornahme einer gründlichen Dernburg hat damit wieder einmal den Befähigungs­Revision der Geschäftsordnung überhaupt abzulehnen oder doch bis nachweis als Märchenerzähler abgelegt. Ein Glüd, nach Erledigung der Verfassungsfragen zu vertagen, da eine solche daß ihn die Darmstädter Bank losgeworden ist, denn Bilanzen allgemeine Geschäftsordnungsrevision ins Uferlose auswachsen würde. Dieser Art hätte das Unternehmen sicherlich nicht lange aus­Wie gefährlich das sei, gehe ja aus der Mitteilung des Vorsitzenden gehalten! ( Jund) hervor, der Direktor des Reichstages fet mit einer Daß die Zahlen im einzelnen nicht stimmen, wäre noch Sammlung von Materialien zur Geschäftsordnung beschäftigt, mit nicht das schlimmste, wenn wenigstens die Aufmachung im der er bis zum erbst fertig zu werden hoffe. ganzen annähernd richtig wäre. Aber auch das ist nicht In der Diskussion, die sich an den sozialdemokratischen Antrag der Fall! Inüpfte, bekundeten alle Parteien ein prinzipielles Intereffe für die Dernburg   renommiert damit, daß der Reich 33uschuß fozialdemokratischen Anträge zum Interpellationsrecht. Die Frei- für die Kolonien mit seinem Amtsantritt von 75 auf 23 Mil­finnigen, Rationalliberalen und das 8entrum waren lionen herabgegangen wäre. In Wirklichkeit beträgt er auch damit einverstanden, daß diese Anträge vorweg erörtert und nach dem Etatsentwurf für 1909 34 Millionen, wozu noch

Nach Maßgabe des alphabetischen Ringes hat unsere Hoch­schule im laufenden Semefter den Borfizz, wird also auch im Sadelzuge an erster Stelle stehen.

Es ist nicht nur nationale Notwendigkeit sondern auch Pflicht jedes einzelnen Studierenden fich persönlich an diesem Unternehmen zu beteiligen. Vornehm lich aber die Tatsache, daß unsere Hochschule an der Spitze. stehen wird, läßt es bebingslos als erforderlich er­fcheinen, daß eine allgemeine bollzählige Beteiligung Platz greift.

Am nächsten Sonnabend, den 28. November, 15 Uhr nach­mittags, findet im Vortragssaal eine Versammlung statt, welche vornehmlich diesen Punkt auf der Tagesordnung hat. Mit Hochachtung zeichnet

Der Ausschuß der königl. akademischen Hochschule für die bildenden Künste. Stempel. 1. Borsigender. Peter Bartofit. Ein Drden für den braven Bartofit erscheint uns nationale Notwendigkeit! Frei ist der Bursch! Hurra!

Reichsländische Parlamentsarbeit. Das Programm der reichsländischen Regierung, das sie dem Landesausschuß in der kommenden Session zur Beratung vorzulegen gedenkt, ist mehr als dürftig ausgefallen. Die dringend notwendige Steuerreform wird mit Rücksicht auf die Reichs- Finanz­reform abermals bertagt. Ein Kommunalabgaben. gefes soll zwar geschaffen werden, doch auch hier hat der Reichs­schabsekretär den elsaß  - lothringischen Steuersuchern das Feld bereits abgegraft. Was er noch übrig gelassen, reicht nicht aus, den reichs­ländischen Gemeinden auf die Strümpfe zu helfen. Ohne Ein