Landes- und Boltsinteresse nicht näher unterfuchen, jebenfalls ist es aber mindestens ebenso große natio. nale flight, Land und Voll davor zu bewahren, daß der Reichswagen jeden Augenblid an den Rand des Abgrundes geschleudert werde. An diese Pflicht denken aber diejenigen sehr wenig, die die Fortführung der Blockpolitik für das allerwichtigste halten und in erster Linie deshalb über die Kamarilla jammern, weil sie dem Oberbefehlshaber des Blockes gefährlich werden könnte."
Das sind recht schöne Worte. Aber es wird sich bei den Verfassungsdebatten zeigen müssen, ob das Zentrum diesen Worten auch Zaten folgen lassen und jede Mitwirkung an der Finanzreform von der vorhergehenden Durchfegung der Machterweiterung des Reichstages abhängig machen wird.-
Die seltsame Zumutung.
Wenn sich in der Budgetkommission des Abgeordnetenhauses die Bertreter des Freisinns nicht gleichfalls gegen die Drohung des Vorsitzenden wandten, daß die Sozialdemokratie aus dem Seniorenkonbent ausgeschlossen werden müsse, wenn sie sich nicht hübsch brav verhalte, mag noch damit entschuldigt werden, daß sie durch die Erklärung des Vorsigenden überrumpelt wurden. Daß aber auch die offizielle freifinnige Brefie bis jetzt fein Wort des Protestes dagegen gefunden hat, beweist einen erstaun lichen Grad von Gleichgültigkeit gegen die Rechte des Parlamentes, der Presse und der Deffentlichfeit! Von freisinnigen Blättern ist es nur das nichtoffizielle, Berliner Tageblatt", das Einspruch gegen das Vorgehen des Vorsigenden der Kommiffion erhebt. Es fchreibt:
Wir haben uns den betreffenden Artikel des„ Borwärts" daraufhin angesehen und müssen zugeben, daß er im Tone etwas scharf gehalten ist; er zitiert auch einzelne Bemerkungen bestimmter Kommissionsmitglieder, doch ohne sie zu nennen.
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( Nach der Wiedergabe des Schlußpaffus des perhorreszierten Artikels des Vorwärts" fährt das„ Berl. Tagebl." fort):
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concreto
aus dem
bleiben sollten, und den von der deutschen Arbeiterbewegung ver-| Der jungliberale Berein ging weiter und beschloß einstimmig, anstalteten Bersammlungen" fchied. Ich hatte bei meiner in Rede gefchloffen für die Sozialdemokratie einzutreten. Die Folge ist stehenden Anfrage an den Staatssekretär im engen Anschlusse an die eine beispiellofe Wut des Zentrums, das in einer Weise agitiert Gräfsche Rede nur an die gesamte deutsche Gewerkschafts- und Geert und fämpft, gegen die die Reichstagswahl eine Kleinigkeit ist. Man vereinsbewegung aller Richtungen gedacht, in erster Linie an die Hirsch ist an das Begiristommando herangetreten, um es gegen die Dunderschen Gewerkvereine fowie vor allem an die sozialdemo- liberalen Striegervereinsmitglieder, Reierbeoffiziere und dergleichen tratischen freien Gewerkschaften und die von diesen Organisationen scharf zu machen, thb der Kriegerverband hat den veranstalteten Bersammlungen. Ich hatte sohin alle poli- einzelnen Krieger- und Militärvereinen des Bezirks bereits mittischen, d. b. sozialpolitischen und parteipolitischen Richtungen geteilt, daß jedes Mitglied, das bei der Stichwahl fozial,, unweigerlich dieser Bewegung im Auge, da gegen nicht die nationale demokratisch wählt, politischen, das heißt in die polnischen Verein ausgeschloffen wird." nationalistischen Arbeiterorganisationen und deren Veranstaltungen. Die unpolitifchen" Striegervereine dürfen fich einen solchen An diese konnte ich in diesem Zusammenhange aus einem Terrorismus gegen die Wahlfreiheit ja erlauben. sehr einfachen Grunde nicht denken: 08 war mir fehr genau bekannt, daß die differenzielle Behandlung derselben ,, Edelste und Beste der Nation" unter sich. gegenüber der deutschen Arbeiterbewegung das Hauptmotiv Jn Rönigsberg fand die Provinzialversammlung des des§ 12 selbst war. Herr Kollege Bayer und ich hatten uns ja Bundes der Landwirte" statt. Der Bundesvorfigende Freiherr wochenlang vergebens bemüht, die gesamten Arbeiter b. Wangenheim wünschte für das Reich eine Dividendenstener. organisationen gemäߧ 6 Abs. 3 des Reichsvereinsgefeges Dividenden bis zu 6 Proz. sollen freigelassen, von den darüber aus dem ominöfen§ 12 auszuschalten: Gerade an der Furcht vor gehenden Gewinnen sollen aber 25 Bros. für das Reich erhoben der nationalpolnischen Arbeiterbewegung im Westen scheiterte werden. Er empfahl weiter eine Verdoppelung des Bolles vor allem infolge des Widerstandes der preußischen Regierung auf Raffee, die Einführung eines Monopoles für Rohdiese Ausschaltung! Das alles find feine Geheimnisse! Ueber petroleum, einen Roblen ausfubrzoll und eine Bealle diese Dinge hatten wir die linksliberale Fraktionsgemeinschaftsteuerung der alkoholfreien Getränke. Ersparnisse auf das eingehendste unterrichtet und stets auf dem Laufenden ließen sich an fistalifchen Bauten erzielen, Millionen würden erhalten. in Schulhäusern verschleudert; manches Schulhaus könnte Die Beeinträchtigung der nationalpolnischen Arbeiterbewegung feinem 8wede noch sehr gut dienen. durch den§ 12( damaligen§ 7) erschien uns also bei der Stellung Weiter erklärte der Redner, man müsse bie Gefangenen zu jener Frage in der wild erregten Sigung vom 4. April rebus sie Kolonisten machen, und außerdem auch in den großen Städten das Gesindel stantibus als etwas Selbstverständliches als etwas arbeitsscheue aus feinen Schlupfe Una bänderliches!( Siehe auch die Rede des Abg. Bayer winkel heraustreiben und in ländlichen Kolonien unterin jener Sigung.) Nach alledem fann auch ich nur nach bestem bringen.
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Herr v. Wangenheim lieferte dann bei Besprechung des Sparens" einen föftlichen Beitrag zur Frömmigkeit in feudalen Streifen: Wenn gefagt werde, man folle für den gisfus sparen, so tomme ihm das vor, wie zu seiner Bonner Studentenzeit; wenn da zu frommen 8meden bei den Studenten gesammelt wurde, hieß es: Ja, lieber Mann, einen aler babe ich noch und den verfaufe ich lieber!" So mancher diefer Studenten mag beute vielleicht schon Ston iistorialrat fein und sich als solcher über das genußgierige und begehrliche Bolt entrüsten, das sich nicht mit Bertrösten auf das Himmelreich zufrieden geben will!-
Wissen und Gewissen bestätigen, daß von einer Täuschung Wir haben nichts dagegen, daß das arbeitsscheue Gesindel, das der linksliberalen Fraktionsgemeinschaft durch in den Großstädten bei Geft und Austern das Geld verprast, das den Herrn Staatssekretär b. Bethmann Hollweg ehrliche Arbeiter erworben haben, aufs Land gebracht und hier aur feine Rede sein kann. Ich werde übrigens nicht verfehlen, Arbeit angehalten wird! obige Aufklärung in die zweite Auflage des Kommentars aufzus nehmen. Gine direkte Bestätigung des Vorstehenden finden Sie in der Seite 189 des Kommentars wörtlich abgedruckten früheren Erklärung des Herrn v. Bethmann, welcher die Richtlinie feiner Es liegt uns fern, diese Ansichten vertreten zu wollen, aber es ist Haltung in der Sprachenfrage flar angibt, und die auch mir wohl nicht recht verständlich, welcher 8usammenhang bekannt war. Leider war ich durch Krankheit in der Familie ver zwischen diesem Artikel und der Zusammenseßung des hindert. den letzten Reichstagssigungen anzuwohnen, so daß ich Seniorentonvents im Abgeordnetenhause bestehen soll. meine Anschauung in obigem Sinne nicht geltend machen fonnte. Vielleicht bringt nächstens die Streuz- Zeitung" einen Artikel, Herr Müller reitet sich durch diese Erflärung nur noch der die Beschlüffe über die Beamtenbesoldung tabelt. mehr hinein. Er hat in seiner Anfrage, die er bei der BeSollen bann auch die Konservativen aus dem ratung des Vereinsgesetzes an den Staatssekretär des Innern Seniorenkonvent ausgeschlossen werden? Die Grffafche richtete, ausdrücklich von der ganzen GewerkvereinsDrohung scheint uns von der grundfalschen Ansicht Gegen den beabsichtigten Wahlrechtsraub im Oldenburger Landauszugehen, daß die parlamentarischen Pflichten und Rechte durch bewegung" gesprochen, er hat wieder von der ganzen Gewerkein gewiffes Wohlverhalten der einzelnen Abgeordneten und der vereinsbewegung" in der angezogenen Stelle seines Stommentars tage nahm am Dienstagabend eine öffentliche Volksversammlung ihnen nahestehenden Breßorgane bedingt seien. Das heißt die geschrieben. Die feine Unterscheidung zwischen„ politischen" der Einwohnerschaft Rüstringens und Heppens Stellung. LandtagsAufgaben der Boltsvertreter auf den Kopf und nationalistisch en" Arbeiterorganisationen ist für abgeordneter Schulz- Bant hatte das Referat übernommen. stellen. Herr v. Erffa hat vielleicht übersehen, daß es feit die Katz und nichts als faule Ausrede. Uebrigens Berfammlung war äußerst zahlreich besucht. Einstimmig wurde eine mehr als 18 Jahren fein Ausnahmegefeß gegen die Sozial bergißt err Müller Meiningen babei auch Resolution angenommen, in der die Verlammlung auf das ent demokratie im Deutschen Reiche mehr gibt. Er sollte sich deshalb vollständig, daß auch den politischen" ichiebenfte gegen den Versuch, das Pluralstimmrecht in das vom hüten, auch nur bedingungsweise eine solche Ausfreien Gewerkschaften der Gebrauch der Oldenburger Landtage zu schaffende Wahlgesetz einzuführen, protestiert. nahmestellung den sozialdemokratischen Landtagsabgeordneten an- polnischen Sprache in ihren öffentlichen Ber - Sie erfucht den Landtag, diesen Versuch zurückzuweisen und ein zudrohen." Wahlgesetz zu schaffen, das als Grundlage das allgemeine, gleiche Bekanntlich zog sich der Vorwärts" den Unwillen des Vor- sammlungen verwehrt wird! Ganz unverständlich ist, wie Herr Müller, wenn er alles und direkte Stimmrecht hat, eine Vertretung aller Echichten der Be figenden der Budgetkommission dadurch zu, daß er die Beschlüsse der Mehrheit der Budgetkommission eindringlichst charakterisierte das als selbstverständlich ansah, was er jetzt als selbst- bölferung ermöglicht und die Vertretung der Minoritäten nicht ausund die Verständnislosigkeit der gesamten bürgerlichen Vertreter verständlich ausgibt, die angezogene Stelle feines Stommen- schließt. Heute Mittwoch) finden in den größeren Orten Oldenfür die berechtigten Forderungen der Unterbeamten gebührend an tares abfassen fonnte, wie er es getan hat. Treffend sagt die burgs, wie Oldenburg , Delmenhorst , Barel usw., gleiche Proteftversammlungen statt. den Pranger stellte. Die Unterbeamten dürfen sich also beim Frei- Franti. 3tg," darüber: finn für dessen eifrige Wahrnehmung ihrer Interessen bedanken 1
Der Sprachenparagraph und Müller- Meiningen . Die Frankfurter Zeitung " veröffentlicht ein an sie gerichtetes Echreiben des freisinnigen Reichstagsabgeordneten Müller- Meiningen, dessen wesentlicher Inhalt lautet:
Aus
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Klerifale Denunzianten.
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Spaltungen im antisemitischen Lager.
Die
Die im Reichstage fibenden Antisemiten sind in zwei Lager gespalten; der eine Flügel, unter Führung der Liebermann v. Sonnenberg, Lattmann und Raab, gehört zur Wirtschaftlichen Vereinigung, der andere Flügel, bestehend aus Bindewald, Bruhn, Gaebel, Graefe, Berner und Zimmermann, bildet die Deutsche Reformpartei. Der Abgeordnete Bruhn ist nun aus dieser Reformpartei ausgeschieden, nachdem er schon seit einiger Zeit mit seinen Gesinnungsgenossen in schweren Differenzen lag. Als Vorsitzender des Deutschen Antisemitenbundes wurde er heftig angegriffen. Wie die Staatsbürger- Beitung" mitteilte, handelte es sich um" Unftimmigkeiten" in der Klassenführung.
Das Ende des Falles Scharrelmann. Die„ N. H.- 8." berichtet, daß Scharrelmann sein Entlassungsgesuch eingereicht hat, mit der Begründung, daß er nach Lage der Dinge unter der Bremischen Schulbehörde nicht weiter als Beamter tätig sein kann.-
Eine Schauermär.
Wir bemerken hierzu nur dies: Wenn Herr Müller- Meiningen gewußt hat, was die Ertlärungen des Herrn Staatssekretäre bea deuten sollten, dann hätte er eben jene wichtige Stelle seines Kommentare zum Vereinsgefeße anders fassen müssen, denn dem Lefer tommt es nicht darauf an, was Herr Müller- Meiningen fich dabei dachte, sondern auf das, was er schrieb, und der Leser fann nicht wissen, daß die ganze" Gewerkvereinsbewegung, von der dort die Rede ist, nicht die ganze GewerkvereinsEs ist richtig, daß ich auf Seite 138 des Kommentars( Ausbewegung ist. gabe des Vereinsgefeßes, erläutert von Dr. Ernst Müller, Mitglied des Reichstages für Meiningen , Landgerichtsrat und Dr. Georg Herr Müller hat durch diese Erklärung weder seine, noch Schmid, Regierungsaffeffor in Stuttgart , J. Schweizers Verlag, des Staatssekretärs, noch des Freisinns Lage verbessert! München ) im Anschluß an die belannte, bielumstrittene Erflärung des Staatssekretärs v. Bethmann- Hollweg , wörtlich sage; Gegenwärtig spielt sich in Mülheim a. th. fünf Tage lang dieser Antwort geht hervor, daß die ganze Gewertsvereinsbewegung, gleichbiel welcher politischen Richtung fie an die Stadtverordneten- Stichwahl ab. Bei der Hauptwahl hatten: und Zentrum etwa 2600, Sozialdemokratie 2200 gehört, gleichmäßig behandelt werden soll." Liberale Diese Stelle des Kommentars ist nur verständlich im 8u700 Stimmen. Infolge der gehäifigen Kampfesweise des Zentrums, fammenhange mit der vorausgehenden wörtlichen Wiedergabe der vor allem aber um eine Zentrumsmehrheit möglichst zu ber Rede des Abg. Gräf, der ausdrücklich zwischen den politischen und hindern, beschloß die liberale Partei, daß lein liberaler Wähler nationalen Jntereffen gegenüber dem Bolentum, die unberührt dem Zentrum in der Stichwahl die Stimme geben dürfe. Mit Behagen brudt die bürgerliche Bresse eine Geschichte ab, die offenbar reichsverbändlerischen Ursprunges ist, und mit der der ben altfranzösischen Kriegsruhm sind es in den seltensten Fällen, die barem und empfindlichem Chrgefühl, welche die ewigen Büffe, 3wed verfolgt wird, wieder einmal einen Beweis" für die Undiese Reichsländer nach Afrifa gehen lassen. Die jahrzehntelangen Verbalinjurien und herabiezenden Redensarten nicht länger er bulbjamkeit der sozialdemokratischen Arbeiter zu erbringen. Es Kämpfe der Franzosen in Algerien haben fast jeder elfäffifchen tragen fonnten. Wieviele sind durch den schifanösen Kleindienst, wird behauptet, in Osterwied a.. habe sich der 53 Jahre alte und lothringischen Familie schmerzliche Verluste gebracht, so daß es der in den deutschen Kafernen ganz besonders in Blüte stehi Handschuhmacher Stöber erschossen, meil er sich nicht mehr anders nicht bloßer Leichtsinn ist, der die jungen Reichsländer in die Fremden- und von dem die Herren Offiziere, wie fo manche Kriegsgerichts- bor der systematischen Hänselei und Heßerei seiner Tegion treibt. Am wirksamsten ist hierbei die Furcht vor dem verhandlung bewiesen hat, teine Ahnung haben, derart bis aufs Arbeitskollegen wegen feiner Zugehörigkeit zum Striegerverein und deutschen Militarismus, die diefe Leute veranlaßt, fich Blut gepeinigt worden, daß fie über die Grenze liefen. Nicht minder zur firchlichen Gemeindevertretung zu retten wußte. Die Geschichte ist blanker Schwindel. Wahr ist nur, daß Stöber dem französischen Militarismus in die Arme zu werfen. Bären trägt bei manchem die so hochgepriesene, leider aber am unrechten die deutschen Armeeverhältnisse wirklich so vollkommen und human, Ende angewandte Sparfamleit im deutschen Heere zur Fahnenflucht Selbstmord berübte, und zwar aller Wahrscheinlichkeit nach aus wie sie gepriesen werden, dann mußte diese Furcht sich doch sehr bei. Der unglückliche Refrut erhält sehr häufig wurmstichige und Gründen, die in seinen Familienverhältnissen liegen. Wie wenig bald als unbegründet erweisen. Das Reichsland befigt doch seit icmugige Kleiber und Schuhe, damit soll er bei den zahlreichen Wahres an den angeblichen Setzereien ist, mag die Tatsache un bald vierzig Jahren deutsche Garnisonen, und zwar nicht wenig. Appellen bestehen, ihnen verdankt er manches antreten" bis tief illustrieren, daß Stöber seit 18 Jahren dem Handschuhmacherberbande angehörte und bei seinen ArbeitsAber was die Elsaß- Lothringer in diesen zu hören und zu sehen be in die Nacht hinein, bis ihm schließlich die Geduld reißt. tommen, ist nicht danach angetan, ihnen die Furcht vor dem Ganz besonders aber ist es das Militär strafgefeß mit follegen in beftem Ansehen stand. preußischen Korporalstod und die Abneigung vor der Bidelhaube zu seinen brafonischen Bestimmungen für Bergehen Untergebener, das Reichstagserfahwahl in Weferit. nehmen. Gewig gibt es genug Elsaß- Lothringer, die im viele deutsche. Soldaten in die Fremdenlegion treibt. Die Furcht vor Lande bleiben und sich bequemen, des Kaisers Ehrenrock" einer Strafe, die in feinem Verhältnis zu dem Vergehen steht, eine anzuziehen; bei ihnen ist es aber in den meisten Fällen die Rück Strafe, die im Namen der geheiligten Disziplin verhängt wird und ficht auf Besiz und Vermögen, das ihnen bei einer un eine ganze Menichenezistenz bernichten kann, läßt manchem den geerlaubten Auswanderung nach Frankreich und einer Entziehung der fürchteten Dienst in der Fremdenlegion verlockender erscheinen als Dienstpflicht von der deutschen Berwaltung weggenommen die trockene Folter hinter den Mauern eines preußischen Festungswird, die fie in den fauern Apfel beißen läßt. gefängnisses.
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Amtliches Wahl. ergebnis. Bei der Reichstagserfazwahl im Wahlkreise Bomsta Meferis am 12. D. M. find 21 601 Stimmen abgegeben worden. Von diesen erhielt Oberverwaltungsgerichtsrat Graf v. Westarp ( Dt. Stons.) 11 476, Brobst Stoenspiehs( 8.) 10 209 Stimmen, 6 Stimmen waren zersplittert. Graf v. Westarp ist somit gewählt. Ein Pflaster glaubte der Verein ostdeutscher Jrrenärzte Herrn Wenn wir uns zu den übrigen Deutschen in der Fremdenlegion Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß auch deutsche Geheimrat Dr. Alter, dem Direktor der schlesischen Provinzial wenden, so fommen wir zu dem traurigsten Kapitel, das die preußisch- Offiziere und Unteroffiziere ihre Zuflucht in der Frembenlegion fuchen. Irrenanstalt Leubus , auflegen zu follen: er ernannte den alten deutsche Heeresgeschichte aufzuweisen hat, zu dem Kapitel Soldaten Die ersteren treiben meist Schulden oder sonstige leichtsinnige Herrn in der Sigung am legten Sonnabend zum Ehrenmitglied. mißhandlungen. Es ist schon richtig, die meisten Reichsdeutschen Streiche dazu, den Difiziershelm mit dem Legionärläppi zu ber- Diese Demonstration wird Befremden erregen. Gang abgesehen in der Fremdenlegion find Deserteure, besonders aus den Garnisonen tauschen. Bei den letzteren ist es häufig die Furcht vor einer davon, daß Dr. Alter niemals als Storyphäe in seinem Fach galt, der Reichslande und der westlichen Provinzen. Erwähnt sei hierbei, Festungsstrafe wegen Mißhandlung, die zur Desertion treibt; fie und daß man es in weiten Streifen übel bernierfte, als er feinen daß auch in Luxemburg , Belgien und Holland viele Fahnenflüchtige fahen, wenn mit ihnen nicht weiter tapituliert wurde, einer bedeut Sohn und seinen Schwiegersohn mit der Assistenten beato. Oberarzts Unterkunft suchen. Es ist wohl nicht zu viel gefagt, wenn man an- lichen Zukunft entgegen. stelle in der Leubuser Anstalt betraute ein Verfahren, das im nimmt, daß die Zahl derer, die im Laufe der letzten vier Jahrzehnte von Die angeführten Beispiele werden wohl zur Genüge betweisen, Schneidt- Prozeß fürzlich selbst der Staatsanwalt als nicht gerade hat Dr. Alters Anstalt in dem genannten ihren Truppen weggelaufen find, die Stärke eines mobilen Armee- daß die Franzosen sich gar feinen besseren Werber für ihre Fremden- opportun bezeichnete forps ausmachen würde. Dürften da nicht einmal unsere legion wünschen tönnen als den deutschen Militarismus. Brozeß ja überhaupt nicht allzu gut abgeschnitten. Die Kundgebung Batrioten" stugig werden und sich die Frage borlegen, ob Der franzöfifche Kolonialmilitarismus faßt feine Opfer getviß feiner oftdeutschen Kollegen dürfte infolgedessen bei der breiteren im deutschen Heere wirklich alles so vorzüglich ist, wie sie nicht mit Samthandschuhen an. Seit 1871 mögen ungefähr Deffentlichkeit auf geringes Verständnis stoßen.- behaupten! Die Herren Verteidiger des deutschen Militarismus 20 000 bis 25 000 Reichsdeutsche für die Gloire" der mögen fich drehen und wenden, wie sie wollen, fie ändern nichts großen Nation" Nation" gefallen fein oder ihre gefunden an der Tatsache, daß die menschenunwürdige Behandlung, die Er- no chen und ihre Gesundheit eingebüt haben. ziehung zum Stadavergehorsam, die trotz aller Schönfärberei und aber das muß doch betont werden, daß die Behandlung des Konstantinopel , 16. Dezember. Jm heutigen Ministerrate frog aller Wutausbrüche gegen die Sozialdemokratie hinter den Einzelnen in der franzöfifchen Armee und auch in der Fremdenlegion deutschen Kasernenmauern gang und gäbe ist, in erster Linie den entschieden milder ist als in der deutschen Armee. Die nachte der Großwefir Mitteilungen über die Verhandlungen Grund bilden, daß so viele Mannschaften desertieren, daß Soldaten egotischen Abenteuer, für die die Fremdenlegion in erster Linie ver- mit Desterreich- Ungarn . Er erklärte, daß Botschafter Markgraf selbstmorde in erschreckender Häufigfeit vorkommen. wendet wird, um die eigenen Landestinder zu sparen, die Ent- Pallavicini im Hinblick auf die am Sonntag von der Pforte ge Wer Gelegenheit gehabt hat, die deutschen Elemente der Fremden behrungen, Strapazen und flimatischen Gefahren räumen unter den machten Mitteilungen Instruktionen erwarte. Bezüglich des Legion jahrelang zu beobachten, wird wissen, daß es nicht durch Fremdenlegionären allerdings gewaltig auf. Ihre Knochen bleiben Boykotts wurde im Ministerrate beschlossen, daß, wenn öfterweg verkommene und wüste Menschen sind; dazu werden sie erst in Algerien und Marokko , im Sudan und Dahomey , auf Madagaskar reichische Schiffe mit eigenen Leichterschiffen ihre Waren bis zum durch das Kolonialsoldatenleben, deffen verrohende Wirkung überall, und in Dschungeln und Urwäldern Annams und Tonking. Die auch bei den deutschen Kolonialtruppen nachzuweisen ist, erst ge- Fremdenlegion ist eine Truppe, die in unsere fortgeschrittene Zeit Bollamt brächten, die Zollamtslastträger sie ausladen müßten, daß Sie ergänzen fich aus ungefchickten und schwerfälligen nicht mehr hineingehört, an ihrem Bestehen trägt aber der deutsche man aber private Stailaftträger hierzu nicht zwingen tönne. Drei Refruten, welche das Drangfalieren und Schleifen" beim Egerzieren Militarismus mindestens ebenso viel Schuld wie der französische! Mitglieder des Komitees, Ahmed Riza , Major Enver und Talat, zum verzweifelten Schritte getrieben hat, aus Leuten mit leicht reiz fonferierten während und nach Schluß des Ministervats mit dem
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Die Balkankrise. Die Verhandlungen.