Einzelbild herunterladen
 

Br. 296. 25. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Partei- Angelegenheiten.

Zur Lokallifte. Am 1. Weihnachtsfeiertag veranstaltet der Männergesangverein Eintracht" ein Vergnügen im Lolale Marienhöhe"," Inh. August Stechert( früher Gansewig) in Mariendorf  . Da uns dieses Lokal seit langem beharrlich verweigert wird, ersuchen wir, alle dortigen Veranstaltungen zu meiden, speziell machen wir alle diejenigen, welche die dortigen Friedhöfe besuchen, besonders darauf aufmerksam. Die Lokalfommiffion.

Bierter Wahlkreis. Der Frauen- Vortragsabend in unserem

Kreise fällt heute aus.

Der Vorstand.

Zehlendorf  . Am Sonnabend, den 19. d, mis., pünktlich abends 8 Uhr, findet im Gesellschaftshause des Herrn Wilhelm Mied, Karlstr. 12, eine Volksversammlung mit dem Thema: Das bureaus Karlstr. 12, eine Vollsversammlung mit dem Thema:" Das bureaus fratische Regierungssystem und die Verfassungstrisis in Deutschland  " statt. Referent ist der Reichstagsabgeordnete Genosse G. Ledebour. Es wird ersucht, in der Versammlung pünktlich zu erscheinen, da um 11 Uhr die Polizeistunde eintritt und daher die Versammlung pünktlich eröffnet wird. Ferner sei noch besonders darauf hin­gewiesen, daß am Eingange zum Lofale Ansichtsexemplare folgender fehr empfehlenswerter Schriften, nämlich:" Das persönliche Regiment, Reden der sozialdemokratischen Abgeordneten zu diesem Thema": Lissagaray  , Geschichte der Kommune", und Ulenbroot, Briefe aus der Heide" ausliegen. Es wird namentlich auf das letztere Wert, eines der vorzüglichsten Bücher für die reifere Jugend, hingewiesen und ersucht, Bestellungen auf die bezeichneten Bücher in der Ver­sammlung aufzugeben.

"

Trebbin  . Am Sonnabend, den 19. b. M., abends 8 Uhr, bei Wolf Wahlvereinsversammlung. Tagesordnung: 1. Kassenbericht und Aufnahme neuer Mitglieder. 2. Parteiangelegenheiten. 8. Ver­

schiedenes.

Berliner   Nachrichten.

-

=

Freitag, 18. Dezember 1908.

zwischen Stadt und Fiskus wegen Uebernahme Der Krankenkassenagent als Schwindler. Schwindler. Mit gefälschten der bakteriologisch diagnostischen Unter- Quittungen operierte der Agent Otto Stech aus der Adalbertstraße, suchungen bei ansteckenden Krankheiten. Der längere Zeit bei der Deutschen   Kranken- und Begräbnis­Von der sozialdemokratischen Fraktion wurde durch die Ge- versicherungsanstalt angestellt war. Anfang vorigen Monats verließ er die Stellung und nun machte er sich die erworbenen Kenntnisse nossen Weyl und 3 adek bemängelt, daß darin gerade be- dadurch zu nuge, daß er Schwindeleien betrieb. Er fälschte zahl­züglich der wichtigsten der ansteckenden Krankheiten, der reiche Quittungen und legte sie den Mitgliedern der Kaffe zur Zah Schwindsucht, keine Untersuchungen vorgesehen sind. lung vor. Da alles seine Ordnung hatte, so erhielt er auch stets anstandslos die Gelder ausgehändigt. Jetzt endlich ist die Gesell­Die Buchhandlung unserer Expedition, Lindenstr. 69 Laden, ist schaft dem Betrug auf die Spur gekommen. Die betrogenen Mit­am kommenden Sonntag von mittags 1 Uhr ab geöffnet. Wer glieder müffen nun die Gelder, um die sie durch St. gebracht worden feinen Bedarf an Büchern zu Weihnachtsgeschenken u. dergl. nicht find, noch einmal an die Kasse zahlen. anderweitig und zu anderer Zeit gedeckt hat, hat also noch Gelegen­heit, dies am Sonntag zu tun.

zu haben.

"

"

Die Arbeitszeit der Friseur- und Barbierlehrlinge wird in der Praxis weit über das gefeßlich zulässige Maß ausgedehnt, so daß Der Vorstand des preußischen Städtetages trat gestern unter die Bestimmungen zum Schutze der übermäßigen Ausbeutung der dem Vorsiz des Oberbürgermeisters Kirschner im Berliner   Rathause Jugendlichen lediglich auf dem Papier stehen. In der Morgenpost  " zusammen. Es wurde beschlossen, wie schon im vorigen Jahre, die veröffentlichte dieser Tage der Vater eines solchen Lehrlings folgende an den Landtag gesandte Petition des Städtetages wegen der Auf- Klage: dem Landtage mit Rücksicht auf die inzwischen erfolgten Gesetzes um 210 ihr abends Feierabend zu haben. hebung des Beamtenprivilegiums zu wiederholen und gleichzeitig Um 47 Uhr mußte der Lehrling im Geschäft sein, um dann Der Ladenschluß findet zwar um 9 Uhr statt, doch fällt dem Lehrling noch änderungen eine Ergänzung der Betition zu übersenden. das Putzen der Die Wertzuwachssteuer hat nunmehr auch die Gemeinde die Reinigung des Geschäftsraumes und 1210 Diese Hennigsdorf   bei Tegel   eingeführt. Das Statut über die Becken usw. zu, wobei es in der Regel 10 Uhr wird. Wertzuwachssteuer wird im nächsten Monat veröffentlicht werden. Arbeitszeit wird nicht wesentlich unterbrochen, da es besondere Von den Aufsichtsbehörden ist es bereits genehmigt. Bausen für erstes und zweites Frühstück, Mittagessen, Nachmittags In Hennigsdorf   scheinen die Haberlands noch keinen Einfluß faffee und Abendbrot nicht gibt. Die Mahlzeiten werden vielmehr in Eile eingenommen und die Arbeit anschließend wieder auf genommen. Sonntags ist die Arbeitszeit wie folgt: Anfang/ 47 Uhr, Vom Tierschutz bei der Omnibusgesellschaft. In den Wagen Schluß des Geschäfts 2 Uhr; dann Mittagessen, Reinigung der Räume, der Allgemeinen Berliner Omnibusgesellschaft" sieht man feit Bugen usw., das sich in der Regel bis 3 Uhr hinzieht. Nach dem einer Reihe von Jahren Plakate aushängen, durch die das Publikum Gesetz sollen die Lehrlinge elf Stunden freie Zeit pro Tag haben; ersucht wird, die Wagen möglichst wenig halten zu lassen, weil diese erreichen sie in Wirklichkeit nicht. Wenn ich auch weit entfernt das Wiederanziehen ein schweres Stück Arbeit für die Pferde sei. von der Ansicht bin, daß man jungen Leuten schon während ihrer Diese Mahnung, die übrigens auf eine Anregung des Tierschuß- Lehrzeit ein behagliches Leben sichern soll, so bin ich doch der bereins zurückgeht, ist im Prinzip durchaus zu billigen. Sie ist Meinung, daß man ihnen, abgesehen von den übrigen Mahlzeiten, aber doch nicht ganz unbedenklich, weil sie leicht dazu führen kann, schon im Interesse der Gesundheit wenigstens eine Mittagspause von daß das Personal aus Mißverständnis auch ein übriges tut und einer Stunde gewähren sollte." manchen Fahrgast nötigt, wider seinen Willen während der Fahrt Die Redaktion der" Morgenpost  " bemerkte hierzu: Die Art Die Stadtverordneten- Versammlung auf- oder abzuspringen. Schließlich ist doch der Omnibus nicht für der Friseurgeschäfte bringt es mit sich, daß die Paufen für Essen usw. betvilligte gestern die Mittel zur Veranstaltung der geplanten die Pferde da, sondern für das Publikum- und niemand will gern nicht gar zu genau innegehalten werden. Dafür gibt es während der Hals und Beine zu riskieren, um den Pferden das Wiederanziehen übrigen Zeit noch manches Viertelstündchen, in dem sich die Lehr Umfrage über weitere Einschränkung der ersparen. Immerhin, man kann nur damit einverstanden sein, linge ausruhen können.( Wo fagt die Redaktion der Morgen Sonntagsarbeit im Kleinhandel. Niemand aus der freisinnigen Mehrheit erklärte sich dagegen, daß eine daß die Direktion und das Personal wenigstens dem von manchen post") Humane Chefs werden fie gewiß nicht überanstrengen." Fahrgästen geübten Unfug entgegenwirten wollen, aus purer Be- Die Redaktion der Morgenpost" verkennt die Sachlage voll solche Umfrage veranstaltet werde. Aber namens der Alten quemlichkeit ein paar Schritte vor oder hinter der Teilstrecken- ständig. Die Herren Arbeitgeber, deren Auffaffung die Morgenpost" Linfen  " flagte der Stadtv. Ecard, daß der kleinhandel grenze, an der ohnedies gehalten wird, noch extra halten zu bier bertritt, stellen die Sache allerdings so dar, als sei die Arbeits aus der Beunruhigung nicht herausfomme und nun einer laffen. Wenn aber in diesem Falle die Direktion auf den Schuß zeit deshalb keine Arbeitszeit, sondern nur Geschäftszeit, neuen Schädigung entgegensehen müsse. Ueber die An- ihrer Pferde bedacht ist, so muß man sich um so mehr wundern, weil nicht ständig Kunden zum Bedienen da sind. Abgefehen davon, gestellten der Ladengeschäfte sprach er das große Wort daß sie in anderer Hinsicht sich sehr viel weniger forgfam zeigt. daß gerade die Arbeitskraft des Lehrlings auch in der Zwischenzeit gelassen aus, daß fie gar feine volle Arbeitszeit hätten, rüher war es üblich, an den Endhaltestellen der zum Aufräumen, Buzen usw. gründlich ausgenügt wird, wäre nach Omnibuslinien die Pferde mit Deden gegen die biefer Logit von der Arbeitszeit der Droichtentutscher, der sondern st undenlang plaudernd umherständen. älte zu schüßen, neuerdings aber sdyeint das bei der Au- Bortiers, bon der Dienstzeit der Schußleute usw. die Beit Der Redner ließ durchblicken, daß seine Fraktion, wenn erst gemeinen Berlin.er Omnibusgesellschaft nicht mehr für als Freizeit in Abzug zu bringen, während der sie auf Be das Ergebnis der Umfrage vorliegen werde, alle Hebel in Be- nötig gehalten au merden. Hat vielleicht irgend eine tier- tätigung warten. Sein Wort des Zadels findet das Blatt gegen wegung setzen werde, um die Erweiterung der ärztliche Autorität die allerneueste Lehre aufgestellt, es sei den eine tägliche Lehrlingsbeschäftigung von 14 Stunden, wie auch Sonntagsruhe zu hintertreiben. Genosse Pferden dienlicher, nach Zurüdlegung eines Weges von ½ bis nicht gegen die direkt ungefegliche, länger als bis 2 Uhr bauernde Hinze jezte gegen diese Ausführungen die trockene Er- Stunde auf dem Halteplab nicht durch eine Dede gegen Kälte Sonntagebefchäftigung. Daß die Sonntagsruhebestimmungen auch klärung, da man sich eigentlich die ganze Umfrage sparen geschützt zu werden? Man weiß ja, daß auf dem Gebiet der Heil- bezüglich des freien Bochennachmittags von spätestens 1 Uhr ab in fönne, weil ja die Frage der Sonntagsruhe funde, der Heilkunde für Menschen wie für Tiere, nur zu leicht jeder Woche ebenfalls äußerst mangelhaft innegehalten werden und eine wissenschaftliche Wahrheit", tie bisher Geltung hatte, schon es im Friseurgewerbe im ganzen Jahre nicht einen längst geflärt und spruch reif sei. Schon vor in ganz kurzer Zeit durch eine entgegengesezte wissenschaftliche einzigen freien Sonn- und Festtag gibt, hat der anderthalb Jahrzehnten, als der Handel die Sonntagsruhe Wahrheit" abgelöst wird. Wie denkt eigentlich der Tierschuh- Vater des Lehrlings nicht einmal erwähnt. Da spricht die in ihrer noch jezt geltenden Ausdehnung bekam, habe man verein über diese Saltluftbehandlung schwitzender Pferde? Morgenpost" bon, humanen Chefs. Will sie dadurch das nur als einen Uebergang zur Einführung völliger Sonn­Wegen Arbeitslosigkeit ins Wasser. In der Nacht zum etwa dem 2otal Anzeiger" den Nang streitig machen als tagsruhe betrachtet. Die völlige Sonntagsruhe habe in den allerdings erst wenigen Städten, wo sie bereits eingeführt sei, Donnerstag, um 10% Uhr. sprang der 24 Jahre alte Arbeiter Otto Amtsblatt der Barbierinnung? Riesner gegenüber vom Grundstüd Schiffbauerdamm 6 in die Spree, Eine Jagd hinter einem Einbrecher rief vorgestern nachmittag sich durchaus bewahrt und finde dort den Beifall ebenso der wurde aber durch einen Schiffer von seinem Handlahn aus wieder in der durch den Weihnachtsverfehr außerordentlich belebten Rosen­Geschäftsinhaber wie der Angestellten. Hoffentlich werde auf herausgezogen und einem Schußmann übergeben, der ihn mittels thaler Straße eine große Aufregung bervor. In dem Haufe Nr. 67 diesem Gebiete endlich auch die Stadt Berlin   Droichte der Charité zuführte. Beweggrund zum Selbstmordversuch: dort hat der Rechtsanwalt Dr. Perluhn im zweiten Stock rechts diesem Gebiete endlich auch die Stadt Berlin  ihre Pflicht tun, ehe sie wieder mal durch reichs. feine Wohnung und links die Bureauräume. Ein Einbrecher, der Nahrungssorgen. gesetzliche Regelung dazu gezwungen werde. Durch dieses wahrscheinlich beobachtet hatte, daß Frau Dr. Bertuhn mit dem Wider und Für wurde eine ausgedehnte Debatte entfesselt, Dienstmädchen ausgegangen war und den Anwalt in feinem Bureau wie wenn jetzt schon eine Entscheidung darüber zu fällen sei, Anläßlich der Arbeitslosendebatte im preußischen Abgeordneten- wähnte, öffnete mit einem Dietrich um 5 Uhr nachmittags die ob Erweiterung der Sonntagsruhe wünschenswert ist oder hause haben die einzelnen Minister schöne Reden gehalten und ver- Wohnungstür und machte sich daran, im Berliner   Zimmer ein Spind zu erbrechen. Dr. Perkuhn befand sich jedoch in der Wohnung und nicht. Die Mehrzahl der folgenden Redner sprach sich für sichert, in ihren Refiorts nach Möglichkeit für Arbeitsgelegenheit zu hörte das Geräusch. Als er bom Nebenzimmer aus bas Erweiterung aus, wobei von der Vorausseßung ausgegangen forgen. Wie in der Praris diese Versprechungen eingehalten werden, Berliner   Zimmer betrat, ergriff der Einbrecher schleunigst wurde, daß nur die Geschäftszeit von 12-2 1hr wegfallen zeigt eine Nachricht, die aus dem Bereiche des Eisenbahnministers die Flucht und stürmte die Treppe hinunter nach der soll. Herr Cassel freilich behielt sich und seinen Leuten stammt. Danach sind 14 Arbeiter, die am Görlizer Bahnhof mit Straße. Von dem Rechtsanwalt, dessen Hausgenossen und bor, wie sie später im Augenblick der Entscheidung sich zu Erdarbeiten, Schienen stopfen usw. beschäftigt waren, gefündigt anderen Leuten verfolgt, warf er fein Einbruchswerkzeug der Sache stellen würden. Herr Gronewaldt erboste worden; am morgigen Sonnabend werden die Leute arbeitslos. weg, flüchtete in das Haus Auguststr. 46 hinein, fletterte über einen sich darüber, daß auch der Ausschuß des Kaufmanns- Auch am Dstbahnhof sollen eine größere Anzahl Leute entlaffen Holzgaun mit Stacheldraht vom ersten nach dem zweiten Hof hinüber gerichts sich für Erweiterung der Sonntagsruhe aus werden. Wenn diese Nachricht zutreffend ist, so beweist das wieder Sterften. Hier war er bald entbedt und ergriffen. Mit blutigen und versteckte sich dort in dem Wagenschuppen der Mehlhandlung von gesprochen hat, und denunzierte diesen Ausschuß als jetzt einmal, was von den Reden der Minister zu halten ist. Händen und zerrissenen Kleidern wurde der Ertappte, von einer gleichfalls sozialistisch verseucht. Genosse Singer, der diesem Ausschuß angehört, gab dem sozialistenfürchtigen Frei- Haftentlaffung nach der Hochbahnkatastrophe. Wie wir erfahren, großen Menschenmenge geleitet, nach ber Bache des 12. Reviers in der Linienstr. 201 gebracht. Er nennt sich Arbeiter Hermann finnsmann die treffende Antwort, es sei allerdings höchste ist jest einer der nach dem schweren Hochbahnunglück am Gleis- Schelling, 28 Jahre alt. Db der Name richtig ist, steht noch Beit gewesen, daß auch in dieser Körperschaft breieck Berhafteten, der Mitfahrer Gustav Wende, aus der Peters- nicht feſt. foziales Empfinden sich Geltung ber= vom Verband deutscher   Privateisenbahnbeamten als Verteidiger Ein mutmaßlicher Mörder ist vorgestern abend hier in die Hände fchaffte. Singer stellte noch fest, daß die Forderung, für Wendes bestimmt wurde, aus der Haft entlassen worden. Der Kriminalpolizei geraten. Es handelt sich um den Raubmord, Lebensmittelgeschäfte Ausnahmen zu gewähren, auch von der Rechtsanwalt Dr. Schindler stellte erst mitte voriger Woche den der am 8. 5. W., nachmittags zivischen 1 und 2 Uhr, an dem fozialdemokratischen Fraktion unterstützt wird. Das letzte Saftentlassungsantrag, dem eine umfangreiche Begründung beigefügt 64 Jahre alten Juwelenhändler Julius Frankfurter zu Wien   verübt Wort blieb diesmal dem Magistratsvertreter, dem Stadtrat war. Der Motorwagenführer Schreiber befindet sich noch in Ünter- worden ist. Frankfurter  , der in der Tempelgaffe Nr. 6 wohnte, wurde in seinem Laden, Laurenzer Berg 3, erschossen und beraubt. Weigert, der in einem nicht viel Gutes verheißenden Ton fuchungshaft. Auf den Raubmörder wurde auch in Berlin   gefahndet, weil hervorhob, schon aus dieser unerwarteten Debatte habe man daß er hierher tommen fönnte, um seine gesehen, daß die ganze Frage immer noch nicht geklärt sei. Beute an den Mann zu bringen. Die Angelegenheit wurde hier Im weiteren Verlauf der Sigung fam es zu einer all­Schon wieder haben zwei Kinder beim Betreten von Eisflächen vom Kriminalkommissar Nasse bearbeitet. Dieser hatte gestern gemeinen Aussprache über die vom Magistrat beantragten den Tod gefunden. Der elfjährige Sohn des Schiffseigners Stein gerade Nachtdienst, als ein am 3. September 1886 zu Gera  Zuwendungen an Vereine usw. Hierzu wurden hatte sich bei Fangschleuse auf Wieseneis begeben, brach ein und geriet geborener Handlungsgehilfe Richard Henkel eingeliefert wurde. von verschiedenen Seiten mancherlei Wünsche vorgebracht, so hierbei in einen die Fläche durchschneidenden Graben. Der Knabe ber- entel hatte bei einem Pfandleiher am Hackeschen Markt drei daß Einsegung eines Ausschusses beschlossen wurde. Die Bu- schwand sofort in den Fluten und fonnte nicht gerettet werden.In Herren- und zwei Damenringe zum Versatz angeboten. mutung, auch dem sogenannten Gemeinnügigen der gleichen Weise fand der sechs Jahre alte Hermann Schente, Sohn Geschäftsmann kam der Handel nicht recht geheuer vor. Er ließ die Verein für Rechtsauskunft" eine Beihilfe zu be- einer in Ertner wohnenden Witwe den Tod. Er hatte gestern vormitttag Bolizei holen, die Henkel vorläufig festnahm. Weil er sich über den willigen, wurde von unserem Genossen Stadthagen   als die Eisfläche des Vorflutgrabens bei Ertner betreten, brach jedoch schon Erwerb der Ringe nicht ausweisen konnte, so wurde henfel der berwunderlich bezeichnet, da niemand recht wisse, wer hinter nach wenigen Schritten ein und blieb in dem Moraft des Grabens Kriminalpolizei   zugeführt. Als der Kommiffar die Ringe fah, ftuste stecken. Der Vorfall war von anderen Kindern beobachtet worden, er fofort. Er hatte von Wien   eine genaue Beschreibung der dort dieser noch ganz jungen Vereinigung stehe. Stadthagen   schlug bie es aber nicht wagten, sich der Unfallstelle zu nähern. Als dann geraubten Juwelen erhalten und erkannte an der sehr bezeichnenden vor, die Stadt möge entweder selber solche Rechtsauskunft- endlich Erwachsene hinzufamen, war der Tod des Knaben bereits faffung alsbald, daß die fünf Ringe Henkels zu dem Raube ge­stellen einrichten oder die Gewerkschaften unterſtüßen, eingetreten. Die beiden bedauerlichen Unglücksfälle beweisen, daß hören. Bei dem Verhafteten fand man aber außerdem noch Pfand­deren Arbeiterfefretariate feit langem bewährt das Betreten des Wieseneises, welches sich bei dem geringsten Frost scheine über vier Ringe, ein Paar Ohrringe und eine goldene Uhr. seien. Abweisende Zurufe ließen erkennen, wie der Stadt- bildet, ebenfalls nicht gefahrlos ist und den Kindern verboten Es ergab sich weiter, daß Henkel wegen Urkundenfälschung, Betruges und Unterschlagung schon wiederholt bestraft ist. Der Verhaftete behauptete freifinn über diesen Vorschlag denkt. Zu den Forderungen werden sollte.

Der Staat und die Arbeitslosigkeit.

burger Straße 79, auf Antrag des Rechtsanwalts Dr. Schindler, der

-

Die Erbauung eines Gebäudes für die Stadtbibliothek haben man annahm, Stadtverordneter Ladewig und Genossen beantragt.

Dem

von Beihilfen an die Vereine für Kleinkinder- Sein Amt als Stadtverordneter niedergelegt hat der Stadt- borerst, er habe die Goldsachen schon lange befeffen. Sein Vater bewahranstalten, Kinderhorte usw. führte Ge- verordnete Fähndrich, weil er mit Aemtern überlastet ist. habe früher mit folchen Sachen gehandelt und ihm diese geschenkt. nosse Wurm aus, daß hier die Privatwohltätigkeit nahe Jahndrich ist ein enragierter Vertreter der Hausbesißer und be- Jezt habe er alles zu Geld machen wollen, um seiner Braut ein anständiges Weihnachts- und Verlobungsgeschenk machen zu können. daran sei, sich für bankrott erklären zu müssen. Unser Redner kleidet zurzeit das Amt eines Präsidenten der deutschen   Haus- In der letzten Zeit habe er sich in Berlin  , Dresden   und Halle auf­gehalten. Sobald man erinnerte an den von der sozialdemokratischen Fraktion ge- und Grundbesikervereine. ihm diese Aussagen als unwahr machten Vorschlag, die Stadt solle selber Krippen und Große Teilnahme erregte am Mittwoch eine Arbeiterfrau, die nachwies, gab er zu, daß er am 1. Oftober nach Ber­Kindergärten einrichten. ratlos und weinend in der Fidicinstraße stand. Während ihrer Ab- büßung einer Strafe wegen Urkundenfälschung und Betruges Gefängnis berlassen habe. Bis zum 20. Oftober wesenheit hatten Einbrecher in ihrer Wohnung gehaust und waren das mit ihrer Beute, als die Frau wieder nach Hause tam, ungefehen fei er bei feinen Eltern in Gera   gewesen, später in Budapest   und verschwunden. Die Umstehenden rieten der Wermsten, sich sofort nach Belgrad   und zuletzt auch in Wien  , dort aber nicht mehr nach dem dem Polizeirevier zu begeben und den Einbruch zur Anzeige zu 1. Dezember. Die Schmucksachen wollte Henkel zunächst von seinem bringen, was die Frau auch tat. Es ist wirklich erschütternd, wenn water erhalten, dann von einem Unbekannten in Dresden   gekauft Leute, die sich so wie so jämmerlich durchs Leben schlagen müssen, und endlich in einem Eisenbahnwagen gefunden haben. Die An­auf diese Weise um einen Teil ihres jauer erworbenen Gutes gaben des Verdächtigen werden in allen Einzelheiten gegenwärtig tommen. Gerade jezt vor Weihnachten   trifft ein solches Unglüd nachgeprüft. Ob er als Täter in Betracht kommt, wird sich wohl bald entscheiden.

Der Antrag des Magistrats, den Vertrag wegen Auf­stellung von 8eitungsfiosken und Trinthallen mit den bisherigen Unternehmern zu verlängern, wurde einem Ausschuß überwiesen auf Antrag des Genossen Borg mann, der den Nachweis führte, daß eine anderweitige Vermietung dem Stadtsäckel viel mehr einbringen würde. Eine lebhafte Debatte entspann sich schließlich noch um den bom Magistrat borgelegten Entwurf eines Vertrages doppelt hart