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B. 297. 25. Jahrgang. 1. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 19. Dezember 1908,

Die Vertreter bitten daher, daß die städtischen Behörden auf wie bisher Gehör geschenkt wird, und nach der Versicherung des

Die Deputation der Arbeitslofen beim Mittel und Wege finnen, wie wenigstens der ärgſten Not abzu- Oberbürgermeisters ist das in Zukunft wohl zu erwarten.

Oberbürgermeister Kirschner.

Rörsten, als erster Sprecher, führt aus, daß die Deputation als Vertretung der freien Gewerkschaften und der politischen Or­ganisation zu ihrem heutigen Vorgehen beauftragt sei. Der Ober­bürgermeister wisse, daß die letzte Arbeitslosenzählung 41000 Arbeitslose für Groß- Berlin feststellte. Die Vertreter der Gewert schaften und der Partei sind nun überzeugt, daß die Zahl der Arbeitslosen leider nicht im ganzen Umfange gezählt worden sei; nach der Meinung der Gewerkschaften feien es schon am 17. No­vember 60 000 Arbeitslose gewesen; nur seien durch die Schwer­fälligkeit des Meldesystems viele nicht gezählt worden. Seit dem 17. November sei die Zahl noch bedeutend größer geworden, so daß man diese auf 70 bis 80 000 schäßen fönne. In den großen Maschinenbetrieben von Borsig, A. E.-G., Tur­binenbau, Waffenfabrik, Zimmermann u. Buchloh, Mig u. Genest u. a. m. feien viele Arbeiter entlassen. In den Bauschlossereien, in denen früher Hunderte beschäftigt waren, seien jetzt noch 10 bis 20 Mann; in der Gelbmetallindustrie seien nur noch zwei Drittet aller sonstigen Arbeiter beschäftigt. Bei den Metallarbeitern meldeten sich im Jahre 1908 arbeitslos: 1. Quartal

helfen sei.

regungen zur Linderung der Arbeitslosigkeit bei den städtischen Wir erwarten, daß die von der Deputation gegebenen An­Körperschaften Verständnis finden, damit wenigstens in etwas der herrschenden Not gesteuert wird.

Denkschrift über das Kartellwefen.

Gegenüber den Ausführungen Grnsts verwies der Oberbürger Oberbürgermeister Kirschner glaubte, daß die Deputation von meister darauf, daß die sozialdemokratischen Vertreter in der von den freien Gewerkschaften sei. Er hält es nicht für klug, diese der Stadtverordnetenversammlung eingesetzten gemischten Som­Einem Beschlusse der Gewerkschaftskommission vom 11. De-& rage mit einer politischen Partei zu verbinden, da doch für alle miffion sich überzeugt hätten, daß Vorkehrungen getroffen find. ember gemäß wurde gestern eine Deputation der freien Gewerk die niedrige Zahl der Arbeitslofen am 17. November die in der Versammlung der Gewerkschaftskommission am 11. De Arbeit geschaffen werden soll. Er ist allerdings erstaunt über Zum Schluß der Berhandlungen überreichte die Deputation fchaften und der Vertreter der sozialdemokratischen Wahlbereine, 1908. Im übrigen wären die städtischen Behörden der Frage schon gember gefaßte Resolution, und verspricht weiteres Material' zuzu­bestehend aus den Genossen Rör sten, Siering, Maaß, näher getreten, che die Aufforderung von außen kam. Die Depu- senden. Miesbach , Ernst und Böste beim Oberbürgermeister tationen sind angewiesen, ihre Arbeiten möglichst zu be Kirschner vorstellig, um Rücksprache darüber zu nehmen, wie der schleunigen. Daß dabei viel herauskommt, glaube er aller­gegenwärtigen Arbeitslosigkeit, der damit verbundenen Not und dem Elend zu steuern sei. Wir geben die von den einzelnen Rebbings nicht. Die städtischen Arbeiten werden immer so gestaltet, daß fie möglichst bald fertig werden, jedoch wird der Magistrat noch ein nern borgebrachten Wünsche furz wieder: der Arbeitslosen auf 70 000 bis 80 000 gestiegen mal darüber sprechen. Neu wäre ihm allerdings, daß die Zahl sein soll. In Berlin ist eine sogenannte gemischte Kommission ein­gelebt, die sich mit der Frage der Arbeitslosen- Versicherung be­schäftigen soll. Das Ergebnis muß man eben abwarten. Miersbach: Jn letzter Zeit sind bei städtischen Bauten italie Den vierten Teil und damit den Schlußband der Denkschriften nische Bildhauer herangezogen. Die Berliner Bildhauer wünschen, über das Kartellwesen hat das Reichsamt des Innern vor kurzem daß sie und nicht Italiener in erster Linie berücksichtigt werden. herausgegeben. Er behandelt die rechtliche Stellung der Startelle Die Arbeitslosigkeit ist so groß unter ihnen, daß jest zirka 50 in den ausländischen Staaten. Das Material entstammt den Be­Prozent auf der Straße liegen. Die neue Art, den richten der deutschen Vertretungen im Auslande, sowie der ein­Stein sofort nach Zeichnung zu bearbeiten, wird auch von Berliner schlägigen Literatur. Berücksichtigt find in erster Linie diejenigen Bildhauern zu erlernen und auszuführen sein. Länder, deren wirtschaftlichen Verhältnisse den unseren gleichen oder Ernst: Der Oberbürgermeister äußerte vorhin Zweifel, ob es to bereits die Gefeßgebung in das Kartellwesen eingegriffen hat. opportun war, daß sich die freien Gewerkschaften mit der sozial- Wie ungleich die Beurteilung über den Wert oder Unwert des demokratischen Partei bei dieser Deputation liierten. Die fozial- Kartellwesens in den einzelnen Staaten ist, und tvie demokratische Partei besteht durchweg aus Arbeitern, die die der Begriff Kartell nicht überall den gleichen Inhalt hat, Folgen der Krise in erster Linie am eigenen Leibe zu spüren zeigt der Umstand, daß zu derselben Zeit, in dem einen haben. Infolgedessen ist es nur zu natürlich, daß sie von ihrer Staat Maßregeln gegen die Startelle ergriffen wurden, während in Vertretung verlangt, Vorschläge zur wenn auch nur teilweisen Ab- Australien, in Rumänien staatliche Zwangsmaßregeln zur Anwendung hilfe der herrschenden Not zu machen. Wir sind nicht hier in der gelangten, um für die Petroleumraffinerie eine Kartellbildung durch Hoffnung, daß durch unsere Vorschläge vielleicht irgendwelche Pro- zuführen und zu erhalten. Leider hat die Denkschrift im allgemeinen grammpunkte unserer Partei zu verwirklichen sind. Wir wünschen davon abgesehen, zu untersuchen, inwieweit dort, wo man gefeß­nur, daß seitens der Behörden wenigstens etwas zur Linderung geberisch gegen die Kartelle vorgegangen ist, die gesteckten Ziele des schrecklichen Glends getan wird. Auch treten wir hier nicht etwa erreicht worden sind. Das ist ein außerordentlich großer Mangel, einseitig nur für die Anhänger unserer Partei, sondern für die denn solche Feststellung erscheint uns gerade als das wichtigste. Die Arbeiterschaft insgesamt ein. für diese grobe Unterlassungsfünde in der Denkschrift angeführte Der Oberbürgermeister ist ja wohl für die staatsbürgerliche Entschuldigung, daß nämlich es hierbei vielfach weniger Gleichberechtigung auch der Sozialdemokraten, und die Sozialdemo- auf den Inhalt des Gesetzes, als auf seine Hand­fraten sind doch auch Gemeindemitglieder von Berlin . habung in der Praris anfomme, ist mehr als trivial. Aus diesen Gründen wenden wir uns an die städtischen Behörden, Man geht bei der Beurteilung von Gesetzen selbstverständlich von und ersuchen, die Fertigstellung der Bauten und der Annahme aus, daß die bestehenden, namentlich die neuen Be­sonstigen städtischen Arbeiten im Tempo zu bestimmungen auch durchgeführt werden. Ist das bei der Kartell­schleunigen. Wenn der Oberbürgermeister, so wie wir täglich, den gesetzgebung nicht überall der Fall, so soll man die näheren Um­ganzen Jammer mit ansehen müßte, würde er gewiß mit uns über- tände mitteilen. Die deutschen Vertreter im Auslande, welche das die der Etat schon bietet, größere Summen zur Unter- Der Denkschrift kann man insoweit zustimmen, als sie die Macht einstimmen. Wir wünschen aber weiter, daß außer den Hilfsmitteln, Material geliefert haben, müssen auch hierüber unterrichtet sein. stützung der Arbeitslosen berwandt werden. Allerdings der wirtschaftlichen Verhältnisse, welche ein Gesez wirkungslos machen dürfen diese Zuwendungen nicht den Charakter der Armenunter- fönnen, betont. Das müßte im Rahmen der Denkschrift näher zu stützung erhalten. schildern möglich gewesen sein, denn man sollte annehmen dürfen, daß unsere Konsuln im Auslande soweit volkswirtschaftlich geschult find, daß fie die wirtschaftlichen Kräfte einigermaßen richtig zu beurteilen verstehen.

2. Quartal

3. Quartal

4. Quartal bis 15. Dezember. Summa

8636

7 561

8 280

7824 32 301

Am 15. Dezember 1908 waren 4968 arbeitslos. Unterstüßung an Arbeitslose wurde gezahlt im Jahre 1908: 1. Quartal 261 546,65 M. 241 307,65 184 875,80 145 664,60

2. Quartal

3. Duartal

"

"

4. Quartal bis 15. Dezember Die Arbeitslosigkeit in der Berliner Holzindustrie zeigen die Monatsberichte der Arbeitsnachweise( des paritätischen Arbeits­nachweises und des Verbandsnachweises für die dem Tarifvertrage nicht angefchloffenen fleinen Branchen).

Monat( 1908)

Januar Februar

März April Mai

Juni

Juli

Auguft.

September

Ditober

November

e

am 15. Dezember

Arbeitslose haben sich am legten Tage des Monats persönlich ge­meldet:

Parität. Verbandsnacht.

3886

182.

3308

152

3280

182

3389

273

3316

277

2994

273

2531

281

1553

193

1606

1.58

2001

181

2424

2819

159 148

Kirschner: Die 10 italienischen Bildhauer kommen gegen­über der Gesamt- Arbeitslosigkeit wohl nicht in Betracht. Der Ma­gistrat muß da auch den künstlerischen Intentionen des Herrn Stadt­baurat Hoffmann Rechnung tragen. Ob wir der gewünschten Ar­beitslosenunterftüßung den Charakter von Armenunterstüßung geben wollen oder nicht, kommt für die juristische Beurteilung des Falles nicht in Betracht. Im übrigen möge die Deputation detaillierte Vorschläge machen und ihr Material hier lassen. Daß die städti­schen Arbeiten nicht so fortschreiten, wie es von Außenstehenden gewünscht wird, liegt nicht an den städtischen Behörden. Die Pläne bom Schillerpark find jezt erst wieder geändert. Wegen der Unter tunnelung, resp. Höherlegung der Görlizer Bahn muß mit anderen Instanzen verhandelt werden. Der Magistrat hat sich schon oft über legt, ob er nicht mehr flappern soll, um so auch nach außen sich als die auswärtigen Arbeiter gewissermaßen aufgefordert, nach Berlin zu kommen und nähmen ole jüngere Kräfte womöglich den Ber­

An Unterstützung an Arbeitslose zahlte die Berliner Verwaltungsfozial empfindend zu zeigen. Dadurch aber würden vielleicht gerade stelle des Deutschen Holzarbeiterverbandes

Im Jahre 1908 bis 16. 12. 506 062,49 m. bei 23 690 Mitgliedern

1907

"

1906

"

"

•

1905

"

"

1904

"

•

394 974,56

24 092

" 7

"

"

158 005,47

27 837

" 7

"

11

•

114 617,70

"

"

111 522,44

"

19

22 060 20229

linern noch die Arbeit weg.

daß die städtischen Behörden durch diese Anregung etwas mehr einen größere Summen zur Verfügung zu stellen, damit diese zur tun werden. luch könnte man ja in Erwägung ziehen, den Ver­Rinderung der Not citvas tun könnten.

Körsten verweist darauf, daß die Deputation nach der Rich tung hin allerdings aus Laien besteht, infolgedessen weitere prat Aehnlich wie in der Metall- und der Holzindustrie liege es intische Vorschläge nicht sofort machen könne. Sie erwartet aber, anderen Gewerben. Die Gewerkschaften hätten selbstverständlich alles getan, was in ihren Kräften steht, um ihren Mitgliedern über Die ärgste Not hinwegzuhelfen. Aber was bedeutet das alles gegen die entseglichen Folgen der jet wütenden Krije! Not, Sunger, Glend greifen immer weiter um sich; Selbst= mord und Verbrechen häufen sich. Wenn die Kommunen nicht eingreifen, so könne niemand die Verantwortung für die ein tretenden Zustände übernehmen.,

Kleines feuilleton.

Ernst betont, daß unsere Vertreter in der Kommission und im Plenum wiederholt Vorschläge zur Linderung der Arbeitslosig­feit gemacht haben. Wir wollen je heute feinen Vorwurf erheben, aber toir haben den Wunsch, daß unseren Anregungen etwas mehr Direktor der National Galery" fie irgendwo hatte liegen lassen. Bei der Neueinrichtung eines Zimmers der Galerie, das früher cine Bibliothet enthielt, entdeckte jegt ein Sekretär hinter einem Bücherregal eine dice Mappe. Er öffnete sie und konstatierte mit Der Kampf gegen den Nebel. Aus London wird berichtet: Wit Staunen, daß fie 37 Aquarelle von Turner enthielt, darunter einige lebhafter Spannung sieht man den praktischen Versuchen entgegen, von sehr großem künstlerischen Wert. Sie waren glücklicherweise die jezt im Auftrag der Hochbaubehörden mit dem von Oliver Lodge sehr gut erhalten und konnten mittels Brotkrumen vollständig ge­ersonnenen System zur Bekämpfung des Nebels in der Nähe des säubert werden. Es kommt aber noch besser. Ein Zimmer, das Grosvenor- Kanals vorgenommen werden sollen. Es hat sich ein als Magazin für die Galerie dient, war längere Zeit unbenutzt und besonderes Komitee gebildet, das für die Experimente einstweilen verschlossen geblieben. Der gegenwärtige Direttor der„ National 40 000 M. zur Verfügung gestellt hat. Bereits vor einem Jahre Galery" beschloß es durchsuchen zu lassen, und fand hinter einem crregte der Vorschlag eines Italieners Aufsehen, der sich anheischig Vorhang von Spinngewebe ein zusammengerolltes und mit einer machte, London vom Nebel zu befreien. Er wollte mit komprimierter Schnur zusammengebundenes Paket. Man konnte schon nach einer Luft geladene Geschüße abfeuern, um so durch die atmosphärische oberflächlichen Prüfung des Inhalts feststellen, daß es sich um zehn Erschütterung die Nebelwolfen zu vertreiben. Lodges Erfindung Delgemälde von Turner handelte. Es sind lauter nach der Natur versucht dies Ziel durch elektrische Entladungen zu erreichen. Die gemalte Landschaftsbilder aus der Umgebung von Windsor, Elektrizität wird in die Nebelatmosphäre durch eine Anzahl von Scheiben geleitet, die sich am oberen Ende langer Masten befinden. Der Strom wirkt direkt auf die Bestandteile des Nebels, die unter der elektrischen Einwirkung durcheinander gewirbelt werden und schließlich als schwarzer Schnee" zur Erde niederfinken. Lodge hat seine Versuche im Laboratorium bisher nur in kleinerem Maß­stabe ausführen können, aber die Erfolge ließen nichts zu wünschen übrig. Bei einem Experiment im Freien in Liverpool erreichte man mit einem dieser elektrischen Masten eine Klärung der Atmosphäre in einem Umkreis von über 20 Meter Durchmesser. Zu dem Lon­ doner Versuche wird ein ganzer Kreis von elektrischen Masten er­richtet. Schon jest ist erwiesen, daß diese Art der Mebelbekämpfung 3. B. für den Gisenbahnverkehr außerordentliche Vorteile bringen fann. Wenn die Strecke mit einer Reihe der elektrischen Masten versehen wird, würden die Zugführer selbst beim dichtesten Nebel stets durchsichtige Atmosphäre vor sich haben und die Signale auch bei rascher Fahrt schon von weitem erkennen können. Von dem Ausfall der bevorstehenden Versuche wird es abhängen, ob die Lon­ doner Behörden die neue Erfindung erwerben.

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Humor und Satire.

Nachruf. DBürgermeister Schildking! Kaum vierzig Jahre bist Du alt und schon so müd' und schon so talt? Bei Gott, Du bist kein Wifing! Zwar dieses Dein Gebaren ,. nur gar zu leicht begreift es sich: fie ließen alle Dich im Stich, die Freisinnsheldenscharen.

Doch sollst Du jest nicht flennen! Wir fagten's gleich: die Männlein da, in deren Reihen man Dich sah, die müßtest Du doch kennen! Das schreibt auf seine Fahnen: Es lebe hoch die Männlichkeit!" und hat mit Männern Aehnlichkeit wie der Kapaun mit Hahnen.

Notizen.

Franz.

Betrachten wir nun die einzelnen Länder und beginnen wir, wie die Denfschrift, mit

Desterreich,

fo fällt bei Vergleichung mit Deutschland sofort folgender, für die Arbeiterklasse wichtiger Unterschieb auf: Das österreichische Gesetz vom 7. April 1870 versagt der Verabredung von Arbeitgebern, welche bezwecken, mittels Einstellung des Betriebes oder Entlassung von Arbeitern diesen eine Lohnverringerung oder überhaupt ungünstigere Arbeitsbedingungen aufzuerlegen, die rechtliche Wirkung. Dasselbe gilt auch von den Stoalitionen der Arbeiter. In Deutsch land haben wir in dem bekannten§ 152 der Gewerbeordnung eine analoge Bestimmung, denn es heißt dort: Jedem Teilnehmer steht der Rücktritt von solchen Vereinigungen frei und es findet aus letzterem weder Klage noch Ginrede statt. Der Unter­schied zwischen Deutschland und Desterreich ist der, daß die Verweigerung einer rechtlichen Wirkung in Desterreich für beide Teile gilt, während in Deutschland nur die Arbeiter davon betroffen werden.

Das Reichsgericht hat nämlich, wie seinerzeit im zweiten Teil der Denkschrift mitgeteilt wurde, durch Urteil vom 4. Februar 1897 verbände des Rechtsschutzes teilhaftig seien. Erst durch diese Sonder­und vom 6. November 1902 entschieden, daß die Unternehmerfartell­stellung, welche das Reichsgericht den Unternehmerverbänden ein geräumt hat, ist es in Deutschland möglich geworden, die ver­einbarten hohen Konventionalstrafen einzuflagen, die für We schäftigung von Arbeitern, die von der Unternehmervereinigung ausgesperrt find, festgelegt find. In Desterreich entbehren die Bedeutung des Dartvinischen Selektionsprinzips und Probleme der Artbildung" allgemeines Interesse.

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Kunstchronit. Die Winterausstellung der München Sezeffion, die gegen Weihnachten eröffnet werden soll, wird das gesamte Werk des Vialers Hans v. Marées, eines der stärksten Anreger der neueren deutschen Malerei, umfaffen. Staatliche, städtische und Privatsammlungen haben an 200 Nummern Her­geliehen.

Deutscher Byzantinismus am Nordpol Jm vorigen Jahre unternahmen zwei deutsche Geographen die Ver­meffung und Kartierung der Liefde- Bucht in Nord- Spitbergen. Die Karte ist fürzlich erschienen und weist folgende Namen für eine Anzahl Berghöhen der Polarinsel auf: Deutsche Warte, Germania­höhe, Grafenhöhe, Prinzenkopf, Auguste Vittoria­öhe, Kronprinzenhöhe, Wilhelmhöhe.- Das einzige Tröstliche ist, daß dieser geographische Byzantinismus de oben wenig Schaden anrichtet. Man muß sich nur wundern, daß die niedrige Temperatur des Nordpolargebietes so wenig die byzantinische Glut zu dämpfen vermochte.

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- Frankreichs größter Hafen ist Paris und nicht wie man wohl zunächst denken möchte, Marseille . Der Güter­verkehr von Marseille betrug im Jahre 1906 6745 840 Tonnen. In derselben Zeit aber überstieg der Güterverkehr der Flußichiffahrt in Paris 10 Millionen Tonnen. Wie der Economiste Français" berichtet, umfassen die Pariser schiffbaren Wasserläufe mehr als 12 Kilometer der Seine, wozu noch drei Kanäle treten, die zusammen ein ansehnliches Wasserstraßennez bilden, das mit den Wasserwegen Belgiens , mit dem Rheine und mit dem Meere verbunden ist. Allein der Seinelauf verzeichnet in Paris im verflossenen Jahre einen Schiffsverkehr von 36 654 Fahrzeugen. Der Pariser Hafen betwältigt allein nicht weniger als 47 Proz. des gesamten Güterverkehrs der französischen Hauptstadt.

- Fortschritte des drahtlosen Fernverkehrs. Die Funtentelegraphenstellen in San Francisco und Honolulu haben fürzlich zwei Stunden lang auf die außerordentliche 47 Bilder von Turner entdeckt. Aus London wird berichtet: Reichweite von 3700 Stilometer, die nur noch durch die Nauener Die romantische Atmosphäre, die das Leben des englischen Malers Station übertroffen wird, in Verbindung gestanden. Das draht William Turner , des ersten Impressionisten", umgab, scheint Iose Fernsprechen ist von De Forest auf Schiffen der nach dem Tode des Künstlers noch seine Werte zu umschweben. Es britischen Kriegsmarine bis 90 Kilometer mit Erfolg erprobt worden. sind noch nicht drei Jahre verflossen, seitdem in einem verstaubten Haedels Nachfolger. Für Professor Haeckel, der seines Die Wasserträfte des Niagara haben eine neue Winkel feines Hauses zu Chelsea einige seiner bedeutendsten Bilder hohen Alters wegen seine Profeffur niederlegt, ist Professor Ludwig Feststellung erfahren. Electrician " macht darüber Mitteilung und gefunden wurden. Jest hat man aber plöblich nicht weniger als Plate berufen worden. Er hat den Ruf angenommen und wird berichtet, daß die mittlere Wassermenge des Niagara bei niedrigem 47 seiner Werke, die längst vergessen oder überhaupt nicht bekannt zu Ostern 1909 das Lehramt und die Direktion des Zoologischen Wasserstande 6300 Kubikmeter in der Sekunde beträgt. Bei einem ivaren, ans Licht gezogen. Es ist geradezu wunderbar, daß eine Instituts und( gemeinsam mit Haeckel) die Leitung des Phyletischen Gefälle von 90 Meter ergibt das 7,5 Millionen Pferdekräfte. In so große Anzahl von Bildern eines der bedeutendsten Künstler des( stammesgeschichtlichen) Museums in Jena antreten. 2. Plate war den jetzigen vier Betrieben werden davon 650 000 Pferdestärten aus­19. Jahrhunderts ein halbes Jahrhundert Turner starb im Jahre bisher Leiter des Zoologischen Instituts an der Landwirtschaftlichen genust. Abgeliefert werden davon 600 000, die nach den Tarifen 1851- verborgen bleiben konnte. Das Wunderbarste aber ist, daß Hochschule zu Berlin ; er ist ein Schüler Haeckels und erklärter An- bei 24stündigem Betriebe in 300 Tagen eine Jahreseinnahme von fie verborgen blieben, weil ein etwas vergeßlicher oder zerstreuter hänger des Darwinismus. Von seinen Schriften hat die über die 14 Millionen Mark bringen.