Aus dem preußischen Abgeordnetenhaus.( Nr. 46.) Vorlagen und Mitteilungen des Ministers der öffentlichen Arbeiten ( Druckfachen des Landeseifenbahnrats) nebst den Ber handlungen des Landeseisenbahnrats im Jahre 1908.

( Nr. 48.) Bericht der verstärkten Budgetkommission über die Besoldungsordnung. ( Nr. 50.) Staatsvertrag zwischen Preußen und Hamburg  , be­treffend die Verbesserung des Fahrwaffers der Elbe  und andere Maßnahmen zur Förderung der Seeschiffahrt nach Ham­ burg  , Altona   und Harburg  . Entwurf zu einem Gefeße über die Aenderung der Landes­grenze gegen die Freie und Hansestadt Hamburg  im Landkreise Harburg  . ( Nr. 62.) Entwurf eines Gefeßes, betr. die Vereinigung der Städte Saarbrüden, St. Johann und Mahlstatt Burbach zu einer Stadtgemeinde Saarbrücken  ".

Aus Süditalien  .

Reggio  ( Calabrien), 22. Januar. Hente früh 4 Uhr erfolgte ein ftarter Erdstok, dem unterirdisches Donnern voraufging. Meffiua, 22. Januar. Die Mannschaften der Kriegsschiffe Napoli", Re Umberto  ",„ Vittorio- Emanuele  "," Lombardia  ", " Agordat"," Regina Elena" und" Regina Margherita  " haben an der falabrischen Küste sowie in und um Meſſina   eine große Anzahl Schutzhütten fertiggestellt, die für mehrere Tausend Menschen Unter­In der letzten Nacht wurden wieder mehrere leichte Erdstöße wahrgenommen.

funft bieten.

Der Postdienst ist vollständig wiederhergestellt.

fagen gehe ferner hervor, daß ein derartiges Leidenbegängnis in, nur der Kampf aller Ausgebenteken wider die Klassenherrschaft der Ausbeutenden, wider die bürgerliche Ordnung vermag den Langendreer   nicht als ortsüblich anzusehen sei. Anders ging ein ähnlicher Fall in Borbed bei Effen aus. Zur Proletarierinnen ihre volle Befreiung zu bringen. Beerdigung eines Genossen in Dellwig   bei Borbeck   hatte der Verlag So haben die Vertreterinnen der Petersburger Arbeiterinnen der Arbeiterzeiturg" einen Kranz mit roter Schleife gewidmet. mit der wünschenswerten Klarheit und Schärfe die grundsätzliche Die in eine Anzahl von vierzehn Mann erschienene Polizei ver- und praktische Konsequenz der gefchichtlichen Bedeutung gezogen, langte und erzielte die Entfernung der Schleife. Es folgte ein welche der erste allrussische Frauentongreß beanspruchen darf. Strafmandat von dreißig Mart, für den Kranzträger, das sich auf Denn dieser muß vor allem als Ausdruck der fortgeschrittenen eine Polizeiverordnung von 1907 stüßte, wonach das Tragen von Klassenscheidung in Rußland   gewürdigt werden, als Beweis da Abzeichen, Bändern usw. in anderen als den Landesfarben verboten für, wie sehr die glühende Atmosphäre der Revolution die soziale ist. Das Schöffengericht, das sich dieser Tage mit diesem Fall zu Differenzierung der Klassen beschleunigt und auf die Spize ge beschäftigen hatte, tam zur Freisprechung. Das Urteil führt aus: trieben hat. Nicht die Sammlung der bürgerlichen Frauen Ruß­  „ Es geht aus der Polizeiverordnung nicht hervor, daß unter lands zum Kampfe für die volle soziale und politische Gleich­Bändern auch Kranzschleifen usw. zu verstehen sind. Es war des- berechtigung des weiblichen Geschlechts ist der Hauptsinn des Kon­halb Freisprechung unter Uebernahme der Kosten auf die Staatsgresses. Das ist vielmehr die Bekundung der Tatsache, daß in der fasse zu erkennen. Welt der bürgerlichen Frauen die Macht der Klassengegenfäße Die weitere Frage, ob die Polizei berechtigt gewesen sei, die wirksam zu werden beginnt, die die russischen Frauenrechtlerinnen Entfernung der Schleife zu verlangen, wolle das Gericht nicht ent- mit den gleichen Phrasen und Illusionen bestreiten wie ihre scheiden." Klassengenossinnen außerhalb des Moskowiterreichs. Die Frauen der oberen Bevölkerungsschichten Rußlands   empfinden instinktiv

Bom Straffonto der Presse. Vor dem Schöffengericht Offen- oder bewußt ihre Zugehörigkeit zu der Klasse der Besitzenden. burg( Baden) mußte sich Genosse J. Winter vom Wolfs- Sie berlassen das Lager der Revolution, des entschiedensten blatt" wegen Beleidigung verantworten. Kläger   war der Ver- Kampfes für die Freiheit der Gesamtheit, und gehen zum bürger­leger Bosch des in Lahr   erscheinenden Zentrumsblattes, der sich lichen Liberalismus über, der die politische Emanzipation und durch einen Artikel beleidigt fühlte, worin die Behandlung der Ar- Herrschaft der Bourgeoisie allein erstrebt und bei dem die Damen beiterschaft seiner Druckerei getadelt wurde. Durch zahlreiche Zeugen pathien, welche die bürgerlichen Liberalen jeder Couleur unter ihre Stlasseninteressen in guter Hut wissen. Die lebhaften Sym­wurde nachgewiesen, daß im allgemeinen die Stritik berechtigt war. Borantritt der Kadetten dem Kongres entgegenbrachten, find Das Gericht fam indes, da nicht alles erwiesen fei, zu einer Ver- ebenso charakteristische Anzeichen dafür, wie die Versicherungen urteilung des Genoffen Winter, dem eine Geldstrafe von 50 M. auf führender Frauenrechtlerinnen. So erflärte Frau Schabanoff: erlegt wurde.j " Wir müssen solidarisch, Hand in Hand mit unseren Freunden, den Fortschrittlern, gegen die Rechtlosigkeit der Frau kämpfen." Die nämliche Tagung, auf der unaufhörlich die Notwendigkeit be= tont wurde, die russische Frauenbewegung auf die breiteste Grundlage zu stellen", ist eine wichtige Etappe des Entwickelungs­prozesses, der die bisher revolutionären Frauen der besitzenden klaffen in die enge Hürde der bürgerlichen Demokratie treibt. Die Sammlung zum Stampfe für das Recht des Geschlechts dect nur den Rückzug zum Kampfe für die Vorrechte der Klasse.

Jugendbewegung.

Die Probenummer der Arbeiter- Jugend",

Der Avanti" gegen den General Mazza. Der„ Avanti" veröffentlicht an leitender Stelle einen heftigen Angriff gegen den General Mazza, deffen Unfähig. des von der„ Zentralstelle für die arbeitende Jugend Deutschlands" feit wir des öfteren beleuchtet haben. Vom„ Avanti" wird gefchaffenen Jugendorgans, wird in einer Auflage von mehr dem Kommandanten des Erdbebengebietes der Vorwurf ge- als 200 000 gemplaren erscheinen. Trotzdem war es der macht, mit Rücksicht auf die verschütteten Wertsachen die Nach- Sentralstelle nicht möglich, alle Wünsche in vollem Maße zu be grabungen nach lebenden Menschen verzögert und vernach- friedigen. An den Bestellungen mußten zum Teil recht erhebliche lässigt zu haben. Drei Tage, ehe man den letzten Lebendigen Streichungen vorgenommen werden. Dabei ist aber so verfahren aus den Trümmern zog, hätte der General die Nachgrabungen worden, daß alle Besteller möglichst gleichmäßige Berücksichtigung einstellen lassen! In dem hochgelegenen Teil von Messina   sei gefunden haben. Wenn mit der Verbreitung der Probenummer, bis zur Stunde keine systematische Durchforschung der die bekanntlich am 30. Januar erscheint, überall eine recht awed Trümmer vorgenommen worden. Der General hatte sich mäßige Agitation verbunden wird, dann muß es auch gelingen, für also unfähig gezeigt, die Folgen des Unglüdes abzu unsern jungen Kampfgenoffen eine recht stattliche Abonnentenzahl au schwächen. Der Avanti" fordert daher den Kriegsminister gewinnen. auf, den General in Anflage zustand zu verfeßen, und erinnert daran, daß ein Feldherr, der nach einer mili­tärischen Niederlage den Rückzug nicht zu organisieren weiß, nach dem Kriegsgericht sogar mit dem Tode durch Erschießen bestraft werden kann. Wolle man dagegen einwenden, daß ein General wohl für den Kriegsfall, nicht über für ein Erd­beben vorbereitet sein müsse, so ergäbe fich aus diesem Ein­wand eine logische Folge: die Betrauung eines Generals mit der Leitung der Rettungsarbeiten sei ein Irrtum gewesen, und der General Mazza sei sofort dieses seines Amtes zu entheben. Der„ Avanti" stellt somit dem Kriegsminister die Alternative: den General Mazza in Anklagezustand zu ber­fetzen oder ihn zu entlassen.

Aus der Partei.

der ihn bisher noch allein vom sozialdemokratischen Lager trennte. Durch den llebertritt ist die fozialdemokratische Frattion des schwedischen Reichstags auf 34 Stöpfe angewachsen.

Polizeiliches, Gerichtliches ufw.

Ein spätes Rachspiel aur Maifeier 1908.

Soziales.

Berschärfte Hörigkeit ausländischer Arbeiter.

-

Männer erstrebten. Inmitten der allgemeinen revolutionären

Die russische Frau- um der Kürze halber diesen historisch schielenden und schiefen Ausdrud zu gebrauchen steht nicht seit heute und gestern im Stampfe für die Gleichberechtigung. Ge schichtliche Umstände, die wir aus Mangel an Raum hier nicht einmal andeuten fönnen, haben sie viele Jahrzehnte früher als die Frauen Westeuropas   zu Vorfämpferinnen für die volle Be freiung des weiblichen Geschlechts gemacht. Und wahrhaftig: gar manche glorreiche Schlacht haben sie geschlagen. Russinnen find es gewesen, die die Tore der Universitäten in der Schweiz  , in Frankreich   und anderwärts für die Frauen geöffnet haben. Was sie als Aerztinnen, Lehrerinnen, Gelehrte geleistet, zwingt der fühlsten Betrachtung hohe Achtung, ja Bewunderung ab. Auf dem Gebiet der Boltsbildung, der sogenannten Wohltätigkeit fozialen Hilfsarbeit haben sie mit ebensoviel Einsicht als Selbst­verleugnung gewirkt. Der Vertreter der Petersburger Stadt­verwaltung, welcher den Kongreß begrüßte, fonnte mit Recht an­Nach einer Ministerialanweisung soll die schon beftehende erkennen: Die Hälfte der leses und schreibfundigen Bevölkerung Grenz- Zwangslegitimation der in gewerblichen Betrieben der Residenz verdankt ihre Glementarkenntnisse den Frauen. beschäftigten ausländischen Arbeiter mit dem 1. Februar Asyle und Krankenhäuser, Kinderkrippen, alle Wohltätigkeits­in Straft treten. Die Landräte der östlichen Provinzen er- institute sind ihr Wert." Größer noch sind die Ruhmestitel der lassen diesbezügliche Bekanntmachungen in den Streisblättern. Russin als politische Stämpferin, als Revolutionärin. Jeder zollbreit Danach unterliegen dem Legitimationszwang an der Grenze Boden, der dem Absolutismus abgerungen wurde, ist mit dem sämtliche ausländischen Arbeiter, nicht nur die in der Land- dinnen der revolutionären Kämpfe haben Russinnen aller Klassen Herzblut von Frauen getränkt. Als Märtyrerinnen und Hel wirtschaft beschäftigten. 8um Zwecke der Beschaffung von bewiesen, daß das weibliche Geschlecht der höchsten Bürgertugenden Inlandsausweispapieren( Legitimationsfarten) werden fähig ist. Aber bei allem hat es bisher in Rußland   keine be­neitere Grenzämter der Deutschen Feldarbeiterzentrale in fondere Frauenbewegung gegeben. Das Streben nach der Gleich­Berlin errichtet in den Kreisen: Hadersleben  , Weener  , berechtigung des weiblichen Geschlechts setzte sich als Teil der all Borken  , Kaldenkirchen  , Kempen  , Stadtkreis Aachen und Saar  - gemeinen revolutionären Rämpfe durch, und das in allen deren brüden. Das Grenzamt in Insterburg   fällt fort. Die Ge- Phasen und Formen. Frauen und Männer rangen gemeinsam Verstärkung der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion Schwedens. bühr für die Zwangslegitimation ist von zwei auf fünf die Vorurteile gegen das weibliche Geschlecht nieder, zertrümmer­ten zusammen soziale und rechtliche Schranken, welche jeiner Der Stockholmer   Bürgermeister und Reichstagsabgeordnete Mark erhöht. Dem Legitimationszwange unterliegen Bildung und Betätigung gezogen waren. Ihr Ansturm war vor Lindhagen ist am Dienstag der Arbeiterkommune Stockholm   bom 1. Februar ab ohne Rüdficht auf ihre Nationalität auch allem ftets eine Schlacht gegen die Reaktion, gegen das abso und somit der sozialdemokratischen Parteiorganisation beigetreten. Die dauernd im Inlande befindlichen ausländischen Arbeiter, lutistische System, seine Trager und Schergen, seinen Geist. Die Er nahm noch am selben Tage an der sozialdemokratischen Fraktions- mit Ausnahme derjenigen, die im Auslande wohnen und täg- Berschmetterung dieses Systems, die Aufrichtung politischer Frei­heit für das ganze Volf war das hehre Jdeal, das die Frauen mit fizung teil. Der Fraftionsvorsitzende, Genoffe Branting  , hieß lich über die Grenze zu ihrer Arbeitsstätte kommen. das neue Parteimitglied willkommen und bezeichnete seinen Ueber- Auch eine noch verschärfte Stontrolle über fontraftbrüchig der gleichen heroischen Inbrunft und Opferfreudigkeit als die fritt zur fratischen Anschauungen Lindhagens und als den formellen Schritt gewordene Arbeiter soll Plaz greifen. Die Arbeitgeber follen Bewegungen und Kämpfe gab es tweder Raum noch Zeit für eine sofort ihrer Jedoch die von der revolutionären Produktion, den Klassen­Ortspolizeibehörde anzuzeigen. Diese haben fofort Namen und Herkunft der bertragsbrüchig gewordenen Arbeiter ihres gegenfäßen und Atlassentämpfen vorwärts geschobene Entwickelung Bezirks unter Angabe der Nummer der Legitimationstarte läßt ihrer nicht spotten. Was in puntto der Klaffenscheidung die an die„ Redaktion des Königlich Preußischen Beit der Evolution vorbereitet, das hat die furze, aber inhalts­8entralpolizeiblattes" in Berlin   mitzuteilen. Die reiche Periode der Revolution rasch vollendet. Die Bourgeoisie beiterinnen zu je einem Monat Gefängnis verurteilt worden, weil getroffenen ausländischen Arbeiter, sollen nicht, wie bisher, die Klassen gegenüber. Die Gründung einer besonderen Frauens Vom Schöffengericht zu Nordhausen   waren seinerzeit zwei Ar- fontraftbrüchigen, aber ohne gültige Legitimationstarte an- hat in ihrem Verlauf mehr vor dem Proletariat als vor dem stehen sich Schub über die Grenze sondern es soll fucht werden, fie nach ihren bisherigen Arbeitsstellen zurück- erscheinung zu der Massenflucht der bürgerlichen Intelligenz aus zuführen. den sozialdemokratischen, den revolutionären Organisationen der Eine Mahnung an die Arbeitgeber, die ausländischen Arbeiterflaffe. Beide Vorgänge deuten darauf hin, wie tief und Arbeiter menschlich zu behandeln sowie ihnen bessere Lohn- nachhaltig, wie fruchtbar bie russische Revolution gewirkt hat. und Arbeitsbedingungen zu gewähren und damit Kontrakt- Dies übrigens nicht bloß in dem aufgezeigten Zusammens brüche der Arbeiter zu verringern, ist in dem Erlaß des bang. Alle blutigen, furchtbaren Schrecken der Konterrevolution Ministers nicht enthalten. Hoffentlich wird man mit diesen vernichten können. Ohne daß die reisige, hehre Gestalt der Revo­haben die politischen Errungenschaften der Revolution nicht völlig verschärften Maßregeln nach und nach erreichen, daß auch die lution ihren gewaltigen Arm über Rußland ausgeredt   hätte: riidständigsten ausländischen Arbeiter der preußisch- deutschen wären dort Berhandlungen wie die des Stongresses unmöglich gewesen. Auch in diesem Sinne hat das stolze Wort seine Be Grenze fernbleiben werden. rechtigung, das eine Arbeiterin, Frau Wolkowa, den tagenden Damen zurief: Daß wir hier die Möglichkeit erhalten haben, uns zu versammeln und das zu erörtern, was uns not tut, ist boc allem die Frucht unserer Bemühungen und unserer Arbeit." Weil die russische Revolution iwie andere Revolutionen auch nicht im ersten glänzenden Anlauf zu fiegen vermochte, reden weise Thebaner, die den Schlußaft mit dem ganzen geschichtlichen „ Das alte Jahr", so schreibt die Gleichheit", hat für die Prozeß verwechseln, gern mit erhobenem Schulmeistersinger von sozialistische Internationale mit einem bedeutsamen, hoffnungs- ihrem Scheitern. Der Petersburger Frauentag gehört zu jenen reichen Ereignis abgeschlossen. In dem Rußland der gewalttätigen Ereignissen, welche nach den verschiedensten Richtungen hin die Konterrevolution hat das sozialdemokratische Proletariat- ver- schöpferische fruchtbare Kraft der Revolution, das Fortleben ihres treten durch die Petersburger Gewerkschaften und die von ihnen Werkes beleuchten, welche insbesondere bekunden, daß das Prole= beeinflußten Arbeiterinnentreise bekundet, daß es nach wie tariat ihr Banner mit starker Faust dem russischen Volke voraus. Die staatsgefährlichen roten Schleifen. vor als fämpfende, revolutionäre Klasse auf dem Plane steht. trägt. Mag die Revolution in Rußland   in naher Zukunft sich Bom Bochumer Schöffengericht war der Genosse Freudenstein Auf dem ersten allrussischen Frauenkongreß hat es durch die Ber- raffeind in die Höhe richten, um den Absolutismus trok allem aus Langenbreer wegen Tragens eines Stranzes mit roter Schleife treterinnen der Petersburger Arbeiterinnen. Kühn und stolz das Beistandes der in- und ausländischen Bourgeoisie zu bezwingen; zu 15 M. Geldstrafe verurteilt worden. Die Berufung wurde am Banner feines bewußt geführten Stlassenkampfes entrollt. Den mag die bürgerliche Erneuerung des unglüdlichen Landes fich Mittwoch vor der Straftammer Bochum   verhandelt. In einem ängstlichen und halben Forderungen bürgerlicher Reformer haben in einem langsamen, ekelhaften, schreckensreichen Zerschungs- und früheren Termin war beschlossen worden, Beweis darüber zu er unsere Genossinnen die eigenen ganzen Poftulate des inter  - Fäulnisprozeß der herrschenden Klaffen durchfeben, wie in dem heben, ob in Langendreer   das Tragen derartiger Schleifen bei Bee nationalen Proletariats entgegengestellt. Den Singfang von der berpreußten Deutschland  : das klassenbewußte Proletariat wird erdigungen von Mitgliedern der sozialdemokratischen Partei orts- Busammengehörigkeit der Frauen aller Klassen aller reform- unbeirrt an der Erfüllung feiner revolutionären Mission are üblich set. Rechtsanwalt Dr. Rawisti wies auf ein im vorigen begehrenden Elemente überhaupt, haben sie durch den Ausdruck beiten. Von sozialdemokratischem Geifte erfüllt und geleitet, Jahre gefälltes Urteil des Bochumer   Schöffengerichts hin, in ihrer unerschütterlichen Ueberzeugung beantwortet, daß die Stlaffen gehen die jungen russischen Gewerkschaften tros aller Gewalttaten welchem dies ausdrücklich festgestellt wird. Gin Polizeibeamter aus intereffen in der Frauenwelt so gut wie in der Männerwelt einen ber Konterrevolution von neuem daran, die Ausgebeuteten zum Langendreer   erklärte jedoch, ihm sei nicht bekannt, daß in Langen  - unüberbrüdbaren Gegensatz zwischen den Angehörigen der befizen. Slaffenkampf zu sammeln und neue revolutionäre Kaders zu for­dreer diese Sitte als ortsüblich gelte. Genosse Mallus als Ent- ben Klassen und den Massen der Habenichtse schaffen und daß auch mieren. Voll Tatenlust, Selbstvertrauen in die Kraft des Prole­lastungszeuge bekundet, daß bei einer ganzen Reihe von Leichen- im Ringen für Reformen ein hüben und Drüben nur gilt. Kurz, tariats wenden sie sich den Aufgaben der Stunde zu. Allem Loben Legängnissen die Behörde gegen das Tragen derartiger Kränze ihre Beteiligung am Stongreß, den sie schließlich unter Protest ver- und Dräuen der Regierung ungeachtet, nügen sie den Peters­nichts einzuwenden gehabt habe. Der Verteidiger führte aus, daß ließen, sollte nicht die Frauen der verschiedenen Klassen in einem burger Frauentag zu einem sozialistischen   Glaubensbekenntnis; zwar nach dem alten Bereinsgefes eine Bestrafung zulässig ge- Reformtuddelmuddel zu positiver Arbeit" vereinen, fondern sie als Klassenkämpferinnen stellen sie die Proletarterinnen einer wesen sei, das neue Vereinsgejeb spreche aber mur bem Beranstalter für den Klassenkampf trennen. Auch nicht eine wichtige Frage bürgerlichen Nur- Reformbewegung entgegen und gliedern fie and Leiter. Als solcher sei der Angeklagte feinesfalls anzusehen. tonnte der Kongreß erörtern, ohne daß die Genofsinnen die Ge gleichzeitig dem Deere des tämpfenden Weltproletariats ein. Das Seine Tätigkeit habe sich nur auf das Tragen des Kranzes be- legenheit ausgenust hätten, um die einschlägigen Berhältniffe geschlagene ruffische Proletariat ist nicht besiegt!" schränkt. Von einem öffentlichen Aufzug fönne feine Rede sein, vom sozialdemokratischen Standpunkt aus zu beleuchten und den da ein derartiger Zeichenzug in Langendreer   keineswegs eine bürgerlichen die proletarischen praktischen Schlußfolgerungen ent­Seltenheit fei, weshalb Freisprechung erfolgen müsse. Das Gericht gegenzuhalten. Und wie das ceterum censeo des alten Römers Gingegangene Druckfchriften. fam trotzdem zur Verwerfung der Berufung. Nach dem Urteil des langen alle ihre Ausführungen in die Erklärung gegen die bürger- Martin Wallach. Umfassteuer oder Wertzuwachsstetter? Stammergerichts sci jedes Reichenbegängnis, bei deur eine über den lichen Frauenrechtlerinnen aus: zwischen euch und den prole- einem Anhange: Entwurf einer den Grundsäten der Gerechtigkeit ent Bwed hinausgehende Absicht verfolgt werde, als ein außergewöhn- tarifchen Frauen tann teine Gemeinsamkeit fein. Nicht das sprechenden Wertzuwachssteuerordnung. Breis 50 Pf. Selbstvering bes liches anzusehen, was hier der Fall gewejen. Aus den Beugengus- Ningen aller Frauen für ihre Gleichberechtigung als Geschlecht, Berfaffers, Charlottenburg  , Nommfenftr. 21.

rinnen, die sich an der Feier nicht beteiligten, sondern arbeiteten, beschimpft haben sollten. Die beiden Angeklagten hatten bestritten, Die beleidigenden Worte gebraucht zu haben, bas Gericht hielt das jedoch auf Grund der Zeugenaussagen für erwiesen und berurteilte fie/ auf Grund des§ 153 der Gewerbeordnung. Am Mittwoch fand vor dem Landgericht zu Nordhausen   die Berufungsverhandlung statt. Der Verteidiger bestritt, daß die Täterschaft der Ange flagten erwiesen sei: Außerdem sei das Urteil aber auch rechtlich unhaltbar. Der§ 153 der G.-D. fönne nicht in Betracht kommen. Die Maifeier sei eine allgemeine Feier und tein Streif.

Der Bertreter der Staatsanwaltschaft erklärte dagegen, daß auch der 1. Mai als ein Streit betrachtet werden müsse, denn dieser Tag gelte als Machtprobe an die Arbeitgeber. Es sei ein großer Teil Arbeiter, der sich der Gesellschaftsordnung füge und die Feier nicht mitmache. Denjenigen, die diese Arbeiter, weil sie sich der Bewegung nicht anschließen, noch beleidigen, müsse durch eine hohe Gefängnisstrafe Elargemacht werden, daß auch sie sich der Rechts­ordnung zu fügen hätten. Wohl stelle der Staat jedem Arbeiter frei, Feste zu feiern, aber es müsse alles seine Grenzen haben. Der Gerichtshof hob nach kurzer Beratung das erstinstanzliche Urteil auf und erkennt auf eine Gefängnisstrafe von einer Woche wegen Bergehens gegen§ 153 der 60.

Aus der Frauenbewegung.

Eine Frucht der Revolution.

Nebst