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r. 39.

26. Jahrgang.

Reichstag .

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

207, Gigung bom Montag, den 15. Februar, nachmittags 2 Uhr.

burg.

Am Bundesratstisch: v. Bethmann- Hollweg , Dern­Präsident Graf Stolberg teilt mit, daß der Abg. Wattendorf ( 8.) heute früh in seiner Heimat( Münster ) gestorben ist; das Haus ehrt das Andenken des Verstorbenen in der üblichen Weise. Auf der Tagesordnung steht zunächst die zweite Beratung des Gefeßentwurfs zur Ergänzung der Gesetze betr.

Die Budgetkommission empfiehlt die Annahme der Vorlage. Sierzu liegt eine Resolution Albrecht u. Gen.( Soz.) bor, wonach in die mit den Unternehmern der subventionierten Post­dampfschiffsverbindungen abzuschließenden Verträge eine Beſtime mung aufgenommen werden soll, wodurch die Unternehmer ver­pflichtet werden, für die Ausreise der Dampfer soviel weiße Schiffsleute anzumustern, als zu einer ausreichenden Be­fehung des Schiffes erforderlich sind.

Dienstag, 16. Februar 1909.

Landwirtschaft keine Konkurrenz bereiten möchten.( Zustimmung des Abgeordneten Erzberger .)

Deckung hat die Kommission nicht geschafft, denn daß beim Gtat für Neu- Guinea ein Abstrich von 140 000. gemacht ist, ist keine Dedung für eine Forderung, die eine Reihe von Jahren hindurch Staatssekretär Dernburg bleibt unverständlich. eben doch die Steuerzahler belasten wird, obwohl gerade die große Nach ebenfalls unverständlich bleibenden Ausführungen des Masse der Steuerzahler nicht das geringste Interesse an der Vor- Abgeordneten Arning( natl.) fchließt die Diskussion. daß die deutschen Dampfer aus Ostasien auch Nahrungsmittel nach angenommen, die Resolution Albrecht gegen die Stimmen lage hat. Die Mehrheit des Volkes ist vielmehr daran interessiert, Die Vorlage wird gegen die Stimmen der Sozialdemokraten besonders angebracht wäre. Das aber wünschen gerade die Herren Deutschland bringen, was gerade bei der gegenwärtigen Teuerung der Sozialdemokraten abgelehnt. Agrarier nicht, und ein Regierungskommissar hat in der Kom­Hierauf wird die zweite Lesung des Etats fortgesetzt beint mission alle Bedenken zerstreut, daß auf den subventionierten Etat des Reichstags. Linien Lebensmittel nach Deutschland gebracht werden könnten. mehr zu den Kommissionsbeschlüssen über die Gewerbeordnungs­Abg. Kaempf( frs. Bp.) bedauert, daß sich die Interessenten nicht Artikel 26 des Vertrages mit dem Lloyd befugt den Reichskanzler, nobelle vor der Plenarverhandlung haben äußern können. Man Landwirtschaftliche Erzeugnisse, die mit denen

Postdampfschiffsverbindung mit überseeischen Ländern. Danach soll der Norddeutsche Lloyd statt der bis- der deutschen Landwirtschaft tonkurrieren, von sollte daher nicht erst nach Abschluß der jeweiligen Kommissions­herigen Subvention von 230 000 m. jährlich vom 1. April 1909 ab der Einfuhr durch die Reichs postdampfer nach deut- berhandlungen, sondern gleich nach Abschluß einzelner Stapitel usw. eine solche von 500 000 m. jährlich erhalten. schen, niederländischen und belgischen Häfen auszuschließen. den Interessenten inner- und außerhalb des Hauses authentische Und von diefer Befugnis ist Gebrauch gemacht worden. Sie Berichte zugehen lassen. Redner bittet den Präsidenten, die Ge­können sich kaum vorstellen, wie erbitternd eine solche Verfügung schäftsordnungskommission zur Aeußerung über diesen Gegenstand der Reichsregierung bei denen wirken muß, die kaum das Geld zu veranlassen. für die notwendigsten Lebensmittel aufbringen können.( Sehr Abg. Graf Oppersdorff( 3.) regt an, irgendeinen Gelehrten wahr! bei den Soz.) Auch wenn wir prinzipiell gegen die Vor- von Ruf mit der Abfassung einer Geschichte des Reichstags zu be­lage irgendwelche Bedenken nicht hätten, würden unsere Wähler auftragen. es unmöglich verstehen, wie wir einer Vorlage zustimmen können, Abg. Bassermann( natl.): Die vom Vizepräsidenten Kaempf solange eine Vertragsbestimmung wie dieser Artikel 26 Geltung hat. angeregte Frage hängt mit der oft erörterten allgemeinen Frage ( Bustimmung bei den Soz.) Ich wende mich nun zu unserer Re- zusammen, ob sich die Ausgabe authentischer offzieller Reichstags­folution. Die Mehrheit des Hauses ist ja durch die Aus- berichte überhaupt empfiehlt. Im allgemeinen erhält das Publikunt führungen der Regierungsvertreter überzeugt worden, daß diese eher ein Bubiel, als ein Buwenig an Berichten. Die Geschäfts­Vorlage eine nationale sei. Ich habe bei der ersten Lesung Sie ordnungskommission mag die Frage der offiziellen Berichterstattung schon gebeten, dann aber auch auf die deutschen Seeleute über Kommissions- und Plenarverhandlungen erörtern. Die Rücksicht zu nehmen und dafür zu sorgen, daß fie Beschäftigung Anregung des Grafen Oppersdorff ist zu begrüßen. Es empfiehlt finden. Wir fordern in unserer Resolution nicht ein grundsäß sich auch eine Kodifizierung des parlamentarischen Rechts. Die Not­liches Verbot der Beschäftigung von Farbigen. Wir wollen nicht, wendigkeit einer solchen Kodifizierung hat sich bei den Geschäfts­daß beim Küstendienst Farbige nicht beschäftigt werden. Wir ver- ordnungskämpfen zur Zeit des Zolltarifs und bei den Wahl­langen lediglich, daß bei der Ausreise die weiße Mannschaft aus- prüfungen ergeben. reicht. Wir wünschen eine Wiederherstellung des früheren Zu­standes, wo bei der Ausfahrt die Dampfer mit weißer Mannschaft hinausgingen. Bei der jetzt geübten Bragis bleibt es dabei, daß die weiße Mannschaft ausgeschaltet wird, weil die Farbigen als Lohndrücker auftreten. Wenn es Ihnen mit der nationalen Ge­finnung ernst ist, müssen Sie unserer Resolution zustimmen. ( Bravo ! bei den Soz.)

Abg. Lattmann( Wirtsch. Vg.) will dem Entwurf zustimmen, weil die Mehrkosten von 270 000 Mt. teilweise die Kolonien tragen follen, und bittet, einem von ihm gestellten Antrag zuzustimmen, wonach der Lloyd verpflichtet werden foll, einen breimonatlichen Inseldienst zwischen Simpsonhafen und den übrigen Inseln des Bismard- Archipels einzurichten. Die sozialdemokratische Resolu­tion hält der Redner für überflüssig. Geheimrat Lehwaldt bittet den Antrag Lattmann abzulehnen, da in den Vertrag die einzelnen anzulaufenden Inseln des Bis­mardarchipels nicht gut aufgenommen werden können.

Abg. Noske( S08.):

Im Vorjahre hat die Mehrheit den Vorschlag einer erhöhten Subvention des Lloyd abgelehnt. Weder hier noch in der Kom­mission sind neue Tatsachen bekannt gegeben, es ist nur stärker betont worden, daß die Vorlage eine nationale ist. Eine folche Begründung erweist sich im Reichstag vorläufig, wie es scheint, immer noch besonders wirksam.( Sehr richtig! bei den Soz.) Nennenswerte wirtschaftliche Interessen können und konnten bisher als Grund für die Bewilligung der Subvention nicht angeführt wverden. Der deutsche Handel nach Neuguinea ist gering und wird gering fein; nach den letzten Berichten ist er im Jahre 1907 sogar etwas zurüdgegangen; es wird eben dort der wirtschaftliche Ein­fluß von Australien , Japan , vielleicht auch von China zunehmen. Wir Sozialdemokraten wünschen gewiß nicht, um die Worte eines nationalliberalen Abgeordneten zu gebrauchen, daß irgendwo Ka­näle verstopft werden, durch welche deutsche Produkte abfließen. Wir wissen zu gut, wie sehr unter verminderiem Absah gerade die Arbeiterschaft leidet.( Sehr wahr! bei den Soz.) Aber in ganz Neuguinea und Kaiser- Wilhelms- Land kommen 647 toeiße Personen in Betracht, darunter 56 Regierungsbeamte und 159 Missionare. Nach allem, was wir aus amtlichen Quellen ersehen, wird auch in Zukunft in Neuguinea die Zunahme der weißen Be­völkerung nur in geringem Umfange vor sich gehen; auch wenn einige hundert Plantagen errichtet werden, so werden sie doch hauptsächlich von Farbigen bearbeitet. Und diese werden ihre Lebensmittel und sonstigen Bedürfnisse hauptsächlich aus Austra lien beziehen. Daß deutsche Waren in Ostasien die Konkurrenz mit australischen und japanischen aushalten könnten, wünschten auch wir. Wir glauben aber nicht, daß die jest subventionierten Dampferlinien dazu beitragen können.( Sehr richtig! bei den Soz.) Mit besonderem Nachdruck ist betont worden, es sei eine Gache des nationalen Ansehens, daß die deutsche Flagge nicht aus der Südsee verschwinde. Davon ist aber gar nicht die Rede, son­dern nur von einer 4wöchentlichen Dampferverbindung statt einer 6-8wöchigen. Ob der Norddeutsche Lloyd seine Flagge alle 4 oder alle 6 Wochen in einem entlegenen Winkel zeigt, davon hängt das Ansehen des Deutschen Reiches als Kulturstaat nicht ab.( Sehr wahr! bei den Goz.)

Bei der ersten Resung ist von bürgerlichen Parteien auch die

Abg. Ganz Edler zu Butlit( f.): Wir werden der Vorlage zu­stimmen, weil sie sowohl im Interesse des Reiches wie der Kolonien liegt.

Abg. Lattmann( Wirt. Ver.) zieht seinen Antrag zurüd. Abg. Hormann( frs. Vp.): Der Vorlage stimme ich zu. Den Wunsch des Abg. Noske, daß auf diesen Dampfern frisches Fleisch eingeführt wird, teile auch ich. Aber bei der Zusammenfeßung des Hauses ist das jetzt nicht möglich.( Lachen bei den Sozial­demokraten.) Das Koalitionsrecht der Angestellten ist bei der ersten Lesung erwähnt worden. Wir sind grundsätzliche Freunde dieses Koalitionsrechts. Die Forderung der sozialdemokratischen Reso­lution ist nicht zu realisieren; das wäre nur bei der Abfahrt aus deutschen Häfen möglich, nicht aber bei den Häfen in Australien und Ostasien. ( Bravo ! bei den Freisinnigen.)

Abg. Frh. v. Hertling( 3.): Die Berichterstattung aus bem Reichstag ist vielfach unvollständig. Was die Berichterstattung aus den Kommissionen betrifft, so wäre zu erwähnen, ob sie nicht besser überhaupt unterbliebe. Solange aus den Kommissionen nicht be­richtet wurde, ging die Beratung dort weit glatter vonstatten. Ueber die Verhandlungen im Plenum sollte der Reichstag im Ane schluß an die Berichterstattung im Reichstag noch während der Sigung täglich einen Bericht herausgeben. So würde die Deffent­lichkeit wirklich authentische Berichte erhalten. Heute muß man, um zu wissen, was konservative Redner gesagt haben, die Kreuz- Zeitung, um zu wissen, was Redner meiner Fraktion gesagt, die" Germania ", was nationalliberale Redner gesagt, in der National- Zeitung" Tefen. Das zeigt die Notwendigkeit eines offiziellen objektiven Berichts.( Beifall bei den Nationalliberalen, im Zentrum, besonders aber rechts.)

Freunde glaube ich, erklären zu können, wenn ich auch nicht dazu Abg. Dr. Stengel( frf. Vp.): Auch namens meiner politischen autorisiert bin, daß wir dieser Anregung zustimmen.

Abg. Ged( Soz.):

Die Anregung des Frhr. v. Hertling ist auch uns sympathisch. Abg. Erzberger( 3.): Auch meine Freunde werden für die Dagegen halten wir es kaum für möglich, daß der Wunsch der Frei­Vorlage stimmen. Nachdem von den Mehrkosten von 270 000 M. sinnigen in Erfüllung geht, die Kommissionsverhandlungen mit 140 000. aufgebracht werden durch Abstriche beim Etat von einer Art Oeffentlichkeitssperre auszustatten. Hier werden Sie aber Neu- Guinea und den Karolinen fallen unsere Bedenken bezüglich der mit den Redakteuren aller Parteien in Widerspruch geraten, nament= Dedungsfragen fort.( Lachen bei den Sozialdemokraten.) Für die lich in einem Augenblick von solcher politischen Wichtigkeit wie der sozialdemokratische Resolution fönnen wir nicht stimmen. Beim gegenwärtige, wo nach neuen Steuerobjekten gesucht wird und wo Etat von Neu- Guinea haben wir wiederholt im Interesse der Spar- Sie Außenwelt gespannt auf jeden in der Kommission geäußerten samkeit und der Gesundheit der Weißen von der Regierung die Plan wartet und noch jeden Augenblick die Interessenten zu Pro­Einstellung schwarzer Maschinisten gefordert. Wir können diese testen ausnüßen wollen. Ich glaube nicht, daß es möglich und auch daher doch dem Lloyd nicht verbieten. Uebrigens hat gerade der nur erwünscht ist, die Kommissionsverhandlungen mit einer chinca Lloyd feinen Offizieren und Beamten gegenüber soziales fischen Mauer zum umgeben.( Sehr wahr! bei den Sozialdemo Verständnis gezeigt, und sie bei niedergehender Konjunktur fraten.) Ich glaube auch nicht, daß über unsere allgemeinen Vera nicht entlassen. Er wird also auch den berechtigten Wünschen handlungen ein durchaus objektiver Bericht möglich ist. Ich möchte seiner Schiffsmannschaft und Arbeiter Rechnung tragen.( Bravo ! die Redaktionskommission des Reichstages sehen, welche die Frage im Zentrum.) löst, einen durch und durch objektiven Bericht zu geben.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Der Redner bringt sodann einige Wünsche auf Verbesserung der Heizung und der Weinverhält nisse des Hauses vor und dankt zum Schluß den Beamten und denr

Abg. Dr. Arning( nail.) tritt für die Vorlage ein und bekämpft die sozialdemokratische Resolution. Die Materie gehöre nicht in eine Dampfersubventionsvorlage.

Frage der Dedung, der mehrgeforderten 270 000 M. aufgeworfen. aber, daß die Agrarprodukte aus den Kolonien der heimischen ganzen Personal des Hauses für ihre Liebenswürdigkeit den Abe

Kleines feuilleton.

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hat immer feine größere Aufmerksamkeit auf die Vervollkommnung atmet den Geist des Cervantes, doch füddeutsche Behaglichkeit, ge­der Maschine gerichtet als auf die Wettbewerbe für ihre Leistungs- paart mit föstlichem Humor, dramatischer Schlagkraft und realistischer fähigkeit oder Dauerhaftigkeit." Nach seiner Meinung wird der ge- Lebensfülle. Den Angelpunkt des Ganzen bildet eine bis zur Siede Bom Münchener Fasching. Aus München wird uns geschrieben: winnende Flieger ein oder zwei Personen mit sich nehmen können, hige steigende Eifersucht des Helden, die für die Frau zur Qual Er ist recht entartet, der einstmals humorgesegnete, fröhliche aber nicht mehr. Die Schnelligkeit wird wahrscheinlich zwischen 35 wird, weil der Verdacht gegen ihre eheliche Untreue grundlos ist. Als Münchener Fafching. Im Zeichen der Bierschwere stand er freilich und 50 englischen Meilen die Stunde betragen. Wright spricht dann dann der Mann verreist, will sich die gepeinigte Frau auch ein immer, aber jetzt bläht er sich im brutalen Zeichen des Mammonis über die Schnelligkeit des Vogelfluges, den er viel beobachtet hat: mal mit den Fröhlichen freuen. Es ist nichts mehr als eine mus und des proßigen Hebertrumpfens. Die berufsmäßigen Lob- Die Geschwindigkeit des Vogelfluges ist fast ausnahmslos über- Troghandlung gegen den törichten Gatten, zu der sie sich verleiten redner des Münchener Lebens preifen freilich immer noch in lockenden fchätzt worden. Die gewöhnliche Schnelligkeit der gemeinen Sträbe läßt, ohne jedoch zu straucheln. Denn ihr Anbeter ist ein uns Farben jene dionysischen Künstlerfeste, wo der Adel, die ist nicht größer, als 32 Kilometer die Stunde. Ich habe öfter ihre gefchlachter Bramarbas, dem nach Verabreichung einiger fräftiger Intelligenz, der bürgerliche Besiz und die übermütigen Schöpfer Schnelligkeit bei mäßigem Flug in ruhiger Luft gemessen und sie ein asenstüber bedeutet wird, wo der Zimmermann das Loch gelassen des Schönen im Zeichen der demokratischen Maskenfreiheit wenig unter der eben genannten Geschwindigkeit gefunden. Die hat. Plöglich kehrt der Gatte von der Reise zurück; und da hierdurch vereint lachende Stunden Stunden verleben und die Nacht zum Tage Wildente ist vielleicht der Vogel, der bei gewöhnlichem Flug auf jedwede Flucht bereitelt ist, sehen sich die Liebesritter zu einer Vers machen." Das ist eitel Phrasengeflunker. Einstmals mag diefe lange Streden hin am schnellsten fliegt. Ich habe sehr oft ihren stedungsszene genötigt ist, die entfernt an Falstaff erinnert. Ein Harmonie auf den Redouten des Faschings ebenso geherrscht haben Flug verfolgt, aber die Schnelligkeit niemals größer als etwa fahrender Schüler, dem die Frau Nachtquartier im Hause gewährt wie auf den sagenhaften Bänken des Hofbräuhauses. Heute ist das 64 Kilometer die Stunde gefunden, wenn nicht ein günstiger Wind ihn be- hat, wird ihr Retter, indem er den Gatten von seiner Torheit anders. Auch in diese Bezirke greift mit roher, gieriger Faust der schleunigte. Bei meinen Flügen habe ich oft Bögel über mir beobachtet, furiert. Dieser Scholar ist übrigens ein prächtiger Gefelle, und Kapitalismus . Die immer mehr die bürgerlichen Nedouten ver- aber die Geschwindigkeit der Waschine war immer viel größer als die der es ist amüsant zu beobachten, wie er alle lleberrebungsfünste und drängenden Bal parés und Ballfeste sind eine progige Parade der Vögel, und diese waren gezwungen, sich zur Seite zu wenden, um nicht über- schlauen Finessen anwendet, um doch zu dem Kapaunenbraten zu " Finanzaristokratie". Entree 20 und 10 Mart, peinliche Toiletten rannt zu werden. Die Rekorde von Flügen der Haustauben zeigen fommen. Während die beiden Gatten versöhnt das Zimmer vera vorschriften, ein wahnsinniges Uebertrumpfen in Zugusentfaltung und bisweilen Geschwindigkeiten von mehr als 40 Meilen in der Stunde, lassen, holt der Scholar die rußgeschwärzten Galane aus dem Kamin Verschwendung: schwere Seide, tostbarer Atlas, Belzwert, aber in folchen Fällen sind die Vögel gewöhnlich mit dem Winde hervor, um sie unter Beihilfe des Dieners mit einer Portion unge­Geschmeide, von ersten Malern komponierte" Gewänder und geflogen. Ueberhaupt ist dies ein Ausnahmefall, denn diese Tauben brannter Asche einzureiben und an die Luft zu sehen Noben, lebende Blumen, Diamantenfeuerwerk, furz das ganze überanstrengen sich, um möglichst rasch nach Hause zu kommen. Die der Wiederaufführung dieses Lustspiels, das ich nicht anstehe, den Lurusrepertoir der sozialen Oberschichten. Seft fließt natürlich besten durch den Menschenflug zurückgelegten Geschwindigkeiten reizvollsten seiner Gattung zuzuzählen, hat sich die Vereinsleitung in Strömen, während feinere Produkte der Kochkunst werden wahrscheinlich ein wenig größer sein als die der Vögel, und ein literarisches Berdienst erworben. Die Darstellung war musters verschmäht werden, da die bayerischen Mammonarchen in ebenso ist es wahrscheinlich, daß die durchschnittliche Höhe des haft. fulinarischer Hinsicht hartnädige Bootier bleiben, deren höchste Menschenfluges größer sein wird als die der Vögel." Von Seligkeit die Weißwurst und sauergefochte Kalbseingeweide find. einer Höhe von 8000 Metern aus ist es nach feiner lind wenn dann nach Mitternacht reichlicher Seftgenuß und ent- Meinung möglich, an jeder Stelle innerhalb eines Radius feffelte Sinnengier ihre Wirkungen üben, dann geben die Münchener von etwa bier Meilen innerhalb einer Oberfläche von Finanzbarone jenen Kölner Karnevalskavalieren, die eine betrunkene etiva 80 Quadratkilometern zu landen. Niedrige Flüge sind von cutkleidete Schöne auf dem Marmortische Cancan tanzen ließen, nichts beständigen Gefahren begleitet. Die Fahrt von London nach Man­mehr nach. Während sich so die Crême", froh ein paar Stunden das Tier chester wird in einer Höhe von tausend und mehr Fuß gemacht in sich herauslassen zu dürfen, bis zur Bewußtlosigkeit gottähnlich fühlt, werden müssen. Wie die Seeleute in früheren Tagen fürchteten, sich sigen der dicke Krämer und der hungrige magere Bohèmian, die weit vom Lande zu entfernen, so geht es heute den Lufttechnikern. Friedenspfeife miteinander rauchend, unten im Bierstüberl. Zum Aber wie bei einer größeren Vervollkommnung der Schiffahrt die Mitgenießen ist der eine zu plump und zu filzig, dem anderen fehlen Seeleute das hohe Meer vorziehen, so werden auch die Luftschiffer die Goldstangen. So ist man Weißwürfte, trinkt braunes Bier und die höheren Atmosphären der Luft für lange Flüge bevorzugen. hört den Volksweisen" der kostümierten Bauernfapelle zu. Ab und Wright glaubt, daß der Preis gewonnen werden wird, aber der Ge­zu ein Lichtblick von vorbeihuschenden weiblichen Masken. Ueber winn wird mehr foften als die Summe beträgt, möglicherweise sogar ihren Köpfen rast der wilde Lust- Cancan der entfesselten Ober- den Verlust von Menschenleben fordern.

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schichte, deren Privileg sonst im öffentlichen Leben Haltung, Anstand,

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Diskretion" und" Direktion" ist. Hinter der Maske läßt man dann

Theater.

Neue Freie Boltsbühne( im Neuen Theater):

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Humor und Satire. Im Abgeordnetenashl Fischbeck hofft, daß er die Viere- sei es auch mit Ach und Krach aus dem hohen Haus bugfiere... Derlei schlägt ja in fein Fach.

Denn es jagt derselbe Fischbeck jeden, der ihm lästig ward, prügelnd von dem Obdachstisch weg.... Letzteres blieb uns erspart.

Doch vielleicht wie Gott gewillt ist- fängt der Gummifnüppelmann, wenn er mal so recht beknullt ist, auch bei uns zu prügeln an.

Notizen.

Mit

e. k.

Franz.

um so ungenierter der Maßlosigkeit, der feelischen Roheit und den Der Teufeln aller Sinnenlüfte die Zügel schießen. So ist auch der Schwarztünstler", Lustspiel von Emil Gött . Die Vereins­Starneval ein Kulturspiegel. leitung erfüllte mit der Aufführung dieses Bühnenwerkes eine Pflicht der Pietät gegen den im vergangenen Jahre verstorbenen Verfasser, Vogelflug und Menschenflug. Wilbur Wright Inüpft im London der ein Eigenbrödler als Mensch und Dichter war. Das reizvoll Moses Mendelssohn , der jüdische Popolusphilofoph Magazine" an die Antwort auf eine Umfrage, die sich mit den Aus- poetische Austspiel erlebte unter dem Titel: Berbotene Früchte" und Freund Lessings, hat jetzt in Berlin auch sein Denkmal erhalten. sichten für den Wettbewerb der Daily Mail" beschäftigt, all- bereits vor einer Reihe von Jahren in Berlin , München und anderen Es steht im Vorgarten der jüdischen Schule in der Großen Ham gemeine Betrachtungen über Vogel- und Menschenflug. Er selbst Drten Aufführungen. Gött zog es dann aber zurüd. Nun burger Straße. Ein einfacher Sockel trägt die von N. Marcuse ent­hat fein großes Interesse daran, den Preis von 200 000 m. bei dem bietet es sich in teilweiser Umarbeitung und Vertiefung dar, worfene Büste. Flug von London nach Manchester zu erlangen." Die Leute, die die ihm Bruno Wille hat angebeihen Tassen. Und außerordentliche Leistungen auf Klavieren, Segmaschinen, Auto- wahrlich, es ist dieser Freundestat wert. Das mittelalterliche Milieu, mobilen usw. ausführen, sind niemals die Erfinder. Der Erfinder die Charaktere sind wundervoll getroffen; man tann sagen: alles

-Saedels Vortrag, den er zum 100. Geburtstage Darwins hielt, erscheint unter dem Titel Das Weltbild von Darwin und Lamard" im Verlag von A. Kröner in Leipzig .