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Der Organisationsvertrag wurde von folgenden Gewerkschaften. geschlossen: Vereinigte Arbeiter von London  , Arbeiterverband, Britische Arbeitervereinigung, Erd-, Bau- und allgemeiner Ar­beiterverband, Dock, Werft- und Uferarbeiterverband, Gasarbeiter bereinigung, Ziegeleiarbeiterverband, Transportarbeiterbund, Nationaler Arbeiterverband, Nationale Gasarbeitervereinigung. gemeinsame Organisation wurde durch den Gewerkschaftsverband Diese Verbände haben zusammen über 100 000 Mitglieder. Die zustande gebracht, und man hofft, daß eine völlige Verschmelzung der beteiligten Gewerkschaften folgen wird. Darin liegt auch die Hauptbedeutung der Organisation. Einige kleinere Gewerkschaften werden Mitglieder verlieren und vielleicht ganz eingehen, und dafür wird sich die gesamte Organisation der ungelernten Arbeiter in ein oder zwei große Gewerkschaften gliedern, die natürlich einen Gewerkschaften. Mit dieser Organisation ist ein Biel erreicht, auf bedeutend größeren Machtfattor bilden, als eine Anzahl fleinerer welches man in den einsichtigen Kreisen der Arbeiterschaft, nament lich beim Gasarbeiterverband, seit langen Jahren hinarbeitete

Gerichts- Zeitung.

Und all diesem grenzenlosen Elend stehen Kommune, Staat| fönnten sie ihren Kollegen nicht sogleich eine entsprechende An­und Bund verständnislos und teilnahmslos gegenüber. Ja, die weisung erteilen. Als Gegenforderung verlangten sie, daß der Stadt New York   hat durch massenhafte Entlassungen von Holzarbeiterverband die Arbeiter nicht anweise, die Vesperpause städtischen Angestellten( wohlgemerkt, nicht etwa von Saisonarbeitern) unter allen Umständen abzulehnen. die Arbeitslosigkeit und das Elend wesentlich vermehrt. Die Einzel- Die Arbeitervertreter erklärten sich damit einverstanden, daß staaten folgen diesem traurigen Beispiel, und die Tätigkeit" des bis zur endgültigen Erledigung ein Waffenstillstand eintrete und Bundes besteht darin, daß er während des letzten Halbjahres 1909 von keiner Seite ein Zwang auf die Art und Weise der Arbeits­etwa 2500 Personen( zumeist Einwanderern) durch das Bundes- zeitberkürzung ausgeübt werde. Sie wollten auch gemeinsam mit Informationsbureau Beschäftigung zugewiesen hat, dazu vielfach den Arbeitgebern in diesem Sinne eine Erklärung zur Veröffent­noch unter den schlechtesten Arbeitsbedingungen und als Erfazkräfte lichung im Vorwärts", eventuell auch in anderen Tageszeitungen für Ausständige. abfassen. Damit sollte dem Einwand, die Arbeitgeber könnten Hand in Hand mit der Arbeitslosigkeit geht ein rapides Sinken durch ihr Organ erst nach acht Tagen benachrichtigt werden, ent­der Löhne. Kaum eine Arbeiterkategorie, die ihre früheren Lohnfäße gegengetreten werden. Die Arbeitgeber verweigerten aber ihre fich erhalten fonnte. Selbst in den gewerkschaftlich gut organisierten Mitwirkung an einer derartigen Erklärung mit der Begründung, Biveigen sind Lohnreduktionen bis zu 50 Proz. zu verzeichnen. Zwei fie wären vom Einigungsamt nicht paritätisch behandelt worden, Mängel der amerikanischen   Gewerkschaftsbewegung treten in denn ihr Antrag, den Arbeitsnachweis betreffend, sei zweimal zurück­dieser Zeit des wirtschaftlichen Niederganges besonders scharf hervor: gestellt worden. Vergebens bemühte sich Herr v. Schulz- das Fehlen einer geregelten und ausreichenden Arbeitslosen- Unter- die anderen Mitglieder des Einigungsamtes waren nicht mehr stügung und einer ausgedehnten statistischen Aufnahme über den anwesend, Herrn Rahardt und seinen Kollegen klar zu Beschäftigungsgrad an den einzelnen Orten. Und da auch die amt- machen, daß der Vorwurf gegen das Einigungsamt unbegründet ist. liche Statistit in letzterer Beziehung äußerst mangelhaft, wenn nicht Auch über den Vorwärts" war Herr Rahardt sehr un= ganz wertlos ist, so ist man in bezug auf die Zahl der Arbeitslosen gehalten, weil wir am Schluß unseres Berichtes über die vorige in den Vereinigten Staaten   nur auf Schäzungen angewiesen. Diesen Sigung des Einigungsamtes dem Schiedsspruch ein paar er­zufolge umfaßt das Heer der Arbeitslosen zurzeit ungefähr läuternde Worte folgen ließen, die sich mit dem Sinne des zwei Millionen. Spruches und dem Inhalt der Verhandlungen vollkommen decken. Ungeachtet dieser Tatsachen nimmt die Einwanderung, Unsere Ansicht wird übrigens auch durch den ersten Absatz der die im Vorjahre start nachgelassen hatte, neuerdings wieder zu, dant gegenwärtigen Erklärung des Einigungsamtes unterstützt. Die zwei Ansprachen von je drei bis fünf Minuten gehalten, in denen der Schwindelnachrichten über die Wiederkehr der Prosperität, die Entrüstung des Herrn Rahardt gegen den Vorwärts" hat also der Märzgefallenen ehrend gedacht wurde. Pohl erhielt eine An­auch nach Europa   gedrungen sind, und, wie Einwanderungskommissar feine Berechtigung. Sie erklärt sich aber dadurch, daß es den klage, weil er eine Versammlung zur Erörterung öffentlicher An­Watchorn in seinem Berichte fagt, dank der Gewissenlosigkeit der führenden Arbeitgebern natürlich unangenehm ist, ihre eingelegenheiten veranstaltet habe, ohne fie der Polizei anzuzeigen. Dampfergesellschaften und deren Agenten, die den mit den hiesigen feitigen Anordnungen klipp und klar als unstatthaft Die Straffammer in Waldenburg sprach ihn jedoch frei: Da das Verhältnissen nicht Vertrauten goldene Berge versprechen und nament gekennzeichnet zu sehen. Reichs- Vereinsgeseh inzwischen in Kraft getreten sei, so komme lich aus Desterreich, Ungarn   und den Balkanländern Tausende dieses als das mildere in Betracht. Demnach seien aber nur öffentliche politische Versammlungen anzeigepflichtig. Hier liege hierherloden. Nicht eindringlich genug kann deshalb die Warnung wiederholt werden: Bleibt Amerita fern! eine öffentliche Bersammlung überhaupt nicht vor, sondern eine Veranstaltung des Sozialdemokratischen Vereins Gottesberg im geschlossenen Kreise seiner Mitglieder. Die hektographierten Ein­ladungen, die der Volkswacht" beigelegen hätten, seien nur an die Mitglieder gelangt. Die Freisprechung müsse schon deshalb erfolgen, weil die Veranstaltung keine öffentliche gewesen sei.- Das Rammergericht verwarf die gegen dieses Urteil von der Staats­anwaltschaft eingelegte Revision.

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Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend. Achtung, Holzarbeiter!

Das Einigungsamt ist troß mehrstündiger Verhandlungen zu einem Schiedsspruch nicht gekommen. Die abgegebene und in dem Bericht über die Verhand­lungen abgedruckte Erklärung gibt den Parteien auf, einen nochmaligen Versuch zu einer Vereinbarung zu machen. Sie legt Wert auf die Vereinbarung über die Verteilung der Arbeitszeitverkürzung, will also die einseitige Auf­oftropierung einer bestimmten Arbeitszeit einteilung ausgeschlossen wissen.

Wir empfehlen unseren Kollegen, der Erklärung Rech­nung zu tragen und überall da, wo eine Vereinbarung nicht erzielt wurde, einen erneuten Versuch zu einer Verständigung mit ihren Meistern zu machen. Die Bertrauensleute werden ersucht, das Resultat ihrer Verhandlungen und ihrer bereits getroffenen Vereinbarungen durch Karte oder mündlich auf dem Bureau zu melden. Anfang nächster Woche sollen die strittigen Fälle in einer hierzu stattfindenden Schlichtungs­tommissionssigung verhandelt werden.

Die Ortsverwaltung.

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Der Streit um die Vesperpause der Holzarbeiter wurde am Freitag vor dem Einigungsamt fortgesetzt. Die Ar­beitgeber hielten daran fest, daß anstatt der Arbeitszeitverkürzung von wöchentlich einer Stunde eine Besperzeit von täglich 10 Minuten eingeführt werden soll. Obermeister Rahardt be­hauptet, es sei im Schiedsspruch ausgedrüdt, daß es ein Verstoß gegen den Vertrag sei, wenn die Arbeiter bisher schon gebespert haben. Da sie dies aber allgemein tun, so sei die offizielle Ein­führung der Vesperpause die beste Lösung der Frage, in welcher Weise die Arbeitszeit verkürzt werden soll. Uebrigens sagen ſagen die Arbeitgeber sei eine Vereinbarung in diesem Sinne schon in 2000 Betrieben erfolgt. Diese Behauptung wird von den Arbeitervertretern ganz ent­schieden bestritten. Sie sagen, es gibt gar nicht 2000 Betriebe, die unter den Vertrag fallen. In einer großen Zahl der Betriebe find die Arbeiter nicht mit der Einführung der Besperpause ein­verstanden. In vielen Betrieben ist die Vesperpause allerdings von den Unternehmern einseitig verfügt, und das nennen sie eine Vereinbarung. Die einseitige Verfügung aber widerspricht dem Schiedsspruch. Die Regelung, welche die Unternehmer wollen, be­deutet in Wirklichkeit keine Verkürzung der Arbeitszeit, aber ein Stundenlohn soll wöchentlich abgezogen werden. Gine Vesper­pause bestand bisher nicht, das Vespern ohne besondere Pause ist nicht vertragswidrig, das ist auch nicht in dem Schiedsspruch aus gedrückt.

Die Parteien diskutierten lange und schließlich recht lebhaft über diesen Punkt. Am Schluß der Debatte meinte Obermeister Rahardt, der Vertrag sei in der jeßigen Zeit der Krise sehr drückend für die Arbeitgeber. Es wäre besser, der Vertrag würde aufgehoben, dann könnten die Unter. nehmer eine Million sparen. Das Einigungsamt möge die Lösung des Vertrages aussprechen.

Die Arbeitervertreter erwiderten, so gehe das denn doch nicht. Der Vertrag sei von den beiderseitigen Zentralinstanzen abgeschlossen und könne ohne deren Zustimmung nicht aufgehoben werden.

Die Arbeitgeber hatten noch einen Antrag gestellt, der sich auf die Abstempelung auf dem paritätischen Arbeitsnachweis be. zieht. Dieser Antrag wurde aber hinter den, welcher sich auf die Arbeitszeitverkürzung bezieht, zurückgestellt.

Nach längerer Beratung gab das Einigungsamt folgende Er­flärung ab: 1. Der Schiedsspruch vom 12. Februar 1909 ist zustande. gekommen, ohne daß davon die Rede gewesen ist im Einigungs­amt, daß die Arbeiter durch Abhalten einer etwaigen Besper­pause Vertragsbruch begingen.

2. Es wird den Parteien aufgegeben, über die Arbeitszeit­verkürzung zunächst in der Schlichtungskommission zu beraten und zu beschließen.

3. Die Schlichtungskommission hat binnen 14 Tagen zu fammenzutreten unter Vorsitz des Magistratsrats v. Schulz. 4. Nach erfolgter Verhandlung der Schlichtungskommission wird eine Sibung des Ginigungsamtes anberaumt werden. nachweisschein wird ebenfalls in einer neuen Sizung verhandelt

5. Ueber die Anträge der Arbeitgeber betreffend Arbeits­

werden.

Nachdem diese Erklärung verlesen war, fragten die Arbeiter, was denn in der Zwischenzeit bis zur endgültigen Erledigung der Sache gelten solle. Auf keinen Fall dürften die Arbeitgeber an ihrer Verfügung festhalten.

Preußische Sparpolitik?

Recht eigentümliche Gründe gibt die Firma Schwarzkopff Lokomotivfabrit dafür an, daß sie in verschiedenen Abteilungen Ab­züge auf die Affordpreise macht. Einer Kommission, die wegen der Abzüge vorstellig wurde, ist seitens der Direktion gesagt, daß sich die Abzüge notwendig machten, weil die preußische Regierung die Preise so sehr drücke.

Ist die Regierung wirklich so kurzsichtig, daß sie glaubt durch Drücken der Preise sparen zu können? Durch eine solche Politik die Arbeit schlechter, die Leistungsfähigkeit der Maschinen geht wird das Gegenteil erreicht. Werden die Preise gedrückt, dann wird zurück und die Sparpolitik der Regierung schlägt in das Gegen­teil um.

Der Verband der Metallarbeiter wird sich mit einem Ab­geordneten in Verbindung setzen, um feststellen zu können, was an dem Ganzen zutreffend ist.

Achtung, Fabrikarbeiter! In der Berliner   Maschinentreib riemenfabrik Adolph Schwartz u. Co., Müllerstr. 171a, ist es wegen allzu rigoroser Behandlung der Arbeiter durch den Meister in der Gummiabteilung( zirka 25 Mann) zur Arbeitsniederlegung ge­fommen. Wiederholtes Vorstelligwerden der Arbeiter führte zu feinem Resultat. Wir ersuchen alle Gummiarbeiter Zuzug streng fernzuhalten. Verband der Fabrikarbeiter. Ortsverwaltung Groß- Berlin.

Achtung, Vertrauensleute des Bezirks Tegel  ! Wegen der Generalversammlung am Sonntag, den 21. d. Mts., fällt die für den Bezirk Tegel   an diesem Tage vorgesehene Konferenz Deutscher   Metallarbeiterverband. Drtsverwaltung Berlin  .

der Vertrauensleute aus.

Deutfches Reich.

Deffentliche politische Versammlung oder geschlossene Gesellschaft? In einem Saal in Gottesberg, den der Genosse Bohl gemietet batte, tamen am 18. März 1908 etwa 40 Personen zusammen. Es wurden nach Klavierbegleitung verschiedene gemeinschaftliche Lieder gesungen und es gelangten Gedichte zum Vortrag, die sich auf die Freiheitsbewegung im Jahre 1848 beziehen. Auch wurden dazwischen

Eine verbotene Lichtbildervorführung.

Eine als öffentliche Volksversammlung mit Lichtbildern" vom Arbeiter Schwarz in Jhehoe angemeldete Veranstaltung war ver­boten worden, als die Polizeiverwaltung erfuhr, daß es sich um einen Lichtbildervortrag des Ingenieurs Grempe über Rußland  und Sibirien  " handele. Nach vergeblichen Beschwerden flagte Sch, beim Ober- Verwaltungsgericht. Die Klage wurde jedoch mit folgender Begründung abgewiesen: Der Kläger   habe im September 1907 zunächst eine Volfsversammlung mit Lichtbildern" angemeldet. Die Polizeiverwaltung wäre verpflichtet gewesen, ihm eine Be­fcheinigung auszustellen. Wenn sie es nicht tat, so habe darüber die Aufsichtsbehörde zu entscheiden, nicht das Gericht. Tatsächlich habe es sich nun aber um die erwähnte Lichtbilderborführung Grempes gehandelt, bei der der Vortrag nur den erläuternden Text darstelle. Dieser Lichtbildervortrag habe schon einmal stattgefunden. Nach einem Bericht des Polizeikommissars über die Vorführung der Lichtbilder sei diese geeignet, die öffentliche Ruhe, Ordnung und Sicherheit zu stören. Die Polizeiverwaltung habe nun zunächst die Vorlegung der Lichtbilder gefordert, wozu sie in diesem Falle berechtigt gewesen sei, da sie mit einer Störung der öffentlichen Ruhe, Ordnung und Sicherheit rechnen mußte. Die Aufforderung zur Vorzeigung der Lichtbilder sei nicht befolgt worden. Infolge dessen habe die Polizeiverwaltung die Schaustellung mit Recht ver boten. Es sei nach§ 10 II. 17 des Allgemeinen Landrechts Auf­gabe der Polizei, für die Erhaltung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit einzutreten. Nach den Vorgängen rechtfertige fich das

Berbot.

Und Preußen ist gerettet.

Die Glaubwürdigkeit eines Streifbrechers.

Eine Lohnbewegung des Handschuhmacherverbandes fand letzten Sonnabend in der erzgebirgischen Stadt Johanngeorgenstadt   erfolg. reichen Abschluß. Unter dem Drude der äußerst ungünstigen Non­iunttur mußten sich dort im Juni v. J. die Handschuhmacher einen Birka zehnprozentigen Lohnabzug gefallen laffen. Da aber nun seit Anfang dieses Jahres die Geschäftslage für die Handschuhindustrie in ganz Deutschland   besser geworden und sich eine starke Nachfrage Bei Gelegenheit einer Bausperve in Benrath   bei Düsseldorf  nach Arbeitskräften geltend macht, wurde, einer Anregung der Ber- fchimpft und beleidigt haben. In der Anzeige sowohl als auch soll der Maurer Schäfer den Streitbrecher Wilh. Schmidts bea bandsleitung entsprechend, die Wiedereinführung der alten Lohn­bandsleitung entsprechend, die Wiedereinführung der alten Lohn­sätze gefordert. Nach längeren Verhandlungen sahen sich die Unter- später in der Gerichtssitung gab der Streifbrecher Tag und Stunde, nehmer gezwungen, diesem Ansuchen zu entsprechen. In Betracht wann der Zusammenstoß erfolgt sein sollte, an. Schäfer erbot so­tommen 400 Handschuhmacher  , die teils sofort, teils ab 1. März fort Beweis dafür, daß er sich um diese Zeit im Gewerkschaftshause in Düsseldorf   befunden, er also gar nicht in Betracht kommen ihre früheren Lohnfäße wieder erhalten. Selbst die Handschuhfabrit fönne. Trotzdem fanden drei Verhandlungen statt( die letzte dieser 2. Cohn, G. m. b. H., eine Abzweigung der Lederfabrik Eyd u. Tage), bevor die von Schäfer angebotenen Zeugen vernommen Straßer- Berlin  , machte dieses Zugeständnis, obwohl dort noch ein wurden. Als in zwei Terminen dem Streifbrecher es noch immer bis Juni laufender Tarifvertrag bestand. Bei letzterer Firma er­halten auch die im Lederarbeiterverband organisierten Färber und nicht gelungen, Schäfer des angeschuldigten Verbrecheng" zu über­Burichter ab 1. März die alten Löhne wieder. Soweit dieser Ar- führen, wurden neue Beweiserhebungen angestellt. Doch wurde beiterkategorie auch in den anderen Fabriken die Löhne reduziert auch in der dritten Verhandlung nichts Belaftendes für den An­und noch nicht wieder voll nachbewilligt wurden, wird ihnen nach brecher die Behauptung auf, daß Schäfer ihn an zwei verschiedenen geklagten zutage gefördert. In diesem Termin stellte der Streifa diesem Ausgang der Handschuhmacherlohnbewegung schon weiter Tagen und Orten beleidigt habe. Jetzt endlich gefiel es dem Ge­nichts übrig bleiben, als dem Beispiel der Firma 2. Cohn, G. m. richt, die Entlastungszeugen zu bernehmen, und da wurde festa b. H., nachzufolgen. gestellt, daß Schäfer für die angegebenen Zeiten in völlig einwand freier Weise sein Alibi nachweisen konnte. Daraufhin beantragte der Amtsanwalt selbst die Freisprechung, die dann auch erfolgte. Die Kosten mußte die Staatstasse übernehmen. Schade, daß nicht dem Denunzianten die Kosten des Prozesses auferlegt wurden,

Die Granitsteinmeßen der Deutschen Steinindustrie"

in Reichenbach im Odenwald   stehen der unerhörten Lohnabzüge wegen seit Jahresbeginn im Streit. Herr Römer. der Leiter Dieses Etablissements, hat an die Steinmetzmeister und Bildhauer Deutschlands ein Rundschreiben erlassen, in dem er herzbeweglich um Steinhauer bittet. Er behauptet darin u. a.:

" Die Werkstätten sind modern, massiv gebaut, im Winter sogar geheizt. Unsere Leute verdienen laut berufsgenossenschaft­lichem Ausweis 4-5,50 M.( Hierzu bemerkt die Streifleitung: " Die meisten Arbeiter aber weniger.") Wir bitten, vorsprechen den Steinmetzen zu sagen, daß sie, ehe sie nach Reichenbach reisen, an unsere Firma schreiben sollen. Wir geben dann die Züge an. Die Zugereiften holen wir selbst ab. Damit soll vermieden werden, daß die Leute von den herumstehenden, in unserem Ge­schäft nicht mehr tätigen Steinmetzen vor jeder Beläftigung ge­schützt sind. In der Erwartung usw. J. A.: Josef Römer  . Die Löhne waren so gering, daß nur die begnügsamen Oden waldarbeiter mit ihrer angeborenen Spartunst auskommen konnten; deshalb sollte sich fein Steinmetz durch hochtrabende Redensarten nach diesem angeblichen Eldorado verlocken lassen. Erwähnenswert ist noch, daß die Einwohner Reichenbachs mit den Streifenden sym pathisieren; obgleich es dort 15 Wirtschaften gibt, fonnten Streif. brecher im Ort fein Quartier finden.

Husland.

Zentralisation der britischen Gewerkschaften.

Gewerkschaften mit einer Gesamtmitgliederzahl von über 100 000 Zived's gegenseitiger Unterstüßung haben eine Anzahl britischer Mann eine große Organisation geschaffen, von der man um so größere Erfolge für die Arbeitersache erwartet, als es sich durchweg Gewerkschaften vereinbarte Organisation soll folgende Programm­punkte durchführen:

Gesicherte Rechtsgarantien.

Aus Halle a. S. berichtet man uns unterm 19. Februar: Ein erschütterndes Bild bot eine vor der Straffammer stattgehabte Ver­handlung gegen die 40jährige, bisher unbestrafte Arbeiterfrau Marie Solle von Bennstedt  , die wegen schweren Diebstahls ange­flugt war. Die arme Proletarierin hat mehrere Kleine Kinder, seit Jahren einen gelähmten Mann, den sie ankleiden, auslleiden und füttern muß. Im November v. J., so klagte sie jammernd, hatte fie in 14 Tagen ganze 70 Pfennige verdient. Durch den Eintritt der strengen Winterkälte wurde die Lage der Frau doppelt drückend. Sie war so weit, sich mit ihren Kindern auf die Schienen vor eine Lokomotive zu legen. Da bekam sie noch einmal Lebensmut, durch­brach die Umzäunung einer Kohlengrube, um in einem Sack einige Preßsteine zu entwenden. Als die Unglückliche vier Steine in den Sad getan hatte, da auf einmal erfcholl der Ruf eines Gruben­beamten: Salt, oder ich schieße!" Die Frau bebte an allen Gliedern, ließ die Steine zurüd und ergriff die Flucht. Man brachte sie vor Gericht wegen schweren Diebstahls. Das Gericht ließ Milde walten", nahm" nur" Diebstahlsversuch für erwiesen an und berurteilte die Jammernde zu vier Wochen Gefängnis. Man will sie aber zur Begnadigung empfehlen.­Halt, oder ich schieße!" So schaut die Kompottschüssel des deutschen   Volkes in Wirklichkeit aus.

um halbgelernte und ungelernte Arbeiter handelt. Die von gen Letzte Nachrichten und Depeschen.

Saubere Wirtschaft.

1. Gegenseitige Anerkennung der Berechtigungen der Mite Nom, 19. Februar.( B. S.) In Catania   sind bei Berteilung glieder. 2. Uebergang von Mitgliedern einer Gewerkschaft in die der Unterstütungsgelder an die Flüchtlinge durch die Stadtver­andere im Falle des Berufswechsels. 3. Wechselseitige allgemeine waltung Unregelmäßigkeiten vorgekommen. Ein Bolizeikommissar Unterstüßung. 4. Organisation gemeinsamen Vor­gehen bei Arbeitsstreitigkeiten. 5. Einführung von wurde verhaftet. Auch ein Abgeordneter foll kompromittiert seist. Das wollten die Arbeitgeber nicht ausdrücklich zugestehen. Sie Schiedsgerichten bei Streitigkeiten zwischen Eine Untersuchung ist eingeleitet. Die Regierung hat sofort einen meinten, weil ihre Zeitung nur wöchentlich einmal erscheint, Gewertschaften. Kommissar entsandt, der die Untersuchung führen wird. Verantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin  , Inseratenteil verantw.: Th, Glode, Berlin  . Drud u. Berlag: Borwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsb