Wie es heißt, soll eine sogenannte Verständigung auf der Das in der genannten preußischen Berggesegnovelle vorgeschlagene| Kolonialpolitik eingenommen hatte. Daß es Noske nicht Grundlage der Anträge Gamp und Weber erfolgt sein. Das System der Sicherheitsmänner ist und kann kein durchgreifendes eingefallen war, die Stellung eines bloßen Solonialrefor dürfte bedeuten, daß im wesentlichen der Vorschlag Gamps o es bisher eingeführt wurde( Saarbrücken und Sachsen ) ist es Ausführungen hervor. Den Versuch der Gegner, die deutschen Heilmittel sein, sondern wird sich als ein Schlag ins Wasser erweisen. mers" einzunehmen, ging aus seinen gesamten umfassenden afzeptiert und nur pro forma mit einigen national wirtungslos geblieben. liberalen Phrasen garniert worden ist. Nach einer Die Verfammelten machen es allen Barlamentariern und Bolt. Arbeiter durch den Baumwollbau für die deutschen Kolonien Mitteilung des Berliner Tageblatts" soll nämlich das tifern zur Pflicht, ungefäumt für einheitlichen Bergarbeiterschutz nach zu födern, wies er zurück durch die Feststellung, daß Baumden Vorschlägen der Arbeiter zu forgen. wolle ein internationales Produkt sei, dessen Anbau in allen Kompromiß nur 50 Millionen MatrikularWeltteilen zunehme, und dessen Produktenmenge und Preisbeiträge vorschlagen( genau wie in der Regierungs - Die Verfammlung erklärt sich mit Entschiedenheit gegen den bilduna durch die winzigen Ergebnisse in den deutschen Kovorlage), die restlichen 100 Millionen aber von agrarischer Seite gemachten Vorschlag, zur Beseitigung des Ionien noch auf Jahrzehnte hinaus gar nicht beeinflußzt werde. durch Besigsteuern aufbringen wollen, die Neichsfinanzdefizits eine Kohlensteuer( 50 Pf. pro geförderte Tonne) Da die Neger zur Eigenkultur der Baumwolle vollkommen einzuführen. Wie die Machtverhältnisse in der Bergwerksindustrie befähigt seien, sei der Plantagenbau durch Weiße nach voraber nicht das Reich, sondern die Einzelstaaten, und zwar heute liegen, wirden die ganz außerordentlich stark fartellierten und aufgehender Unterjochung der Neger vollkommen überflüssig. vom Einkommen erheben sollen. Die Verteilung soll der fyndizierten Werksbefizer ohne Schwierigkeiten entweder durch Herauf aufgehender Unterjochung der Neger vollkommen überflüssig. Bundesrat bestimmen. setzung der Kohlen-, Kots und Brikettpreise oder durch Lohnreduzierungen Ostafrika insbesondere werde ein Negerland bleiben müssen. Nach anderen Meldungen soll man sich auch über eine die tohlensteuer auf die Konsumenten oder auf die ohnehin jetzt schon mit Im Anschluß daran forderte er Dernburg auf, seine altLohnkürzungen, Feierfchichten und Entlassungen bedachten Gruben gepriesenen zibilisatorischen Absichten dadurch zu betätigen, Erweiterung der Erbschaftssteuer geeinigt haben; ja der Ver- arbeiter abwälzen. Das ist übrigens schon von den Werksbefizer- daß er endlich die Zwangsarbeit der Neger im Dienste der treter der Konservativen soll sich sogar eine recht unwahr organen unverhohlen angekündigt worden. Die Stohlensteuer würde Weißen abschaffen möge. Er konnte an einem Beispiel nachscheinliche Nachricht- mit einer mäßigen Besteuerung des also in Wirklichkeit nicht von den Werksbefizern getragen werden, weisen, daß die Neger jährlich 30 Tage Zwangsarbeit den Erbes der Kinder einverstanden erklärt haben. sondern sie wäre eine neue direkte Belastung des Volkes, die gerade Weißen zu leisten haben, widrigenfalls sie Kettenstrafen zu den ärmsten Haushalt am empfindlichsten träfe. Die Versammlung erleiden haben. Wie es sonst mit der zivilisatorischen TätigDoch alle diese Meldungen sind noch recht unsicher; fordert den Reichstag auf, überhaupt alle den Lebensunterhalt der feit der Weißen aussieht, zeigte er an dem Beispiel des Hauptnur so viel dürfte schon jet als sicher feststehen, daß breiten Boltsmasse weiter verteuernden Steuern abzulehnen und nur die Herren Wiemer und Weber den Ansprüchen folche zu bewilligen, die in direkter und für die Reichsbedürfnisse manns Dominick, der selbst von einer Erpedition in das Innere von Kamerun erzählt, daß er die Stadt Marua von der Agrarkonservativen im weitesten Maße entgegengelommen ausreichender Weise die befizenden Wolksschichten belasten." feinen Trägern habe plündern laffen. Auch an den fürchterfind. Ihre Opposition gegen das terital- konservative Stomlichen Zuständen in Südwestafrika erläuterte er die zivilipromiß entsprang nur der Befürchtung, daß der Block pleite fatorischen Wirkungen der deutschen Kolonialverwaltung. gehen könnte; nun da diese Gefahr vorläufig abgewendet ist, sind Gingen doch die überlebenden Reste der Herero dem Ausihre Hauptbedenken gegen die klerikalen Vorschläge verschwunden. sterben entgegen, weil die Frauen keine Sklaven gebären Billig geben sie, natürlich schweren Herzens", ihre Einwilligung zu Bestimmungen, die sich von den flerifalen Plänen nur formell unterscheiden. So geht es auf der Bahn politischer Charakterlosigkeit immer weiter hinab.
"
Die Bergarbeiter marichieren auf.
Das Verhalten der Gewerkvereinsmitglieder ist im Interesse der Bergarbeiterfache nur zu bedauern. Gerade die Gewerkvereinler hätten es notwendig, den Zentrumsabgeordneten zu Gemüte zu führen daß die Bergarbeiter nun lange genug genarrt worden sind, denn an der Narrerei hal die Zentrumsfraktion ihr gut Teil Schuld. Daß der Bergarbeiterschutz in Deutschland noch so weit zurück ist, daß die legten Novellen nicht die gewünschten Fortschritte gebracht haben, das ift nicht zuletzt Zentrumsarbeit. Das tolle man nicht vergessen.
wollten.
Nunmehr fühlte sich der Staatssekretär Dernburg gedrungen, auf Eichhorns und Nostes Kritik zu antworten. Im Vertrauen auf die Kolonialfreudigkeit der bürgerlichen Parteien, die er rühmend der schwarzseherischen Kritik der Sozialdemokraten gegenüberstellte, machte er sich die Antwort und nach dem drohenden Aussterben der Herero vermied er Aus Wien wird uns vom 27. februar geldrieben: forgfältigst, und warnte bloß bor, lebertreibungen" in der Der Reichsrat, der am 5. Februar beimgeschickt worden ist, wird kritik. Wie sehr er geneigt ist, selbst diesen guten Rat zu Um gegen die Berggesegnovelle und gegen die geplante Kohlenfleuer Stellung zu nehmen, waren für Sonntag, den 28. Februar, nun für den 10. März einberufen werden. Irgendwelche Freudigkeit befolgen, bewies der Diamanten- Dernburg dadurch, daß er in allen Bergbaubezirken Deutschlands vom Bergarbeiterverbande ist bei der Regierung, da fie das Parlament versammelt, das sie die Behauptung aufstellte, die einzigen Leute, die bisher von Versammlungen sinberufen worden. In ihrer Gesamtheit bilden ohne ausreichenden Grund gefchloffen, nicht zu spüren. Es ist der der deutschen Kolonialpolitik Borteil gehabt hätten, seien die die Versammlungen einen wuchtigen Protest gegen die Mißachtung Bang der Notwendigkeit, dem sie sich nicht entziehen kann. Ur deutschen Arbeiter! Als ihm darauf Ledebour zurief, na, sprünglich wollte sie die Einberufung auch bis Ende März ver- fragen Sie mal bei Tippelskirch an, befann er sich vergeblich der berechtigten Arbeiterforderungen. fajieben und erst der entschiedene Einspruch der Sozialdemokraten, auf eine Antwort und zog es vor, auf andere Dinge überUns liegen darüber folgende Berichte vor: Die vom Bergarbeiter- Verband am Sonntag einberufenen die fich gegen die zwecklofe Berzeitelung der Zeit wendeten, zugehen. Mit besonderem Nachdrud betonte er dann, daß hat fie สิน bem früheren Termine Bestimmt. Wie wird feine Auffassung von der Kolonialpolitik sich prinzipiell von Bergarbeiter- Versammlungen wiesen durchweg guten Besuch auf. ea nun dem armen Abgeordnetenhause in der neuen der der Petersfreunde Arendt und Liebert nicht unterscheide. Auf dem Schützenhof in Bochum sprach Abgeordneter Genosse Leinert Session ergehen? Das ist die bange Frage, die sich Jene faßten die Sache ein bißchen mehr national", er ein bor mehr als 4000 Bergarbeitern. In Essen- West waren 1500 Berg alle stellen, denen die fonftitutionellen Errungenschaften am Herzen bißchen mehr kommerziell" auf. arbeiter versammelt; ein Versuch der Christlichen , die Versammlung Kolonialfromme Reden hielt dann noch der konservative zu sprengen, miglang fläglich. Abgeordneter Emmel referierte in liegen. Das Abgeordnetenhaus wird sofort vor befristete Aufgaben Dortmund vor 2000 und in Herne vor 1200 Personen. In der gestellt sein. Da ist erstens die Feststellung und Bewilligung des Abgeordnete Gans Edler Serr zu Butliz und der Bersammlung in Brechten waren 450, in Massen 350, Herten 1000, Rekrutenkontingents, zu der in Desterreich alljährlich ein Gefet not Volksparteiler Storg. Letterer brachte es fertig, in der Brackel 400, Bautau 600, Linden 500, Benninghofen 500, Werden wendig ist, dann die Vorlage wodurch die Verstaatlichung zweier Abneigung der Sozialdemokraten gegen die Kolonialwirtschaft 500, Eichlinghofen 500, Lünen 650, Hombruch 500, 2ütgendortmund großer Privatbahnen( Staatsbahngesellschaft und Nordwestbahn) einen Beweis dafür zu finden, wie außerordentlich glücklich 1000, Station Lütgendortmund 400, Heeren 600, Mengede 500, herbeigeführt werden soll und für deren Vereinbarungen mit den man in Deutschland daran sei. Mit der Anspruchslosigkeit Brudhausen 600, Mülheim 200, Durchholz 100, Strufel 500, of Gesellschaften der letzte März der Schlußtermin ist; dann der Gesetz- dieses süddeutschen Demokraten haben allerdings die Dernburg stedte 200, Wattenscheid 1000, Heiffen 400, Sabinghorst 700, Apler- entwurf, wodurch die Annexion gesetzgeberisch genehmigt werden soll, und Bülow ein leichtes Spiel. Wird ihnen das Fell über die bed 400, Hochheide 830, Redlinghausen 600, Niederbonsfeld und schließlich eine gesetzliche Ermächtigung an den Finanzminister, Ohren gezogen, dann sind sie hoch erfreut, daß sie nicht ge90 Bergarbeiter anwesend. Won mehreren Versammlungen im für 220 Millionen Schaßscheine( anstatt Rente) auszugeben, die vierteilt wurden. Der Etat für Ostafrika wurde dann in den EinzelRuhrbeden stehen Resultate noch aus. In Mitteldeutschland zwar der Form nach für Eisenbahnen, Kanalbauten und ähnliche Dinge fanden in Bernburg , Aschersleben , Egeln , Staßfurt , Germersleben, gebraucht werden, eigentlich aber die Leere der Kaffen ausfüllen beratungen zu Ende gebracht. Morgen kommt Südwestafrika Barby, Calbe , Croppenstedt und Agesleben Bersammlungen statt, follen, welche durch die Vorschüffe" auf die Striegsrüstungen an die Reihe. an der serbischen Grenze entstanden sind, die, wie es ferner in Teutschenthal ( Haller Becken). In Schraplau waren 400, immer bestimmter heißt, schon den Betrag einer halben in Clettwizz und Senftenberg je 300 Bergarbeiter erschienen. Weitere Versammlungen wurden abgehalten in Binnigsen am Deister Milliarde Kronen verfchlungen haben sollen. Daß zu und Groniau. Im rheinischen Braunkohlenrevier fanden vier Ver- diefen Dingen, die alle Gile haben, und deren Erledigung schon in fammlungen statt. Auch hier versuchten an einer Stelle Christliche die Hinsicht des Eindrucks nach außen ohne größere Gegnerschaft ges 1. März 1809 entstanden; es feiert also heute fein hundert
Die Wiedereröffnung des Reichsrates. herzlich leicht. Seifle Fragen, wie die nach dem Arbeitszwang
Mitgliedern des chriftlichen Gewerkvereins zum Verband. Für das Aachener Nevier waren Versammlungen veranstaltet: in Aachen ( 800 Besucher), Eschtveiler( 200 Besucher), im pechschwarzen Wunselen( 200 Besucher). Eine großartige Versammlung tagte in Altenburg ( 1500 Besucher) Eine Versammlung in Beiß war von 1600, in Baborze( Ober schlesien ) von 500 Personen besucht. In Waldenburg und Gottesberg wurden zwei Straßendemonstrationen veranstaltet. 6000 per fonen füllen fünt Versammlungen.
"
schehen soll, ein arbeitsfähiges Haus nötig ist, liegt auf der Hand. Wie steht es nun um die politische Situation? Jenes Mittel, deffen fich die Regierungen gegen bie Obstruktion früher bedient haben, nämlich die Einbringung von Regierungsvorlagen als Dringlichkeitsanträge, kann die Regierung Bienerth nicht wählen: aus dem einfachen Grunde, weil sie über die dazu dem einfachen Grunde, weil sie über die dazu notwendige Zweibrittelmehrheit nicht verfügt. Bleibt also der normale Weg der Tagesordnung, wo es wieder in doppelter Hinsicht hapert: erstens tönnte es dabei auch herauskommen, daß Vienerth auch die ganz geAus dem Königreiche Sachsen , wird gemeldet, daß die Ver- wöhnliche, nämlich die einfache Mehrheit nicht besigt( was freilich fammlung in Borna 800 Besucher aufwies. Im Zwidauer Revier das wünschenswerte wäre, weil man diese hilflose und unfruchtbare sprach Genosse Abg. Hue in zwei Versammlungen vor über Regierung rasch los wäre) und zweitens, weil dann die tschechische 2000 Bergarbeitern. Ju Lugau 1000 Besucher, in Hohendorf 1200. Opposition den Weg zur Tagesordnung mit Dringlichkeitsanträgen Nach Schluß der Versammlung demonstrierten die Bergarbeiter unter berbarrikadieren tönnte. Doch ist es nicht unmöglich, und darauf be Nach Schluß der Versammlung demonstrierten die Bergarbeiter unter ruht heute die Hoffnung, das Parlament werde aus der schweren Hochrufen auf ein Reichsberggefeh vor der Wohnung des sächsischen Serise unversehrt herauskommen, daß die Tschechen und die SüdAbgeordneten Facius. Ueberall begeisterte Stimmung. Einmütig flawen, die sich zu einer„ Slawischen Union" zufammengefunden erfolgte die Annahme der untenstehenden Resolutionen gegen, die lawen, die sich zu einer Slawischen Union" zusammengefunden haben, die Politik der Obstruktion, die nicht die Regierung brohende Kohlensteuer und für die Beschlüsse des Berliner Kongresses. trifft, vielmehr nur das Parlament verwüstet, verlassen und die Beseitigung der Regierung mittels der Abstimmung versuchen werden. Die Berfammlung spricht ihr volles Einverständnis aus mit Dies um so mehr, als die Obstruktion gegen die militärische Staatsden einmütigen Beschlüssen des Bergarbeiterkongresses, welcher vom 1. bis 3. Februar 1. J. in Berlin tagte. Die Bersammlung kann notwendigkeit ein gefährliches Spiel ist, das die auf Hofgunst ziemlich insbesondere nur in einer einbeitlichen reichsgeiezlichen Regelung angewiesenen Rationalisten nicht risfieren werden wollen, und die eines besseren Bergarbeiterschutzes und des Knappschaftswesens den Eisenbahnverstaatlichung wieder eine Sache ist, an der die Tschechen einzig richtigen Weg zu befferen Zuständen im Bergarbeiterleben in hervorragendem Maße intereffiert sind. Freilich wäre zur Beerblicken. wältigung der Schwierigkeiten eine andere Stegierung notwendig,
.
#
Die Versammelten tönnen nur in völlig freigestellten, vom als es die des Herrn v. Bienerth ist, die ohne Entschlußkraft und Staate bezahlten, von den Bergarbeitern aus ihrer Mitte mittels bar allen Scharfsinns die Dinge erwartet, die sie meistern sollte. geheimer Wahl gewählten fachkundigen Grubenkontrolleuren ein was die Sozialdemokraten dazu tun fönnen, einesteils das wirkliches Hilfsmittel sehen, wodurch es möglich wird, die er schreckend vielen Unfälle im Bergbau auf eine möglichst geringe Barlament vor seinen gewiffenlosen Bedrängern zu schüßen, andernBahl zurückzuführen. Hingegen folche vom Arbeitgeber abhängige, teils es von der unzulänglichen Regierung zu befreien, wird sicherlich in Arbeit stehende Kontrolleure( Sicherheitsmänner genannt) tönnen geschehen. niemals den nötigen Einfluß gewinnen, um erfprießliches leisten zu können, so daß dieses System nicht im geringsten den erhofften Erfolg bringen wird.
Aus dieser Ueberzeugung heraus ersucht die Versammlung den preußischen Landtag dringend, die von dem Ministerium vorgelegte Berggefeßnovelle bom 8. Februar L. 3. abzulehnen und die preußische Regierung zu beranlassen, daß fie im Bundesrat der vom Reichstag Fürzlich einmütig beschlossenen Einführung eines Reichsberggefeges
Dolitische Ueberficht.
Berlin , den 1. März 1909 Kolonialpolitik in sozialistischer und kapitalistischer Beleuchtung.
Aus dem Reichstage, den 1. März. Ueber Mängel endlich zustimmt, damit die Schichtzeit einheitlich auf acht Stunden der Sechtspflege in den Kolonien führte der freifinnige Abbeschränkt, die Grubentontrolleure in obigem von den Versammelten geordnete Abla Klage, indem er eingehend nachwies, daß gutgeheißenen Sinne fürs ganze Reich eingeführt, das rigorose Straf widergesetzlich Personen richterliche Funktionen zugewiesen wesen eingeschränkt und auch das Knappschaftswesen einheitlich ge- wurden, ohne daß sie vom Reichskanzler, der allein das Recht regelt werden. So wie der Gothaische Landtag fürzlich einstimmig befchloffen dazu gehabt hätte, beauftragt worden seien. Der Staatshat, die gothaische Regierung solle im Bundesrat für Einführung fekretär Dernburg bersagte es sich, auf diese heikle Frage eines Reichsberggefezes stimmen, follten auch der preußische Land- einzugehen. So kam Genosse Noste nach Ablaß fofort tag und alle anderen Landesparlamente diefes Beispiel nachahmen. zum Wort. Er präzisierte unsere Stelling zur KolonialTunt fie diefes nicht und stimmt der Bundesrat einer einheitlichen politik ganz treffend dahin, daß wir zwar das kapitalistische Regelung des Bergarbeiterschuges wieder nicht zu, so find diese Stolonialwesen grundsäglich ablehnten, aber da wir als Streise allein verantwortlich, wenn im deutschen Bergbau die blamablen Minderheit dessen Durchführung nicht hindern könnten, uns menschenvernichtenden Mißstände fartdauerit. Die neuesten Massen gräber von Grube Reden in Saarbrüden und Radbod in Westfalen wenigstens bemühten, reformerisch einzuwirken, insbesondere follten doch alle Gesetzgeber zu durchgreifenden Maßnahmen zum zugunsten der unterjochten Eingeborenen. Im Laufe der Schuße der Bergarbeiter veranlassen. Die vorgekommenen 3612 töd. Debatte wollte später der Volksparteiler Stora aus diesen Lichen Unfälle im deutschen Bergbau in den letzten zwei Jahren sind Worten einen Gegensatz zwischen Noske und Eichhorn rauseine Samach, die das deutsche Ansehen beeinträchtigt deuteln, obgleich Eichhorn genau die nämliche Stellung zur
Wieder eine Kaiferrede.
Nach längerem Schweigen hat der Kaiser wieder eine Nede gehalten. Das preußische Kriegsministerium oder. wie es damals hieß. das Kriegsdepartement ist nämlich am
unter Teilnahme des Kaisers, des Personals des Kriegsder Kaiser folgende Ansprache: ministeriums, der Generalität usw. usw. begangen wurde, hielt
Auf den Schlachtfeldern von Auerstädt und Jena hatte fiaj das Geschick Preußens erfüllt. In Tilsit hatte ein Friedensvertrag von grausamer Härte die Niederlage besiegelt. Ber= trümmert war das Heer des großen Könige, aus unzähligen Wunden blutend lag Preußen am Boden, seiner Macht und seines Ansehens im Rate der Völker beraubt. Faft ohne Hoffnung war die Zukunft. Drückender denn je lastete um die Wende des Jahres 1808 das Joch des Groberers auf dem verstümmelten Staate. Im Befiße der wichtigsten Festungen, stand der Feind in dem gemarterten, unter der Bürde unerschwinglicher Kriegsauflagen zusammenbrechenden Lande. Noch war der Wiederaufbau des Heeres nicht zu Ende geführt, drohend erhoben sich neue Kriegswetter, die auch für Preußens Schicksal entscheidend werden konnten. In dieser Zeit tieffter Demütigung rief mein in Gott ruhender Herr Urgroßvater, weiland Königs Friedrich Wilhelm III. Majestät, das Kriegsdepartement mit der Bestimmung ins Leben, daß zu dem Geschäftskreis dieser Behörde alles gehören solle, was auf das Militär, dessen Ver faffung, Errichtung, Grhaltung und den von solchem zu machenden Gebrauch Bezug hätte. Ein Entschluß von unermeßlicher Tragweite: denn bisher hatte das Heer der einheitlichen Leitung und Verwaltung entbehrt. Würde die neue Schöpfung sich bewähren und dauernd ihren Aufgaben gerecht werden tönnen? Es gereicht mir zur wahren Genugtuung, heute, an bem Tage, mit welchem vor 100 Jahren das Kriegsministerium feine reich gefegnete Tätigkeit begonnen hat, ihm mit freudigent Stolze bezeugen zu können, daß es mein und meiner erhabenen Vorgänger am Throne Vertrauen allerorten vollauf gerechtrechtfertigt hat, denn in unverbrüchlicher Treue und Hingebung, rastlos und ohne Ermattung schaffend, hat es dem Heere bie Rüstung bereitet und gestählt, durch die dieses befähigt wurde, allezeit feine hohe Bestimmung zu erfüllen: bes Vaterlandes starter und, so Gott will, unüberwindlicher Schirm und Hort gu sein und zu bleiben. Dafür sage ich ihm tief bewegt meinen föniglichen Dant, und wenn biese Anerkennung allen gilt, die in dem Kriegsministerium für des Vaterlandes Macht und Ehre ihre ganze Kraft, ihr ganzes Wissen und Können eingesetzt haben, dann richtet sich mein Blick besonders auf die beiden größten unter ihnen, Scharnhorst und Noon, die Waffenschmiede, jener der Befreiung Preußens, dieser der Einigung Deutschlands . Den Gefühlen nie verlöschenden Dankes für ihr unvergleichliches Wirken in dieser feierlichen Stunde von neuem Ausdrud gu geben, ist mir ein Herzensbedürfnis. Möchten alle aus diesen leuchtenden Vorbildern Kraft und Erhebung schöpfen für das eigene Schaffen! Möchte es uns nie an Männern fehlen, die Diesen in aufopfernder Treue und glühender Vaterlandsliebe nacheifern! Möchte die verhängnisvolle Beit, in der das Kriegsministerium gegründet wurde, immerdar eine Mahnung bleiben, nie still zu stehen, nie gu raften in der Arbeit für das Waterland, fein Opfer für dessen Ruhm und Wohlfahrt zu groß oder zu schwer zu erachten! Dann wird der Segen des Almächtigen für