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Nr. 57. 26. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Dienstag, 9. März 1909.

Der außerordentliche Parteitag der sozialdemokratischen Auch in Deutschland nicht. Ein Resultat des Stampfes gibt es Stelle bedarf. Die Arbeiter bekommen sie nicht. Die Gruppe des

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erobern.

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Wynkoop: Daraus entsteht etwas ganz anderes. Die Ges Wynkoop zeigt an dieser Aeußerung, wie man die Freiheit werkschaftsbewegung aber hat zum Zwed, Verschlechterungen ab­der Kritik im Wochenblatt zu verstehen habe, nicht Wibaut und zuwehren und Verbesserungen durchzuführen. Hugenholz( Kammerfraktion): Ist das auch etwas Neues? Roland- Holst , sondern Troelstra und Schaper seien die Macht­Wynkoop: Dann sagt man also gegen beffres Wissen, haber. Redner erklärt schließlich, seine Gruppe rufe das Urteil daß die Partei auf politischem Gebiet dasselbe zu tun hat wie der Arbeiter an, wenn der Ausschluß erfolge, und werde die die Gewerkschaftsbewegung auf ökonomischem Gebiet. verstanden habe. Troelstra : Du berfälscht die Sache wieder. Ich habe proletarische Partei gründen, welche die S. D. A. P. zu sein nicht Nach dieser beinahe dreistündigen Rede erhält das Wort gesagt, daß die Partei auf politischem Gebiet auch tun muß, ( Lauter Beifall.) Wenn ich die Sachen von Dir noch lernen habe: was die Gewerkschaftsbewegung auf ökonomischem Gebiet tut. Dr. H. Gorter. Er bestätigt, daß Kautsky ihm geschrieben müßte, wäre ich im holländischen Proletariat nicht der Mann ge- blieben. Dies unterschreibe er, gerade weil er die Partei noch Das allerwichtigste sei, daß die Marristen geschlossen worden, der ich bin! über den Maryismus stelle. Die große Gefahr sei, daß man die schlossene Gruppe bildeten, auseinander treibe. Bei einer Spaltung Marxisten, die das Salz der Partei und hier in Holland eine ge­würden Teile der Marristen, die in der Partei blieben und die sie verließen, kraftlos. Schen in der Agrarfrage habe man ver­sucht, den Margisten das Reden zu erschweren.

dem Marrismus gegenüber. Wir verlangen vollkommene Freiheit Wynkoop: In diesen Dingen also steht der Revisionismus der Meinungsäußerung für unsere Ansicht, die im Ausland großen Anhang hat, auch in der holländischen Partei wohl schon tausend Mann. Früher hatten wir diese Freiheit.

Troelstra ( unterbrechend): Sie sagen selbst, in der Agrar­frage habe der Marrismus gefiegt, und wie fann das dann sein, wenn Ihnen das Reden erschwert wurde. Dann stehen Sie hier und lügen.

Gorter: In der Agrarfrage ist es zuletzt noch gelungen, die Frage sachlich zu behandeln, so auch die Schulfrage und den Generalstreik von 1903. Danach aber ist es, da die Marristen immer mehr Anhang fanden, anders geworden durch Troelstras Juliartikel und seine Broschüre In Sachen Parteileitung", eine fachliche Diskussion wurde unmöglich gemacht. Man gab keine sach­liche Antwort, sondern sagte: Das darfst Du nicht da sagen. ( Beifall.) Deshalb wurde die" Tribüne" errichtet, die wieder von selbst verschwindet, wenn die frühere fachliche Diskussion, wie sie jetzt zwischen Wynkoop und Troelstra über den Wahlrechtskampf geführt wurde, wieder hergestellt ist. Es sind jetzt international be­deutende Zeiten. Ein internationaler Krieg droht. Werde Deutsch­ land besiegt, wozu viel Grund vorhanden sei, dann werde ein prole tarischer Aufstand in Deutschland erfolgen. Holland müsse dann Farbe bekennen. Dann werde die Partei froh sein, daß es Ge­nossen gab, die die revolutionäre Seite unseres Kampfes in den Vordergrund stellten, so wie Sie, Bliegen, das auch in Ihrer nicht vernachlässigen. Jugend fo prächtig taten. Auch die andere Seite soll die Partei In und außerhalb der Partei ist die " Tribüne" ein notwendiges Machtmittel geworden, weil sie jede Woche mehr Anhang fand. In Sachen Klaſſenmoral wurde ich von Het Volt" und der übrigen Partei- und Bourgeoispreffe zugleich beschimpft, aber fein einziges meiner Argumente wurde be­sprochen. Eine andere als diese Taktik kann man von jener Seite nicht gegen uns anwenden. Das neue Blatt bedeutet nach Redners Ansicht nichts. Der Marrismus ist durch die Tribüne" aus der Theorie in die praktische Politik gebracht worden, und daß ist es, was man ihr verübelt. Redner tritt für die Einheit der Marristen ein, alle sollten sich um die Tribüne" scharen. Alle Marristen werde man nicht aus der Partei ausschließen wollen. Troelstra : Wenn Ihr uns so pressen wollt. Gorter: Er versuche, die Einheit der Marristen wiederherzu­stellen. Er tue dies, da er wisse, daß der Sozialismus nicht erreicht werde, wenn der Marrismus gespalten sei. Der Parteitag solle dafür sorgen, daß die" Tribüne bestehen bleibe und, wenn nötig, Frau Roland- Holst und Wibaut in die Redaktion derselben ſetzen; aber jedenfalls die Freiheit der Kritik wiederherstellen. Damit schließt die Vormittagsfibung.

bor zehn Jahren zustande gekommen sei. Seitdem nichts mehr. nicht an proletarischen Elementen, deren die Partei an erster nur: die Organisation in der Gewerkschafts- und politischen Be- Redners stelle sich auf die Grundlagen des Programms. Troelstra wegung. Und darin steht das Ausland voran, hier ist es traurig aber wolle ein neues Programm, ein revisionistisches oder ein Arbeiterpartei Hollands . bestellt mit der Organisation der Arbeiterklasse. Wenn das in reformistisches Programm machen laut einer seiner lehten Artikel Van der Goes ( Redakteur der wissenschaftlichen Monats- der Tribüne" konstatiert wird, dann erhebt sich ein Geschrei in Het Bolf"; günstigsten Falls werde es ein Kompromißprogramm. Wenn Troelstra der Arbeiterführer sei und der Politiker der schrift De Nieuwe Tym") erklärt sich gegen den Ausschluß der Tri- dagegen und dies nennt man Freiheit der Meinungsäußerung. büne"-Redakteure. Den Antrag auf Errichtung eines marxistischen Aber die" Tribüne" bleibt bestehen, selbst auf die Gefahr hin, Arbeiterbewegung, dann müsse er die zusammengehörenden Ele­Partei- Wochenblattes halte er für annehmbar, so auch die Genossin daß der Parteitag die Missetat des Verbots und Ausschlusses begeht mente zusammen halten, aber nicht ihnen, die noch stets bereit Roland- Holit und Genosse Wibaut. Wenn man sich aber an die( Lärm), eine Missetat, vielleicht nicht gegen die S. D. A. B., aber seien, die scharfen Kanten wegzulassen, die Arbeit in der Partei Stelle der Tribüne"-Redakteure versetze, dann könne es nicht be- gegen ihr Programm, gegen die Sozialdemokratie, gegen die Ar- unmöglich machen. Am Schlusse seiner Rede wird Wynkoop von verschiedenen fremden, daß der Plan auf diese einen ganz anderen Eindruck beiterbewegung. Ein anderer Unterschied ist in einer zu Utrecht gehaltenen Seiten unterbrochen, wobei ein Rat Kautskys erwähnt wird, mache. Als er zum ersten Male geäußert wurde, sprach sich die Tribüne"-Redaktion wiederholt scharf dagegen aus. Das Wochen- Rede Troelstras zutage getreten, in der er sagte: Die Aufgabe der der die Einheit der Marristen in Holland an erster Stelle emp­blatt dient ihr nicht als Aequivalent. Doch meint der Redner, daß Partei sei, auf politischem Gebiete zu tun, was die Gewerkschafts- fiehlt und wobei ferner Troelstra zu erkennen gibt, daß der eine Probe damit zu machen sei, da seiner Ansicht nach die meisten bewegung auf ökonomischem Gebiete tue. Wir sind gerade das Wermittelungsantrag, die Errichtung eines marxistischen Wochen­leitenden Organe ernsthaft glauben, daß es ein Mittel sei, die zer- gegen, daß die S. D. A. P. nichts anderes auf po blattes, von ihm ausgeht. Dies gibt dem Redner Gelegenheit zu riffene Einheit der Partei wiederherzustellen. Redner dankt Ge- litischem Gebiete zu tun zu haben meint. Aber Troelstra sagen, daß er das Wochenblatt feineswegs als Vermittelungs­Denn dann werde doch der Marris­nossin Roland- Holst insbesondere, daß sie die Redaktion des beweist damit, daß er die Aufgaben des Tageskampfes nicht ver- vorschlag anerkennen könne. Wochenblatts zu übernehmen sich bereit erklärt hat, obwohl sie steht. Wir sagen, die politische Bewegung muß die Macht des mus unter die Kontrolle des Volt"-Revisionismus gestellt und hiermit vielleicht in Gegensatz zu den Genossen, mit denen sie viel Proletariats durch Organisation erzielen, wir müssen den Staat die freie Kritik unterdrüdt. Auf die Unterbrechung eines Dele gierten, der fragt, ob Wynkoop auch im neuen Wochenblatt schreiben enger verbunden ist und denen sie viel näher steht als der Volk". Troelstra : Vollkommen richtig! dürfe, sagt das Kammermitglied Schaper, das sei nicht zu hoffen, Redaktion, zu stehen kommt. Im Jahre 1895 habe er abge­daß Wynkoop zugelassen werde. raten, ein marristisches Blatt zu gründen, da ein solches Opposi tionsblatt die Spaltung bringen müsse. Die Partei tönne die prin­zipielle Besprechung ihrer Tattit im Tagestampfe auf die Dauer nicht vertragen. Auch die margistischen Propagandisten würden durch den Revisionismus behindert in der Propaganda und nicht allein die Kammerfraktion führe den Kampf, sondern auch die Propagandisten. Wäre die Mehrheit marristisch und es wäre ein revisionistisches Blatt gegründet, das die Propaganda behindere, dann würde Redner auch sagen, das ginge nicht länger. Die Frei­heit der Meinungsäußerung habe viel zu wünschen übrig gelaffen, schon lange vor der Errichtung der" Tribüne", seitdem man sagte, die abweichende Meinung entspringe nicht prinzipiellen Meinungs­verschiedenheiten, sondern persönlichen Interessen. Durch die törichte Utrechter Resolution wurde die marristische Kritik als systematische" gekennzeichnet. So wurde die Masse der Partei gegen die Marristen aufgehetzt. Der Utrechter Parteitag hatte Genossin Roland- Holst zur Mitarbeit an" Het Volt" aufgefordert, aber die Redaktion machte ihr dies sofort unmöglich und warf ihr, Frau Roland- Holst: Unter der Redaktion von Tat. als fie eine Frage der auswärtigen Politik in einem Artikel be­Troelstra: Unter meiner Redaktion wurden Frau Roland­handelte, vor, ihr Urteil entbehre jedes Wertes, weil sie in einer Solst und Gorter als Marristen zur Mitarbeit aufgefordert. eigentümlichen Verblendung verharre." Redner selbst, der sich Gorter: Es hat nicht lange gedauert. Als ich über Ne. eine abweichende Meinung über die Krankenversicherung erlaubte, wurde von der Redaktion und von Troelstra bezichtigt, daß er ab ligion nicht in Ihrem Sinne schrieb, war es aus. Wynkoop: Man hat uns hintereinander vertrieben aus fichtlich nach abweichenden Standpunkten und Meinungsverschie- den Wochenblättern Voorpost"," Nieuwe Tyd"," Vonk", ,, Vor­denheiten suche. Wenn man so schreibt, darf man nicht behaupten, waerts". Und man bedroht uns im Friesch Volksblad"," de die volle Freiheit der Meinungsäußerung zu gewähren.( Beifall.) Wolfsstreit", man hat versucht, uns die wissenschaftliche Monats Das Bedürfnis nach einem Oppositionsblatt, wie es die Tri­büne" ist, entstand, da die Nedaktion von Vet Volt" je länger je schrift" De Nieuwe Thd" zu entreißen und jetzt die" Tribüne" ( Protefte.) Auch Genossen Somnes hat man aus dem Baan­mehr eine Bartei in der Partei" wurde. In großen und fleinen breker" durch die Utrechter Resolution hinausgezwungen, andere Fragen, über In- und Ausland, wurde von ihr absichtlich für den aus der Parteitätigkeit. Wir von der Tribüne" lassen uns dies Revisionismus eine polemische Propaganda geführt. In einseitiger nicht gefallen und warten ruhig das Urteil ab, nicht dieses seit Weise wurde die Partei geleitet. Redner flagt die Revisionisten Wochen systematisch aufgehetten Parteitages, sondern der hollän hierfür nicht an, denn auch seine Richtung würde eine ausge- bischen Arbeiterbewegung. Selbstverständlich könne die Partei sprochen marxistische Redaktion führen, wenn sie die Mehrheit Genossen ausschließen wegen Abweichung im Ausgangspunkt und hätte. Aber man müsse daraus den anormalen Zustand erkennen Biel . Man solle dann aber rund heraussagen: Wir schließen euch und auf gerechte Weise das Entstehen des Oppofitionsblattes er aus um eures Ausgangspunktes willen, eurer Theorie halber. klären. Beitende Männer der Partei wie Troelstra und Troelstra : Guer Ausgangspunkt, von dem Ihr die Partei Vliegen bekämpfen in bürgerlichen Organen den betrachtet, ist ihr feindlich. Das hat mit Theorie nichts zu Marxismus ; fein Wunder, daß von Redners Richtung dagegen schaffen. reagiert wurde. Durch den Parteibroschürenhandel wurde eine Broschüre eines bürgerlichen Schreibers, weil punft der Partei schädlich sei. Aber wie kann das sein, wo die Wynkoop: Richtig. Sie sagen also, daß unser Ausgangs. sie gegen den Margismus dienen konnte, ver-" Tribüne" allein auf der Unterstützung der Proletarier beruht! breitet und empfohlen. Allerdings wurde das später geändert, wir bleiben in der Partei und gehen nicht eher als bis Ihr uns aber es ist ein Zeichen, wie weit es in der Partei gekommen ist. herauswerft. Wir sind Sozialdemokraten und fühlen uns boll­Der Redner hätte wohl auch hier und da etwas gegen die fommen einig mit dem Programm der Partei. Wir sind kämpfende Tribüne" zu sagen. Aber sehr viel Gutes stehe in ihr.( Beifall.) Warristen nicht allein und nicht gegen die Parteimehrheit an Redner sagt dies insbesondere dem Parteitage, der hier über An- erster Stelle, sondern gegen die Bourgeoisie und besonders gegen geklagte zu Gericht, fißt, aber dessen Mitglieder nie die Unterlagen deren gefährlichsten Teil, die Freifinnig- Demokraten. Wir haben der Anklagen gesehen, viel weniger sie gelesen haben. Biele von im dritten Amsterdamer Distrikt Troelstra in die Kammer und den Ihnen urteilen ohne volle Kenntnis der Sache. Redner, der selbst Revisionisten Bliegen in den Gemeinderat gebracht. dafür ist, daß die Tribüne" verschwinde, erklärt, daß die hollän­dische Partei eine bessere Sammlung marristischer sozialdemokratis geschehen. De Roode( Redakteur am Het Volk"): Trotz Euer ist das scher Propagandaschriften, als die Artikel der Tribüne" darstellen, Wynkoop: Wir haben doch das Recht in unserer Ab­nicht habe.( Beifall.) Das erkläre auch den Erfolg der" Tribüne". teilungsorganisation andere Kadidaten zu empfehlen, hat die Und auf Genossen, die sich auf solche Weise einen Anhang ber- Organisation aber einmal einen solchen aufgestellt, dann treten schafften, der noch größer wäre, wenn die Masse der Genossen nicht wir für ihn ein. irregeführt wäre, dürfe der Parteitag nicht den Makel des Aus­Troelstra: Nach allem, was Ihr in der letzten Zeit über schlusses werfen. Die Aufhebung der" Tribüne" sei unter den ge- mich geschrieben habt, muß es Euch unmöglich sein, fortan für mich gebenen Umständen erwünscht, aber die Partei dürfe nicht in den zu arbeiten. bevorstehenden Wahlkampf treten mit solch einer Tat der Gewalt" Wynkopp: Ihr hört also, wenn die Tribüne" weg ist, auf dem Gewissen. Jahre und jahrelang würde die bürgerliche will man uns das Recht nehmen, in unserer Organisation be In der Nachmittags- Schlußsigung erhält zuerst das Wort. Presse der Partei diese Tat des Unrechts vorwerfen, eine Tat, die stimmte Kandidaten zu empfehlen! Redner vergleicht die deutschen F. M. Wibaut, einer der beiden für das neue Wochenblatt selbst in feiner bürgerlichen Partei aufzuweisen sei. Redner be- Wahlrechtsfämpfe, deren er sehr rühmend gedenkt, mit den in vorgeschlagenen Redakteure. Er ist auch der Meinung, daß die schwört den Parteitag, die Partei und ihre Führer vor diesem Holland geführten. In Sachsen habe man in revisionistischem freie Meinungsäußerung nicht genügend zu ihrem Recht gekommen Makel zu bewahren. Troelstra , sagt Redner, darf nicht in die Sinne allerdings nichts erreicht, aber dagegen wohl eine organis ist, daß der Marxismus die Partei mehr durchdringen müsse. In Kammer zurückkehren, so daß man ihm sagen kann, das ist der satorische Machtstellung z. B. durch eine große Ausbreitung der dem außerordentlichen Parteitage und dem zu erwartenden Verbot Mann, der der Opposition in seiner Partei den Hals umdrehte!" Bresse . Wir Margisten, sagt Redner, haben gelernt, daß die der" Tribüne" oder dem Ausschluß ihrer Redakteure habe er eine ( Protefte.) In warmen Worten dringt Redner dann in die drei Bourgeoisie troß ihrer Scheinbewegung, uns das große Macht- große Gefahr gesehen für die freie Meinungsäußerung, womit die Tribüne"-Redakteure, ihr Blatt aufzuheben, sich mit dem vor- mittel, das allgemeine Wahlrecht, nicht geben will. Die bürger- Partei eine ihrer Grundlagen aufheben, ihr Wesen so schädigen läufigen Erfolge zufrieden zu geben, den Redner in dem zuge- lichen Parteien tun, als ob sie uns das allgemeine Wahlrecht werde, daß er sich nicht mehr in demselben Verhältnis zur Partei standenen Wochenblatte sieht, wie auch die meiſten anderen Margi- geben wollen und trachten uns mit ihren Worten zu verwirren, fühlen könne wie bisher. Er habe mit einigen seiner Freunde auf ften solches meinten. Vor allem aber ruft er den Freunden von was ihnen hier in Holland auch nur allzu gut gelingt. Der große dem Punkte gestanden, das öffentlich zu sagen. Da sei in der der Tribüne" zu, beugt einer verkehrten Tat der Partei vor! Damit schloß die Abendsitzung, da bereits Mitternacht vorbei Kampf um das Wahlrecht wird in Deutschland gekämpft, von dem mehrerwähnten Konferenz die Gründung eines Wochenblattes be wir abhängig sind. Aber hier wird zu wenig für das Wahlrecht antragt worden. Es schien ihm eine Möglichkeit, die babsich getan. Man darf den Kampf für den Zehnstundentag nicht über tigte Erklärung zu unterlassen. Er denke sich, daß die Redaktion Bei Eröffnung der Sonntagsfizung wandte sich der Vorsitzende den Kampf fürs Wahlrecht stellen, ohne das der erstere nicht zu des Wochenblattes in regelmäßige Verständigung mit der Volt". Er kann das nicht als Bevormundung ansehen, Bliegen namens der Redaktion von" Het Bolt" gegen die ver- erzielen ist. Besonders auf sein und seiner Geistesgenossen Redaktion trete. schiedenen Redner des vorigen Tages und meinte, die Beschuldi- Drängen wurde der Wahlrechtskampf von der Partei energisch auf- auch nicht die Bedingung, daß die 5 Redakteure von Het Volt" die gungen gegen Kammerfraktion und Parteivorstand seien absolut genommen. Jetzt wolle man sie hindern, diesen Kampf mitzu- beiden Wochenblattredakteure überstimmen könnten. Frau Roland Holst und er würden ihre Mitarbeiter wählen und den Inhalt be­nicht begründet worden. Het Volt" sei nicht das Organ einer fämpfen. Parteifraktion, sondern es habe sich auf den allgemeinſten Die Tribüne" fei errichtet worden, um die Industriearbeiter stimmen. In zweifelhaften Fällen würden sie mit der Bolt". fozialdemokratischen Standpunkt gestellt. Die Tribüne" babe in endlich in die Partei zu bringen, um dem Margismus in der Redaktion überlegen. Würde ihnen dann von der Volt"-Redaktion den letzten Nummern ihre Kritik wieder aufgenommen, schärfer Partei endlich zum Siege zu verhelfen. Dies aber sei ihre Miffetat. angeraten, dies oder jenes in einem bestimmten Momente nicht auf­Daß aber bereits ein vierter oder fünfter Teil der Leser von zunehmen, dann würden sie dem entsprechen. Aber wenn es sich denn je zubor. D. J. Wynkoop( einer der drei Tribüne"-Redakteure) er- Het Volk" auch Leser von der" Tribüne" sei, und daß besonders um große Dinge handle, dann würden sie sagen: Laßt uns tun, wie widert auf Bliegens Behauptung, die Tribüne" habe gegen ihre die jüngeren ihr anhängen, daß sei die Gefahr für den Revisionis- wir es meinen, und laßt den nächsten Parteitag entscheiden, wer frühere Erklärung gehandelt. Die Situation, die bei Abgabe der mus. Vor der Internationale mache man sich lächerlich, wenn man recht hat. So werde es auch allgemein verstanden, und in der Erklärung bestand, habe sich geändert, nachdem der Parteivorstand die einfachen Margisten aus der Partei hinaustreibe. Redner Konferenz sei es als natürlich angesehen worden, daß v. Ravesteyn ( ohne Zuziehung der" Tribüne") ihre Aufhebung befchloffen habe. bedauert, daß ein Teil der Marristen dies nicht einfieht. Die z. B. einen Artikel über das Ausland schreiben möge, und im Namen In Troelstras lettem Artikel in" Het Bolt" beschuldigt er die Sache sei, daß die Marristen von der" Nieuwe Tyd" in einer Schapers teilt Redner mit, daß dieser gemeint habe, daß Artikel Kritiker des Hochmuts und der bösen Abficht, weil ihm Verbürger- Sprache redeten, die den Propagandisten und den Intellektuellen von der Hand Wynkoops nur dann zurückgewiesen werden würden, lichung" borgeworfen worden war. Hiermit war doch lediglich ge- berständlich sei, die Tribüne" aber bringe den Marrismus den wenn fie in tadelnswertem Sinne geschrieben seien. Gegen gu fennzeichnet worden, daß die Partei in verkehrter Richtung ge- Arbeitern in einer ihnen verständlichen Sprache, das verüble man Artikel Wynkoops habe Schaper nichts einzuwenden. Redner al­Yeitet wird. Es sei Oberflächlichkeit, wenn der Führer der Partei ihr gerade. Redner hat große Achtung vor der Wissenschaft der zeptiert die Redaktion nur unter Mitwirkung von Roland- Holft sage, die Meinungsverschiedenheiten seien einer unerklärlichen Redakteure des neuen Wochenblattes Wibaut, Frau Roland- Holst und van der Goes, die sich nicht mit dem Schein zufrieden geben Sucht nach theoretischem Streite" entsprungen. Unerklärlich sei die und der v. d. Goes, dem Lehrmeister der jüngeren Margisten, aber würden. Redner ist gegen den Ausschluß der drei Tribüne"-Redata Kritik nur für den, der die Tatsachen im In- und Auslande nicht er fagt ihnen, fie müßten sich an die Seite dieser stellen, da sie teure, die er seit Jahren als gute, sehr respektable Genossen fennt. sehen wolle. Tatsächlich beständen große Unterschiede zwischen wissen, daß nur die" Tribüne" von den Arbeitern berstanden würde. Da er aber gute Hoffnungen auf das Wochenblatt setzt, dessen Ein­dem Rivsionismus und dem Margismus, nicht allein in der Troelstra habe der Tribüne" einen großen Vorwurf daraus fluß nicht mit dem der Tribüne" zu vergleichen sei, kann er sich Theorie, sondern auch in der Praxis. So stand jetzt im Het gemacht, daß fie sagte, die Kammerfrattion steuere bewußt auf nicht dazu verstehen, sich der letzteren anzuschließen. Er wünscht, Volt" ein charakteristischer Leitartikel, worin es hieß, daß eine einen Blod mit den Bürgerlichen hin. Das habe sie in der Tat daß der Parteitag nur den Wunsch auf Aufhebung der Tribüne" große Aenderung der Anschauungen nötig wäre: mehr Nachdrud gemeint und aus den Ereignissen abgeleitet. Vandervelde, Ferri, ausspreche, aber weiter solle er nichts tun. Dann erhält das Wort der andere Redakteur des neuen Wochen. müßte gelegt werden auf die direkten Reformen. Es werde hin- Jaurès hätten das übrigens ja auch getan. Aber wenn Troelstra geftellt, als ob der Revisionismus das Resultat neuer Einsichten nun erklärt, das geschehe nicht bewußt, dann ziehe die Tribüne" blattes, Genoffin Roland- Holst: Wenn dieser äußerste, biel in die Gesellschaft sei. Aber das seien alte Irrungen in einem diese Beschuldigung zurüd. Aber es sei noch schlimmer, wenn leicht lehte Versuch, mit dem Revisionismus in der Partei zue meuen Kleide. Die neuen Tatsachen bestätigten gerade die man unbewußt jenen Weg einschlage. Die Aufgabe der Genossen sammenzuarbeiten, mit Erfolg gekrönt werden solle, dann müsse margistische Einsicht, während der Revisionismus sich auf vor- und besonders des Organs der Partei sei, das Klassenbewußtsein man alles im hellen Licht der Wahrheit sehen. Troelstras Nede marristischer Weise bewege. Was bedeuten die Reformen, sagt des Proletariats zu verstärken, sowie das revolutionäre Denken. habe diese Wahrheit verschleiert. Die Rednerin wendet sich gegen Redner. Die einzige ist hierzulande die Unfallversicherung, die Möglich sei, daß die Partei an Mitgliederzahl gewinne, aber gewiß| Troelstras Behauptung, daß es Marristen gäbe, die gegen diz

war.

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