feden Morgen gejagt: 3 will meinen Bernhard sehen!" hörten Dreiftigkeit und der schweren Gefährdung der Disziplin,"| würdigen suche", wodurch der Tatbestand des Bergehens gegen ble Jegt fänden dagegen nur Vorträge und Konferenzen statt, die auf wie die Begründung ausführte, glaubte das Oberkriegsgericht auf öffentliche Ruhe und Ordnung nach§ 303 des Strafgesetzes ge eine Erfaltung der Beziehungen zwischen Kaiser und Kanzler diefe Strafe erkennen zu sollen. geben sei. schließen ließen.
Die Zentrumspresse setzt ihren Feldzug gegen Bülow fort, der durch seine Bemühungen, das Gamp- Heroldsche Steuerkompromiß zu Fall zu bringen, die schönen Hoffnungen der Zentrumspolitiker, daß das Zentrum bald weiter freiwillige Regierungspartei spielen könne, so grausam zerstört hat. Mit einem gewissen Raffinement suchen die klerikalen Blätter den Kaiser gegen den Kanzler auszuspielen. So schreibt z. B. die Sächsische Volksztg.", das Organ des Zentrums in Sachsen : Der Freund des Reichskanzlers, Graf v. Hülfen- Häfeler, sprach in Donaueschingen von der Mißstimmung im Offiziere torps; Freiherr v. Mirbach, der dem Reichskanzler viel zu vers danken hat, stellte der Kaiserin vor, daß die Zukunft der Hohenzollerndynastie gefährdet sei; dem Kronprinzen flößte man Sorge um den Thron ein. Da tam der jähe Tod des faiserlichen Freundes, und in der tiefen Gemütserschütterung des Kaisers hatte der schuldige Reichskanzler gewonnenes Spiel."
Weiter heißt es dann:
zwar
Die Unterredung in Potsdam verlief stvar gar nicht, wie es die Offiziösen geschildert hatten, sondern sehr einseitig. Der Kaiser machte dem Reichskanzler schwere Vorwürfe über dessen Haltung; er gab am Ende nur deshalb seine Zustimmung zu der bekannten Publitation, weil sie damit erläutert wurde: 1. Sie befage nichts Neues; 2. sie werde die Gemüter beruhigen. Aber früher war das Verhältnis zwischen Kaiser und Stanzler ein anderes; es hielt sich an die streng fonventionellen Formen. Der liebe Bernhard" gehört der Vergangenheit an; die Durchlaucht" beherrscht die Gegenwart. Der Kaiser läßt sich ftets Vortrag im Schlosse halten, nicht mehr im Kanzlerpalais. Fürst Bülow weiß genau, wie es um ihn steht, und daß er wegen Dienstunfähigkeit entlassen wird, wenn er die Reichsfinanzreform nicht zustande bringt.... Da Graf Oppersdorff zur kaiserlichen Tafel gezogen wurde, fand ein Ausgleich statt, indem der Kaiser an einem Diner beim Reichskanzler teilnahm. Aber alles täuscht nicht über die Situation hinweg. An einen Strohhalm flammert sich der Kanzler. Seinen Nachfolger kennt er schon; es ist der heutige Statthalter der Reichs. lande, an dessen Stelle dann Prinz August, der fünftige Großherzog von Elsaß- Lothringen , treten wird."
Die Zentrumsführer sollten sich gedulden. Lange fann felbst im Deutschen Reiche eine Person, die ihr Ansehen im In- und Auslande so gründlich verloren hat wie Fürst Bülow , nicht mehr Kanzler bleiben.
Müller und Junck, die liberalen" Helden. Auf das in der Donnerstagsnummer von uns wiedergegebene Verlegenheitsgestammel der beiden vorsichtigen Stämpfer gegen das persönliche Regiment antwortet die ,, Kreuz Zeitung ":
Wir halten auch dieser Erklärung gegenüber unsre tatsächlichen Angaben bollständig aufrecht.
Den Kommentar, den wir dazu geschrieben haben, mögen die genannten Herren für falsch halten, denn da entscheidet Die Parteistellung; die fachliche Richtigkeit unfrer Angaben ist uns anfechtbar. Alle äußeren und inneren Gründe sprechen dafür, daß die Kreuz- Zeitung " recht hat. Denn erstens hätten die beiden Helden sonst entschiedener dementiert und zweitens entspricht diefe demütige Anfrage beim Reichsfangler, ob er den Liberalen erlaube, in der Frage der konstitutionellen Garantien ein bischen liberal zu handeln, durchaus der„ Unentwegtheit", die der deutsche Liberalismus in dieser Frage und so vielen anderen bewiesen hat.
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Die Psychiater, die 2. auf seine geistigen Funktionen unterDaß von einer Herabwürdigung der Lehren der katholischen suchten, hatten ihn für" normal" erklärt, obwohl sein ganzes Verhalten wenig dafür spricht. L. hat seiner Militärdienstpflicht beim Kirche auch nicht entfernt die Rede ist, haben wir an den von uns Kaiser Franz- Regiment genügt und hat sich dort auch gut geführt. beröffentlichten Zitaten aus den konfiszierten Stellen bewiesen. Nach seiner Entlassung nach Hamburg zurückgekehrt, erhielt er die Wustmann, nicht Esperanto. Briefe teilte er dem Bezirkskommando mit, er habe dem KapitaAufforderung, zur Kontrollversammlung zu erscheinen. In einent Genoffe Peus ist sehr verschnupft darüber, daß wir uns ges listenstaate samt allen seinen Einrichtungen den Krieg erklärt. Der stattet haben zu tadeln, in welcher Weise er sein Blatt zur Agitation militarismus sei die scheußlichste Institution, deren leitende Per- für die Abbe- Kulturgesellschaft benutzt. In seinem Aerger erklärt sönlichkeiten seien Bäderasten, der Zweck dieser Einrichtung sei die er uns für Esel, die über das Problem der Welthilfssprache Ausbildung zum Morde. Sollte man gegen ihn vorgehen, so würde lachen, weil sie zu dumm und zu faul oder zu hocher mit Repreffalien antworten. Diesen Brief druckte das Anar- fahrend sind, barüber nur einmal eine Stunde lang die ein chistenorgan Der Revolutionär" ab, in dessen Redaktion 2. einige schlägige Literatur zu lesen." Aber er hat einen Trost, trot unserer Wochen später verhaftet wurde. In der Untersuchungshaft benahm Einfalt wird die Weltsprache siegen und unter Führung von Peus er sich venitent und verweigerte den Offizieren usw. die sog. Ehren in einem Jahrzehnt die Welt erobern. Prophetischen Geistes voll, bezeugungen. Vor Gericht legte 2. unter heftigen Ausfällen auf verkündet er: die Sozialdemokratie sein Glaubensbekenntnis ab und gelobte nur dann Besserung", wenn man ihn in Ruhe lassen würde. In einem Blutrichter Militarismus" überschriebenen Artikel kritisierte das Hamburger Echo" das ungeheuerliche Urteil. Diese kritischen Bemerkungen hatten es dem Generalfommando des 9. Armeekorps angetan, das darin eine Beleidigung der sieben Mitglieder des Oberkriegsgerichts erblickte. tersion, Strafantrag wegen Beleidigung, dem auch stattgegeben stellte gegen den verantwortlichen Redakteur des" Scho", Pewurde. Am Freitag gelangte die Sache vor der Straffammer III des Landgerichts Hamburg zur Verhandlung.
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Wie die Anklage annimmt, sollen durch die inkriminierten Redewendungen die Mitglieder des Oberkriegsgerichts getroffen und ihnen der Vorwurf gemacht werden, daß sie sich bei ihrer Urteilsfindung durch das Bestreben, sich in der Herrschaft zu halten", haben leiten lassen, mithin aus anderen Erwägungen, als aus der Sache selbst."
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Hamburg , 19. März.( Privatdepesche des Vorwärts".) Der Staatsanwalt beantragte gegen Genoffen Petersson zwei monate Gefängnis. Das Urteil lautete auf 500 m. Geldstrafe. Die Begründung fagte, der Artikel enthalte gegen die Militärrichter den Vorwurf der, bewußten lassen. iustiz.
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Spareinlagen auf Heiligenbilder.
Die Bonner Bank für Handel und Gewerbe ist vor einiger Zeit unrühmlich zusammengebrochen zum Schaden vieler kleiner Leute, die meinten, ihr Geld sei am besten und am nutbringendsten angelegt bei einer Bank, deren Aufsichtsräte und Vorstand gut fatholic und zentrumstreu wären. Welcher Art die Geschäftsleitung dieser Bant" war und auf welcher geistigen Höhe ein Teil ihrer Stunden stand, zeigt die Tatsache, daß jezt die Kontursverwaltung die Mitteilung macht, in den Sparbüchern feien Eintragungen auf fingierte Namen, ja selbst auf Heiligenbilder in der Kirche gemacht worden. Solche Spareinlagen auf Heiligenbilder hat diese ultramontane Bant feelenruhig angenommen. Die Heiligen konnten ja, wenn die Sache schief ging, ihr Geld nicht zurücverlangen.
Auf die Dauer freilich kommts doch anders. Und so werden. feine 10 Jahre vergehen, dann sind die obigen höhnischen Worte über Esperanto nur noch ein Denkmal der Geistesstumpfheit des damaligen Bortvärts"-Redakteurs."
Wie Schnee in der Sonne wird die diesbezügliche Un. belehrbarkeit" der Vorwärts"-Redaktion zerrinnen.
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Wir wollen mit Genossen Peus weder wegen der schönen Titel, wegen seiner prophetischen Begabung rechten, nur möchten wir ihm mit der er uns aus der Fülle seines Wortschatzes beschenkt, noch empfehlen, über seine Begeisterung für das Gsperanto nicht das Studium des Wustmanns zu vergessen, damit der diesbezüge Iiche" Geist der deutschen Sprache nicht zu kurz kommt,
Gemeindewahlfiege.
In Langenbielau errang bie Sozialdemokratie bei einer Erfahwahl zum Gemeinderat einen glänzenden Sieg. Ihr Kandidat wurde mit 358 Stimmen gewählt. Der fonservative Gegner erhielt ganze fünf Stimmen. Das Mandat gehörte der Sozialdemokratie schon vorher, wurde aber durch Tod frei.
In Sande( Schleswig- Holstein ) wurde am Donnerstag bei einer Ersatzwahl in der dritten Klasse ein Genosse mit 233 gegen eine gegnerische gewählt.
Unsere Toten.
In Sommerfeld ( Brandenburg ) starb am 18. März der Genosse Frizz Klein. Er hat schon unter dem Sozialistengesetz der Berliner Drganisation angehört. Später zog er nach Sommers feld, wo er eine Bücherei errichtete. Als Meister ist er der Partei allzeit treu geblieben, wenn ihn auch Erwerbsrücksichten zwangen, Auftreten in der Deffentlichkeit zu vermeiden. In Sande( Schleswig- Holstein ) starb Genosse Heinrich Bermitt im Alter von 45 Jahren nach längerem Siechtun. Schon in jungen Jahren war er ein eifriger Anhänger der Sozial demokratie. Während des Sozialistengefezes lag ihm die Berbreitung des Sozialdemokrat" für Sande ob, und als im Jahre 1894 der Sozialdemokratische Verein für Sande und Umgegend gegründet wurde, wählten ihn die Parteigenossen zu ihrem Vorsitzenden. Infolge feines törperlichen Leidens mußte er sich von der öffentlichen Tätigkeit zurückziehen.
Die Berichterstattung des Vorwärts" über die letzten Dffen burger Stadtverordnetenwahlen ist von der Mann heimer VoIts stimme" wiederholt angegriffen und mit der persönlichen Spige versehen worden, das Berliner Zentralorgan Leon Meillet, eines der letzten überlebenden Mitglieder möge sich einen beffer informierten Berichterstatter bestellen. Dieser der Pariser Kommune ist gestorben. Unter dem Kaiserreich hatte er Vorwurf bezog sich darauf, daß von uns mitgeteilt wurde, die in der revolutionären Opposition eine nicht unbedeutende Rolle ge- sozialdemokratische Liste der dritten Wählerklasse habe auch bemospielt. Er wurde in die Pariser Kommune gewählt, die ihn in die fratische Kandidaten enthalten, während die bürgerlichen Alliierten Justizkommission delegierte. Nach den Maitagen entfam er nach tatsächlich demokratische und nationalliberale Herren waren. England, wo er bis in die 90er Jahre als Lehrer der französischen In der legten Sigung des Offenburger Wahlbereins teilte Sprache lebte. 1898 wurde er in seinem Heimatsdepartement nun der Borfigende mit, daß er dem ortsabwesenden Berichterstatter Lot- et- Garonne , im Wahlkreis Marmaube zum Deputierten gewählt. bes Borwärts" die schriftliche Mitteilung gemacht hatte, das Er zählte sich zu den Sozialisten. 1902 wurde er nicht wieder der Partei nur noch Mitglieder der bürgerlichen Demokratie sozialdemokratische Wahlkomitee werde neben den Kandidaten gewählt. Bald darauf nahm der müde Mann, gleich so vielen auf die Liste fezzen; eine Mitteilung über die furz vor dem Wahltag anderen Errevolutionären, eine Anstellung in der Verwaltung an. erfolgte Abänderung des Entschlusses ist dem Berichterstatter nicht Er ist als Direktor einer Jrrenanstalt bei Bordeaux gestorben. gemacht worden, der also im guten Glauben den Vorwärts" informiert hat, als er nach Empfang der Depesche über das Wahlresultat, so wie geschehen, berichtete. Wir nehmen an, daß unser Mannheimer Parteiorgan mit dieser nicht durch unsere Schuld verspätet erfolgten Aufklärung seinen Lesern zeigen wird, daß unserem Korrefpondenten durch die persönlichen Angriffe ein Unrecht gefchehen ift. Bedauerlich ist freilich, daß von Offenburg aus unterlassen wurde, den Korrespondenten zu benachrichtigen.
Flottenausgaben.
England.
Allgemeines Wahlrecht.
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Auf der Zeche Freie Vogel" bei Dortmund war der Paris , 19. März. Der Gesezentwurf betreffend den Nach. Genoffe Nagel durch einen Unglüdsfall zu Tode gekommen. Getragsfrebit von dreißig Millionen Frant für die noffe Nagel gehörte früher der fatholischen Kirche Kriegsflotte ist vom Marineministerium fertiggestellt und an, war aber ausgetreten. Da aber im Bayhofen, wo er wird der Kammer demnächst unterbreitet werden. beigefeßt wurde, noch fein kommunaler Friedhof existiert, mußte er auf dem tatholischen Friedhofe beigefeßt werden. Der Arbeitergesangverein gab dem Dahingefchiedenen das Letzte Geleit . Vor dem Friedhofe wurde dem Gefangverein das Singen von der Polizei verboten. Weiter erfärte die Polizei, daß sie im Auftrage der katholischen Kirchengemeinde das Betreten des Friedhofes verbiete. Um den toten Genoffen nicht den Händen der Bolizei zu überliefern, trugen Kameraden ihn zum Grabe, das in einer Ede an der Kirchhofshece hergestellt worden war. Nach drängende Genossen wurden von der Polizei zurückgedrängt. Ja, felbft Anverwandte des Toten durften nicht den Friedhof betreten.
Bündlerversammlung.
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Polizeiliches, Gerichtliches ufw. Berhaftung wegen Majestätsbeleidigung. London , 17. März.( Eig. Ber.) Am 19. b. Mts. beantragt der Wie aus Straßburg telegraphiert wird, ist der dortige liberale Parlamentsabgeordnete Geoffrey Howard die zweite Parteisekretär Genosse sen auf in Colmar verhaftet worden. Er Lesung seiner Vorlage zur Einführung des allgemeinen Wahlrechts foll in einem Referat eine Majestätsbeleidigung begangen haben. ( für alle erwachsenen Männer und Frauen) und Abschaffung der Abgelehnter Richter. Genosse Seyfarth von der„ Neussinoch vorhandenen Reste des Pluralvotums. Die Vorlage ist eine fchen Tribüne" in Gera follte sich am Donnerstag vor dem Private Bill, b. h. ein Initiativantrag. Sie hat deshalb auch Schöffengericht tegen Beleidigung eines freisinnigen" Redakteurs wenn die zweite Lesung angenommen wird feine Aussicht, Gesetz Dehlmann verantworten. Bor Eintritt in die Verhandlung zu werden. Die Debatten darüber können nur als Rekognoszierungs- lehnte Genoffe Seyfarth den Vorsitzenden als beIn Dresden wurde heute( Freitag) die Landesversammlung des gefechte betrachtet werden, die den Zweck haben, die Stärke ber fangen ab, weil diefer bereits in der Vorunterfuchung Bundes der Landwirte in Sachsen abgehalten. Aehnlich wie im Gegner zu entdecken. Und in diefer Beziehung haben sie bereits feine Ueberzeugung dabin ausgesprochen hatte, daß in dem inkrimi Birtus Busch in Berlin liefen auch hier die Bündler Sturm gegen zum Teile ihren Zwed erreicht: die meisten Organisationen der nierten Artitel eine Beleidigung enthalten sei. die Nachlaßfteuer und der Hauptrebner des Tages, der Chefredakteur Frauenrechtlerinnen erklärten fich gegen die Vorlage, da diese allen der Deutschen Tageszeitung". Dr. Dertel leistete sich obendrein Frauen das Wahlrecht geben will, während die Frauenrechtlerinnen noch den Scherz, Blod und Bülow gleichermaßen zu verhöhnen. Er nur für einen verhältnismäßig fleinen Teil der Frauen das meinte, die Bündler seien ebenso wenig mit dem Block, wie mit Stimmrecht verlangen. So erklärte in den letzten Tagen Frau Bülow verheiratet und würden sich in ihrem Kampf gegen die Fawcett, die Führerin der liberalen und konservativen Frauen, Nachlaßsteuer von feinerlei Rüdsichten beirren laffen.und sie nimmt auch einen großen Teil der kämpfenden Suffragette für ihre Meinung in Anspruch. Dagegen haben sich die reinen Arbeiterinnenorganisationen für Howards Initiativantrag aus Perfien.
Die Krise.
gesprochen.
Menterei gegen den Schah.
Das statistische Amt in Düsseldorf veröffentlicht den Monats bericht für Januar, dem zu entnehmen ist, daß in der Metallindustrie eine fleine Vermehrung der Arbeiterzahl zu konstatieren war. Durch den Zuzug von auswärtigen Arbeitskräften hat die geringe Besserung beim Geschäftsverkehr der Allgemeinen ArbeitsTeheran, 19. März. In Baghfchah meuterten die nachweisstelle teine sichtbare Wirkung gehabt. 2055 männlichen Truppen gegen den Schah und den Kriegsminister. Die Arbeitsuchenden standen nur 726 Stellenangebote gegenüber, sodaß auf je 100 von ihnen durchschnittlich nur 35 offene Stellen, gegen Rosakenfaserne in der Stadt ist in Verteidigungszustand bersetzt worden. 37 im Dezember 1908, entfielen.
Bei der städtischen Leihanstalt stieg die Zahl der Pfänder im Laufe des Berichtsmonats von 66 896 auf 70 336, die darauf gea währten Summen erreichten die Höhe von 586 002 Mt., annähernd 25 000 Mt. mehr als im Dezember 1908.
In der Statistik der städtischen Armenverwaltung spiegelt sich die wirtschaftliche Depression ebenfalls wieder, die Zahl der unterstüßten Bersonen stieg auf 7883, zirka 500 mehr als im Vormonat. 2000 Mt. wurden an Unterstübungen pro Woche mehr ausgezahlt 7860 Nachtlager gewährt, gegen 6150 im Dezember 1908 unb 4808 als im Januar des Vorjahres. Im Ashl für Obdachlose wurden im Januar desselben Jahres.
Blutrichter Militarismus.
Aus der Partei.
Die roten Schleifen.
Vor dem Schöffengericht zu Hörde i. W. standen wieder einmal zwei Genossen, die dadurch, daß die Kränze mit roten Schleifen an den Gräbern dreier berunglückter Bergleute niederlegen wollten, ein außergewöhnliches und polizeilich nicht genehmigtes Leichenbegängnis veranstaltet haben sollen. Das Gericht sprach indes die ngetlagten frei, indem es sich in der Begründung des Urteils der Berteidigung anschloß, die da ausgeführt hatte, daß in einer von Arbeitern und Sozialdemokraten bewohnten Gegend die Niederlegung von Kränzen mit roten Schleifen nichts Außer. gewöhnliches sei.
Soziales.
Hauswirtschaft und Landwirtschaft.
Zu welchen Ausreden die Berufsgenossenschaften kommen, mur um sich von der Entschädigung zu drücken, zeigt uns wieder nach stehender Fall:
Der Landwirt H. zu Hochstadt bei Hanau , welcher 1,43 hektar Land bewirtschaftet und auf diesem Grundbesitz 2 Kühe und 2 Schweine hält, zerkleinerte am 1. April v. J. einiges in seiner Landwirtschaft gewonnenes Obstholz. Dabei wurde sein rechtes Auge durch einen Splitter schwer verletzt.
Zur Konfiskation von Kautskys ,, Entstehung des Christentums". fistation feines Buches ein Schreiben gerichtet, worin er mitteilt, lehnte die Entschädigung des Unfalles ab, weil das zerkleinerte Genosse Kautsky hat an das„ Bravo Lidu" wegen der NonDie Landwirtschaftliche Berufsgenossenschaft für Hessen- Nassau Holz sowohl in der Hauswirtschaft als wie in der Landwirtschaft Petersburg erschien, zwar tonfisziert wurde, daß aber die Non- Berwendung findet. Bei dem kleinen Viehbestand und landwirt. daß die russische Ueberfegung, die schon im Oktober in lehnte bie Entschädigung des Unfalles ab, weil das zerkleinerte fistation infolge des Einspruches des Verlegers nach drei Mofchaftlichen Betrieb wird aber das Holz in der Hauptsache zu hauss naten bom Gericht aufgehoben lourde. Der russische wirtschaftlichen Zweden benutzt und stellte somit die Tätigkeit, bei Benfor ist also, wie Kautsky schreibt, weniger rüdschrittlich und welchem sich der Unfall ereignete, lediglich als eine Hauswirtschaft. Wie im vorigen Sommer unter der Etichmarke„ Antimili- borniert. Wie das Pravo Lidu" berichtet, ist die Konfistation liche bar, auch die Annahme, daß der landwirtschaftliche Betrieb faristisches" berichtet, hat das Kriegsgericht der 17. Division( Al- der vom Genoffen Dr. Smetal( nicht Sameral, wie der Drud- ein überwiegendes Interesse an dem Holzzerkleinern gehabt habe, tona) den Arbeiter Albert Liebsch zu nicht weniger als 2% fehlerteufel ben Namen in unserer ersten Meldung entstelt hat) be- ist nicht gerechtfertigt. Denn in erster Linie erfordert die Haus. Jahren Gefängnis verurteilt. Dem Gerichtsherrn war dieses Urteil lichen Speisen, sowie zum Heizen der Wohnung, während die Lands daß das Oberkriegsgericht des 9. Armeekorps das erstinstangliche durch die Staatsanwaltschaft in Bilet erfolgt. Sie wurde mum wirtschaft nur einen unwesentlichen Nuken von genannter noch nicht stramm" genug, er legte Berufung ein mit dem Erfolg, sorgten tschechischen Uebersetzung, da fie in Stratonis gedruckt wird wirtschaft die Herrichtung des Holzes zum Kochen der erforderUrteil aufhob und gegen Liebsch auf das horrende Strafmaß von auch vom dortigen Kreisgericht bestätigt. Als Grund wird in Arbeit hat." Der Verlebte beruhigte sich bei diesem sonderbaren Bescheid fechs Jahren Gefängnis erkannte. In Ansehung der staatsge- dem Erkenntnis des Gerichts angegeben, daß der Inhalt der fonfährlichen Bestrebungen des Angeklagten, feiner uner- fiszierten sieben Seiten die Lehren der fatholischen Kirche herabzu- night. Er ließ durch das Frankfurter Arbeiterfekretariat Berufung